Verschiedene Interpreten – Märchen aus Russland – Peter und der Wolf + Nussknacker-Suite (1962)

FrontCover1.JPGSeit jeher gab es das pädagogisch emsige Bemühen, Kinder an die klassische Musik hinzuführen, und da war natürlich Prokofjews Werk „Peter und der Wolf“ scheinbar oder auch tatsächlich sehr hilfreich:

Peter und der Wolf op. 67 ist ein Musikmärchen für Kinder von Sergei Prokofjew aus dem Jahre 1936. Ein Hörspielsprecher erzählt das Märchen des Komponisten und ein Sinfonieorchester verklanglicht es mit der Programmmusik des Komponisten. Das Werk hat das Ziel, Kinder mit den Instrumenten eines Sinfonieorchesters vertraut zu machen. Heute ist es Prokofjews bekanntestes Werk und weltweit eines der am meisten gespielten Werke klassischer Musik.

Peter, ein kleiner Junge, lebt mit seinem Großvater im ländlichen Russland. Ein langer Winter ist vorbei. Am ersten Frühlingsmorgen öffnet Peter vergnügt das Gartentor und geht hinaus auf die große Wiese vor dem Haus. Dort begrüßt ihn sein kleiner, freudig aufgeregt zwitschernder Freund, der Vogel. Beide setzen sich auf einen Baum und der Vogel zeigt ihm dort den Grund für seine Freude, sein Nest, in dem sechs frisch gelegte Vogeleier liegen. Während Peter und der Vogel sich auf dem Baum vergnügen, ist noch eine Freundin von Peter mit heftigem Frühlingsfieber aufgewacht: eine leicht verwirrte Ente. Die Ente weiß, dass sie im Garten bleiben soll, aber der Winter war auch ihr sehr lang geworden, und sie will so gerne wieder einmal wieder richtig schwimmen. „Na ja, der kühle, blaue Teich ist doch nur ein paar Watschelschritte entfernt“, denkt sich die Ente und watschelt heran. Sie stürzt sich ins Wasser. Als der Vogel die Ente sieht, fliegt er zu ihr und meint hämisch: „Was bist du für ein Vogel, wenn du nicht fliegen kannst?!“

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Da erwidert die Ente: „Und was bist du für ein Vogel, wenn du nicht schwimmen kannst?!“ So gibt ein Wort das andere, bis ein anderes Wesen auf leisen Pfoten durch das Schilf geschlichen kommt: Peters Kater. Er hört den Vogel. „Der Vogel ist damit beschäftigt, sich mit der Ente zu beschäftigen“, denkt der Kater, „wenn ich mich näher heranschleiche, dann kann ich ihn vielleicht erwischen.“ Der Kater stürzt sich auf den Vogel, aber der ist blitzschnell in der Luft. „Na ja, da ist ja auch noch die Ente“, denkt sich der Kater. Aber damit hat er auch nicht mehr Glück. Da kommt Peters Großvater über die Wiese gestampft und schimpft wie ein altes, rostiges Fagott, weil Peter alleine auf der Wiese ist und vergessen hat, das Gartentor zu schließen. Es sei sehr gefährlich auf der Wiese. Der Wald beginnt gleich hinter der Wiese und darin versteckt leben alle möglichen, wilden Tiere. Was wäre, wenn mit einem Male ein böser Wolf aus dem Wald käme und würde Peter fressen? „Du wärst dann in seinem Bauch!“, warnt er seinen Enkel. Mit Nachdruck warnt der Großvater Peter nochmals, dass die Sache mit dem Wolf nicht zum Lachen, sondern eine sehr ernste Sache sei. Aber ein Junge wie Peter hat keine Angst vor Wölfen. Der Großvater nimmt den Jungen, schließt das Gartentor und kommt mit Peter wieder ins Haus.

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Ganz plötzlich wird es auf der Wiese sehr still. Und dann, kaum hörbar, raschelt es im Laub am Ende der Wiese unter ein paar Bäumen, die am Rande des tiefen dunklen Waldes stehen. Der Wolf wittert die Ente. Er hört die Ente. Als erster sieht der Kater den Wolf. Dann sieht auch der Vogel den Wolf und versucht die Ente zu warnen. Aber es ist zu spät! Der Wolf packt die Ente und schluckt sie herunter.

Nun beginnt Peters großes Abenteuer.

Der Kater sitzt auf einem Ast, der Vogel auf einem anderen. Inzwischen läuft der Wolf um den Baum herum und beäugt den Kater und den Vogel mit gierigem Blick. Die Ente ist offenbar nur die Vorspeise gewesen. Peter ist wachsam und tapfer: „Ich muss etwas unternehmen“, denkt er sich und will den Wolf überlisten: Er holt ein Seil und klettert über die Gartenmauer und rennt schnell über die Wiese. Er muss den Wolf ablenken. Dann klettert er zu seinem Kater und den Vogel in den Baum hinauf. „Nun sei doch nicht so ein Angsthase“, mahnt Peter seinen Kater. Er trägt dem Vogel auf, dem Wolf um den Kopf herumzufliegen, um ihn abzulenken. Sein Freund, der Vogel, macht dies, und das ärgert den Wolf sehr, denn er kann den Vogel nicht fangen. Nun schickt Peter seinen Kater mit einer Seilschlinge hinab, mit der sie den Wolf am Schwanz fängt. Peter fängt den Wolf, indem er sich am anderen Ende des Seils vom Baum lässt und den Wolf in der Seilschlinge an den Baum hängt. Der Wolf ist in die Falle getappt! Das ärgert ihn noch viel mehr.

