Ja, ja, der gute alte Rolf Kauka:
Rolf Kauka (* 9. April 1917 in Markranstädt bei Leipzig; † 13. September 2000 in Thomasville, Georgia, USA) war ein deutscher Comic-Pionier der Nachkriegszeit. Der „Vater“ von Fix und Foxi, Lupo & Co konnte als Verleger und Herausgeber auf ein äußerst bewegtes und vielseitiges Schaffenswerk zurückblicken. Er gründete mehrere Firmen und Verlage, nutzte die verschiedensten Vertriebswege und hatte jede Menge Partner, die seine mannigfaltigen Produkte verlegten und druckten. Der Begründer der langlebigsten deutschen Comicproduktion galt vielen gemeinhin als „der deutsche Walt Disney“. (wikipedia)
Über Fix und Foxi, diesen deutschen Comic-Helden vergangener Jahrzehnte wurde hier auch schon ausführlich mal berichtet. Von daher kann ich mir Wiederholungen ersparen.
In diesem Sammelband (84 Seiten) geht es, wie der Untertitel schon sagt, um „abenteuerliche Reisegeschichten“, also es geht in exotische Länder … immer wieder gerne gesehen.
Die Comics stammen aus der Spätphase von Fix und Foxi.
Und um diese Geschichten geht es:
Fix und Foxi: Die Geisterkarawane (14 Seiten)
Zuerst erschienen in: FF 5/1990 – FF 6/1990
Zeichnungen: González
Tusche: Fernández
Inhalt: Knox fliegt mit Fix und Foxi zu einer Feier in das Emirat von Scheich Sowa Sabera Uch, als seine Privatmaschine mitten in der Wüste notlanden muss. Das wäre weiter kein Problem, wenn nicht der blinde Passagier Lupo inzwischen alle Vorräte verputzt hätte. So muss die Gruppe ohne Trinkwasser den beschwerlichen Fußmarsch auf sich nehmen. Als sie vor Erschöpfung zusammenbrechen, werden sie von einem kleinen Berberäffchen geweckt, das sie zu einer Karawane führt – doch die schwarzgekleideten Beduinen entpuppen sich als geisterhafte Wesen! Zum Glück sind die Früchte in den Körben auf den Kamelen echt. Die Freunde folgen der Geisterkarawane zu einer geheimnisvollen Oase. Als sie beobachten, wie unter der Beduinentracht eine Mumie zum Vorschein kommt, die einen Zaubertrunk zu sich nimmt, werden sie von hinten niedergeschlagen. In einem Gefängnis kommen sie wieder zu Bewusstsein und erfahren, dass sie Zeugen des heiligen Rituals der Erneuerung geworden sind. Zur Strafe sollen sie nun in Geisterbeduinen verwandelt werden. Lupo wird als Erster zum Richtplatz geführt, wo ihm der Kopf abgeschlagen werden soll. Da werden die Bewohner der Oase mit Früchten bombardiert – das kleine Berberäffchen hat seinen Stamm zur Verstärkung geholt und befreit die Freunde aus ihrer misslichen Lage.
Fix und Foxi: Die Riesen der Osterinsel (14 Seiten)
Zuerst erschienen in: FF 16/1988
Auch erschienen in: FF 2/2006
Zeichnungen: Grangel
Story: Facendis
Inhalt: Knox befindet sich mit Lupo, Fix und Foxi auf der Osterinsel. Die Anwesenheit von Lupo scheint die steinernen Figuren zum Leben zu erwecken.
