Irina Korschunow & Reinhard Michl – Der Findefuchs (1982)

TitelMein Gott, wie oft habe ich dieses Buch meinen Töchtern vorgelesen !

Verfasst wurde es von Irina Korschunow:

Irina Korschunow (* 31. Dezember 1925 in Stendal; † 31. Dezember 2013 in München) war eine deutsche Schriftstellerin.

Korschunow war das Kind einer deutschen Mutter und eines russischen Vaters und wuchs in Stendal auf. Zur Zeit des Nationalsozialismus geriet sie aufgrund der Herkunft ihres Vaters in die Rolle einer Außenseiterin. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging sie 1949 nach Göttingen, um dort und später an der LMU München Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaften zu studieren.

Korschunow war Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher, Romane und Drehbücher. Für ihre Werke wurde sie unter anderem mit dem Tukan-Preis (1977), dem Zilveren Griffel (1985), dem Roswitha-Preis (1987), dem Günther-Klinge-Kulturpreis (2001) und dem Hertha-Koenig-Literaturpreis (2004) ausgezeichnet. Sie war Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.

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Korschunows Romane für Erwachsene lassen sich in zwei Schaffensphasen unterteilen. Während sie sich in Glück hat seinen Preis, Der Eulenruf, Malenka und Fallschirmseide (1983–1990) mit der neueren deutschen Geschichte und in abstrahierendem Sinne auch mit ihren Erlebnissen in der Vor- und Nachkriegszeit auseinandersetzte, thematisierte sie in ihrem späteren Œuvre (Das Spiegelbild, Ebbe und Flut, Von Juni zu Juni, Das Luftkind, Langsamer Abschied; 1992–2009) literarische Stoffe weitgehend frei von autobiographischen Bezügen. So entstanden epische Romane, erzählt in dem für Korschunow so charakteristischen Stil, „bedächtige Sprache, wenig Ausschmückung, selten emotionale Ausschweifung. Der Ton unprätentiös, fließend“. Irina Korschunow lebte abwechselnd in Grafrath und Gauting. (wikipedia)

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Und die aus meiner Sicht großartigen Illustration stammen von Reinhard Michl:

Reinhard Michl (* 18. Juni 1948 in Hausen, Niederbayern) ist ein deutscher Zeichner, Illustrator und Autor, insbesondere von Kinderbüchern.

Michl verbrachte die ersten Jahre seiner Kindheit in seinem Geburtsort Hausen in Niederbayern. Bereits mit drei Jahren entwickelte er den Spaß am Zeichnen, besonders der Tiere, wie er sie in seiner ländlichen Umgebung erlebte. Nach dem Umzug 1952 in den Ort Kelheim an der Donau besuchte er dort die Schule, die er als preußisch streng und amusisch empfand. Ihn zog es mehr in die Täler von Altmühl und Donau und ihren Auen, in denen sich Abenteuer nach Art von Tom Sawyer und Huckleberry Finn erleben ließen. 1962 begann er eine dreijährige Schriftsetzerlehre, die er als Geselle beendete. Er besuchte anschließend die Berufsaufbauschule in Regensburg, deren Ausbildung er 1968 abschloss.

Reinhard Michl02Nach Bestehen der Aufnahmeprüfung an der Akademie für das Graphische Gewerbe konnte Reinhard Michl im Herbst 1969 mit dem Studium beginnen, das er 1973 mit dem Diplom als Graphik-Designer (FHS) an der Fachhochschule München beendete, in die die Akademie inzwischen als Fachbereich Gestaltung integriert war. Thema seiner Diplomarbeit war die Verlags-Gestaltung. Das Studium war für seinen Geschmack zu sehr auf den Bereich Werbung zugeschnitten, eine Richtung, die er nicht weiter verfolgen wollte.

Reinhard Michl begann daher noch im selben Jahr ein weiteres Studium, diesmal an der Akademie der Bildenden Künste, Fachbereich Kunsterziehung, nach wie vor in München. Er hatte bereits seit Fachhochschulzeiten Reisen unternommen, u. a. nach Skandinavien, Irland und Portugal. 1977 unterbrach er das Studium und verbrachte einige Monate in Irland. Er entschloss sich in dieser Zeit, die Lehrerlaufbahn aufzugeben und setzte sein Studium an der Akademie in einer freien Malklasse fort, das er 1980 mit Diplom abschloss.

1987 bezog er mit Freunden in Uffing am Staffelsee ein Haus, wo er sich ein Maleratelier einrichtete. Seine Münchener Wohnung verlegte er im Jahre 2002 von Solln in die Maxvorstadt.

Erste Plakatentwürfe, etwa für Schulveranstaltungen, fertigte Reinhard Michl – gefördert durch einen seiner Berufsschullehrer – bereits zur Zeit seiner Schriftsetzerlehre in den frühen 1960er-Jahren an. Während seines Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in den 1970er-Jahren widmete er sich Aktzeichnungen und entdeckte seine Vorliebe für Alfred Kubin.

