Ein frohes und gutes Jahr 2019 !

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Ein frohes und gutes Jahr 2019 !

Das wünsche ich allen Leserinnen und Lesern dieses blogs …
man möge ihm gewogen (*) bleiben !

 

(*) laut Duden: zugetan, freundlich gesinnt, wohlgesinnt

Ach ja, die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete neulich über diesen blog mit der Überschrift (*):

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(*) kleiner Scherz meinerseits … in Wirklichkeit ging es um die bayerische Landesgeschichte.

Die Dixie-Kavaliere – Amalie geht mit’m Gummikavalier + In meiner Burg am Strande (1962)

FrontCover1.jpgNa, dann lassen wir das Jahr 2018 mal ein wenig albern ausklingen und zwar mit dieser Polydor-Single aus dem Jahr 1962.

Die musikalischen Wurzeln reichen allerdings in die 20er bzw. 30er Jahre zurück.

Amalie geht mit’m Gummikavalier lautet der Kehrreim eines Onestep-Liedes, zu dem der Leipziger Schlager- und Revuekomponist Siegwart Ehrlich (Musik und Text) schrieb und 1927 im Rondo-Verlag Berlin veröffentlichte. Das zweistrophige Lied wird als Sommer- bzw. Badesaison-Schlager klassifiziert. Das Lied fand in der Revue Streng verboten! Verwendung, die James Klein 1927 in der Komischen Oper Berlin zur Aufführung brachte.

Amalie geht mit ’nem Gummikavalier,
mit ’nem Gummikavalier ins Bad.
Amalie geht mit ’nem Gummikavalier,
mit ’nem Gummikavalier ins Bad.
Und sie pustet, und sie bläst ihn auf geschwinde,
an der Nordsee, Ostsee, Wannsee, Swinemünde.
Amalie geht mit ’nem Gummikavalier,
mit ’nem Gummikavalier ins Bad.

Der Titel tönt schlüpfriger als er ist, denn unter einem Gummikavalier verstand man in den 1920er Jahren schlicht eine aufblasbare Schwimmhilfe.

Zur Entstehungszeit wurde „Amalie…“ von namhaften Orchestern der späten Weimarer Republik wie Dajos Béla, Paul Godwin oder Gabriel Formiggini auf Grammophonplatten gespielt;[6] der Vortragskünstler Engelbert Milde sang es mit dem “Odeon” Tanz-Orchester ohne Nennung seines Namens auf dem Etikett. Auch im Ausland war das Stück erfolgreich; so nahm es etwa in Polen der Bandleader Henryk Gold mit seinem Jazzorchester für das Plattenlabel Syrena auf.

Das Lied wurde auch noch nach 1945 geschätzt und von verschiedenen Künstlern ins Repertoire genommen, darunter von den “Dixie-Kavalieren”, den Münchener Konzertschrammeln um Lothar Lägel, von Max Raabe mit seinem Palastorchester und dem finnischen Popkünstler Mauri Antero Numminen und seinem “Rustikalen Neo-Jazzorchester”.

Selbst der Männergesangverein „Berliner Hymnentafel“ setzte „Amalie geht mit ’m Gummikavalier“ zu seinem 30-jährigen Bestehen 2004 aufs Programm. (Quelle: wikipedia).

Der Komponist Siegwart Ehrlich war übrigens Jude und verließ 1933 Deutchland …

Na und dann noch:

In meiner Burg am Strande: Das war ein Gassenhauer im Jahre 1938, der vor allem von dem Orchester Willi Glahe bekannt wurde … den Gesang übernahm damals das Schuricke-Terzett.

Und 1962 waren es eben die Dixie-Kavaliere. Wer sich hinter diesem Namen verbirgt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Auf jeden Fall zelebrieren sie diese Gassenhauer im feinen Dixie-Stil … Die Hot Dogs gab´s ja noch nicht.

Nennen wir sie also mal ein paar fröhliche Gesellen, die hier … Jahrzehnte später nochmals um die Ecke grinsen können.

Und der Günter Fuhlisch (* 1. August 1921 in Cottbus; † 4. September 2013 in Hamburg), ein Großmeister deutscher Unterhaltungsmusik hat sich irgendwie mit reingeschmuggelt … denn er wird bei der 62 Single aus als Komponist genannt … die Originalaufnahmen hingegen … kommen ohne seinen Namen aus.

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Besetzung:
Die Dixie-Kavaliere

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Titel:
01. Amalie geht mit’m Gummikavalier (Ehrlich/Fulisch) 2.31
02. In meiner Burg am Strande (Gabriel/Fulisch/Siegel) 2.24
+
03. Amalie geht mit’m Gummikavalier (Odeon Tanzorchester, 1927) (Ehrlich) 2.45
04. In meiner Burg am Strande (Orchester Will Glahe, 1938) (Gabriel/Siegel) 3.02

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Die Firma Märklin – Alte Märklin – Kataloge (1932 – 1967)

TitelFreunde nostalgischer Kindheitserinnerungen kommen hier woh auf ihre Kosten …:

Die Gebr. Märklin & Cie. GmbH ist ein Spielzeughersteller im schwäbischen Göppingen. Märklin ist heute vor allem für seine Modelleisenbahnen bekannt und ist derzeit mit 108,8 Millionen Euro Jahresumsatz (Stand: 2011) Marktführer der europäischen Modelleisenbahnbranche.

Aktuell produziert das Unternehmen in Göppingen und Győr (Ungarn) (siehe Produktionsstandorte).

Das zunächst mit der Herstellung von Puppenküchen beschäftigte Unternehmen wurde 1859 von Theodor Friedrich Wilhelm Märklin gegründet. Dieser war seit 1840 in Göppingen wohnhaft, als Flaschnermeister selbständig und heiratete ebenfalls 1859 Caroline Hettich, die in der Firma mitarbeitete und als Vertreterin ganz Süddeutschland und die Schweiz bereiste. Sie soll die erste weibliche Handelsreisende ihrer Zeit gewesen sein. 1866 starb Theodor Friedrich Wilhelm Märklin, seine Frau konnte das Unternehmen aber für die Söhne erhalten. Eugen und Karl Märklin übernahmen das Unternehmen ab 1888 als Gebr. Märklin. Die Produktpalette umfasste zu dieser Zeit Puppenküchen, Karren jeglicher Art, Modelle von Schiffen, Karussells, Kreisel und Bodenläufer.

Durch Unternehmenspolitik und den Aufkauf des Blechspielzeugherstellers Ludwig Lutz in Ellwangen im Jahr 1891 expandierte das Unternehmen. Im gleichen Jahr präsentierten die Gebrüder Märklin auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals eine Eisenbahn als Uhrwerkbahn mit Schienenanlage in Form einer Acht. Damit legten die beiden Unternehmer den Grundstein zu dem Welterfolg der Spielzeugeisenbahn von Märklin. Märklin ist es zu verdanken, dass in dieser Zeit auch die Spurweiten vereinheitlicht wurden und in ihren Grundzügen noch heute weltweit gelten. Bis dahin hatte es unter den Modelleisenbahnen Unterschiede in den Größen gegeben, die es verhinderten, einzelne Teile verschiedener Bahnen miteinander zu kombinieren, selbst wenn sie vom selben Hersteller stammten. Märklin selbst verwendete damals die Spur 1 (Maßstab 1:32).

Beispiel011909 umfasste die Produktpalette 90 verschiedene Dampfmaschinenmodelle, Puppenstuben- und Küchenzubehör, Karussells, Autos, Flugzeuge, Schiffe, Kreisel und Metallbaukästen. Ab 1926 wurde die elektrische Bahn mit 20 V Wechselstrom (zunächst noch mit einer Glühlampe als „Vorwiderstand“) eingeführt, welche ohne die Laufzeitbeschränkung der Uhrwerke oder der Spiritus-Brennzeit kontinuierlichen Spielbetrieb erlaubte. 1929 kamen zu den schwarz-messingfarbenen Teilen der Metallbaukästen farbige Teile hinzu.

