Capella Antiqua München (Konrad Ruhland) – Die Bayerische Hofkapelle im 16. Jahrhundert (ca. 1964)

FrontCover1Ohne ihn wäre dieses großartige Ensemble gar nicht denkbar gewesen:

Konrad Xaver Ruhland (* 19. Februar 1932 in Landau an der Isar; † 14. März 2010 in Deggendorf) war ein deutscher Musikhistoriker, Musikpädagoge, Dirigent und Musikherausgeber.

Seine ersten Kontakte mit der Musik hatte Ruhland als Domsingknabe am Dom St. Stephan zu Passau. Er studierte in München Musikwissenschaft bei Thrasybulos Georgiades und Theodor Göllner. Weitere Kurse in Geschichte, Theologie und Kirchengeschichte bildeten den Hintergrund für seine musikwissenschaftlichen Forschungen.

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Nach dem Besuch eines Konzertes des Brüsseler Ensembles „Pro Musica Antiqua“ unter Safford Cape, fanden sich 1956 unter Ruhlands Leitung in München neun begeisterte Studenten, welche die „Capella Antiqua München“ bildeten, eine der ersten Gruppen, die sich mit der Renaissancemusik und der Musik des Frühbarock im Studium auseinandersetzten. Mit der Zeit wuchs das Ensemble auf 19 Musiker an und machte zahlreiche Schallplattenaufnahmen.

Zwischen 1968 und 1991 wirkte Ruhland am musischen und neusprachlichen St.-Gotthard-Gymnasium seines Wohnortes Niederalteich. Dort gestaltete er zusammen mit seiner Frau Elisabeth (Musiklehrerin von 1968 bis 1995) die Qualität der musikalischen Ausbildung und damit zusammenhängend den Ruf der Schule entscheidend mit.

Aus seiner langjährigen Musizierpraxis im Bereich der Historischen Aufführungspraxis heraus gründete er 1976 die Niederaltaicher Scholaren, einen Konzertchor, mit dem er sich dem Gregorianischen Gesang und bis dahin wenig bekannten Werken und Komponisten widmete.

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Als Wissenschaftler sowie als Herausgeber hat sich Ruhland einen Namen gemacht und mehrere hundert Werke von vorwiegend süddeutschen Komponisten herausgegeben. Daneben gab er in Sommerkursen sein Wissen weiter, so an der University of Pennsylvania in Philadelphia.

Für sein Wirken wurde Ruhland 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet. (wikipedia)

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Hier einer der ganz frühen Einspielungen …

Und schon hier zeigt sich die Akribie und auch Professionalität, mit der Konrad ruhland vorging. Und da gefallen dann selbst mir all die prächtigen Chorgesänge … erstaunlich !

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Besetzung:
Capella Antiqua München unter der Leitung von Konrad Ruhland

Das Cover der ursprünglichen Veröffentlichung (noch recht schmucklos):
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Titel:

Orlando di Lasso:
01. Domine, labia mea aperies (um 1585) 1.53
02. Ave verum corpus (1582) 3.05
03. Exaudi Deus orationem meam (1585) 1.37
04. Iustorum animae (1582) 2.04
05. Tui sunt coeli (1604) 2.37
06. Gloria Patri (1565) 1.17
07. De profundis (1584 gedruckt) 7.22

Ludwig Senfl:
08. Lament: Carmen 1.11

Ludwig Daser:
09. Frates, sobrii estote 2.52

Ludwig Senfl:
10. Asperges me 1.54
11. Missa ferialis 8.39
12. Carmen in re 1.03
13. Magnificat V. toni 5.54

Heinrich Isaac:
14. Introit: Rorate coeli 4.48
15. Communion: Ecce virgo concipiet 0.54
16. Hymn: Christe, qui lux est et dies 2.54

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Hüllentext

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Tölzer Knabenchor u.a. – Altbairische Weihnachtsmusik (1977)

FrontCover1Ein feines Stück bayerischer Musikgeschichte kann man hier entdecken.

„Das Augustinerchorherrenstifft Weyarn, südöstlich von München, war im 18. Jahrhundert eine der wichtigsten Musikpflegestätten des bayerischen Oberlandes. In seinem Studienseminaren wurden um 1780 rund 50 Schüler und Studenten von sieben Musiklehrern gründlich im Gesang und in verschiedenen Instrumenten unterrichtet.

