An den City Preachers kommt man eigentlich kaum vorbei, gleichgültig ob man sich für die Geschichte der Folkbewegung in den 60er Jahren bei uns interessiert, oder aber auch die Geschichte der Inga Rumpf wirklich kennen und verstehen will:
Die City Preachers gelten als erste Folk-Rock-Gruppe Deutschlands.
Gegründet wurde die Band 1965 in Hamburg von dem aus London stammenden Bankangestellten John O’Brien-Docker. Die Musik war eine Mischung von Folklore, später Folk genannt, aus aller Welt: Flamenco aus Spanien, Blues aus den USA, Irish Folk, Bouzouki-Klänge aus Griechenland, jiddische und Balkan-Lieder, aber auch frühe deutschsprachige Protestsongs sowie niederdeutsche Lieder.
Die City Preachers traten bis in die 1970er Jahre hinein in wechselnden Besetzungen auf. Die Zahl der Bandmitglieder schwankte zwischen fünf und zehn. Die Schallplatten der Band verkauften sich recht gut.
Aus der Band gingen namhafte Musiker hervor. Dazu gehören neben dem Gypsy-Swing-Gitarristen John O’Brien-Docker und dem Sänger und Fernsehschaffenden Kalle Freynik die Sängerinnen Inga Rumpf, Sibylle Kynast, Dagmar Krause, der Sänger, Kunstpfeifer und Multiinstrumentalist Eckart Kahlhofer, der Keyboarder Jean-Jacques Kravetz und der Schlagzeuger und spätere Sänger Udo Lindenberg. Insgesamt wirkten über 20 Solisten in dieser Band in wechselnden Besetzungen nach dem sogenannten „Baukastenprinzip“ mit, das heißt „Jeder ist Solist“ und „Jeder spielt mit Jedem“. So unterschiedliche Sängerinnen wie Inga Rumpf, Sibylle Kynast und Dagmar Krause sangen über mehrere Jahre hinweg neben- und miteinander in der Gruppe.
Inga Rumpf, Dagmar Krause, Karl-Heinz Schott, Udo Lindenberg und Jean-Jacques Kravetz entfernten sich 1969 immer mehr von der Folk-Musik. (wikipedia)
Dieses Album mit dem Namen „The City Preachers ‚John & Marianne‘ meint eientlich von ‚John & Marianne‘ von den City Preachers, daher sollte dieses Album nicht mit den anderen klassischen City Preachers Aufnahmen verwechselt werden, wenngleich es natürlich viele Parallelen gibt. Es ist halt ein Nebenprojekt von John O’Brien-Docker und Marianne Therstappen.
Die Texte der alten Volkslieder werden zuweilen ein wenig subversiv abgewandelt; daran kann man durchaus seine Freude haben.
Und John O’Brien-Docker hatte schon damals ein feines Gespür für griffige (des öfteren auch mal jazzigen) Arrangements.
Von daher eine nette Ergänzung
Besetzung:
Stuff Combe (drums)
John O’Brien-Docker (guitar, vocals)
John Fischer (bass)
Götz Humpf (guitar, harmonica)
Marianne Therstappen (vocals)
Titel:
01. Maikäfer flieg (Traditional/Haas) 2.40
02. Ein Mann der steht im Osten (Ein Männlein steht im Walde) (Traditional/Tom) 1.45
03. Ein Jäger aus Kurpfalz (Traditional/Haas) 2.16
04. Schatten (O’Brien-Docker/Lieckfeld) 2.20
05. Alle Meine Entchen (Traditional/Tom) 1.35
06. Scheinwerfer (O’Brien-Docker/Friesel) 1.21
07. Jonny Song (O’Brien-Docker/Beethoven/Haas) 3.06
08. Rummel Rocken (Traditional/O’Brien-Docker/Tom) 2.38
09. Dr. Eisenbarth (Traditional/Haas) 1.59
10. Bitte eine Puppe (Morgen kommt der Weihnachtsmann) (Traditional/v.Fallersleben/Haas) 2.02
11. Stadt ohne dich (O’Brien-Docker/Friesel) 3.57
12. Wenn ich ein Vöglein wär (Traditional/Tom) 2.09
13. Schnützelpütz‘ Häusel (Traditional/Haas) 2.00
14. Die Gedanken sind frei (Traditional) 1.54
Und wenn ich das richtig recherchiert habe, arbeite dann Marianne Therstappen später als Musikredakteurin beim NDR.