Mit den Jahren wurde die Modelleisenbahn zum wichtigsten Produkt von Märklin. 1935 trat Fritz Märklin in die Geschäftsführung ein. Nachdem das von Stephan Bing gegründete Unternehmen Vereinigte Spielwaren Fabriken Nürnberg zur Leipziger Frühjahrsmesse 1935 die erste moderne Tischeisenbahn in der Baugröße 00 unter dem Markennamen TRIX Express vorstellte, folgte Märklin zur Herbstmesse dieses Jahres ebenfalls mit einer Tischeisenbahn in dieser Baugröße. Es gab bereits in den Jahren 1922 bis 1932 eine Tischbahn von Bing, die jedoch technisch nicht ausgereift war. Die Baugröße 00 war mit einem Maßstab von (damals nur angenähert) 1:87 nur halb so groß wie die bis dahin kleinste Spur 0 (1:43 oder 1:45). In den Jahren bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs entwickelten TRIX und Märklin zahlreiche technische Neuerungen, mit denen die Praxistauglichkeit und der Spielwert der 00-Bahnen gesteigert wurde, womit diese Baugröße den größten Teil des Marktes erobern konnte. Der geringe Platzbedarf und die vergleichsweise niedrigen Kosten sorgten dafür, dass Modelleisenbahnen nun von einem größeren Teil der Haushalte gekauft werden konnten.

Die Baugrößenbezeichnung 00 für den Maßstab 1:87 wurde ab 1950 in „Halb-Null“, mit der bis heute üblichen Abkürzung H0, gesprochen „Ha Null“, geändert. Durch den rasanten Anstieg der Absatzzahlen von Modelleisenbahnen in den 1950er und 1960er Jahren wurde Märklin zu einem der weltweit größten Anbieter dieser Branche.

1969 kam mit der „neuen Spur 1“ die Traditionsbaugröße von 1891 zurück in den Märklin-Katalog, zunächst allerdings nur als Spielbahn ausgelegt. Eine Dampflokomotive der DB-Baureihe 80 und eine Diesel-Werkslokomotive zogen erste Personen- und Güterwagen dieser alten Spurweite in Wohnzimmern und Gärten. Ab 1978 wurde die Baugröße anspruchsvoller ausgerichtet, bis 1984 auch das legendäre „Schweizer Krokodil“ in dieser Baugröße vorgestellt wurde. 1994 erlebte die Spur 1 eine Renaissance der klassischen Blech-Technologie als „Maxi-Bahn“, einer Spielbahn für Kinder, deren Herstellung jedoch wieder eingestellt wurde.

1972 wurde zur Nürnberger Spielwarenmesse die Spur Z im Maßstab 1:220, genannt „Mini-Club“, als Neuheit vorgestellt. Bis 2007 war dies die kleinste in Großserie hergestellte Modellbahn.

Ab 1984 wurde für H0 und Spur 1 eine digitale Mehrzugsteuerung angeboten. Bis zu 80 Loks konnten damit unabhängig voneinander in einem Stromkreis über bis zu 256 Weichen oder Signale hinweg gesteuert werden. Inzwischen können Computer bestimmte Steuerungsaufgaben der ursprünglich unternehmenseigenen Steuer-Chips übernehmen und die Anzahl steuerbarer Loks und Weichen ist auf Werte gestiegen, die selbst für Sammler und Großanlagen eher utopisch sind.

1997 übernahm das Unternehmen den bis dahin eigenständigen Mitbewerber Trix aus Nürnberg.

Aus dem Katalog des Jahres 1932

Aus dem Katalog des Jahres 1932

In der Nacht zum 18. Januar 2005 wurde in das unternehmenseigene Märklin-Museum eingebrochen. Entwendet wurden Exponate der historischen Spur 1, alle ausgestellten Fahrzeuge der Spur 0, die vor 1910 hergestellten Schiffe, sowie Dampfmaschinen und unersetzliche Prototypen der Spur 00. Das älteste Fahrzeug des Museums, die erste Lokomotive von 1891, wurde ebenfalls gestohlen. Nach Aufklärung des Falls im März 2005 waren die Exponate seit Mai 2005 wieder in der Ausstellung zu sehen.

Am 11. Mai 2006 wurde die Gebr. Märklin GmbH nach einigen Jahren sinkender Umsätze und zuletzt gar Verlusten an die britische Finanzgruppe Kingsbridge Capital verkauft, eine Tochtergesellschaft der österreichischen Hardt Group. Die neuen Gesellschafter sahen Wachstumspotential aufgrund der Bekanntheit der Marke insbesondere bei Sammlern. Mittelfristig wurden eine Sanierung und der Weiterverkauf angestrebt. Zum 1. Februar 2007 wurde Axel Dietz Geschäftsführer und Teilhaber des Unternehmens.

Am 26. Juli 2007 wurde die Übernahme des insolventen Unternehmens Ernst Paul Lehmann Patentwerk OHG, Hersteller der Lehmann-Groß-Bahn, durch Märklin bekanntgegeben.

Am 22. August 2007 wurde das Unternehmen Hübner Feinwerktechnik GmbH in den Märklin-Unternehmensverbund integriert. Alle Werkzeuge sowie das Fertigwaren- und Ersatzteillager gingen an Märklin. Die Lieferung der Fertigware, die Ersatzteilversorgung und der Reparaturservice werden in vollem Umfang zentral von Göppingen aus fortgeführt.

Ausschnitt Märklin Hafenanlage Nr. 14 Gleisplanheft 0350, Faller Sägemühle 229, 1954

Ausschnitt Märklin Hafenanlage Nr. 14 Gleisplanheft 0350, Faller Sägemühle 229, 1954

Am 11. August 2008 wurde bekannt, dass der Vorsitzende der Geschäftsführung, Axel Dietz, am Ende des Jahres 2008 ausscheiden wolle. Ein Nachfolger wurde nicht berufen, die zwei verbliebenen Mitglieder der Geschäftsführung, Dietmar Mundil und Thomas Bauer, bekamen vom Beirat erweiterte Verantwortungsbereiche. Ende Januar 2009 sollte Ralf Coenen den aus Altersgründen ausscheidenden Dietmar Mundil als Geschäftsführer ablösen.

Anfang Februar 2009, zeitnah zum 150-jährigen Bestehen des Unternehmens, wurde u. a. der Zahlungsverzug beim Januarlohn gemeldet. Am 4. Februar 2009 sah sich das Unternehmen gezwungen, beim Amtsgericht Göppingen Insolvenz anzumelden, nachdem Verhandlungen über die Verlängerung von Krediten gescheitert waren.

Das Unternehmen führte seine Geschäfte anschließend unter dem Insolvenzverwalter Michael Pluta fort, der noch im Februar 2009 Kurt Seitzinger als neuen Geschäftsführer einsetzte.[9] Es stellte sich heraus, dass im Jahr 2006 10,7 Mio. Euro Beraterhonorare gezahlt worden waren (bei einem Verlust von 13 Mio. Euro) und im Jahr 2007 noch einmal weitere 13,8 Mio. Euro (bei einem Verlust von 16 Mio. Euro); insgesamt waren in den drei Jahren vor der Insolvenz 40 Mio. Euro an Beraterhonoraren angefallen.

Beispiel02

Aus dem Katalog des Jahres 1965

Auf der Nürnberger Spielwarenmesse vom 5. bis 10. Februar 2009 war das Unternehmen im üblichen Rahmen vertreten. Am 19. und 20. September 2009 fanden trotz der Insolvenz die Märklintage zum 150-jährigen Bestehen der Firma mit rund 45.000 Besuchern statt.[12] Die Veranstaltungsorte waren der Bahnhof Göppingen, die Werfthalle im Stauferpark, das Firmengelände von Leonhard Weiss und die Märklin-Erlebniswelt. Vom 30. September bis 4. Oktober 2009 nahm das Unternehmen Märklin an der Schweizer Spiel-und-Hobby-Messe Suisse Toy teil.

Am 4./5. Dezember 2009 und am 17./18. September 2010 veranstaltete Märklin in Göppingen Tage der Offenen Tür und lud zu einem Werkbesuch ein. Im November 2010 löste Stefan Löbich Kurt Seizinger als Geschäftsführer ab.