Solisten, Chor und Orchester traten bei den häufigen kirchenmusikalischen Aufführungen und auch bei den regelmäßigen Vorstellungen des Schultheaters fast das ganz Jahr über in Erscheinung. Die erhalten gebliebenen Musikhandschriften belegen, welch außerordentlichen stimmlichen Anforderungen vor allem die Solisten der Singknaben gewachsen sein mußten.

Drei von Weyarnern Chorherren für sie geschriebene Kompositionen für die Weihnachtszeit werden hier vorgestellt.“

Diese Weyarner Kompositionen sind auf Seite eins der LP (01. – 03.) zu hören.

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Auf Seite zwei hören wir dann „Weihnachtsmusik bayerischer Meister zwischen 1475 und 1625“ (alle Achtung !):

„Aus einer großen Fülle von Weihnachtsmusik wurde hier eine kleine Auswahl zusammengestellt, die aus bayerischen Handschriften stammt, oder von bayerischen Meistern geschrieben wurden. Durch die Namen der Komponisten, die Orte ihrer Herkunft und die Stücke selbst wird so mancher Punkt in der bayerischen Musikgeschichte erhellt. Diese Zeugen und Zeugnisse liefern uns einen kleinen Einblick in die musikalische Praxis des Weihnachtsliedes vor allem im 16. Jahrhundert“ (soweit der kleine Auszug aus den umfangreichen Erläuterungstexten auf der Rückseite der LP-Hülle).

Wie immer: alles geschmackssache, aber mich überzeugt die Seite zwei dann doch deutlich mehr … und es ist und bleibt erstaunlich, dass Musik, die vor so vielen Jahrhunderten komponiert wurde, auch heute noch – nicht nur bei mir – Schwingungen der besonderen Art entlocken kann. Schon irgendwie großartig !

Neben dem allseits bekannten Tölzer Knabenchor musiziert hier auch das Ensemble „Capella antiqua“, das unter der Leitung von Konrad Ruhland (19.02. 1932 . 14.03. 2010)(1956 in München gegründet wurde. Dieses Ensemble widmete sich mit Hut und Haaren der mittelalterlichen Musik (auch kein schlechter Gedanke) und das machten sie einfach ganz großartig !

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Capella Antiqua München, 1979

Besetzung:

Seite 1 (01. – 03)
Seppi Kronwitter (Mezzosopran ei 01. + 03.)
Christian Siferlinger (Sopran bei 02.)
Willi Wiedl (Sopran bei 01.)
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Tölzer Knabenchor unter der Leitung von Gerhard Schmid-Gaden
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Convivium Musicum München unter der Leitung von Erich Keller (bei 01.)
Mitglieder des Bayerischen Staatsorchester unter der Leitung von Gerhard Schmid-Gaden

Aufgenommen in der Pfarrkirche Lenggries, Juli 1977

Seite 2 (04. – 12.)
Capella antiqua München unter der Leitung von Konrad Ruhland

Aufgenommen in der Pfarrkirche Eching, April 1976

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Titel:
01. Cantate vor Weihnachten bey der Klöpfelsnacht für Studenten (Ott ?) 15.04
01.1. Gaudete juvenus
01.2. Nune acternorum
01.3. Gaudate juvenus
01.4. Hoc igitur gaudioso
01.5. Ut gaudia nostra
02. O Wunder unerhört (Haltenberger) 3.43
03. Willkommen o Jesu (Perchthold ?) 6.13
04. Dies est laetitiae (Traditional) 1.18
05. A solis ortus cardine (Traditional) 3.43
06. Quodlibet (Paminger) 1.34
07. In dulci jubilo (Paminger) 3.58
08. Gelobet seist du Jesu Christ (Stomius) 2.43
09. Ein Kind gebor’n zu Bethlehem (Homberger) 2.14
10. Puer natus in Bethlehem (Victorius) 2.57
11. Der Tag der ist so freudenreich (Traditional) 4.30
12. Dies est laetitiae (Heugel) 2.04

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