Berliner Philharmoniker (Herbert von Karajan) – Mit diesem musikalischen Gruß bedanken wir uns für die gute Zusammenarbeit 1983-1984 (Siemens AG) (1984)

FrontCover1Man muss ja kein spezieller Freund der Siemens AG sein, um sich an dieser Schallplatte zu erfreuen:

Dieser musikalische Gruß wurd von der Siemns AG, Zweiniederlassung Stuttgart veröffentlicht und war wohl als Geschenk für wichitge Stammkunden gedacht. Sowas verschickt man meist zum Ende eines Jahres.

Basis dieser Schallplatte war die Deutsche Grammophon Veröffentlichung „Dreams“, die bereits 1965 in Kanada veröffentlicht wurde. Zumindest ist auf dem Label deutlich  „1965“ zu lesen … das ist allerdings etwas eigenartig, das „Coppelia- Ballettsuite“ angeblich 1968 eingespielt wurde …

Die kanadische Edition aus dem Jahr 1965:
Kanada Edition

Dann erschien das Album auf dem deutschen Plattenmarkt im Jahr 1979:

Die deutsche Edition:
Deutsche Edition

Und um es kurz zu machen: Es sind samt und sonders Sahneschnittchen der „meditativen“ Beiträge der klassischen Musik.

Und während ich diese Zeilen schreibe, blicke ich aus dem Fenster, erneutes Schneetreiben hat eingesetzt, es wird dunkler und … ja … da verbreitet dann eine solche Musik schon eine besondere Behaglichkeit.

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Besetzung:
Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Herbert von Karajan
+
Michel Schwalbé (violin)
Gerhard Stempnik (english horn)
Karlheinz Zöller (flute)

Musik zum Träumen

Titel:
01. Suite Nr. 3 D-dur (Bach) 6.30
02. Suite Nr. 2 H-moll (Bach) 1.41
03. Eine kleine Nachtmusik (Mozart) 5.26
04. Coppelia- Ballettsuite (Delibes) 2.46
05. Thais (Massenet) 5.55
06. Les Sylphides (Chopin) 7.15
07. Der Schwan von Tuonela Op. 22 Nr. 3 (Sibelius) 7.37
08. Prelude A „L’apres-midi D’Un Faune (Debussy) 9.42

LabelB1

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Hüllentext

Philharmonie Südwestfalen – Mozart & Sibelius (2004)

FrontCover1Hier die aufregende Geschichte eines Regional-Orchesters:

Die Philharmonie Südwestfalen ist ein in Hilchenbach ansässiges Sinfonieorchester, das weit über seine Heimatregion Südwestfalen hinaus tätig ist.

1946 ergriff der ehemalige Militärmusiker Friedrich Deisenroth die Initiative und versammelte einige Musiker um sich. Man sprach über die Gründung einer musikalischen Bildungsstätte. Bereits ein Jahr später existierte die Hilchenbacher Volksmusikschule mit angeschlossener Orchesterschule. Ziel dieser staatlich anerkannten Schule mit Internat sollte die Ausbildung von Berufsmusikern für Kulturorchester sein, Aufnahmebedingungen waren eine abgeschlossene Schulbildung und das Bestehen einer Aufnahmeprüfung. 1952 wurde die Orchesterschule um das Sinfonische Blasorchester Siegerland erweitert.

1957 wurden beide Klangkörper der Hilchenbacher Orchesterschule vereint – das Siegerland-Orchester war geboren. Es verstand sich als Sprungbrett für junge Musiker zu größeren Orchestern sowie als Talentschmiede und bestand aus etwa 60 Musikern, die zum großen Teil, mit Ausnahme der älteren mitspielenden Kollegen mit Mentorfunktion, noch nicht über 30 Jahre alt waren. Da man auch den finanziellen Fokus auf dieses Nachwuchsorchester legen wollte, wurde 1959 die nicht mehr zeitgemäße Orchesterschule aufgelöst. Der Volksmusikzweig war nach dem Ausscheiden des Gründers bereits 1956 geschlossen worden.

