Rex Gildo – Komm, laß uns tanzen (1967)

FrontCover1Der Rex Gildo war neben Roy Black eine weitere tragische Figur der traurigen Gestalt, denn auch ihm wäre es wohl lieber gewesen, nicht für immer und ewig auf der „Softie“ Schiene festgelegt zu sein.

Rex Gildo (* 2. Juli 1936 als Ludwig Franz Hirtreiter in Straubing; † 26. Oktober 1999 in München) war ein deutscher Schauspieler und Schlagersänger. Durch Lieder wie Fiesta Mexicana zählte er über mehrere Jahrzehnte zu den erfolgreichsten deutschen Schlagerinterpreten.

Rex Gildo wurde 1936 im niederbayerischen Straubing als jüngstes von fünf Kindern des Postbeamten Ludwig Hirtreiter und dessen Frau Katharina Falterer († 1949) geboren. Seine Urgroßmutter mütterlicherseits sei Italienerin gewesen, erklärte er seinen dunklen Teint.

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Er arbeitete als Statist, bis er 1956 seine erste Nebenrolle an den Münchner Kammerspielen erhielt. Die Managerin Ada Tschechowa nahm ihn als Alexander Gildo unter Vertrag und verschaffte ihm seine erste Filmrolle in Immer wenn der Tag beginnt. 1958 erhielt er seine erste Hauptrolle neben dem damaligen Teenager-Idol Conny Froboess in dem Film Hula-Hopp, Conny. 1961 spielte er in der deutschen Fassung des Musicals My Fair Lady in Berlin die Rolle des Freddy. Insgesamt wirkte er in über dreißig Kino- und Fernsehfilmen mit.

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Fred Miekley war in den 1950er Jahren maßgeblich an der Entdeckung Gildos beteiligt und betreute ihn bis zu seinem Tod im Jahre 1988 als Manager.

1959 erhielt er durch seinen späteren Produzenten Nils Nobach einen Vertrag bei der Plattenfirma Electrola und nahm den Künstlernamen Rex Gildo an. Seinen ersten musikalischen Erfolg unter dem neuen Namen hatte er Anfang 1960 mit dem Titel Sieben Wochen nach Bombay, der Platz 13 in den deutschen Charts erreichte.[4] 1961, 1963, 1964 und 1966 erhielt er den Bronzenen Bravo Otto.

In den 1960er Jahren sang er Duette mit Conny Froboess, Vivi Bach oder Angèle Durand, der Ehefrau seines Produzenten. 1960 nahm er im Duett mit Durand und dem Lied Abitur der Liebe an der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson teil. Besonders erfolgreich war er mit Gitte Hænning im Duo Gitte und Rex Gildo.

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1969 nahm er erneut an der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson teil, diesmal mit drei Titeln – wie seine beiden Mitstreiterinnen Siw Malmkvist und Peggy March: Die Juroren wählten aus Lady Julia, Festival der jungen Liebe und Die beste Idee meines Lebens letzteren Titel als Favoriten aus, der sich damit für die Finalrunde qualifizierte, dort aber keine Stimme erhielt. 1972 hatte er mit dem Lied Fiesta Mexicana seinen größten kommerziellen Erfolg. Weitere Top-10-Erfolge in den 70ern waren Marie, der letzte Tanz ist nur für dich und Der letzte Sirtaki.

1981 bekam er im ZDF eine Fernsehshow unter dem Titel Gestatten: Rex Gildo. Anfang der 1980er Jahre gelangen ihm erneute Chart-Erfolge mit Liedern, die von Hanne Haller, Rex Gildos ehemaliger Produzentin, geschrieben wurden. 1985 produzierte Dieter Bohlen, auf Bitten von Egmont Lüftner von BMG-Ariola, mit Rex Gildo die Modern-Talking-Coverversion Du ich lieb’ dich (Original: Do You Wanna), die mit 5000 verkauften Singles kommerziell nicht erfolgreich war.[8] Danach wechselte Gildo mehrfach die Plattenfirmen und hatte in Zusammenarbeit mit den Flippers-Produzenten Uwe Busse und Karlheinz Rupprich kleinere Erfolge wie Mexikanische Nacht oder Was ist schon eine Nacht.

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In den 1990er Jahren hatte er mit Stücken wie Verrückt, verliebt und atemlos, Toujours Amour oder Bella Madalena mehrere kleinere Erfolge bei den Plattenfirmen Dino Music, Bellaphon, Koch Music und Ariola, die jedoch nicht an seine großen Hits aus den 1970er Jahren heranreichten. 1993 zeichnete der MDR die Show Fiesta Rexicana auf; es folgten Gastauftritte in Musiksendungen und Serien. Insgesamt hatte seine Popularität jedoch nachgelassen, und er trat nun vor allem auf Volksfesten und in Einkaufszentren auf; es wurde über Alkohol- und Medikamentenprobleme berichtet.

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Rex Gildo war ab 1974 mit seiner Cousine Marion Hirtreiter verheiratet.[11] Der Presse gegenüber hatte er behauptet, dass es sich bei der Braut um eine Zufallsbegegnung mit einer Frau namens Marion Ohlsen handele, was erst später durch Presseberichte widerlegt wurde. Angeblich handelte es sich um eine Scheinehe.[12] Das Paar hatte keine Kinder, trennte sich, blieb aber verheiratet. Vorausgegangene Liebschaften Gildos mit Bühnenpartnerinnen wie Gitte Hænning stellten sich als rein medial inszeniert heraus.[13] Gildos sexuelle Orientierung ist bis heute Gegenstand zahlreicher Spekulationen. Bereits 1989 wurde er in der Publikation Leben, Lieben, Legenden von Hermann J. Huber als homosexuell aufgelistet.[16] In einem filmischen Porträt von 2022 folgt der Regisseur Rosa von Praunheim dieser These, die in Interviews mit Kollegen und Weggefährten Gildos wie Gitte Hænning untermauert wird. Archivmaterial zeigt, dass schon der Schlagersänger Costa Cordalis zu Lebzeiten öffentlich über Gildos sexuelle Veranlagung sprach.

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Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte er am 23. Oktober 1999 in Bad Vilbel in einem Möbelhaus vor 3000 Besuchern. Am Abend desselben Tages stürzte er aus einem Fenster im zweiten Stock seiner Münchner Wohnung. Drei Tage später starb Rex Gildo im Alter von 63 Jahren an den dabei erlittenen inneren Verletzungen. Aufgrund der Umstände und der Zeugenaussagen wird von Suizid ausgegangen. Er wurde auf dem Münchner Ostfriedhof an der Seite seines Managers Fred Miekley bestattet.[ Aus dem Umfeld von Gildo wurde bekannt, dass Miekley vermutlich auch sein Lebensgefährte war. Marion Hirtreiter wurde 2019 im selben Grab beigesetzt. (wikipedia)

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Hier ein Album aus dem Jahr 1967, veröffentlicht auif dem Challplatten-Clib Label „S+R International“. Das gleiche Album wurde auch für die Zeitschrift „Constanze“ veröffentlicht.

Das Album ist unsäglich belanglos … aber meine Gedanken sind eigentlich ganz woanders … wie kann es nur sein, dass da jemand sein ganzes Leben lang seine sexuelle Orientierung verschweigt, verleugnet … in welcher beschissenen Welt haben wir damals eigentlich alle gelebt ?

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Besetzung:
Rex Gildo (vocals)
+
eine kleine Schar unbekannter Studiomusiker

Das Cover der „Constanze“ Ausgabe:
Constanze FC1

Titel:
01. Komm, laß uns tanzen (I Wanna Lover) (Dallon/Weber) 2.08
02. Versuch es noch einmal (Winchester Cathedral) (Stevens/Tilgert/Montague) 2.05
03. Sugar Girl (Sugarbush) (Albrecht/Pronc/Aviles/Dagmann) 1.58
04. Die blauen Schatten (Brandenburg/Gildo) 2.18
05. Frag nicht soviel (Fiddle Around) (Ballard/Gildo) 2.25
06. Smile (Chaplin/Turner/Parsons) 3.03
07. Komm doch (Call Me) (Hatch/Weber) 2.46
08. Eine ganze Nacht (Games That Lovers Play) (Last/Loose) 2.31
09. Augen wie zwei Sterne (That’s Nice) (Dallon/Loose) 2.51
10. Ich sende dir Rosen (Red Roses For A Blue Lady) (Tepper/Brodsky/Balz) 2.15
11. Alles Theater (Morris/Greenberg/Schwartz/Siegel) 2.15
12. Seit ich dich gesehn (When I Fall In Love) (Young/Heymann/Kröll) 2.30
13. An was denkst du? (Lane/Freed/Oldörp) 2.06
14. Les Parapluis de Cherbourg (Legrand/Demy) 2.52
15. Wenn du bei mir bist (It’s Only A Paper Moon) (Arlen/Rose/Harburg/Brandin) 2.28
16. Du bist genau wie die andern (The Face Of A Loser) (Reed(Conrad/Weber/Kraus) 2.40

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Grab

Mehr von Rex Gildo in diesem Blog:
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Halb fiktional, halb dokumentarisch erzählt Rosa von Praunheim in seinem Film das Leben von Rex Gildo, dessen bürgerlicher Name Ludwig Franz Hirtreiter war, als die tragische Geschichte eines Unterhaltungskünstlers, der sich in der repressiven Öffentlichkeit der 1950er- und 1960er-Jahre zu einem Doppelleben gezwungen glaubte und auch später nie den Ausbruch aus seinem Versteck wagte. In den Spielszenen brillieren Newcomer Kilian Berger als junger Rex Gildo, Kai Schumann in der Rolle als älterer Rex und Ben Becker als Fred Miekley. In den dokumentarischen Szenen erzählen u.a. Schlagerstar Gitte Hænning und Cindy Berger von ihrer Zeit mit Rex Gildo … sehr empfehlenswert !