Am 21. Dezember 2010 stimmten 1.350 Gläubiger dem Insolvenzplan des Insolvenzverwalters Michael Pluta zu. Damit war die Grundlage gelegt, dass die nun den Gläubigern (vor allem der BW-Bank, Goldman Sachs sowie der Kreissparkasse Göppingen) gehörende und wieder mit positiven Ergebnissen[14] arbeitende Firma aus eigener Kraft „gesund“ werden konnte. Hierzu wurden allerdings rund 400 Arbeitsplätze abgebaut. Im September 2011 wurde Wolfrad Bächle zweiter Geschäftsführer von Märklin; er verantwortet seitdem den Bereich Technik.

Aufgrund eines Schiedsgerichtsurteils Ende 2011 soll Alix Partner wegen fehlerhafter Beratung des Investors Kingsbridge 14 Mio. Euro Schadenersatz zahlen.

2012 erzielte Märklin einen Umsatz von 109 Millionen Euro, der EBIT (= betriebswirtschaftliche Kennzahl für die Gewinn) lag bei rund 10 Millionen Euro.

Im März 2013 hat einer der Gründer des Spielzeugherstellers Simba-Dickie, Michael Sieber, mit der zusammen mit seinem Sohn neu gegründeten Sieber & Sohn GmbH & Co. KG das Unternehmen Märklin übernommen.[18] Der Großteil der 480 Angestellten stimmte zudem Änderungsarbeitsverträgen zu, die Abstriche gegenüber dem gültigen Flächentarif der IG Metall bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie bei Tariferhöhungen für weitere fünf Jahre vorsehen. Im Gegenzug erhielten die Beschäftigten eine Arbeitsplatzgarantie bis 2019.

Am 22. Juli 2013 wurde bekanntgegeben, dass Stefan Löbich Märklin verlasse.

Aus dem Katalog des Jahres 1967

Aus dem Katalog des Jahres 1967

Der Markt für hochwertige Spielwaren, insbesondere Modelleisenbahnen, muss sich bei technisch interessierten Kindern und Jugendlichen nicht nur gegen die klassischen Freizeitthemen Sport und Modellbau behaupten, sondern auch gegen die Möglichkeiten des Computers in den Kinderzimmern. Das Unternehmen versuchte diesem Trend unter Beibehaltung der Bindung an den Fachhandel zu begegnen, indem immer höherwertige und aufwendig verarbeitete eigentliche Sammlermodelle lanciert wurden, die ein zahlungskräftiges Publikum fortgeschrittenen Alters ansprachen. Teils wurde diese Klientel auch wieder verprellt, indem formgleiche oder -ähnliche Modelle in unzähligen Varianten zu hohen Preisen auf den Markt gebracht wurden. Sammlermodelle zeichneten sich zuvor durch eine gewisse Limitiertheit aus. Wer als Sammler bei Märklin auf „Vollständigkeit“ sammeln will, muss finanzstark sein. Anfang der 2000er Jahre betrug der Summenpreis der Produkte eines Märklin-Katalogs der meistgesammelten Spurweite H0 ca. 65.000 DM, auf zirka ein Viertel davon beliefen sich die Neuerscheinungen.

Das Unternehmen beschritt eigene Wege zur Steuerungstechnik der Modellbahnen; das von Märklin verwendete sogenannte Motorola-Format war lange Zeit exklusiv, proprietär und mit funktionalen Einbußen versehen, was die Feinfühligkeit der Steuerung von Lokomotiven anbelangte. Es war darum wichtig, dem Produkt Modellbahn eine breitere Basis zu verschaffen (ein Märklin-Manager prägte den Satz „Wer das erste Gleis in das Kinderzimmer wirft, hat gewonnen.“): Märklin bot – als Traditionsbruch – Einsteiger-Sets im Weihnachtsgeschäft bei Discountern an. Die Konkurrenten von Märklin (im Wesentlichen Fleischmann und Roco) haben im Grunde die gleichen Probleme. Bis auf Fleischmann sind aber alle bereits im Ausland tätig geworden. So werden zum Beispiel bei Piko alle Loks aus dem einfachen Hobby-Programm in Asien hergestellt. Die Fertigung eines Teils der Märklin-Produktpalette war ebenfalls nach Fernost ausgelagert, wurde aber ab 2010 wieder nach Deutschland bzw. Ungarn zurückgeholt (Näheres siehe „Produktionsstandorte“).

Am 7. Dezember 2011 erfolgte die Eintragung der Tochtergesellschaft Märklin Engineering GmbH ins Handelsregister. Der Firmenzweck ist die Erbringung von Entwicklungs-Dienstleistungen für die Gebr. Märklin & Cie. GmbH und Externe. Der Geschäftsführer ist Martin Lingens. (Quelle: wikipedia)

So war das wohl damals

So war das wohl damals

Und hier eine handvoll alter Märklin Kataloge, auf dass die Äuglein leuchten:

Die Märklin Kataloge dokumentierten schon immer die an Händler lieferbaren Artikel aus Göppingen. Zunächst wurden die Kataloge noch in sehr kleinen Auflagen hergestellt und waren als Referenz für die Händler gedacht, erst später gab es Kataloge für die Endverbraucher auch in größeren Stückzahlen. Für den ausländischen Markt wurden bereits sehr früh Kataloge in Sprachen wie englisch und französisch herausgegeben, teilweise auch mit angepassten Katalogabbildungen der Modelle.

Doch auch die Händler und Wiederverkäufer waren aktiv und produzierten teilweise eigene Kataloge.

Und hier, bevors zur Präsentation geht, hier ein der Titelbilder jener Märklin-Kataloge, die sich im Päckchen befinden (und zwar die Jahre 1932, 1933, 1937, 1938, 1940, 1949, 1965 und 1967) – Wohl bekomm´s:

Die Märklin Kataloge der Jahre 1932 + 1933

Die Märklin Kataloge der Jahre 1932 + 1933

Die Märklin Kataloge der Jahre 1937 - 1940

Die Märklin Kataloge der Jahre 1937 – 1940

Die Märklin Kataloge der Jahre 1949 - 1965

Die Märklin Kataloge der Jahre 1949 – 1965

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Wiebke Schroeder – Zwing mich zum Glück (1994)

FrontCover1.jpgWiebke wer ? Wiebke Schroeder … und ich gestehe nicht nur dieses Album, sondern auch die Künstlerin lässt mich ein wenig ratlos zurück. Zu zwiespältig scheint mir das alles …

Da ist zum einen dieses Album (es war ihr 2. Album und letztes Album) … für die damalige Zeit moderner Pop-Rock, durchaus anhörbar und da sind dann all diese Texte, bei denen man mehr als einmal das Gefühl hat, da wollte jemand der Pe Werner den Rang ablaufen.

Es geht dabei natürlich eigentlich nur um das Thema „Liebe“ und der Titelsong „Zwing mich zum Glück“ hätte damals eigentlich alle Feministinnen auf die Barikade bringen müssen (wobei das dazugehörige Gitarrensolo wahrlich nicht von schlechten Eltern ist).

Schmachtende Liebe gepaart mit emanzipatorischen Anwandlungen … keine Ausnahme in jenen Jahren … der Zeitgeist jener Jahre brachte wohl auch Frauen in einen gewissen Rollenkonflikt. Von uns Männern will ich da gar nicht erst reden.

Viele Textzeilen sind – für sich genommen – durchaus – bemerkenswert … und dennoch hinterlässt das Album zwiespältige Gefühle … vielleicht weil sich zumindest für mich die Frage der Authentizität, oder besser formuliert, die Frage nach nach gelebter Authentizität stellt.

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Und die Wiebke Schroeder (geboren in Rostock) hatte bis 1989 Gesang, Klavier und Schauspiel an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin und der Hochschule für Musik Dresden studiert ! Da denk ich mir doch … verdammt nochmal … das ist doch ein Potential … ist dieses wirklich mit einem Album wie diesem schon ausgereizt ?

