Alte Bücher … ein letzter Blick: Dieter Beckmann u.a. (Hrsg) – Psychosozial 1/78

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Wenn man in so ein gewisses Alter kommt, dann wird es höchste Zeit, auch den Bestand an all diesen alten Büchern zu durchforsten, um sich dann – nach einem letzten Blick – von etlichen Werken zu verabschieden.

Und die Rubrik „Alte Bücher … ein letzter Blick“ gibt natürlich auch in einem besonderen Maße einen Einblick in meine persönliche oder auch berufliche Biographie.

Hier ein Buch, das ich am Ende meines Studiums der Sozialpädagogik mit großem Interesse gelesen hatte, wenngleich ich wußte, dass nach dem Studium erstmal 20 Monate Zivildienst anstanden (ich also noch zu warten hatte, bis ich auf die Menschheit losgelassen werden würde).

Und darum geht´s:
„psychosozial ist eine halbjährig erscheinende, wissenschaftliche Zeitschrift im Rowohlt Verlag mit Originalaufsätzen, Tagungsberichten, Trendreports,  Projektberichten, Rezensionen.

psychosozial bafaßt sich mit

  • der sozialen Abhängigkeit psychischer Prozeße
  • den psychischen Bedingungen sozialen Handels
  • der Entwicklung und den Anwendungsmöglichkeiten psycjhosozialer Therapieformen
  • den Chancen und Grenzen von Selbsthilfe-Initiativen Kooperationsmodellen und HUmanisierungsprijekten.

Besonders wichtig fand ich damals der Versuch, soziale Realitäten mit den psychischen Prozessen, denen eine Mensch unterworfen ist, zu verknüpfen.

Diese Verknüpfung ist aus meiner heutigen Sicht (nach 40 Berufsjahren in denen ich fast ausschließlich mit Menschen aus sog. „prekären“ Lebenslagen“ zu tun hatte) nicht wirklich überzeugend gelungen.

Diese Zeitschrift (eigentlich war es ja ein Buch mit 162 Seiten; es war die 1 Ausgabe dieser Reihe) orientierte sich schon sehr stark an die Lebenswirklichkeit der Mittel- wenn nicht gar Oberschicht.

Und: Diese Zeitschrift gibt es noch immer. Und so definiert sie sich heute:

Eine aktuelle Ausgabe:
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Konzept und Inhalt:
Die Zeitschrift psychosozial beschäftigt sich mit gesellschaftlichen und kulturellen Erfahrungen und deren Zusammenhang mit psychischen Entwicklungen und Dynamiken. Die Zeitschrift fördert den Dialog zwischen den Sozialwissenschaften, den Kulturwissenschaften, der Psychologie und der Psychoanalyse und bietet Raum für Beiträge zur qualitativen, quantitativen sowie theoretisch-konzeptionellen Forschung. Im Jahr 2014 hat sich die Zeitschrift psychosozial mit der Zeitschrift Psychotherapie und Sozialwissenschaft zusammengeschlossen. Die 1978 gegründete Zeitschrift erschien zunächst im Rowohlt Verlag, ab 1986 im Beltz-Verlag. Seit 1993 erscheint sie im Psychosozial-Verlag mit vier Themenheften pro Jahr. Jedes der Hefte bietet neben den Schwerpunktthemen auch Raum für freie Beiträge und Rezensionen. Alle Beiträge sind peer-reviewed.

Zielgruppen;
Die Zeitschrift psychosozial richtet sich insbesondere an PsychologInnen, Sozial- und KulturwissenschaftlerInnen, PsychotherapeutInnen, PsychoanalytikerInnen, ÄrztInnen, SeelsorgerInnen, JuristInnen und Professionelle in pädagogischen Arbeitsfeldern. (Pressetext)

Hier ein paar Auszüge aus diesem Buch:

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Micky Maus – Heft Nr. 15 (1978)

TitelSo, und jetzt wenden wir uns mal wieder den Niederungen populärer Comic-Literatur zu …

Die Micky Maus ist eine Comic-Zeitschrift, die seit 1951 im Ehapa-Verlag erscheint und Comics aus der Disney-Produktion enthält, vor allem mit den Figuren Donald Duck, Micky Maus und anderen Bewohnern von Entenhausen. Seit Ausgabe 18/1993 trägt das Heft den Untertitel Magazin.

Von Anfang an nahmen die Geschichten um Donald Duck mehr Seiten ein als die titelgebende Maus. Übersetzt wurden die Geschichten von Dr. Erika Fuchs, die bis 1988 Chefredakteurin der Micky Maus war und Aussprüche wie „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ prägte oder den sogenannten „Inflektiv“ („schepper“, „klirr“, „ächz“) schuf.

Die Reihe erschien anfangs monatlich, bis 1955 ergänzt um anfangs unregelmäßig, später ebenfalls monatlich erscheinende Micky Maus Sonderhefte. 1956 wurde die Erscheinungsweise auf zweiwöchentlich erhöht; die Sonderhefte wurden eingestellt. Längere Geschichten, die bisher für die Sonderhefte vorgesehen waren, erscheinen seitdem als Fortsetzungsgeschichten über mehrere Ausgaben verteilt. Mit der Ausgabe 26 im Jahr 1957 wurde auf eine wöchentliche Erscheinungsweise umgestellt, die bis heute beibehalten wurde. Im Laufe der Jahrzehnte wurde jedoch der Wochentag, an dem die Zeitschrift herausgegeben wird, mehrfach geändert.

Anders als in den meisten nicht-deutschsprachigen Ländern ist nicht Donald Duck die Titelfigur der Disney-Heftreihe, sondern Micky Maus, obwohl dieser nur einen geringen Teil der Seiten einnimmt. Der Grund lag darin, dass Micky 1951 in deutschsprachigen Ländern wesentlich bekannter war. (Quelle: wikipedia)

Vielleicht sollte man den Amis dankbar sein, dass sie uns nicht nur den Jazz und Rock N Roll brachten, sondern eben auch Micky Maus. Den die zeigte dem deutschen Bildungsbürgertum was ne Harke ist.

Für mich waren diese Hefte in den 60er Jahren ein unbewußter Protest gegen den akademischen Dünkel meines Vaters, der diesen Dünkel wie eine Monstranz vor sich her trug wie ein Heiligtum und diese “Schundlektüre” abgrund hasste. Und als Deutschlehrer fühlte er sich sowas von im Recht.

Sei´s drum: Die Zeitschrift “Micky Maus” trat ja bereits in den 50er Jahren den Siegeszug an …

Hier mal zur Abwechslung ein Heft aus den 70er Jahren, genauer gesagt aus dem Jahr 1978. Das Heft kostete damals 1,60 DM  (1966: 90 Pfennige) und enthält natürlich wieder viele drollige Comics.

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Die Rückseite des Heftes:
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Mehr Micky Mouse in diesem Blog:
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Micky Maus – Heft Nr. 3 (1978)

TitelSo, und jetzt wenden wir uns mal wieder den Niederungen populärer Comic-Literatur zu … quasi als Kontrastprogramm zu der Zeitschrift Literarität.

