Christian Bolick-Zander – Trittsteine Ost – Asienbiler in Poesie (2012)

TitelDa ist einer in der Welt herumgekommen und hat aus all seinen Erfahrungen seine ganz eigene Poesie gemacht:

Christian Bolick-Zander, seit November 2008 mit kurzen Heimatphasen in allen Teilen des Erdballs unterwegs, lässt den Leser in diesem Büchlein Teil II seiner Weltreisen in Form lyrisch~poetischer Verse miterleben, seine Eindrücke und Gefühlswelten nachempfinden.

Kritische Anmerkungen zu historischen Ereignissen sind ihm ebenso wichtig wie das Zeichnen eines charakteristischen Menschenbildes der besuchten Regionen.

Die vorliegenden Gedichte aus sechs Wochen on Tour durch nah- und fernöstliche Ländereien sind getragen von hintergründigem Humor eines Autors, der mit heiterer Gesinnung und seelentiefem Wohlwollen Mitmenschen, Umwelt und Natur begegnet. (Pressetext)

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Und hier eine kleine Übericht über seine reisen, die ihn zu seiner ganz speziellen Poesie motiviert haben:

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Also, die ganz große Poesie sind seine Zeilen nicht, aber oftmals recht amüsant, manchmal auch sein nachdenklich. Irgendwie scheint er mir ein recht schräger Vogel zu sein … aber genau diese Vögel sind ja oftmals die Würze de Lebens. Und dieses Buch ist dann doch tatsächlich in der dritten Auflage erschienen.

Die Illustrationen stammen von Friedrich Folz, Gundelsheim.

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Dem schließe ich mich vorbehaltslos an:
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Weitere Bücher von Christian Bolick-Zander:
Weitere Bücher

Oskar Werner – Gedichte gegen den Krieg (1981)

FrontCover1Oskar Werner (* 13. November 1922 in Wien; † 23. Oktober 1984 in Marburg an der Lahn; bis 1946 Oskar Josef Bschließmayer) war ein österreichischer Film- und Bühnenschauspieler. Er wirkte in zahlreichen internationalen Filmproduktionen mit.

Oskar Werner wurde in Gumpendorf, dem westlichen Teil des 6. Wiener Gemeindebezirks, Mariahilf, in der Marchettigasse 1A geboren. (Fünf Häuserblöcke weiter, am Anfang der Garbergasse, besteht seit 2003 der Oskar-Werner-Platz.) Der Sohn einer Fabrikarbeiterin und eines Versicherungsvertreters wuchs nach der frühen Scheidung seiner Eltern in einfachen Verhältnissen bei Mutter und Großmutter auf. Als er acht Jahre alt war, versuchte seine Mutter, sich das Leben zu nehmen.

Als 16-Jähriger wurde Werner Zeuge der Novemberpogrome 1938. Unter diesem Eindruck engagierte sich Werner zeitlebens als erklärter Pazifist gegen Nationalismus und Antisemitismus.

Oskar Werner03

Schon während seiner Schulzeit spielte Oskar Werner Rollen am Schultheater. Es folgten frühe Komparsenrollen bei Filmproduktionen: So hatte Werner kleinere Auftritte in zeittypischen Filmen wie Geld fällt vom Himmel (1938) oder Hotel Sacher (1939). Dazu kamen erste Sprechrollen im Rundfunk, beim Kabarett und am Theater. Die Schule verließ Oskar Werner nach nicht bestandener Matura ohne Abschluss.

Nach seiner Schulzeit wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. Am 1. Oktober 1941 erhielt Werner am Wiener Burgtheater ein Engagement. Sein Arbeitsvertrag wurde in den folgenden Jahren durch die Einberufung zum Dienst im Heer immer wieder beeinträchtigt: „Aus Rücksicht auf eine mögliche Einberufung zum Wehrmachtsdienst werden Werners Verträge [mit dem Wiener Burgtheater, d.V.] bis 1941 immer nur für einen Monat abgeschlossen, 1942 muß Werner zum Heer einrücken und wird tageweise nach Anforderung auf Arbeitsurlaub zur Verfügung gestellt.“

Oskar Werner in der Garderobe des Theaters in der Josefstadt, 1949:
Oskar Werner02

Auf Betreiben des Wiener Burgtheaters sollte für Oskar Werner eine Unabkömmlichkeitsstellung durchgesetzt werden, was jedoch erfolglos blieb. Daher entzog sich Oskar Werner 1945 dem Kriegsdienst in der Wehrmacht durch Desertion und Flucht nach Baden im Wienerwald. Dorthin begleiteten ihn seine damalige Ehefrau Elisabeth Kallina sowie beider 1944 geborene Tochter Eleonore.
Oskar Werners Liechtensteiner Wohnhaus (2009) „Teixlburg“

Unmittelbar nach Kriegsende spielte Oskar Werner wieder am Burgtheater im Ronacher. Werner legte nun auch seinen bürgerlichen Familiennamen Bschließmayer ab. Diesem Wunsch wurde am 4. Oktober 1946 amtlich entsprochen.

1949 begann Werner seine internationale Karriere beim Film mit der österreichisch-britischen Produktion Der Engel mit der Posaune (1949). Nach weiteren Filmrollen unterzeichnete er einen Vertrag über eine siebenjährige Zusammenarbeit mit dem Produzenten Darryl F. Zanuck in Hollywood. Dieser wurde jedoch von den Vertragspartnern vorzeitig aufgelöst.

1952 erwarb er in der Gemeinde Triesen in Liechtenstein ein Grundstück und baute darauf ein Haus, das 1974 wesentlich erweitert wurde. An der Pforte zu seinem Grundstück hing ein Schild mit der Aufschrift: „Gewährt, daß ich ersuche, keine unangesagten Besuche. Private – no visitors please.“ Neben diesem Anwesen besaß er noch weitere Immobilien in Thallern (einem Teil von Krems), in der Wachau (Niederösterreich) und in Paris sowie Grundstücke in Spanien.

Oskar Werners Liechtensteiner Wohnhaus (2009) „Teixlburg“:
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1954 heiratete Oskar Werner – von Elisabeth Kallina bereits geschieden – seine zweite Ehefrau Anne Power, die von Tyrone Power adoptierte Tochter der französischen Schauspielerin Annabella.[6] Aus einer späteren Beziehung mit Diana Anderson wurde 1966 der Sohn Felix Florian Werner geboren. Diana Anderson war die Tochter der US-Schauspielerin Joan Bennett, die in den 1940er Jahren unter der Regie von Fritz Lang zur Femme Fatale des Film Noir wurde (The Woman in the Window, Scarlet Street, Secret Beyond the Door).

