Und jetzt hätte ich noch ein Passionsspiel im Angebot:
Die „Proletenpassion“ der Schmetterlinge“ aus Österreich ist wohl eines der ambitioniertesten Projekte die es jemals im deutschsprachigen Raum produziert wurde. Und von daher hier nun eine sehr ausführliche Würdigung von diesem Meisterwerk:
Die Schmetterlinge waren eine österreichische Folk-Politrock-Band der 1970er und frühen 1980er Jahre mit kritisch-politischen Texten, die größtenteils von Heinz Rudolf Unger verfasst wurden.
Die Schmetterlinge wurden 1969 in Wien gegründet. 1970 stieß Brigitte Schuster zur Band, bereits 1971 wurde sie allerdings durch Pippa Armstrong ersetzt. 1973 verließ Fredi Rubatschek die Band, an dessen Stelle der vielseitige Herbert Tampier trat. 1976 wurde die weibliche Gesangsstimme endgültig von Pippa Armstrong an Beatrix Neundlinger übergeben, die als Sängerin die weiteren „Schmetterling“-Produktionen begleiten sollte. Außerdem spielte Günther Großlercher, der eigentlich für die Aufnahmeleitung, das Management und bei Konzerten für den Saalton zuständig war, auf vielen Platten die akustische Gitarre.
1977 erschien die Proletenpassion, in der die Herrschaftsstrukturen und soziale Fragen des frühen 16. bis zum späten 20. Jahrhundert thematisiert wurden. Sie basiert auf Texten von Heinz Rudolf Unger. Uraufgeführt wurde sie 1976 bei den Wiener Festwochen.
1977 vertraten die Schmetterlinge Österreich beim Grand Prix Eurovision de la Chanson, dem heutigen Eurovision Song Contest mit dem Lied Boom Boom Boomerang. Das Lied, getextet von Lukas Resetarits und gedacht als satirische Kritik an der Plattenindustrie, erreichte den vorletzten Platz. Beatrix Neundlinger hatte Österreich bereits 1972 mit der Gruppe Milestones beim Grand Prix vertreten.
Die 1979 erschienene LP Herbstreise ist die wohl zeitpolitischste wie auch die musikalisch ausgefeilteste Platte der Schmetterlinge. Sie nimmt Stellung zu den 1979 in Deutschland vorherrschenden Themen – von Befindlichkeiten im Klima der RAF, Denunziantentum im Zuge der Berufsverbote, über Emanzipation, Wirken alter Kräfte der NS-Zeit in der BRD, bis hin zum Kampf gegen Kernkraftwerke und für die 35-Stunden-Woche. Die LP kann als Soundtrack des „Deutschen Herbstes“ gesehen werden.
1979 sangen die Schmetterlinge den Titelsong Die goldene Acht des deutschen Kinofilms Die Abfahrer von Adolf Winkelmann. Ab 1982 verstärkte Helmut Grössing die Band und spielte Schlagzeug. 1983 verlieh das „Unterhaus“ in Mainz der Gruppe „Schmetterlinge“ den jährlich vergebenen Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte „Kleinkunst“. 1985 spielten die Schmetterlinge die Revue „Nix is fix“ im Wiener Akademietheater. Im selben Jahr verließen Willi Resetarits und Helmut Grössing die Gruppe, um unter den Pseudonymen Kurt Ostbahn und Eduard Jedelsky bei der Chefpartie mitzuspielen.[3] 1987 erfolgte eine große Tournee mit einer leicht veränderten Wiederaufführung der Proletenpassion in diversen Städten der damaligen BRD (u.a. München, Berlin, Bochum, Bremen, Oldenburg, Köln). 1989 gab es eine Vorstellungsserie des Programms „Vorwärts – und vergessen?“, dann wurde es ruhig um die Gruppe. 1995 folgten noch die Programme „Jahre wie Tränen“ und „Lieder zur rechten Zeit“. Danach gab die Band nur noch vereinzelt Benefizkonzerte – das vorerst letzte Konzert fand im März 2001 statt.