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Hm, auf jeden Fall ist dieses Album nicht ohne den zu Ingo Politz zu verstehen:

Ingo Politz (* 1959) ist ein deutscher Musiker, Komponist, Musikproduzent und Schlagzeuger.

Politz nahm Klavier- und Schlagzeugunterricht und besuchte mehrere Musikschulen. 1983 schloss er sein Studium an der Musikhochschule Hanns Eisler in Ost-Berlin ab.

Politz begann seine Karriere als Schlagzeuger bei Keks, ging dann zu Neumis Rock Circus und später zu Datzu.

Nebenbei arbeitete er als Studiomusiker und komponierte Songs. Privat war Politz in dieser Zeit mit Katarina Witt liiert. Ab 1989 war er als Toningenieur in einem Studio tätig, in dem er 1991 auf den Musiker Bernd Wendlandt traf.

PolitzWendlandt.png

IngoPolitz & Bernd Wendlandt

Wendlandt gründete einst als Schlagzeuger eine Synthie-Pop-Band, nach dem Ausstieg des Sängers übernahm er diesen Posten und er begann ein Gesangsstudium. Nebenbei arbeitete er als Tontechniker, bis er Ingo Politz kennenlernte. Beide taten sich fortan als Komponisten- und Produzententeam zusammen. Aus dem 8-Spur-Studio sind inzwischen drei professionelle Aufnahmestudios geworden.

1992 veröffentlichten sie ihre erste gemeinsame Produktion mit Wiebke Schroeder, aus der die Single Hände weg von meiner Seele (Eastwest) hervorging. 1992 erreichte die Single den 70. Platz der Media-Control-Charts. Für den Text der Sängerin wurde sie in jenem Jahr mit dem Fred-Jay-Preis für ihren innovativen Umgang mit der deutschen Sprache ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie die Goldene Stimmgabel als die Beste Newcomerin des Jahres. Ihre Folgesingle Ohne Dich erreichte Platz 72. Ein Jahr später erschien das Album Zwing mich zum Glück. (Quelle: wikipedia)

Und da frag ich mich … was ist denn nach diesem Album passiert … Da bekommt eine den Fred-Jay-Preis, da bekommt eine die „Goldene Stimmgabel“ … und verschwindet nach diesem Album in der Versenkung …

Irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los … da ist eine an ihren eigenen Maßeinheiten der Liebe gescheitert.

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Aber die Wiebke Schroeder hat dann irgendwann mal weiter gemacht — und zwar als Rundfunkmoderatorin für Sender wie Ostseewelle HIT-RADIO Mecklenburg-Vorpommern, Berliner Rundfunk 93,4 , Fantasy Augsburg.

Und zur Zeit ist sie scheinbar bei DONAU 3 FM, ebenfalls Augsburg beschäftigt.Und in Augsburg wohnt sie mittlerweile wohl auch.

Und auf ihrer Facebook Seite präsentiert sie sich weiterhin als ne Art femme fatal …

FemmeFatale

Und bei mir bleibt das Gefühl zurück … da ist ein gewaltiges Talent unter die Räder gekommen …

Ach ja, und der Gitarrist Bodo Kommnick dürfte den einen oder anderem von der Gruppe „Lift“ bekannt sein.

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Besetzung:
Rüdiger Barton (organ)
Rene Decker (saxophone)
Uwe Hassbecker (guitar)
Max Hughes (guitar, bass)
Bodo Kommnick (guitar)
Jens Kuphal (keyboards)
Günther Laudahn (guitar)
Ingo Politz (keyboards, drums, programming)
Stefan Schirrmacher (guitar)
Jens Schroeder (cello)
Wiebke Schroeder (vocals)
Bernd Wendlandt (keyboards. programming)

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Titel:
01. Lieb‘ mich noch einmal (Politz/Wendtland/Schroeder) 3.35
02. Zwing mich zum Glück (Politz/Wendtland/Schroeder) 3.14
03. Maßeinheit Liebe (Politz/Wendtland/Schroeder) 4.07
04. Sorgen um dich (Politz/Wendtland/Schroeder) 2.53
05. Waffenstillstand (Politz/Wendtland/Schroeder) 3.54
06. Viel zu weit fort (Politz/Wendtland/Schroeder) 3.32
07. Teufel im Leib (Kuphal/Schroeder) 3.53
08. Gesucht und gefunden (Kuphal/Schroeder) 3.20
09. Fernweh (Politz/Wendtland/Schroeder/Wuthe) 3.00
10 Mach mir wieder Mut (Politz/Schroeder) 3.34
11. Aus den Augen aus dem Sinn (Politz/Wendtland/Schroeder) 3.38
12. Weich und warm (Politz/Wendtland/Schroeder) 4.45
13. Vorbei (Kommnick/Schroeder) 1.42

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Wiebke Schröder03

Immerhin …

Johannes Goldner + Wilfried Bahnmüller – Bayerisches Bier (1983)

Titel.jpgAm bayerischen Bier scheiden sich vermutlich die Geister. Während den einen dieses Bier eher zu flach vorkommt im Vergleich zu all den anderen Biersorten aus West,- Nord- und Ostdeutschland, schwören die anderen darauf.

Nicht dass ich hier noch einen Glaubenskrieg anzettel.

Aber dieses Büchlein (50 Seiten) gibt halt Auskunft über all nur erdenklichen Aspekte des bayerischen Biers (und die Einheimischen hier sind schon auch recht stolz auf dieses Gesöff).

Aber ein Blick uf die Geschichte rückt somanche Dinge wider ins rechte Licht (bzw. die Bajuwaren sollten bei all ihrem Stolz auf ihr Bier die Kirche im Dorf lassen):

Die ersten Bierbrauer der Menschheit waren wahrscheinlich die Sumerer, die vor rund 6.000 Jahren das Gebiet im südlichen Mesopotamien (heute Irak) besiedelten. Wohl eher durch Zufall entdeckten die Sumerer das Bierbrauen, als sie mit einem vergorenen Teig für Brot hantierten. Aus ihren Versuchen, den Gärvorgang selbst herbeizuführen, entstand statt Brot ein „Göttertrunk“, der fortan ebendiesen geopfert wurde. Doch das Wissen um die Braukunst entwickelte sich weiter und bald war das neue Getränk nicht mehr nur Gottheiten vorbehalten. Fundstücke aus der Zeit um 2.000 v. Chr. zeugen von Braumeistern, die ihre Rezepte für Bier in Keilschrift für die Nachwelt festgehalten hatten. Die Aufzeichnungen zeigen, dass es damals bereits ein gutes Dutzend verschiedener Biersorten gab.

Im alten Babylon waren wenig später bereits gut 20 verschiedene Biere mit unterschiedlichem Geschmack urkundlich erwähnt: So gab es zum Beispiel Dünnbier, Schwarzbier und Prima Bier – das babylonische „Premium Export“. Dieses Bier wurde bis nach Ägypten exportiert!

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Die Geschichte des Bieres hält einige Überraschungen parat: So nahm schon der Babylonierkönig Hammurabi das Thema Verbraucherschutz sehr ernst und verhängte drastische Strafen für alle, die Schindluder mit dem Bier trieben. Eine Wirtin, die minderwertiges Bier verkaufte, wurde zum Beispiel zur Strafe ertränkt.