Von 1970 bis 1979 war Werner mit der Schauspielerin Antje Weisgerber liiert. 1978 kehrte Werner an das Theater in der Josefstadt zurück. Ab 1980 lebte er wieder in Wien und in Thallern bei Krems an der Donau.

Die letzten Lebensjahre des oft als schwierig und exzentrisch beschriebenen Werner wurden von Depressionen und seiner fortschreitenden Alkoholkrankheit überschattet. Er hielt Lesungen und Rezitationsabende ab und organisierte aus eigener Tasche 1983 die erste österreichische Gedenkfeier im ehemaligen KZ Mauthausen. Am 22. Jänner 1984 veranstaltete er im Wiener Palais Auersperg in Eigenregie und ohne jede Unterstützung eine „Gedenkfeier für die Juden“. In Liechtenstein scheiterte er – wie zuvor schon in Innsbruck – mit seinen Theaterfestspielen: In Tirol verwenden sie die Bretter des Lebens nur zum Skifahren.

Oskar Werner (Mitte) mit Faye Dunaway (links) und Regisseur Stuart Rosenberg bei den
Dreharbeiten zu Reise der Verdammten in Barcelona (1976):
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Auch ein Faust-Projekt mit dem ORF, der staatlichen Radio- und Fernsehanstalt Österreichs, konnte nicht realisiert werden: Obwohl Werner dieses Projekt minutiös vorbereitete, sämtliche Kosten berechnet hatte – damals wäre für 55 Tage Drehzeit ein Gesamtbudget von 3 Millionen Schilling für den ORF bezahlbar gewesen – und alle Schauspieler zugesagt hatten, verlangte Fernsehintendant Wolf in der Maur nach eineinhalbjährigen Verhandlungen von Werner, dem ORF die „Gestaltung der endgültigen Fassung betreffend Schnitt, Kürzungen, Szenenumstellung, Titelveränderung“ vertraglich zu sichern. Das war für Werner nicht erfüllbar (Robert Dachs).

In Wien besaß Werner in seinen letzten Lebensjahren eine Wohnung im 8. Bezirk, Trautsongasse 3. Burgtheaterdirektor Achim Benning hatte ihn 1983 dazu gewonnen, die Titelrolle in Shakespeares Julius Cäsar zu übernehmen; das Stück wäre dazu von Pavel Kohout bearbeitet worden. Werner, dem die Regie versprochen worden war, sprach in seiner Wohnung das ganze Stück auf Band und klebte ein Plakat mit der Aufschrift Cäsars geheimes Feldlager an seine Wohnungstür. Das schon vorher geplante Oskar-Werner-Festival in der Wachau wurde vom dortigen Bürgermeister massiv behindert und belastete Werner nicht nur finanziell. Die für Dezember 1983 geplante Julius-Cäsar-Premiere kam nicht mehr zustande, angeblich weil Benning die Absprachen ändern wollte.

1984 starb Werner mit knapp 62 Jahren in einem Hotel in Marburg an der Lahn an einem Herzinfarkt, als er sich auf eine Rezitationstournee durch die Bundesrepublik Deutschland vorbereitete.

Ehemalige Grabstätte von Oskar Werner am Friedhof Triesen:
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Schon zu Lebzeiten hatte er dafür gesorgt, dass er in Triesen beigesetzt würde, wo er viele Jahre, die Anonymität suchend, zurückgezogen gelebt hatte, und nicht in Wien, wo er ein Ehrengrab erhalten hätte. Seine ursprüngliche Grabstätte besteht nicht mehr. 2011 wurden seine sterblichen Überreste exhumiert, eingeäschert und die Urne an der südwestlichen Friedhofsecke beigesetzt. An der Friedhofsmauer wurde eine Erinnerungstafel angebracht.

Werner wählte für sich selbst den Spitznamen Teixl und nannte sein Liechtensteiner Haus Teixlburg. Im Wiener Dialekt ist Teixl das Wort für Teufel.

Eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus wurde von der ISSA – Akademie für ganzheitliche Kunsttherapie gespendet.

In seinem ehemaligen Wohnort Thallern bei Krems erinnert der Oskar-Werner-Weg an ihn und ihn Wien-Mariahilf der Oskar-Werner-Platz. (wikipedia)

Gedenktafel für Oskar Werner auf dem Friedhof in Triesen, Liechtenstein:
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Neben seinen schauspielerischen Erfolgen erlangte Werner große Bekannt- und Beliebtheit durch seine unverwechselbare Stimme, die mit ihrer sanften, poetischen Modulation und der charakteristischen Wiener Sprachfärbung noch heute eine besondere Faszination ausstrahlt. Diese kommt gerade auch in den Hörspielproduktionen und Leseinszenierungen zur Geltung, in denen er als Sprecher mitwirkte, und die in seinem letzten Lebensabschnitt eine immer größer werdende Rolle einnahmen. (wikipedia)

Hier eine seiner beeindruckenden Lesungen:

Oskar Werner liest „Gedichte gegen den Krieg“.:

Nationalismus, Imperialismus, Hegemoniestreben, religiöser und chauvinistischer Fanatismus in Verbindung mit wirtschaftlichen Interessen und persönlichen Eitelkeiten sind Hauptursachen für Kriege mit all ihren schrecklichen Folgen für Kriegsverpflichtete und Zivilbevölkerung.

Zeitlos gültig ist daher der Aufruf zum Widerstand.

Dazu erklingen Marschmusik und Hymnen, die verharmlosend und glorifizierend daherkommen und ihre manipulative Wirkung nie verfehlen. Umso kritischer Musik dieser Art gehört werden soll.