Friedrich Deisenroth01

Das neue Siegerland-Orchester kam dem in der Region wachsenden Bedürfnis nach regelmäßigen Veranstaltungen entgegen. Noch im Jahr der Gründung gab das Orchester sein erstes Konzert auf der Siegener Stadtbühne. Von Beginn an arbeitete der Klangkörper jedoch nicht nur ortsgebunden, sondern war mit kulturpolitischer und finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen als Regionalorchester zwischen Siegerland, Köln, Kassel, Hagen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz unterwegs. 1960 unternahm man nach Paris die erste Auslandsreise; die erste Auslandstournee führte das Orchester 1964 nach Belgien und Luxemburg.

In den nachfolgenden Jahren gab das Siegerland-Orchester regelmäßig etwa 70 Konzerte. Zudem sorgte man für die Erweiterung des Repertoires. Ein in den 1960er Jahren immer wiederkehrendes Thema war die mögliche Abschaffung des Klangkörpers aufgrund fehlender Gelder. Der Kulturring, die Organisation der Siegerländer Veranstalter und Kulturschaffenden, brachte sogar eine Denkschrift heraus, in der Argumente für das Orchester zusammengetragen waren. 1969 konnte die finanzielle Zukunft durch eigene Einnahmen und Spenden des WDR vorerst gesichert werden.

Siegerland-Orchester01

Auch die Unterbringung des Siegerland-Orchesters wurde als existentielle Frage immer wieder thematisiert. Seit der Gründung probte das Orchester in einer alten Baracke des Reichsarbeitsdienstes, 1962 konnte man dann in die neugebaute Hilchenbacher Schützenhalle umziehen. Trotz des neuen Domizils blieben allerdings die schlechte verkehrstechnische Infrastruktur und die nicht unerhebliche Abgeschiedenheit. 1971 wurde die Diskussion um den Standortwechsel nach Siegen verschärft; man lockte mit der Siegerlandhalle als künftige Spielstätte und einem geplanten Theaterneubau. Zwischenzeitlich hatte sich jedoch eine so starke Verwurzelung in Hilchenbach entwickelt, dass sich die Politik gegen den Umzug nach Siegen entschied.

Als ein weiteres dauerhaftes Problem stellte sich der Status eines Nachwuchsorchesters heraus. Bereits 1961 konnte man in einer Konzertkritik lesen, dass die Summe jugendlicher Einzeltalente nicht notwendigerweise ein gutes Orchester ausmacht. In den nächsten zehn Jahren hatten zwar über 300 Musiker die Station Siegerland-Orchester erfolgreich durchlaufen und eine feste Stelle in einem größeren Berufsorchester gefunden, dennoch widersprach der Ausbildungsgedanke den wirtschaftlichen Erfordernissen. Ende der 1970er Jahre wurde schließlich das Konzept Nachwuchsorchester aufgegeben, allerdings eher vor dem Hintergrund der Bildung ähnlicher Modelle wie Landesjugendorchester und Hochschulorchestern. Auch veranlasst durch die Umwandlung des Nachwuchsorchesters in ein normales Berufsorchester nannte sich das Siegerland-Orchester ab 1982 Südwestfälische Philharmonie.

Südwestfälische Philharmonie

Waren in den 1970er Jahren Existenzfragen nicht mehr so drängend, ging es nun um den Kampf der Orchestermitglieder für Tarifgehälter. Der besondere Status des Nachwuchsorchesters war aufgegeben, man forderte nun eine finanzielle Gleichstellung mit Kollegen anderer Berufsorchester. 1979 schließlich gelang es durch eine Erhöhung der Landeszuschüsse, das Orchester der TVK-Gruppe C zuzuordnen. Da sich die Landesregierung weiterhin zur Südwestfälischen Philharmonie bekannte und die Orchestergelder im Kulturhaushalt institutionalisierte, wurde es 1990 möglich, den Klangkörper fortan als tarifvertragliches B-Orchester einzustufen.

Dieser Entschluss war eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte des Orchesters. Seit 1992 hat der Klangkörper die Berechtigung, wegen seiner hervorragenden Verdienste für die Orchesterkultur im ganzen Land die Bezeichnung Landesorchester Nordrhein-Westfalen zu tragen. Die konstante Konzerttätigkeit im ganzen Land wird ausdrücklich gewünscht und mit hohen Landeszuschüssen honoriert.

