Wolfgang Buck – Sambesi (2001)

FrontCover1Auf boarisch müsste ich jetzt schreiben: A sauguade Scheibn … wie sich das fränkisch anhören würde, weiss ich gerade nicht, aber hier ist wirklich mal wieder ein Schmankerl:

Wolfgang Buck (* 1958 in Puschendorf, Landkreis Fürth) ist ein deutscher Liedermacher und Kabarettist, der in fränkischer Mundart vorträgt und in Erlau im Landkreis Bamberg lebt.

Aufgewachsen ist Buck in Puschendorf. Nach dem Studium der Theologie war er 14 Jahre lang als evangelischer Pfarrer in Trabelsdorf bei Bamberg tätig. Schon zu dieser Zeit schrieb er Lieder in fränkischer Mundart, war damit auf Kleinkunstbühnen unterwegs und brachte auch CDs heraus. Als die Betätigung als Liedermacher immer mehr Zeit einnahm, ließ Wolfgang Buck sich als Pfarrer beurlauben und konzentriert sich seitdem in Vollzeit auf die künstlerische Laufbahn.

Besonders seit seinen beiden 1990er Programmen und CDs Schaunerhie und Gemmeraweng, die Wolfgang Buck mit seiner Band und den Bläsern der ehemaligen Berliner Soulband Die Zöllner eingespielt hat, sowie Auftritten im Vorprogramm von Hubert von Goisern und Joan Baez, erlangte Buck einen großen Bekanntheitsgrad im östlichen Süddeutschland.

Die ganz besondere fränkische Weltsicht Wolfgang Bucks hat der Bamberger Maler und Zeichner Richard Wientzek zu einem Kartenwerk verdichtet, indem er Szenen aus allen Songs der CD Sambesi zu einer „Fränkischen Weltkarte“ zusammengefügt hat.

2006 wurde Buck mit dem Frankenwürfel ausgezeichnet, 2008 mit dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis.

Wolfgang Buck ist verheiratet mit Elisabeth Buck und hat zwei Kinder. (Quelle: wikipedia)

WolfgangBuckDie CD „Sambesi“ bietet wie immer witzige, lebenslustige und zornige Songs voller Widersprüchlichkeiten aus der fränkischen Wildnis, die irgendwo zwischen der fränkischen Schweiz und der Mongolei liegt, und die von Sambesi, Aisch und Ganges durchströmt wird.

Wolfgang Buck erzählt von Wirtshäusern, in denen die Schnitzel über den Rand hängen, von nützlichen Affen, die sich im Namen der moralischen Wende das Rückgrat herausstanzen zu lassen, von städtischen Kolonialherren, die am Wochenende in die Dörfer der Eingeborenen einfallen, von einem traurigen Schmetterling namens Bulimarie und von der herben Schönheit Frankens mit Nieseregen, verschlossenen Wirtshaustüren und Prozessionen, bei denen der Rosenkranz aus dem Megafon staubt. Vom Weiher herüber quaken die Frösche, die Zucchini im Garten erinnern in ihrer runden Formenpracht an die pralle fränkische Weiblichkeit, und am Computer fiebern in real-time traurige Gestalten mit zittrigen Fingern den Aktienkursen hinterher.

Illustrationen01Das Leben am fränkischen Sambesi spielt sich bei absurden Stammtischgesprächen („Do dud si ja eh nix“), auf der Arbeit („ohne mei ärbert, iech glaab, iech sterbert“), beim Doktor („Haubdsach xund“) und im Stadion des 1.FCN („Godd is a Glubberer“) ab.

Zum Glück läßt Wolfgang Buck sich auch diesmal nicht auf schulterklopfende Vereinnahmungsversuche ein („Sing amol a Lied fier unser Feierwehrjubiläum“), sondern er sagt trotzig „moochned“ und macht sich weiterhin seinen eigenen Reim auf seine fremde Heimat.

Für der den strömenden und pulsierenden Sambesi-Sound sorgt die Wolfgang Buck Band.

Booklet10A

Soweit die Selbstbeschreibung der CD durch Wolfgang Buck himself und man kann ihr einfach nur zustimmen.

Textliche Substanz wie ich sie liebe, musikalische Abwechslung und Vielfalt, wie ich sie ebenfalls liebe … und ja, der Mann aus Erlau (550 Einwohner) hat was zu sagen. Für mich einer der wichtigsten Musiker aus dem Frankenland !

Und der Song über Bulemie („Bulimarie“) geht unter die Haut.

Und um das ganze dann noch abzurunden, darf ich dann auch noch auf das Booklet verweisen. Die Illustrationen von Richard Wientzek lockern die Texte so gelungen auf, dass ich mich in diese Illustrationen glatt verlieben könnte !

Illustrationen02Besetzung:
Wolfgang Buck (vocals, guitar)
Steff Hänisch (drums)
Felix Lauschus (trumpet, fluegelhorn, vocals, percussion)
Oliver Saar (saxophone, vocals)
Rupert Schellenberger (keyboards)
Michael Schmidt (bass)
+
Heinrich Filsner (tuba
Frank Fritsch (saxophone)
Andre Gensicke (organ)
Mäc Härder (Wirtshaus-Gschmarri bei 02. )
Gerald Meier (trombone)
Christian Obando (cello)
Skip Reinhart (trumpet, flugelhorn)
Ralf Tonnius (guitar)

Booklet05ATitel:
01. Echdzeit 5.46
02. Nix neis 3.41
03. Xund 3.38
04. Ärbern 3.47
05. Allmächd a Stooder 4.20
06. Sambesi 6.36
07. Kemmernubraung 3.13
08. Moochned 3.26
09. Rutsch mier in Buckl roo 4.41
10. Andi wink amol 4.41
11. Zucchini 2.41
12. Bulimarie 5.22
13. Wenns nach mier gehd 3.28
14. Die Fresch vom Weiher rieber intro 1.03
15. Die Fresch vom Weiher rieber 6.29

Musik und Texte: Wolfgang Buck

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