Mary Roos – Santo Domingo + Baby (Es tut weh) (1977)

FrontCover1Ich kann ja nicht alle Singles aufheben:

Mary Roos (* 9. Januar 1949 in Bingen am Rhein, bürgerlich Marianne Rosemarie Böhm, geborene Schwab) ist eine deutsche Schlagersängerin.

Nach ihren ersten Gesangsdarbietungen im Hotel Rolandseck ihrer Eltern Karl und Maria Schwab in Bingen trat Rosemarie Schwab 1958 als Neunjährige bei einem Sommernachtsfest des Karnevalvereins im benachbarten Weiler vor mehr als 800 Gästen auf; dabei wurde ein Plattenproduzent auf sie aufmerksam. Mit neun Jahren veröffentlichte sie ihre erste Schallplatte, Ja, die Dicken sind ja so gemütlich; in dem Spielfilm Die Straße sang sie in einer Nebenrolle das auf der B-Seite der Platte enthaltene Lied, Little Teenager Song. Als Künstlernamen verwendete sie ihren Vornamen, Rosemarie.

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Ab 1961 folgten Aufnahmen für verschiedene Plattenfirmen. In dieser Zeit wurde Rosemarie künstlerisch von dem Produzenten Horst-Heinz Henning betreut, der als Material vorwiegend Coverversionen oft ausländischer Hits, aber auch Volkslieder und seine eigenen Kompositionen einsetzte. Der Mode folgend, wurde aus Rosemarie der international klingende Künstlername Mary Roos. 1968 erschien Mary Roos‘ erste Langspielplatte, Die kleine Stadt will schlafen geh’n, eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Dresdner Mozart-Chor. Im Jahr darauf folgten Aufnahmen bekannter Kinderlieder und gesungener Märchen. Mary Roos‘ nächste LP, Golden Love, enthielt eine Zusammenstellung vorangegangener Single-Titel.[3] Die erste chronologische Zusammenstellung der Aufnahmen aus dieser frühen Schaffensperiode veröffentlichte Bear Family Records im Jahr 2011 unter dem Titel Jugendsünden als 3-CD-Box.

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Im Jahr 1970 gelang Mary Roos der künstlerische Durchbruch mit dem Lied Arizona Man, einer Komposition von Giorgio Moroder und Michael Holm. Dabei wurden erstmals bei einer deutschen Schlagerproduktion Synthesizer (z. B. ein Stylophone im Intro des Liedes) eingesetzt. Anschließend erschienen mehrere LPs erneut bei Polydor sowie Aufnahmen bei CBS.

1970 nahm Mary Roos mit dem Lied Bei jedem Kuss erstmals an einem deutschen Vorentscheid zum Grand Prix Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest) teil; ausgewählt wurde jedoch Katja Ebstein, die mit Wunder gibt es immer wieder bei der Endausscheidung in Amsterdam den dritten Platz belegte. Zwei Jahre später trat Mary Roos erneut beim Vorentscheid an und gewann. Mit Nur die Liebe lässt uns leben erreichte auch sie beim Grand Prix in Edinburgh den dritten Platz und startete damit eine internationale Karriere, die ihr insbesondere Schallplattenaufnahmen und Auftritte in Frankreich ermöglichte.

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Ab Anfang der 1980er Jahre veröffentlichte sie bei der Plattenfirma Hansa die LP Was ich fühle sowie einzelne Titel von unterschiedlichen Autoren wie z. B. Michael Kunze und Dieter Bohlen als Singles.

1987 erschien ihre vorläufig letzte LP, Leben spür’n. Auf die Geburt ihres Sohnes folgte eine berufliche Auszeit. Erst 1992 veröffentlichte Mary Roos erneut ein Album, Alles was ich will bei da music; ihr Vertrag mit dem Label dauert seitdem an. Anfang 1999 platzierte sie sich mit Leider lieb‘ ich dich immer noch, der deutschen Version des US-Hits Believe von Cher, in den deutschen Top 100. In regelmäßigen Abständen entstehen bis heute Alben mit Balladen, Up-Tempo-Nummern und teilweise autobiographischen Texten, meist in Zusammenarbeit mit Michael Reinecke und Alexander Menke.

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2013 erschien mit Denk was du willst und zum ersten Mal bei Universal ein Album abseits der Schlagerszene. Unter der Produktion von Roberto di Gioia entstanden u. a. auch ein portugiesischer Titel von Caetano Veloso (O Leãozinho) sowie der französische Jacques-Brel-Klassiker Ne me quitte pas. Die Fotografien für das Booklet stammten von Jazz-Trompeter Till Brönner, der auch seine Komposition Adrian beisteuerte. Erstmals in ihrer Karriere ging Mary Roos mit den Titeln dieses Albums auf eine ausverkaufte Solo-Clubtour. (wikipedia)

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Hier mal eine ihrer unzähligen Singles … die kein Aufheben wert sind („Santo Domingo“ natürlich mit dem üblichen Fernweh-Flair) … perfekt geträllerte Illusionsmusik halt … Das sie mehr drauf hatte, erfuhren wir erst später.

Produzent der Aufnahmen war übrigens Michael Holm.

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Besetzung:
Mary Roos (vocals)
+
eine kleine Schar unbekannter Studiomusiker

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Titel:
01. Santo Domingo (Dietrich/Goldfield/Stein) 3.00
02. Baby (Es tut weh) (Dietrich/Goldfield/Stein) 3.20

LabelB1

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Mehr von Mary Roos:
FrontCover1

Edition Zeitgeist – Zeitgeist 1970 (2008)

FrontCover1Hinter dem etwas einfallslosem Cover steckt ne kleine Ladung musikalisches Dynamit, denn hier versammeln sich überwiegend heftige Schlagerraritäten aus dem Jahre 1970.

Zusammengestellt wurde diese Edition (insgesamt 4 Boxen á 5 CD´s !) vom Hamburger Musikjournalisten Holger Stürenburg, der dabei von weiteren Experten unterstützt wurde.

Und Stürenburg schreibt dann als Vorwort folgendes:

„Die 70er und 80er Jahre waren zweifellos eine musikalisch-kreative wie politisch/soziologisch äußerst brisante, faszinierende Ära.Immer wieder fand der gesellschaftliche Zeitgeist Eingang in deutschsprachige Musikproduktionen.

Vorliegendes Projekt „Zeitgeist“ soll einen zeitgeschichtlich relevanten Überblick über die hochspannende Entwicklung einheimischer Popkultur zwischen 1970 und 1989 vermitteln, wobei wir hierbei sowohl allseits bekannte, längst zu Evergreens avancierte Hits, als auch historisch bedeutsame Raritäten, von denen viele noch nie zuvor auf CD veröffentlicht wurden.

