John Sturges – Die glorreichen Sieben (1960)

filmplakatUnd ein weiterer Beitrag aus den Rubrik „Videothek“ … Klassiker, die noch heute mein Herz erwärmen können.

Die glorreichen Sieben (Originaltitel: The Magnificent Seven) ist ein Western aus dem Jahr 1960 von Regisseur John Sturges. Er basiert auf dem Film Die sieben Samurai. Der Film wurde von der Mirisch Corporation für United Artists produziert. Er kam am 24. Februar 1961 über den Verleih von United Artists in Deutschland ins Kino. Kinostart in den USA war am 23. Oktober 1960.
Ein bettelarmes mexikanisches Dorf wird regelmäßig von Banditen bedroht und ausgeraubt. Einige der Dorfbewohner suchen eine Grenzstadt zu den USA auf, um Gewehre für die Verteidigung zu kaufen. Sie erfahren dort von Chris, dem Helden des Films, dass ihnen ohne Kampferfahrung Gewehre nichts nutzen. Er rät ihnen, sich Männer mit Gewehren für eine bestimmte Zeit zu mieten. Da die Zeiten wirtschaftlich sehr schlecht sind, reicht die geringe Geldmenge der Dörfler aus, Chris zu engagieren. Dieser wiederum schafft es, fünf abgebrannte, aber fähige Revolvermänner für den Kampf zu gewinnen. Ein jugendlicher Heißsporn („Chico“) wird nach eigenem Drängen und Wirbel auch noch in die Gruppe aufgenommen. Von der Darstellung und ihrem Auftreten her wirken die Revolvermänner sehr unterschiedlich und scheinen verschiedene Fähigkeiten zu haben, sind sich aber im Kampf ähnlich. Beim letzten Gefecht siegen die Sieben in Zusammenarbeit mit den Dörflern, wobei jedoch vier der sieben Kämpfer umkommen – auch die Banditen werden nahezu vollständig aufgerieben. Chris kommentiert dies so: „Nur die Farmer konnten gewinnen. Wir haben verloren! – Wir verlieren immer!“ Während Chris und Vin davonreiten, hat sich der dritte Überlebende, Chico, in die Dorfschönheit Petra verliebt und bleibt bei den Farmern.
Der Soundtrack stammt von Elmer Bernstein und Orchestra. Der Soundtrack wurde von mindestens 19 Labels in unterschiedlichen Zusammenstellungen veröffentlicht. Die ursprüngliche Film-LP enthielt nur 12 Titel. Die bisher vollständigsten Zusammenstellungen auf CD enthalten 23 Titel. (quelle: Wikipedia)
Man kann jetzt natürlich der Auffassung sein, ein solche Film hätte in diesem blig nichts verloren. Fast richtig … aber einerseits ist der damals noch sehr junge Hirst Buchholz unter den Schaulspielern, und zum anderen präsentiere ich hier den Film ja in der deutschem Synchronisierung.
movieposter1
 Ein paar Stimmen zu diesem Film:
„Gelungene Western-Umsetzung des japanischen Klassikers „Die sieben Samurai“ mit Action, Spannung, Psychologie und einer großen Starbesetzung; der Film wurde immer wieder kopiert – aber nie mehr erreicht.“ (Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“
„Schauspielerische Leistungen, phantastische Landschaftsaufnahmen und die aufregenden Kampfszenen machen den Film zu einem Wildwest-Meisterwerk.“ (Stern, Hamburg)
„Ein spannender Western, der die Folklore geschickt in die rauhe Handlung einfügt, eine exzellente Kameraarbeit aufzuweisen hat und besonders in den Nebenrollen von beachtlichen schauspielerischen Leistungen lebt.“ (Lexikon des internationalen Films)
„Dieser nur anfangs witzige Film des Regisseurs John Sturges zeigt, daß die moralische Aufrüstung des Western zum staatsbürgerlichen Unterricht Fortschritte macht. Während die Colts noch rauchen, werden die Cowboys schon von Zweifeln am Wert ihres Tuns befallen, verbreiten sich über den Segen der heimatlichen Scholle und preisen die Vorzüge eines geordneten Familienlebens. Noch beim Kämpfen finden sie Gelegenheit, abenteuersüchtigen Jugendlichen ins Gewissen zu reden. Neben dem vorwiegend behutet agierenden Glatzkopf Yul Brynner gibt Deutschlands Star-Jugendlicher Horst Buchholz seinen Wildwest-Einstand mit Anstand.“ (Der Spiegel Nr. 11 vom 8. März 1961)
Und der Film enthält so etliche Passagen, die neben all der Action auch ein wenig tiefer gehen … all jene Zweifel der Helden … all jene unerfüllten Sehnsüchte …
Von daher mehr als ein Western: Ein Film der durchaus auch geeignet ist, eigene Reflektionen zu etlichen Themen, die das Leben bereithält, anzustellen …
Und natürlich: die Musik ist großartig !
single