Von hier aus trat das Getränk aus Wasser und Malz, das zunächst nur aus dem Getreide Gerste bestand, seinen Siegeszug durch die Welt an. Das Hanfgewächs Hopfen fand erst im Mittelalter den Weg in die Rezeptur. Bei Römern und Griechen war Bier schnell beliebt, ebenso waren Germanen und Kelten dem Trinken des köstlichen Lebensmittels rasch zugeneigt. In der Region Kulmbach wurden Amphoren für Bier aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Sie sind der älteste Nachweis für das Bierbrauen auf deutschem Boden. (Quelle: gefako.de)

Beispiel04

„Pyrprew“ Herttel
Er gehörte zum Mendel-schen Bruderhaus in Nürn-berg, einer Art Wohnheim für ältere unbescholtene Herren, die sich wie Mönche kleideten. Sein Bild (um 1430) ist die älteste Dar-stellung eines deutschen Bierbrauers. Der Stern links oben ist ein „Bier-zeiger“. Er bedeutet, daß hier Bier ausgeschenkt wird. (Quelle: braukultur-franken.de)

Bayern gilt als Bierland schlechthin, doch begann die Vormacht des Biers erst nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). Denn bis dahin war Bier ein Handelsgut der Hanse an Nordsee und Ostsee. Somit war Bier war bis zum 16. Jahrhundert eine vorrangig norddeutsche Angelegenheit. Hamburg allein hatte 600 Brauereien. Das Brauen und mit Bier brachte den Bürgen der Hansestädte einen Teil ihres Reichtums ein. Der Stadtbürger in Bayern, falls er ein Braurecht besaß, war weit weniger erfolgreich. Er kochte seinen Sud meistens für den Hausgebrauch und keineswegs so rein, wie es dann das Reinheitsgebot verlangte. Kräuter und Wurzeln, Rosmarin, Eichenrind, Honig oder auch Ochsengalle sollten das Bier besser und haltbarer machen. Der bayerische Hof in München bezog seine Hauslieferung bis zur Gründung des Hofbräuhauses in München aus Brauereien der Hansestadt Einbeck, wo man ausschließlich Hopfen einbraute. Im norddeutschen Ausland, in Mecklenburg, in Pommern und auch Sachsen lagen die bedeutendsten Hopfenanbaugebiete des späten Mittelalters.

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Seit der römischen Besetzung bis zum Dreißigjährigen Krieg baute man in Bayern vor allem Wein an. Noch im 18. Jahrhundert konnte Staatskanzler von Kreittmayer spotten, Bayern sei ein glückliches Land, weil hier der Essig an den Weinhängen wächst. Die Umwandlung des Weinlandes in ein Land, das berühmt für sein Bier wurde, brachte vornehmlich steuer- und ordnungspolitische Vorteile. Herzog Maximilian I. von Bayern stellte bereits fest, dass er mit den Umsätzen seines Hofbräus die Kosten des Dreißigjährigen Krieges fast finanzieren konnte. Die Absicht, den hergebrachten Glauben in dem Kernland der Katholischen Liga zu festigen, verstärkte die bayerische Neigung zum Bier samt seiner Tradition klösterlicher Brauereien. Seitdem hat sich auch das Angebot an Bier und der Bestand der Brauereien verändert, trotzdem definiert sich Bayern -und seine Bewohner- heute noch u. a. über die Liebe zum Bier. So gehört das Hofbräuhaus in München zum bayerischen Finanzministerium und die Brauerei Weihenstephan zum Wissenschaftsministerium.

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Bier macht gemütvoll und ruhig mögen die Wittelsbacher-Herrscher von Bayern erkannt haben, also macht es unsere Untertanen leichter regierbar. Also unterstützten sie mit vielen Nachfolgeverordnungen des Reinheitsgebots die gerade gefundene untergärige Brauweise. Dass das dunkle süße Getränk, das dabei herauskam, noch dazu nahrhafter als der Wein war, konnte dem Wiederaufbau des druch Krieg und Pest heruntergekommenen Landes und der Kräftigung der ausgehungerten Untertanen nur nützen. Noch heute liegt der geschätzte bayerische Bierkonsum mit 135 bis 140 Litern pro Kopf und Jahr deutlich höher als der gesamtdeutsche Verbrauch mit 107 Litern. (Quelle: BierundWir.de)

Nun gut, dennoch kann man in diesem Büchlein blättern und sich informieren lassen.

Der Autor, Johannes Goldner,  war früher höchst rühriger „Heimatforscher“, der diverse kulturhistorische Bände über alle nur denkbaren Aspekte bajuwarischen Lebens veröffentlicht hat.

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Weitere Bücher von Johannes Goldner

Die Fotographien hat dann Wilfried Bahnmüller besorgt, wobei die meisten Abbildungen aus historischen Quellen stammen. Zumindest über den ist etwas bekannt (im Gegensatz zu Johannes Goldner):

Dr. Wilfried Bahnmüller, geboren 1939, studierte in München Chemie und promovierte auf dem Gebiet der Wissenschaftlichen Fotografie. Seine Bild- und Textpublikationen beschäftigen sich besonders mit Bayern, aber auch mit Kultur, Landschaft und Geschichte Mittel- und Südeuropas im Allgemeinen. Er ist berufenes Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Photographie, DGPH und im Bayerischen Journalisten Verband.
Heute lebt er mit seiner Frau im kleinen Dorf Gelting südlich von München. (Quelle: foto-bahnmueller.com/)

Und der Verlag, der Pannonia Verlag, Freislassing,  der früher eine wahre Flut von Bavaria Literatur veröffentlicht hatte ist wohl irgendwann mal sang- und klanglos eingegangen.

Von daher ist dieser Beitrag auch eine kleine Erinnerung an diesen Heimat-Verlag.

Und ich selbst, bevorzuge ja eigentlich lieber ein Pils mit dem Versprechen „echt friesisch herb“ …

Aber das ist – wie so vieles – eben Geschmackssache … ein Kultgetränk bleibt das Bier allemal … gleichgültig ob es aus Nord, Süd, West oder Ost kommt.

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Monika Herz – Komm, tanz mit mir (1978)

FrontCover1Auch in der DDR gab´s massenweise Illussionsmusik (warum auch nicht ?) und auch in der DDR gab´s es Cover, die durchaus einen Spitzenplatz bei dem allseits beliebten Wettbewerb „Was ist das gräuslichste Cover“ erreichen könnten.

Monika Herz (* 5. Dezember 1951 in Letschin, Brandenburg) ist eine deutsche Schlagersängerin.

Nach einer Lehre als Gebrauchsgrafikerin trat sie dem Volkskunstensemble des Eisenhüttenkombinats Ost bei. Ab 1970 produzierte sie regelmäßig für den Rundfunk der DDR, 1972 erschien ihre erste Single bei Amiga („Zärtlich sollst du bleiben“). Etwa ab dieser Zeit war sie auch im DDR-Fernsehen einer der am häufigsten auftretenden DDR-Stars und einer der Fernsehlieblinge.

AutogrammkarteSie trat z.B. in den Sendungen Da liegt Musike drin, Bong, Schlagerstudio, Klock 8, achtern Strom, Musikanten sind da, Oberhofer Bauernmarkt, Im Krug zum grünen Kranze, Ein Kessel Buntes, Mit Lutz und Liebe, Wennschon dennschon, Auf Schusters Rappen auf. Von 1972 bis 1989 erschienen vier LPs und mehr als ein Dutzend Singles. Große Erfolge feierte sie in den 1970er- und 1980er-Jahren mit Titeln wie Kleiner Vogel, Charly adé, Melodie Poesie, Hallo wie geht’s, Wir haben zusammen die Sterne gezählt, Heut‘ sah ich sie wieder, Bitte tanz mit mir oder Mingo. Außerdem hat sie 1985 zwei Titel für die Kinderschallplatte „In Dingsbumshausen ist was los“ eingesungen.

1989 kam ihr Sohn David zur Schule. Es folgte eine längere berufliche Pause. Seit 2002 steht Monika Herz, gemeinsam mit ihrem Sohn David, als „Monika Herz & David“ wieder auf der Bühne. Ein erstes gemeinsames Album Für die Seele² wurde im Dezember 2007 veröffentlicht. Monika Herz & David treten als Duett seit 2002 überwiegend in Deutschland und besonders in den neuen Bundesländern auf. (Quelle: wikipedia)

Die Aufnahmen auf diesem Album sind erkennbar von dem damals auch in der BRD grassierendem Disco-Sound geprägt … und natürlich hatten es die Musiker des Rundfunk-Tanzorchesters Berlin perfekt drauf, diesen Sound zu imitieren. Begeisterung lösen sie da bei mir eher weniger aus … aber dennoch verdient es natürlich auch diese Epoche deutscher Unterhaltungsmusik, hier präsentiert zu werden.