Hören Sie nun Oskar Werner in einer Aufführung der Salzburger Festspiele aus dem Jahr 1981. (Pressetext)

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„Ich les’ nur, was mich berührt. Ich mache diese Lesungen, weil ich den Menschen etwas mitzuteilen habe, was vor allem mich angeht. Und weil ich Pazifist bin und im Krieg fahnenflüchtig war, so habe ich der Jugend mitzuteilen, was ich über den Krieg denke. Ich bin ja kein Parteiredner, ich will ja nicht gewählt werden, ich will nur sagen: Macht ja nicht mit!“ (Oskar Werner)

Oskar Werner´s ausgewählte Gedichte – von Matthias Claudius über Karl Kraus, Josef Weinheber, Erich Kästner, Wilhelm Keller bis hin zu Rainer Maria Rilke und andere – wollen nicht auf ein bestimmtes Kriegsgeschehen bezogen werden, es ist vielmehr die Offenbarung des Leids, das unabdingbar mit dem Krieg verbunden ist. Seine eindringlich mahnende Sprachkraft ist ohne Nachsicht und voller Identifikation mit jeglicher Schwäche und Unzulänglichkeit in uns selbst. Er versteht es, seine schmerzliche Intensität der Rezitation so darzubringen, dass es einem die Tränen in die Augen drückt. Das Gehörte bleibt eingebrannt.

Seine Stimme MUSS man ganz einfach hören, egal, ob diese laut oder weniger laut ausfällt, man MUSS verweilen, um zuzuhören. Auch sollte man das den Kindern und der Jugend von heute erklären und näherbringen. Soviel Zeit müsste sein, in unserer hektischen Facebook- und WhatsApp-Episode des Lebens. (oepb)

Dank seiner zornigen Sprach- und Stimmgewalt eine Lesung, die einem sowas von unter die Haut gehen kann … dass es schon fast beklemmend sein kann ! Also: dem Thema angemessen !

ORF Edition Radio Literatur Ö1

Illustration01

Besetzung:
Oskar Werner (Sprecher)

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Titel:
01. Einleitung 1.21
02. Deutsche Nationalhymne (Haydn) 1.07
03. Sergeant Waurich (Kästner) 1.50
04. Zwischenmusik (1) 2.21
05. Kennst du das Land, wo die Kanonen blühn? (1928) (Kästner) 1.53
06. Zwischenmusik (2) 0.54
06. Kriegslied (Claudius) (1778) 1.38
07. Zwischenmusik (3) 0.52
08. Kriegslied (Mühsam) (1917) 2.38
09. Zwischenmusik (4) 2.27
10. Der sterbende Soldat (Kraus) (1920) 1.30
11. Zwischenmusik (5) .05
12. Legende vom toten Soldaten (Brecht) (1922) 4.05
13. Zwischenmusik (6) 0.48
14. Lied der Gefallenen (Feuchtwanger) (1915) 1.25
15. Zwischenmusik (7) 1.14
16, Kinder fragen, Kriegsversehrte antworten (Keller) 0.51
17. Zwischenmusik (8) 1.48
18. Schlag nicht zu (Keller) 0.41
19. Zwischenmusik (9) 1.07
20. Verdun, viele Jahre später (1932) (Kästner) 1.39
21. Zwischenmusik (10) 1.04
22. Credo (Keller) 1.24
23. Zwischenmusik (11) 1.14
24. Protestsong Ungebildeter (Keller) 1.16
25. Zwischenmusik (12)  0.58
26.Der Rebell (1915) (Weinheber) 3.47
27. Zwischenmusik (13) 0.49
28. Das letzte Kapitel (1930) (Kästner) 2.08
29. Zwischenmusik (14) 1.37
30. Drei Minuten Gehör (1922) (Tucholsky) 3.55

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Oskar Werner09

Vielen Dank an GB für den Tipp !

Horst Caspar – Zum Gedächtnis (1952)

FrontCover1Er ist längst in Vergessenheit geraten, aber dieser Blog soll ja auch immer wieder mal „Erinnerungsarbeit“ leisten:

Horst Joachim Arthur Caspar (* 20. Januar 1913 in Radegast, Anhalt; † 27. Dezember 1952 in Berlin) war ein deutscher Bühnen- und Filmschauspieler.

Der Sohn eines ehemaligen Offiziers hat in Berlin bei Lucie Höflich und Ilka Grüning Schauspiel studiert. Nach einem Engagement am Bochumer Stadttheater (seit 1933) wechselte Horst Caspar 1938 an die Münchner Kammerspiele und 1940 ans Berliner Schillertheater, wo er bis zur kriegsbedingten Schließung der Bühne im Jahre 1944 blieb. Sein Rollenfach am Theater waren die klassischen, jugendlichen Helden. Als „Mischling zweiten Grades“ erhielt er unter dem Nationalsozialismus zum Arbeiten eine Sondererlaubnis.

Von 1940 an stand Horst Caspar als Hauptdarsteller einige Male auch vor der Kamera, unter anderem in dem Durchhaltefilm Kolberg, in dem er den Kommandanten Gneisenau verkörpert, der die Stadt gegen den Ansturm der napoleonischen Truppen verteidigt.

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Horst Caspar am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert. In der legendären WDR-Rundfunkproduktion (1949/1952) des Faust in der Regie von Wilhelm Semmelroth übernahm Horst Caspar in beiden Teilen die Titelrolle.

Mit nur 39 Jahren starb der Charakterdarsteller, der seit 1944 mit der Schauspielerin Antje Weisgerber verheiratet war, in Berlin-Dahlem an einem Blutsturz.

Im Münchner Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach sowie im Berliner Ortsteil Gropiusstadt wurden Straßen nach ihm benannt. (wikipedia)

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Als er dann so früh im Jahr 1952 starb, gab es diese „Zum Gedächtnis“ EP:

Wir hören Lyrik der deutschen Klassiker der Literatur … mit denen ich bis heute nicht warm werden kann (bei „Das alizarinblaue Zwergenkind“ mach´ ich mal ne Ausnahme) … sei´s drum … meinem Vater als durch und durch bürgerlichem Germanisten und  Studiendirektor hätte seine helle Freude gehabt.