Stilistisch ist nahezu alles dabei, was hierzulande in diesen Tagen eine Rolle spielte: Von traditionellem Schlager über Liedermacher/Chanson, Deutschpop, Neue Deutsche Welle, bis hin zu rockigen, gar punkigen und enorm schrägen Klängen.“

Singles1Und es ist wirklich eine beeindruckende Sammlung und damit meine ich natürlich insbesondere die Raritäten, bei denen man nur staunen kann … wobei die Frage erlaubt sein darf, ob ausgerechnet diese Raritäten, die eben eher erfolglos waren (weil sie vielleicht eben genau nicht dem Zeitgeist entsprachen ?) examplarisch für den Zeitgeist jener Jahre stand. Da melde ich mal meine Zweifel an.

Singles2Macht aber auch nichts, denn dieser Schatz an Raritäten überstimmt meine intellektuellen Zweifel. Viele der Lieder sind sog. „deutsche Originalversionen“, d.h., eigentlich stammten si aus dem englischsprachigen Raum … das war halt damals so.

So z.B. Michael Holm und sein „Mendocino“ (eigentlich vom Sir Douglas Qunitett – das wußte ich damals aber nocht nicht, gefallen hat mir das Lied auf jeden Fall) und „Wenn der Sommer kommt“ (= „In The summertime“ von Mungo Jerry – das Lied gefiel mir damals allerdings überhaupt nicht); hier vorgetragen von einem Combo mit dem Namen „Mon Thys“ (dahinter steckte ein gewisser Gerd Müller-Schwancke, ein Schlager Hans-Dampf-in-allen-Gassen).

Singles3
Und dann fällt noch auf, des ziemlich häufig die Orgel relativ dominant ist … hat mich irgendwie überrascht. Textlich dürfen wir nicht allzuviel erwarten, wenngleich ein Lied wie „Liebe und Rock’n‘ Roll“ schon sehr zeitgeistig ist (Hair und Woodstock lassen grüßen). Und der Song  wurde ursprünglich vom US Orgel-Schlagzeug Duo „Teegarden & Van Winkle“ eingespielt.

Singles4
Tja, und vor wenigen Tagen schrieb ich noch „Hauff & Henkler“ kenn´ich nicht, damit ist nun vorbei, denn dieses DDR Gesangs-Duo hat ihren ebenfalls einen Platz gefunden. Größere Begeisterung hat ihr Lied „Herbssturm“ bei mir dann doch nicht ausgelöst. Und Rex Gildo tastet sich mal versuchweise an Reaggaemusik heran.

Singles5

Und natürlich geht dann mein Herz auf, wenn die Katja Ebstein ihren größten Erfolg schmettert: „Wunder gibt es immer wieder“ erneut ein Song mit der Orgel als Hauptinstrument, einfach nur triumphal und sp ganz bescheuert ist dieser Text nun wirklich nicht.

Und natürlich ist klar, wenn diese Edition von den Jungs von Bear Family herausgebracht worden wäre, hätte sie noch ein ganz anderes Format. Aber das booklet ist schon ganz interessant.

Und natürlich wird uns diese Edition im Laufe dieses Jahres noch öfters hier begegnen… Hand aufs Herz und hin hinein in der Vergnügen jene alten Scheiben so ganz und gar ohne knistern hören zu können.

Singles6

Titel:
01. Anthony: Liebe und Rock’n‘ Roll (Knape/Teegarden/Kunze) 3.26
02. Babs Nielsen: Hello Mr. Donovan (Argento/Cassano/Conti/Josetti) 2.44
03. Caterina Caselli: Und wenn die Welt vom Himmel fällt (Bauer/Hertha) 2.58
04. Die Minstrels: Grüezie wohl, Frau Stirnimaa (Feuer) 2.41
05. Hauff & Henkler: Herbstbummel (Schmitz/Fischer) 2.41
06. Katja Ebstein: Wunder gibt es immer wieder (Bruhn/Loose) 3.31
07. Mary Roos: Arizona Man (Moroder/Holm) 4.42
08. Michael Holm: Mendocino (Sahm/Holm) 2.32
09. Mon Thys: Wenn der Sommer kommt (In The Summertime) (Dorset/Holm) 2.54
10. Rex Gildo: Love A Little Bit (Melinda) (Zimmermann/Jay) 2.29
11. Ricky Shayne: Fantastic ((Zimmermann/Jay) 2.59
12. Tonia: Wenn die Nachtigall singt (Farmer/Henning/Mainzel) 2.07

CD1

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Booklet1

Mary Roos – Jugendsünden (2011) ( CD 3)

FrontCover1Jetzt wird es wieder mal oppulent und intensiv … das frühe Werk von Mary Roos … und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus … was diese Mary Roos so alles angestellt hat, allein in ihren jungen Jahren. Ausführlichere Informationen dazu findet man in Teil 1 dieser Edition.

Und hier Teil 3 dieser Edition, wobei man dazu sagen muss, dass diese Edition hier erweitert wird um einen Teil 4 mit weiteren interessanten und raren Sachen zu dem Thema: “Die Jugendsünden der Mary Roos”. Verdanken können wir das wiedermal dem Mr. Jancy, der sich wieder mal mit dieser Leihgabe mehr als spendabel gezeigt hat … vielen Dank !

Und man kommt deshalb kaum aus dem Staunen heraus, weil der output der jungen Mary Roos schier unglaublich ist, und  der dritte Teil dieser Edition enthält 33 Titel ! Und insgesamt sind es 100 Titel aus dem Zeitraum 1958 – 1969 ! Unglaublich !

Mit einer eher ungewöhnlichen Offenheit stellt Mary Roos ihre Zeit in den 60er Jahren sehr realistisch dar:

“Alles in allem ist Mary Roos zwar in den 60er-Jahren kontinuierlich auf Festivals und in den Medien präsent, das aber tendenziell als B-Sängerin. Sie ist durchaus bekannt, bislang jedoch eher mäßig erfolgreich. Obwohl Toningenieure, Autoren, Produzenten und Kritiker über alle Maßen von Marys Talent überzeugt sind, lässt der große Durchbruch auf sich warten.” (Quelle: Mary Roos website)

Das änderte sich dann aber und die gute Mary Roos ist bis heute aktiv !

Mit Udo Jürgens in Knokke, Belgien (1968)

Mit Udo Jürgens in Knokke, Belgien (1968)

Hier aber nun die ausführliche Würdigung ihrer “Jugendsünden” in den 60er Jahren und zwar mit dem Teil 3 dieser prachtvollen Edition:

AutogrammkarteUnd ich weiß auch nicht warum, dieser dritte Teil ist besonders interessant, denn hier finden sich etliche „anspruchsvollere“ Lieder. Das mag ja daran liegen, dass viele der Lieder aus den späten 60er Jahren stammen und somit der damalige Zeitgeist auch an ihr, bzw. an ihren Textern nicht vorbei ging.