In den Jahren 1997 bis 2002 „spielt sich im Süden Westfalens gewissermaßen ein Drama ab. Mit problematischer Ausgangslage, vermeintlicher Lösung, sich ständig zuspitzender Situation, katastrophaler Krise und einer Wende zu einem Neuen, Anderen, augenscheinlich Besseren.“ (Claudia Irle-Utsch, Siegener Zeitung)

1996 wird öffentlich, was schon ein Jahr lang beraten wurde – das Orchestermodell Hagen/Siegen (Hilchenbach), das zum einen den Spielbetrieb am Theater Hagen sichern und zum anderen die Südwestfälische Philharmonie als Konzertorchester erhalten soll. Dies war laut einer Machbarkeitsstudie des Hagener Kulturdezernenten auf Dauer nur durch den Zusammenschluss beider Orchester möglich. Die Stadt Hagen hatte keine finanziellen Mittel mehr für ein eigenes städtisches Orchester, in Hilchenbach gab es durch eine abnehmende Auslastung immer mehr Einnahmeverluste zu verzeichnen. Ziel sollte ein multifunktionaler Klangkörper sein, der eine Doppelaufgabe mit angemessener Wirtschaftlichkeit zu erfüllen hatte.

Philharmonisches Orchester Südwestfalen01

Nach Abwägung der Vor- und Nachteile in mehreren Gutachten wird 1997 der auf zehn Jahre angelegte Orchesterverbund Philharmonisches Orchester Südwestfalen aus der Taufe gehoben. Trotz eines gemeinsamen Daches, einem Chefdirigenten und einem einheitlichen Management blieben beide Orchester eigenständig und gaben, neben gemeinsamen Auftritten, auch eigene Konzerte.

Zunächst stehen die Zeichen auf Hoffnung; großbesetzte Konzerte finden große Beachtung. In einer positiven Zwischenbilanz der Siegener Zeitung aus dem Jahr 2000 stehen steigende Besucherzahlen und eine hohe Auslastung der Orchester neben neuen künstlerischen Möglichkeiten. Und dennoch keimen hinter den Kulissen immer häufiger Zweifel am Verbundkonzept auf. Vor allem die Unterfinanzierung ist Anlass zu Besorgnissen.

Durch das Konsolidierungskonzept eines externen Unternehmens wird bis 2002 klar, dass das Orchester aus eigener Kraft seine Defizite nicht aufarbeiten kann. Das Land Nordrhein-Westfalen fordert ein solides finanzielles Konzept; verschiedene Zukunftsszenarien werden durchdacht. In Hagen ist man für das Modell der kompletten Orchesterfusion, die in Siegen jedoch abgelehnt wird. Dort hat man die unterdurchsichtigen Verwaltungsstrukturen im Hinterkopf und tastet sich zurück zur Unabhängigkeit.

Die Zeichen stehen auf Neuanfang. Mit der finanziellen Unterstützung des Landkreises kehrt das Hilchenbacher Orchester im August 2002 zum eigenständigen Klangkörper zurück – fortan unter dem Namen Philharmonie Südwestfalen.

Philharmonie Südwestfalen01

Bis in die Mitte der 1990er Jahre war sie oft auch als Gastorchester an den NRW-Opernbühnen, seitdem hat sich die Philharmonie Südwestfalen aber mittlerweile als Konzertorchester etabliert. Zum Programm gehören jährlich mehr als 100 Konzerte in der Region sowie Gastspiele im In- und Ausland. Im Zentrum des Programms steht naturgemäß das klassische sinfonische Repertoire. Das Angebot ist durch neue Konzertformate ergänzt worden, darunter aktuelle Kammermusik, „PhilSW Barock“, „Teddybärenkonzerte“ für Kinder im Kindergartenalter und die Reihe „Young classics“. Die seit Jahren erfolgreichen Konzertformate erfreuen sich großer Beliebtheit. Seit fast 30 Jahren bietet die Philharmonie Südwestfalen in Zusammenarbeit mit dem Schulamt des Kreises Siegen-Wittgenstein Konzerte für Grundschüler der Klassen 3 und 4 an, die von allen Schülern dieser Jahrgangsstufen im Rahmen des Unterrichts besucht werden. Kammermusik veranstalten die Mitglieder des Orchesters in vielen unterschiedlichen Besetzungen. Zudem engagiert sich die Philharmonie Südwestfalen bei der Förderung junger Dirigenten in regelmäßiger Zusammenarbeit mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrats und mit Musikhochschulen.