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Besetzung:
Hort Caspar (Sprecher)

Das musss man sich mal vorstellen … Deutschland liegt überwiegend in Trümmern … :
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Titel:
01. Schön ist des Mondes mildere Klarheit (Friedrich Schiller) 0.57
02. Juli “ Klingt im Wind ein Wiegelied “ (Theodor Storm) 0.34
03. Leise weht ein erstes Blüh’n (Rainer Maria Rilke) 1.37
04. An meine Mutter (Börries von Münchhausen) 1.00
05. Du dunkelnder Grund (Rainer Maria Rilke) 1.24
06. Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren (Jost Graf von Hardenberg) 0.39
07. Das alizarinblaue Zwergenkind (Börries von Münchhausen) 2.44
08. Der alte Garten (Joseph Von Eichendorff) 1.00
09. Der Blumenstrauß (Ludwig Uhland) 0.58
10. Blumenstück (Manfred Hausmann) 1.57
11. Der Kobold (Werner Bergengruen) 0.48

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Grab

Lyrik: Autobiographie in fünf Kapiteln (Portia Nelson)

Auch mit der Lyrik bin ich nicht so vertraut, aber diese Zeilen finde ich noch immer sehr beeindruckend:

1.
Ich gehe die Straße entlang,
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren … Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen.

2.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

3.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein … aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiß, wo ich bin.
Es ist meine eigene Schuld.
Ich komme sofort heraus.

4.
Ich gehe dieselbe Straße entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.

5.
Ich gehe eine andere Straße.

Die Zeilen stammen von Portia Nelson:

Portia Nelson wurde am 27.5.1920 geboren. Sie war Liedermacherin und Sängerin, Schauspielerin und Autorin. Sie trat in berühmten Cabarets der fünfziger Jahre auf. In silbernem Soprantimbre zeichnete ihren Vortrag perfekte Diktion, Intimität und ein ausgeprägtes Gespür für den Text aus.

Ihr Buch „There’s a hole in my sidewalk“ wurde ein Bestseller. Sie starb am 6.3.2001 in New York. (deutschelyrik.de)

Portia Nelson - The Official Masterworks Broadway Site

Unbekannter Autor – Endzeitepisoden (90er Jahre ?)

TitelUnd wieder mal so ein Lyrik-Band, diesmal ist nicht mal der Autor bekannt …

… Aber mir scheint, er war kein glücklicher Mensch.

Seine Zeilen sind zuweilen hingerotzte Absurditäten, gepaart mit einer arg pessimistischen Weltsicht.

Viele der Zeilen klingen sehr wirr, und gerade diese sprachlichen Verwirrungen weisen auf eine Person hin, die sich alles andere als leicht getan hat, sich in unserer Welt zurecht zu finden.

Auch wenn ich irgendwie aus einem ganz anderem Holz geschnitzt bin, habe ich dafür sehr viel Verständnis, denn unsere Welt ist und war oftmals von Regularien bestimmt, die sich einem nicht immer sofort erschließen.

Illustriert werden all die trübsinnigen Gedanken dann von hochwertigen Zeichnungen aus dem Bereich der menschlichen Anatomie … muss man nun wirklich nicht mögen, aber der vermutlich akademisch gebildete Autor wird auch dafür seinen Grund gehbt haben.

Gerne würde ich mich mal mit ihm in Ruhe unterhalten … aber da ist der Wunsch der Vater des Gedankens.

Mir sind solche Querdenken allemal lieber, als der vergnügungssüchtige Mainstream-Mensch, ich ahne aber, dass dieser Mensch nun wahrlich kein leichtes Leben hatte …  und deshalb dieses kleine Denkmal für ihn hier … im Nirvana des world wide webs …

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Uwe Gerke – Gedichte und Geschichten über Alltagssorgen und die Angst (1982)

TitelUnd hier ein wahrlich rares Druckerzeugnis … verfasst von Uwe Gerke und quasi als Privatdruck im „Sonnentanz Versand“ veröffentlicht.

Und so schreibt er eben über seine Alltagssorgen und seine Ängste.

Man kann in dieser Broschüre unschwer erkennen, dass Uwe Gerke damals wohl Teil der sog. „alternativen Szene“ war … ich verorte ihn mal in der Sog. „Sponti-Szene“ (hieß halt damals so).

Spontis waren von den 1970er- bis in die 1980er-Jahre hinein Gruppen linksgerichteter politischer Aktivisten, die sich in der Nachfolge der außerparlamentarischen Opposition (APO) und der 68er-Bewegung sahen.

Die Spontis hielten die „Spontaneität der Massen“ für das revolutionäre Element der Geschichte. Damit grenzten sich Spontis von den K-Gruppen ab, die im leninistisch-kommunistischen Sinne glaubten, für die Revolution sei eine Avantgarde-Partei vonnöten, die die Führung in eine bessere Zukunft übernehmen müsse. Im Gegensatz dazu war der Ansatz der Spontis eher „antiautoritär“. Entsprechend waren nicht Theorieschulungen und Parteiaufbau angesagt, sondern „spontane“, nichtsdestoweniger abgesprochene Aktionen in der Öffentlichkeit. Diese sollten einen beispielhaften, fantasievollen und mitreißenden Charakter haben. Um diesen zu erreichen, wurde auch auf die Mittel des Straßentheaters zurückgegriffen, um ein „linkes Gegenmilieu“ zu schaffen. Weniger bekannt ist, dass auch klassische Agitation im Betrieb in der Ersten Phase einen festen Platz im Repertoire verschiedener Sponti-Gruppen hatte. (wikipedia)

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Nein, es wurde kein heiteres Heft … da beschreibt einer nun wirklich seine Ängste, größtenteils wohl ausgelöst durch tatsächlich besorgniserregende politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der damaligen Zeit (Atomkraft, NATO-Doppelbeschluss ….) und nein es ist keine große Lyrik, aber es ist vermutlich ein verdammt authentisches Dokument jener Zeit mit all jenen Verunsicherungen (ich erinnere mich noch daran, wie ich meine Töchter – ein paar Jahre später –  nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl liebevoll-energisch daran hinderte, in den Sandkasten zu hopsen).

Und mich beschleicht beim Lesen dieser Texte, dass der Uwe Gerke mit seinen schon depressiven Tendenzen … weiterhin Schaden genommen hat ..

Weitere Informationen konnte ich über ihn nicht auftreiben.

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Dieses Heft stammt aus dem großartigem Fundes der Graugans … dafür wieder mal ein herzliches Dankeschön !

Gerda Prohaska + Peter Pasetti + Erik Werba – Lied und Dichtung (Robert Schumann – Heinrich Heine) (1987)

FrontCover1Tja, der Riffmaster und das deutsche Kunstlied … eine innige Verbindung ist das nun wirklich nicht, aber dennoch haben halt auch solche Scheiben hier ihr Plätzchen, und insbesondere dann, wenn es sich um eine solche Nischenproduktion wie diese handelt.