Bei ihren Aufnahmen aus dem Jahr 1968 hat sie sich endgültig entpuppt … aus einer trällernden Schlagersängerin wurde eine beeindruckende Chansoneuse, die mehr als einmal an die große Hildegard Knef erinnert. Es ist wirklich mehr als erstaunlich, welche Entwicklung Mary Roos gemeinsam mit ihrem langjährigen Produzenten Horst Heinz Henning in den 60er Jahren gemacht hat.

Und dieser Teil drei zeigt dies mehr als eindrücklich, denn aber dem track 24 kann man dann ihre Aufnahmen, die sie als „Rosemarie“ in den Jahren 1958/1959 gemacht hat hören: Drolliger 50er Jahre Sing-Sang (Little-Teenager-Songs: Ich möcht schon 16 Jahre sein), über den man heute nur herzhaft schmunzeln kann. Und bereits in ihren jungen Jahren konnte sie perfekt jodeln !

Und eigentlich wäre ja nun Schluß, denn diese wirklich beeindruckende Edition enthält „nur“ 3 CD`s. Aber der famose Mr. Jancy hat mir dann noch ein extra Päckchen geschict, mit mehr als wertvollen Ergänzungen:

– Das gesammte booklet
– Die komplette und megarare LP „Golden Love“ (Center Records)- ein Interview mit Mary Roos genau zu dieser Edition und
– eine ziemlich komplette Diskographie von Mary Roos …

Und deshalb gibt es demnächst Teil 4 dieser erfreulichen Jungendsünden der Mary Roos.

DieEdition

Titel:
01. Allein unter Millionen (Henning/Brunner/Schwer) 2.56
02. Riesenrad Ballade (Henning) 2.24
03. Sommerzeit (war die Zeit uns’rer Liebe) (Summertime) (Gershwin/Henning) 2.38
04. Leise (Henning) 2.32
05. Ich schenk‘ Dir zum Geburtstag einen Parkplatz (Henning/König) 2.28
06. Die kleine Stadt will schlafen geh’n (Bochmann/Berger) 3.01
07. Der Baum (Henning) 3.16
08. Aus Dunkelrot wird Rosa (Henning/Chrislin/Lehn) 2-28
09. Meines Großvaters Uhr (Traditional/Henning/Work) 3.02
10. Die Legende vom gläsernen Berg (Henning) 3.04
11. Paff, der Zauberdrachen (Colpet/Yarrow/Oldörp/Lipton) 4.02
12, Das kleine Chinamädchen Li (Sulzböck/Reindl) 2.26
13. Das Lied von St. Bernadette (Henning/Parker) 2.43
14. Froschballade (Jary/v.Stollberg) 3.07
15. Aquarium Ballade (Henning) 2.57
16. Der Mond sprach zur Sonne (Jary/Orling) 2.33
17. Du (Mogol/Oldörp/Donida) 2.47
18. Gold ist nur Gold  (Henning) 2.21
19. La legende de l’amour (Henning/Exwell) 2.24
20. Det är härligt att leva (Henning) 2.23
21. Livet är en strid  (Henning) 2.36
22. Another World Tomorrow (Siegel/Busch/Exwell) 3.11
23. Are You Ready For Love? (Hawkshaw/Cameron) 2.20
24. Ferien-Polka (Lindau/v.Kessler) 2.42
25. Ja, die Dicken sind ja so gemütlich (Götz/Ackermann/Schuhmacher) 2.41
26. Little-Teenager-Song (Götz/Ackermann/Schuhmacher) 2.30
27. Dann wär‘ was los (Wenn das mein Vati wüßte) (Olias/Doll/Zeller) 2.32
28. Jodel-Rosemarie (Hildebrandt/Henning) 2.10
29. Ich möcht schon 16 Jahre sein (Götz/Heinzelmann/Prinz) 2.02
30. In Musik hab‘ ich ’ne „1“  (Gestern sprach der Lehrer…) (mit den Horst Wende Tanzsolisten) (Lüth/Nowa/Lindenau) 2.40
31. Wir fahren mit der Choo-Choo-Choo (Blecher/Götz) 2.47
32. Blue-Jean-Boy (Niessen/Ström) 2.17
+
33. Tausend und ein paar Meilen (Henning/Lomen) 2.01

SingleTausendundeinpaarMeilen
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Mehr von Mary Roos:

MaryRoos

 

Mary Roos – Jugendsünden (2011) (CD 2)

FrontCover1Jetzt wird es oppulent und intensiv … das frühe Werk von Mary Roos … und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus … was diese Mary Roos so alles angestellt hat, allein in ihren jungen Jahren. Ausführlichere Informationen dazu findet man in Teil 1 dieser Edition.

Und hier Teil 2 dieser Edition, wobei man dazu sagen muss, dass diese Edition hier erweitert wird um einen Teil 4 mit weiteren interessanten und raren Sachen zu dem Thema: “Die Jugendsünden der Mary Roos”. Verdanken können wir das wiedermal dem Mr. Jancy, der sich wieder mal mit dieser Leihgabe mehr als spendabel gezeigt hat … vielen Dank !

Und man kommt deshalb kaum aus dem Staunen heraus, weil der output der jungen Mary Roos schier unglaublich ist, und  der zweite Teil dieser Edition enthält 33 Titel ! Und insgesamt sind es 100 Titel aus dem Zeitraum 1958 – 1969 ! Unglaublich !

Mit einer eher ungewöhnlichen Offenheit stellt Mary Roos ihre Zeit in den 60er Jahren sehr realistisch dar:

MaryRoos“Alles in allem ist Mary Roos zwar in den 60er-Jahren kontinuierlich auf Festivals und in den Medien präsent, das aber tendenziell als B-Sängerin. Sie ist durchaus bekannt, bislang jedoch eher mäßig erfolgreich. Obwohl Toningenieure, Autoren, Produzenten und Kritiker über alle Maßen von Marys Talent überzeugt sind, lässt der große Durchbruch auf sich warten.”

Das änderte sich dann aber und die gute Mary Roos ist bis heute aktiv !

Hier aber nun die ausführliche Würdigung ihrer „Jugendsünden“ in den 60er Jahren.

Interessant, dass der Teil der Lieder die sich mit dem beliebten Thema der 50er und 60er „Fernweh/Exotik“ beschäftigen deutlich reduziert hat („Napoli“ ist noch so ein Beispiel); dafür steigt der Teil der Lieder mit dem ebenfalls nicht auszurottendem Thema der „Liebe“ (in allen nur denkbaren Facetten von „Ich sage‘ ‚No‘, Boy“ über „Nebenbei“ bis hin zu“Liebe mit Garantie“). Aber: „Alles rutscht mir aus den Händen“ ist zumindest sehr witzig ins Szene gesetzt worden.