Die Micky Maus ist eine Comic-Zeitschrift, die seit 1951 im Ehapa-Verlag erscheint und Comics aus der Disney-Produktion enthält, vor allem mit den Figuren Donald Duck, Micky Maus und anderen Bewohnern von Entenhausen. Seit Ausgabe 18/1993 trägt das Heft den Untertitel Magazin.

Von Anfang an nahmen die Geschichten um Donald Duck mehr Seiten ein als die titelgebende Maus. Übersetzt wurden die Geschichten von Dr. Erika Fuchs, die bis 1988 Chefredakteurin der Micky Maus war und Aussprüche wie „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ prägte oder den sogenannten „Inflektiv“ („schepper“, „klirr“, „ächz“) schuf.

Die Reihe erschien anfangs monatlich, bis 1955 ergänzt um anfangs unregelmäßig, später ebenfalls monatlich erscheinende Micky Maus Sonderhefte. 1956 wurde die Erscheinungsweise auf zweiwöchentlich erhöht; die Sonderhefte wurden eingestellt. Längere Geschichten, die bisher für die Sonderhefte vorgesehen waren, erscheinen seitdem als Fortsetzungsgeschichten über mehrere Ausgaben verteilt. Mit der Ausgabe 26 im Jahr 1957 wurde auf eine wöchentliche Erscheinungsweise umgestellt, die bis heute beibehalten wurde. Im Laufe der Jahrzehnte wurde jedoch der Wochentag, an dem die Zeitschrift herausgegeben wird, mehrfach geändert.

Anders als in den meisten nicht-deutschsprachigen Ländern ist nicht Donald Duck die Titelfigur der Disney-Heftreihe, sondern Micky Maus, obwohl dieser nur einen geringen Teil der Seiten einnimmt. Der Grund lag darin, dass Micky 1951 in deutschsprachigen Ländern wesentlich bekannter war. (Quelle: wikipedia)

Vielleicht sollte man den Amis dankbar sein, dass sie uns nicht nur den Jazz und Rock N Roll brachten, sondern eben auch Micky Maus. Den die zeigte dem deutschen Bildungsbürgertum was ne Harke ist.

Für mich waren diese Hefte in den 60er Jahren ein unbewußter Protest gegen den akademischen Dünkel meines Vaters, der diesen Dünkel wie eine Monstranz vor sich her trug wie ein Heiligtum und diese “Schundlektüre” abgrund hasste. Und als Deutschlehrer fühlte er sich sowas von im Recht.

Sei´s drum: Die Zeitschrift “Micky Maus” trat ja bereits in den 50er Jahren den Siegeszug an …

Hier mal zur Abwechslung ein Heft aus den 70er Jahren, genauer gesagt aus dem Jahr 1978. Das Heft kostete damals 1,60 DM  (1966: 90 Pfennige) und enthält natürlich wieder viele drollige Comics.

Irgendwie erfreulich, dass diesmal viele der seher unbekannteren „Micky Maus Stars“ mit von der Partie sind, als da wären Ahörnchen- und Bhörnchen, „Vetter Hase“ und „Der kleine Wolf“ … Figuren, die mir ebenfalls irgendwie ans Herz gewachsen sind (ja, ja, das Kind im Manne ….)

Und selbst Goofy ist diesmal ein pfiffiges Kerlchen  .. und der geniale Daniel Düsentreib ziert das Titelbild !

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Ach, das auch noch:
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Die Rückseite des Heftes:
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Verlag freie Gesellschaft (Hrsg.) – Punk Rock – Oder: Der vermarktete Aufruhr (1978)

TitelIch habe ja Besserung gelobt, was meine Berichterstattung/Präsentaton über Punk Musik betrifft:

Und da kam mir dieses Büchlein (96 Seiten) gerade recht:

Veröffentlicht wurde es vom „Verlag Freie Gesellschaft“, Frankfurt ein Verlag aus der damaligen Sub-Kultur Szene, die sich vorrangige mit Schriften zum Anarchismus einen Namen gemacht hatten.

Viel konnte ich über diesen Verlag nicht in Erfahrung bringen, aber es spricht wohl einiges dafür, dass sie sich irgendwie in der Tradition der Zeitschrift „Die freie Gesellschaft“ sahen, eine Zeitschrift „Die freie Gesellschaft “ eine anarchistische Monatsschrift der Föderation freiheitlicher Sozialisten (FfS) für Gesellschaftskritik und libertären Sozialismus, erschienen von 1949 bis 1953 in Frankfurt/M. und von 1981 bis 1986 in Hannover.

In den 1950er Jahren zählte die Die freie Gesellschaft zu den wohl bedeutendsten theoretischen Zeitschriften nach dem Zweiten Weltkrieg und verstand sich als „Kampfblatt“ des freiheitlichen Sozialismus die Verstöße gegen die Menschenrechte und Menschenwürde anprangerte; ein Diskussionsforum für libertäre Theorien, wobei auch die Probleme des sozialen und politischen Lebens besprochen wurden. (wikiwand.com)

Ich hätte gerne mehr über diesen Verlag erfahren … aber vielleicht ergibt sich das ja mal.

Ein wenig chaotisch schien der Verlag schon zu sein, denn anders lässt es sich nicht erklären, dass sie im Impressum folgendes angeben …

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… um dann aber in einer Widmung folgendes zu scheiben:

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Von daher gehe ich davon aus, dass das Erscheinungsjahr 1978 war, zumal auch viele Artikel sich auf das Jahr 1978 beziehen.

Aber ansonsten gibt es an diesem Buch nun wirklich nichts zu meckern:

Erklärungsversuche, was Punk ist, gibt es viele. Dies ist vermutlich der erste westdeutsche Versuch in Buchform, 1978 herausgegeben vom Soziologen Rolf Lindner, heute Professor im Ruhestand, mit einem Vorwort von Udo Lindenberg („Im Ursprung finde ich Punk sehr gut. Aber die Entwicklung im Punk finde ich ganz gefährlich.“). Der schmale Band enthält Übersetzungen englischer Texte – zum Teil älteren Datums – über „klassenspezifische Rockbedürfnisse“ und „Arbeitslosen-Rock“, zu Rock Against Racism, über die SEX PISTOLS, THE Clash, Punk und Reggae, dazu Auszüge aus englischen Fanzines und aus deutschen Medien, unter anderem von Alfred Hilsberg. Lindners Analyse hangelt sich entlang an Fragen der Darstellung von Punk in der Presse und deren Wirkung auf Jugendliche, er behandelt Punk als politische Haltung, als Hard Rock-Revival und als Kommerz. Klar benennt Lindner, dass das Bild von Punk in Deutschland zuerst von den Medien geprägt wurde, unter anderem vom Spiegel mit seiner Titelstory „Punk – Kultur aus den Slums: brutal und häßlich“, in dem die modischen Extreme zum Normalfall erklärt wurden.

