Verschiedene Interpreten – Zu schön um wahr zu sein (ca. 1966)

FrontCover1.JPGUnd jetzt wird es wieder mal gnadenlos nostalgisch. Willy Fritsch präsentiert Tonfilmmelodien der zwanziger und dreißiger Jahre … Das Kino-Schlagerprogramm !

Willy Fritsch, geboren als Wilhelm Egon Fritz Fritsch (* 27. Januar 1901 in Kattowitz; † 13. Juli 1973 in Hamburg), war ein deutscher Schauspieler und Sänger. Von 1921 bis 1964 spielte er in fast 130 Kinofilmen und zählte zeitweise zu den beliebtesten Filmstars in Deutschland.

Willy Fritsch war der Sohn des Inhabers der Maschinenfabrik Fritsch & Brattig, Lothar Fritsch. Nach dem Konkurs der Firma zogen seine Eltern mit ihm 1912 nach Berlin, wo der Vater seit 1910 als Betriebsleiter bei Siemens tätig war. Dort begann Willy Fritsch 1915 eine Mechanikerlehre, die er allerdings abbrach. Nach Hilfstätigkeiten am Berliner Landgericht hatte er kleine Einsätze als Komparse im Chor des Großen Schauspielhauses.

Im Jahr 1919 nahm Willy Fritsch privaten Schauspielunterricht an der Max-Reinhardt-Schule und erhielt bald kleinere Rollen am Deutschen Theater. Ab 1920 drehte er regelmäßig Filme und spielte vorzugsweise in Komödien den jugendlichen, eleganten

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Willy Fritsch 1927 auf einer Fotografie von Alexander Binder

Charmeur und Liebhaber an der Seite berühmter Kolleginnen seiner Zeit wie Olga Tschechowa, Ossi Oswalda und Lilian Harvey. Seit 1923 festangestellter Schauspieler der UFA, erlangte er 1925 auch erstmals internationale Beachtung durch seine Hauptrolle in der stummen Operettenverfilmung Ein Walzertraum von Ludwig Berger. Sie brachte ihm ein Angebot der United Artists ein, das er mangels Englischkenntnissen jedoch ausschlug. Durch seine Mitwirkung in den Fritz Lang-Filmen Spione (1928) und Frau im Mond (1929) gelang Fritsch zwischenzeitlich auch der Spagat ins ernsthafte Rollenfach.

Ab 1929 drehte Willy Fritsch Tonfilme, meist mit Lilian Harvey oder Käthe von Nagy. Da es sich häufig um Musikkomödien handelte, nahm er auch Gesangsunterricht. In Melodie des Herzens (1929) sprach er den ersten Satz des deutschen Tonfilms: „Ich spare nämlich auf ein Pferd.“ Jetzt und in den folgenden Jahren wurden viele Melodien aus seinen Filmen zu bekannten und erfolgreichen Schlagern, wie Ein Freund, ein guter Freund oder Liebling, mein Herz lässt dich grüßen (Die Drei von der Tankstelle, 1930), Das gibt’s nur einmal (Der Kongreß tanzt, 1931), Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn (Glückskinder, 1936) oder Ich tanze mit dir in den Himmel hinein (Sieben Ohrfeigen, 1937). Fritsch spielte außerdem die Hauptrolle in Ihre Hoheit befiehlt (1931) sowie Ein blonder Traum (1932), jeweils nach einem Drehbuch von Billy Wilder. 1935 drehte er unter der Regie von Reinhold Schünzel die von ihm stets als persönlicher Lieblingsfilm bezeichnete, satirische Komödie Amphitryon. Seine Gagen erreichten inzwischen Rekordhöhen. 1937 heiratete Willy Fritsch die artistische Tänzerin Dinah Grace (Ilse Schmidt), mit der er die Söhne Michael und Thomas Fritsch (letzterer ebenfalls Schauspieler) bekam.

