Roy Black – Rot ist dein Mund + Hallo Dolly (ARAG Werbesingle) (1966)

FrontCover1Au weia, das auch noch … für mich war er damals die totale Reizfigur ….:

Roy Black (* 25. Januar 1943 in Straßberg bei Augsburg; † 9. Oktober 1991 in Heldenstein bei Mühldorf am Inn; bürgerlich Gerhard Höllerich) war ein deutscher Schlagersänger und Schauspieler, der in mehreren deutschen Musikfilmen und in der Fernsehserie Ein Schloss am Wörthersee mitwirkte.

Gerhard Höllerich wurde als ältester Sohn des Kaufmanns Georg Höllerich (1917–1990) und dessen Frau Elisabeth (1922–2013) geboren. Er besuchte in seinem Geburtsort Straßberg, südlich von Augsburg, die Volksschule. 1958 übersiedelte die Familie Höllerich nach Göggingen, heute ein Stadtteil von Augsburg. In der Fuggerstadt besuchte Gerhard Höllerich das Holbein-Gymnasium Augsburg, machte dort das Abitur und wollte Biologie studieren, entschied sich dann aber aus finanziellen Gründen für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, das er nicht abschloss.

Seine (kurzen) Beatjahre: Roy Black And The Cannons:
Seine (kurzen) Beatjahr: Roy Black And The Cannons

Erstmals öffentlich sang Höllerich im Fasching 1963 in der Band The Honky Tonks, die in der Augsburger Kneipe Charlys Affenstall auftrat. Am 14. September 1963 gründete er mit den Musikern Günter Ortmann, Dieter Schwedes, Peter Schwedes, Helmut Exenberger und Dieter Sirch die Rock ’n’ Roll-Band Roy Black and his Cannons. Sein Pseudonym „Roy Black“ verweist zum einen auf sein schwarzes Haar, das ihm den Spitznamen „Blacky“ eintrug, und zum anderen auf sein Idol, den amerikanischen Sänger Roy Orbison, dem er den Vornamen entlieh. Roy Black and his Cannons hatten ihren ersten offiziellen Auftritt, laut der Roy-Black-Chronik von Manfred Langner und Arno Löb, am 6. Dezember 1963 im Augsburger Tanz-Club Femina, was eine abgebildete Anzeige aus der Augsburger Allgemeinen belegt. Sie spielten aber auch als Cover-Band mit Liedern von Elvis Presley bis zu den Beatles in den drei großen US-Kasernen von Augsburg. Am 16. Juni 1964 gewannen Roy Black and his Cannons einen Talentwettbewerb bei einem Schülerball im Augsburger Moritzsaal.

Bravo Titelbilder mit Roy Black im Jahr 1966:
Bravo Titelbilder mit Roy Black im Jahr 1966

Von diesem Auftritt der Cannons erfuhr der Polydor-Produzent Hans Bertram durch einen TV-Bericht, als er gerade in München weilte. Er schrieb von Köln aus an das Holbein-Gymnasium, die Schule von Roy Black, um mit Gerhard Höllerich Kontakt zu bekommen, wie das Originalschreiben im Besitz des Roy-Black-Biografen Arno Löb belegt. Am 25. August 1964 wurde aus Gerhard Höllerich „Roy Black“, und am 1. September 1964 erhielt er einen Plattenvertrag. Roy Black brach sein Studium der Betriebswirtschaftslehre in München ab, um sich auf die Musik zu konzentrieren.

Die beiden ersten Singles von Roy Black and his Cannons, aufgenommen im Sommer 1964, hießen Sweet Baby mein und Darling my Love. Die erste wurde ein kleiner Achtungserfolg, nicht zuletzt durch den Einsatz eines Augsburger Automatenaufstellers, der für kurze Zeit Roy Blacks Tourmanager wurde. Die zweite Single war kein Erfolg.