Beispiel04Die Folge war, dass die ersten deutschen Punks versuchten, diesem Bild zu entsprechen, und zu Auftritten von ebenfalls dieses verzerrte Bild reproduzierende Bands wie StraSSenjungs und Big Balls & The Great White Idiot in ebensolcher Maskerade auftauchten, während Johnny Rotten wegen seines „normalen“ Aussehens als Punk in Frage gestellt wurde. Ebenso erteilt Lindner dem Versuch, Punk politisch links oder rechts einzusortieren, eine Absage. Dass die Selbststilisierung der Punks als Proletarier oft nur Fassade ist, arbeitet Lindner ebenso heraus wie den Aspekt, dass die musikalischen Wurzeln des Punk in der Ablehnung des abgehobenen Rockadels und von Virtuosentum liegen. Und er kommt zu der interessanten These, dass Punk eigentlich nur live authentisch ist und die Kommerzialisierung bereits mit der Konservierung der Musik auf Schallplatte begann. Wer sich für die Wurzeln von Punk in Westdeutschland interessiert, findet hier eine interessante Materialsammlung, die heute nur noch antiquarisch erhältlich ist. (Martin Fuchs; ox-fanzine.de)

Dass der Soziologe Rolf Lindner das Buch editiert hat, konnte ich dem Buch allerdings nicht entnehmen.

Beeindruckend die Materialfülle… ein musiksozilogisches Kompendium, wie man es ich nur öfters wünschen kann.

Musik hört man mit den Ohren, dazwischen ist dann das Hirn … dieses auch beim Thema Musik zu strapazieren, schadet nie … dieses Buch ist ein wunderbares Beispiel dafür.

Gar nicht mal so dumm … die Zeilen von Udo Lindenberg:

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So lob ich mir das: Ein seriöses Quellenverzeichnis:

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Aus einem Interview dem Reggae Musiker und DJ Don Letts:

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Die Rückseite des Buches:
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Weitere Bücher aus dem Verlag Freie Gesellschaft:
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Alte Bücher … ein letzter Blick: Kai Hermann & Horst Rieck – Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1978)

Titel

Wenn man in so ein gewisses Alter kommt, dann wird es höchste Zeit, auch den Bestand an all diesen alten Büchern zu durchforsten, um sich dann – nach einem letzten Blick – von etlichen Werken zu verabschieden.

Und die Rubrik „Alte Bücher … ein letzter Blick“ gibt natürlich auch in einem besonderen Maße einen Einblick in meine persönliche oder auch berufliche Biographie.

Und bei diesem Buch geht es auch stark um meine berufliche Biographie:

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo ist ein 1978 vom Magazin Stern herausgebrachtes biografisches Buch, das die Situation drogenabhängiger Kinder und Jugendlicher am Beispiel von Christiane Felscherinow (Jahrgang 1962) aus der Gropiusstadt im Berliner Bezirk Neukölln schildert. Die Autoren des Buchs sind Kai Hermann und Horst Rieck. Die Originalausgabe wird durch ein Vorwort von Horst-Eberhard Richter eingeleitet. Der Titel des Buchs nimmt Bezug auf den Berliner Bahnhof Zoo, der in den 1970er und 1980er Jahren ein zentraler Treffpunkt der West-Berliner Drogenszene war. Zum Schutz der Identität der Protagonistin wurde sie im Buch verkürzt Christiane F. genannt. Im Laufe der 1980er Jahre, verstärkt durch die Verfilmung des Buchs 1981, entwickelte sich Felscherinow jedoch zu einem prominenten Gast in Fernseh-Talk-Shows.

Das Buch wurde zum erfolgreichsten deutschen Sachbuch der Nachkriegszeit. In der Zeit von 1979 bis 1981 stand es insgesamt 95 Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste.

Damit ging´s los:
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Horst Rieck verfolgte 1978 im Kriminalgericht Moabit im Zuge seiner Recherchen über die Drogenszene und die Beschaffungsprostitution den Prozess gegen einen Geschäftsmann, der minderjährige Prostituierte für sexuelle Dienstleistungen mit Heroin bezahlt hatte. Rieck fragte eine der Zeuginnen, die damals 15-jährige Christiane Felscherinow, ob sie ihm ein Interview geben würde. Aus dem ursprünglich geplanten Interview, das zwei Stunden dauern sollte, wurden zwei Monate, in denen Felscherinow Rieck fast täglich bei laufendem Tonband ihre Lebensgeschichte erzählte. Rieck zog seinen Kollegen Kai Hermann hinzu und verfasste mit ihm auf Basis der Tonbandprotokolle eine mit kühler Distanz formulierte Ich-Erzählung aus der Perspektive ihrer Protagonistin. Das Manuskript wurde zunächst von mehreren Verlagen abgelehnt, darunter auch der Rowohlt-Verlag, weil es sich um eine in Deutschland als unverkäuflich geltende Fallstudie handle. Der Text erschien schließlich zunächst auszugsweise als zwölfteilige Serie im Magazin Stern und im Herbst 1978 mit dem Titel Wir Kinder vom Bahnhof Zoo als Buch im Stern-Verlag. Das Manuskript wurde vor der Veröffentlichung ohne Wissen der Autoren redigiert und u. a. eine nach Einschätzung Kai Hermanns zentrale Vergewaltigungsszene herausgestrichen.

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Das Buch schildert minutiös und in deutlichen Worten die Geschichte des heroinabhängigen Mädchens und seiner Freunde. Dargestellt wird der Teufelskreis aus persönlichen und sozialen Problemen, Drogenabhängigkeit, Verrohung, Kriminalität und Prostitution. Zu Beginn werden Auszüge aus der Anklageschrift gegen Felscherinow und aus dem Urteil gegen sie abgedruckt – am 14. Juni 1978 war Felscherinow vom Amtsgericht Neumünster wegen fortgesetzten vorsätzlichen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz in Tateinheit mit Steuerhehlerei schuldig gesprochen und die Strafe zur Bewährung ausgesetzt worden. Zu Wort kommen in Form unkommentierter, kursiv gedruckter Aussagen, die in Felscherinows Erzählungen übergangslos hineinmontiert sind, auch die Mutter des Mädchens und Personen ihres Umfelds sowie Sozialarbeiter, Therapeuten und Polizisten.

Das Buch war das erste dieser Art und eröffnete einem breiten Publikum Einblicke in die Drogenproblematik. Es war 1980 und 1981 das meistverkaufte Buch in der Bundesrepublik Deutschland; in vielen deutschen Schulen wurde Wir Kinder vom Bahnhof Zoo Pflichtlektüre. Nach mehreren Auflagen in Deutschland wurde das Buch in mindestens 15 andere Sprachen übersetzt und weltweit mehr als drei Millionen Mal verkauft. Beispielsweise lautet der Titel der französischen Version Moi, Christiane F., 13 ans, droguée, prostituée (‚Ich, Christiane F., 13, drogenabhängig, Prostituierte‘). Der Titel der russischen Version lautet Я, мои друзья и героин (‚Ich, meine Freunde und Heroin‘).

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Im Alter von sechs Jahren zieht Christiane mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester nach Berlin-Kreuzberg. Christianes Eltern wollen eine Heiratsvermittlung eröffnen. Als das nicht gelingt und deswegen das Geld knapp wird, muss die Familie in eine kostengünstige Wohnung in der Hochhaus-Siedlung Gropiusstadt umziehen. Der Vater kann sich mit der Situation nicht abfinden und wird immer wieder gewalttätig gegen seine Kinder und Ehefrau. Nachdem die häusliche Gewalt eskaliert ist, verlässt Christianes Mutter schließlich ihren Ehemann und zieht mit den Kindern zu ihrem neuen Freund. Christiane versteht sich mit ihm nicht und findet immer wieder einen Grund zum Streiten. Ihre Schwester hält es nicht mehr aus und zieht zurück zu ihrem Vater.

