Der Siegfried Lenz war und ist einer der mir sehr wichtigen deutschen Autoren:
Siegfried Lenz (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen; † 7. Oktober 2014 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und einer der bekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Als Lenz’ wichtigstes Werk gilt der in viele Sprachen übersetzte und verfilmte Roman Deutschstunde (1968), der die Zeit des Nationalsozialismus und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff behandelt. Auch seine erste Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Jahr 1955, So zärtlich war Suleyken, wurde aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung der ostpreußisch-masurischen Umgangssprache sehr erfolgreich.
Sein 1951 verfasster Roman Der Überläufer erschien postum im Jahr 2016. Ursprünglich sollte das Werk bereits 1952 veröffentlicht werden, doch zog der Verlag die bereits gegebene Zusage aus politischen Gründen zurück (wie es zum Beispiel 1948 auch Heinrich Böll mit seiner Erzählung Das Vermächtnis ergangen war). Der Roman handelt von einem deutschen Soldaten, der sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs Partisanen und damit der Roten Armee anschließt (wikipedia)
Ein Roman von Siegfried Lenz erscheint mit 65 Jahren Verspätung. 1951 geschrieben, ist Der Überläufer Siegfried Lenz’ zweiter Roman. Obgleich vollendet und vom Autor mehrfach überarbeitet, blieb er bis 2016 unveröffentlicht.
Es ist der letzte Kriegssommer, die Nachrichten von der Ostfront sind schlecht. Der junge Soldat Walter Proska wird einer kleinen Einheit zugeteilt, die eine Zuglinie sichern soll und sich in einer Waldfestung verschanzt hat. Bei sengender Hitze und zermürbt durch stetige Angriffe von Mückenschwärmen und Partisanen, aufgegeben von den eigenen Truppen, werden die Befehle des kommandierenden Unteroffiziers zunehmend menschenverachtend und sinnlos. Die Soldaten versuchen sich abzukapseln: Einer führt einen aussichtslosen Kampf gegen einen riesigen Hecht, andere verlieren sich in Todessehnsucht und Wahnsinn. Und Proska stellen sich immer mehr dringliche Fragen: Was ist wichtiger, Pflicht oder Gewissen? Wer ist der wahre Feind? Kann man handeln, ohne schuldig zu werden? Und: Wo ist Wanda, das polnische Partisanenmädchen, das ihm nicht mehr aus dem Kopf geht?
Nach 65 Jahren in der Schublade, wurde der Roman zu einem überragenden Presse- und Publikumserfolg und stand wochenlang auf Platz 1 der Bestsellerlisten.
Diverse Buchausgaben:
„So wird dieser in beispielhaft schönem Deutsch verfasste Roman, das reife Werk eines jungen Mannes, erst jetzt publiziert.“ (Franziska Augstein, Süddeutsche Zeitung)
„Der Überläufer ist ein großartiger Roman, der das Werk von Lenz und damit die deutsche Nachkriegsliteratur um ein eindrucksvolles Stück erweitert.“ (Volker Weidermann, Der Spiegel)
Gelesen wurde dieses Hörbuch von Burghart Klaußner;
Burghart Klaußner (* 13. September 1949 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Theaterregisseur, Hörbuchsprecher, Sänger und Autor.
Klaußners Vater betrieb die von vielen Prominenten besuchte Traditionsgaststätte „Zum Klaußner“ in Berlin-Charlottenburg. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 gab er das Geschäft auf und die Familie zog nach Gräfelfing bei München um. Burghart Klaußner begann 1969 ein Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und wechselte im selben Jahr an die Berliner Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel, um Schauspieler zu werden. Von 1970 bis 1972 arbeitete er an der Schaubühne am Halleschen Ufer. Danach hatte er Engagements am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schiller-Theater und am Maxim-Gorki-Theater in Berlin sowie an Bühnen in Frankfurt am Main, Bochum und Zürich. Einem breiteren Publikum wurde Klaußner 1985 bekannt durch die Rolle des Arthur Davies im ARD-Mehrteiler Das Rätsel der Sandbank.
2005 spielte er in Die fetten Jahre sind vorbei den skrupellosen Vorstand Justus Hardenberg, der sich jedoch auch von einer ganz anderen Seite zeigt. Im selben Jahr verkörperte er in der TV-Miniserie Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei die historische Figur des Bürgermeisters von Berlin 1948, Ernst Reuter.
2007 spielte er in Der Novembermann neben Götz George als blindem Klavierlehrer Henry Lichtfeld den Ehemann von Lichtfelds Geliebter, der unerkannt zum Freund des Klavierlehrers wird.
2009 sah man ihn in dem Filmdrama Alter und Schönheit, das von Freundschaft und Tod handelt, neben Sibylle Canonica, Henry Hübchen und Peter Lohmeyer in der Rolle des lebenslustigen Freundes Justus. Im selben Jahr spielte Klaußner in dem mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichneten und für den Oscar nominierten Kinofilm Das weiße Band die Rolle des Pastors. Er wurde dafür mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2009 als bester Darsteller ausgezeichnet. Ebenfalls 2009 sah man ihn neben Kate Winslet, Ralph Fiennes und Matthias Habich in der Rolle eines Richters im Kinofilm Der Vorleser.
Für die Titelrolle des Frankfurter Staatsanwalts Fritz Bauer in dem 2015 erschienenen Kinofilm Der Staat gegen Fritz Bauer erhielt Klaußner unter anderem den Bayerischen Filmpreis und wurde für den Europäischen Filmpreis nominiert.
2010 war er am Staatsschauspiel Dresden in Don Carlos als spanischer König Philipp II. zu sehen. Er arbeitet auch als Regisseur und Autor. 2009 inszenierte er am Schauspielhaus Bochum sein erstes eigenes Stück, Marigold.
Burghart Klaußner ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und der Deutschen Filmakademie, in deren Vorstand er 2010 gewählt wurde.
Burghart Klaußner lebt mit seiner Frau in Hamburg-Groß Flottbek. Sie haben zwei Söhne.
Er ist Pate der Gesamtschule Velbert Mitte für den Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und nahm am 1. Dezember 2016 an der Zeremonie dazu teil. (wikipedia)
Und natürlich schoss mir bei diesem Hörbuch der Roman „Schuld und Sühne“ von Fjodor Dostojewski als Motto auch für dieses Buch.
Ein pralles Hörbuch (Gesamtspielzeit: 520 Minuten) … für lange Winterabende oder lange Autofahrten … aber so ganz ruhig einschlafen kann man nach diesem Hörbuch nicht … zu bitter ist die Quintessenz dieser Romans, den man zur Anti-Kriegs-Literatur zählen muss !
Es „spricht“ für die Kultur der Nachkriegszeit, dass dieser Roman erst posthum erschienen ist, bzw. erscheinen konnte.
Besetzung:
Burghart Klaußner (Sprecher)
Regie: Wolfgang Stockmann
Titel:
CD 1:
Teil 1: 1.15.22
CD 2:
Teil 2: 1.14.45
CD 3:
Teil 3: 1.13.12
CD 4:
Teil 4: 1.15.32
CD 5:
Teil 5: 1.16.35
CD 6:
Teil 6: 1.12.43
CD 7:
Teil 7: 1.11.59