Und mit „Mama verzeih mir“ bekam Heintje fast ne ernstzunehmende Konkurrenz. Und natürlich ist die deutsche Version von „It Hurts Me Too“ nicht der geniale Bluesklassiker, sondern eine Schnulze von Jeff Troy (Alles andere wäre ja auch eher verblüffend … ). Aber immerhin interpretiert sie mit „Das Geheimnis der Zeit“ den Bob Dylan Klassiker „Blowin´ In The Wind“ !

Und Textzeilen wie „Nicht nehmen, sondern geben, das ist das Los der Frau …“ oder Titel wie „Jein (das heißt Ja und Nein)“ bieten eigentlich viel Stoff für literaturwissenschaftliche Untersuchungen zum Bild der Geschlechter in jener Zeit … Man sieht: solche eher „simplen“ Liedchen können durchaus Aufschluß über die Befindlichkeiten einer Gesellschaft geben.

SingleHüllen
Es kommt aber noch besser … Teil 3 und Teil 4 (mit ganz besonderen Leckerbissen !) harren geduldig auf ihre Präsentation !

Oder, um mit dem Titel Nr 16 dieser Teils der Edition zu schließen: „Fortsetzung folgt“.

Ichwollte

Titel:
01. Ich sage‘ ‚No‘, Boy (Henning/Kullmann) 1.50
02. Darling, komm bald wieder (Kullmann) 2.27
03. Napoli (Scharfenberger/Busch)
04. Mama, verzeih mir (mit dem Rudi Bauer Orchester) (Perdao para dois) (Henning/Palmeira) 2.41
05. Geh nicht den Weg (mit dem Rudi Bauer Orchester) (Bauer/Bohlen) 2.33
06. Money Boy (mit dem Rudi Bauer Orchester) (Holm/Niessen) 2.48
07. Kein Weg ist so weit (mit dem Rudi Bauer Orchester) Lai/Bauer/Henning) 2.38
08. Junge Liebe (mit dem Rudi Bauer Orchester) (Schobert/Heinzelmann) 2.41
09. Nebenbei (mit der Arthur Paul Huber Band) (Henning/Huber) 1.57
10. Wie der Wind … (Loose/Netzle) 2.43
11. Jein (das heißt Ja und Nein) (Henning/Netzle) 2.50
12. Liebe mit Garantie (Share My Secrets) (Henning/Bradley) 2.37
13. Es gibt Millionen Boys (Henning/Brix) 2.52
14. Tausend Worte Liebe (The Thirty-First Of June) (mit dem Johannes Fehring  Orchester) (Hatch/Henning) 2.36
15. Du bist mein Problem (It Hurts Me Too) (Henning/Troy) 2.37
16. Fortsetzung folgt (Henning/Huber) 2.26
17. Liebe (Ich wünsche mir von dir Liebe) (Henning) 2.33
18. Nacht und Nebel (Henning) 2.24
19. Die Welt von morgen (Siegel/Busch)
20. Zwischen heute und morgen (Henning) 2.23
21. Alles was ich will (Henning) 2.35
22. Das hat die Welt noch nicht erlebt (Henning) 2.57
23. Ich bin dein (mit dem Rudi Bauer Orchester) 2.26
24. Ich bin glücklich (Are You Ready For Love?) (Henning/Hawkshaw/Cameron) 2.14
25. Genauso wie im Film (Henning/Farmer) 3.22
26. Alles rutscht mir aus den Händen (Henning/Mainzel) 2.44
27. One-Two-Three (Steinbach/Presto/Rusch) 2.27
28. Verliebt in dich (Immer wenn ein Tag entsteht) (Henning/Mainzel) 3.04
29. So kann’s einem gehn (Als ich ihn sah) (Langenfeld/Presto) 2.38
30. Die Legende der Liebe (Henning) 2.24
31. Das Geheimnis der Zeit (Blowin´ In the Wind) (Dylan/Henning) 2.35
32. Das ist das Beste (mit dem Rudi Bauer Orchester) 2.37
33. Fehler hat jeder (Arnie/Henning/Hech) 2.51

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Mary Roos – Jugendsünden (2011) (CD 1)

FrontCover1Jetzt wird es opulent und intensiv … das frühe Werk von Mary Roos … und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus … was diese Mary Roos so alles angestellt hat, allein in ihren jungen Jahren:

Mary Roos (* 9. Januar 1949 in Bingen; bürgerlich Rosemarie Böhm, geb. Schwab) ist eine deutsche Schlagersängerin.

Nach ihren ersten musikalischen Auftritten im elterlichen Hotel trat sie 1958 als Neunjährige bei einem Sommernachtsfest des Carnevalvereins im benachbarten Weiler vor mehr als 800 Gästen auf. Dann wurde ein Plattenproduzent auf sie aufmerksam. Mit neun Jahren veröffentlichte sie ihre erste Schallplatte Ja, die Dicken sind so gemütlich; im Spielfilm Die Straße sang sie in einer kleinen Rolle die B-Seite Little Teenager Song. Danach entstanden weitere Singles bei der Polydor und Live-Auftritte mit etablierten Kollegen, jeweils unter ihrem bürgerlichen Vornamen Rosemarie. Um der Mode englisch klingender Künstlernamen zu folgen, tauschte sie später die beiden Namensteile und tritt seitdem unter dem Künstlernamen Mary Roos auf.

MaryRoos1961

Mary Roos, 1961

Ab 1961 folgten zahlreiche Aufnahmen für verschiedene Plattenfirmen. In dieser Zeit wurde sie künstlerisch von Produzent Horst-Heinz Henning begleitet, der als Material vorwiegend Coverversionen oder Volksweisen, aber auch seine eigenen Kompositionen verwendete. Viele dieser Aufnahmen lizenzierte Henning an diverse Plattenlabel, oftmals unter verschiedenen Künstler-Pseudonymen.

1968 erschien ihr erstes Album Die kleine Stadt will schlafen geh’n, eine gemeinsame Produktion mit dem Dresdner Mozart-Chor. Im Jahr darauf folgten Aufnahmen bekannter Kinderlieder und gesungener Märchen. Die nächste LP Golden Love wurde lediglich eine Zusammenstellung vorangegangener Single-Titel.

Eine erstmalige chronologische Zusammenstellung der Aufnahmen aus dieser Zeit veröffentlichte Bear Family Records unter dem Titel Jugendsünden im Jahr 2011 als 3-CD-Box.