Als Christiane auf die Oberschule kommt, ist sie beeindruckt von Kessi, einer Mitschülerin, die sich sehr erwachsen gibt und schon einen Freund hat. Sie freundet sich mit ihr an und beide besuchen regelmäßig das Haus der Mitte, eine Jugendeinrichtung der evangelischen Kirche. Dort raucht Christiane zum ersten Mal Haschisch. Ab diesem Zeitpunkt kifft Christiane regelmäßig mit ihrer neuen Clique, trinkt Alkohol, nimmt später LSD („Trips“) und Tabletten wie Ephedrin, Valium oder Mandrax. Sie beginnt die Schule zu vernachlässigen und ihre Mutter zu belügen. Bald geht sie am Wochenende regelmäßig in die Diskothek Sound. Dort lernt sie neue Freunde kennen und verliebt sich in einen Jungen namens Detlef. Als im Sound die Droge Heroin modern wird, probiert es auch Detlef. Christiane ist anfangs dagegen, aber auf einem Konzert von David Bowie (in der Deutschlandhalle am 10. April 1976) probiert auch sie Heroin, allerdings nur durch die Nase. Zu diesem Zeitpunkt ist sie 13 Jahre alt.

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Von da an nimmt Christiane regelmäßig Heroin und begeht kleine Delikte, um sich Geld zu beschaffen. Als sie 14 Jahre alt ist, lässt sie sich von einem Junkie einen Schuss setzen. Sie spritzt von da an regelmäßig, bis sie auf einer Klassenfahrt Gelbsucht bekommt. Als sie aus dem Krankenhaus kommt, eröffnet ihr Detlef, dass er sich inzwischen auf dem Bahnhof Zoo prostituiert. Da sie mit Detlef zusammen sein will, besucht sie ihn regelmäßig am Bahnhof und bekommt auch von seinem Heroin ab. In der heruntergekommenen Fixerwohnung eines Freundes schlafen sie zum ersten Mal miteinander.

Ab Dezember 1976 leiden Christiane und Detlef an Entzugserscheinungen (Turkey), sobald sie ohne Heroin sind. Die Heroinbeschaffung wird damit zur ständigen Notwendigkeit. Als Christiane auf der Straße von einem Mann im Auto angesprochen wird, steigt sie zu ihm in den Wagen. Sie befriedigt ihn mit der Hand und erhält dafür viel Geld. Von nun an geht Christiane auf den Strich und bekommt nach und nach auch Stammfreier. Detlef verspricht sie jedoch, es nicht zum Geschlechtsverkehr kommen zu lassen.

Zusammen mit Babsi und Stella, zwei Freundinnen aus der Zeit vom Sound, bildet sie eine Clique von Drogenprostituierten. Das Gruppenklima ist ständig dadurch belastet, dass jeder nur an den nächsten Schuss denkt.

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Als Christiane sich in der Wohnung ihrer Mutter Heroin spritzt, bemerkt auch die Mutter, dass ihre Tochter drogensüchtig ist. Mit ihrer Unterstützung machen Christiane und Detlef in der Wohnung einen schmerzhaften Entzug. Nachdem sie den Entzug überstanden haben, gehen Christiane und Detlef aus Gewohnheit wieder zu ihren Freunden auf den Bahnhof und spritzen sich wieder Heroin. Sie halten sich zwar von der Drogenszene fern, werden aber dennoch wieder abhängig und müssen sich prostituieren. Vor ihrer Mutter hält Christiane den Rückfall in die Drogensucht geheim. Sie fühlt sich in dieser Zeit als „Fixer-Star“, bis ihr Freund Atze durch einen „goldenen Schuss“ an einer Überdosis Heroin stirbt.

Nachdem Christiane von der Polizei aufgegriffen worden ist, kontrolliert ihre Mutter regelmäßig Christianes Arme auf Nadeleinstiche. In den Ferien schickt sie Christiane zu ihrer Großmutter, damit sie dort vom Heroin wegkommt. Christiane macht tatsächlich einen Entzug und erholt sich wieder. Aber als sie in Berlin vom Tod eines weiteren Freundes erfährt, ist sie so schockiert, dass sie sich gleich wieder einen Schuss setzt. Von da an nimmt sie wieder Heroin.

Von der Drogenberatung erhält sie die Adresse von Narconon, einer Suchteinrichtung von Scientology. Dort absolviert sie Therapieprogramme, flüchtet aber immer wieder, um sich Heroin zu kaufen. Schließlich nimmt ihr Vater sie gegen ihren Willen zu sich. Der Vater versucht, sie mit Regeln und Arbeitsplänen für den Haushalt auf andere Gedanken zu bringen. Aber Christiane geht nachmittags regelmäßig zu der nahegelegenen Drogenszene. Dort bekommt sie von Dealern immer etwas Heroin, das sie snieft. Detlef sitzt unterdessen im Gefängnis, weil er einen Freier bestohlen hat.

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Christiane bemerkt, dass sie wieder abhängig geworden ist. Um sich einen Schuss setzen zu können, geht Christiane zum Bahnhof Zoo, trifft dort den Stammfreier von Babsi und Stella und hat mit ihm Geschlechtsverkehr. Die beiden treffen sich regelmäßig, und er erzählt ihr, dass Stella im Gefängnis sitzt und Babsi bei Narconon einen Entzug macht. Babsi flüchtet jedoch aus dem Krankenhaus, wo sie wegen Gelbsucht behandelt wird. Wenig später steht sie als Deutschlands jüngste Drogentote in der Zeitung.

Christianes Vater bemerkt, dass sie sich mit einem Freier trifft. Er schließt sie zu Hause ein, damit sie entziehen soll, aber der Stammfreier bringt ihr Heroin. Christiane kann flüchten, kehrt dann jedoch zu ihrem Vater zurück. Sie überredet ihn, Stella über das Jugendamt aus dem Gefängnis zu holen, damit beide zusammen einen Entzug machen können. In Wahrheit spritzen die beiden aber weiter Heroin und prostituieren sich, um ihre Sucht zu finanzieren.

Körperlich und seelisch am Ende, geht Christiane schließlich freiwillig in die Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, um sich therapieren zu lassen. Dort wird sie behandelt wie eine Verrückte. Sie bekommt eine Pilzinfektion, wird deshalb in ein Krankenhaus gebracht und läuft von dort weg. Dann erkrankt sie an Gelbsucht, kommt wieder ins Krankenhaus und läuft abermals weg. Die Behörden und auch ihre Mutter geben sie auf. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch mit einer Überdosis Heroin (Goldener Schuss) zieht sie mit Detlef zu einem Freier, und beide versuchen, ihre Sucht mit Drogenhandel zu finanzieren.

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Als sie wieder von der Polizei aufgegriffen wird, bringt ihre Mutter sie zu Verwandten in der Nähe von Hamburg. Dort gewöhnt sie sich nur schwer ein, kann aber die Realschule besuchen. Als jedoch die Schulleitung erfährt, dass sie eine ehemalige Fixerin ist, wird sie auf die Hauptschule versetzt. Aber auch hier versucht sie, eine gute Schülerin zu sein. Sie lernt neue Freunde kennen, die zwar regelmäßig Haschisch rauchen, jedoch kein Heroin konsumieren. Sie schafft einen guten Hauptschulabschluss, bekommt allerdings keine Lehrstelle. Mit ihrer neuen Clique verbringt sie viel Zeit in der Natur und träumt von einem besseren Leben, einem „guten Trip“.

