Béla Sanders Tanzorchester & die Rixdorfer Sänger – Erinnern Sie sich – 50 Schlager von einst (1963)

FrontCover1Also, hier hören wir zum einen die Rixdorfer Sänger:

Die Rixdorfer Sänger waren eine in den 1960er- und 1970er-Jahren aktive westdeutsche Gesangsgruppe, die sich auf die nostalgische Interpretation von zeitgenössischen deutschen Schlagern des Kaiserreichs und der Weimarer Republik (u. a. von Paul Lincke, Walter Kollo, Bruno Balz, Fritz Löhner-Beda oder Robert Gilbert) in Potpourriform spezialisiert hatte. Zur Besetzung zählten u. a. Karl Golgowsky, Hans-Joachim Kipka, Kurt Stephan und Richard Gatermann. Bei Rixdorf handelte es sich um einen ehemaligen Berliner Stadtteil, der 1912 in Neukölln umbenannt wurde und einst im Rufe eines anrüchigen Amüsierviertels mit vielen Tanzlokalen stand.

Im Zeitraum von 1963 bis 1972 erschienen fünf reguläre Langspielplatten bei Phonogram bzw. Philips Phonographische Industrie (beide heute zu Universal Music Group), danach bis 1984 noch einige Best-of-Alben. Die Musikbegleitung auf den einzelnen Alben stammte von zeitgenössischen Kapellen wie z. B. Béla Sanders und seinem Tanzorchester oder dem Tanzorchester William Greihs (1905–1984).

Rixdorfer Sänger01

Arrangement und Instrumentierung bewegten sich zumeist im Rahmen von schnellerem Jazz, Swing und Stimmungsschlager mit einem Tempo, das nicht selten geübte Tänzer erforderte; die Stimmintonation war weniger nasal als bspw. heute bei Max Raabe.

In Klang, Arrangement und Stimmung ähnelten die Aufnahmen der Rixdorfer Sänger stark dem zeitgenössischen, kommerziell erfolgreichen Soundtrack des englischen Spielfilms Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten von 1965 (Single: Those magnificent men in their flying machines, bzw. in der deutschen Filmfassung Ja, richt’ge Männer sind wir).

Die ersten fünf nummerierten EPs der Rixdorfer Sänger, die 1960 herausgebracht wurden, erreichten die Höchstposition 17 und hielten sich insgesamt fünf Monate in den deutschen Singlecharts.

Rixdorfer Sänger02

1963 wurden diese fünf Potpourri-EPs der Reihe Erinnern Sie sich? – 50 Schlager von einst zu einer Langspielplatte unter gleichem Namen zusammengefasst, die nun den Platz acht der deutschen Albumcharts erzielte und sich über zweieinhalb Jahre, d. h. von Mitte 1963 bis Ende 1965 und damit insgesamt 24 Monate in der Hitparade hielt, allein drei Monate davon in der Top 10,[2] womit die Rixdorfer Sänger für das Jahr 1963 den Platz 26 der westdeutschen Longseller nach Chartaufenthalt in Wochen erreicht hatten; am Ende des Jahres 1963 stand das Debütalbum an 12. Stelle der über das Jahr in der BRD verkauften Alben, sowie am Ende des Folgejahres 1964 noch immer auf Platz 22 der Gesamtjahresverkäufe bzw. Platz 48 der Longseller 1964.

Mit dem über zwei Jahre bis Ende 1965 andauernden Achtungserfolg als stabiler Longseller und in der Kategorie Gesamtjahresverkäufe wurden bei Abflauen der Verkäufe des Debütalbums in den Jahren 1966 bis 1972 vier reguläre Langspielplatten nachgelegt, worauf bis 1984 noch drei Best-of-Alben folgten. (wikipedia)

Die LP gab´s auch als „Club Sonderauflage“:
Alternative Club Edition

Begleitet werden sie von Béla Sanders und seinem Tanzorchester:

Béla Sanders (eigentlich Hans Schubert; * 11. Januar 1905 in Elberfeld, heute Wuppertal; † 2. Februar 1980 in Braunschweig) war ein deutscher Orchesterleiter.
Leben und Wirken

Hans Schubert absolvierte ein Musikstudium am Frankfurter Konservatorium. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er den Künstlernamen Béla Sanders an und gründete das Orchester Béla Sanders and his Tango-Orchestra, mit dem er 1953 bis 1959 mehrere Schallplatten bei Teldec einspielte. Das Orchester wurde bald eines der bekanntesten Tanzorchester Deutschlands.

Zu Beginn der 1960er Jahre wechselte er mit seinem nun Orchester Béla Sanders genannten Ensemble zu Philips. 1963 wurde sein Orchester vom Allgemeinen Deutscher Tanzlehrerverband zur Produktion der ersten Tanzplatte des Jahres ausgewählt.

Neben der musikalischen Unterstützung von Bällen und Tanzwettbewerben begleitete das Orchester Béla Sanders viele deutsche Schlagersänger sowohl auf der Bühne als auch im Studio, darunter Vico Torriani, Wilhelm Strienz, Fred Weyrich, Renate Holm und Lilian Harvey.

Béla Sanders wurde auf dem Hauptfriedhof Braunschweig (Abt. 13) beigesetzt. (wikipedia)

Bélla Sanders01

Hier also ein irgendwie schon famoses Projekt: 50 Schlager von „einst“ … im Schnelldurchlauf. Und vieles ist erfrischend albern, schwungvoll und vergnügt.