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1974 erhielt er den ersten Auftrag zu einer Kinderbuchillustration: Das Knie aus der Wand, einem kleinen Band mit Gespenstergeschichten von Josef Guggenmos. Das mit seinen Zeichnungen versehene Buch Der Wunderbaum gelangte 1981 auf die Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis. Weitere von ihm illustrierte Werke in dieser Zeit waren Der Findefuchs (Text von Irina Korschunow), eine Neuausgabe von Jim Knopf (Text von Michael Ende) und Es klopft bei Wanja in der Nacht (Text von Tilde Michels). 1985 erschien Ein Tag am Fluss, das erste Buch, zu dem er auch den Text verfasste.

Sein Schwerpunkt blieben aber Illustrationen für Kinderbücher, seien es die zeichnerischen Ergänzungen zu deren Texten, die Gestaltung von Bilderbüchern oder die Ausschmückung von Liederbüchern. 2005 erschien Heinrich Heine für Große und Kleine zum 150. Todestag des Dichters. Mit Bilder Buch Leben verfasste Reinhard Michl 2008 ein autobiographisches Werk, das insbesondere viele seiner Skizzen enthält.

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Er begann bereits in seiner Studentenzeit, viele Reisen zu unternehmen, die ihn in seiner Arbeit stimuliert haben. Seit den 1990er-Jahren gehörten hierzu auch Workshops, u. a. in Manila, Athen, Dublin, Kairo, Beirut, Almaty, Seoul und Minsk. Viele von ihnen wurden von den örtlichen Goethe-Instituten organisiert. Sein Wissen gab er auch in Deutschland weiter. Im Jahre 2005 führte er zum dritten Mal einen Meisterkurs im Rahmen der Sommerakademie Irsee durch. Neben seinen Workshops und Kursen zeigte er in Form von Lesungen in Schulen und Bibliotheken einem jungen Publikum, wie Bilder zu Büchern entstehen.

Aus seinen Zeichnungen fertigte Reinhard Michl auch bewegte Bilder für das Fernsehen. Einige Beispiele sind Micha und seine Brüder für den Bayerischen Rundfunk 1983, Leo Löwe für Die Sendung mit der Maus der ARD 1989 und Wuschelbär für die Sendung Siebenstein des ZDF 1992. Im Jahre 2005 sendete der Bayerische Rundfunk das Fernsehportrait Wie aus dem Bilderbuch in der Reihe Lebenslinien.

Seine erste Einzelausstellung hatte Reinhard Michl 1980 in der Internationalen Jugendbibliothek in München, der er mit weiteren Ausstellungen 1998 und 2008 verbunden blieb. Auch an anderen Orten gab es seine Werke zu sehen, international oft verbunden mit seinen Workshops, national überwiegend im bayerischen Raum, aber auch in Oldenburg und Hannover. (wikipedia)

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Und darum geht´s in diese Buch, nicht nur aus meiner Sicht bereits jetzt ein Klassiker der Kinderbuchliteratur:

Einsam und verlassen liegt ein kleiner Fuchs im Gebüsch. Er fürchtet sich. Da entdeckt ihn eine fremde Füchsin. Was soll sie nur tun? Sie hat doch schon drei Kinder, die sie ernähren muss. Aber allein kann der kleine Findefuchs auch nicht bleiben.

Die Hardcover-Ausgabe:
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Dieser Kinderbuch-Klassiker erschien erstmals 1982 als Taschenbuch, 2007 hat es sich zum einmillionsten Mal verkauft! In Schweden wurde die Geschichte von dem kleinen Fuchs, der von einer fremden Füchsin zusammen mit ihren eigenen Kindern aufgezogen wird, sogar allen Eltern bei einer Adoption überreicht. Nun ist sie in einer wunderschönen, hochwertigen Halbleinen-Ausgabe neu erschienen, in der die hinreißenden Bilder von Reinhard Michl dank moderner Drucktechniken eine größere Tiefe und Lebendigkeit bekommen haben. Die unsentimentale, einfühlsame Geschichte von Irina Korschunow hat bis heute nichts von ihrer Bedeutung verloren. Im Gegenteil, sie hat eine neue Dimension hinzu gewonnen. Die Füchsin, die den kleinen Waisenfuchs vorbehaltlos als ihr eigenes Kind annimmt, beweist viel Vertrauen, Akzeptanz und Respekt für ein fremdes Wesen. All dies können wir im Augenblick gut gebrauchen, um Offenheit und Neugier für Unbekanntes zu fördern. (Ulrike Schultheis)

„Ein bezauberndes Kinderbuch über Angst, Mut und Zuversicht.“ (Döbelner Rundschau 28.06.2017)

Oder aber auch: Ein Kinderbuch über gelebte Solidarität, was kann es wichtigeres geben ?

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Die Rückseite des Buches:
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Und weil mich das mal interessiert hat, habe ich dieser Präsentation noch gleich ein „Lesebegleitheft“ (Ein Unterrichtsmodell für die Klasssen 2 und 3; 40 Seiten) beigelegt. Sehr spannend wie man so ein Buch didaktisch aufbereiten kann !

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Die Reinhard Michl Website:
Reinhard Michl Website