Christiane F. ist nicht nur die Hauptfigur der Erzählung, sondern zugleich Erzählerin, die aus ihrer Gegenwart heraus Kommentare über ihr früheres Leben abgibt. Zu berücksichtigen ist neben dem Rollenunterschied der Unterschied zwischen der erzählten Zeit und der Erzählzeit. Letztere liegt nach dem 14. Juni 1978, an dem das im Buch berücksichtigte Gerichtsurteil über Christiane F. gefällt wurde. Dass der Text tatsächlich von zwei professionellen Journalisten geschrieben wurde, ist ihm nicht anzumerken, da sie als Instanz im Text nicht in Erscheinung treten.

Die Erzählung enthält eine Vielzahl von Kommentaren zum Verhalten Christianes in Berlin und in Schleswig-Holstein. Die Kommentare seitens der inzwischen 16-jährigen Erzählerin sind in den Erzähltext verwoben, während die in den Text hineinmontierten Aussagen von Erwachsenen eigenständige Sichtweisen enthalten, die teils Christianes Darstellungen bestätigen, teils aber auch im Widerspruch zu ihnen stehen.

Sie wusste schon auch, wie „man“ sich zu inszenieren hatte:
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Die 16-jährige Erzählerin hat gelernt, dass sie vom Heroinkonsum wegkommen muss, wenn sie noch länger als bis zu ihrem 20. Lebensjahr weiterleben will. Während ihres ersten Entzugsversuchs träumt sie von einem Leben mit regelmäßigem Haschischkonsum.[8] In Schleswig-Holstein schließt sie sich einer Clique an, in der Jungarbeiter sich mit Haschisch „antörnen“, um den Frust der Arbeitswoche hinter sich zu lassen. In ihrer neuen Clique befasst sich Christiane mit schwarzer Magie, Parapsychologie und Buddhismus: „Wir suchten einfach nach Leuten, die auf einem guten Trip sind.“ Dass Christiane F. auch in Schleswig-Holstein ihre Sucht noch nicht überwunden hat, wird an ihrer Reaktion auf die H-Szene in Hamburg und Norderstedt deutlich.

Im gesamten Buch werden „normal“ lebende Menschen, denen Christiane sich anpassen soll, als „Spießer“ bezeichnet. Die Erzählungen ihrer Freundin Stella über deren Kontakte mit der Terroristin Monika Berberich in der Haft kommentiert Christiane mit den Worten: „[…] ich dachte […], die von der RAF hätten vielleicht doch den Durchblick. Man könnte diese Scheißgesellschaft nur mit Gewalt ändern.“

Bei Narconon, der „geilen Sekte“, hat man Christiane ständig aufgefordert, zu „konfrontieren“. Mit diesem vom üblichen Deutsch abweichenden Sprachgebrauch („konfrontieren“ + Akkusativobjekt) ist nach der Lehre von Scientology gemeint, dass Probleme angeblich durch „Konfrontieren“ verschwinden. Den Wunsch, Probleme zu „konfrontieren“, behält Christiane bis zuletzt bei. Christianes Mutter stellt fest, dass ihre Tochter bei Narconon einer „Gehirnwäsche“ unterzogen worden sei.

Christianes Mutter äußert in den Kommentaren die Ansicht, Christiane sei zum Drogenkonsum „verführt“ worden, weswegen sie aus Berlin fortmüsse, irgendwohin, wo es diese Verführung nicht gebe.

Diese Ansicht wird von ihrer Tochter relativiert: „Ich kenne niemanden, der praktisch gegen seinen Wunsch angefixt wurde. Die meisten Jugendlichen kommen ganz allein zum H, wenn sie reif dafür sind.“ Außerdem könne man, wenn man es darauf anlege, überall Heroin erhalten.

Die Mutter nimmt an, Christiane sei jemand, die „niemandem etwas getan“ habe. Jedoch hat Christiane zur Finanzierung ihrer Sucht immer wieder Diebstähle begangen.

Der Film zum Buch:
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Eine Verfilmung erschien 1981 unter dem Titel Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. Bei diesem Film übten auch Horst Rieck, Kai Hermann und Christiane Felscherinow gewisse Mitspracherechte aus. Außerdem existiert eine Theaterfassung von Peter Märthesheimer und Pea Fröhlich, die auf den Originalprotokollen basiert.

Im Jahr 2017 wurde mit der gleichnamigen Umsetzung als achtteilige Fernsehserie begonnen. Die Produktionsfirma Constantin Television und der Produzent Oliver Berben beauftragten dafür Annette Hess (Ku’damm 56, Weissensee) als Haupt-Autorin mit dem Schreiben eines Drehbuchs.[23][24] Regie führte Philipp Kadelbach. Die deutsche Erstausstrahlung lief am 19. Februar 2021 bei Amazon Prime Video.[25]
Auszeichnung
Im Jahr 2006 wurde das Buch mit dem Literaturpreis Buchliebling in der Kategorie Jugendbuch 12–14 Jahre ausgezeichnet. (wikipedia)

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Als ich 1980 meine erste Arbeitsstelle in einer Drogenberatungsstelle antrat, war das Buch natürlich eine Art Pflichtlektüre.

Und wann auch immer ich in Schulkassen das hema „legale und illegale Süche“ zu thematisieren hatte, wurde ich mit neugierigen Frage zur Christiane F und ihrem weiteren Schicksal angesprochen.

Das hat mich ziemlich genervt, denn ich wollte diesem besonderen und mir nicht annehmen Voyeurismus nicht Vorschub leisten, dennoch war das Buch natürlich ein guter Einstieg …

Und ja, die heutige Schnellektüre des Buches hat mich wieder erschüttert, nicht nur wegen all der eigenen Erinnerungen aus 11 Jahren Droenberatung, sondern im besonderen die Tatsache, dass die Finanzierung von Heroin damals auch über Prostitution erfolgt ist und dazu bedarf es dann ja auch all jener Männer, die sich wissentlich auf dem Baby Strich nicht nur umgeschaut haben … einfach nur widerlich …

Kein Ruhmesblatt für mein Geschlecht.

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In der Präsentation finden sich neben dem Fototeil auch das heute noch lesenswerte orwort von dem von mir so sehr geschätztem Horst Eberhard Richter …

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Detlef R., der damalige Freund von Christian F.:
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Und so schaut eine „verlorene Seele“ aus:
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Viele solcher schriftlichen Hilferufe habe ich auch bekommen:
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Auch ein Faktor, der Sozialraum der Kindheit:
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Und was der Stern-Verlag damals noch so alles im Angebot hatte:
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Und natürlich versuchte der Stern-Verlag ein weiteres Buch mit dieser „Betroffenheitsliteratur“ auf dem Markt zu plazieren … wenig erfolgeich:
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Die Rückseite des Buches:
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Aus einem Interview mit Horst Rieck, 2013

Auf der Frankfurter Buchmesse war Christiane F. Teil eines „Walk of Fame“, und sie selbst spricht vom „Star-Kult“ um ihre Person, was mir nach all meinen jahrelangen Beobachtungen auch berechtigt scheint. Man orientiert sich an ihr, es gibt so etwas wie eine Christiane-F.-Nostalgie. Woher kommt dieser unglaubliche Identifikationshunger so vieler Leute mit C. F.?