Deutsche Single mit dem Titelsong des Films (1960)

Besetzung:
Charles Bronson (Bernardo O’Reilly) (Synchronsprecher: Franz Nicklisch)
Yul Brynner  (Chris) (Synchronsprecher: Heinz Giese)
Horst Buchholz (Chico)
James Coburn (Britt) (Synchronsprecher: Friedrich Joloff)
Brad Dexter (Harry Luck) (Synchronsprecher: Horst Niendorf)
Steve McQueen (Vin) (Synchronsprecher: Herbert Stass)
Wladimir Sokoloff (Alter Mann) (Synchronsprecher: Eduard Wandrey)
Robert Vaughn (Lee) (Synchronsprecher: Rainer Brandt)
Eli Wallach (Calvera) (Synchronsprecher: Arnold Marquis)
bild01
bild02
bild03
bild04
bild05
bild06
  bild07
 Und ich liebe auch all die alten Aushangfotos … damals an den Außenwänden der Kinos zu bestaunen ….

Wer an weiterführenden Informationen, die zur Vertiefung
der einzelnen blog-Beiträgen dienen, interessiert ist,  benötigt ein Passwort.
Dazu schreibe man an

post-fuer-sammelsurium@gmx.net

poster

Niki List – Müllers Büro (1986)

mullersburo24Für Freunde des schrägen Humors kommt kein Weg an diesem Film aus den 80er Jahren vorbei. Er hat wohl mittlerweile Kultstatus !

Müllers Büro ist der Titel einer österreichischen Filmkomödie von Niki List aus dem Jahr 1986. Die als Kultfilm geltende Produktion ist zugleich Krimiparodie, Musikfilm und Film noir.
Privatdetektiv Müller, der wie immer in Geldsorgen steckt, soll zusammen mit seinem Freund Larry den vermissten Freund einer Klientin finden. Die Spuren führen in die Wiener Unterwelt, die von verschiedenen Gangstergruppen beherrscht wird. Nach und nach verdichten sich die Hinweise, dass die Auftraggeberin nicht ganz das ist, was sie zu sein scheint, und auch der Gesuchte in Wirklichkeit vor allem deswegen von allen Seiten gesucht wird, weil er Fotos hat, die den obersten Gangsterboss dabei zeigen, wie er eine Prostituierte tötet.
Handlung und Charaktere orientieren sich an den Storys von Dashiell Hammett; Müller gibt sich an einer Stelle sogar als Sam Spade aus, während sich Larry als Miles Archer bezeichnet.
Hintergrund
Der Film erlebte seine Weltpremiere auf der Berlinale von 1986. In Österreich, wo der Film bald darauf startete, lief der Film 64 Wochen und erreichte 441.000 Kinobesucher. Der für 5,5 Millionen Schilling (heute ca. 676.000 Euro) produzierte Film spielte dadurch ein Mehrfaches seiner Kosten ein. Er ist damit in Österreich der am drittstärksten besuchte und im gesamten deutschsprachigen Raum der am stärksten besuchte österreichische Film seit 1982 (Beginn der Kinobesuchsstatistik in Österreich). (Quelle: Wikipedia)
ORF trauert um Niki List