Eine Broschüre zum 60jährigen Bestehen (2017; liegt der Präsentation bei):
60 Jahre Broschüre

Die Philharmonie Südwestfalen hat eine weitere wichtige Aufgabe als einziges Profi-Orchester in der Region. Man ist bedeutend für das Netzwerk für klassische Musik auf Profi-Niveau, regional und darüber hinaus. Viele der Orchestermitglieder sind gefragte Solisten und Kammermusiker, sei es in der Alten Musik oder in Formationen für aktuelle Musik. Die Philharmonie Südwestfalen ist für die Kommunen und anderen Kulturanbieter ein wichtiger Partner, zu dem auch Kulturinstitute der bildenden Kunst wie das Siegener Museum für Gegenwartskunst gehören. Rolf Agop, Jorge Rotter, Neil Varon, David Stern, Georg Fritzsch und Russell N. Harris prägten als Chefdirigenten das Orchester.

Philharmonie Südwestfalen03

Der Kanadier Charles Olivieri-Munroe wurde mit Beginn der Saison 2011/12 zum Chefdirigenten der Philharmonie Südwestfalen ernannt, 2018 endete seine Amtszeit. Aus den knapp 200 Bewerbungen für seine Nachfolge wurde Nabil Shehata, der bisherige Chefdirigent der Kammeroper München, zum neuen Chefdirigenten gewählt. In der Finalrunde eines mehrstufigen Auswahlverfahrens setzte er sich beim Dirigat eines Probekonzertes gegen Ido Arad (Kapellmeister und Assistent des Generalmusikdirektors an der Deutschen Oper in Berlin) und Stefanos Tsialis (Chefdirigent der Thüringer Philharmonie in Gotha) durch.[2] Er hat seine Tätigkeit im Sommer 2019, zu Beginn der Spielzeit 2019/20 angetreten.

Aufgrund des eingeschränkten Platzes in der Hilchenbacher Schützenhalle entschied die Stiftung der Philharmonie im März 2020, dass in Siegen ein neues Probenhaus („Haus der Musik“) gebaut wird, welches im Sommer 2022 bezogen werden soll. (wikipedia)

Philharmonie Südwestfalen02

Auf dieser Einspielung hören wir zum einen einen der 5 erhaltenen Violinkonzerte von Wolfgang madeuts Mozart … keine Frage … auch ein kleines Meisterwerk.

Noch intensiver ist dann aber die Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 von Jean Sibelius, entstanden im Jahre XXX:

Diese äußerst populär gewordene Sinfonie ist mit ihrem grandiosen Finale in Finnland immer mit dem Kampf des Landes um seine Unabhängigkeit von Russland verbunden worden. Zeitweise wurde sie die „Sinfonie der Unabhängigkeit“ genannt, vor allem zu jener Zeit, als im damals russisch besetzten Finnland die finnische Sprache und die finnische Kultur unterdrückt wurden. Sibelius’ Haltung zu diesem Thema ist häufig kontrovers diskutiert worden. Einige behaupten, Sibelius hätte nie derartige patriotische Ambitionen bei der Komposition gehabt und sei nur später damit in Zusammenhang gebracht worden. Andere behaupten, er hätte durchaus dieses spezifische Thema der „finnischen Unabhängigkeit“ im Kopf gehabt.

Jean Sibelius01

„Das Werk zeigt alle Vorzüge seines Stils: Kraft, herbe Farbgebung, ernstes Pathos, Naturverbundenheit … Als bedeutend erweist sich Sibelius’ Fähigkeit, aus kleinen Motiven in allmählichem Wachstum große packende Bilder werden zu lassen.“ (Reclam-Konzertführer, 1965)

Also … insbesondere wegen dieser Sinfonie kann ich die Aufnahme nur dringend empfehlen.

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Besetzung:
Philharmonie Südwestfalen unter der Leitung von Russell N. Harris
+
Annette von Hehn (violin)

Booklet02A

Titel:

Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Violine und Orchester D-Dur KV 211:
01. Allegro moderato 9.19
02. Andante 7.31
03. Rondeau: Allegro 4.04

Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43:
04. Allegretto 10.20
05. Tempo andante, ma rubato 14.42
06. Vivacissimo 6.29
07. Finale. Allegro moderato 13.48

CD1

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Russell N. Harris