Und hier Teil 1 dieser Edition, wobei man dazu sagen muss, dass diese Edition hier erweitert wird um einen Teil 4 mit weiteren interessanten und raren Sachen zu dem Thema: „Die Jugendsünden der Mary Roos“. Verdanken können wir das wiedermal dem Mr. Jancy, der sich wieder mal mit dieser Leihgabe mehr als spendabel gezeigt hat … vielen Dank !

Und man kommt deshalb kaum aus dem Staunen heraus, weil der output der jungen Mary Roos schier unglaublich ist, allein der erste Teil dieser Edition enthält 35 Titel ! Und insgesamt sind es 100 Titel aus dem Zeitraum 1958 – 1969 ! Unglaublich !

Singlehüllen01

Die Titel sind eine Revue durch jene Sehnsüchte, die damals in den 60er Jahren gepflegt wurden:

„Schöner fremder Mann“, „Ein Seemann versprach ihr die Treue“, „Heisser Sand“, „Eine Rose aus Santa Monica“, „Wenn ein Cowboy Abschied nimmt“, „Kellerparty-Twist“ oder „Er war ein Seemann“ und, und, und …

Und sie hatte Hits anderer Kollegen/innen hat sie interpretiert: „Zwei kleine Italiener“, „Quando, quando, quando“, „Barcarole in der Nacht“ und „Ob in Bombay, ob in Rio“ (die beiden letzteren gehören zu meinen Schlaerfavoriten der 60er Jahre). Und auch Duett-Aufnahmen entstanden in dieser Zeit.

BellaMusicaSingleHülle.jpg

Bella Musica Single Hüllen

Das half aber alles nichts:

„Alles in allem ist Mary Roos zwar in den 60er-Jahren kontinuierlich auf Festivals und in den Medien präsent, das aber tendenziell als B-Sängerin. Sie ist durchaus bekannt, bislang jedoch eher mäßig erfolgreich. Obwohl Toningenieure, Autoren, Produzenten und Kritiker über alle Maßen von Marys Talent überzeugt sind, lässt der große Durchbruch auf sich warten.“ (Mary Roos website).

Das änderte sich dann aber und die gute Mary Roos ist bis heute aktiv ! Und wie gesagt: Das ist hier nur der Anfang, im Laufe der Woche geht´s dann weiter … eine wahrlich prachtvolle Edition mit so einigen Überraschungen, die da noch warten …

RoosHenning.jpg

Mary Roos mit ihrem Produzenten Horst Heinz Henning

Titel:
01. Ich bin mu-, mu-, musikalisch (Henning/v.Häussen)  2.04
02. Plim plam plum (Henning/Helmmer) 2.11
03. Einen Ring mit zwei blutroten Steinen (Kück) 2.50
04. Es waren zwei Königskinder (Traditional) 3.10
05. Die Liebe ist ein seltsames Spiel (Greenfield/Siegel/Keller) 1.54
06. Schöner fremder Mann (Gordon/Hosey) 2.31
07. Ein Seemann versprach ihr die Treue (Henning) 3.07
08. Wenn die Liebe einmal zu Dir kommt (Henning) 2.46
09. Wie schön, daß wir jung sind (Henning) 2.21
10. Einmal komm‘ ich wieder (Scharfenberger/Busch) 2.23
11. Mama will Dich sehen (mit Ricky Thomsen) (Eliot/Bette-Dahm) 2.11
12. Zwei kleine Italiener (Bruhn/Buschor) 2.44
13. Ich schau den weissen Wolken nach (Hadjidakis/Bradtke) 2.28
14. Eine Rose aus Santa Monica (Alisch/Richter) 2.42
15. Die Wege der Liebe (Schwenn/Wittstadt) 2.21
16. Heisser Sand (Feltz/Scharfenberger) 2.59
17. Ein Herz, das kann man nicht kaufen (Lach/Carstensen) 3.22
18. Lady Sunshine und Mister Moon (Gietz/Bradtke) 2.11
19. Paradiso (Zell/König) 2.23
20. Rosen sind rot (Bradtke/Evans/Byron) 2.38
21. Quando, quando, quando (mit Johnny Taylor) (Renis/Bradtke/Testa) 2.31
22. Er war ein Seemann (Henning/Falk) 3.18
23. Blaue Augen hatte er (Hening/Enger) 2.23
24. Barcarole in der Nacht (Feltz/Scharfenberger) 2.00
25. Ob in Bombay, ob in Rio (Striegler/Urban) 3.22
26. Wir gehören zusammen (mit Perry Neumann) (Henning) 3.02
27. Wenne wenne wenn (mit Perry Neumann) (Henning/Falk) 1.57
28. Ewiges Spiel (Überall ist ein Anfang) (Henning/Berking) 2.21
29. Weiße Wolken, blaues Meer (Henning/Berking) 2.19
30. Bavariola (der neue Modetanz) (mitn Chris und Gitty ) (Wegener/Karrenbauer) 2.42
31. Mi amore (mit Perry Neumann) (Henning/Bass/Gomez) 2.15
32. Kellerparty-Twist (Henning/Jarczyk) 2.13
33. Zwei auf einer Bank (mit Perry Neumann) (Feltz/Gietz) 2.27
34. Wenn ein Cowboy Abschied nimmt (mit Karl „Charly“ Gross) (Henning/Schmidt) 1.31
35. Siebentausend Rinder (Bruhn/Blecher) 2.05

Telegramm

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Verschiedene Interpreten – Deutsche Schlager Mädels (2002)

FrontCover1So kann´s einem gehen … da kommt man doch ziemlich kaputt von der Arbeit nach Hause, sinkt in den Sessel, pfeffert die Schuhe in die Ecke und denkt sich: so, jetzt wäre leichte Schlagerkost erstmal ganz recht und dann schnappt man sich einen Sampler mit dem Titel „Deutsche Schlager Mädels“,läst sich von ein paar bekannten Namen wie Manuela, Hildegard Knef oder auch Daliah Lavi blenden … denn man denkt an eine kleine und nette Oldie-Zusammenstellung …

… und stellt dann fest, dass man einem Billig-Sampler auf den Leim gegangen ist … hinter steht dann auch noch ein wenig verschämt: „Mit Neuaufnahmen in verbesserter Klangqualität“. Aha … also mir ist der eigentliche Original-Sound (und sei er auch ein wenig knistern) dann immer noch deutlich lieber.

