Hildegard Knef – Der geschenkte Gaul (Hörbuch) (2018)

FrontCover1Hildegard Frieda Albertine Knef (* 28. Dezember 1925 in Ulm; † 1. Februar 2002 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin, Chansonsängerin und Autorin. Während sie im deutschsprachigen Raum als Hildegard Knef bekannt war, nannte sie sich von 1948 bis circa 1968 außerhalb des deutschsprachigen Raumes Hildegarde Neff. Sie war ab 1950 US-amerikanische Staatsbürgerin.

Knef begann ihre Filmkarriere am Ende des Dritten Reiches und wurde in der unmittelbaren Nachkriegszeit durch Filme wie Die Mörder sind unter uns (1946) und Film ohne Titel (1948) zum Filmstar. Ihre Nacktszene in dem ohnehin umstrittenen Film Die Sünderin (1950) sorgte in der Bundesrepublik Deutschland für Kontroversen, woraufhin sie sich in den 1950er Jahren mehr internationalen Kinorollen zuwandte und eine Hauptrolle am Broadway spielte. In späteren Jahren war sie insbesondere als Chansonsängerin (beispielsweise mit ihrem Erkennungslied Für mich soll’s rote Rosen regnen) und Buchautorin erfolgreich. (wikipedia)

Hier „die Knef“ als Autorin mit ihrer Biographie „Der geschenkte Gaul“:

Das Leben hat Hildegard Knef oft genug aus dem Sattel geworfen. Trotzdem blieb es für sie der ‚geschenke Gaul‘, der nicht immer bequem ist, den man aber stets behält – weil er ein Geschenk ist. Mit ihrer bewegten Autobiographie schuf die Knef ein hinreißendes Stück Erlebnisliteratur: engagiert, couragiert – die Geschichte einer Generation, die Geschichte der »Knef.« (Pressetext)

Die Originalausgabe aus dem Jahr 1970:
Originalausgabe

„Der geschenkte Gaul“, die 1970 veröffentlichte „Geschichte einer Generation“, gilt auch heute noch als bedeutender literarischer Beitrag zur Geschichte Deutschlands zwischen den Jahren 1930 und 1950. Dank seiner mitreißenden, eigenwilligen und ungeschönten Sprache wurde das Werk direkt nach Erscheinen zu einer literarischen Sensation und begründete Hildegard Knefs Ruhm als Autorin. „Großartig gelesen von Hildegard Knef persönlich.“ Hörbuch Novitäten

Mit Mitte vierzig veröffentlichte Hildegard Knef ihre Erinnerungen. Dass ihr Buch „Der geschenkte Gaul. Bericht aus einem Leben“ ein Bestseller, ein internationaler Erfolg wurde, lag nicht allein an der Prominenz der Schauspielerin, des Filmstars, der Sängerin, sondern ebenso sehr an den literarischen Qualitäten der Autobiografie, die Hildegard Knef zugleich als „Geschichte einer Generation“ verstanden wissen wollte. Ohne den Lesern zu dicht auf die Pelle zu rücken, mit demonstrativer Offenheit, aber dennoch distanziert, erzählt Knef vom Aufwachsen im Dritten Reich, vom Leben im zerstörten Berlin, von ersten Karriereschritten auf dem Theater, bei der Tobis, in New York.

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Sie schildert Distanz zum Nationalsozialismus und Mitläufertum, beschreibt Entbehrungen, Sorgen, charakterisiert das seltsam unzärtliche Zusammenleben der Männer und Frauen in ihrer Familie. Erotik scheint eher eine Sache der Gewohnheit als der Leidenschaft zu sein. Das alles geschieht so, als wolle sie um keinen Preis viel Aufhebens um das Erlebte machen. Aufzählungen, ein hohes Tempo, Stummelsätze erzeugen den Eindruck der Beherrschtheit, einer gewissen Kühle, eben jener berühmten schnoddrigen Berliner Unbeeindruckbarkeit, die mit dem Pathos der Nüchternheit emotional stark berührt. 1998, wenige Jahre vor ihrem Tod, hat Hildegard Knef ihre Autobiografie in ihrer Berliner Wohnung fürs Hörbuch eingelesen. Man weiß inzwischen, dass sie manches geschönt und weichgezeichnet hat, und ist doch rasch gefangen von der Liebeserklärung an den Großvater, den Porträts der Frauen um sie herum, den Geschichten um den Regisseur Boleslaw Barlog oder den legendären Filmproduzenten Erich Pommer. In ihrem zweiten Buch, „Das Urteil“, erschienen 1975, erzählt sie von ihrer Krebserkrankung. Eine gekürzte Fassung des manchmal wütenden Überlebensbuches ist hier zu hören. (Süddeutsche Zeitung)