Verschiedene Interpreten – Die 20 schönsten Weihnachtslieder – Stars wünschen frohe Weihnacht (1981)

FrontCover1Alle Jahre wieder gab´s und gibt es wohl auch noch Weihnachts-Schallplatten (CD´s) wie diese:

Stars und Sternchen (vornehmlich aus dem Bereich der Schlagermusik) trällern allseits bekannte Weihnachtsklassiker zur Einstimmung auf das „frohe Fest“.

Auch wenn mich die LP nun wirklich nicht vom Hocker haut, ein paar Dinge wollte ich schon noch anmerken:

Die Bearbeitung von „Kommet ihr Hirten“ stammt von dem ursprünglichen Jazzgitarristen Ladi Geisler und bei dem schlesischen Volkslied „Auf dem Berge, da wehet der Wind“ (Prädikat: gar nicht mal so schlecht) wandern meine Gedanken zu meinem Vater.

Und bei „Aba Heidschi-Bumbeidschi“ darf Julia Migenes Töchterchen Martina ein paar Takte krächzten … meinetwegen.

Michael Theodore:
Michael Theodore

Und unbekannt war mir bisher der Michael Theodore; der wurde am 17. Juli 1939 in Thessaloniki geboren und machte sich dann, als er irgendwie in seiner Wahlheimat Deutschland landete, auch einen Ruf speziell als Interpret von Weihnachtsliedern. 

Soweit so gut, und auch dieses Album wird nun seinen Platz in meinem Archiv verlieren.

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Titel:
01. Mireille Mathieu: Süßer die Glocken nie klingen (Traditional) 2.44
02. Peter Alexander: Leise rieselt der Schnee (Traditional) 2.25
03. Der Bielefelder Kinderchor: O Tannenbaum (Traditional) 1.39
04. Udo Jürgens: Jingle Bells (Optrako) 2.12
05. Renate & Werner Leismann: Kommet ihr Hirten (Traditional) 1.49
06. Rex Gildo: Still, still, still (Traditional) 2.46
07. Günter Noris: Petersburger Schlittenfahrt (Eilenberg) 3.27
08. Bruce Low: White Christmas (Berlin) 2.47
09. Die Münchner Chorbuben: Auf dem Berge, da wehet der Wind (Traditional)  2:09
10. Andrea Jürgens: Alle Jahre wieder (Traditional) 1.40
11. René Kollo: Vom Himmel hoch (Traditional) 2.34
12. Julia Migenes mit Tochter Martina: Aba Heidschi-Bumbeidschi (Traditional) 3.32
13. Rudolf Schock: Es ist ein Ros‘ entsprungen (Praetorius) 2.20
14. Der Tölzer Knabenchor: Ihr Kinderlein kommet (Abraham/v.Schmid/Schulz) 1.56
15. Fritz Wunderlich: Drei Könige wandern aus Morgenland (Cornelius) 1.58
16. Ingeborg Hallstein: Alleluja (Mozart) 2.31
17. Michael Theodore: Herbei, o ihr Gläubigen (Adestes Fideles) (Traditional) 2.10
18. Nini Rosso: The Little Drummer Boy (Simeone/Onorati/Davis) 3.03
19. Erika Köth: O du Fröhliche (Traditional) 2.17
20. Knabenchor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin: Stille Nacht, heilige Nacht (Gruber/Mohr) 3.11

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Edition Zeitgeist – Zeitgeist 1970 (2008)

FrontCover1Hinter dem etwas einfallslosem Cover steckt ne kleine Ladung musikalisches Dynamit, denn hier versammeln sich überwiegend heftige Schlagerraritäten aus dem Jahre 1970.

Zusammengestellt wurde diese Edition (insgesamt 4 Boxen á 5 CD´s !) vom Hamburger Musikjournalisten Holger Stürenburg, der dabei von weiteren Experten unterstützt wurde.

Und Stürenburg schreibt dann als Vorwort folgendes:

„Die 70er und 80er Jahre waren zweifellos eine musikalisch-kreative wie politisch/soziologisch äußerst brisante, faszinierende Ära.Immer wieder fand der gesellschaftliche Zeitgeist Eingang in deutschsprachige Musikproduktionen.

Vorliegendes Projekt „Zeitgeist“ soll einen zeitgeschichtlich relevanten Überblick über die hochspannende Entwicklung einheimischer Popkultur zwischen 1970 und 1989 vermitteln, wobei wir hierbei sowohl allseits bekannte, längst zu Evergreens avancierte Hits, als auch historisch bedeutsame Raritäten, von denen viele noch nie zuvor auf CD veröffentlicht wurden.

Stilistisch ist nahezu alles dabei, was hierzulande in diesen Tagen eine Rolle spielte: Von traditionellem Schlager über Liedermacher/Chanson, Deutschpop, Neue Deutsche Welle, bis hin zu rockigen, gar punkigen und enorm schrägen Klängen.“

Singles1Und es ist wirklich eine beeindruckende Sammlung und damit meine ich natürlich insbesondere die Raritäten, bei denen man nur staunen kann … wobei die Frage erlaubt sein darf, ob ausgerechnet diese Raritäten, die eben eher erfolglos waren (weil sie vielleicht eben genau nicht dem Zeitgeist entsprachen ?) examplarisch für den Zeitgeist jener Jahre stand. Da melde ich mal meine Zweifel an.

Singles2Macht aber auch nichts, denn dieser Schatz an Raritäten überstimmt meine intellektuellen Zweifel. Viele der Lieder sind sog. „deutsche Originalversionen“, d.h., eigentlich stammten si aus dem englischsprachigen Raum … das war halt damals so.

So z.B. Michael Holm und sein „Mendocino“ (eigentlich vom Sir Douglas Qunitett – das wußte ich damals aber nocht nicht, gefallen hat mir das Lied auf jeden Fall) und „Wenn der Sommer kommt“ (= „In The summertime“ von Mungo Jerry – das Lied gefiel mir damals allerdings überhaupt nicht); hier vorgetragen von einem Combo mit dem Namen „Mon Thys“ (dahinter steckte ein gewisser Gerd Müller-Schwancke, ein Schlager Hans-Dampf-in-allen-Gassen).

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Und dann fällt noch auf, des ziemlich häufig die Orgel relativ dominant ist … hat mich irgendwie überrascht. Textlich dürfen wir nicht allzuviel erwarten, wenngleich ein Lied wie „Liebe und Rock’n‘ Roll“ schon sehr zeitgeistig ist (Hair und Woodstock lassen grüßen). Und der Song  wurde ursprünglich vom US Orgel-Schlagzeug Duo „Teegarden & Van Winkle“ eingespielt.

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Tja, und vor wenigen Tagen schrieb ich noch „Hauff & Henkler“ kenn´ich nicht, damit ist nun vorbei, denn dieses DDR Gesangs-Duo hat ihren ebenfalls einen Platz gefunden. Größere Begeisterung hat ihr Lied „Herbssturm“ bei mir dann doch nicht ausgelöst. Und Rex Gildo tastet sich mal versuchweise an Reaggaemusik heran.

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Und natürlich geht dann mein Herz auf, wenn die Katja Ebstein ihren größten Erfolg schmettert: „Wunder gibt es immer wieder“ erneut ein Song mit der Orgel als Hauptinstrument, einfach nur triumphal und sp ganz bescheuert ist dieser Text nun wirklich nicht.

Und natürlich ist klar, wenn diese Edition von den Jungs von Bear Family herausgebracht worden wäre, hätte sie noch ein ganz anderes Format. Aber das booklet ist schon ganz interessant.

Und natürlich wird uns diese Edition im Laufe dieses Jahres noch öfters hier begegnen… Hand aufs Herz und hin hinein in der Vergnügen jene alten Scheiben so ganz und gar ohne knistern hören zu können.

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Titel:
01. Anthony: Liebe und Rock’n‘ Roll (Knape/Teegarden/Kunze) 3.26
02. Babs Nielsen: Hello Mr. Donovan (Argento/Cassano/Conti/Josetti) 2.44
03. Caterina Caselli: Und wenn die Welt vom Himmel fällt (Bauer/Hertha) 2.58
04. Die Minstrels: Grüezie wohl, Frau Stirnimaa (Feuer) 2.41
05. Hauff & Henkler: Herbstbummel (Schmitz/Fischer) 2.41
06. Katja Ebstein: Wunder gibt es immer wieder (Bruhn/Loose) 3.31
07. Mary Roos: Arizona Man (Moroder/Holm) 4.42
08. Michael Holm: Mendocino (Sahm/Holm) 2.32
09. Mon Thys: Wenn der Sommer kommt (In The Summertime) (Dorset/Holm) 2.54
10. Rex Gildo: Love A Little Bit (Melinda) (Zimmermann/Jay) 2.29
11. Ricky Shayne: Fantastic ((Zimmermann/Jay) 2.59
12. Tonia: Wenn die Nachtigall singt (Farmer/Henning/Mainzel) 2.07

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Booklet1

Karin Hübner + Paul Hubschmid – My Fair Lady (Die Originalaufnahme der deutschen Erstaufführung) (1962)

FrontCover1Ihr Erfolg muss damals phänomenal gewesen sein … und Karin Hübner und Paul Hubschmid waren wohl in aller Munde … und nach dem Motto „Ladies first“:

Karin Hübner (* 16. September 1936 in Gera; † 25. Juli 2006 in München) war eine deutsche Schauspielerin.

