Thirsty Moon – A Real Good Time (1976)

LPFrontCover1Thirsty Moon ist eine deutsche Krautrockband der 1970er Jahre. Sie wird dem Bereich Jazz-Rock-Fusion zugerechnet.

Die Brüder Norbert und Jürgen Drogies begannen in den 1960er Jahren, sich in der Bremer „Beatmusik-Szene“ zu betätigen. Die seinerzeitige Konstellation verhielt sich dermaßen, dass Jürgen Gitarre spielte und Norbert, der beim ersten Auftritt in der „Lila Eule“ erst 15 Jahre alt war, hinterm Schlagzeug saß. Die erste Band der Brüder hieß The Outcasts. Neben den zum damaligen Zeitpunkt weitestgehend üblichen Coverversionen wurden schon teilweise erste eigene Stücke gespielt.

Nach einem kurzen Zwischenspiel als DRP (=Drogies-Ranwig-Pickert) und einem Theaterprojekt wurde Anfang der 70er Thirsty Moon gegründet. In der Originalbesetzung waren das Norbert Drogies, Jürgen Drogies, Michael Kobs, Harald Konietzko, Erwin Noack, Willi Pape, und Hans-Werner Ranwig. Kurz vor Aufnahme des zweiten Albums verließ Ranwig die Band, Gitarrist und Sänger Siegfried Pisalla kam in die Gruppe und Andreas Helms, der bereits vorher bei DRP und Tomorrow Too Bass gespielt hatte, löste vorübergehend Harald Konietzko am Bass ab.

Thirsty Moon02

Konietzko und Pisalla hatten in den Jahren 1969–71 in der Bremer Formation „Tomorrow Too“ zusammengearbeitet, die als erste bedeutende Prog-Rock-Band der Region gelten kann. Das selbstgeschriebene Songmaterial dieser Band konnte die Produzenten von Nektar 1970 überzeugen, der Band einen Plattenvertrag anzubieten, den die Band aber zögerlich behandelte und aufgrund personeller Turbulenzen im Folgenden nicht fristgerecht einlösen konnte. Man spielte in renommierten Clubs wie dem „Jaguar“ in Herford, in dem auch Jimi Hendrix vorher mehrfach aufgetreten war.

Thirsty Moon01

Saxophonist und Flötist Willi Pape arbeitete in einer Werbeagentur und kannte daher die Biermarke Thirsty Moon, an die sich der Bandname anlehnte. Akustisch verstand das nicht jeder, deshalb wurde manchmal ”Thursday Moon” gesagt. Thirsty Moon spielte ausschließlich Eigenkompositionen. Durch die wechselnden Besetzungen kam zeitweise Jazz-Einfluss in die Musik.

Anfang der 1970er Jahre gründete die Schallplattenfirma Metronome das Label Brain, speziell für deutsche Gruppen. Die Musik, die hier veröffentlicht wurde, bekam den Spitznamen Krautrock. Dabei waren u. a. Jane, Grobschnitt, Neu!, Scorpions und auch Thirsty Moon.

Vier Thirsty-Moon-Alben sind auf Brain erschienen, das fünfte auf Sky Records, ein sechstes, das Live-Album aus Archivmaterial, 2006 auf Long Hair Music.

Norbert & Jürgen Drogies

Das erste Album mit dem Titel Thirsty Moon wurde aufgenommen und gemischt von dem Toningenieur und Produzenten Conny Plank, der unter anderem auch mit Ultravox und den Eurythmics gearbeitet hat.

Zahlreiche Umbesetzungen folgten auf das erste Album. Das dritte Album Blitz wurde allein von Norbert und Jürgen Drogies komponiert und eingespielt.

Im November 2006 begann die Firma LongHair Music mit einer Serie von Wiederveröffentlichungen der Thirsty-Moon-Alben auf CD. Zusätzlich wurde ein Live-Mitschnitt von 1975 zum ersten Mal veröffentlicht. Die CDs enthalten reichlich ausgestattete Booklets und zusätzliche Bonus-Tracks, die nicht auf den LPs enthalten sind. 2011 erschien bei Sireena Records die CD „Lunar Eclipse“ mit dem Live-Mitschnitt eines Konzerts von 1976.

