Underground (Zeitschrift) – Juni 1969

01ADass es so lange gedauert hat, bis hier die nächste Ausgabe der „underground“ Schülerzeitschrift präsentiert werden kann, hat hauptsächlich damit zu tun, dass ich ne geraume Zeit gebraucht habe, meinen neuen Scanner zu kapieren (peinlich, aber wahr).

Aber quasi als Ausgleich fehlen hier nur ganz wenige Seiten … Und ein weiteres mal weht uns der damalige Zeitgeist um die Nase (Riffmaster wird poetisch *ggg*).

Und auch dieses Heft empfinde ich sehr intensiv, denn es bringt die damals wirklich wichtigen Dinge auf den Punkt … hier ein Auszug der Themen dieses Heftes:

  • Underground contra Familienministerium
  • Ferien ohne Kontrolle – Tag und Nacht im Jugendlager
  • Verklemmte Apostel – ein Psychotherapeut kommentiert
  • Ist Underground jugendgefährend – Gutachten einer Soziologin
  • Familie kaputt – Auswertung der underground Fragebögen
  • Schule für Untertanen – 3. Teil einer Systemkritik

… und … und … und ich möchte auch den Blick auf die Rubriken Zentralkartei lenken: Dort finden sich massenhaft Hinweise und Berichte über jene Zustände, die viele der damaligen Jugendlichen (so wie auch ich damals ein solcher Jugendlicher war) auf die Barrikaden trieb …

Warum das bitter notwendig war … man kann es in diesem Heft erfahren …

Und hier wiedermal ein kleiner Reigen aus dem Heft, bevor es dann zur Präsentation geht:

Endlich mal ein paar Anzeigen ...

Endlich mal ein paar Anzeigen …

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Ach .. all diese Kontaktanzeigen … waren sie damals erfolgreich ?

Ach .. all diese Kontaktanzeigen ... waren sie damals erfolgreich ?

Diese Präsentation hat zwei Teile: einmal das komplette Heft im pdf Format und dann noch jede Seite einzeln als jpg.Datei … Viel Vergnügen bei der Zeitreise

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Weitere Underground Ausgaben:

Underground

Die 68er und die Folgen (15): Forum – Schülerzeitung des Pestalozzi-Gymnasium München (April 1968)

TitelSeit jeher habe ich einen Faible für Schülerzeitungen und das nicht nur, weil ich früher mal selber an einer solchen eifrig mitgewirkt haben.

Nein, ich fand und finde es gut, wenn junge Leute (wie das nun schon wieder klingt) sich daran machen, eigenen Meinungen und Positionen zu formulieren und zu publizieren.

Hier habe ich mal ein feines Zeitdokument aus dem Jahre 1968, also jendem Jahr, wo selbst Schüler anfingen, aufmüpfig zu werden (wie man auch diesem Heft entnehmen kann).

Das staatliche Pestalozzi-Gymnasium München (kurz PGM) ist eines von vier musischen Gymnasien in München. Der Name geht auf den Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi zurück. Bekannt ist die Schule für ihre Chöre, Orchester und ihre Theateraufführungen.

Am 3. Dezember 1908 wurde der Neubau der Schule in der Eduard-Schmid-Straße (vor 1946 noch Frühlingstraße) eingeweiht, zuvor befand sich an gleicher Stelle eine Kinderbewahranstalt. Von 1908 bis 1935 war dort die Königliche Kreislehrerinnenbildungsanstalt für Oberbayern ansässig. Während der Zeit von 1914 bis 1919 wurde dort durch den Krieg bedingt die Maria-Theresia-Kreisrealschule einquartiert. Nach 1935 wurde das Gebäude zur Hanns-Schemm-Aufbauschule (Oberschule in Kurzform mit Hochschulreifeprüfung für Jungen und Mädchen).

Beispiel26.jpg1943 wurde das Schulgebäude fast vollständig bei einem Bombenangriff zerstört. Nach dem Wiederaufbau 1952 wurde es an das Neue Realgymnasium, das spätere Albert-Einstein-Gymnasium übergeben, das in den folgenden Jahren stückweise nach München-Harlaching umzog. 1960 zog das Deutsche Gymnasium unter Leitung von Barbara Brückner in das Gebäude ein.