Singles

Single-Auskoppelungen

Besetzung:
Monika Herz (vocals)
+
Rundfunk-Tanzorchester Berlin unter der Leitung von Günter Gollasch
Rundfunk-Tanzorchester Berlin unter der Leitung von Jürgen Hermann (bei 10., 11. – 14.)
Orchester Jo Kurzweg (bei 03.)

BackCover1

Titel:
01. Bitte, tanz mit mir (Bause/Schneider) 3,05
02. Kleiner Vogel (Bause/Schneider) 3.20
03. Das Meer singt sein Lied (Traditional/Kerstien) 3.00
04. So wie damals /Bause/Steineckert) 3.00
05. Der Mann gegenüber (Bause/Schneider) 3.02
06. Du bist einsam, wenn niemand dich liebt (Bause/Schneider) 3.05
07. Charly, adé (Bause/Schneider) 3.30
08. Beinah wie in alten Tagen (Brause/Schneider) 2.50
09.  So möcht ich tanzen (Bause/Schneider) 2.45
10. Dennie, sie kommt nicht mehr (Schulze-Gerlach/Schneider) 3.47
11. Mingo (Bause/Schneider) 3.33
12. Der Sommer mimmt Abschied (Schulze-Gerlach/Schneider) 4.45
13. He, du mit deiner Gitarre (Schulze-Gerlach/Schneider) 2.45
14.  Auf alle, die lieben (Schulze-Gerlach/Schneider) 3.45

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Immer noch aktiv, die Monika Herz

Nuala – Volcano (1984)

FrontCover1Also, die 80er Jahre waren für mich musikalisch weniger interessant … das mag auch daran liegen, dass in diesem Jahrzehnt meine ganz aktive Familienzeit lag … beruflich hatte ich mich zu etablieren und zeitgleich (wie das halt so ist) … hatte ich eine bezaubernde, kleine Familie zu ernähren … da fehlte mir oft auch die Zeit, mich um die aktuelle Musik zu kümmern. Was ich allerdings dann schon noch mit bekam, war die „Neue Deutsche Welle“ und die löste bei mir zu 90% gähnendes Desinteresse aus. Deshalb bin ich diesbezüglich ziemlich unterbelichtet, bzw, inkompetent. Aber da gab´s auch ne Gruppe namens Nuala:

Die ersten musikalischen Lebenszeichen der Kapelle aus Norddeutschland beginnen 1979 als Kisser, Rosenwinkel, Unruh und Koll mit Jazzrock experimentieren. Als 1981 Sünje Kesseler zur Gruppe stösst, gründet sich dann NUALA. Kesseler wird fortan Frontfrau und Mittelpunkt – kurz darauf nimmt Frank Mille (Rattles) NUALA unter Vertrag und die Aufnahmen für die erste LP „Aufriss“ beginnen. Mit flottfrechen und konsumkritischen Texten, sowie einem tollen Bühnenprogramm beginnt der Aufstieg der Kapelle mit rund 100 Konzerten 81/82 – der große Durchbruch bleibt ihnen allerdings verwehrt.

Allenfalls im norddeutschen Raum erspielt sich NUALA einen festen Kern an Fans. 1983 legen die Jungs um Frontfrau Kesseler das Nachfolgealbum „Energie“ nach. Auch hier bleibt der Erfolg aus und Kesseler steigt aus. Mit der Nachfolgesängerin Bettsie Schischke ändert sich nun auch allmählich der Musik-Stil von NUALA. Jazzanleihen sind auf dem dritten Album
„Volvano“ nicht zu überhören, ebenfalls enthält die LP erstmals englischsprachige Titel. Nuela01Mit neuem Label und Platte im Rücken starten NUALA 1984 auf Deutschlandtournee – 1985 war dann alles vorbei. Deutsche Musik war „megatot“ – aus NUALA wurde The Driveund mit der „Volcano“-Besetzung spielte man ein komplett englischsprachiges Album namens „Human Drive“ ein. Das Projekt verläuft sich im Sande.

Thomas Kisser spielt später bei Pink Pollution Service und Ten Beers After, veröffentlicht 1990 unter Mithilfe seines Weggefährten Unruh ein beachtliches Solo-Album (u.a. „Nie wieder Wiener Walzer“)- nebenher komponiert er für TV-Sendungen („Hallo Spencer“) und richtet sich ein Studio ein. (Quelle: ichwillspass.de)

Hier nun ihr drittes Album und nachdem ich mich aufgrund der obigen Vorbemerkungen zu dieser Musik eher inkompetent (da unwillig) bin, lass ich anderen den Vortritt, ein paar Zeilen über dieses Album zu verlieren:

„Da die Band zumindest in Norddeutschland eine „Nummer“ war, überregional oder in den oberen Regionen der Charts sich da aber nichts tat, war ich über den Werdegang der fünf auch nicht immer im Bilde. Irgendwann 1983/1984 hat Sünje Kesseler die Band dann aber verlassen. Sie war meines Wissens 1984 noch mit einem neuen Bandprojekt in Bremen zu Gast – dummerweise hatte ich da grad „Stubenarrest“ und konnte das Konzert nicht besuchen (shit happens….) Die Nachfolge als Sängerin bei NUALA trat Bettsie Schischke an, und mit ihr wechselte die Band zu Polydor, wo sie Ende 1984 ihr drittes Album „VOLCANO“ (Singleauskopplung: „Casanova“) veröffentlichte.

Zu dieser Zeit war die „Neue Deutsche Welle“ erfolgsmäßig schon mächtig am straucheln, und das merkte man auch dieser LP an. Deutsche und englische Songs wurden bereits munter miteinander verwurstet. Die Texte waren aus meiner Sicht auch schon ein wenig verflacht – musikalisch war es dafür aber immer noch sehr hörenswert. Einfach guter, eingängiger und sehr abwechslungsreicher „Pop“.(Dietmar im prog-rock-forum.de)

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Besetzung:

Thomas Kisser (drums)
Arthur Koll (bass)
Bernd D. Rosenwinkel (guitar)
Bettsie Schischke (vocals)
Andreas Unruh (keyboards)
+
Carmen Heckmann (background vocals)
Detlef Schaper (percussion)

BackCover1

Titel:
01. Casanova 4.26
02. Urlaub auf dem Mond 4.13
03. The Trap 3.06
04. Tokaido Express 3.16
05. Secret Service 3.51
06. Gesichter der Nacht 3.29
07. Give It Up 3.55
08. I Am The President 3.15
09. Volcanic Heartbeat 5.04
10. Robot 3.24

Texte und Musik: Thomas Kisser – Arthur Koll – Bernd D. Rosenwinkel – Bettsie Schischke – Andreas Unruh

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Musiker der Gruppen Oktober + Schmetterlinge u.a. Solisten – Peter P. Zahl – Alle Türen offen (1978)

FrontCover1Hier ein ganz besonderes und ganz sicher auch ein ganz ambitioniertes Projekt aus der Polit-Rock Szene der 70er Jahre. Musiker der damals durchaus bekannten Formationen „Schmetterlinge und „Oktober“ fanden sich in Wien zusammen, um Texte von Peter P. Zahl zu vertonen. Warum sie das taten … davon später mehr …

Und dieser Peter P. Zahl ist dann im Jahre 2011 verstorben. Die „taz“ schrieb folgenden Nachruf:

„Es war unklar, ob der Preisträger persönlich erscheinen konnte, denn er war ein Häftling, der gerade erst aus der Einzelhaft in den Normalvollzug überstellt worden war.

Als dem 1944 in Mecklenburg geborenen Peter-Paul Zahl im Jahr 1980 der Literaturförderpreis der Freien Hansestadt Bremen verliehen wurde, saß dieser junge Autor schon seit rund acht Jahren im Knast. Als mutmaßlicher Terrorist. Er hatte sich im Jahr 1972 seiner Verhaftung widersetzt, dabei von der Schusswaffe Gebrauch gemacht und einen Polizisten schwer verletzt.

Die Haftjahre nutzte Zahl, der bereits 1968 mit einem Buch in Erscheinung getreten war, zum Schreiben nicht nur politischer Texte. 1979 erschien dann schließlich sein berühmtester Roman „Die Glücklichen“, in der Zahl eine Alternativkultur beschrieb, die viele, die von den Utopien der Jahre 68 ff. geprägt waren, sehr gut kannten. „Die Glücklichen“ wurde zum Kultbuch.