Aber, neben all den eher billigen Volksmusik-Schlagern gibt es ein paar rühmliche Ausnahmen, da braucht man allerdings nicht mal die Finger einer Hand:

Da sind z.B. Daliah Lavi mit ihrem „Wär‘ ich ein Buch im Leben“ (klingt ein wenig wie „If A Were A Carpenter“)  und insbesondere das Deutsche Fernsehballett mit dem piffigen „Berlin-Berlin. Ein wenig Abwechslung bringt auch „Kleiner Marcel“ und natürlich hebt sich auch Manuela wohltuend hervor, allerdings eher nur stimmlich … die Musik, na ja …

Und zum Abschluss gibt´s eine Live-Fassung von dem Hildegard Knef Klassiker „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ … na, dann hat sich ja diese CD doch zumindest ein wenig gelohnt. Vielleicht war ich heute dann doch eigentlich in einer anderen Stimmung.

BackCover1

Titel:
01. Daliah Lavi: Wär‘ ich ein Buch im Leben (If You Could Read My Mind) (Frances/Lightfoot) 4.03
02. Uta Bresan: Tausendundeine Nacht vorbei (Haselsteiner/Fransecky) 3.57
03. Das deutsche Fernsehballett: Berlin – Berlin (Olsen/Pockriss) 3.04
04. Irene Sheer: Amore, Amore (Niessen) 3.19
05. Ulla Norden: Ein bißchen Macho darf schon sein () 3.06
06. Severine: Olala l’amour (Jay/White) 3.31
07. Simone Christ: Wo eine Träne noch zählt () 3.04
08. Diana Leonhardt: Die Macht der Gefühle () 3.49
09. Mary Roos: Freunde für’s Leben (Berthold Kredinsky/Christiansen/Valbro/Tronhem) 3.15
10. Sandy Gold: Männer made in Germany () 3.34
11. Nadine Norelle: Kleiner Marcel () 3.25
12. Ute Freudenberg: Immer wieder (Freudenberg/Lach) 4.08
13. Elke Martens: Im Namen der Liebe (Martens/Peetz) 3.26
14. Britta Onnen: Insel der Liebe () 3.21
15. Manuela: Schwimmen lernt man im See (Buschor/Shayne/Segall) 2.22
16. Danielle: Du machst jede Frau verrückt () 3.31
17. Gaby Badinsky: Wer hat dir das Küssen beigebracht (Hammerschmidt/Bruletti) 3.35
18. Hildegard Knef: Für mich soll’s rote Rosen regnen (live) (Hammerschmidt/Knef) 6.57

CD1

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Verschiedene Interpreten – Kinder erwünscht (1980)

FrontCover1.JPGUnd wieder einmal ne Benefiz-LP; diesmal ist sie dem Thema „Kinder“ gewidmet und das Anliegen ist klar: „Kinder brauchen das Gefühl, erwünscht zu sein. Kinder sind die Stiefkinder unserer Gesellschaft“. Hinter dem Projekt steht „Eine Aktion der privaten Initiative für die Familie“ und hinter diesem etwas sperrigen Titel verbergen sich Firmen wie Allianz Versicherung, BAT Cigaretten Fabriken, Fisher-Price Spielware, Gruner # Jahr AG, Lego, Dr. August Oetker und, und und … Bei so mancher Firma würde man sich wünschen, dass sie der guten Absicht auch guten Taten folgen lassen, z.B. was familienfreundliche Arbeitsbedingungen in ihren Konzernen betrifft. Und der Schalk in mir lacht hämisch auf … Doch noch ein paar Worte zu ausgewählten Musik. Klar stehen kinderbezogene Themen im Mittelpunkt und da hatte man durchaus ein gutes Händchen und so manch rare Sachen kann man da auch hören. So z.B. Lieder von Su Kramer, Julia Migenes, Nina Lizell, Nadja Tiller + Walter Giller, Hildegard Knef oder Erika Pluhar …

Aber, und das muss auch gesagt werden: Gelegentlich wird die Schmerzgrenze zum Kitsch ganz gewaltig überschritten („Hey Yvonne“ oder „So wie dein Daddy“)

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Bedauerlicherweise ist die Qualität dieses Vinyl-Rips gelegentlich arg durchwachsen …  aber so ist das halt bei alten Schallplatten … überwiegend lässt sie sich aber ziemlich störungsfrei anhören … Viel Vergnügen !

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Titel:
01. Su Kramer: Wo liegt m Sommer der Schnee (Rehbein/Kramer/Francis) 4.12
02. Julia Migenes mit Tochter Martina:  Aba Heidschi-Bumbeidschi (Volksweise) 3.35
03. Gunter und Yvonne Gabriel: Hey, Yvonne (Warum weint die Mammi) (G.Gabriel/Y.Gabriel) 3.45
04. Nina Lizell: Ich Wünsch mir ein Kind von dir (Siegel/Meinunger/Daum) 4.00
05. Nadja Tiller + Walter Giller: Meine Tochter, deine Tochter (Niessen/Weyrich) 3.58
06. Mary Roos:  Paff, der Zauberdrache (Yarrow/Coplet/Wilden) 3.58
07. Hildegard Knef: Christina (Humphries/Knef) 3.48
08. Wencke Myhre: So wie dein Daddy (Adrian/Dahmen/Faltermeier) 3.00
09. Michael Holm: Wunschkind (Pietsch/Holm) 2.46
10. Lena Valaitis: O Mein Papa (Burkhardt/Rödelberger) 4.12
11. Michael Schanze: Das Kind mit dem Tambourin (Weindorf/Kuntze) 5.02
12. Erika Pluhar: Die Lehren Einer Mutter An Ihre Töchter (Datin/Dabadie/Heller/Wolf) 4.30

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  • (demnächst)
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VA – Pop in Germany Vol 1 (2001)

frontcover1Und jetzt steigen wir tief, ganz, ganz tief in die Raritätenkiste des deutschen Schlagers der 60er Jahre ein .. wobei Schlager eigentlich nicht ganz zutreffend ist … da sind die Grenzen fließend gewesen … damals …