Und getreu dem Motto dieses Blogs, ist das schon eine LP, die hier so richtig gut reinpasst … soll der Blog doch weiterhin ein digitales Archiv des deutschen kulturellen Erbes sein.

Das Album erhält von mir das Prädikat: fidel

Und .. diese LP ist für mich auch eine kleine Verbeugung vor meinen Eltern und deren Generation … ihnen wurden die Jugend weggenommen und zerbombt … wenn ich nur daran denke, dass meine Mutter 13 Jahre alt war, als 1933 das Nazi-Pack an die Macht kam.

BackCover1

Besetzung:
Die Rixdorfer Sänger:
Karl Golgowsky – Hans-Joachim Kipka – Kurt Stephan + Richard Gatermann
+
Béla Sanders und sein Tanzorchester

Immer wieder gut, der olle Heinrich Zille (auch ein Chronist der 20er Jahre):
Zille

Titel:

01. Potpourri 1: (4.59)
01.1. Ich hab ‚ das Fräulein Helen‘ baden‘ sehn (Raymond/Grünbaum)
01.2. Mei Herz, das ist ein Bienenhaus (Teich)
01.3. Puppchen, du bist mein Augenstern (Gilbert)
01.4. Mit dir, mit dir möcht‘ ich am Sonntag angeln gehn (Kollo/Rideamus)
01.5. Komm in meine Liebeslaube (Haschna/Alberts)
01.6. O Donna Clara! (Petersburger/Beda)
01.7. Schorschl, ach kauf mir och ein Automobil (Thurban)

02. Potpourri 2: (4.09)
02.1. Was machst du mit dem Knie, lieber Hans? (Fall/Beda)
02.2. Wo sind deine Haare, August? (Fall/Beda)
02.3. Ausgerechnet Bananen (Silver/Cohn/Beda)
02.4. Oh, mein Muff ist weg (Am Bosporus) (Lincke)
02.5. Mein Papagei frißt keine harten Eier (Kollo/Frey)
02.6. Heut‘ war ich bei der Frieda (Cowler/Rotter)
02.7. Schiebermaxe (Kollo/Frey)

03. Potpourri 3: (4.13)
03.1. Wenn ich die blonde Inge (Schwarz)
03.2. War einst ein Mädchen, weiß wie Schnee (Mueller/Schulz/Wiczynski)
03.3. Was kann der Sigismund dafür (aus „Im Weißen Rößl“) (Benatzky)
03.4. Warum hast du so traurige Augen? (Kollo/Pflanza)
03.5. Gehn wir noch ins Café (Lincke/Schönfeld)
03.6. Gehn wir mal zu Hagenbeck (Gilbert/Schönfeld)

04. Potpourri 4: (3.42)
04.1. Pauline geht tanzen (Kollo/Bernauer/Schanzer)
04.2. Mädel, jung gefreit (Kollo)
04.3. Hinter’m Ofen sitzt ’ne Maus (Lincke/Steidl)
04.4. Darf ich um den nächsten Tango bitten? (Rosen/Schwabach)
04.5. Im Hotel zur Nachtigall (Weiß/Schuck/Eisner)
04.6. Bis früh um fünfe, süße Maus (Lincke)

05. Potpourri 5: (3.32)
05.1. Ja, das haben die Mädchen so gerne (Gilbert/Schönfeld)
05.2. Mariechen, du süßes Viechen (Sterny-Couquin/Lincke)
05.3. In einer kleinen Konditorei (Raymond/Neubach)
05.4. Komm, mein Schatz, wir trinken ein Likörchen (Preil)
05.5. Ist denn kein Stuhl da, für meine Hulda (Wolff)
05.6. Kleine Mädchen müssen schlafen gehn (Kollo/Wolff/Haller)

06. Potpourri 6: (3.39)
06.1. Hallo! Du süße Klingelfee (Stolz/Rebner)
06.2. Eine Mietzekatze hat ’se (Stafford/Amberg)
06.3. Komm, hilf mir mal die Rolle drehn (Kollo/Frey)
06.4. Schöner Gigolo, armer Gigolo (Casucci/Brammer)
06.5. Waldeslust (Traditional)
06.6. Was macht der Maier am Himalaya (Profes/Rotter/Stransky)

07. Potpourri 7: (5.14)
07.1. Die schöne Adrienne (Leopoldi/Wauwau)
07.2. Wo hast du nur die schönen blauen Augen her? (Erwin/Katscher)
07.3. Die Polizei, die regelt den Verkehr (Stafford/Amberg)
07.4. Wenn du meine Tante siehst (Nelson/Schanzer/Welisch)
07.5. Wenn du denkst, der Mond geht unter (Wappaus/Krier/Steidl)
07.6. Valencia (Padilla/Conta)

08. Potpourri 8: (4.29)
08.1 Es geht die Lou lila (Katscher/Beda)
08.2. Es war einmal ein Musikus (Schwarz)
08.3. Mein Schatz ist bei der grünen Polizei (Nettelmann/Hedessen)
08.4. Es gibt im Leben manches mal Momente (Bromme/Steinberg/Gilbert)
08.5. Männe, hak mir mal die Taille auf! (Gilbert/Okonkowski/Schönfeld)
08.6. Mein Liebling heißt Mädi (Rose/Beda)

LabelB1

*
**

Hüllentext2

Mehr von Béla Sanders in diesem Blog:
Mehr