Niki List

Was muss dieser Film 1986 für ein Erstaunen bei der Berlinale hervorgerufen haben, als er dort Weltpremiere feierte. Ob das damalige Publikum schon ahnte, dass hier ein Kultfilm seine Geburtsstunde erlebt? Dreißig Jahre danach weiß man zumindest, dass der Film einer der erfolgreichsten österreichischen Filme ever ist. In Österreich 64 Wochen en bloc in den Kinos, eine Zeitlang neben DINNER FOR ONE Silvester-Pflicht-Programm im österreichischen Fernsehen, in der Schweiz zeitverzögert ebenfalls zum Kult geworden und auch in Deutschland hatte und hat er seine treuen Fans.
Niki List, 2009 relativ jung verstorben, galt/gilt als eines der größten Multi-Talente des österreichischen Films. Produkton, Regie, Schauspiel, Gesang, Schnitt – alles vereint in einer Person. Mit CAFE MALARIA hat er sein Debüt abgegeben und schon dieser Film war Festival-, Kritik- und Publikumsliebling, allerdings in wesentlich geringerem Maße, als es das Nachfolgeprojekt MÜLLERS BÜRO wurde.
mullersburo29

Alternative Hüllengestaltungen

Obwohl ihm seine guten Kontakte zur gesamten deutschsprachigen Film- und Musik-Szene Talente und Profis gleichermaßen in die Hände trieben, hat er wie viele seiner prominenten Regie-Kollegen gerne auf Stammpersonal zurückgegriffen. Das waren in diesem Film der Stuntman und Schauspieler Christian Schmidt, der schon Timothy Dalton als James Bond stuntdoubelte und bis heute aktiv ist, vor allem fürs Fernsehen, aber auch international als Stunt-Berater eingesetzt wird. Keine unwichtige Wahl, wie eine Stuntszene in diesem Film zeigt, wenn Müller im Hechtsprung eine Tür zerschießt und sie gleichzeitig durchspringt. Eines Jason Statham würdig. Wirklich!
mullersburo26