Da bin ich überfragt. Wahrscheinlich, weil sie eine trotz allem starke und authentische Persönlichkeit ist, die im Extrem Konflikte durchlebt hat, die auch ohne Drogen Heranwachsenden nicht fremd sind. Aber ich habe mit dem Star-Begriff angesichts der doch eher traurigen Lebensgeschichte meine Schwierigkeiten.

Die Verkaufszahlen könnten tatsächlich als weiteres Indiz für das Phänomen „Christiane F.“ herhalten. Nach Angaben des Verlages war die erste Auflage von 30.000 Exemplaren binnen zwei Wochen verkauft.

Dass die Leser von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ wissen wollen, wie das Leben der damals 15-Jährigen weitergegangen ist, scheint mir verständlich. Da läuft ja auch eine riesige PR-Kampagne um Christiane. Es ist das genaue Gegenteil von dem, was wir und Christiane seinerzeit wollten. Wir haben sie immer von den Medien abgeschottet. Insbesondere nach Erscheinen unseres Buches 1978. Zum Beispiel gab es auch eine Absprache mit Christianes Mutter, dass es keine öffentlichen Auftritte ihrer Tochter geben würde und kein Foto von Christiane irgendwo erscheint. Über dieses Verbot hat sich damals die „Stern“-Redaktion in einer Titelgeschichte hinweggesetzt. Daraufhin bin ich wutentbrannt in die „Stern“-Chefetage geeilt, habe fristlos gekündigt und die Tür aus den Angeln geschlagen. (Quelle: tip-berlin.de)

Erika Kahlert – Musik erleben – Von Beatles, Bach und anderen (1978)

MusikErleben01AWas bietet so ein Buch, das im Auftrag für die „deutschen Genoosenschaftsbanken“ (kurz: Raiffeisen-Bank) entstanden ist?

Nun, überraschend viel und das liegt vorrangig an einem der Autoren, Dieter Traupe.

Und auch das ist überraschend, denn Dieter Traupe war damals eigentlich Chefsprecher des Bayerischen Rundfunks (er lehrte auch einem jungen Thomas Gottschalk, wie Texte für das Radio zu sprechen sind).

Auf jeden Fall informiert dieer Dieter Traupe kenntnisreich und kurzweilig über diverse Themen der Musik.

Seine Beitrag  „Nicht alle waren Wunderkinder“ (Musikergeschichten) skizzieren den Werdegang vieler klassischer Komponisten auf eine sehr unterhaltsame Weise und als Basisinformation ist dieser Text wahrlich wertvoll.

In „Für Feuerwerk die passende Musik“ (Musik auf Bestellung) wird die E-Musik endlich mal auf den Boden der Tatsachen geholt. Endlich wird mal dokumentiert, dass auch diese Musik den ökonomischen Gesetzen zu folgen hatte, und all die großen Komponisten sehr oft von der Muse geküsst wurden, als sie Auftragsabeiten annahmen.

Und sein dritter großer Beitrag „Moriatat (Der schreckliche Verbrecher)“ wendet sich jenem Liedgut zu, die man als Moritaten, Gassenhauer und Schlager kennt:

„Lange bevor es Fernseh-Krimis gab, kannte man „ar erschröckliche Geschichten“, sogenannte Moritaten. Sie wurden auf Jahrmärkten, Marktplätzen oder an Straßenecken von Bänkelsängern vorgetragen.Diese reisten mit ihren gesungenen Geschichten von Ort zu Ort. Das, wovon sie in bewegenden und erregenden Worten berichteten, hatte sich meist wirklich zugetragen.“

Sein Handwerk verstand auch Raoul Hoffmann, ein Münchner Musikjournalist, der damals  aufgrund Bücher wie „Zwischen Galaxis und Underground Die neue Popmusik“ oder „zoom boom. Die elektrische Rock- und Popmusik“ (beide bei dtv erschienen) einen Namen gemacht hat. Hoffmann berichtet über die Beatles und noch interessaner über das Thema „Ein Star wird gemacht“.

Na ja und dann schlußendlich meldet sich auch der bereits erwähnte Thomas Gottschalk zu Wort und zwar mit einem durchaus lesenswerten Beitrag über den Hype, der bei boygroups wie den „Bay City Rollers“ entstehen kann …

Aufgemotzt wird das Buch dann durch großzügig illustrierte Musiktexte- und noten sowie popig illustrustriertes Musik-Quiz („Quiz nach Noten“).

Auch wenn man sich gelegentlich – mehr Tiefgang gewünscht hätte, ist dieses Buch (100 Seiten) eine kleine Überraschung, bedenkt man, dass es sich um ein Buch der Raiffeisen-Banken handelt.

Nur: wer Erika Kahlert war, habe ich nicht herausbekommen, und das ärgert mich natürlich wieder …

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Spuk Geschichten – Heft Nr. 2 (Der Turm des Schreckens) (1978)

TitelNa endlich mal wieder so richtig gute alte Trivial- und Schundliteratur … wir tauchen in die Welt der Bastei-Comics … und diesmal wird es gruselig, denn hier geht´s um „Spuk-Geschichten“.

Spuk Geschichten war eine Comicserie, die von Juli 1978 bis April 1995 als Großband im Bastei-Verlag erschien. Aufgrund des großen Erfolges der Gespenster Geschichten veröffentlichte der Bastei Verlag mit den Spuk Geschichten seine zweite Gruselserie. 1995 wurde die Serie nach 492 Ausgaben eingestellt.

In jedem Heft wurden eine Geschichte mit Arsat, Der Magier von Venedig auf etwa 15 Seiten und zwei bis drei weitere Kurzgeschichten mit bis zu acht Seiten Umfang veröffentlicht.

Ein erster Nachdruck erfolgte von 1991 bis 1994 unter dem Titel Spuk Geschichten Sonderband im Taschenbuchformat mit insgesamt elf Bänden. Ein weiterer Nachdruck der Geschichten erfolge von 2001 bis 2002 unter dem Titel Arsat, der Dämonen Jäger in zwölf Großbänden.

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Weitere Ausgaben der Spuk Geschichten

1989 wurden zwei Hörspiele, Die Entführung und Das Totenschiff, mit einem Begleitheft veröffentlicht. (Quelle: wikipedia)

Hier das zweite Heft (32 Seiten) dieser Comic-Serie (von Bastei gab´s früher schon mal auch die „Gespenster-Geschichten“)

Nun ja … die Stories, als da wären

  • Rätsel der Vergangenheit
  • Der Turm des Schreckens (Die Titelgeschichte)
  • Das Schloß der bösen Träume
  • Warnung aus dem Jenseits

sind natürlich eher schlicht, aber zuweilen nett anzuschauen. Und die Hefte sind ganz sicher nicht nur für eher schlichte Gemüter, sondern sie dienen auch für kurzweilige Unterhaltung …

Und von daher versteht es sich fast von selbst, dass weitere Ausgaben folgen.