Karin Hübner, deren Eltern beide Opernsänger waren, wuchs in Michendorf bei Potsdam auf. Nach ihrem Abitur im Jahr 1953 nahm sie Gesangs- und Schauspielunterricht an der Schauspielschule Max Reinhardt in Berlin und war in den folgenden Jahren als Sängerin und Schauspielerin tätig. 1954 wurde sie an die Städtischen Bühnen Münster engagiert, danach in Bremen und Berlin. Ihr Filmdebüt hatte sie mit der Titelrolle in der DEFA-Verfilmung Emilia Galotti nach Gotthold Ephraim Lessing. Trotz einiger weiterer Hauptrollen gelang es ihr danach nicht, sich als Filmschauspielerin zu etablieren.

Einen großen Triumph feierte sie mit der Rolle der Eliza Doolittle ab Oktober 1961 an der Seite von Paul Hubschmid als Professor Henry Higgins in Frederick Loewes Musical My Fair Lady, in dem sie bis 1965 etwa 850 Mal auftrat. 1968 produzierte ihr damaliger Ehemann Frank Duval mit ihr das 30-minütige Hörspiel „Die vier Schwestern“ frei nach Anton Tschechow sowie mit Erika von Thellmann, der Sängerin Alexandra und mit Ivan Rebroff in weiteren Rollen. Bis Mitte der 1970er Jahre trat sie unter anderem an Münchener Boulevardtheatern auf. Nach zahlreichen Erfolgen als Musical-, Film- und Fernsehdarstellerin sowie als Sängerin zog sie sich danach aus privaten Gründen von der Bühne zurück.

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Karin Hübner

Ein Selbstmordversuch durch das Anzünden ihrer Wohnung hatte 1982 für sie wegen fahrlässiger Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung zur Folge. 1983 scheiterte sie als Regisseurin mit ihrer Inszenierung von Unter der Treppe. Charles Dyers tragisch-komisches Zwei-Personen-Stücks wurde von der Presse verrissen und fiel auch beim Publikum durch. Danach trat sie Mitte der 1980er Jahre wieder als Schauspielerin auf, so unter anderem in der Spielzeit 1984/85 am Münchner Boulevardtheater in Neil Simons Erfolgsstück Pfefferkuchen und Gin. 1987 erklärte Hübner ihren endgültigen Abschied von der Bühne.

Die Schauspielerin war mit dem Regisseur Peter Beauvais, dem Schauspieler Günter Pfitzmann und dem Komponisten Frank Duval verheiratet. Aus der Ehe mit Beauvais hatte sie eine Tochter.

Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof in Ottobrunn. (Quelle: wikipedia)

Hm, angesichts dieser Biographie kommt man wieder ins grübeln, wieviele Künstler auch Grenzgänger sind …  (oder: wieviel Verzweiflung muss in einem Mensch stecken, dass er aus suizidalen Motiven die eigene Wohnung anzündet ?)

Paul Hubschmid (* 20. Juli 1917 in Aarau; † 31. Dezember 2001 in Berlin) war ein Schweizer Film- und Theaterschauspieler.

Der Sohn eines Buchhalters absolvierte 1937 das Max Reinhardt Seminar in Wien und gab sein Bühnendebüt am dortigen Deutschen Volkstheater unter Walter Bruno Iltz. Es folgten Engagements am Theater in der Josefstadt sowie Gastspiele in Berlin (unter Heinz Hilpert), Düsseldorf und Frankfurt.

1938 erhielt Hubschmid seine erste Filmrolle in der Schweizer Produktion Füsilier Wipf. Von 1948 bis 1953 arbeitete er in Hollywood unter dem Pseudonym Paul Christian. Dabei spielte er neben Maureen O’Hara und Vincent Price die Hauptrolle in Die schwarzen Teufel von Bagdad, neben Maria Montez in Der Dieb von Venedig sowie die Hauptrolle in dem Science-Fiction-Film Panik in New York. Darüber hinaus war er seinerzeit unter der Regie von Don Siegel in der in Wien gedrehten Komödie No Time for Flowers zu sehen.

PaulHubschmidIm Jahr 1953 kehrte er nach Deutschland zurück und spielte tragende Rollen neben Marika Rökk (Maske in Blau) und Lilo Pulver (Die Zürcher Verlobung ). Besonders populär wurde er in der Hauptrolle des Abenteuerfilms Der Tiger von Eschnapur unter der Regie von Fritz Lang sowie dessen Fortsetzung Das indische Grabmal (ein Remake der Stummfilme von 1921; Regie führte damals aber Joe May). Daneben trat Hubschmid immer wieder in internationalen Produktionen auf wie 1964 neben Lilli Palmer in Die Unmoralischen, 1966 neben Michael Caine im Agenten-Thriller Finale in Berlin (nach einem Roman von Len Deighton) und 1967 neben Catherine Deneuve in Hemmungslose Manon. Außerdem wirkte Hubschmid in vielen Fernsehproduktionen mit, u.a. in dem Krimi-Mehrteiler Wie ein Blitz (nach Francis Durbridge), in Helmut Dietls preisgekrönter TV-Satire Kir Royal und in einer Staffel der ZDF-Vorabendserie Forsthaus Falkenau sowie in seinem letzten TV-Auftritt als Hauptdarsteller der ARD-Serie Jolly Joker. 1980 wurde er für sein langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet.

Darüber hinaus arbeitete Hubschmid umfangreich als Darsteller und Sänger in Musicals. So spielte er ab 1961 den Professor Higgins in der deutschen Erstaufführung von My Fair Lady und in über 2000 Vorstellungen in Wien, München und Berlin.

Paul Hubschmid war in erster Ehe mit der Schauspielerin Ursula von Teubern († 1963) verheiratet. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der in Hamburg lebende Journalist Peter Christian Hubschmid ist mit der Schriftstellerin Carmen Korn verheiratet. Aus Paul Hubschmids zweiter Ehe mit Eva Renzi, die von 1967 bis 1980 dauerte, stammt seine Adoptivtochter, die Schauspielerin Anouschka Renzi. Von Juli 1985 bis zu seinem Tode war er mit der Schauspielerin Irène Schiesser verheiratet. (Quelle: wikipedia)

Der Hubschmid auch drei Ehen absolviert *ggg* … da bin ich ja ein Waisenknabe daneben, mit meinen zwei Ehen …

Auf jeden Fall war diese deutsche Adaption von „My Fair Lady“ ein Bombenerfolg …

Und um darum geht´s bei „My Fair Lady“

1. Akt:
Professor Higgins, lebt ganz für das Studium der Sprachen und Dialekte. Auf dem Marktplatz vor der Covent Garden Opera begegnet er zufällig Oberst Pickering, einem gerade aus Indien zurückgekehrten Fachkollegen. Da trifft sie der Wortschwall des schimpfendem Blumenmädchens Eliza Doolittle.

Am nächsten Tag erscheint Eliza, überraschend bei Professor Higgins, um bei ihm Sprachunterricht zu nehmen. Sie möchte eine Lady werden und einen Blumenladen eröffnen. Higgins ist über ihr Anliegen verblüfft, doch dann reizt ihn das Experiment, ganz besonders, weil Pickering mit ihm wettet, das das gänzlich unmöglich sei Elizas Vater, der Müllkutscher Alfred P. Doolittle, vermutet hinter dem Aufenthalt seiner Tochter im Haus des Professors eine Liebesaffäre. Er versucht, die Situation finanziell auszunutzen, wird aber abgewiesen.

Nach wochenlanger harter Arbeit, bei der Higgins keinerlei Rücksicht auf die seelischen Konflikte des jungen Mädchens nimmt, wird Eliza beim Pferderennen von Ascot der Gesellschaft präsentiert. Sie fällt dabei aus der Rolle, doch der junge Aristokrat Freddy Eynsford-Hill ist von ihrer Originalität und Natürlichkeit begeistert und verliebt sich augenblicklich in sie.

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Karin Hübner mit Paul Hubschmid in My Fair Lady

2. Akt:
Auf dem Diplomatenball ist Eliza die von allen anerkannte und bewunderte „Lady“. Higgins und Pickering gratulieren sich gegenseitig zu ihrem Erfolg. Das Objekt ihrer Sprachdressur verlieren sie dabei völlig aus den Augen. Eliza ist tief verletzt, als sie erkennt, dass sie nur ein Experiment war und verlässt zornig das Haus ihres Lehrers. Sie trifft dabei auf den schmachtenden Freddy. Seine sehnsüchtigen Blicke erwidert sie mit einer Wut, die eigentlich Higgins gelten sollte.

Auch Alfred Doolittle, ihr Vater, ist in der Gegend. Durch die Jahresrente eines reichen amerikanischen Gönners vermögend geworden, feiert er mit Freunden die letzte Nacht vor seiner zweiten Hochzeit.

Am nächsten Tag fragen sich Higgins und Oberst Pickering, was wohl der Grund für Elizas Verschwinden sein könnte. Eliza spricht sich mit Higgins’ Mutter aus, einer klugen und verständnisvollen Frau. Higgins, der ebenfalls Rat bei seiner Mutter sucht, findet dort Eliza. An der Art, wie sie sich augenblicklich wieder in die Wolle geraten, ist deutlich zu erkennen, dass nicht nur der Sprachunterricht die beiden verbunden hat.

Wieder allein zu Hause, wird Higgins bewusst, dass ihm die junge Frau mehr bedeutet als er dachte. Gerade als er sich die Aufnahmen von Elizas Stimme anhört, tritt sie unerwartet in den Raum …(Quelle: theaterverein.ch)

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Single: „Karin Hübner singt aus My Fair Lady“

Die deutschsprachige Erstaufführung fand am 25. Oktober 1961 im Theater des Westens in Berlin statt. In der Inszenierung von Sven Aage Larsen spielten unter anderem Karin Hübner, Paul Hubschmid, Alfred Schieske, Agnes Windeck, Friedrich Schoenfelder und Rex Gildo. Die Übersetzung in das Deutsche unter Verwendung des Berlinischen ist von Robert Gilbert, eine an das Wienerische angepasste Fassung stammt von Gerhard Bronne.