Erst am 4. Mai 1965 bekam es den Namen Pestalozzi-Gymnasium zusammen mit dem Beginn der neunjährigen Form des Musischen Gymnasiums.

Die Leitung übernahmen seither von 1965 bis 1968 Barbara Brückner, ab 1968/69 Hans Wolf Becker, ab 1988/89 Bernd Zinner und seit 2002/03 Joachim Fuchs.

1972 wurde das östliche Dachgeschoss für Musikräume ausgebaut, und im Schuljahr 1976/77 begann die Kollegstufe.

Nach einjähriger Bauzeit wurde 2008 der G8-Anbau fertiggestellt, die Gänge renoviert und im Rahmen der anbaubedingten neuen Einstufung des gesamten Gebäudes als Neubau Brandschutztüren und eine Feuertreppe eingebaut.

Danach folgte eine Renovierung der Toiletten, die im Schuljahr 2009/2010 die Renovierung des Gebäudes abschloss.

Im Februar 2014 gewann Barbara Schöneberger, ehemalige Schülerin des Pestalozzi-Gymnasium gegen Christine Neubauer in der Fernsehsendung Back to School – Gottschalks großes Klassentreffen eine Party für das Pestalozzi-Gymnasium, welche im Oktober in ihrer Anwesenheit stattfand.

Beispiel25

Das Pestalozzi-Gymnasium: Ein schmuckloser Nachkriegs-Neubau

Am 26. März 2015 erhielt das musische Gymnasium durch den Einsatz des Arbeitskreises Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage den gleichnamigen Titel(SoR-SmC).[3]
Jubiläumstermine für das Schulgebäude

2004: 50 Jahre / Gründung des Deutschen Gymnasiums in München/Pasing (1954)
2008: 100 Jahre / Errichtung des Schulgebäudes in der Eduard-Schmid-Straße (1908)
2009: 60 Jahre / Gründung der Oberschule in Kurzform in München/Pasing (1949)
2010: 50 Jahre / Einzug des Deutschen Gymnasiums in die Eduard-Schmid-Straße (1960)
2011: 140 Jahre / Gründung der Kreislehrerinnenbildungsanstalt (1871)
2015: 50 Jahre / Gründung des Pestalozzi-Gymnasiums (1965)

1993 machte Barbara Schöneberger ihr Abitur an der Schule. Des Weiteren machten Jörg Widmann, Rosalie Thomass, Vanessa Jung und Malte Arkona ihren Abschluss an der Schule. Die klassischen Sänger Hartmut und Tanja Elbert, die Sopranistin Julia Sophie Wagner und der Bariton Matthias Winckhler waren ebenfalls an der Schule. Der ehemalige Schüler Fabian Baier spielte die Rolle des Steve Busch in der ARD-Fernsehserie Marienhof. Der Organist und Komponist Harald Feller, die A-cappella-Gruppe The real Six-Pack und einige Bandmitglieder von einshoch6 gingen hier zur Schule. (Quelle: wikipedia)

Dieses Heft aus der Kategorie „Kellerfund“ letztlich drei Schwerpunkte: Der Vietnanmkrieg, den Schualltag mit all seinen Tücken (hier auch heute noch interessant: das Interview mit dem Stellvertretender Schul-Direktor Herrn Bichler)  und die klassische Musik. Es verwundert da ein wenig, dass Beat- oder Rockmusik sogar keine Erwähnung findet …

Dass da Layout eher schlicht ist, kann nur die verwundern, die die damaligen „Produktionsbedingungen“ nicht mehr kennen.

Für mich bleibt es ein wirkliches feines Zeitdokument. Und: weitere Schülerzeitungen werden hier im „Lauf der Zeit“ präsentiert werden, soviel ist schon mal sicher.

Beispiel01

Beispiel02

Das geht ja schon gut los …

Beispiel03

Beispiel04.jpg

Beispiel05

Beispiel06

Da ist ein Lehrer (Herr Raster) ein wenig empört …

Beispiel07

… die Replik des Readtinskollektives folgt

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„Der britische Beitritt in die EWG“ (heutige EU) … das waren noch Zeiten …

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Beispiel10

Beispiel27

Beispiel11

Na endlich: Party !!!