Wenn Wahnhaftes zu einem Hund von Baskerville mutiert, aus einem gelben Fluß kurzerhand Fremde Augen werden und ein schöner Tagtraum sich in die harsche Order Stell dein Bett auf die Straße verwandelt -wenn einem all so Wirres widerfährt, das ist schon einen deutschen Schlager wert. Ob Rock ’n‘ Roll, ob Surf oder Twist – die deutschen Schallplattenfirmen hatten während der 60er und 70er Jahre stets ein Ohr für Musik-Fans, die des Englischen nicht mächtig waren. Und verständlicherweise ein zweites, um erhofftes Zusatz-Klimpern in der Kasse besser überwachen zu können. Klartext: Wann immer aus den USA oder dem Vereinigten Königreich populäre Hits hiesige Küsten erreichten, sollten potentielle Käufer auch verstehen, was da gesungen wurde. Das Verfahren klappte: Kaum kletterten vielversprechende Titel die amerikanischen oder britischen Hitlisten empor, spitzten worterprobte Texter zwischen Flensburg und Garmisch schon die Griffel, ölten deutschsprachige Interpreten die Stimmbänder. Ihr gemeinsamer Auftrag: Ran an die Originale, Cover-Versionen zimmern!
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Was dabei heraus kam, ist -genremäßig sortiert- bereits auf CDs nachzuhören: ‚Surf In Germany‘ (Bear Family Records BCD 16211) hat sich dabei in der Vergangenheit den musikalischen Wellenreitern gewidmet, ‚Twist In Germany‘ (BCD 16186) den steißgefährdeten Hüftwacklern – mit zusammen 45 klingenden Zwerchfellattacken. Da wurde aus einer Abigail Beecher locker Der Knüller Mausi Müller, aus She Rides With Me mal eben Kein Alibi oder aus Twist Everybody das Diät-Dekret Twist ist gut für die Linie. Doch all das war nur leichtes -wenngleich auch schon herrlich kurioses- Vorgeplänkel zu Beginn der Goldenen Sechziger, in der sogenannten Prä-Beat(les)-Ära. Die volle Breitseite jedoch, die stand erst noch an. Bob Dylan und die Rolling Stones, die Fab Four und Manfred Mann, die Moody Blues, Creedence Clearwater Revival, Simon & Garfunkel und unzählige andere – sie alle sollten erst noch kommen, um sich ihre germanischen Blaupausen einzuhandeln. Protestsongs und 4/4-Beat wurden verarztet, Unterhaltungs-Pop und Flower Power.
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Und zum Jahrzehntwechsel in Richtung 70s erwischte es mit Paranoid sogar einen der ultimativen UK-Hardrock-Hammer, den sich – wer wäre auch geeigneter dafür gewesen ?! – Cindy & Bert vorknöpften. Ein Name, der das Programm signalisiert. Denn die Plattenfirmen ließen sich generell nicht lumpen, was die Vollstreckerliste mit deutschsprachigen Interpreten betraf: Mary Roos, Bernd Spier, ex-Rattle (und The Witch-Sänger) Henner Hoier, Manuela, Drafi Deutscher, Nina & Mike, der spätere Top-Producer Jack White – Prominenz wurde dienstverpflichtet, wenn es darum ging, internationalen Song-Treffern germanisches Flair einzuhauchen. Besonders kurios geriet es immer dann, wenn konsequent gegen den Strich gebürstet wurde. Schon einige Zeit vor der umwerfenden Kombi Cindy & Bert/Black Sabbath hatte es wahre Pracht-Verquickungen gesetzt: Als etwa die mopsfidelen, pudelschleppenden Jacob Sisters auf den innigen Soul der Supremes angesetzt wurden oder sich die eidgenössische Schmacht-Spezialistin Anita Traversi urplötzlich für einen Versuch an den Rolling Stones freigestellt sah. Dafür, daß es sich bei einem Beatles- und David-Garrick-Bearbeiter namens Helmut Schmidt nicht um den Kanzler in spe handelte, mußte man geradezu dankbar sein. Schmidt, ein Mann vieler Singles und keiner zählbaren Treffer, steht stellvertretend für eine ganze Reihe singender Zweitligisten. Denn die Strategie der Plattenfirmen lief zweigleisig: Die ins Deutsche umgehobenen US- und UK-Hits dienten nämlich nicht nur als Futter für die bereits erwähnten, etablierten Stars; sie waren auch willkommenes Vehikel, um Neulingen, noch Unbekannten und schon länger vergeblich Strampelnden auf die (Erfolgs-)Leiter zu helfen.
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Motto: Ist der Text erst transferiert, covert sich’s ganz ungeniert – und bringt vielleicht sogar warmen Regen durch die kalte Küche. Heinz Harden, das Protest-Pärchen Christopher & Michael, Curd Borkmann, Olaf King, Boris Brown, Holger Stern, Ingo Blankenbourg, der ehemalige Manuela-Pianist (5 Dops) Buddy Caine alias Joachim Salg – für sie alle blieb, trotz diverser Veröffentlichungen, der Begriff ‚Hitparade‘ ein Fremdwort; Combos wie den Black Stars, Four Kings oder den Rattenfängern erging es nicht besser. Boy (auch: Bert) Berger hatte zumindest an der Seite von Michael Holm (als Missouris) kurzzeitig Charts-Luft schnuppern dürfen. Dennoch: Die meisten Interpreten rutschen erst jetzt, mehr als 30 Jahre nach der Erstveröffentlichung ihrer Cover-Versionen, damit auf die Spielfläche einer CD. ‚Pop in Germany‘ macht’s möglich und erfüllt damit zugleich seit langem geäußerte Fan-Wünsche.
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Denn die aus den Archiven zutage geförderten, „umgebauten Originale“ zählen – neben speziellen Einzelinterpreten und ganzen Labels – zu den derzeit gesuchtesten (Vinyl-)Objekten der Begierde auf der hiesigen Sammlerszene. Für den seltenen Hund von Baskerville etwa werden inzwischen regelmäßig dreistellige DM-Beträge eingefordert – und auch abgedrückt. Und, fragen Nina & Mike, Was wird sein in sieben Jahren? (Hüllentext von Bernd Matheja)
Einerseits: viel vergnüglicher kann ein Trip in dieses Jahrzehnt nicht sein … blendet man mal all die damaligen Katastrophen und Konflikte aus … und wenn ich vorhin schrieb, dass beim deutschen Schlager die Grenzen fließend waren, dann wir das einem bewußt, wenn man sich vergegenwärtigt … dass wir hier Songs, der Rolling Stones, der Animals…. hören … aber eben fein „verschlagert“ …
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Bei etlichen Songs (wie z.B. „Mrs. Applebee“) muss ich einfach mit trällern oder pfeifen ….

Ja und dann treffen wir auf ein Flut von Sängern und Bands, von denen ich bis dato noch nie etwas gehört habe.

Oder, wer kennt: Buddy Caine, Helmut Schmidt (nein, nicht der Sozi-Kanzler !), Nina & Mike, Anita Traversi, Holger Stern, Brown, The Black Stars, Ingo Blankenbourg, Die Rattenfänger, Four Kings, Olaf King, Heinz Harden oder Boy Berger ???

