Marika Kilius – Wenn die Cowboys träumen + Zwei Indianer aus Winnipeg (1964)

FrontCover1Ich kann ja nicht alle Singles aufheben:

Marika Kilius (* 24. März 1943 in Frankfurt am Main) ist eine ehemalige deutsche Eiskunstläuferin, die auch im Rollkunstlauf startete und in beiden Sportarten Weltmeisterin wurde.

In ihrer Kindheit trat Kilius im Paarlauf gemeinsam mit Franz Ningel an, mit dem sie auf dem Eis ab 1955 mehrere Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften gewann und 1956 erstmals an Olympischen Winterspielen teilnahm. Ein Jahr später wurde Hans-Jürgen Bäumler ihr sportlicher Partner.

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Mit ihm errang sie in der Folge bis 1964 sechsmal den Titel des Europameisters und zweimal den des Weltmeisters. Zudem standen Kilius und Bäumler sowohl 1960 als auch 1964 als Silbermedaillengewinner auf dem olympischen Podest. 1964 wechselte das Paar ins Profilager, wo Kilius über mehr als zwei Jahrzehnte bei Eisschauen wie Holiday on Ice auftrat.

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Die Popularität Kilius’ und Bäumlers, die in der bundesdeutschen Öffentlichkeit als „Traumpaar“ galten, führte dazu, dass beide Mitte der 1960er Jahre erfolgreich Schallplatten aufnahmen und an gemeinsamen Eisrevuefilmen mitwirkten.

Der Spiegel 1960

1959 zeichneten die deutschen Sportjournalisten Kilius als Sportlerin des Jahres aus, nachdem sie im Jahr zuvor Einzelweltmeisterin im Rollkunstlauf geworden war. 2011 wurde sie gemeinsam mit Hans-Jürgen Bäumler in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

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1964 schloss Marika Kilius einen Schallplattenvertrag mit dem deutschen Ableger der US-amerikanischen Plattenfirma Columbia (CBS Records) ab, der im Februar 1964 die Single Wenn die Cowboys träumen / Zwei Indianer aus Winnipeg veröffentlichte. Der Titel Wenn die Cowboys träumen erschien Anfang März in der Hit-Parade der Musikfachzeitschrift Musikmarkt und stieg bis Platz zwei auf.

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Ebenso erfolgreich war die Duettaufnahme mit Hans-Jürgen Bäumler Honeymoon in St. Tropez, die im Juli 1964 Platz zwei erreichte und sich wie Wenn die Cowboys träumen mehrere hunderttausend Mal verkaufte.[46] Ebenfalls in den Charts platziert waren die Titel Kavalier, Kavalier (18.), Ich bin kein Eskimo (23.) und ein weiteres Duett mit Hans-Jürgen Bäumler (Erst kam ein verliebter Blick, 26.). Bis 1965 nahm Marika Kilius fünf Solo- und drei Duettsingles (mit Bäumler) auf.

Parallel zu ihren ersten Plattenaufnahmen wirkte Marika Kilius in dem Eisrevuefilm von Franz Antel Die große Kür mit. Der Film, in dem sie sich selbst spielte und in dem sie ihre Schallplattentitel Kavalier, Kavalier, Ich bin kein Eskimo und Honeymoon in St. Tropez (mit Bäumler) sang, hatte im Oktober 1964 Premiere und erhielt ein Jahr später die Goldene Leinwand für drei Millionen Besucher. 1967 drehte sie mit Bäumler noch eine Fortsetzung, Das große Glück, und war mit ihm 1971 im Film Einer spinnt immer in einem Cameo-Auftritt zu sehen.

Filmplakat

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gab Kilius 2003 an, ihr Leben Mitte der 1990er Jahre – nach der Trennung von ihrem 17 Jahre jüngeren Freund – umgestellt zu haben: Bis dahin habe sie viel geraucht, Alkohol getrunken und sei eine „Nachteule“ gewesen. Nach einem weitgehenden Rückzug aus der Öffentlichkeit habe sie sich mit spirituellen Themen auseinandergesetzt und sehe sich mittlerweile als „christliche Buddhistin oder buddhistische Christin“. (wikipedia)

Marika Kilius, ein wenig rätselhaft (vermutlich ist das Foto aus ihrer Phase als „buddhistische Christin“ entstanden):Marika Kilius05

Hier also ihre erste Single, gehalten im typischen „Cowboy“ Sound der frühen 60er Jahre (Gitte lässt grüßen).

Vermutlich kann man an dieser Single ein wenig Gefallen finden, wenn man denn ein Kind der 60erJahre war  … so wie es halt bei mir der Fall ist. Textlich natürlich auch keine Offenbarung … sei´s drum.