Beispiel12

Ein gutes Wort für die Lehrerschaft …

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Na klar, dieses Interesse: es war ja ein musisches Gymnasium

Beispiel14

Beispiel15

Beispiel16

Beispiel17

Da muss einer aber gute Kontakte gehabt haben, das es zu einem Interview mi dem Komponisten Werner Egk kam …

Beispiel18

Beispiel19

Das war mal ne Traditionsbuchhandlung in München … mittlerweile hat sie längst dicht gemacht und der Verlag ging an Bertelsmann …

Beispiel20

Und jetzt wird es philosophisch …

Beispiel21

Gelegentlich war das Farbband für die Schreibmaschine schon arg schwach …

Beispiel22

Beispiel23

Zur Lösung des Rätsels musste man das Heft auf den Kopf stellen … ich hab´s getan * ggg*

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Beispiel24

Teppichreinigung und Bundeswehr: das ist ja ne feine Mischung

 

 

 

Felix Scheidl (Hrsg.) – Blattmacher – Bayerischer Schülerzeitungswettbewerb 2011 – 2012 (2012)

TitelIch habe einen ausgesprochenen Faible für Schülerzeitungen. Das kommt nicht nur daher, dass ich in meiner Schulzeit selbst diesbezüglich sehr aktiv war, sondern weil ich bis heute der Meinung bin, dass ein solches Engagement Ausdruck lebendiger Demokratie ist.

Schon seit geraumer Zeit (genauer gesagt: seit 1994) werden auch vom Bayerischen Staatsministerium für solche Aktivitäten insofern unterstützt und gefördert, dass ein offizieller Wettbewerb ausgelobt wird, der Anspron für all die vielen kleinen und großen Redaktuere in den bayerischen Schulen sein. Als Kooperationspartner hatte man die „Süddeutsche Zeitung“ wie die „HypoVereinsbank“ – wahrlich keine schlechten Namen.

Beim Thema Schülerzeitung kommt fast schon obligatorisch auch das Thema Zensur aufs Tablett. Und genau davon berichtet auch der am Projekt beteiligte stellvertretende Leiter des Resorts Innenpolitik der „Süddeutschen Zeitung“, Detlef Esslinger in seinem Geleitwort:

„Meine Schülerzeitung hieß Murks, sie wurde 1976 am Gymnasium von Bitburg gegründet, und das Schönste ist: Es gibt sie immer noch. Zwei Dinge konnte ich dort ausprobieren: schreiben und streiten. Den wildesten Streit hatten wir mit der Bezirksregierung Trier. Wir druckten einen Text mit der Überschrift: ,Friede den Schülern! Krieg den Oberstudiendirektoren!‘ Na gut, das war vielleicht etwas zugespitzt, und es hatte zur Folge, dass sich die Bezirksregierung sehr für unser Gymnasium interessierte. Sie schickte einen Beamten vorbei, der zur Unterbindung des Krieges folgendes befahl: Künftig wird dem Oberstudiendirektor jede Ausgabe vor Erscheinen vorgelegt, und der entscheidet dann, ob sie verteilt werden darf. Das ist jetzt mehr als 30 Jahre her. Ich habe den Beamten nie mehr gesehen. Er hatte eine Glatze und trug einen Dreiteiler. Ich glaube, ich würde ihn wiedererkennen.“

In dieser Broschüre wird nun dieses Projekt aus dem Schuljahr 2011/2012 vorgestellt und es ist beeindruckend, mit wieviel Liebe und Mühe man sich dem Thema annahm. Und noch beeindruckender ist die bunte Vielfalt all der Gazetten, die sich im Rahmen dieses Wettbewerbes präsentierten. Wer wie ich an solchen Themen seine Freude hat, sollte sich daher diese Präsentation nichtz entgehen lassen.

Hier die Preisträger:

Preisträger1

 

Preisträger2


Preisträger3

Die Preisverleihung:

Preisverleihung

Die Blattmacher:

DieBlattmacher

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