Der im Dezember letzten Jahres verstorbene Peter O. Chotjewitz, der nicht nur Schriftstellerkollege, sondern auch Zahls Anwalt war, erinnerte sich vor einigen Jahren, dass er Zahl – obschon dieser immerhin wegen versuchten Mordes in zwei Fällen zu 15 Jahren Haft verurteilt worden war und als politischer Häftling galt – einfach so mit dem Privatwagen aus der Haftanstalt abholen durfte. Chotjewitz, der selbst als Unterstützer der RAF angeklagt gewesen war, musste lediglich garantieren, den Häftling später auch brav wieder abzuliefern. Der Strafvollzug für Staatsfeinde war nach dem Deutschen Herbst des Jahres 1977 nicht immer ohne Witz.

Peter-Paul Zahl (links) und Peter Rühmkorf

Peter-Paul Zahl (links) und Peter Rühmkorf

Zahl nun erhielt den wichtigen Literaturpreis, und seine Schriften wurden somit von der Literaturkritik quasi geadelt. Mit geadelt wurde dabei allerdings auch immer der linksradikale Aktivist, der bei der legendären Berliner Untergrundzeitschrift 883 mitwirkte (und nicht nur bei dieser), der amerikanische GIs bei der Desertation und der Flucht nach Schweden unterstützte, der als Betreiber einer kleinen Druckerei half, so manch einer klandestinen Schrift eine Öffentlichkeit zu geben. Er war der Verleger von Westberliner Anarchisten und Gutlebeleuten, er selbst war auch durchaus ein Lebemensch.

Die Bremer Preisverleihung im Jahr 1980 war ein kleiner Skandal. Der damals noch weitgehend linksliberal gesonnene Literaturbetrieb genoss die Aufregung um den Preisträger. Dieser selbst genoss sie offensichtlich ebenso.

Nach der Haftentlassung, im Dezember 1982, und nach einigen merkwürdigen Wiedereingliederungsmaßnahmen für den bereits anerkannten Schriftsteller blieb Zahl ein linker Aktivist, doch wurde er gemäßigter. Sein Aktionsdrang verlegte sich ins literarische, er bereiste die damals für Linke interessanten Länder, schließlich ließ er sich auf der coolen Kifferinsel Jamaika nieder, der er sich auch literarisch näherte, allerdings oft auch sehr klischeehaft und oberflächlich.

Peter-Paul Zahl, 2006

Peter-Paul Zahl, 2006

Peter-Paul Zahl war kein politischer Theoretiker, kein großer Denker und kein feiner Stilist, er war manchmal derb, weil er nicht anders konnte, große Romane im Sinne der bürgerlichen Literaturkritik hat er nicht geschrieben, dennoch sind die besten seiner vielen Bücher weit mehr als nur Dokumente einer engagierten Linksliteratur. Zahl hatte Humor. Und auch Selbstironie.

Dass der Ruf des Politaktivisten bis zuletzt seinen literarischen Rang überdeckte – es hatte positive und negative Folgen für ihn. Einerseits galt er den meisten Fans der „Glücklichen“ mit allem, was er publizierte, als literarischer Heros, andererseits mied ihn der etablierte Literaturbetrieb zusehends. Er galt als „Figur“, nicht als Autor.

Auch der Umstand, dass ihm mit dem Glauser im Jahr 1995 für seinen Krimi „Der schöne Mann“ einer der wichtigsten Krimipreise verliehen wurde, änderte nichts daran. In den letzten zwei Jahren suchte Zahl noch Verlage für neue und vergriffene Titel, doch er wurde – soweit bekannt ist – nicht mehr fündig. „Miss Mary Huana“ von 2007 ist sein letztes zu Lebzeiten veröffentlichtes Buch.

Dieses Schicksal hat er, bei aller berechtigten Kritik an seinen manchmal doch mit allzu heißer Nadel gestrickten Büchern, nicht verdient.

Am Montag starb Zahl im Alter von 66 Jahren im Krankenhaus von Port Antonio auf der Insel Jamaica. Im vergangenen Jahr hatte sich Zahl wegen eines Krebsleidens noch in Deutschland behandeln lassen und kehrte dann in sein Haus in Longbay zurück.“

Zahl war also im Jahr 1978 noch in Haft, als diese Aufnahmen entstanden, und diese Aufnahmen sind ganz sicher auch als eine Aktion der Solidarität mit diesem Schriftsteller zu verstehen. Und für meinen Geschmack haben die Texte wirklich Bedeutung und Qualität … und das erfreuliche ist, dass die musikalische Umsetzung dieser Texte einfach nur grandios ist … im Gegensatz zu manchen Polit-Rock Alben dieser Jahren wird hier auf einem wirklich hohem Niveau musiziert … beeindruckend und auch noch im Jahre 2018 mehr als hörenswert !

Wenngleich, und das muss ich auch noch leider loswerden: Meine Sympathie für „gewaltbereite Linke“ in der damaligen BRD geht gegen Null !

Aufgenommen im August 1978 in den Schmetter-Sound-Studios, Wien

BackCover

Besetzung:
Andreas Hage- (piano)
Ali Husseini (drums, percussion)
Schurli Herrnnstadt (Schmetterlinge) (vocals)
Michael Iven (vocals, guitar)
Trixi Neundlinger (Schmetterlinge) (flute)
Peter Robert (Oktober) (keyboards, synthesizer, strings)
Hansi Schwarz (guitar)———————————–
Kalla Wefel (Oktober) (bass, guitar)
+
Willie Resetartis (Schmetterlinge) („Ostbahn Kurti“) (vocals bei 01.)

Booklet1A

Titel:
01. Meine kultivierten Bekannten (hage/Zahl) 2.57
02. Ninguneo (Iven/Zahl) 22.45
03. Hinter der dunklen Seite des Mondes 4:24
04. Zürückgebombt… (Schwarz/Robert) 6.40
05. Dynamos (Schwarz/Robert) 4.32
06.  …In Die Steinzeit (Schwarz/Robert) 4.52
07. Alle Türen offen (Schwarz/Robert) 4.50
08. Folter (Schwarz/Robert) 4.03
09. Brokdorfer Liebeslied (Schwarz/Robert) 4.01
10. Hierher gehört Leben (Schwarz/Robert) 5.30

Tracks 03. – 10. nach dem Gedicht „Doors“ von Peter P. Zahl

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Nachruf im "Spiegel" (05/2011)

Nachruf im „Spiegel“ (05/2011)

Melodie und Rhythmus – Nr. 9 (Mai 1970)

TitelAlso für mich ist das ein sehr spannendes Kapitel: Musikzeitschriften/Musikliteratur aus der DDR.  Und natürlich darf da die Zeitschrift „Melodie und Rhythmus“ nicht fehlen:

Melodie und Rhythmus ist eine Zeitschrift, die erstmals 1957 als Fachblatt für Tanz- und Unterhaltungsmusik in der DDR erschien. Am 5. Januar 2018 gab der Verlag ihre vorläufige Einstellung bekannt. Seit März 2018 versucht der Verlag, neue Abonnenten und Anzeigenkunden zu gewinnen, damit die Zeitschrift weiter erscheinen kann.

In den ersten Jahren verfolgte das Blatt die kulturpolitische Linie der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, doch dann wurde die inhaltliche Gestaltung aufgelockert mit Reportagen über nationale und internationale Künstler sowie mit Berichten über Neuerscheinungen. In jeder Ausgabe gab es ein farbiges Poster eines aktuellen Stars.

Melodie und Rhythmus gehörte zu den beliebtesten und begehrtesten Zeitschriften der DDR. Aufgrund der Rationierung von Papier und geringer Druckereikapazitäten in der DDR war sie meist schnell vergriffen.

Nach der Wiedervereinigung wurde das Blatt vom Henschel-Verlag Berlin übernommen, der die Produktion allerdings 1991 einstellte.