Aber wir hören rare Werke von Mary Roos, Drafi Deutscher, Manuela, Bernd Spier usw. usw.
Es warten 25 Knaller/Knüller darauf, dass man ihnen Gehör schenkt …
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 Und dann, ja und dann … hörte ich die deutsche Version von „In The Year 2525“ … und dann …
Die Interpreten Nina  Mike sind auf der einen Seite eines jener mehr oder weniger belanglosen Gesangsduos der 70er Jahre gewesen … auf der anderen Seite … puuuh …. hat mich der Text dann schon verdammt angesprochen … das ist wohl so, wenn man bald 62 Jahre alt wird:
Was wird sein in 7 Jahren,
lässt du mich nicht allein
wirst du dann noch wie heut‘ bei mir sein?
Was wird sein in 15 Jahren
wenn wir schon längst nicht mehr zur Jugend zählen
wenn mir die ersten grauen Haare wachsen
wirst du dann immer noch stolz auf mich sein?
Was wird sein in 20 Jahren
wenn unsere Kinder mit Problemen kommen
wirst du ihnen dann zur Seite stehen
oder sie sich selbst überlassen?
Was wird sein in 30 Jahren
wenn ich ab und zu mal nicht zuhause bin
würdest du in Gedanken bei mir sein
oder ist dir ganz egal was ich mache?
Was wird sein in 40 Jahren
wenn unsere Kinder uns nur Briefe schreiben
weil sie in eine andere Stadt gezogen
wirst du mich trösten, wenn ich weinen muss, o-o-ho?
Was wird sein in 50 Jahren
wenn wir schon alt und grau geworden
wenn wir dann am Stock spazierengehen
wirst du mir auch noch liebe Worte sagen?
Und wer weiss in 60 Jahren
was wird sein, wenn wir den Himmel sehen
werden wir auf unser Leben schauen
und daran denken, wie schön es doch war, o-o-ho?
Und was wird sein in 100 Jahren
wenn wir von allen längst vergessen sind
wird auf unser’n Gräbern Unkraut wachsen
oder werden Blumen blüh’n, wer weiss?
Doch wir woll’n nicht zu viel denken
heute sind wir jung und glücklich
dass auch wir Probleme haben
lässt uns nicht traurig sein.
Komm gib mir deine Hand
ich will nur dir gehören
und wenn wir uns bemüh’n
bleibt unsere Liebe immer schön.
nina-mike

Nina & Mike

Und natürlich versteht es sich, dass diese Serie fortgesetzt wird … und dann hören wir Künstler wie John Dattelbaum, Eddy Freitag und Tom Hagen … die Skurrilität nimmt kein Ende …
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Titel:
01. Cindy & Bert: Der Hund der Baskerville (Paranoid) (Butler/Iommi/Osbourne/Ward/Berger) 2.49
02. Jacob Sisters:  Was hab ich dir getan? (Stop In The Name Of Love) (Holland/Dozier/Holland/Loose) 2.41
03. Buddy Caine: Diese Träume (He Ain´t Heavy, He´s My Brother) (Russell/Scott/Jay) 3.49
04. Mary Roos: Die Liebe kommt leis‘ (You Can´t Hurry Love) (Holland/Dozier/Holland/Holm) 2.42
05. Helmut Schmidt: Mrs. Applebee (Dear Mrs. Applebee) (Meshall/Barr/Blecher) 2.10
06. Bernd Spier: Flowertime In San Francisco (San Francisco) (Phillips/Hertha) 2.39
07. Christopher & Michael:  Wir sind am Ende (Eve Of Desctruction) (Sloan/Fontaine/Sommerkorn) 3.16
08. Nina & Mike: Was wird sein in sieben Jahren? (In The Year 2525) (Zager/Evans/White) 3.48
09. Anita Traversi: Es ist so schön, verliebt zu sein (Jagger/Richards/Oldham/Buschor) 2.36
10. Holger Stern:  Nächte im Schatten (Nights In White Satin) (Redwave/Holm) 4.01
11. Boris Brown:  Es steht ein Haus im Westen (The House Of The Rising Sun) (Traditional/Hammerschmidt/Busch) 3.01
12. The Black Stars:  Ich frag dich noch einmal (The Last Time) (Jagger/Richards(Heé) 3.04
13. Ingo Blankenbourg: Träume sind golden (Silence Is Golden) (Gaudio/Menke) 2.39
14. Curd Borgmann:  Großer Jack (Excerpt From A Teenage Opera) (Philwit/Hopkins/Hertha) 4.08
15. Die Rattenfänger:  Hart wie ein Stein (I Am A Rock) (Simon/Menke) 2.45
16. Four Kings:  Brötchen und Milch (No Milk Today) (Gouldman/Dieter) 2.27
17. Olaf King:  Stell dein Bett auf die Straße (Daydream) (Sebastian/Gordan) 2.25
18. Heinz Harden:  Pretty Flamingo (Pretty Flamingo) (Barkan/Moesser) 2.42
19. Drafi Deutscher:  Weil ich dich liebe (Wigwam) (Dylan/Deutscher/Binder) 3.56
20. Jack White:  Das Mädchen zu Haus (Honky Tonk Woman) (Jagger/Richards/Holm) 2.34
21. Henner Hoier:  Tränen der Liebe (Crimson And Clover) (James/Lucia/Chambosse) 3.43
22. Manuela:  Etwas in mir wurde traurig (Killing Me Softly) (Fox/Gimble/Kunze) 5.01
23. Boy Berger:  Wulle Wulle (Wooly Bully) (Samudio/Montague) 2.22
24. Bernd Spier:  Fremde Augen (Yellow River) (Christie/Holm) 2.43
25. Helmut Schmidt:  Jeder braucht einen Freund (With A Little Help From My Friends) (Lennon/McCartney/Loose) 2.35cd1

Wer an weiterführenden Informationen, die zur Vertiefung
der einzelnen blog-Beiträgen dienen, interessiert ist,  benötigt ein Passwort.
Dazu schreibe man an

post-fuer-sammelsurium@gmx.net

Darüber sollten wir mal nachdenken:

Nebel zieht in dichten Schwaden
übers Moor von Forrest Hill,
grün-gespenstig grinst ein Irrlicht,
es ist Nacht in Baskerville.
Wer verbreitet Angst und Schrecken,
wer vernichtet was er will,
jeder sucht sich zu verstecken
vor dem Hund von Baskerville.
Wen er anfällt,
dieser Hund von Baskerville, oh yeah,
hat verloren
in dem Kampf um Baskerville, oh, yeah.
Und es traut sich keine Seele
in das dunkle Moor hinein,
jeder zittert um sein Leben,
wer wird wohl der Nächste sein?
Heut ist die Mission beendet,
die sein irrer Herr ihm gab,
lautlos, wie er einst gekommen,
schleicht er sich ins Moor hinab.
Nebel zieht in dichten Schwaden
übers Moor von Forrest Hill,
und verbirgt des Rätsels Frage
um den Hund von Baskerville
Völlig durchgeknallt, die Live Auftritt von Cindy & Bert
mit ihrer Kultfassung „Der Hund der Baskerville“