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Wenn man sich all diese Geschichten aus Kindheit und Jugend so anhört … kann man schon verstehen, dass sie später auch eine sehr launische Person bekannt wurde …

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Besetzung:
Hildegard Knef /Sprecherin)

Regie: Axel André

Diverse Buchausgaben:
Diverse Buchausgaben

Titel:
01. Ansage (Vorwort) 2.13
02. Teil 01 / 27.42
03. Teil 02 / 26.12
04. Teil 03 / 27.05
05. Teil 04 / 26.27
06. Teil 05 / 26.40
07. Teil 06 / 26.55
08. Teil 07 / 27.26
09. Teil 08 / 27.23
10. Teil 09 / 28.46
11. Teil 10 / 32.24

Text: Hildegard Knef

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Die offizielle Website:
Website

Hildegard Knef – Er war nie ein Kavalier + …und der Mann mit der Harmonika (1962)

FrontCover1Ich weiß beim besten Willen nicht, warum ich so lange gebraucht habe „die Knef“ als einen ganz besonderen musikalischen Schatz für mich zu entdecken:

Hildegard Frieda Albertine Knef  (* 28. Dezember 1925 in Ulm; † 1. Februar 2002 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin, Chansonsängerin und Autorin. Während sie im deutschsprachigen Raum als Hildegard Knef bekannt war, nannte sie sich von 1948 bis circa 1968 außerhalb des deutschsprachigen Raumes Hildegarde Neff. Sie war ab 1950 US-amerikanische Staatsbürgerin.

Hildegard Knef wurde 1925 als Tochter des flämisch­stämmigen Tabakkaufmannes und Prokuristen Hans Theodor Knef und seiner Gattin Frieda Auguste, geb. Gröhn, in Ulm geboren. 1926 starb der Vater an Syphilis, und die Mutter zog mit ihrer Tochter nach Berlin, wo Hildegard im damaligen Bezirk Schöneberg eine Mittelschule besuchte, die im gleichen Gebäudekomplex wie die Rückert-Schule (Lyzeum, heute: Rückert-Gymnasium) untergebracht war. 1933 heiratete ihre Mutter den Schuhmachermeister und Lederfabrikanten Wilhelm Wulfestieg. Aus der Ehe ging Knefs Halbbruder, der Jazzmusiker Heinz Wulfestieg (1936–1978), hervor. Er starb im August 1978 unter ungeklärten Umständen 41-jährig in Berlin. Seinen plötzlichen Tod verarbeitete sie 1982 in ihrem Buch So nicht.

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Im Alter von 15 Jahren verließ sie mit der mittleren Reife die Schule und begann eine Ausbildung als Zeichnerin in der Trickfilmabteilung der UFA-Filmstudios in Berlin-Mitte. 1943 wurde UFA-Filmchef Wolfgang Liebeneiner auf sie aufmerksam, und sie erhielt eine Ausbildung zur Schauspielerin. Ihre Schauspiellehrer waren Karl Meixner und die damalige UFA-Nachwuchschefin Else Bongers, die zu ihrer Mentorin und lebenslangen Beraterin wurde. 1944 begann Knef eine Affäre mit dem „Reichsfilmdramaturgen“ Ewald von Demandowsky, der zugleich auch Produktionschef der Filmfirma Tobis war. Noch vor Ende des Krieges trat sie erstmals in Filmen auf (u. a. Unter den Brücken, 1944; Fahrt ins Glück, 1945).

Hildegard Knef (links) mit Gudrun Genest in Wie es euch gefällt von William Shakespeare, Schlosspark Theater Berlin (1946):
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1945 trat Hildegard Knef im Kabarett sowie im Theater auf und lernte den US-Kontrolloffizier Kurt Hirsch kennen, den sie am 15. Dezember 1947 heiratete. Ihre ersten Theaterrollen gab ihr Boleslaw Barlog am Schlosspark Theater 1946. Wolfgang Staudte sah Knef auf der Bühne und engagierte sie für den ersten deutschen Nachkriegsfilm Die Mörder sind unter uns (1946), der sie auch international bekannt machte. Danach spielte sie weiter Theater und synchronisierte nebenbei sowjetische Filme für die DEFA. Für ihr Spiel in Film ohne Titel erhielt sie 1948 in Locarno den Preis als beste weibliche Darstellerin. Am 1. August 1948 war Hildegard Knef auf dem Cover der ersten Ausgabe der neuen Illustrierten Stern abgebildet. Sie wurde zum ersten großen deutschen Nachkriegsstar.