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Karin Hübner mit Wolfgang Lukschky in „My Fair Lady“

Und hier die deutsche Urfassung dieses Musicals, für Retro-Freunde ganz sicher ein Genuss und für Schlagerfreunde insofern interessant, weil hier ein junger Rex Gildo sich seine ersten Meriten verdient hat.

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Karin Hübner und Rex Gildo in My Fair Lady

Besetzung:
Rex Gildo (vocals bei 10., 13.)
Boris Greverus (vocals bei 04., 14.
Hans Hardt (vocals bei 04., 14.)
Paul Hubschmid (vocals)
Karin Hübner(vocals)
Alfred Schieske (vocals bei 04., 14.)
Friedrich Schönfelder (vocals bei 02,, 05., 12., 15.)
+
Orchester und Chor des „Theater des Westens“ unter der Leitung von Franz Allers

BackCover1Titel:
01. Ouvertüre 2.40
02. Kann denn die Kinder keiner lehren …?  2.52
03. Wäre det nich wundascheen?  3.27
04. Mit ’nem kleenen Stückchen Glück 2.09
05. Bin ein Mann wie jeder Mann 3.41
06. Wart’s nur ab! 2.51
07. Es grünt so grün! 2.34
08. Ich hätt‘ getanzt heut‘ Nacht 3.30
09. Ascot-Gavotte 3.15
10. In der Straße, mein Schatz, wo du lebst 2.20
11. Embassy-Waltz 2.38
12. Sie sind’s, der es geschafft hat 3.18
13. Tu’s doch! 2.16
14. Bringt mich pünktlich zum Altar 2.27
15. Kann eine Frau nicht sein wie ein Mann? 2.12
16. Ohne dich! 2.25
17. Ich bin gewöhnt an ihr Gesicht 4.53

Musik: Frederick Loewe
Originaltext: Alan J. Lerner
Deutscher Text: Gerhard Bronner

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Verschiedene Interpreten – Schlager – Hits mit Witz – Vol. 1 (2016)

FrontCover1Jetzt mache ich es mir mal ganz einfach … ich starte mit der Edition „Schlager – Hits mit Witz“:

Jawohl – es gab nicht nur Schlager bei den sich „Herz auf Schmerz“ und „Liebe auf Triebe“ reimte. In dieser 10 CD Box haben wir 200 der witzigsten Schlager zusammengetragen. „Mein Papagei frisst keine harten Eier“ . „Mein kleiner grüner Kaktus“ – „An der Nordseeküste“ oder auch „Polonäse Blankenese“ – alle diese Titel sind dem gewogenen Hörer deutscher Schlagermusik bestens im Ohr. Alle in dieser Box versammelten Titel sind entweder zum Mitgrölen oder mindestens zum Schmunzeln geeignet. Diese humoristische Schlagerreise führt den Hörer durch zehn Jahrzehnte musikalischer Humorhöhepunkte. 

Von den Comedian Harmonists, Max Kuttner und Willi Rose bis hin zu Klaus & Klaus, Gottlieb Wendehals oder auch Torfrock ist hier fast alles vertreten was Rang und Namen hat oder hatte. (Hüllentext)

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Was macht der Maier am Himalaja? Die humorvolle Antwort auf diese und viele andere Fragen des Lebens findet man in dieser Box mit 200 ganz speziellen Schlagern. Denn hier geht es einmal nicht um Herz und Schmerz, sondern um Lieder mit doppeldeutigen, hintergründigen und witzigen Texten vom Jahr 1920 bis heute.

Schlager waren immer ein Spiegel der jeweiligen Zeit und so spannt sich der musikalische Bogen vom kabarettistischen Trizonesien-Song von 1949 über Peter Igelhoffs Nachtgespenst bis zur unbeschwerten Polonäse Blankenese. Künstler wie Peter Alexander, Evelyn Künnecke, Bill Ramsey, Trude Herr und viele andere sorgen auf einer Reise durch die Jahrzehnte für gute Laune.

SinglePack2

Außerdem bieten die zehn CDs etliche Raritäten zum Schmunzeln wie Curd Jürgens Hühner-Boogie oder einen Twist, in dem Frankreichs Rockstar Johnny Hallyday in schwer verständlichem Deutsch einen Elefanten besingt. (jpc.de)

Mir gefallen natürlich insbesondere (oder fast ausschließlich) all die alten ulkigen Singles aus den 60er Jahren. Wobei die Sammlung nicht so ganz stringent ist, denn was der Dorte Hit „Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben“ in dieser Sammlung zu suchen hat, erschließt sic nicht auf den ersten Blick (außer man hält alle Schlager der 60er Jahre für unfreiwillig komisch … )

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Sei´s drum … net nette Sammlung, die nehm ich vielleicht mal zum nächsten Seniorentanz-Cafe mit … vielleicht kann ich dann mit einer rüstigen Senioren ne kesse Sohle auf dem Tanzparkett hinlegen …

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Titel:
01. Klaus & Klaus: An der Nordseeküste (1985) (deReede/Ortel/v.Hill/Büchner) 3.39
02. Bill Ramsey: Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (1962) (Gietz/Bradtke) 3.02
03. Gus Backus: Da sprach der alte Häuptling der Indianer (1960) (Scharfenberger/ Wehle) 2.50
04. Muskelkater: Mich kennt keine Sau (1990) (Bruhn) 3.20
05. Tennessee: Tote Hose im Wilden Westen (1997) (Walendowski/David-Ohlmeier/ Heinrichs/Meifert) 3.08
06. Billy Mo: Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut (1962) (Niessen/Rüger) 2.26
07. Paul Kuhn: Es gibt kein Bier auf Hawaii (1963) (Rolle/Röckelein) 2.54
08. Die Regento Stars: Leila (1959) (Dauber/v.Breda) 2.35
09. Torfrock: Volle Granate Renate (1979) (Büchner/Voß/Rieckmann) 4.02
10. Dorthe: Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben (1968) (Bruhn/Buschor/Förster) 2.39
11. Trude Herr: Ich will keine Schokolade (1960) (Morrow/Blecher) 2.26
12. Vico Torriani: Cafe Oriental (1960) (Alstone/Tabet) 2.18
13. Billy Sanders: Gartenzwerg-Marsch (1962) (Bruhn/Bradtke) 2.56
14. Die Jokies: Unser Stammlokal (1983) (Floppkopp/David-Ohlmeier/Heinrichs/ Waleridowski) 3.14
15. Ralf Bendix: Babysitter Boogie (1961) (Parker/Relin) 2.07
16. Hazy Osterwald Sextett: Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt (1966) (Feltz/Peeters) 3.30
17. Rex Gildo: Speedy Gonzales (1962) (Kaye/Hill/Lee/Charles/Gerard/Gordan) 2.37
18. Chris Howland: Die Mutter ist immer dabei (1960) (Jagert/Schwabach) 2.30
19. Bill Ramsey: Maskenball bei Scotland Yard (1962) (Gietz/Bradtke) 2.35
20. Gottlieb Wendehals: Polonäse Blankenese (Neuaufnahme) (1981) (Böhm-Thorn/Jud) 4.02

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Die Rückseite der 10 CD Box

Verschiedene Interpreten – Dieter Thomas Heck präsentiert Stars und Hits – Tag des deutschen Schlagers `82 (1982)

FrontCover1Auf den ersten Blick eine ganz normale Schlagerplatte, präsentiert von dem großen Dieter Thomas Heck und auch auf den zweiten Blick bleibt es eine ganz normale Schlagerplatte … Man feierte den Tag des Schlagers anläßlich der Verleihung der „Goldenen Stimmgabel“:

Die Goldene Stimmgabel war eine Auszeichnung der deutschen Musikbranche für deutschsprachige Interpreten, die von 1981 bis 2007 vergeben wurde.

Die Preisträger wurden anhand der verkauften Tonträger (LP, CD) bestimmt, deren Verkaufszahlen jeweils vom Oktober des Vorjahres bis zum Juni des laufenden Jahres von der Media Control ermittelt wurden. Im Jahr 2007 wurde die Goldene Stimmgabel zum 22. Mal in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen am Rhein verliehen. Es war die 27. und letzte Verleihung der Goldenen Stimmgabel insgesamt.

Durch die Fernsehgalas beim ZDF führte Dieter Thomas Heck, der Erfinder der Veranstaltung. Nach seinem Ausscheiden beim ZDF wurde die Verleihung nicht fortgeführt. (Quelle: wikipedia).

SingleHüllen01
Diese Platte präsentiert also die Sieger der 2. Veranstaltung dieser Art und natürlich tauchen da viele Namen auf, die die Schlagerszene  z.T, sehr lange geprägt haben, wie Rex Gildo Karel Gott, Gitte oder Roland Kaiser.

SingleHüllen02
Aber auch unbekanntere Interpreten wie Christian Franke, Hanne Haller, Gottlieb Wendehals, Peter Petrel oder Fred Sonnenschein (alias Frank Zander) und seine Freunde erklingen hier in ihrer ganzen Pracht.

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Textlicher Tiefpunkt ist ganz sicher die Polonäse Blankenese und überraschenderweise ist der Text von „Der Teufel und der junge Mann“ von Paola irgendwie zumindest ein wenig pfiffig.

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Also: eine ganz normale Schlagerplatte aber zwei Songs fallen dann schon gewaltig aus dem Rahmen. Da ist zum einen der Ted Herold Song „Bill Haley“ (was machte denn der bei den Schlagerstars ?) und dann als eindeutiger Höhepunkt, der Grusel-Song „Es ist Mitternacht, John“ von Mr. Dieter Thomas Heck himself!