Im Sommer 2008 fand sich die Gruppe (ohne Willi Resetarits) wieder zusammen und spielte vereinzelt Konzerte mit dem Jura-Soyfer-Programm. Am 24. Mai 2013 erlag Gründungsmitglied Erich Meixner seiner Krebserkrankung. (Quelle: wikipedia)
Soweit die Geschichte der Schmetterlinge, nun zu diesem Album, das damals in einer Box erschien und 3 LP´s enthielt:
Die Proletenpassion ist ein politisches Oratorium der österreichischen Politrock-Gruppe Schmetterlinge. Das Werk wurde 1976 bei den Wiener Festwochen als szenische „Theaterfassung“ unter der Regie von Dieter Haspel uraufgeführt und 1977 auf einem Triple-Album (drei Langspielplatten) als „konzertante Fassung“ eingespielt. Bis in die 1980er Jahre folgten Live-Auftritte der Schmetterlinge mit diesem rund zweieinhalb Stunden dauernden Programm in vielen Städten des deutschsprachigen Raums.
Im Jahr 2015 erfolgte die Wiederaufnahme einer überarbeiteten Fassung Proletenpassion 2015 ff im Werk X in Wien Meidling. Heinz Rudolf Unger fügte hierfür neue Texte hinzu, die im Mandelbaumverlag als Buch erschienen sind und Eva Jantschitsch hat die Musik neu arrangiert.
Die Arbeit an der Proletenpassion begann 1974 mit dem Versuch der Schmetterlinge, formale Umsetzungen der musikalischen Strukturen der Passionen Johann Sebastian Bachs vorzunehmen. Innerhalb des Band-Kollektivs war der Begriff „Passion“ für das geplante Werk umstritten, da er eine Leidensgeschichte suggeriere. Angesichts des historischen Fortschritts und der auf lange Sicht trotz aller Niederlagen auch erfolgreichen sozialen Kämpfe sei der Begriff verkürzend und irreführend. Dennoch wurde der Titel aufgrund seiner Einprägsamkeit beibehalten, da keine Alternativen dazu gefunden wurden, auf die sich alle Mitglieder der Schmetterlinge einigen konnten.
Gemälde zum Grossen Deutschen Bauernkrieg von Max Lingner 1951-1955 (unvollendet)
Nach zwei Jahren wurde das Werk fertiggestellt. Nicht nur die Musiker der Schmetterlinge waren daran beteiligt, sondern u.a. auch Arbeitsgruppen aus Studenten und Historikern. Die Proletenpassion war das Ergebnis relativ umfangreicher Quellenstudien und teilweise kontroverser Diskussionen. Einzelne bereits eingeplante Lieder wurden dabei wieder gestrichen. Beispielsweise nahm man laut Angaben im Begleitheft des Albums einen Teil der Passage zur Geschichte der Sowjetunion heraus. Unter den Beteiligten herrschte hier in der Frage Uneinigkeit, inwieweit es sich bei der UdSSR der 1970er Jahre noch um einen sozialistischen Staat handle oder nicht.
Nach der Uraufführung bei den Wiener Festwochen wurde die Proletenpassion im eigens für die Bedürfnisse der Gruppe neu aufgebauten und eingerichteten Wiener „Schmetter Sound Studio“ aufgenommen. Dieses Tonstudio sollte auch später den Schmetterlingen und anderen inhaltlich ähnlich ausgerichteten Musikern dazu dienen, von der etablierten Musik- und Unterhaltungsindustrie unabhängige Tonband- und Plattenaufnahmen zu ermöglichen.
In der im Wesentlichen von Heinz Rudolf Unger getexteten und von Willi Resetarits und Georg Herrnstadt komponierten Proletenpassion werden Herrschaftsstrukturen und soziale Fragen der europäischen Neuzeit zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert in einer Mischung aus verschiedenen musikalischen und literarischen Stilelementen thematisiert. Bei der inhaltlichen Aussage steht dabei das Anliegen der Schmetterlinge im Mittelpunkt, gegen die „Geschichte der Herrschenden“ bzw. die „herrschende Geschichtsschreibung“ die „Geschichte der Beherrschten“ zu stellen.
Die Proletenpassion ist angelegt in der Art einer historischen Revue der Geschichte der revolutionären Bewegungen und der Arbeiterbewegung von den Bauernkriegen nach der lutherischen Reformation bis zu den in den 1970er Jahren aktuellen Themen der politischen Linken. Dazu gehörte beispielsweise auch die internationale Auseinandersetzung mit dem Militärputsch gegen die sozialistische Regierung Salvador Allendes in Chile und dem daran anschließenden staatlichen Terrorregime unter General Augusto Pinochet.