Da kommen die Jäger aus dem Wald und schießen auf den Wolf. Doch das will Peter nicht! Er hat eine viel bessere Idee: Der Wolf wird in den Zoo gebracht. Alle gehen hintereinander her: Peter, sein Großvater, sein Kater, die Jäger und eingesperrt der böse Wolf. Am Schluss hört man noch die Ente im Bauch des Wolfs quaken, „denn der Wolf hatte sie in der Eile lebendig hinuntergeschluckt.“

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Sergei Prokofjew

Sergei Prokofjew schrieb das Libretto für einen Hörspielsprecher, der das Märchen von Peter und der Wolf erzählend vorträgt.

Verschiedene Deutungen der Komposition reichen von einer „naiven Geschichte“ über das erfolgreiche Aufbegehren (Peter) gegen das Establishment (Großvater, Eltern, Partei?) bis zur Parabel über die junge Sowjetunion und das gierige kapitalistische Europa und Hitler-Deutschland. (Quelle: wikipedia)

Hier hören wir nun eine feine Version mit Mathias Wieman als Sprecher:

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Mathias Wieman

Mathias Carl Heinrich Franz Wieman (* 23. Juni 1902 in Osnabrück; † 3. Dezember 1969 in Zürich) war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler. Seine Rolle im II: REich war nicht so ganz glücklich …

Wieman war übrigens in den 1960er Jahren auch ein begehrter Werbesprecher, so unter anderem für die Weinbrandmarke Asbach Uralt: „Wenn einem so viel Gutes widerfährt …“

Nun gut …

Auf der Seite finden sich dann Auszüge aus der „Nussknacker-Suite“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski.  Dieses Werk aus dem Jahr 1892 wurde eigentlich ls Balletmusik komponiert… Der direkte Bezug für Kinder erschließt sich als nicht unmittelbar … da müssen Eltern schon pädagogisch gewaltig nachhelfen.

Vielleicht hilft da diese Inhaltsangabe:

„Im Mittelpunkt des Balletts steht Clara, im russischen Original Mascha. Sie bekommt am Weihnachtsabend von ihrem Patenonkel Droßelmeier einen Nussknacker geschenkt. In der Nacht träumt sie von einer Schlacht der vom Nussknacker angeführten Spielzeugsoldaten gegen das Heer des Mäusekönigs. Mit ihrer Hilfe siegt der Nussknacker, der sich danach in einen Prinzen verwandelt und mit ihr in das Reich der Süßigkeiten reist. Dabei geht es über den Tannenwald zum Schloss Zuckerburg, wo die dort residierende Zuckerfee zu Ehren ihrer Gäste ein Fest veranstaltet. Zuletzt erwacht Clara aus ihrem Traum.“ (Quelle: wikipedia)

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Übrigens der Marsch aus dieser Suite dürfte Kennern der Rockmusik bekannt sein, Es gibt da auch eine furiose Fassung von Emerson, Lake & Palmer …

Leider ist die akustische Qualität hier zumindest zu Beginn der Suite akustisch grenzwertig, aber … dennoch kann auch diese Suite dazu dienen, sich mal mit diesem Orchesterwerk zu beschäftigen.

Vielleicht komme ich da später mal darauf zurück, denn allein schon der „Blumenwalzer“ ist atemberaubend !

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Pjotr Iljitsch Tschaikowski

Besetzung:

Peter und der Wolf:
Mathias Wieman (Sprecher)
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Orchestre National de la Radiodiffusion-Télévision Française, Paris unter der Leitung von Lorin Maazel

„Die Nussknacker“ Suite:
Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Ferdinand Leitner

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Titel:

Sergei Prokofjew:
01. Peter und der Wolf Op. 67 – Ein Musikalisches Märchen 27.10

Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Suite aus dem Ballett „Der Nussknacker“ Op. 71a I:
02. Ouverture miniature 3.22

Danses charactéristiques (Charaktertänze):
03. Marche (Marsch) 2.27
04. Danse de la Fée-Dragée (Tanz der Zuckerfee) 1.51
05. Danse russe: Trepak (Russischer Tanz) 1.06
06. Danse arabe (Arabischer Tanz) 3.19
07. Danse chinoise (Chinesischer Tanz) 1.08
08. Danse des mirlitons (Pfeifertanz) 2.26

09. Valse des fleurs (Blumenwalzer) 6.47

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