Und vertiefende Informationen über dieses Album findet sich überhaupt keine, was einerseits nicht verwundert, handelt es sich doch um so ne Art Privatpressung von der Mezzosopranistin Gerda Prohaska, anderseits überrascht es dennoch, denn auch der weitaus bekanntere Schauspieler Peter Pasetti wirkt bei diesen Aufnahmen als Sprecher mit, der zumindest den älteren Semestern hier von diversen Fernsehauftritten noch bekannt sein dürfte:

Peter Viktor Rolf Pasetti (* 8. Juli 1916 in München; † 23. Mai 1996 in Dießen am Ammersee) war ein deutscher Theater- und Fernsehschauspieler sowie Synchron- und Hörspielsprecher.

Pasetti studierte Schauspiel und Musik. Seinen ersten Film drehte er bereits 1940 (Das Fräulein von Barnhelm). Eine weitere Rolle in Venus vor Gericht folgte, dann unterbrach der Zweite Weltkrieg seine Filmkarriere. Erstmals wirkte er wieder 1948 unter der Regie von Heinz Rühmann in Die kupferne Hochzeit neben Hertha Feiler und Hans Nielsen mit. Es folgten u. a. Der Herr vom andern Stern (1948) oder Du bist nicht allein (1949). In den 1950er Jahren agierte Pasetti u. a. 1953 als Lt. Dacano neben Hans Albers in Jonny rettet Nebrador und 1957 als Dr. Busch neben Gertrud Kückelmann in dem DEFA-Film Spielbank-Affäre.

PeterPasettiIn den 1970ern sah man ihn als „Santarin“ in der Simmel-Verfilmung Und Jimmy ging zum Regenbogen (1971) oder 1977 als „Gaspardi“ in Das Chinesische Wunder.

Seit den 1960er und 1970er Jahren widmete sich Pasetti neben seiner Arbeit beim Theater vermehrt dem Fernsehen. Er wirkte in unzähligen Fernsehserien wie Am grünen Strand der Spree (1960) mit Bum Krüger, Werner Lieven, Malte Jaeger, Günter Pfitzmann und Elisabeth Müller sowie Krimi-Serien wie Der Kommissar, Der Alte, Derrick oder Das Kriminalmuseum mit. Er war aber auch beispielsweise in Stücken wie Jacobowsky und der Oberst (1967) nach Franz Werfel oder Schönes Weekend, Mr. Bennett (1980) zu sehen. Zuletzt agierte er 1991 als Heilpraktiker in dem Fernsehspiel Der Knick – Die Geschichte einer Wunderheilung.

Daneben synchronisierte Pasetti unter anderem Humphrey Bogart in Wir sind keine Engel, Gary Cooper in Wem die Stunde schlägt, Orson Welles in Die Lady von Shanghai, Joseph Cotten in Citizen Kane oder auch John Wayne in Piraten im karibischen Meer.

Zudem war Pasetti an zahlreichen Hörspielproduktionen wie der Sherlock-Holmes-Reihe des BR in der Titelrolle, unter der Regie von Heinz-Günter Stamm oder Die drei ??? beteiligt, in der er dem Erzähler Alfred Hitchcock seine Stimme lieh. Seine Auslegung des „Skeletor“ in der Hörspielserie Masters of the Universe (alle 37 Folgen mit Ausnahme von Folge 4 und 5) erlangte Kultstatus. Auch der Rezitation fühlte sich Pasetti verpflichtet. So rezitierte er beispielsweise in den 1970er Jahren Erich Kästner zu moderner Jazz-Musik.

Er war einige Jahre mit der Tänzerin und Sängerin Margot Werner verheiratet.

Peter Pasetti starb nur wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag an Krebs und wurde in München auf dem Nordfriedhof beigesetz. (Quelle: wikipedia)

Die eigentliche tragende Rolle bei dieser LP hat jedoch die schon erwähnte Sängerin Gerda Prohaska:

Gerda Prochaska wurde in Brünn geboren, lebt ab 1949 in Garmisch-Partenkirchen.

GerdaProhaskaDie Grundausbildung ihrer Stimme erhielt sie bei Fr. Prof. Kuhn-Englder in Oberammergau. Danach ging sie 6 Jahre an das Konservatorium der Stadt Wien.

Schon während des Studiums sang sie im großen Musik- Vereinssaal und im Konzerthaus Wien, beim Bruckner – Festival in London, in der Brucknerhalle in Linz und gab Konzerte in Luxemburg.

Engagements an verschiedenen deutschen Bühnen führten sie letztendlich an die Volksoper Wien. Dort lernte sie ihren Mann, Kammersänger Gerhard Stolze kennen. Nach ihrer Heirat gab die Sängerin ihr Engagement in Wien auf um sich ganz ihrem Mann zu widmen. Nach seinem zu frühen Tod begann für Gerda Prochaska – Stolze ein anderes Leben, in eine andere künstlerische Richtung – als Veranstalterin von Konzerte Prochaska.(Selbstportrait)

Als dritter im Bunde fungiert dann noch Erik Werba als Pianist:

Erik Werba (* 23. Mai 1918 in Baden, Niederösterreich; † 9. April 1992 in Hinterbrühl) war ein österreichischer Komponist und Pianist.

Erik Werba besuchte die Akademie für Musik und darstellende Kunst sowie die Universität Wien.; 1940 erfolgte an der ErikWerbaUniversität Wien die Promotion zum Dr. phil. (Dissertation: Die Rolle und Bedeutung des Sängers bei Homer, Hesiod und Pindar).

Werba war dann als Musikkritiker tätig und leitete nach dem Zweiten Weltkrieg die Mozartgemeinde. Neben seiner Arbeit als Musikreferent und als Mittelschullehrer spezialisierte er sich auf Klavierbegleitung. Von 1949 bis 1990 war er Professor für Lied und Oratorium an der Wiener Musikhochschule, von 1964 bis 1971 auch an der Hochschule in Graz.

Internationale Bekanntheit erlangte er als Begleiter prominenter Sänger wie Irmgard Seefried, Christa Ludwig, Walter Berry, Peter Schreier und Nicolai Gedda. In Salzburg, Gent, Stockholm, Tokio und Helsinki unterrichtete er auch Liedbegleitung.