WillyFritsch02.jpgWilly Fritsch wurde auf Druck seines Ortsverbandes NSDAP-Mitglied, blieb aber in den Filmen – bis auf zwei Ausnahmen (die Propagandafilme Anschlag auf Baku und Junge Adler) – unpolitisch. Als Parteimitglied wurde er zum Ehrenmitglied der Kameradschaft der Deutschen Künstler sowie in den Beirat der Reichsfachschaft Film berufen, aufgrund seines mangelnden Engagements jedoch nicht mehr mit weiteren Aufgaben betraut. Im August 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Goebbels in die Gottbegnadeten-Liste der Schauspieler auf, die er für die Filmproduktion brauchte, womit Fritsch vom Kriegsdienst freigestellt wurde.

Im Jahr 1939 endete seine Zusammenarbeit mit Lilian Harvey mit dem Film Frau am Steuer, da diese nach Frankreich emigrierte. An der Seite von Marika Rökk spielte er kurz darauf im ersten deutschen Farbspielfilm Frauen sind doch bessere Diplomaten (1940) und wurde allgemein ab 1940 wieder öfter für Kostümfilme besetzt. In dem erfolgreichen, an frühe Tonfilm-Operetten angelehnten und in Wien hergestellten Film Wiener Blut (1942) übernahm Fritsch unter der Regie von Willi Forst neben Theo Lingen und Hans Moser die dritte Hauptrolle. Zusammen mit Hertha Feiler spielte er 1943 außerdem in der Komödie Der kleine Grenzverkehr nach einem Roman von Erich Kästner, der für diesen Film unter Pseudonym auch das Drehbuch verfasste. Die letzten Kriegsmonate verbrachte der Schauspieler in Prag, wo er unter anderem zusammen mit Johannes Heesters für den Film Die Fledermaus vor der Kamera stand und trotz seiner Parteizugehörigkeit wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ von der Gestapo überwacht wurde.

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Nach Kriegsende zog Fritsch nach Hamburg und spielte Ende der 1940er Jahre unter anderem in den satirischen Nachkriegsproduktionen Film ohne Titel (1947) an der Seite von Hildegard Knef sowie Herrliche Zeiten (produziert von Heinz Rühmann, Drehbuch Günter Neumann), der 1950 den Silbernen Lorbeer des David O. Selznick-Preises als „bester, der Völkerverständigung dienender Film in deutscher Sprache“ erhielt.[4] Anschließend wandelten sich seine Rollen mehr und mehr vom Geliebten zum Vater, wie seine Rolle als Romy Schneiders Vater in deren Filmdebüt 1953, Wenn der weiße Flieder wieder blüht. Ferner wirkte er in diversen Heimatfilmen mit, u.a. in dem mit dem Bambi als geschäftlich erfolgreichster Film der Spielzeit 1951/1952 prämierten Film Grün ist die Heide. Mit einer Hauptrolle in dem 1958 nach einem Drehbuch von Dieter Hildebrandt produzierten Film Mit Eva fing die Sünde an, der 1962 durch Francis Ford Coppola als dessen Regiedebüt um weitere Szenen ergänzt und unter dem Titel The Bellboy And The Playgirls wiederveröffentlicht wurde, begab sich Fritsch noch einmal ins kabarettistische Fach. An der Seite von Peter Kraus war er außerdem in dem seinerzeit kommerziell sehr erfolgreichen Film Was macht Papa denn in Italien? (1961) zu sehen. Nach dem Tod seiner Frau (1963) zog er sich jedoch bald vollständig von Film und Öffentlichkeit zurück. Seinen letzten Film drehte er an der Seite seines Sohnes Thomas Fritsch im Jahre 1964 (Das hab ich von Papa gelernt). Er hinterlässt ein Werk von fast 130 Filmen. Willy Fritsch starb im Alter von 72 Jahren an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beerdigt. Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin(Quelle: wikipedia)

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Ilse Werner

Und dieser illy Fritsch führt mit launigen Worten durch diese Filmschlager-Revue … und natürlich war jene Genreration, die sich durch das III. Reich zu quälen hatte, die Zielgruppe für diese LP (Es war bereits die 4. LP dieser Reihe).