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Die dritte Single Du bist nicht allein, die Black ohne The Cannons sang, wurde sein erster kommerzieller Erfolg. Diese Soloaufnahme erreichte im Winter 1965 die Top Ten der deutschen Hitparaden. Hinter den Rolling Stones mit Satisfaction, den Byrds mit Mr. Tambourine Man und den Rainbows mit Balla Balla kam sie bis auf Platz vier. Der Autor Arno Löb ist der Meinung, dass besonders Elisabeth Bertram, die Ehefrau des Produzenten, die bei Radio Luxemburg großen Einfluss auf das Programm hatte und die Platten ihres Mannes einsetzen ließ, die Karriere von Roy Black beeinflusst hat.

Mit dem Lied Ganz in Weiß nach dem Text von Kurt Hertha und der Musik von Rolf Arland wurde Black im Frühjahr 1966 schließlich zum Schlager-Star in Deutschland. Rund 2,5 Millionen Singles wurden verkauft. 1966 erschien unter dem schlichten Titel Roy Black das erste Musikalbum des Künstlers. (wikipedia)

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Und von dieser LP wurden zwei Titel für eine ganz besondere Single ausgekoppelt, denn diese Single (nicht im Handel erhältlich !) war eine Werbesingle für die spezielle Autofahrer-Rechtsschutzversicherung ARAG:

Die ARAG SE ist die operative Holding des deutschen ARAG-Versicherungs­konzerns. ARAG steht für Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG. Die Unternehmenszentrale des ARAG-Konzerns ist im ARAG-Tower am Finanzplatz Düsseldorf. Die vermögens- und beteiligungsverwaltende ARAG Holding SE ist das Mutterunternehmen des Konzerns.

Das erste ARAG Logo:
ARAG4

ARAG ist der größte deutsche Versicherungskonzern in Familienbesitz. Im Geschäftsjahr 2019 betreute ARAG 8,0 Millionen Policen, wovon 4,4 Millionen auf das internationale Geschäft entfielen.[2] Damit zählt der ARAG-Konzern zu den drei weltweit größten Rechtsschutzversicherern.
ARAG-Tower, Düsseldorf, mit Konzernzentrale

1935 wurde die Deutsche Auto-Rechtsschutz-AG (DARAG) durch den Düsseldorfer Unternehmer und Rechtsanwalt Heinrich Faßbender als Rechtsschutzversicherung gegründet.

ARAG

Nach einer Erweiterung über den reinen Verkehrs-Rechtsschutz hinaus im Jahre 1949 wurden 1962 weitere Sparten (Kompositversicherung) in der Versicherungsbranche erschlossen und gleichzeitig mit der internationalen Vermarktung der Geschäftsidee der Rechtsschutzversicherung begonnen. Ab 1965 stieg der ARAG-Konzern in das Geschäft der Lebens- und ab 1985 in das der Krankenversicherung ein, wozu andere Versicherer übernommen wurden. Die ARAG Krankenversicherungs-AG betreibt ihr Versicherungsgeschäft von München aus, dem zweiten deutschen Unternehmensstandort des ARAG-Konzerns. Die Lebensversicherungssparte wurde in 2017 rückwirkend zum 1. Januar an die Frankfurter-Leben Gruppe verkauft.

Im Lauf der Jahre folgten weitere Zukäufe sowie Neugründungen internationaler Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaften. Der fortschreitenden Internationalisierung trug die ARAG im Dezember 2011 durch Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) Rechnung.

Das alte ARAG Logo aus den 60er Jahren:
ARAG2

Im Jahr 2001 wurde die Konzernzentrale, der ARAG-Tower im Düsseldorfer Stadtteil Mörsenbroich bezogen, erbaut von Lord Norman Foster und den Düsseldorfer Architekten RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau.

Im Jahr 2020 wurde das New-Work-Konzept „Studio 17“, zur Förderung der Mitarbeiterkommunikation und Innovation im ARAG-Tower, mit dem InnoWard des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) ausgezeichnet.

Stand 2020 ist der Konzern in 19 Ländern aktiv. (wikipedia)

ARAG3

Soweit diese kleine Firmengeschichte.