Aufgrund des internationalen Erfolgs des Films Die Mörder sind unter uns und flankiert von einem mehrseitigen Bericht im US-Magazin LIFE unterbreitete der Hollywood-Produzent David O. Selznick Knef das Angebot, in die USA zu kommen. Anfang 1948 unterschrieb sie für sein Studio einen Siebenjahresvertrag, der ihr zwar wöchentlich einen recht lukrativen Scheck einbrachte, aber keine Rollen. Zwischen Sprachunterricht und Probeaufnahmen lernte sie in den Vereinigten Staaten Marlene Dietrich kennen. 1950 wurde sie US-amerikanische Staatsbürgerin.

1950 kehrte Hildegard Knef kurz in die Bundesrepublik Deutschland zurück, um den Willi-Forst-Film Die Sünderin zu drehen. Erst durch Proteste der katholischen Kirche wurde der melodramatische Film mit der Thematisierung der Tabus Prostitution und Suizid und einer kurzen Nacktszene Knefs zu einem der größten Skandale im deutschen Nachkriegskino: mit Demonstrationszügen für und gegen Die Sünderin, verbarrikadierten Kinos, Verbot des Films in zahlreichen deutschen und europäischen Städten, Klageverfahren bis hin zum Bundesverwaltungsgericht und Bundesgerichtshof.

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Der katholische Protest entzündete sich vor allem an der Tötung auf Verlangen, die in der Schlussszene gezeigt wurde und die an die Euthanasiepropaganda des „Dritten Reiches“ in dem Film Ich klage an von Wolfgang Liebeneiner erinnerte. Die Sünderin wurde damals allein in der Bundesrepublik von über sieben Millionen Kinobesuchern gesehen. Im Zusammenhang mit dem Erfolg des Films veröffentlichte Knef u. a. im Oktober 1951 ihre erste Schallplatte (Ein Herz ist zu verschenken).

Als Grenzverletzerin geächtet, „floh“ Knef umgehend zurück nach Hollywood, um für die Filmfirma 20th Century Fox, bei der sie nun unter Vertrag stand, eine Reihe von Filmen zu drehen. Zwischen den Dreharbeiten in den USA, bei denen sie auch Marilyn Monroe kennenlernte und ihre Hand- und Schuhabdrücke vor Hollywoods legendärem Premierenkino Grauman’s Chinese Theatre verewigte, trat sie auch in deutschen, britischen und französischen Filmproduktionen auf. 1955 debütierte sie am Broadway in dem Musical Silk Stockings (deutsche Titel: Ninotschka bzw. Seidenstrümpfe) von Cole Porter – sie ist somit die einzige Deutsche, der es bisher gelungen ist, in einer Hauptrolle am Broadway zu debütieren. 1957 verließ Knef die USA, nachdem sie sich mit 20th Century Fox überworfen hatte: Die Konkurrenzfilmgesellschaft MGM hatte die Filmrechte von Silk Stockings erworben und wollte Knef für die Hauptrolle des gleichnamigen Films haben; doch Fox gab sie nicht frei, sondern bestand darauf, dass sie zunächst die vertraglich mit Fox vorgesehenen Filme zu drehen habe, die sich aufgrund ihrer Broadway-Verpflichtung zeitlich verschoben hatten. Knef kehrte daraufhin in die Bundesrepublik Deutschland zurück. Durch den Vertragsbruch mit Fox beendete Knef im Prinzip ihre Filmkarriere in den USA.

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Den Zenit ihrer Filmkarriere hatte Hildegard Knef bei ihrer Rückkehr aus Hollywood (1957) überschritten. In Deutschland mehr oder weniger noch – und nach einem Film-Flop (Madeleine und der Legionär) wieder – verpönt, drehte sie in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren vornehmlich in England und Frankreich zum Teil in anspruchsvollen und auch erfolgreichen, doch überwiegend in mittelmäßigen Produktionen (z. B. La Strada dei Giganti). 1959 lernte sie bei Dreharbeiten in Großbritannien ihren zweiten Ehemann, den damals noch verheirateten David Cameron kennen.