Überrascht war ich, wie viele der Filmtitel und die dazu passenden Schlager mir „irgendwie“ bekannt erschienen … Stichwort: kollektives Bewusstsein ….

Und natürlich hören wir keine Worte über jene Zeit, die z.B. dazu führte, dass ein Joseph Schmidt als Jude unser Land im Jahre 1933 verlassen musste … um dann nach einer Odyssee  im Jahr 1942 in einem schweizerischem Lager letztlich qualvoll sterben musste.

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Ein weiteres Beispiel dafür, wie man all diese geschichtlichen Ereignisse so locker vom Hocker verdrängen konnte und wollte.

Also: hier jede Menge Filmhits jener Dekaden … in einer gelegentlich wahrlich „knackigen“ Qualität … mit einem gelegentlich bitterem Beigeschmack.

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Titel:

01. Zu schön um wahr zu sein (Teil 1) 29.42
01.01. Willy Fritsch: Bin kein Hauptmann (aus: „Melodie des Herzens“, 1929)
01.02. Lilian Harvey: Das gibt’s nur einmal (aus: „Der Kongreß tanzt“, 1931)
01.03. Jan Kiepura: Ob blond, ob braun (Ich liebe alle Frau’n, 1935)
01.04. Gitta Alpar: Wir sind jung (aus: „Die oder keine“, 1930)
01.05. Anny Ondra & Hans Söhnker: Auf der Rue Madeleine (aus: „Der Unwiderstehliche“)
01.06. Horst Schimmelpfennig: Donkey Serenade (aus: „Tarantella“)
01.07. Victor de Kowa: Guten Morgen, liebe Sonne (aus: Vielleicht war’s nur ein Traum“)
01.08. Marlene Dietrich: Ich bin von Kopf bis Fuß (aus: „Der Blaue Engel“, 1930)
01.09. Pola Negri: Nur eine Stunde (aus: „Mazurka#“, 1935)
01.10. Jenny Jugo: Ich bin lustig (aus: „Pygmalion), 1935)
01.11. Zarah Leander: Nur nicht aus Liebe weinen (aus: „Es war eine rauschende Ballnacht“, 1939)
01.12. Joseph Schmidt: Ein Lied geht um die Welt (aus: „Ein Lied geht um die Welt„, 1933)

02.Zu schön um wahr zu sein (Teil 2) 29.47
02.01. Evelyn Künnecke: Weißt du noch, Liebling
02.02. Willy Fritsch: Warum hat die Adelheid (aus: „Frau am Steuer“, 1939)
02.03. Comedian Harmonists: Kleiner Mann was nun (aus: „Kleiner Mann was nun„, 1933)
02.04. Rudi Schuricke: Stern von Rio (aus: „Stern von Rio“ 1940)
02.05. Wilhelm Strienz: Steig ein in die Gondel (aus: „Casanova heiratet“, 1939)
02.06. Marika Rökk: Lieder, die uns der Zigeuner spielt (aus: „Heißes Blut“, 1936)
02.07. Willi Forst: Ich liebe, du liebst (aus: „Burschenlied aus Heidelberg“)
02.08. Lizzi Waldmüller: Du hast Glück (aus: „Bel Ami“, 1939)
02.09. Richard Tauber: Dein ist mein ganzes Herz (aus: „Land des Lächelns“ 1932)
02.10. Hans Albers: Das ist die Liebe der Matrosen (aus: „Bomben auf Monte Carlo“, 1931) + Flieger, grüß mir die Sonne (aus: „FP 1 antwortet nicht“, 1931)
02.11. Heinz Rühmann & Hertha Feiler: Mir geht’s gut (aus: „Lauter Lügen“, 1938)
02.12. Ilse Werner: Wir machen Musik (aus: „Wir machen Musik„, 1942)
02.13. Will Glahé Orchester; Können sie schon Fernsehen (aus: „Es geht um mein Leben)

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