Weiters war er in den Redaktionen des Mitteilungsblattes der Mozartgemeinde „Wiener Figaro“, der „Österreichischen Musikzeitschrift“ und der „Musikerziehung“ tätig. Er trat auch als Komponist von Bühnen- und Kammermusik sowie von Liedern hervor. (Quelle: wikipedia)

Im Zentrum dieser Aufnahmen stehen die Vertonungen von Heinrich Heine durch den romantischen Komonisten Robert Schumann und die beiden waren wohl ein ganz besonderes Päärchen:

„Von allen Komponisten, die Heine vertont haben, ist Schumann wohl der bedeutendste. Und von allen Dichtern, die Schumann vertont hat, spielt Heine die wichtigste Rolle.

Heinrich Heine und Robert Schumann scheinen wie ein romantisches Traumpaar. Seine berühmtesten Lieder hat Schumann auf Gedichte von Heine geschrieben, darunter befindet sich der Zyklus „Dichterliebe“, der zum Inbegriff des romantischen Lieds wurde. Weltschmerz, Sehnsucht, das tiefe Gefühl – in der „Dichterliebe“ ist es sowohl in Worten als auch in der Musik zu fassen. Und sogar die Ironie, obwohl Schumann immer wieder (fälschlicherweise) vorgeworfen wurde, dass er Heines Ironie nicht verstanden und deshalb auch nicht vertont habe.

Heinrich Heine

Heinrich Heine

Begegnet sind sich Heine und Schumann nur ein einziges Mal, 1828 in München. Da war Schumann gerade 17 Jahre alt und, im Gegensatz zu Heine, noch nicht berühmt. Sie sprachen nicht nur über Kunst, sondern auch über Politik, zum Beispiel über Napoleon, von dem Schumann anschließend notiert, dass er begonnen habe, „unsern europäischen Augiasstall von dem obskuranten Pfaffen und Papstthum zu reinigen“.

RobertSchumann

Robert Schumann

Sie haben sich danach nicht wieder getroffen, aber geschätzt, bis zum Bruch 1836, als sie sich über ein Werk von Giacomo Meyerbeer in die Haare gerieten. Heines Musikverständnis, so beschreibt es das vorliegende Buch, war „hauptsächlich politisch motiviert“, während Schumann eher musikorientiert argumentierte und der Musik größere Autonomie zuwies. Es lag wohl an diesen Differenzen, die die beiden Journalisten öffentlich austrugen, dass Heine sich für die schönsten aller Vertonungen seiner Gedichte nie bei dessen Urheber bedankte“ (Quelle: Deutschland-Radio)

Romantische Lieder voller Weltschmerz und Sehnsucht erwarten uns also (dies kann durchaus auch als Warnung verstanden werden; ich übernehme keinerlei Haftung für schwerwiegende seelische Erschütterungen !).

Bemerkenswert ist die Interpretation des Liedes „Auf ihrem Grab“: hier spricht Pasetti den Text und Gerda Prohaska singt sie ihn ein wenig zeitversetzt … und schwupp-di-wupp wird eine ganz besondere Intensität erreicht. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.

Seite 2 bringt dann „Weihnachtslieder“ von Peter Cornelius (* 24. Dezember 1824 in Mainz; † 26. Oktober 1874 ebenda), verziert durch Zwischentexte eines Arthur Miller … und dann noch Auszüge aus den „Geistlichen Liedern“ von Ludwig von Beethoven. Die Texte schuf – und den Namen lasse man sich mal über die Zunge gehen – ein Christian Fürchtegott Gellen *ggg*.

Auch hier, wenn man es bös´ meinen will eine Ansammlung schwülstiger Lieder …

Besetzung:
Peter Pasetti (Sprecher)
Gerad Prohaska (vocals)
Erik Werba (piano)

BackCover1

Titel:

Zyklus: Lied und Dichtung
01. Die Lotusblume ängstigt (Schumann/Heine) 1.39
02. Was will die einsame Träne (Schumann/Heine) 0.49
03. Mir träumte, traurig schaute der Mond (Heine) 0.43
04. Du bist wie eine Blume (Schumann/Heine) 1.39
05. Man glaubte, daß ich mich gräme (Heine) 0.49
06. Der Hans und die Grete (Schumann/Heine) 1.17
07. In meiner Brust (Heine) 1.19
08. Der arme Peter (Schumann/Heine) 1.56
09. Lehn deine Wang an meine Wang (Heine) 0.30
10. Dein Angesicht so lieb und schön (Schumann/Heine) 1.59
11. Auf Flügeln des Gesanges (Heine) 1.01
12. Anfangs wollt´ ich fast verzagen (Schumann/Heine) 0.47
13. Entflieh mit mir (Heine) 0.30
14. Es fiel ein Reif + Auf ihrem Grab (Schumann/Heine) 3.43
15. Wie kannst du ruhig schlafen (Heine) 0.35
16. Mit Myrten und Rosen (Schumann/Heine) 3.34

Peter Cornelius: Weihnachtslieder op. 8:
17. Christbaum 1.53
18. Unsterblich ist das Samenkorn 0.55
19. Alma Ater 0.43
20. Die Hirten 2.41
21. Sterne 0.38
22. Simeon 2.05
23. Die holde Mär 0.27
24. Christus der Kinderfreund 2.43
25. Wer uns gelehrt hat (Das ewige Kind) 1.07
26. Christkind 1.59
Verbindende Dichtung von Arthur Miller

Ludwig van Beethoven: Geistliche Lieder op. 48:
27. Bitten 1.36
28. Die Liebe des Nächsten 1.55
29. Vom Tode 2.12
30. Gottes Macht und Vorsehung 1.29
31. Bußlied 4.43
Texte: Christian Fürchtegott Gellen

LabelA1

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Im Studio

Im Studio: Erik Werba – Peter Pasetti – Gerda Prohaska

Erich Kästner: Weihnachtslied, chemisch gereinigt (Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!) (1927)

Weihnachtslied, chemisch gereinigt ist ein Gedicht des deutschen Schriftstellers Erich Kästner. Es erschien erstmals in der Weihnachtsausgabe 1927 der Zeitschrift Das Tage-Buch. Ein Jahr später nahm Kästner es in seine erste Gedichtsammlung Herz auf Taille auf. Seither wurde es in verschiedenen Anthologien abgedruckt und von zahlreichen Künstlern vorgetragen.