In diesen Jahren trat Knef vermehrt als Sängerin in Erscheinung, u. a. 1959 in der BBC-Fernsehshow The Hildegarde Neff Show. Bereits in ihren frühen Filmen hatte sie öfters gesungen, z. B. in dem Film Alraune (mit Erich von Stroheim), in dem Melodram Illusion in Moll (mit Hardy Krüger) oder in dem Hemingway-Drama Schnee am Kilimandscharo, in dessen Originalfassung sie zwei Lieder von Cole Porter gesungen hatte. Der war von ihrer Interpretation so angetan, dass er sie als Hauptdarstellerin für seine Produktion Silk Stockings engagierte. Darin feierte sie in der Rolle der Ninotschka von 1954 bis 1956 Erfolge am Broadway. Auch die Schallplattenaufnahme des Stücks verkaufte sich in den USA gut. 1957 nahm sie eine EP mit mehreren Liedern in England und später auch Jazzplatten in Frankreich auf. Aufgrund der positiven Resonanz ihrer „zweiten Karriere“ im Ausland wurde man auch in Deutschland wieder auf sie aufmerksam.

Im Jahr 1962 kam es zur ersten Schallplattenaufnahme in Deutschland seit 1952. Die Single Er war nie ein Kavalier war ein Verkaufserfolg. (wikipedia)

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Hier ist also, ihre erste Single:

A und B Seite sind textlich ziemlich verrucht … und gleich mit dieser ersten Single  machte die Knef klar, dass sie als „Hascherl“ nicht taugt, sondern sich viel eher als femme fatale präsentieren wolle.

Und wer sich für diese leicht jazzlasige Unterhaltungsmusik dieser Jahre begeistern kann, wird sich auch an den Melodien dieser Titel erfreuen … Das Orchester Gert Wilden leistet ganze Arbeit ! Und auf der B-Seite zelebriert textlich wie musikalisch die Kriminal-Tango Masche !

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Besetzung:
Hildegard Knef (vocals)
+
Orchester Gert Wilden

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Titel:
01. Er war nie ein Kavalier (Niessen) 5.53
02.  …und der Mann mit der Harmonika (Wilden/Niessen) 2.48

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Ihn kannten alle Frau’n, wenn er hereinkam,
Ich hab gewartet auf ihn jede Nacht.
Zu oft kam’s vor, dass er gar nicht allein kam;
Ich hab geweint um ihn, er hat gelacht.

Er war nie ein Kavalier,
Nie ein Kavalier bei den Damen.
Er war nie ein Kavalier,
Doch darauf kam’s nicht an.

Er fiel nicht allein bei mir,
Nicht allein bei mir aus dem Rahmen,
Er war nie ein Kavalier,
Doch dafür war er ein Mann.

Woher er jemals kam, das wusste keiner,
Woher das Geld er nahm, war unbekannt.
Die einen flüsterten, er wär‘ so einer…
Baron und von und zu, aus fremdem Land.

Er war nie ein Kavalier…

Als sie ihn holten dann an jenem Morgen,
da war es mäuschenstill in dem Lokal.
Ich wollt‘ ein Leben lang gern für ihn sorgen,
nun steht im Tagebuch: Es war einmal.

Sieben Gassen hinter dem Kanal
Findest du Don Pedros Nachtlokal
Dort wo schon so mancher Schuss gekracht
Sagen sich die Füchse: „Gute Nacht“ (gute Nacht)
Es bedient der lange Finger-Check
Drum kommt ab und zu auch mal was weg
Und die Garderobenfrau ist hier
Häftling Nummer 704

Und der Mann mit der Harmonika
Spielt den Tango für die Monika
Doch diese Monika
Ist ein verkommenes Subjekt
Darum liebt die blonde Monika
Nicht den Mann mit der Harmonika
Denn diese Monika
Liebt nur Himbeergeist und Sekt

Wenn du etwas Glück im Leben hast
Ist der Wirt auch grade nicht im Knast
Und die Damen, die er lässt herein
Sollen angeblich keine Damen sein
Eingeschenkt wird nur nach Augenmaß
Doch beim Zahlen kennt man keinen Spaß
Drum passiert’s, wenn einer schuldig bleibt
Dass er dann im kalten Wasser treibt