Seit 2007 hat Gründungsmitglied Jürgen Drogies mit seiner neuen Formation Back to the Moon mehrere Veröffentlichungen getätigt. (wikipedia)

Norbert Drogies01

Viertes Album dieser wenig bekannten Band aus Deutschland. Ein weiteres Album mit interessantem und lustigem Coverartwork. Diesmal enthält das Album keine langen Stücke mehr, alle sind unter 6 min und klingen nach Prog-Rocks, nur etwas mainstreamiger als auf You’lll never… Jazz-Rock mit Bläser-Passagen und hier und da ein paar progressive Elemente, eine gute Kombination, aber ich denke, das Album klingt an einigen Stellen zu bedeutungslos, wie bei On a Saturday night, ein fades und langweiliges Stück, zum vergessen.. Die Musik beginnt sich mit A real good time , Cloudy Sky oder Sundance zu bewegen, ziemlich gute Stücke, die alles zusammenfassen, was Thirsty Moon in dieser Zeit zu bieten hat. Vielleicht nicht so solide wie You’ll Never Come Back, aber auf jeden Fall einen Blick wert. Eine der Bands, die irgendwie unbemerkt geblieben sind, wenn man über deutsche Bands aus den 70ern spricht. (B.Olariu)

Thirsty Moon02

So isses, vieles ist eben etwas belanglos (vielleicht weil eigentlich nur den Jürgen Drogies als Komponisten hatten und Jazz-Rock war das weiß Gott nicht ! Wirklich gut wird das Album immer dann, wenn sie mit stark rhythmischen Elementen arbeiten und erst recht wenn Rainer Neumann mi seinem Saxophon die Stimme erhebt.

LPBackCover1

Besetzung:
Jürgen Drogies (guitar, synthesizer, vocals)
Norbert Drogies (bass, percussion)
Rainer Neumann (saxophone, clavinet)
Serge Weber (piano, clavinet, synthesizer)
Junior Weerasinghe (drums, percussion, vocals)
+
Sigrid Muth (background vocals bei 05. + 07.)

Thirsty Moon01

Titel:
01. The End Of The TV-Programme 0.43
02. On A Saturday Night 3.52
03. A Real Good Time 3.32
04. Talk Of The Town 2.41
05. Candles 3.47
06. Cloudy Sky 5.33
07. Sundance 3.23
08. Burn It Down 3.49
09. Distant Stars 3.53
10. Song For Sandy 5.47
11. Dreaming 6.35

Musik und Texte: Jürgen Drogies
außer bei 06.: Serge Weber

LabelA1

*
**

Mehr von Thirsty Moon:
FrontCover1

Die offizielle Website (Kategorie: arg chaotisch)
Website

Thirsty Moon – Blitz (1976)

FrontCover1Thirsty Moon ist eine deutsche Krautrockband der 1970er Jahre. Sie wird dem Bereich Jazz-Rock-Fusion zugerechnet.

Die Brüder Norbert und Jürgen Drogies begannen in den 1960er Jahren, sich in der Bremer „Beatmusik-Szene“ zu betätigen. Die seinerzeitige Konstellation verhielt sich dermaßen, dass Jürgen Gitarre spielte und Norbert, der beim ersten Auftritt in der „Lila Eule“ erst 15 Jahre alt war, hinterm Schlagzeug saß. Die erste Band der Brüder hieß The Outcasts. Neben den zum damaligen Zeitpunkt weitestgehend üblichen Coverversionen wurden schon teilweise erste eigene Stücke gespielt.

Nach einem kurzen Zwischenspiel als DRP (=Drogies-Ranwig-Pickert) und einem Theaterprojekt wurde Anfang der 70er Thirsty Moon gegründet. In der Originalbesetzung waren das Norbert Drogies, Jürgen Drogies, Michael Kobs, Harald Konietzko, Erwin Noack, Willi Pape, und Hans-Werner Ranwig. Kurz vor Aufnahme des zweiten Albums verließ Ranwig die Band, Gitarrist und Sänger Siegfried Pisalla kam in die Gruppe und Andreas Helms, der bereits vorher bei DRP und Tomorrow Too Bass gespielt hatte, löste vorübergehend Harald Konietzko am Bass ab.

Thirsty Moon02

Konietzko und Pisalla hatten in den Jahren 1969–71 in der Bremer Formation „Tomorrow Too“ zusammengearbeitet, die als erste bedeutende Prog-Rock-Band der Region gelten kann. Das selbstgeschriebene Songmaterial dieser Band konnte die Produzenten von Nektar 1970 überzeugen, der Band einen Plattenvertrag anzubieten, den die Band aber zögerlich behandelte und aufgrund personeller Turbulenzen im Folgenden nicht fristgerecht einlösen konnte. Man spielte in renommierten Clubs wie dem „Jaguar“ in Herford, in dem auch Jimi Hendrix vorher mehrfach aufgetreten war.