DieGeschichtevonDaveWalton
In bester Edgar Wallace Manier erzählt und „singt“ Heck die Geschichte von Dave Walton und seinem Nebenbuhler John Robertson … Ich weiß nicht, welchen Teufel den Dieter Thomas Heck geritten hat, diese eher parodistische Single aufzunehmen (das dazugehörige Album gibt es demnächst hier), aber dieser Song ist sowas von abstrus und schräg, dass er schon wieder gut ist (zumindest für Leute wie mich, die mit einer gehörigen Portion von schrägem Humor ausgestattet sind).

Und von daher ist diese “ ganz normale Schlagerplatte“ schon irgendwie interessant.

Und natürlich war „Bild am Sonntag“ nur zu gerne bereit, als Pate für diese LP zur Verfügung zu stehen.

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Titel:
01. Christian Franke: Ich wünsch dir die Hölle auf Erden (Wenn du heut´gehst) (Schikora/Andergast) 3.42
02. Andrea Jürgens: Mama Lorraine (Dietrich/Busse/Kunze) 3.31
03. Karel Gott: Wenn ich dich nicht hätte (Siegel/Meinunger) 3.42
04. Hanne Haller: Samstag abend (Haller/Meinunger) 4.22
05. Rex Gildo: Wenn ich je deine Liebe verlier (Haller/Meinunger) 4.25
06. Nicole: Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund (Frankfurter/Jung) 3.11
07. Dschinghis Khan: Loreley (Siegel/Meinunger) 3.57
08. Gottlieb Wendehals: Polonaise Blankenese (Böhm-Thom/Jud) 4.12
09. Roland Kaiser: Liebe mich ein letztes Mal (Grabowski/Dietrich/Michalski/Hammerschmidt) 4.24
10. Gitte: Die Frau, die dich liebt (B.Gibb/R.Gibb/Kunze) 4.01
11. Peter Petrel: Ich bin viel zu bescheiden (Davis/Preuß/Thorsten) 3.36
12. Lena Valaitis: Johnny Blue (Siegel/Meinunger) 3.02
13. Ted Herold: Bill Haley (Seelenmeyer/Krüger/Erek) 3.52
14. Paola: Der Teufel und der junge Mann (Heck/Kunze) 3.53
15. Dieter Thomas Heck: Es ist Mitternacht, John (Pacemaker) 3.46
16. Fred Sonnenschein & seine Freunde: Ja, Wenn Wir Alle Englein Wären (Dance Little Bird) (Thomas/Rendall/Marcard/Zander) 3.10

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Viele bunte Schallplatten

Deutschlandfunk – Schlager Derby Montag 27.06.1966 (1966)

FrontCover1Jetzt mal ein ganz besonderer Leckerbissen für Oldies-Fans … der Mitschnitt der Sendung „Schlager – Derby“ des Radiosenders „Deutschlandfunk“ vom 27.Juni 1966:

Das Schlagerderby war zwischen 1963 und 1978 eine legendäre Musiksendung im Deutschlandfunk, die in der damaligen Bundesrepublik Deutschland und der DDR gerne von jungen Leuten gehört wurde. Besonders ermöglichte die Sendung den Hörern in der DDR ungefiltert die aktuellen westdeutschen und internationalen Musikstücke zu empfangen. In großen Teilen der Bundesrepublik und besonders der DDR konnte der Deutschlandfunk allerdings nur über Mittelwelle und Langwelle gehört werden, was zu Einschränkungen bei der Tonqualität führte.

Über die Platzierung der zwanzig gespielten Titel entschieden die Hörer durch Einsendung einer Postkarte. Die DDR-Hörer konnten Kontakt zum Kölner Sender über westliche Privatadressen herstellen, so dass eine Abstimmung zur Platzierung der Titel auch für sie möglich war. Pro Sendung wurden fünf Musikstücke für die Neuplatzierung vorgestellt. Nach zehnmaliger Platzierung schied das entsprechende Musikstück aus. Die Sendung moderierte ab August 1965 Carl-Ludwig Wolff (Carlo W.). Die Erkennungsmusik Apollo Flight von der Boston Show Band erlangte Kultstatus. Der Sendetermin war anfangs montags (mit einer gekürzten Wiederholung im Aktuellen Plattenteller am Mittwoch um 18:15 Uhr), später mittwochs 20 Uhr (mit der Wiederholung am Donnerstag).

Autogrammkarte Carl-Ludwig Wolff

Autogrammkarte Carl-Ludwig Wolff

Und: Jahresbestplatzierte Interpreten waren Cliff Richard (1963–1964), Pierre Brice (1965–1966), Lords (1967), Roy Black (1968), Barry Ryan (1969/1972), Ricky Shayne (1970–1971), Sweet (1973/1975), Renate Kern (1974), Bay City Rollers (1976–1978). Internationale Top-Stars waren die Beatles, die Rolling Stones, die Beach Boys, die Bee Gees, Status Quo, Creedence Clearwater Revival, Alice Cooper, Simon & Garfunkel, Aretha Franklin und viele andere. (Quelle: wikipedia)

Die Hitparaden-Sendung, moderiert von Carl-Ludwig Wolff, genannt Carlo, hat von Montag, dem 23. August 1965-197? in West und Ost-Deutschland, und – auf Grund der Verbreitung via Mittelwelle auch in ganz Europa) Hörfunk-Geschichte geschrieben, wobei der Anteil der Zuschriften aus der „Ostzone“ (der Begriff „DDR“ war im Regierungssender DLF nicht erwünscht) gleich zu Anfang zwischen 2 bis 5% der Zuschriften ausmachte. Die Resonanz auf die ersten Sendungen war jedenfalls „eine Wucht!“, so das Zitat aus Carlos Buch „Das Derby – Sieg, Platz oder … Sturz?“ (Quelle: die mehr als empfehlenswerte Seite: intermediarte.de/dlf-schlagerderby)

Wer wissen will, wie es sich angehört hat … damals … als „Musk für die Jugend“ gesendet wurde … kann ja gar nicht anders, als sich hier mal zu bedienen. Da finden sich die Rolling Stones mit ihrem genialen „Get Off Of My Clouds“ neben Freddy Quinn mit seinem „Hunder Mann und ein Befehl“. Und auch die damals intensiv diskutierte Frage „wer ist besser: The Lords oder die Rattles“ wird bei dieser Sendung eindeutig entschieden: So nett „Poor Boy“ auch sein mag … „Las Vegas“ haut einfach tierisch rein … (*zwinker*)

Und weil ich ein begeisterter Radio-Hörer bin … kündige ich weitere Beiträge dieser Art an … denn der edle Spender  dieser Aufnahmen (der ungenannt bleiben will) hat weitere Leihgaben dieser Art angekündigt !

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So war das damals wohl … als wir entfesselt wurden …

Titel:

Schlager Derby Montag 27.06.1966: (1.21.36)

01. Intro: Kurt Edelhagen And His Orchestra – Trumpets
02. Pierre Brice – Wunderschön
03. The Beatles – We Can Work It Out
04. Roy Black – Ganz in weiß
05. Marika Kilius & Hans-Jürgen Bäumler: Wenn junge Leute bummeln …
06. Lords – Poor Boy
07. Rattles – Las Vegas
08. Beach Boys – Barbara Ann
09. Simon & Garfunkel – The Sound Of Silence
10. The Beatles – Girl
11. The German Blue Flames – Sha-La-La-La-Lee
12. Freddy Quinn – Hundert Mann und ein Befehl
13. The Rolling Stones – Get Out Off My Cloud
14. Conny Froboess – Ich geh durch den Regen
15. The Walker Brothers – The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore
16. The Beatles – Nowhere Man
17. Herve Vilard – Capri C’est Fini
18. Drafi Deutscher – Honey Bee
19. The Beatles – Day Tripper
20. Freddy Quinn – Abschied vom Meer
21. Rex Gildo – Nie hast du gefragt
22. Kurzdurchlauf
23. Outro: Kurt Edelhagen And His Orchestra – Trumpets

Voilá :

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Verschiedene Interpreten – Lieder sind die besten Freunde – Die schönsten Melodien von Ralph Siegel (1983)

FrontCover1Tja, der Ralph Siegel:

Ralph Siegel (* 30. September 1945 in München) ist ein deutscher Musiker, Schlagerkomponist und Musikproduzent.

Ralph Siegel ist eine der prägenden Figuren des Eurovision Song Contest („Grand Prix“) und nahm bisher mit 25 Kompositionen am internationalen Musikwettbewerb teil. Er ist mit über 2000 Titeln bei der GEMA registriert. Er ist Inhaber der Plattenfirma Jupiter Records und der Siegel-Musikverlage.

Ralph Siegel kam als Sohn des Schlagerkomponisten Ralph Maria Siegel und der Operetten-Sängerin Ingeborg Döderlein auf die Welt. Sein Großvater Rudolf Siegel war als Opernkomponist, Dirigent und Generalmusikdirektor in Krefeld tätig.

Schon in frühester Kindheit lernte Siegel verschiedene Instrumente zu spielen, darunter Schlagzeug, Gitarre, Akkordeon und Klavier. Nachdem er in Harmonie- und Kompositionslehre unterrichtet wurde, schrieb er im Alter von zwölf Jahren seine ersten Musiktitel unter dem Pseudonym Peter Elversen.