Die beiden Song sind – wie kaum anders zu erwarten – eigentlich nicht der Rede wert.

Interessant natürlich das Werbegeplauder mit Frank Elstner (damals bei Radio RTL) … bedauerlicherweise endet dieses etwas abrupt, da bei meinem Plattenspieler sich der Tonarm einfach – unverschämterweise – zu früh in die Ausgangsposition verabschiedete … vielleicht war selbst ihm das Gesülze zu viel.

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Besetzung:
Roy Black (vocals)
+
eine kleine Schar unbekannter Studiomusiker

Titel:
01. Rot ist dein Mund (Quanz/Weingarten) 2.30
02. Gespräch mit Frank Elstner 1.03
03. Hallo Dolly (Hermann/Lilibert) 2.35
04. Roy Black´s Werbebotschaft 0.11

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*
**

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Silke Höllerich beschrieb ihren Ehemann als einen einerseits phasenweise sehr empathischen, liebevollen Menschen, andererseits als paranoiden, geizigen Egozentriker, der sie vor anderen lächerlich machte, sie betrog, keine Beziehung zu seinem Sohn Torsten aufbauen konnte und im Alltag von seiner Familie und seinem Freundeskreis dieselbe Verehrung erwartete wie von seinem Publikum. Zeit seines Lebens soll Roy Black Probleme gehabt haben, die Gratwanderung zwischen seiner Rolle, der Kunstfigur „Roy Black“, und seinem privaten Ich, Gerhard Höllerich, zu bewältigen. Besonders mit dem Verlust dieser Anerkennung durch das Publikum in den 1970er Jahren konnte er wohl nur schwer fertigwerden; diese Erfahrung machte ihn depressiv, sagte Silke Höllerich. Sie selbst starb laut Medienberichten im Jahr 2002 an der Einnahme einer Überdosis Schlaftabletten.

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Roy Black wurde als „Schnulzensänger“ vielfach kritisiert, seine Schlager waren auf dem Radiosender Ö3 des Österreichischen Rundfunks aufgrund des gegen ihn gerichteten Schnulzenerlasses verboten. Er selbst konnte sich mit dieser Rolle nie identifizieren. Der Filmproduzent Karl Spiehs berichtete über ihn: „Er riss gerne Witze über sich selbst, vor allem, wenn er sich unglücklich fühlte. Sein Lieblingswitz: ‚Wie bekommt man das Gehirn eines Schlagersängers auf Erbsengröße? – Einfach aufblasen!‘“ Ähnlich äußerte sich seine mehrfache Filmpartnerin Uschi Glas: „Ich versuchte ihn immer wieder davon zu überzeugen, dass er auch den Roy richtig mögen und akzeptieren sollte. Das war aber einfacher gesagt als getan.“

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Auch Thomas Gottschalk sprach in seiner Trauerrede dieses Thema an: „Als Gerhard Höllerich verstand er es, anderen Hoffnung und Mut zu machen. Obwohl er selbst ohne Hoffnung war. Als Roy Black hat er gestrahlt und wurde bewundert. Obwohl er selbst gelitten hat und voller Zweifel war. Mögen die beiden in der Ewigkeit zusammenfinden.“ Die Medien erinnerten daran, dass der Star, der in den 1970er Jahren an privaten Enttäuschungen, Alkoholexzessen, Depressionen, gesundheitlichen Problemen und musikalischen Flops litt, mit seinem Comeback im Fernsehen und der Geburt seiner Tochter erst kurz vor dem Tod sein Leben augenscheinlich wieder in den Griff bekommen zu haben schien. Freunde und Vertraute wie Dagmar Berghoff und Tony Marshall, die an die Freitodtheorie glauben, sind von einer „Kurzschlusshandlung“ überzeugt. Berghoff wird im Focus zitiert: „Er musste ja oft ganz andere Dinge machen, als er wollte. Er sträubte sich, aber er tat es dann doch.“ (wikipedia)

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