Fidele Dreharbeiten

Zweiter Hauptdarsteller ist der dieser Tage 60 Jahre gewordene Kabarettist Andreas Vitasek, der als phlegmatischer Larry der Partner/Assistent von Müller ist und schon mal gemeinsam mit Maxi Sukopp über oft aufeinander folgende Geschlechtsakte ein Liedchen namens „Ich will mehr“ trällert. Überhaupt die Musik! Zwischen Neuer Deutscher Welle, Austropop und Filmschlager der 1950er/1960er angesiedelt, überzeichnet und schräg, ein wenig wie die Playback-Acts der Kultserie KOTTAN ERMITTELT, war das sicher ein nicht unwesentlicher Faktor, der die Bedeutung von MÜLLERS BÜRO unterstrich.
Das kannte man damals nicht und das wurde auch danach kaum gemacht, am ehesten noch in Niki Lists HELDEN IN TIROL, wobei dies sogar eine Art Quasi-Fortsetzung war. Aber das alleine hätte nicht gereicht. Trotz schräger Momente und komödiantischen Einsprengseln wird ein spannender Krimi serviert, welcher „Hard Boiled“- und Noir-Traditionen folgt. Die Besetzung ist eine gute Mischung, umfasst EDGAR WALLACE-Filmveteranen, Theaterschauspielerinnen und No-Names gleichermaßen.
Manch filmische Idee ist mehr als originell (Sterben in damals modernen Breakdance-Moves). Schon fast typisch österreichisch muss man mit Nacktheit im Film rechnen. Und der Zeitgeist der 1980er hat wohl auch was für sich. Des Weiteren gibt es einen Blick auf damals unverbrauchte, interessante Drehorte Wiens inklusive Nachtlokale mit großer Geschichte, die man nur mehr in diesem Film anschauen kann, denn sie gibt es mittlerweile nicht mehr.
Nicht ganz zu Unrecht einer der wichtigsten österreichischen Filme überhaupt, auch wenn er nicht einmal in die Nähe der „Oscars“ gelassen würde. Hübsche Mädchen, Harte Jungs, Böse Buben, Wilde Weiber, Schmissige Songs und jede Menge Leichen. Fähige Leute vor und hinter der Kamera haben einen originellen Vertreter des Genres Kriminalfilm mullersburo28geschaffen. Wenn man noch dazu bedenkt, dass Genre-Filme in deutschsprachigen Ländern damals wie heute nicht gerade über Geldüberfluss verfügen, kann man auch nur im Nachhinein gratulieren. Ein Highlight. (Quelle:filmtipps.at)
Herrlich abgefahrene Persiflage und gleichzeitig Hommage an den klassischen Detektivfilm. Doch nicht nur Krimifans kommen auf ihre Kosten: Der Zuschauer wird mit skurriler Komik auf Wiener Art unterhalten, und Gesangs- und Breakdanceeinlagen vor teil surrealen Kulissen lockern die absurde Story auf. Zudem kann man sich am sicher schönsten gesungenen Orgasmus der Filmgeschichte ergötzen. Müllers Büro gehört zu den Kultfilmen, verstauben. (Quelle: new-video.de)
Casablanca kann man vergessen. Wozu so weit reisen, wenn „Müllers Büro“ gleich um die Ecke liegt? Dort heißt die schöne Heldin auch Ingrid Bergmann, und Bogart-Typen gibt es sogar mehrere. Über der Detektei „Müllers Büro“ kreisen die Malteser Falken wie Aasgeier, werden aber durch lauten Gesang vertrieben…
Denn in „Müllers Büro“ haben sogar böse Menschen und nur Leichen keine Lieder – aber selbst da kann man sich nicht sicher sein. „Müllers Büro“ – die musikalische Detektivfilmparodie des Wiener Filmemachers Niki List läuft bei der Berlinale zwar außer Konkurrenz, dafür aber konkurrenzlos.
Nur wenige Tage nach der Welt-Uraufführung in Berlin gab es bereits Fans, die Lists schwarze Krimioperette mehrmals gesehen haben. Schon wird „Müllers Büro“ als Kultfilm gehandelt. International gehandelt. Anders als die typischen Festivalfilme, mit welchen Österreicher immer wieder Preise, aber selten Geld machen, ist „Müllers Büro“ ein Publikumsliebling. Und vergnügt nicht nur Krimifans und Cineasten, die da mit zahllosen parodistischen Zitaten berühmter Thrillerszenen der Filmgeschichte Versteck spielen können. (Kurier, 23. Februar 1986)
mullersburo19

Das Unglück nimmt seinen Lauf …

Besetzung:
Johnny Belinda (Maria)
Geli Brechelmacher (Montana)
Jochen Brockmann (Kant)
Bonnie Esau (Meier)
Gaby Hift (Frau Copain)
Niki List (Delgado)
Barbara Rudnik (Bettina Kant)
Christian Schmidt (Max Müller)
I Stangl (Henry)
Ferdinand Stahl (Egon)
Andreas Stoek (Mike)
Maxi Sukopp (Maxi)
Sue Tauber (Frl. Schick)
Andreas Vitásek (Larry Lipinsky)
Regie: Niki List
mullersburo20
mullersburo21
mullersburo22
mullersburo23
mullersburo04

Private Eye mit Gummi-Ente in der Badewanne

mullersburo01
mullersburo02
mullersburo05
mullersburo06
mullersburo07
mullersburo08
mullersburo09

Der Charmeur bereitet die Dame auf den Cunnilingus vor

mullersburo10

Und gleich geht´s los …

mullersburo11
mullersburo12
mullersburo13
mullersburo14
mullersburo15
mullersburo16
mullersburo17

Wer an weiterführenden Informationen, die zur Vertiefung
der einzelnen blog-Beiträgen dienen, interessiert ist,  benötigt ein Passwort.
Dazu schreibe man an

post-fuer-sammelsurium@gmx.net

mullersburo18