Fix und Foxi: Abenteuer in Klein-Klapperstan ((12 Seiten)
Zuerst erschienen in: FF 28/1989
Zeichnungen: González
Tusche: Fernández
Story: Seitz (Remake)
Lupo: Verschollen in Afrika ((6 Seiten)
Zuerst erschienen in: FF 1/1989
Auch erschienen in: FF 7/2008 (als „FF: Verschollen in Afrika“)
Zeichnungen: González
Tusche: Fernández
Inhalt: Eusebia sträubt sich gegen einen Rundflug, den sie bei einem Tortenwettbewerb gewonnen hat. Die Situation verschlimmert sich, als Lupo Hand an den Steuerknüppel legt, um zu testen, ob der Doppeldecker auch fliegt. Nach einem langen Irrflug mit nächtlicher Bruchlandung sehen sich die beiden schließlich wilden Tieren ausgeliefert – kein Zweifel, wo man gelandet ist…
Fix und Foxi: Um die halbe Welt gegurkt (7 Seiten)
Zuerst erschienen in: FF 15/1978
Auch erschienen in: FF 48/1988
Zeichnungen: Fecchi
Fix und Foxi: Heia Safari ((12 Seiten)
Zuerst erschienen in: FF 21/1988
Zeichnungen: Mainou
Lupo: Gott der Azteken ((8 Seiten)
Zuerst erschienen in: FF 17/1989
Auch erschienen in: FF Sonderausgabe 5
Zeichnungen: Fernández
Inhalt: Lupo hat eine Reise nach Rio de Janeiro gewonnen, zu der er Fix und Foxi einlädt. Beim Flug über die Anden liest er in seinem Horoskop, dass er auf keinen Fall mit Zwillingen in ein Flugzeug steigen soll. In Panik schnappt er sich einen Fallschirm und stürzt sich aus der Maschine – und reißt dabei Fix und Foxi mit, die ihn zurückhalten wollen. Sie landen in einem Bergdorf, dessen Indianer Lupo für ihren Gott Haxizottl halten. Während sich Lupo auf ein gemütliches Leben freut, müssen Fix und Foxi seine Sänfte tragen. Doch laut einer Legende muss der Gott die ganze Stadt eigenhändig renovieren … zum Glück taucht ein Hubschrauber zur Rettung der drei auf. (kaukapedia.com)
Man kann sich – wenn man will – übe all die Abenteuer der drolligen Kerlchen gar köstlich amüsieren, man kann ich aber so seine Gednken machen, mit welchen Klischees über ferne Länder und deren Bewohner hier noch unbedarft hantiert wurde (z.B. bei „Um die halbe Welt gegurkt“)
Da eine schließt das andere ja nicht aus.
Die Rückseite des Buches:
Die meisten der Comics in diesem Bandwurden von José Antonio González gezeichnet; vielleicht mal ganz interessant zu erfahren, wer das eigentlich ist:
Der Comicup-Zeichner José Antonio González (* 9. April 1959 in Barcelona) gestaltete ab 1986 Kauka-Comics mit der FF-Familie. Nach der Einstellung von Fix und Foxi Mitte der 90er arbeitete er weiterhin für das Comicup-Studio an anderen Comicserien wie Die Punkpiraten (Yps) und Die Pillen. Bis heute zeichnet González Disney-Comics mit Micky Maus, Goofy und gelegentlich weiteren Disneyfiguren.
Werdegang des Zeichners:
Schon von klein auf war González begeistert von Comics, vor allem Uderzos Asterix-Comics hatten es ihm angetan. So fing er selbst mit dem Zeichnen an und brachte sich den Umgang mit dem Zeichenstift autodidaktisch bei. Im Jahre 1985 begann der damals 26-jährige dann im Comicup-Studio von José Cánovas. Seine FF-Comics, die er ca. 1986 zu zeichnen anfing, lieferte der Katalane immer nur in Bleistift ab, für die Tuschezeichnung seiner Arbeiten war sein Studiokollege Tony Fernández zuständig. Laut González haben die beiden Zeichner diese Arbeitsteilung bis heute beibehalten.
Im Laufe der Zeit glich González seinen eigenen FF-Zeichenstil immer mehr und immer besser dem Strich von Massimo Fecchi an. Die Zeichnungen seiner letzten Arbeiten wie „Auf den Spuren der Wikinger“ (VÖ in FF 45/1993) und „Die Reise in die Unterwelt“ (VÖ in FF 49/1993) sind kaum noch von denen des italienischen Vorbilds zu unterscheiden. Persönlich hatte González kein Problem damit, sich dem damals gültigen FF-Stil so stark anzupassen, da dieser gut mit seinem eigenen Zeichenstil zusammenging (auch Fecchi ist schließlich Uderzo-Verehrer): „Tatsächlich schaue ich immer aufmerksam in diese Comics, da ich ein großer Fan von Fecchi bin, von dem ich sehr viel gelernt habe“, erklärt Gonzáles und erzählt, dass er einmal bei Egmont in Dänemark sogar das Vergnügen hatte, den italienischen Spitzenzeichner persönlich kennenzulernen.
An seine FF-Zeit denkt Gonzáles heute gern zurück und sagt auch von sich aus, dass er sehr erfreut wäre, wenn er wieder für die Kauka-Publikationen zeichnen könnte. (kaukapedia.com)