Thirsty Moon01

Saxophonist und Flötist Willi Pape arbeitete in einer Werbeagentur und kannte daher die Biermarke Thirsty Moon, an die sich der Bandname anlehnte. Akustisch verstand das nicht jeder, deshalb wurde manchmal ”Thursday Moon” gesagt. Thirsty Moon spielte ausschließlich Eigenkompositionen. Durch die wechselnden Besetzungen kam zeitweise Jazz-Einfluss in die Musik.

Anfang der 1970er Jahre gründete die Schallplattenfirma Metronome das Label Brain, speziell für deutsche Gruppen. Die Musik, die hier veröffentlicht wurde, bekam den Spitznamen Krautrock. Dabei waren u. a. Jane, Grobschnitt, Neu!, Scorpions und auch Thirsty Moon.

Vier Thirsty-Moon-Alben sind auf Brain erschienen, das fünfte auf Sky Records, ein sechstes, das Live-Album aus Archivmaterial, 2006 auf Long Hair Music.

Norbert & Jürgen Drogies

Das erste Album mit dem Titel Thirsty Moon wurde aufgenommen und gemischt von dem Toningenieur und Produzenten Conny Plank, der unter anderem auch mit Ultravox und den Eurythmics gearbeitet hat.

Zahlreiche Umbesetzungen folgten auf das erste Album. Das dritte Album Blitz wurde allein von Norbert und Jürgen Drogies komponiert und eingespielt.

Im November 2006 begann die Firma LongHair Music mit einer Serie von Wiederveröffentlichungen der Thirsty-Moon-Alben auf CD. Zusätzlich wurde ein Live-Mitschnitt von 1975 zum ersten Mal veröffentlicht. Die CDs enthalten reichlich ausgestattete Booklets und zusätzliche Bonus-Tracks, die nicht auf den LPs enthalten sind. 2011 erschien bei Sireena Records die CD „Lunar Eclipse“ mit dem Live-Mitschnitt eines Konzerts von 1976.

Seit 2007 hat Gründungsmitglied Jürgen Drogies mit seiner neuen Formation Back to the Moon mehrere Veröffentlichungen getätigt. (wikipedia)

Norbert Drogies01

Die berufenen Musikkritiker taten sich mit der Bewertung des Albums schwer. Im Vergleich zu den beiden ersten Alben hatte sich der Sound auf „Blitz“ verändert. Das Fehlen des Saxophons bedeutete auch eine Abkehr von den früher häufig verwandten Jazzelementen hin zu Rockelementen. Neu war auch das Fehlen von Gesang und die Verwendung des Synthesizers. Der Rezensent der Sounds (Sounds 4/76) schrieb offensichtlich mit knurrendem Magen: „Ein Rock-Eintopf aus deutschen Landen, indem man alles mögliche wiederfindet – angefangen beim WHO-Arrangement über das Stones-Riff bis zum Bo Hansson-Sound. Ganz schön frech, die Jungs. Hoffentlich erschlägt sie darob nicht der Blitz. Und: Beim nächsten Mal, Leute, spielt doch bitte nicht so hölzern. Eine Prise Eleganz würde alles viel genießbarer machen.“ Die Brüder Steven und Allan Freeman urteilten in „The Crack In The Cosmic Egg“ freundlicher und beschrieben Blitz als Instrumentalrockalbum meist basierend auf Gitarren und vielfältigem Trommelspiel und bescheinigten der LP, trotz seiner etwas kommerzielleren Ausrichtung, immer noch das Vorhandensein vieler unverwechselbarer und typischer Thirsty-Moon-Merkmale. In der „Gibraltar-Encyclopedia“ für Progressivrock schreibt Mike Ohman: „Interessant wie die meisten Alben der auf Brain veröffentlichten Bands, aber nicht unentbehrlich. Instrumentale Rockmusik mit starker Betonung der Gitarren und Perkussion.