Ralph Siegel

Ralph Siegel als Knirps

Mit 19 Jahren schrieb er den von Don Gibson gesungenen Hit It’s a Long Long Way to Georgia, der in den amerikanischen Country-Charts bis auf Platz 8 kletterte. Ralph Siegel machte sich ab 1966 einen Namen in der deutschen Schlager-Szene, indem er Titel für bekannte Sänger wie Mary Roos, Heino, Angela Wiedl, Rex Gildo, Michael Holm, Chris Roberts, Costa Cordalis, Mireille Mathieu, Udo Jürgens, Peter Alexander, Roy Black und Marianne Rosenberg schrieb.

1974 gründete er seine eigene Plattenfirma Jupiter-Records. Im selben Jahr nahm Ralph Siegel zum ersten Mal am Finale des Eurovision Song Contest teil. Ireen Sheer sang seinen Titel Bye Bye I Love You und belegte für Luxemburg den vierten Platz. Es folgten weitere Teilnahmen an dem internationalen Musikwettbewerb – bis heute nahm er mit 23 Kompositionen teil.

Besonders erfolgreich war er im Jahr 1975, als er zusammen mit Udo Jürgens die Hits Der Teufel hat den Schnaps gemacht, Geschieden, Ein ehrenwertes Haus und Griechischer Wein produzierte.

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Erfolgreich war Ralph Siegel in den 1970er-Jahren als Produzent der Gruppe Dschinghis Khan, die unter anderem an einem Eurovision Song Contest teilnahm und dabei den vierten Platz erreichte. Es folgten mehrere vordere Platzierungen in den deutschen Musikcharts.

Seinen größten Erfolg feierte Ralph Siegel beim Eurovision Song Contest 1982 in Harrogate, als die Sängerin Nicole mit dem von Siegel komponierten Lied Ein bißchen Frieden den Grand Prix gewinnen konnte. Damit war Siegel nach Klaus Munro, der 1972 mit dem Lied Après toi für Luxemburg siegte, der zweite deutsche Komponist, der bei dem Wettbewerb einen ersten Platz belegen konnte. Zudem erreichte er 1980 (Theater, gesungen von Katja Ebstein), 1981 (Johnny Blue, gesungen von Lena Valaitis) und 1987 (Laß die Sonne in dein Herz, gesungen von Wind) einen zweiten Platz, sowie 1994 (Wir geben ’ne Party, gesungen von Mekado) und 1999 (Reise nach Jerusalem, gesungen von Sürpriz) einen dritten Rang.

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Mit Katja Ebstein & Co. …

Bei seinen letzten Grand-Prix-Teilnahmen für Deutschland im Jahr 2002 mit I Can’t Live Without Music (Corinna May) (Platz 21 von 24) und 2003 mit Let’s Get Happy (Lou) (Platz 11 von 26) war Ralph Siegel weniger erfolgreich. Seitdem schreibt Ralph Siegel auch Titel für Künstler aus anderen Ländern. Im Jahr 2004 nahm er mit It’s a Wonderful Life, gesungen von den Schwestern Ali & Lis, an der maltesischen Vorentscheidung teil, nach einer Niederlage produzierte er aber stattdessen den Beitrag On Again … Off Again, interpretiert vom Duo Julie & Ludwig. 2005 war Siegel mit sechs Liedern beim Malta Song for Europe vertreten, von denen fünf die Top 10 erreichten. Auch in Bosnien und Herzegowina versuchte er sein Glück mit dem von der Sängerin Tinka gesungenen Titel Sometimes I Wish I Were a Child Again.

Bei der deutschen Vorentscheidung im Jahr 2005 wollte Siegel unter dem Pseudonym Mario Mathias auftreten, um ein wertfreies Urteil auf sein Lied zu ermöglichen. Jedoch wurde bereits vor der Sendung bekannt, dass das Lied, das von Nicole Süßmilch und Marco Matias interpretierte A Miracle of Love, von Siegel stammt. Er erreichte den zweiten Platz.

Ralph Siegel

Mit „Dschinghis Khan“

1987 gewann er unter dem Pseudonym „Peter Elversen“ die deutsche Vorentscheidung, ein Pseudonym, das er seit Jugendtagen nutzt. Weitere bekannte Pseudonyme sind Werner Zylka, Peter Match und Serge Bonheur.

2006 komponierte er das von Christian Berg geschriebene Musical Lachen! – Die Zeit der Clowns, das am 12. Juli in Cuxhaven uraufgeführt wurde.

2010 machte Ralph Siegel eine Prostata-Krebserkrankung öffentlich, nachdem er seit 2007 daran erkrankt war.[1] In dieser Zeit entzog sich Ralph Siegel den Medien sehr, trat aber 2010 pünktlich zu seinem 50-jährigen Komponistenjubiläum[2] unter anderem auch mit seinem neuen Künstler Marcus Kuno wieder öffentlich in Erscheinung[3] und produzierte für ihn im hauseigenen Tonstudio den Titel Flieg mit mir zum siebten Himmel[4] mit seinem Texter-Freund Bernd Meinunger.

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Mit Lena Valaitis

Die meisten seiner Titel schrieb Ralph Siegel mit dem Texter Bernd Meinunger. Unter dem Pseudonym John O’Flynn schrieb dieser auch erfolgreich englischsprachige Texte, unter anderem für die estnische Gruppe Vanilla Ninja, aber auch für Chris Norman, die Bellamy Brothers oder das Projekt E-Rotic.

Im Mai 2014 trat er erstmals nach 1982 wieder auf einer Eurovision-Song-Contest-Bühne auf und begleitete seine Protagonistin Valentina Monetta am Klavier.[5] Für den Eurovision Song Contest 2015 schrieb und komponierte er den Song für San Marino. Bei dem Wettbewerb „Die Stimme von Morgen“ suchte Siegel 2015 neue Künstler und entdeckte dabei Julia Kollat (Schlaflos wegen dir), die Siegerin, sowie den zweitplatzierten Maurice Zappe (Willkommen im Kopf).[6] Beim deutschen Vorentscheid Unser Lied für Stockholm für den Eurovision Song Contest 2016 trat Laura Pinski mit Siegels Komposition Under the Sun We Are One an und wurde Vierte.

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Mit Nicole und dem Texter Bernd Meinunger

In erster Ehe war Ralph Siegel 1975 mit der Slowakin Dunja Siegel verheiratet, woraus die zwei Töchter Giulia Siegel (* 1974) und Marcella Siegel (* 1976) entstammen. Die Ehe wurde 1989 geschieden.

1992 erfolgte mit Dagmar Kögel, geb. Weber die zweite Hochzeit. Aus dieser Ehe entstammt seine dritte Tochter Alana Siegel (* 1996). Das Paar trennte sich 2002.

Seine dritte Ehe mit der Sopranistin Kriemhild Siegel, geb. Jahn, dauerte von 2006 bis zur offiziellen Trennung im August 2014. Die gerichtliche Scheidung erfolgte dann im Jahr 2016.

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Ralph Siegel nach einem Gespräch mit seinem Vermögensverwalter …

Auf dem Münchner Oktoberfest lernte er 2015 die Schweizer Musikmanagerin Laura Käfer kennen. Die 4. Hochzeit erfolgte im September 2018. Nach 3-jähriger Beziehung heirateten sie in der Kirche Grünwald bei München. In die Ehe bringt Laura Siegel Stieftochter Ruby Siegel (* 2000) geb. Käfer.

Wegen der stetigen Teilnahme der von Ralph Siegel geschriebenen Songs am Eurovision Song Contest wurde auch Kritik an ihm laut. Bemängelt wurde, dass die Musik von Siegel eine Bevorzugung erfahre, die zu einer Verarmung und Verflachung des Wettbewerbs führe. Seit dem Gewinn eines parodistischen Titels von Guildo Horn im deutschen Vorentscheid des Jahres 1998 scheint diese Kritik jedoch entkräftet zu sein.

Michael Hanfeld, Medienjournalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, schrieb 2009 über Siegel:

„Stefan Raab hat für Deutschland auf der internationalen Fernsehmusikbühne mehr geleistet als Ralph Siegel mit seinen geschätzt 102 Retortenliedern, die stets so klangen, als habe er das Melodienblatt bei Dieter Bohlen aus dem Papierkorb gefischt.“ (Quelle: wikipedia)

Und 1983 spendierte das ZDF dem Ralph Siegel einen Gala-Abend mit seinen „schönsten Melodien“ … ausgestrahlt am 29. September 1983.

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Nun gut … fangen wir mit den positiven Aspekten dieses Doppelalbums an: Ein Teil der Verkaufserlöse soll der Deutschen Krebshilfe zugeflossen sein, jene Organisation, die damals von Mildred Scheel populär gemacht wurde …

Ansonsten hören wir 28 Lieder aus der Feder des Ralph Siegel … und die Creme de la Creme der damaligen deutschen Schlagerszene gaben sich dabei die Türklinke in die Hand.

Und um mal ehrlich zu sein, gäbe es da nicht drei Lieder von der Katja Ebstein (ich weiß, ich hab einen Narren an ihr gefressen) wäre dieses Album wirklich extrem harteKost … ich sag da nur Nicole und Dschinghis Khan.

Andererseits haben wir ja die Karwoche und da tut Buße gut … wer also einiger seiner Sünden abbüssen will … kann sich dieses Album anhören.

Ich für meinen Teil hab meinen Teil dazu beigetragen … Aber weitere Bußaktionen mit Ralph Siegel sind erstmal gestrichen.

Aber natürlich kommt man nicht umhin, festzustellen und zu akzeptieren, dass der Ralph Siegel eine der zentralen Figuren der deutschen Schlagerwelt in all den vergangenen Jahrzehnten war.

