Micha Kern – Against All Odds (2022)

FrontCover1Wenn ich jetzt schreibe, der Gitarrist kommt aus Übersee … dann könnte man erstmal glauben, was hat der hier verloren.

Aber den Ort Übersee gibt es in Deutschland wirklich und der Ort liegt am Chiemsee in Oberbayern.

Und so stellt sich Micha Kern selber vor:

Er kommt aus Übersee (am Chiemsee), könnte aus musikalischer Sicht aber auch von der anderen Seite des großen Teiches stammen. Denn Micha Kerns Art, die Gitarre zum Klingen zu bringen, ist „really entertaining“, und zwar in jede Richtung: emotional, unterhaltsam, tiefgründig, funky oder einfach zum Träumen – so wird sein Konzertprogramm gerne beschrieben.

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Mit explosiven Riffs, melodischen Eigenkompositionen und groovigen Covers unterschiedlicher Genres, jedoch immer mit ganz viel Soul als verbindendes Element, zieht der sympathische Musiker das Publikum in seinen Bann. Wow-Faktor garantiert. Charmant, authentisch und mit einer Prise Humor präsentiert Micha Kern seine beeindruckenden Kompositionen, die er als „Songs“ bezeichnet, denn die Gitarre ist hier tatsächlich eine ganze Band. Bass, Rhythmus, Percussion und Melodie vereinen sich in nur einem einzigen Instrument zu Momenten, in welchen man seinen Ohren nicht traut. Nicht zuletzt berührt er dabei auch die Herzen der Zuhörenden, da jeder Song eine Geschichte hat, die Bilder im Kopf erzeugt und so geradezu erlebbar wird. (Pressetext)

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Hier sein zweites Album und auch dieses erschien im Eigenverlag.

Gegen jede Wahrscheinlichkeit und realistische Chance (Albumtitel)? Tatsächlich würde auf solch heiteres Wechselbass-Picking wie im Opener angesichts der Zauberkunststücke der momentan angesagten Percussive-Fingerstyle-Fraktion heute kaum einer setzen.

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Aber jenes Stück klingt auch just nach „Warm Rain“, anheimelnd und belebend – und so etwas ist echte Kunst. Gewagt auch das Intro von „Lakeview Hotel Blues“: Bewusst wie hinter dem Vorhang aufgenommen, findet es erst nach Sekunden Klarheit und funky Groove. Das kann Kern also auch. Dennoch liegt seine Stärke auf diesem Solo-Fingerstyle-Album vornehmlich im melodischen Picking; quasi aus dem Handgelenk entwickelt der Oberbayer tatsächlich immer wieder neu und anders das, woran es im Percussive-Fingerstyle oft mangelt: singbare, konturierte, stimmungsvolle Themen, gerne mit Drive und Technik („Crazy Train“, „Against All Odds“). Dass das dann trotz beneidenswerter Sauberkeit im Spiel stilistisch stets ein wenig altmodisch klingt, spricht nicht einmal gegen ihn.

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Man kann sich bestens vorstellen, wie Kerns Zuhörer, live davon spontan begeistert, nach einer CD gefragt haben, die all das konserviert. Hier ist sie nun und zeigt mit „Flying Dolphins“ ganz nebenbei, dass der Mann auch perkussiv durchaus mithalten kann. Dass er es aber nicht überall beweisen will, weist ihn aus als jemanden, der zuerst an die Atmosphäre eines Stücks denkt – und nicht ans Abspulen einer Technik. Wer den frühen Martin Kolbe (solo, vor dem Duo mit Ralf Illenberger) gemocht hat, der wird diese Produktion heiß und innig lieben. (Michael Lohr)

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Besetzung:
Micha Kern (guitar)

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Titel:
01. Warm Rain 3.55
02. Lakeview Hotel Blues 6.07
03. Never Give Up 3.48
04. Crazy Train 3.02
05. Against All Odds 2.40
06. Flying Dolphins 3.48
07. Joyride 3.08
08. Flowing 2.33
09. Tiziana E Sebastiano 3.51
10. But You`re Gone 5.50
11. Just Be Proud 4.09

Musik: Micha Kern

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