Booklet01+02

‚Lord of lightning’ ist ein Hard-Rock-Titel mit krachenden Gitarren und elektrisch verstärktem Cembalo. ‚Rainbow’ ist ein höchst spannender, halb improvisierter Titel im 9/4 Takt, mit fesselndem Gitarrenspiel, Beckenzischen und atonaler Orgel, welcher irgendwie an Softmachine ca. „Volume 2“ erinnert. ‚The jungle of your mind’ beginnt mit einem faszinierenden Rhythmus abwechselnd im 8/4 und 7/4 Takt, der bald in einen langen Perkussionsteil übergeht. ‚Magic Moon’ erinnert an die halb elektronische Musik im Stil von Führs und Fröhling und ‚Crickets Don’t Cry’ enthält Elemente des Reggae“. Im Blitzinfo des Metronome Medienservices zum Erscheinen des Albums liest man folgendes: Der Blitz ist als Naturereignis eine Ur-Erfahrung des Menschen. In alten Schriften und Runen, auf vorzeitlichen Abbildungen, findet man das Blitzsymbol. Der Blitz ruft Emotionen hervor, er bedeutet Kraft, Gewalt, Stärke – aber auch Angst, Ausgeliefertsein des Menschen gegenüber der Natur. Der eingefangene vom Menschen beherrschte Blitz, ist die Elektrizität. Bekannt ist das Schild mit dem roten Blitz auf gelben Grund, das vor Hochspannung warnt. Elektrizität ermöglicht elektrisch verstärkte Instrumente, elektronische Instrumente, Synthesizer etc.. Obwohl es sich bei der LP nicht um „Programmmusik“ handelt und keine fortlaufende „Geschichte“ erzählt wird, stehen die einzelnen Stücke, sowohl musikalisch, als auch vom Titel her, in einem gewissen Zusammenhang. Stimmungen werden aufgebaut, gesteigert, verändert, zerstört … Es ist kein fertiges „Hörspiel“, sondern es werden Eindrücke vermittelt, zu denen der Hörer seine eigene „Story“ assoziieren kann.

Single

Jürgen Drogies äußerte damals: „Auf den beiden ersten LPs der Gruppe sind Rock- und Jazzelemente zu finden. Sie wurden aber nicht ständig verschmolzen, sondern bewusst als Kontrast verwendet. Zu Zeiten der zweiten LP tendierte die Musik immer mehr zum introvertierten Jazz. Auf der dritten LP ‚Blitz’ wurden die Rock-elemente der Musik wieder stärker belebt. Anstelle des Saxophons trat als neues Instrument der Synthesizer und eröffnete eine neue, elektronische Dimension.“ Die Veränderung des Sounds der Band auf „Blitz“ ist unverkennbar. Auch wenn die Musik des Albums allein vom Duo Jürgen und Norbert Drogies komponiert, eingespielt und produziert wurde, ist gegenüber den mit fremden Produzenten und im Kollektiv erarbeiteten ersten beiden Alben kein Qualitätsverlust festzustellen. Aufgrund der veränderten musikalischen Ausrichtung ergibt es allerdings keinen Sinn, das Album mit den ersten beiden Alben der Band zu vergleichen. Für die Brüder Drogies war allerdings auch klar, dass sie dieses Album zu zweit nicht würden live promoten können. Nach dem Erscheinen des Albums Anfang 1975 suchten sie nach Mitmusikern und traten im Frühjahr des Jahres zusammen mit dem Keyboarder und Sänger Gert Lueken und dem Bassisten Heinz Sander wieder auf.  (Manfred Steinheuer)

Booklet07+08

Also … das Album ist aller Ehren wert … bereits der Start mit „Lord Of Lightning “ ist ein Kracher, der sich gewaschen hat ! Bedenkt man, dass das Album quasi in Duo-Besetzung eingespielt wurde … ja, das ist schon bemerkenswert !

Das ganze Album ist ja ein Instrumental-Album und demgegenüber fallen dann die Bonustracks weit ab 2 der Sngs wurden 1977 als Single veröffentlicht (die Single enthelt sogar ein kleines Begleit-Werbe-Heftchen) … nicht nur wegen der bescheidenen Tonqualität, sondern auch weil der Gesang … ähm … etwas dürftig ist.

Dennoch: Dicke Hörempfehlung meinerseits und jetzt interessieren mich die eher jazzlastigen Aufnahmen gleich noch mehr … 

Demnächst hier in diesem Theater !

BackCover1

Besetzung:
Jürgen Drogies (guitar, keyboards, vocals)
Norbert Drogies (bass, drums)
+
Uli Harmssen (keyboards bei 10. – 12.)
Junior Weerasinghe (drums, vocals bei 10. – 12.)