2004 wurde die Zeitschrift von Christian Hentschel (zuletzt Chefredakteur), Andreas Fack und Tino Eisbrenner wiedergegründet. Die dann melodie&rhythmus genannte Zeitschrift erschien erst quartalsweise und später jeden zweiten Monat. Inhaltlicher Schwerpunkt waren deutschsprachige, insbesondere ostdeutsche Interpreten.

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Ein paar ältere Hefte

Im Januar 2006 wurde Melodie&Rhythmus nach nur neun Ausgaben eingestellt. Grund waren vor allem die von Beginn an nicht ausreichenden Anzeigeneinnahmen. Seit dem 29. Juni 2006 erschien Melodie&Rhythmus monatlich im Heimat-Verlag Berlin. Am 1. Mai 2008 übertrug der Heimat-Verlag die Chefredaktion von Christian Hentschel an Nicole Kirchner. Ab dem 22. Dezember 2008 übernahm der Verlag 8. Mai GmbH die Herausgabe. Dieser Verlag gibt auch die Zeitung junge Welt heraus. Als Chefredakteur wurde Kirchner im Oktober 2009 Robert Mießner zur Seite gestellt, der das Magazin im Januar 2010 aufgrund divergierender inhaltlicher Vorstellungen verließ. Nach einer inhaltlichen Überarbeitung und Weiterentwicklung erscheint das Musikmagazin seit 2010 zweimonatlich. Wegen konzeptioneller Stagnation und sinkender Verkaufs- und Werbeeinnahmen wurde Kirchner von ihrer Tätigkeit im Juni 2011 durch die Geschäftsführung des Verlags entbunden. Als Chefredakteur setzte der Verlag ihren bisherigen Stellvertreter Jürgen Winkler ein. Die neue Redaktion löste sich vom Ostrock-Image und konzentrierte sich auf die aktuelle Musikszene von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im März 2012 wurde das Layout einem Relaunch unterzogen. Neuprofilierung und Relaunch führten zu einem Anstieg der Einnahmen aus Anzeigen und Kioskverkauf. Am 31. August 2012 verließ Winkler den Verlag, ein Nachfolger wurde nicht benannt. Die verbliebenen Redakteure änderten das Profil erneut. Sie legen den Fokus stärker auf den Ostrock und binden Melodie&Rhythmus politisch enger an die Tageszeitung junge Welt. Die Redaktion sitzt in Berlin.

Seit der Ausgabe Mai/Juni 2014 und einer erneuten Überarbeitung des Konzepts ist die Tierrechtlerin, Publizistin und junge-Welt-Mitarbeiterin Susann Witt-Stahl Chefredakteurin.

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Die aktuellen Hefte

Neben einem inhaltlichen Schwerpunkt enthält jede Ausgabe einen ausführlichen Teil mit Rezensionen aus allen Kulturbereichen. Namhafte Autoren sind Moshe Zuckermann, Michel Chevalier und Dietmar Dath. Die Zeitschrift organisiert Diskussions- und Musikveranstaltungen.

Am 5. Januar 2018 teilte der Verlag mit, dass die nächste Nummer nicht erscheinen könne und eine Wiederaufnahme der Produktion in absehbarer Zeit nicht in Aussicht stehe.[1] Am 31. März 2018 begann eine Kampagne zur Gewinnung neuer Abonnenten und Anzeigenkunden, um die Zeitschrift wieder erscheinen lassen zu können. Bis Ende Juni 2018 wurden rund 1.200 Abonnements hinzugewonnen, was das weitere Erscheinen der Zeitschrift zunächst sichert. (Quelle: wikipedia)

Hier eine Präsentation aus dem Jahre 1970 (weitere werden folgen) … Und wie gewohnt – ein paar exemplarische Beispiele aus dem Heft, bevor es dann zur Präsentation geht …

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Auszüge aus dem Artikel „Schlaer, wie sie wir uns wünschen“:

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Enthält u.a. folgende Textzeile: „… heute zeigt man sich vom Kopfe bis zum Knie, in den bügelfreien Sachen, die uns alles leichter machen, schön bequem ist die Chemie.“ (Man wusste es halt damals noch nicht besser)

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Mitglieder des zentralen Singeklubs des Ostseebezirks „Kurth Barthel“

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Das Label Amiga macht Werbung für Neuerscheinungen

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Die Rückseite des Heftes. Zu sehen ist der Sänger Ernst Heise (das Titel zeigt Ina Martell)

Diese Präsentation ist nur möglich dank einer großzügigen Leihgabe eines langjährigen Lesers (der ungenannt bleiben möchte) dieses blogs … Weiter folgen, denn mittlerweile lagern ca.20 Hefte von diesem Magazin in meinem virtuellem Keller …

Verschiedene Interpreten – Deutsche Schlager Mädels (2002)

FrontCover1So kann´s einem gehen … da kommt man doch ziemlich kaputt von der Arbeit nach Hause, sinkt in den Sessel, pfeffert die Schuhe in die Ecke und denkt sich: so, jetzt wäre leichte Schlagerkost erstmal ganz recht und dann schnappt man sich einen Sampler mit dem Titel „Deutsche Schlager Mädels“,läst sich von ein paar bekannten Namen wie Manuela, Hildegard Knef oder auch Daliah Lavi blenden … denn man denkt an eine kleine und nette Oldie-Zusammenstellung …

… und stellt dann fest, dass man einem Billig-Sampler auf den Leim gegangen ist … hinter steht dann auch noch ein wenig verschämt: „Mit Neuaufnahmen in verbesserter Klangqualität“. Aha … also mir ist der eigentliche Original-Sound (und sei er auch ein wenig knistern) dann immer noch deutlich lieber.

Aber, neben all den eher billigen Volksmusik-Schlagern gibt es ein paar rühmliche Ausnahmen, da braucht man allerdings nicht mal die Finger einer Hand:

Da sind z.B. Daliah Lavi mit ihrem „Wär‘ ich ein Buch im Leben“ (klingt ein wenig wie „If A Were A Carpenter“)  und insbesondere das Deutsche Fernsehballett mit dem piffigen „Berlin-Berlin. Ein wenig Abwechslung bringt auch „Kleiner Marcel“ und natürlich hebt sich auch Manuela wohltuend hervor, allerdings eher nur stimmlich … die Musik, na ja …

Und zum Abschluss gibt´s eine Live-Fassung von dem Hildegard Knef Klassiker „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ … na, dann hat sich ja diese CD doch zumindest ein wenig gelohnt. Vielleicht war ich heute dann doch eigentlich in einer anderen Stimmung.

BackCover1

Titel:
01. Daliah Lavi: Wär‘ ich ein Buch im Leben (If You Could Read My Mind) (Frances/Lightfoot) 4.03
02. Uta Bresan: Tausendundeine Nacht vorbei (Haselsteiner/Fransecky) 3.57
03. Das deutsche Fernsehballett: Berlin – Berlin (Olsen/Pockriss) 3.04
04. Irene Sheer: Amore, Amore (Niessen) 3.19
05. Ulla Norden: Ein bißchen Macho darf schon sein () 3.06
06. Severine: Olala l’amour (Jay/White) 3.31
07. Simone Christ: Wo eine Träne noch zählt () 3.04
08. Diana Leonhardt: Die Macht der Gefühle () 3.49
09. Mary Roos: Freunde für’s Leben (Berthold Kredinsky/Christiansen/Valbro/Tronhem) 3.15
10. Sandy Gold: Männer made in Germany () 3.34
11. Nadine Norelle: Kleiner Marcel () 3.25
12. Ute Freudenberg: Immer wieder (Freudenberg/Lach) 4.08
13. Elke Martens: Im Namen der Liebe (Martens/Peetz) 3.26
14. Britta Onnen: Insel der Liebe () 3.21
15. Manuela: Schwimmen lernt man im See (Buschor/Shayne/Segall) 2.22
16. Danielle: Du machst jede Frau verrückt () 3.31
17. Gaby Badinsky: Wer hat dir das Küssen beigebracht (Hammerschmidt/Bruletti) 3.35
18. Hildegard Knef: Für mich soll’s rote Rosen regnen (live) (Hammerschmidt/Knef) 6.57

CD1

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