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Titel:
01. Ralph Siegel und Chor: Lieder sind die besten Freunde (Siegel/Kunze) 1.14
02. Nicole: Ein bißchen Frieden (Siegel/Meinunger) 3.04
03. Katja Ebstein: Theater (Siegel/Meinunger) 2.48
04. Dschinghis Khan: Rom (Siegel/Meinunger) 5.51
05. Lena Valaitis: Johnny Blue (Siegel/Meinunger) 3.02
06. Peggy March: La Provence (Siegel/v.Schneckendorff) 4.19
07. Peter Alexander: Feierabend (Siegel/Meinunger) 3.28
08. Karel Gott: Babička (Siegel/Meinunger) 3.49
09. The Hornettes: Mannequin (Siegel/Meinunger) 2.56
10. Peter Alexander: Und manchmal weinst du sicher ein Paar Tränen (Siegel/Behrle) 3.56
11. Katja Ebstein: Was hat sie, das ich nicht habe (Siegel/Meinunger) 2.56
12. Roy Black: Sand in deinen Augen (Siegel/Hertha) 3.58
13. Ireen Sheer: Goodbye Mama (Siegel/Loose) 3.01
14. Dschinghis Khan: Dschinghis Khan (Siegel/Meinunger) 3.02
15. Michael Schanze und die Fußball-Nationalmannschaft: Ole Espana (Siegel/ Meinunger) 3.36
16. Dschinghis Khan: Moskau (Siegel/Meinunger) 5.26
17. Rex Gildo: Fiesta Mexicana (Siegel/Holm) 3.06
18. Peggy March: Einmal verliebt – immer verliebt (Siegel/Bauer/Jung) 2.51
19. Chris Roberts: Ich mach ein glückliches Mädchen aus dir (Siegel/Hertha) 2.40
20. Peter Alexander: Steck dir deine Sorgen an den Hut (Siegel/Kunze) 3.12
21. Katja Ebstein: Abschied ist ein bißchen wie sterben (Siegel/Meinunger) 3.58
22. Nicole: Ich hab‘ dich doch lieb (Siegel/Meinunger) 3.48
23. Chris Roberts: Du kannst nicht immer 17 sein (Siegel/Hertha) 3.44
24. Rex Gildo: Marie, der letzte Tanz ist nur für dich (Siegel/Holm) 3.12
25. Ulli Martin: Ich träume mit offenen Augen von dir (Siegel/Jung) 3.37
26. Martin Mann: Meilenweit (Siegel/Holm) 2.36
27. Peter Alexander: Schwarzes Gold (Siegel/Meinunger/Schüler) 3-54
28. Dschinghis Khan: Loreley (Siegel/Meinunger) 3.59

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Und wem das noch nicht reichen sollte: Da gibt´s dann noch z.B. diese Box mit 14 CD´s + einer DVD…

Verschiedene Interpreten – Halbstark – Die wilden 50er und 60er (1991)

FrontCover1Da haben wir auf der einen Seite so einen „billigen“ Sampler, der 1991 erschienen ist und von dem Privatsender „Pro 7“ promoted wurde und dann haben wir auf der anderen Seite einen Sampler, der letztlich das musikalisch kollektive Gedächtnis einer ganzen Generation repräsentiert … einer Generation die mittlerweile in Rente ist (oder demnächst in Rente gehen wird … ) Und natürlich ist hier nur von der pre-Beat-Ära die Rede … denn als Liverpool musikalisch die Welt eroberte, erloschen viele dieser Schlagerstars …

Und dennoch: Es wird nicht nur mir so gehen: Viele Titel sind mehr als gut bekannt, viele Titel haben uns in der späten Kindheit/frühen Jugend begleitet und keine Frage: So etliche Songs enthielten erste Attacken auf jene bigotte Spießbürger-Welt, die es galt , aus den Angeln zu heben. „Schuld war nur der Bossa Nova“ war eine Provokation, „Halbstark“ war erst recht ein weitere Provokation. Und mit der deutschen Fassung von „Tobacco Road“ versuchten sich die Lords als sozialkritische Kapelle. Und auch „Wenn ich ein Junge wär“ von Rita Pavone war eine kaum verhohlene Attacke auf die damaligen Geschlechterrollen. Und der Gitte Song „Ich will einen Cowboy als Mann“ ist hier noch gar nicht enthalten..

Über dieses Album habe ich dann noch eine interessante Besprechung gefunden:

„Wilde“ deutschen Songs aus den Jahren 1958-65 — das ist natürlich ein Widerspruch in sich. Erst Mitte der 1960er begannen einige Beat-Bands wie die Boots, tatsächlich mal ein bisschen zu rocken und nicht nur weichgespülte Schlagersoße auszudünsten. Trotzdem muss man der Auswahl zugutehalten, dass zumindest versucht wurde, „fetzige“, „pfiffige“ Stücke auszuwählen, und es sind auch einige nette Songs vertreten (u.a. von den Yankees, Drafi Deutscher und Benny Quick). Allerdings ist auch viel dabei, was ich persönlich schwer ertrage, oftmals unsäglich eingedeutschte Coverversionen. Trotzdem — es gibt sicherlich wesentlich schlechtere Sampler dieser Richtung; wer noch Material zum Beschallen einer Kitsch-Kult-Schlager-Oldie-Party sucht, der wird hier fündig. (Die zweite Teil Halbstark, Folge 2: Teenagermelodien zum Shaken, Twisten und Knutschen ist genauso „gut“. (Herr „Dr. Kurt Euler“ Offler)

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So ganz kann ich dem wertem Dr. da nicht folgen. Natürlich gab es auch vor den Boots „wilde Songs“, denn das „Halbstarken-Milieu“ in Deutschland war definitiv vorhanden, und die bürgerliche Presse hatte immer wieder seine Gründe, sich darüber aufzuregen. Zu weiteren Vertiefung dieses Themas habe ich dieser Präsentation den lesenswerten Aufsatz der Historikerin Vanessa Erstmann „Halbstark! – Generationskonflikte in den 1950er Jahren in der Bundesrepublik“ (Quelle: aventinus nova Nr. 23 [04.08.2010] / Perspektivräume Jg. 1 (2010) Heft 1, S. 57-91) beigelegt.

Und mehr als einmal wanderten meine Gedanken zu der Frage, was aus all den Jugendlichen geworden ist, die damals ihre Münzen in die Musik-Box warfen, um ihre wilden aber auch sentimental-kitschigen Hits zu hören … Nun ja …, meinen Werdegang kenne ich ja *ggg*

Und um das Paket komplett zu machen, habe ich mir die „Mühe“ gemacht, alle Single-Hüllen der hier vertretenen 36 Lieder in eine eigene „Cover-Galerie“ zu packen.

SingleHüllen

Wie gesagt: Für die einen einfach eine nostalgische Schmunzeltour, für die anderen aber auch die Möglichkeit inne zu halten und über die Fragen „Wie wir wurden, was wir sind“ zu reflektieren. Für mich war bei der Beschäftigung mit diesem Sampler beides möglich. Und natürlich will ich darauf hinweisen, dass sich auf diesem Sampler auch so etliche Raritäten befinden wie z.B. „He, Little Blondie“ (von Steff und dahinter versteckt sich der spätere Liedermacher Stephan Sulke), „Wilhelm Tell Twist“ (von den rätselhaften Charly Cotton und seine Twist-Makers; dahinter versteckte sich Christian Bruhn, dem späteren Ehemann von Katja Ebstein) oder „Der Twist (The Twist)“ (von Oliver Twist & The Happy Twistler; über die weiß man eigentlich gar nichts …) … und … und … und …

BackCover1

Titel:

CD 1:
01. Die Yankees: Halbstark (Adamowsky,/Bartelt 2.15
02. Drafi Deutscher: Marmor, Stein und Eisen bricht (Bruhn/Loose) 2.41
03. Benny Quick: Motorbiene (Laudis/Helmer) 2.36
04. Manuela: Schuld war nur der Bossa Nova (Weill/Mann/Buschor) 2.30
05. Rex Gildo: Speedy Gonzales (Kaye/Lee/Hill/Gerard)  2.37
06. The Swinging Blues Jeans: Tutti Frutti (deutsche Version) () 2.03
07. Ted Herold: Da Doo Ron Ron (Spector/Barry/Greenwich/Niessen/Alzner) 2.23
08. Connie Francis: Ich geb‘ ne Party heut‘ Nacht (Bush/Hunter/Vincent) 2.18
09. Ricky Shayne: Ich sprenge alle Ketten (Moroder/Holm)  2.13
10. Teddy Parker: Nachtexpress nach St. Tropez (Mayer/Niessen) 2.27
11. Rita Pavone: Wenn ich ein Junge wär (Buchholz/Loose) 2.14
12. Charly Cotton und seine Twist-Makers: Wilhelm Tell Twist (Weinzierl/Rieden) 1.56
13. Jan & Kjeld: Hello, Mary Lou (Pitney/Blecher) 2.14
14.  Rita Pavone & Paul Anka: Kiddy, Kiddy Kiss Me (Munro/Arnie) 2.42
15.  Conny Froboes: Diana (Anka/Strtöm) 2.15
16.  Detlef Engel:  Mr. Blue (Nicolas/Blackwell) 2.23
17.  Oliver Twist & The Happy Twistler:  Der Twist (The Twist) (Ballard/Helmer) 2.42
18.  The Lords: Tobacco Road (Loudermilk/Moesser) 2.11