Die Proletenpassion hat eine eigene Form der künstlerischen Bewusstseinsbildung mitgeprägt. Erste Umsetzungen dieser Form finden sich bereits in den frühen 1970er Jahren bei der westdeutschen Kabarett- und Politrockgruppe Floh de Cologne, zum Beispiel in deren Alben Mumien – Kantate für Rockband und Geyer-Symphonie von 1974. Nach den Schmetterlingen wurde dieser Stil verschiedentlich auch von anderen Politrock-Bands aufgegriffen (so etwa von der damals bestehenden Gruppe Oktober mit ihrem Doppelalbum Die Pariser Commune). Insgesamt ist diese Art der musikalischen Bearbeitung eines breiter angelegten politischen Themas bei den Schmetterlingen mit ihrem Album zur Geschichte der Arbeiterbewegung am erfolgreichsten zur Geltung gebracht worden.
Die Proletenpassion hat den Anspruch, die Geschichte der vergangenen 500 Jahre aus der Perspektive der Beherrschten im Sinne der marxistischen Geschichtsauffassung als Geschichte von Klassenkämpfen musikalisch mit kabarettistischen Einlagen darzustellen. Ein Stilmittel ist dabei, überlieferte historische Originalzitate einzubauen oder Monologe und Dialoge satirisch überspitzt historischen Persönlichkeiten – von Martin Luther bis zu Adolf Hitler – in den Mund zu legen.
Mit ihrem Anspruch, Geschichte sozusagen „von unten“ zu beschreiben, folgten die Schmetterlinge dem Beispiel von Bernt Engelmann, der dies 1974/75 in seinen „Anti“-Geschichtsbüchern „Wir Untertanen“ und „Einig gegen Recht und Freiheit“ in der literarischen Form des Sachbuchs umgesetzt hatte. Eine weitere Inspiration für die Umsetzung der Proletenpassion war das Gedicht „Fragen eines lesenden Arbeiters“ von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1939 (vgl. unter Weblinks), das im Begleitheft des Triple-Albums statt eines Vorworts abgedruckt ist, und das die Kritik (vgl. Geschichtskritik) an der vorherrschenden Geschichtsschreibung sinnbildlich formuliert.
Inhaltlich beispielhafte Schwerpunkte setzt die Proletenpassion auf den Deutschen Bauernkrieg 1524/25, die bürgerlichen Revolutionen (vor allem die französische Revolution von 1789), die Pariser Commune 1871, die Oktoberrevolution in Russland 1917 und die ihr nachfolgenden revolutionären Umbrüche nach dem Ersten Weltkrieg, die Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus zwischen 1933 und 1945 und dem Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 bzw. dem Kampf der antifaschistischen Internationalen Brigaden gegen den Franquismus. Am Ende thematisiert das Werk die gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen der damaligen Gegenwart der 1970er Jahre. Dabei propagieren die Schmetterlinge ein politisches Engagement in einem revolutionär-sozialistischen Sinn – als Lehre und Moral der generationenübergreifenden sozialen Klassenerfahrung des Proletariats.
Musikalisch greift die Proletenpassion in vielen der einzelnen, jeweils relativ kurz gehaltenen Titel (nur wenige Lieder in dem insgesamt rund 130 Minuten dauernden Werk sind länger als 2 Minuten) teilweise den populären Musikstil der jeweils behandelten Epoche und Region auf und mischt ihn mit Elementen aus neuerer Folk- und Rockmusik (vgl. auch Folkrock). Dabei reicht das Repertoire von klassischen Elementen über Chorgesang (unterschiedlicher Stilrichtungen), regionalem russischem, französischem, deutschem Volksliedgut (vgl. Volksmusik) – bzw. traditionellen Revolutionsliedern aus historischer und moderner Folklore – bis hin zu moderner Rockmusik im Stil der 1970er Jahre. Akustische Instrumente wie Akkordeon, Congas, Mandoline und Gitarren bewirken einen weltmusikalischen Eindruck.
Zwischen den Musikstücken wechseln sich verschiedentlich gesprochene Einführungen und/oder szenische Darstellungen mit kabarettistischen Elementen ab, immer untermalt mit jeweils zeitgenössischen musikalischem Hintergrund, mal offensiv-kämpferisch, mal melancholisch, mal spitzzüngig-humoristisch.
