Ingfried Hoffmann – Ingfried Hoffmann’s Hammond Tales (1963)

FrontCover1Irgendwie sehr schade, dass aus der Jazz – Karriere des Ingfried Hoffmann nicht mehr geworden ist:

Ingfried Hoffmann (* 30. Januar 1935 in Stettin) ist ein deutscher Jazzmusiker (Orgel, Piano, auch Trompete), Arrangeur und Komponist.

Hoffmann, während dessen Kindheit sein um zehn Jahre älterer Bruder Ludwig klassisches Klavier studiert hatte, studierte seinerseits Klavier in Berlin und Düsseldorf. Ab 1963 wurde er vor allem durch seine Mitwirkung im Quartett von Klaus Doldinger bekannt. Erste Jazzaufnahmen unter seinem Namen entstanden aber bereits 1956 (Ingfried’s Boogie – Bumble Boogie) mit ihm am Piano, dem Gitarristen Attila Zoller sowie Johnny Fischer am Bass und Rudi Sehring am Schlagzeug, nachdem er zuvor schon zur Dixieland-Gruppe The Feetwarmers gehört hatte.

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Ingfried Hoffmann, 1965

Auf der LP Ingfried Hoffmann’s Hammond Tales (1963) spielte Hoffmann fast ausschließlich Hammondorgel. Mit From twen with Love (1966) hat Hoffmann eine Platte veröffentlicht, auf der er ausschließlich Orgel spielt. 1966 wirkt er an den Aufnahmen zur Filmmusik des Will-Tremper-Films Playgirl mit. Unter der Leitung von Peter Thomas sind auf dem auf einer Philips-LP veröffentlichten Soundtrack auch Klaus Doldinger (Saxophon), Peter Trunk (Bass) und Rafi Lüderitz (Schlagzeug) zu hören. 1969 gründete er seine eigene Band, Steel Organ, mit der durch Europa, Südamerika und Nordafrika tourte. Auch war er an Schallplatten von Lucky Thompson und Rolf Kühn beteiligt.

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Hoffmann zog sich 1970 vom Jazz zurück und ist seitdem fast nur noch als Komponist und Arrangeur tätig, unter anderem das Album Marion Maerz singt Burt Bacharach – Seite eins. In den 1970er Jahren war er zudem an Alben André Hellers, Herbert Grönemeyers, Manfred Krugs oder Michael Heltaus beteiligt. Er schrieb Musik für Das Phantom der Oper, für Hallo Spencer und für die Fernsehserie Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt. Seit 1972 betreute er als musikalischer Leiter die deutsche Version der Sesamstraße. Der äußerst populär gewordene deutsche Titelsong stammte von ihm. Auch war er für Die Sendung mit der Maus und Käpt’n Blaubär tätig. Weiterhin schrieb er Filmmusiken sowie Suiten für Sinfonieorchester und Jazzsolisten wie Wiener Impressionen oder The Daily Blues.

Anlässlich Klaus Doldingers 70. Geburtstag im Mai 2006 ist er in mehreren Städten Deutschlands – zusammen mit Doldinger – als Pianist aufgetreten. (Quelle: wikipedia)

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Ingfried Hoffmann, 2019

Und hier sein erstes Solo-Album aus dem Jahr 1963:

Ein Leckerbissen für alle Fans grooviger Hammond-Aufnahmen ist das von dem Organisten Ingfried Hoffmann (Klaus Doldingers Quartett) 1963 eingespielte erste Soloalbum „Hoffmann’s Hammond Tales“. Unterstützt wurde der damals 28jährige Musiker von dem Gitarristen René Thomas, Bassist Helmut Kandlberger und Schlagzeuger Klaus Weiss. Da sich Hoffmann schon Anfang der 70er Jahre von der Jazzszene zurückzog und ganz dem Komponieren und Arrangieren von Film- und Fernsehmusiken widmete (Sesamstraße !), ist dieses brillante Album ein besonders wichtiges Tondokument des frühen deutschen Jazz. (jazzecho.de)

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Auf der Suche, was Klaus Doldinger vor Passport gemacht hatte, stieß ich auch auf den Organisten und, wie ich mit dieser CD erfahre, Pianisten Ingfried Hoffmann. Die vorliegenden Aufnahmen entstanden bereits im Jahr 1963 und haben im Vergleich zu vielen Beat-, Rock- und Pop-Aufnahmen dieser Zeit eine hervorragende Klangqualität.  Die Rhythmusgruppe garantiert eine solide Grundlage, während Orgel und Gitarre sich die melodischen Einfälle zuspielen.

„Black Is The Color Of My True Love’s Hair“, hier ist Ingfried Hoffmann am Klavier zu hören, „Jada“ und „Ingfried’s Blues“ ragen für mich aus dem Album heraus, einzig Intro und Outro von „It’s a Long Way to Tipperary“ erzeugen fragendes Stirn runzeln, lassen sich aber mit der Antwort ‚ja‘ auf Frank Zappas Frage „Does humour belong in music?“ auflösen. Ein schönes Album, dass ich all denen empfehlen kann, die den Klang der Hammond B3 und gute Gitarrenmusik mögen. (J. Lange)

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Besetzung:
Ingfried Hoffmann (keyboards)
Helmut Kandlberger (bass)
René Thomas (guitar)
Klaus Weiss (drums)

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Titel:
01. Au Clair de La Lune (Traditional) 3.44
02. Jada (Carleton) 4.17
03. TV-Swing (Kuhn) 4.17
04. Soul Twist (Hoffmann) 6.12
05. Black Is the Color Of My True Love’s Hair (Gershwin) 4.42
06. Oh Lady, Be Good (Porter) 4.21
07. Midnight Bossa Nova (Hoffmann) 3.15
08. Love For Sale (Porter) 4.14
09. Ingfried’s Blues (Hoffmann) 8.29
10. It’s A Long Way To Tipperary (Judge/Willams) 3.47

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