Hier erstmal ein paar erste Eindrücke, bevor es zur Präsentation geht.

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Die Gespenster sind nur vorübergehend vertrieben … das Grauen geht weiter ..

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Die Rückseite des Heftes …. (ja, ja, die guten alten Bahnhofsbuchhandlungen)

Rennbahn Express (Zeitschrift) – Nr. 6 (April 1978)

TitelDer Xpress (vormals Rennbahn-Express) war eine österreichische Jugendzeitschrift. Er erschien monatlich und behandelte die klassischen Themen von Jugendmagazinen, wie etwa Chart-Musik, Film- und Star-Berichterstattung und Liebe, aber vor allem in früheren Jahren auch jugendpolitische Themen.

Die Zeitung wurde im Jahr 1968 in Salzburg als Rennbahn-Express (RBX) gegründet. Der Name stammt von der Salzburger Rennbahnsiedlung, in der die jungen Gründer Karl Vilsecker, Wolfgang Fellner und sein Bruder Helmuth wohnten und produzierten. Karl war bei der Gründung 15 Jahre alt, Wolfgang 14 und Helmuth 12. Sie gründeten die Zeitschrift als handgeschriebene Schülerzeitung in einem Salzburger Gymnasium. Der Rennbahn-Express entwickelte sich bald salzburgweit zu einer Konkurrenz für die vergleichbare deutsche Zeitschrift BRAVO, wurde an viele Schulen im Bundesland geliefert und nach einigen Jahren in ganz Österreich gelesen. Wolfgang Fellner und sein Bruder gingen nach Wien und produzierten den Rennbahn-Express von dort aus weiter.

1983 gründeten die beiden das Politmagazin Basta und später die Magazine NEWS, TV-Media, Format, e-media und woman. Die Tageszeitung Österreich ist eine 2006 erstmals erschienene Gründung Wolfgang Fellners.

1984 verkauften die Brüder den Rennbahn-Express an den Tageszeitungsverlag Kurier. Seit 2000 gehörte das Magazin zum ORAC-Verlag, der die Zeitung in Xpress (bis 2005 Rennbahn-XPRESS) umbenannte und später mit Fellners Unternehmen, dem NEWS-Verlag, fusionierte.

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Weitere Ausgaben

Der Xpress erschien noch im NEWS-Verlag, wobei sich Fellner aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat und im Juli 2006 von den übrigen Gesellschaftern WAZ, Gruner und Jahr und Raiffeisen aus dem Gesellschafterbeirat gedrängt wurde.

Weder die Österreichische Media-Analyse noch die Österreichische Auflagenkontrolle erfasst den Xpress. Die Reichweitenstudie CAWI Print des Meinungsforschungsinstitutes Fessel-GfK weist 2011 in Österreich eine Reichweite von 1,8 Prozent aus.[1]

Als Folge von rückläufigen Auflagezahlen erschien der Xpress im Juni 2013 zum letzten Mal in gedruckter Form, danach noch eine Weile als Onlineangebot. Bald darauf stellte man auch die online-Ausgabe ein.

1978, zum 10. Jahrestag der Zeitschriftengründung, sah der Rennbahn-Express Beliebtheitsabstimmungen noch kritisch: „Star-Wahlen sind eigentlich fad: Jedes Jahr dasselbe – hunderte Zeitungen machen eine Art Lotterie. Hier könnt Ihr erstmals selbst jene Stars wählen, die Euch in den letzten 10 Jahren – also praktisch in Eurer Jugend – am meisten beeindruckt haben.“ In späteren Jahren setzte sich die jährliche Starwahl auch beim R-E durch, und mit der Starwahl ’88 (als eine Art Jahresrückblick im Heft 1/’89 gestartet) wurde erstmals die Trophäe Goldener Pinguin vergeben. Das Aussehen der Trophäe (ein stilisierter Pinguin mit Mascherl im Frack, der eine Tafel mit dem Namen des Preisträgers vor sich hält) wurde offenbar kurzerhand aus dem Artwork des aktuellen EAV-Albums Liebe, Tod & Teufel übernommen; die Erste Allgemeine Verunsicherung als beliebte Band und der R-E als Medienpartner hatten eine beiderseitig förderliche Beziehung. In der Ankündigung der Starwahl war noch geplant, nur dem „Star des Jahres“ als Hauptpreis einen Goldenen Pinguin zu geben, den anderen Gewinnern (Rock-Star, Rock-Frau, Rock-Band, Austro-Star, Austro-Band, Kino-Star, Fernseh-Star, Sport-Star des Jahres) einen Silbernen. Letztendlich erhielten aber alle Gewinner einen Goldenen Pinguin, und so konnte man bald im R-E ein Foto von Michael Jackson mit zwei goldenen Awards in den Händen bewundern – für den „Star des Jahres“ und den „Rock-Star des Jahres“ 1988.

Die Kategorien unterlagen einem stetigen Wandel: Schon im zweiten Jahr ließ man in 40 Kategorien abstimmen, darunter zu den meisten Kategorien auch Negativpreise wie „Häßlichster Star 1989“, „Schlechteste Radiostimme“, „Unnötigste Person des Jahres“. Nicht selten waren die Meistgenannten in beiden Extremen die gleichen.

Die Starwahl und Vergabe der Goldenen Pinguine blieben bis zur Einstellung des R-E ein jährlicher Fixpunkt.

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Quelle: ORF news, 21. Mai 2013

Hier mal ein Heft (30 Seiten) aus dem Jahr 1978 . und um es gleich mal vorweg zu nehmen, man würde diesem Heft nicht gerecht, wenn es einfach als die östereichische Version vondem deutschen „Bravo“ bezeichnen würde.

Denn neben all den Musik-Beirägen gibt es auch tatsächlich etliches jugendpolitischen Themen … von daher dieses Heft auch ein zeitgeschichtliches Dokument.

Der Foliensatz zum Aufbügeln auf ein T-Shirt fehlt bei meinem Exemplar, aber ich will ja auch nicht mit einem Fleetwood Mac T-Shirt durch die Gegend laufen … aus dem Alter bin ich raus …

… Dennoch interessieren mich bis heute Jugendzeitschriften dieser Art … zeigen sich doch, welche Prägungen man in diesem Alter mitbekommen hat.

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Ja, ja … „jede Menge Groupies …“

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Spuk Geschichten – Heft Nr. 1 (Der Dämon von Venedig) (1978)

TitelNa endlich mal wieder so richtig gute alte Trivial- und Schundliteratur … wir tauchen in die Welt der Bastei-Comics … und diesmal wird es gruselig, denn hier geht´s um „Spuk-Geschichten“.

Spuk Geschichten war eine Comicserie, die von Juli 1978 bis April 1995 als Großband im Bastei-Verlag erschien. Aufgrund des großen Erfolges der Gespenster Geschichten veröffentlichte der Bastei Verlag mit den Spuk Geschichten seine zweite Gruselserie. 1995 wurde die Serie nach 492 Ausgaben eingestellt.

In jedem Heft wurden eine Geschichte mit Arsat, Der Magier von Venedig auf etwa 15 Seiten und zwei bis drei weitere Kurzgeschichten mit bis zu acht Seiten Umfang veröffentlicht.