Das Gedicht parodiert das bekannte Weihnachtslied Morgen, Kinder, wird’s was geben und verkehrt dessen Inhalt in die Aussage, dass es für arme Kinder nichts geben wird. Es folgen satirische Begründungen, warum Geschenke und ein prachtvolles Weihnachtsfest für arme Kinder auch nicht notwendig oder erstrebenswert seien. Kästner reagierte mit dem Gedicht auf die sozialen Spannungen in der Weimarer Republik. Dazu unterzog er die Sentimentalität des Weihnachtsfestes einer „chemischen Reinigung“ im desillusionierenden und sprachlich nüchternen Stil der Neuen Sachlichkeit.

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genügt, wenn man’s bedenkt.
Einmal kommt auch Eure Zeit.
Morgen ist’s noch nicht so weit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden,
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden,
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengrün mit Osrambirnen –
lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt’s an Holz!
Stille Nacht und heilge Nacht –
Weint, wenn’s geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit . . .
Ach, du liebe Weihnachtszeit!

Lesbos

Ein Flüchtlingskind – ertrunken vor der griechischen Insel Lesbos

Verschiedene Autoren – Wir gratulieren – Gedichte für festliche Tage (1965)

TitelUnd jetzt mal ein ganz kleines Büchlein aus dem Franz Schneider Verlag:

Der Franz Schneider Verlag war ein deutscher Verlag mit einem Schwerpunkt im Druck und Vertrieb von Kinderbüchern. Im Jahr 2003 wurde der Verlag in die Egmont Verlagsgesellschaften gegliedert und damit aufgelöst. Dabei blieb bis heute der Markenname Schneiderbuch erhalten.

Am 1. April 1913 wurde der Verlag von Franz Schneider (1875–1946) in Berlin gegründet. Nach dem Tod des Gründers 1946 führte seine Frau Luise Schneider den Familienbetrieb gemeinsam mit dem Sohn Franz-Joachim Schneider, der das Unternehmen dann von 1964 bis 1985 als Alleininhaber leitete.[1] 1953 wurde der Unternehmenssitz nach München verlegt. 1985 verkaufte Schneider Verlag und Marke an die dänische Unternehmensgruppe Egmont. 2003 übernahm die Egmont Verlagsgesellschaft Köln den Vertrieb und Verkauf und benannte die Marke in Schneiderbuch. Hauptstandorte der Geschäftstätigkeit sind seitdem neben Berlin auch Köln und München.

Bekannte Buchreihen sind unter anderem die Hanni-und-Nanni-Serie für Mädchen und die Burg-Schreckenstein-Serie für Jungen. Auflagen von über 100.000 erhielten die Auszeichnung Goldenes Schneider-Buch.

Der Slogan Kinder lieben Schneider-Bücher war unten auf der Buchrückseite aufgedruckt. Zudem war oft eine Altersempfehlung (von-bis) angegeben.

Auf dem Buchrücken war unten nur das „S“-Logo vorhanden. Bücher für Jungen hatten dort ganz oben oft die Kennzeichnung „J“; außerdem war der Name des Autors in hellblauer Schrift geschrieben. Bei Büchern für Mädchen war der Autorenname in roter/violetter Schrift, und mit der Kennzeichnung „M“ am oberen Buchrücken. Bücher für Jungen und Mädchen waren zunächst ebenfalls rot, später gelb gekennzeichnet.

Seit dem Jahr 2003 wird die Zielgruppe schwerpunktmäßig auf Kinder und Jugendliche bis zwölf Jahre gelegt. Dabei werden Comics, Märchen- und Abenteuerromane als Schwerpunkt veröffentlicht, wobei auch Filmbegleitbücher, Storybooks oder Themenwelten eine wichtige Rolle spielen.

Allerdings werden auch klassische Schneiderbuchrreihen wie die Burg Schreckenstein immer wieder neu aufgelegt.

Weitere Buchreihen sind dabei Bibi Blocksberg, Kommissar Kugelblitz und Ein Fall für dich und das Tiger-Team. Zu einigen Kinderbücher entstanden auch Kinofilme, zu denen Schneiderbuch dementsprechende Filmbegleitbücher herausbrachte.

Comic-Romane bei Schneiderbuch sind unter anderem Dork Diaries, Olivia Viewegs Bin ich blöd, oder was?! sowie Bücher der Reihen Tom Gates, Oscar, Luisa und Ein Fall für Kitti Krimi.
Autoren
Zu den veröffentlichten Romanen gehören unter anderem Werke von Enid Blyton, Tina Caspari, Alfred Bekker, Sabine Bohlmann, Thomas C. Brezina, Erhard Dietl, Klaus Jamin, Tommy Krappweis, Dagmar H. Mueller, Rachel Renee Russell, Ursel Scheffler, Jens Schumacher, Vincent Andreas, Betina Gotzen-Beek, Gerhard Hahn, Ute Krause sowie Bernd Perplies. (Quelle: wikipedia)

Stutzig macht mich bei diesem wikipedia Entrag, dass die Jahren 1914 – 1945 völlig ausgeblendet werden … hm.

Und hier geht´s nun um „Gedichte für festliche Tage“, auf dass die Kleinen bei Familien- und sonstigen Festen auch artig ihre Rolle als wohlerzogene Knaben und Mädchen spielen.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich den Drill der Eltern, dass ihre Sprößling die jeweiligen Gedichte (darunter sind auch Autoren wie Goethe und Fontane) möglichst gu auswendig lernten und dann auch fehlerfrei aufsagen konnten.

Und natürlich gibt s in den Gedichten dann auch diese Botschaften:

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Meine Töchter waren von solchen Verpflichtungen gänzlich befreit, aber vor einiger Zeit gestanden sie mir, dass die Vorbereitungen für das weihnachtliche Blockflötenspiel ziemlich ätzend waren … ähm … grübel …

Die drolligen Illustrationen aus dem Büchlein (36 Seiten) stammen von Ulrike Zehe-Weinberg, der damaligen Haus – Illustratorin des Franz Schneider Verlages und waren typisch für die Ästhetik der 50er und 60er Jahre.