Booklet05+06
Titel:
01. Lord Of Lightning 3.41
02. Riding In The Rain 4.42
03. Magic Moon 3.12
04. It Was Love 2.54
05. Speak For Yourself 3.57
06. Südwind 5.10
07. Rainbow 7.29
08. The Jungle Of Your Mind 5.17
09. Crickets Don’t Cry 5.26
+
10. Clouds 5.28
11. I’ll Sing Your Song 6.24
12.  Caught 8.08

Musik und Texte: Jürgen Drogies 

LabelA1

*
**

1974 lernten wir den Bremer Studiobesitzer Rolf Simson kennen, der eigentlich Shanties, Schlager usw. produzierte, aber auch für unsere Musik ein offenes Ohr hatte. Er stellte uns sein Studio auch als Übungsraum zur Verfügung und überließ uns sogar den Platz am Mischpult, den Norbert einnahm. Während die ersten beiden LPs schon mit 16-Spur-Technik aufgenommen worden waren, mussten wir nun mit 8 Spuren auskommen.

Mein Bruder und ich produzierten in Rolf Simsons Studio 1974 das Album „Blitz“ und spielten darauf alle Instrumente. Norbert spielte Schlagzeug und Bass, ich Gitarre und Keyboards. Es gab noch keine Sequencer und einen „Click-Track“ als Rhythmusgrundlage verwendeten wir auch nicht. Wir spielten zuerst Schlagzeug und Rhythmusgitarre gleichzeitig ein. Zu diesem „Grundplayback“ spielten wir dann nach und nach alle anderen Instrumente auf das Band. In der Bremer Stadthalle traten während dieser Zeit einmal Ike und Tina Turner auf. Tina Turner begrüßte das Publikum mit „Are you ready for me?“ Ich beschloss, diesen Satz in meine Komposition „Lord of lightning“ einzubauen, aber auf völlig andere Art. Ich lernte, die Wörter rückwärts zu sprechen, in etwa: „iem roff ider ui rah“, nahm das auf Band auf und ließ diese Aufnahme wiederum rückwärts ablaufen, indem ich die Tonbandspulen mit der Hand drehte. So entstand eine völlig verfremdete Stimme. Auch Naturgeräusche wie Donner und Regen bauten wir ein und als neue Instrumente kamen Synthesizer und Solina String-Ensemble hinzu. Bei späteren Live-Auftritten wurden die Geräusche und auch Synthesizer-Sound-Effekte wie der Wind bei „Südwind“ vom Tonband zugespielt.

Jürgen Drogies

Der Vertrag mit „Brain“ war ausgelaufen und wir wollten unsere neue LP auch nicht als THIRSTY MOON, sondern unter dem Bandnamen BLITZ veröffentlichen. Der Blitz als Symbol für Elektrizität hatte uns dazu inspiriert. „Brain“ zeigte jedoch kein Interesse und auch andere Plattenfirmen lehnten ab.

Wir nahmen neue Demos auf, wieder als THIRSTY MOON, zusammen mit anderen Musikern und präsentierten sie bei „Brain“. Dort hatte 1975 ein neuer Label-Manager das Sagen, der jetzt als erstes „Blitz“ veröffentlichen wollte, original, so wie Norbert und ich es eingespielt hatten, aber unter dem Bandnamen THIRSTY MOON. Es wurde eine erfolgreiche Veröffentlichung, die einen neuen Plattenvertrag mit „Brain“ zur Folge hatte. „Blitz“ wurde sogar in Australien mit offizieller Lizenz gepresst und erschien dort auf dem Label „Clear Light Of Jupiter“.

Beim Bonustrack „Clouds“ handelt es sich um ein Outtake aus unserer Aufnahme-Session zu „Blitz“, der nach Meinung der Plattenfirma nicht mit auf das Album kommen sollte. Eine geliehene 4-Spur-Tonbandmaschine stand zu unserer Verfügung, als wir 1977 im Gulfhaus in Vechta unsere Live-Single „I’ll sing your song“/ „Caught“ aufnahmen. Sie wurde auf Simsons Label „Boccaccio“ veröffentlicht. Die Besetzung der Band bestand zu dieser Zeit aus Uli Harmssen (Keyb.), Junior Weerasinghe (Drums, Voc.), Norbert Drogies (Bass) und Jürgen Drogies (Git., Voc.). Junior, ein humorvoller, lebenslustiger Musiker aus Sri Lanka..(Jürgen Drogies)

Die offizielle Website (Kategorie: arg chaotisch)
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