Ein erster Nachdruck erfolgte von 1991 bis 1994 unter dem Titel Spuk Geschichten Sonderband im Taschenbuchformat mit insgesamt elf Bänden. Ein weiterer Nachdruck der Geschichten erfolge von 2001 bis 2002 unter dem Titel Arsat, der Dämonen Jäger in zwölf Großbänden.

Beispiel19

Weitere Ausgaben der Spuk Geschichten

1989 wurden zwei Hörspiele, Die Entführung und Das Totenschiff, mit einem Begleitheft veröffentlicht. (Quelle: wikipedia)

Hier das erste Heft dieser Comic-Serie (von Gastei gb´s früher schon mal auch die „Gespenster-Geschichten“)

Nun ja … die Stories, als da wären

  • Rätsel der Vergangenheit: Das Zauberelixier
  • Arsat, der Magier von Venedig
  • Der letzte Trick des Zauberkünstlers
  • Die Herrin der bösen Mächte

sind natürlich eher schlicht, aber zuweilen nett anzuschauen. Und die Hefte sind ganz sicher nicht nur für eher schlichte Gemüter, sondern sie dienen auch für kurzweilige Unterhaltung …

Und von daher versteht es sich fast von selbst, dass weitere Ausgaben folgen. Hier erstmal

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Die Rückseite des Heftes …. (ja, ja, die guten alten Bahnhofsbuchhandlungen)

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Ästhetik und Kommunikation (Zeitschrift) – Rock (Heft 31 – März 1978)

TitelHier mal wieder ein Druckerzeugnis aus meiner Bibliothek zum Thema „Sekundärliteratur zur Rockmusik“.

Das Heft Nr. 31 mit dem Thema „Rock“ … herausgegeben von derZeitschrift „Ästhetik und Kommunikation“:

Ästhetik & Kommunikation (Ä&K) ist eine deutsche Kulturzeitschrift. Die erste Ausgabe erschien 1970. Bis 1985 erschien sie mit dem Untertitel Beiträge zur politischen Erziehung. Heute versteht sie sich als „intellektuelles Frühwarnsystem“.

Die Zeitschrift entstand im Umkreis des Instituts für Experimentelle Kunst und Ästhetik (IKAe) in Frankfurt am Main.[2] Bis 1974 erschien sie bei Rowohlt, 1974 bis 1976 im Scriptor Verlag und bis 1988 in der Ästhetik und Kommunikation Verlags-GmbH. In dieser Zeit erlebte das Periodikum seine höchste Auflage. Von 1990 bis 1993 erschien die Zeitschrift im Klartext Verlag, dann bis 1996 bei Elefanten Press. Seit der Ausgabe Nr. 96 (1997) erscheint die Zeitschrift im Eigenverlag des Vereins Ästhetik & Kommunikation e. V., der die Zeitschrift auch herausgibt. (Quelle: wikipedia)

Und anlässlich der 100. Ausgabe gab es im Norddeutschen Runkfunk auch eine Laudation:

„1970 im geistigen Umkreis der Frankfurter Schule um Theodor W. Adorno und späte in Nachbarschaft zu Alexander Kluges und Oskar Negts Buch Öffentlichkeit und Erfahrung gegründet und ausgebaut, wechselte die Redaktion später nach Berlin  Geblieben ist der Wunsch, Kultur über die bewußte und die lustvolle Teilnahme am Geschehen zu begreifen. Heute, nach dem Fall der Mauer und dem Ende des dominierenden Ost-West-Konflikts, geschieht dies freilich unter veränderten Bedingungen.

Man kann die Redaktion der Zeitschrift für ihr Durchhaltevermögen nur beglückwünschen: ein Forum für Diskussionen geschaffen zu haben, das sich stets am Rande der großen Publikumsorgane bewegte und von den Rändern her wichtige Impulse gab und weiterhin gibt, so etwa Micha Brumlik in seinen Überlegungen zur Neuen Linken und ihrer Standortbestimmung inmitten der deutschen Geschichte bis hin zum Nationalsozialismus oder Knut Hickethier, der von der Notwendigkeit spricht, den »gewaltigen Umbau der Kultur zur ›Medienkultur‹ theoretisch viel umfassender als bisher zu deuten. Dieser Aufgabe fühlen sich auch Peter Glotz oder Oskar Negt verpflichtet, die in zwei Interviews ihre Thesen vertreten; Peter Glotz sieht die Notwendigkeit für regulative Instanzen, um die Wissenskluft zwischen der Wissenselite und dem Wissensproletariat nicht größer werden zu lassen, und für eine ›Kommunikationsverfassung‹, die der Globalisierung und gleichzeitig Regionalisierung, der Internationalisierung und Machtkonzentration gerecht wird. Er glaubt, daß man sozialstaatliche Regulationen gegen »weltmarktorientierte virtuelle Eliten« durchsetzen könne. Oskar Negt meint: »Die medienvermittelte Wirklichkeit und die Vermischung von primären Erfahrungszusammenhängen und sekundären Medienerfahrungen wird künftig zu einem zentralen Problem der demokratisch verfaßten Gesellschaften werden. Wo wird in der Gesellschaft noch diskutiert, welche Linie in der gesellschaftlichen Entwicklung verfolgt wird?«“

Und um es gleichmal vorweg zu nehmen. Dies mag zwar eine arg alte Zeitschrift (114 Seiten) sein, aber, die hat´s in sich …

Ich hatte ja schon immer (na ja … seit geraumer Zeit zumindest) einen Faible für Sekundärliteratur zum Thema Rockmusik und wenn dann auch noch wisenschaftlich fundiert gearbeitet wurde, war mir das immer am liebsten.

Und hier kann ich ein Prachtexemplar dieser Gattung präsentieren.

Ich empfehle insbesondere folgende Beiträge:

  • Olaf Leitner: Zweimal Deutschrock
  • Paul E. Willis:  Symbol und Realität – Zur gesellschaftlichen Bedeutung der Popmusik
  • Interview mit Johnny Rotten (ex- Sex Pistols)
  • Dieter Hoffmann-Axthelm: Schwierigkeiten der Popmusik in Deutschland

und dann noch ganz insbesondere:

  • Udo Franz: Was von Andrea K. in den Schulakten steht (Materialien zur Schplerwahrnehmung)

Diese Fallstudie zeigt exemplarisch, wie wertende Einträge in den Schulakten (der Autor hate wohl Zugriff auf Einträge dieser Art seit der Vorschule) zur Stimatisierung eines Menschen beitragen können … und was wurde aus Andrea K. ?

Persönlicher Rückblick: 1978 beendete ich mein Studium der Sozialpädagogik und bereitete mich wohl auf meinen Zivildienst vor (ich hatte ja die trügerische Hoffnung, man würde mich bei der Einberufung zum Zivildienst vergessen … die Hoffnung war trügerisch) …

Aber im Ernst: Diese Ausgabe bietet einen wunderbaren Rückblick auf die Denke jener Jahre (enínschließlich jenes Buback – Buches … )

 

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Damals unverzichtbar: Die Edition „Rock Session“ …

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Dem „Phänomen“ Punk-Rock wollte man auch wissenschaftlich auf den Pelz rücken

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Aus dem Interview mit Johnny Rotten

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Die Rückseite des Heftes