Das Jalava-Lied ist das populärste Lied aus der Proletenpassion. Wegen seines schmissigen Refrains und des witzigen Plots, der in dem Lied erzählt wird, war es in der Jugendbewegung der 1970er und 1980er Jahre populär. Resetarits war auch der Sänger des Liedes in der bekannten Plattenaufnahme der Proletenpassion. Das Lied erzählt, wie Lenin im Oktober 1917, kurz vor der russischen Oktoberrevolution, angeblich als Heizer verkleidet auf einer finnischen Lokomotive illegal über die finnisch-russische Grenze nach Sankt Petersburg fuhr. Held des Liedes ist der finnische Lokführer Jalava, der das Seinige dazu tat, Lenin durch die Grenzkontrollen zu schmuggeln. In Wirklichkeit war Lenin allerdings als Heizer verkleidet nach Finnland geflohen und kehrte als Priester verkleidet nach Russland zurück.
Der Refrain des Liedes lautet:
Jalava, Jalava, du Finne, was lachst du so gegen den Wind?
Ich lache, weil meine Sinne alle beisammen sind
und weil wir weiterkamen und weil die Welt sich dreht,
und weil mein Heizer von Flammen und Dampfkesseln was versteht.
Diese Metapher spielte auf Lenins Rolle als „Anheizer“ der Oktoberrevolution an.
Rhythmus und Melodie des Liedes erinnern an russische Tanzlieder und zugleich an den Takt der fahrenden Lokomotive.
Opfer des Faschismus (1946) von Hans Grundig
Die Proletenpassion, in ihrem Zusammenhang deren Hauptautor sowie die Schmetterlinge insgesamt, waren Ende der 1970er Jahre vielfach Thema von Rezensionen im Feuilleton deutschsprachiger Zeitungen und Magazine. Dabei äußerten sich auch prominente Journalisten in renommierten Printmedien:
„Unger ist ein sprachbegabter Mann von radikaler Gesinnung […] Er trifft den Volksliedton, den Landsknechtston, den Eisler- und Brecht-Ton, er kann Knittelverse schnitzen und Balladen à la Biermann hämmern, er hat als Wiener von Karl Kraus gelernt, wie man Zitate zu Bumerangs macht […]“
(Auszug aus einer Rezension von Hilde Spiel in der deutschen Tageszeitung Frankfurter Allgemeine Zeitung)
„Selten genug schleicht sich in die verzuckerten Fabriken der Unterhaltungsindustrie Sprengstoff […] In mühevoller Kleinarbeit produzierten die fünf Musiker und der Textdichter Unger ein zeitgemäßes Oratorium über die Kämpfe der kleinen Leute, die in den großen Chroniken namentlich nie und sonst nur in den Ziffern von Verlusten und Opfern Platz finden […] Heraus kam ein geschliffenes, beinahe überperfektes Opus, das ziemlich einzigartig in der Branche dasteht […]“
(Auszug aus einer Rezension von Joachim Riedl im österreichischen Nachrichtenmagazin Profil) (Quelle: wikipedia)
Es mag ja sein, dass all diese Lieder heute ein wenig antiquiert klingen, es mag ja sein, dass diese Form des Geschichtsbewußtseins heute „out of time“ ist … Das ändert aber nichts daran, dass nur und genau nur diese Form der Geschichtsschreibung all jenen Menschen die nicht „da oben“ standen, gerecht wird. Alles andere ist Humbug ! Damit ist allerdings nicht gemeint, dass jene unsägliche kommunistische Geschichtsschreibung die Alternative ist. Aber der Blick auf „die da unten“ ist schon angebracht !
Und deshalb gibt´s dann noch – ganz unten – die Fragen eines lesenden Arbeiters … von Bert Brecht.