Aus dem Inhalt:

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Hermann Hesse – Vom Baum des Lebens (1952)

TitelIch vermute mal, ich muss hier den Hermann Hesse nicht ausführliche vorstellen, er war wohl einer jener Dichter, der insbesondere meine Generation prägte und uns wichtige Impulse mit auf dn Weg hinein ins pralle Leben gab. Dennoch ein paar Informationen über ihn:

Hermann Karl Hesse, Pseudonym: Emil Sinclair (* 2. Juli 1877 in Calw, Königreich Württemberg, Deutsches Kaiserreich; † 9. August 1962 in Montagnola, Kanton Tessin, Schweiz; heimatberechtigt in Basel und Bern), war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler. Bekanntheit erlangte er mit Prosawerken wie Siddhartha oder Der Steppenwolf und mit seinen Gedichten (z. B. Stufen). 1946 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur und 1954 der Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste verliehen.

Als Sohn einer württembergischen Missionarstochter und eines deutsch-baltischen Missionars war Hesse durch Geburt Staatsbürger des Russischen Kaiserreichs. Von 1883 bis 1890 und erneut ab 1924 erhielt er das Bürgerrecht der Schweiz, dazwischen besaß er die Staatsbürgerschaft des Königreiches Württemberg.

Der Schriftsteller Ken Kesey hatte Hesses mystische Erzählung Die Morgenlandfahrt, in der ein Geheimbund von Träumern, Dichtern und Fantasten nicht der Vernunft, sondern dem Herzen folgt, mit Begeisterung gelesen. In Anlehnung an die Erzählung betrachtete er sich und die Merry Pranksters als dem Geheimbund Zugehörige und den großen Bustrip von 1964 quer durch die USA als seine Variante der „Morgenlandfahrt“.

Der deutschstämmige Musiker Joachim Fritz Krauledat alias John Kay hatte 1968, nach der Lektüre eines Hesse-Romans, seine damalige Bluesband Sparrow neu formiert und in Kalifornien in Steppenwolf umbenannt.

Hermann Hesse 1927

Hermann Hesse, 1927

Santana, eine andere Rockband aus San Francisco, benannte ihr zweites und höchst erfolgreiches Album von 1970 nach einem Begriff aus dem Hesse-Roman Demian, der damals in der Band zirkulierte. Carlos Santana: „Der Titel Abraxas stammt aus einem Buch von Hermann Hesse, das Gregg, Stan und Carabello lasen.“ Die betreffende Stelle aus dem Buch ist auch auf dem Plattencover wiedergegeben, allerdings in der englischen Übersetzung.

In Kathmandu, einer Stadt am Hippie trail, hat sich eine Hermann Hesse Gesellschaft gegründet.

Calw, Hesses Geburtsstadt im Schwarzwald, bezeichnet sich selbst als die Hermann-Hesse-Stadt und nutzt dieses Attribut zugleich als Claim zur Eigenwerbung.[50] In Calw informiert das Hermann-Hesse-Museum über Leben und Werk des berühmtesten Sohnes der Stadt.

Seit 1977 findet in unregelmäßigen, mehrjährigen Abständen jeweils unter wechselndem Hauptthema das Internationale Hermann-Hesse-Kolloquium in Calw statt. Hierzu referieren renommierte Hesse-Fachleute aus dem In- und Ausland aus ihrem Fachgebiet über zwei bis drei Tage. Die Tagungsteilnahme steht jedem Bürger nach Anmeldung offen. Das Programm wird meist wechselnd durch Vertonungen von Gedichten[52] Hesses, weitere musikalische Darbietungen, Tanz und Schauspiel mit Themen zu oder aus Hesses Literatur und/oder durch eine Dokumentar- oder Literaturverfilmung begleitet.

SignaturHermannHesse

Vergleichbar den Calwer Kolloquien finden seit 2000 in Sils-Maria im Schweizer Engadin in jährlichem Rhythmus die Silser Hesse-Tage statt, drei bis vier Tage im Sommerhalbjahr. Die Vorträge und Diskussionen stehen jeweils unter einem Schwerpunktthema.

Im Gedenken an Hesse wurden drei Literaturpreise nach ihm benannt: der seit 1957 verliehene Karlsruher Hermann-Hesse-Literaturpreis, der von der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung seit 1990 verliehene Calwer Hermann-Hesse-Preis, und der seit 2017 von der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft in Calw verliehene Preis der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft.

Mit Hermann Hesse fühlt sich auch der Rockmusiker Udo Lindenberg verbunden.[54] 2008 veröffentlichte er bei Suhrkamp eine Auswahl von Hesse-Texten unter dem Titel Mein Hermann Hesse: Ein Lesebuch.[55] Seine 2006 in Calw gegründete Udo-Lindenberg-Stiftung will junge Texter und Musiker mit Wettbewerben fördern und „Hermann Hesses Dichtung mit Musik verbinden“. Alle zwei Jahre werden Preise verliehen, darunter ein Sonderpreis für die beste Hermann-Hesse-Vertonung. Alljährlich findet das Hermann-Hesse-Festival in Calw statt, bei dem die Gewinner und Udo Lindenberg auftreten. (Quelle: wikipedia)

Und hier nun jener Hesse, der mir dato eher fremd geblieben ist … Hesse der Lyriker … hat aber hauptsächlich damit zu tun, dass ich mir mit der Lyrik generell eher schwer tue.

Erschienen ist das Büchlein im renommierten Insel Verlag. Dieser hatte nach dem II. Weltkrieg zwei Verlagssitze. In Westdeutschland war dies Wiesbaden, in der DDR Leipzig. Dieses Büchlein (82 Seiten) kam aus Leipzig.

In den hier veröffentlichten Gedichten beschäftigt sich Hesse mit Leben im allgemeinen und besonderen … er schlägt dabei einen großen Bogen von Kindheit über Jugend bis hin zum Alter … dabei bedient er sich überwiegend einer eher pessimistischen Sichtweise.

Hesse hin, Hesse her: es bleibt wohl dabei … Lyrik ist weiterhin nicht mein Metier. Aber dennoch kann man durchaus mal in so einem Büchlein blättern …

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Diese Zeilen sind schon arg pessimistich

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„Der Knulp“ zählt zu meinen Lieblingswerken von Hesse

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Handschriftliche Widmung in dem Buch – was auch immer das heißen mag …