Freilich fiel der Sound der Rolling STones, der Pretty Things, der Spencer Davis Group oder der Animals auf weitaus fruchtbareren Boden …

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Besetzung:
Marika Kilius (vocals)
+
eine kleine Schar unbekannter Musiker

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Titel:
01, Wenn die Cowboys träumen (Götz/Loose) 2.34
02. Zwei Indianer aus Winnipeg (Götz/Loose) 2.16

LabelB1

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Alternative Frontcover aus Skandinavien und den Niederlanden:
AlternativesFrontCovers

Deutschlandfunk – Schlager Derby Montag 27.06.1966 (1966)

FrontCover1Jetzt mal ein ganz besonderer Leckerbissen für Oldies-Fans … der Mitschnitt der Sendung „Schlager – Derby“ des Radiosenders „Deutschlandfunk“ vom 27.Juni 1966:

Das Schlagerderby war zwischen 1963 und 1978 eine legendäre Musiksendung im Deutschlandfunk, die in der damaligen Bundesrepublik Deutschland und der DDR gerne von jungen Leuten gehört wurde. Besonders ermöglichte die Sendung den Hörern in der DDR ungefiltert die aktuellen westdeutschen und internationalen Musikstücke zu empfangen. In großen Teilen der Bundesrepublik und besonders der DDR konnte der Deutschlandfunk allerdings nur über Mittelwelle und Langwelle gehört werden, was zu Einschränkungen bei der Tonqualität führte.

Über die Platzierung der zwanzig gespielten Titel entschieden die Hörer durch Einsendung einer Postkarte. Die DDR-Hörer konnten Kontakt zum Kölner Sender über westliche Privatadressen herstellen, so dass eine Abstimmung zur Platzierung der Titel auch für sie möglich war. Pro Sendung wurden fünf Musikstücke für die Neuplatzierung vorgestellt. Nach zehnmaliger Platzierung schied das entsprechende Musikstück aus. Die Sendung moderierte ab August 1965 Carl-Ludwig Wolff (Carlo W.). Die Erkennungsmusik Apollo Flight von der Boston Show Band erlangte Kultstatus. Der Sendetermin war anfangs montags (mit einer gekürzten Wiederholung im Aktuellen Plattenteller am Mittwoch um 18:15 Uhr), später mittwochs 20 Uhr (mit der Wiederholung am Donnerstag).

Autogrammkarte Carl-Ludwig Wolff

Autogrammkarte Carl-Ludwig Wolff

Und: Jahresbestplatzierte Interpreten waren Cliff Richard (1963–1964), Pierre Brice (1965–1966), Lords (1967), Roy Black (1968), Barry Ryan (1969/1972), Ricky Shayne (1970–1971), Sweet (1973/1975), Renate Kern (1974), Bay City Rollers (1976–1978). Internationale Top-Stars waren die Beatles, die Rolling Stones, die Beach Boys, die Bee Gees, Status Quo, Creedence Clearwater Revival, Alice Cooper, Simon & Garfunkel, Aretha Franklin und viele andere. (Quelle: wikipedia)

Die Hitparaden-Sendung, moderiert von Carl-Ludwig Wolff, genannt Carlo, hat von Montag, dem 23. August 1965-197? in West und Ost-Deutschland, und – auf Grund der Verbreitung via Mittelwelle auch in ganz Europa) Hörfunk-Geschichte geschrieben, wobei der Anteil der Zuschriften aus der „Ostzone“ (der Begriff „DDR“ war im Regierungssender DLF nicht erwünscht) gleich zu Anfang zwischen 2 bis 5% der Zuschriften ausmachte. Die Resonanz auf die ersten Sendungen war jedenfalls „eine Wucht!“, so das Zitat aus Carlos Buch „Das Derby – Sieg, Platz oder … Sturz?“ (Quelle: die mehr als empfehlenswerte Seite: intermediarte.de/dlf-schlagerderby)

Wer wissen will, wie es sich angehört hat … damals … als „Musk für die Jugend“ gesendet wurde … kann ja gar nicht anders, als sich hier mal zu bedienen. Da finden sich die Rolling Stones mit ihrem genialen „Get Off Of My Clouds“ neben Freddy Quinn mit seinem „Hunder Mann und ein Befehl“. Und auch die damals intensiv diskutierte Frage „wer ist besser: The Lords oder die Rattles“ wird bei dieser Sendung eindeutig entschieden: So nett „Poor Boy“ auch sein mag … „Las Vegas“ haut einfach tierisch rein … (*zwinker*)

Und weil ich ein begeisterter Radio-Hörer bin … kündige ich weitere Beiträge dieser Art an … denn der edle Spender  dieser Aufnahmen (der ungenannt bleiben will) hat weitere Leihgaben dieser Art angekündigt !

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So war das damals wohl … als wir entfesselt wurden …

Titel:

Schlager Derby Montag 27.06.1966: (1.21.36)

01. Intro: Kurt Edelhagen And His Orchestra – Trumpets
02. Pierre Brice – Wunderschön
03. The Beatles – We Can Work It Out
04. Roy Black – Ganz in weiß
05. Marika Kilius & Hans-Jürgen Bäumler: Wenn junge Leute bummeln …
06. Lords – Poor Boy
07. Rattles – Las Vegas
08. Beach Boys – Barbara Ann
09. Simon & Garfunkel – The Sound Of Silence
10. The Beatles – Girl
11. The German Blue Flames – Sha-La-La-La-Lee
12. Freddy Quinn – Hundert Mann und ein Befehl
13. The Rolling Stones – Get Out Off My Cloud
14. Conny Froboess – Ich geh durch den Regen
15. The Walker Brothers – The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore
16. The Beatles – Nowhere Man
17. Herve Vilard – Capri C’est Fini
18. Drafi Deutscher – Honey Bee
19. The Beatles – Day Tripper
20. Freddy Quinn – Abschied vom Meer
21. Rex Gildo – Nie hast du gefragt
22. Kurzdurchlauf
23. Outro: Kurt Edelhagen And His Orchestra – Trumpets

Voilá :

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