Konzertplakat
Besetzung:
Joris Dudli (drums)
Schurli Herrnstadt (piano, guitar, vocals)
Erich Meixner (bass, accordion, piano, vocals)
Beatrix Neundlinger (flute, vocals)
Willi Resetarits (vocals, drums, percussion)
Herbert Tampier (guitar, mandolin, bass, vocals)
+
Chor:
Günter Grosslechner – Kirstin Lill – Lukas Resetarits – Pippa Tinsobin
Titel:
LP 1:
Prolog:
01. Wer schreibt die Geschichte? (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.59
02. Wir hatten Gräber und ihr hattet Siege (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.55
03. Lied des Geschichtslehrers (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.42
Die Bauernkriege:
04. Einführung: Deutschland um 1500 (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.09
05. Des Bauern große Not (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.15
06. Die 12 Artikel der Bauern (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.02
07. Martin Luther, Org.-Zitat 1 1.38
08. Kampflied der Bauern (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.27
09. Siegestanz (Tampier) 1.10
10. Bericht über Thomas Münzer (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.49
11. Ein neues Reich, ein bess’res Reich (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.28
12. Martin Luther, Org.-Zitat 2 0.38
13. Thomas Münzer, Org.-Zitat 0.26
14. Kommt, ihr tausend Haufen (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.12
15. Im Mai zu Frankenhausen (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.39
16. Lehren der Bauern (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.05
LP 2:
Die Revolution der Bürger:
17. Mächtelmöchtel (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.36
18. Dialog Bürger-Philosoph (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.13
19. Die große Zeit, die da begann (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.37
20. Marianne (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.52
21. Marseillaise (DeLille) 1.11
22. Lied von der letzten Schlacht (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 3.36
23. Ballade vom Glück und Ende des Kapitals (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.17
24. Die Schlesischen Weber (Heine/Herrnstadt/Resetarits) 3.41
Die Pariser Kommune:
25. Auftritt General V. Moltke (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.40
26. 100 000 Arbeitslose (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.35
27. Ballade von den zwei ruhmlosen Generalen (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.21
28. Lied vom Gespensterzug (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.12
29. Wahlaufruf (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 0.49
30. Was ist die Kommune (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.43
31. Dekrete der Kommune (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.16
32. Die Verhandlung (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.00
33. Die Frauen der Kommune (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.38
34. Chanson vom letzten Kampf Der Kommunarden (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.33
35. Die Lehren der Kommune (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.19
36. Lied der Fragen (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.07
37. Tot oder lebendig (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.55
Die Lehren der Kommune, gezogen im Oktober 1917 in Rußland:
38. Lärm und Stille (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 0.54
39. Es fällt ein Soldat in Tarnopol (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.11
40. Babouschka-Lied (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.11
41. Lied vom Hausbau (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.10
42. Lied der Kleingläubigen (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.51
43. Jalava-Lied (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 3.34
44. Erstürmung des Winterpalais (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.23
45. Wenn ich wieder reich bin (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.35
46. Lied von der Partei (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 3.59
47. Stille und Lärm (Herrnstadt/Resetarits/Unger)1.16
LP 3:
Faschismus:
48. Der Funke fliegt (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.13
49. Der Schuß von hinten (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 3.07
50. Otto Bauer, Org.-Zitat 1.48
51. Das Lied von Krupp und Thyssen (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.40
52. Hitler’s Blues (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 3.22
53. Lied vom A-Sager (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.21
54. Wir haben nie zu kämpfen aufgehört (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 0.22
55. Vier noble Generale (Lied aus dem spanischen Bürgerkrieg) (Traditional)
56. Faschismuslied des Geschichtslehrers (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.05
57. Companero Victor Jara: Presente (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.07
Epilog:
58. Fragelied 1 (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.31
59. Supermarkt-Song (Meixner/Unger) 3.09
60. Die Geschichte vom Arbeiter Willi K., der sich selber wegrationalisierte (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 4.19
61. Demokratie-Lied (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.09
62. Bilanz-Tanz (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 2.27
63. Fragelied 2 (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.12
64. Sozialismus, der fällt nicht vom Himmel (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.49
65. Wir lernen im Vorwärtsgeh’n (Herrnstadt/Resetarits/Unger) 1.57
*
**
Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon,
Wer baute es so viele Male auf ? In welchen Häusern
Des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die chinesische Mauer fertig war,
Die Maurer? Das große Rom
Ist voll von Triumphbögen. Über wen
Triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
Nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
Brüllten doch in der Nacht, wo das Meer es verschlang,
Die Ersaufenden nach ihren Sklaven.
Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?
Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte
Untergegangen war. Weinte sonst niemand?
Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer
Siegte außer ihm?
Jede Seite ein Sieg.
Wer kochte den Siegesschmaus?
Alle zehn Jahre ein großer Mann.
Wer bezahlte die Spesen?
So viele Berichte,
So viele Fragen.