CD 2:
01. Drafi Deutscher: Shake Hands (Relin/Gaze) 2.15
02. Manuela: Ich geh‘ noch zur Schule (Traditional/Bruhn/Loose) 2.29
03. Benny Quick: Twist um Mitternacht mit Susi (Hertha/Götz/Hellmer) 2.21
04. Rex Gildo: Liebe kälter als Eis (Devil In Disguise) (Kaye/Giant/BaumBuchenkamp) 2.18
05. Connie Francis: Schöner fremder Mann (Nicolas/Gordon/Hosey) 2.41
06. Five Tops: Rag Doll (Bader/Crewe/Gaudio) 2.52
07. Steff:  He, Little Blondie (Little Honda) (Wilson/Nicolas/Love) 2.12
08. Helen Shapiro: Frag‘ mich nicht warum (Tell Me What He Said) (Barry/Siegel) 2.48
09. Peter Kraus: Sugar Baby (Scharfenberger/Busch/v.Pinelli) 2.30
10. Tommy Kent: Susie Darlin‘ (Luke/Moesser) 2.34
11. James Brothers: Wenn (When) (Evany/Reardon/May/Blecher) 2.20
12. Lil Malmkwist: Bobby’s Girl (Klein/Hofman/Felming) 2.21
13. Ted Herold: Moonlight (Scharfenberger/Busch) 2.42
14. Oliver Twist & The Happy Twistler: Steiler Zahn (Crier/Schwabach) 2.43
15. Hans Blum: Charly Brown (Blecker/Leiber/Stoller) 2.26
16. Swinging Blue Jeans: Good Golly Miss Molly (Deutsche Version) (Marascalgo/Martinez/Blackwell/Retter) 2.04
17. Conny Froboess: I Love You Baby (Anka/Siegel) 2.10
18. Johnny Hallyday + The Rattles: Das alte Haus in New Orleans (House Of The Rising Sun) (Traditional/Price/Hellmer) 3.58

Horst Buchholz in dem Film "Die Halbstarken" (1956)

Horst Buchholz in dem Film „Die Halbstarken“ (1956)

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Verschiedene Interpreten – Schallplatte der deutschen Sporthilfe (1972)

FrontCover1.JPGUnd wieder mal so eine Benefiz-Platte, diesmal zu Gunsten der „Deutschen Sporthilfe“.

Die Stiftung wurde auf Willi Daumes Initiative am 26. Mai 1967 in Berlin gegründet. Erster Vorsitzender war Josef Neckermann (bis 1988), ihm folgten Willi Daume und Erich Schumann.

Die Sporthilfe steht für Leistung, aber gegen Leistungsmanipulation, sie steht für Fairplay, und sie sieht ihre Aufgabe darin, für die Integrität des Sports zu kämpfen und seine Bedeutung für ein friedliches und soziales Zusammenleben in unserer Gesellschaft hervorzuheben. Sie sieht die Förderung sportlicher Eliten und Vorbilder als einen wichtigen Schritt, die Botschaft des Sports in die Gesellschaft zu transportieren.

Die Stiftung fördert materiell, ideell und sozial Sportler, die sich auf sportliche Spitzenleistungen vorbereiten, solche erbringen oder erbracht haben und die durch ihr Auftreten und ihre Leistungsbereitschaft national und international als Leitbilder für die Bundesrepublik Deutschland und ihre Gesellschaft stehen sowie als Motivatoren für die Breitensport-Bewegung. (Quelle: wikipedia)

Na ja, ich lass das mal so stehen … mir war damal der Josef Neckermann ziemllich unsympathisch … Und seine skrupellosen Geschäftgebaren im III. Reich sind ja mittlerweile bestestens dokumentiert.

Aber zurück zu dieser LP … sie diente natürlich einem guten Zweck:

Hüllentext
Ich mag da ja ein wenig komisch gepolt zu sein, aber dieser nationaler Ehrgeiz, mit den Besten der Welt mithalten zu können, ist mir zutiefst suspekt, produzierte dieser Ehrgeiz doch auch all jene skrupellose Dopingpraktiken, die ja nicht nur ein hämischer Schlag in das Gesicht des „olympischen Gedankens“ warund ist, sondern auch mit erheblichen gesundheitlicen Beeinrächtigungen der Sportler einher ging.

Und auch diese LP kann einem durchaus suspekt sein … aber ein paar Anmerkungen habe ich dann doch noch:

Der Udo Jürgens Song „Der Champion“ hat seine ganz eigene Geschichte:

Das Lied „Der Champion“ ist dem 1970 tödlich verunglückten österreichischen Formel-1-Rennfahrer Jochen Rindt gewidmet, der als Einziger posthum zum Weltmeister erklärt wurde. (Quelle: udofan.com

JürgensRindt.jpg

Udo Jürgens + Jochen Rindt, 1970

Na ja … Sänger wie Bruce Low (dessen Gosepl-Ballade „Noah“ ein erster Tiefpunkt dieser LP ist), Rex Gildo (mit bemüht ambitioniertem Text zum Thema Völkerverständigung) und erst recht Ricky Shane sind mir bis heute nicht geheuer(nur der Respekt verbietet esmir, sie als musikalische Abführmittel zu bezeichnen.

aber dann natürlich er Reinhard Mey mit seiner unglaublich spöttischen Diplomatenjagd (wie liebe ich den Herrn von Kieselknirsch) … das versöhnt wieder. Kann man auch heute noch gut anhören.

Den Sänger „Peret“ kannte ich noch gar nicht (aber er sorgt für einen gewissen internationalen Flair mit seinen südamerikanischen Rhythmen) und Serverine hat zumindest einen gewissen Drolligkeitsfaktor.

„Die schönen Damen“ von Adamo könnte die augenzwinkernde Titelmelodie zum „Monaco Franze“ sein (falls dennoch jemand kennt)

Der Michael Holm machte ne ganz gute Figur (sein „Nachts scheint die Sonne“ ist ein mehr als galantes Kompliment an die Dame des Herzes) und die Uschi Glas fand ich spannend … nicht weil sie mich stimmlich besondersüberzeugen kann …aber der Song hat´s in sich, denn: Komponist Giorgio Moroder hat sich ziemlich dreist der Melodie von „Games People Play“bedient … sowas nenn´ich ein ziemlich freches Plagiat …

Und zum Abschluß dann ein weiterer Tiefpunkt:TonyMarshall … mehr sag´ich nicht.

BackCover1.JPG

Titel:
01. Udo Jürgens: Der Champion (Jürgens/Brandin) 2.51
02. Katja Ebstein: Seit du nicht mehr bei mir bist (Bruhn/Kunze) 3.43
03. Bruce Low: Noah (Bjelke/Schmertz) 2.31
04. Rex Gildo: Nimm meine Hand (Zimmermann/Caspelherr) 3.10
05. Ricky Shayne und die Cornehlsen Singers: Mamy Blue (Weigel/Giraud/Trim) 5.02
06. Reinhard Mey: Diplomatenjagd (Mey) 3.03
07. Peret: Borriquito… (Peret) 3.34
08. Severine: Ja der Eiffelturm (Jay/White) 2.28
09. Adamo: Die schönen Damen (Adamo/Brandin) 3.05
10. Michael Holm: Nachts scheint die Sonne (Moroder/Holm)
11. Uschi Glas: Denn ich liebe die Welt (Moroder/Kunze) 3.53
12. Tony Marshall: Junge, die Welt ist schön (White) 3.06

LabelB1

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Auf Schloß Hohenhecke zu Niederlahr
Es hat soeben getagt ,–
Lädt Freiherr Bodo, wie jedes Jahr,
Zur Diplomatenjagd;
Durch Felder und Auen
Auf haarige Sauen,
In Wiesen und Büschen
Den Hirsch zu erwischen,
Den hat Freiherr Bodo für teures Geld
Am Vorabend selber hier aufgestellt.

Schon bricht es herein in Wald und Flur,
Das diplomatische Corps,
Die Ritter vom Orden der Konjunktur,
Zwei Generäle zuvor.
Bei Hörnerquinten,
Mit Prügeln und Flinten.
Es folgt mit Furore
Ein Monsignore.
Selbst den klapprigen Ahnherrn von Kieselknirsch,
Trägt man auf der Bahre mit auf die Pirsch!

Es knallen die Büchsen, ein Pulverblitz, –
Es wird soeben gesagt,
Daß Generalleutnant von Zitzewitz
Den Verlust seines Dackels beklagt.
Der Attaché Mehring
Erlegt einen Hering,
Den tiefgefroren,
Die Kugeln durchbohren,
Noch in Frischhaltepackung, – das ist unerhört! –
Ein Keiler ergibt sich, vom Lärm ganz verstört.

„Bewegt sich dort etwas am Waldesrand?“
(Der Ahnherr sieht nicht mehr recht.)
„Das kriegt kurzerhand eins übergebrannt!“
(Denn schießen kann er nicht schlecht.
Ja, ganz ohne Zweifel:
Er schießt wie der Teufel!)
Man trägt ihn ganz leise,
Bis dicht an die Schneise.

Man reicht ihm die Büchse, es prasselt das Schrot:
So findet der Außenminister den Tod.

Daß der Ahnherr daraufhin noch „Waidmannsheil“ schreit,
Hat alle peinlichst berührt.
Ihm wird ein Protestschreiben überreicht
(besonders scharf formuliert),
Doch muß man dem Alten
Zugute halten: Das war, bei Hubertus,
Ein prächtiger Blattschuß,
Und daß er das Wort Diplomatenjagd,
Nur etwas zu wörtlich genommen hat!

Die Nacht bricht herein, und Schloß Hohenhecke
Bietet ein friedliches Bild:
Der Monsignore segnet die Strecke
Von leblosem, greisen Wild,
Schon fast vergessen,
Will doch keiner essen:
Die Veteranen,
Die zähen Fasanen,
Die Ente mit Rheuma,
Den Keiler mit Asthma.
Die Jagd wird begossen,
Und dann wird beschlossen:
Der Krempel wird, – weil man hier großzügig denkt, –
Dem nächsten Armenhaus geschenkt!
So wird auch den Ärmsten der Segen zuteil!
Es lebe das Weidwerk, dreimal Waidmannsheil!