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Verschiedene Interpreten – 50 Jahre Musik bei Reader´s Digest – Vol 1 (1960 – 1966) (2010)

FrontCover1Eine ganz und gracht prachtvolle Edition veröffentlichte „Reader´s Digest“ im Jahre 2010. Auf 5 CD präsentieren sie Lieder aus den letzten Jahrzehnten und dabei gigb es auch einiges, was man durchaus als rar bezeichnen kann. Aber der Reihe nach. Genehmigen wir den Jungs von „Reader´s Digest“ erstmal jede Menge Eigenlob:

„Reader’s Digest feiert 50 Jahre Musikgeschäft in Deutschland und Österreich mit einer prachtvollen Jubiläumsedition und dem Start der Online-Rubrik „Musikwelt“

Mit Tschaikowskys Capriccio Italien startete Reader’s Digest vor genau 50 Jahren in Deutschland und Österreich das Musikgeschäft. Der Auftakt signalisierte von Anfang an den bis heute geltenden Anspruch des Medien- und Marketingunternehmens im Musikgeschäft: Ob Klassik, Oper, Operette, Chormusik, Evergreens, Schlager, Jazz, Swing, Pop, Country, Volksmusik oder Entspannung – für jeden Geschmack und für jeden Anlass gibt es bei Reader’s Digest genau die richtige Musik. Seit Jahrzehnten zählt Reader’s Digest daher zu den größten Anbietern von Musik im deutschsprachigen Raum. Insbesondere bei klassischer Musik und bei deutschen Schlagern ist Reader’s Digest der größte Anbieter auf dem direkten Postweg.

Zum Jubiläum präsentiert Reader’s Digest eine prachtvolle Edition mit den Höhepunkten der Unterhaltungsmusik aus fünf Jahrzehnten und startet seine neue Online-Rubrik Musikwelt mit einem exklusiven Gewinnspiel. Der Hauptgewinn, der insgesamt fünf Mal verlost wird: ein Treffen mit dem Sänger und TV-Moderator Gunther Emmerlich in Dresden samt Rahmenprogramm.

LogoDie Geburtsstunde der Produktlinie „Recorded Music“ schlug 1960, als die erste Kollektion Zauber der Musik – Unvergängliche Melodien aus drei Jahrhunderten erschien. In einem großen Schuber erwarb der Musikfreund zwölf große HiFi-Langspielplatten mit exklusiven Aufnahmen – mit Tschaikowskys eingängiger Italien-Reminiszenz als Entrée der ersten Schallplatte.

Auch wenn die sperrigen Langspielplatten und die zeitweise beliebten MusiCassetten längst von der CD abgelöst wurden, ist das Erfolgsrezept im Kern über Jahrzehnte hinweg gleich geblieben: Musikkollektionen von Reader’s Digest werden mit Liebe und Sorgfalt nach den Wünschen der Kunden zusammengestellt – seien es die besten Single1Stücke einer Epoche, einer Musikrichtung oder eines Superstars. Die Musikredaktion geht mehrmals im Jahr auf die Kunden zu, fragt die Einschätzung zu neuen Ideen und Konzepten für Kollektionen ab, bevor sie in die Produktion gehen. Dank enger Kontakte zu Tonträgerfirmen, Verlagen, Agenturen und Künstlern entstehen einzigartige Musiksammlungen mit hohem Sammlerwert.

Seit 1960 hat Reader’s Digest im deutschsprachigen Raum
–       rund 1.000 Musikkollektionen herausgebracht
–       über 13 Millionen Kollektionen verkauft
–       mit 52 Millionen Tonträgern (CDs, MCs, Schallplatten)
–       mit einer Gesamt-Spielzeit von rund 60 Millionen Stunden
–       mit insgesamt 884 Millionen Einzel-Titeln.

Allein um das bislang veröffentlichte Repertoire mit seinen rund 70.000 Titeln zu hören, wäre ein Musikfreund mehr als halbes Jahr – 193 Tage – rund um die Uhr damit beschäftigt. Wer sogar jedes einzelne verkaufte Musikstück auch nur einmal hören möchte, würde dafür 6.840 Jahre brauchen.

Single2Im Mittelpunkt des Jubiläums steht „Die große Jubiläumsedition 50 Jahre Musik bei Reader’s Digest“. Diese prachtvoll gestaltete Kollektion präsentiert „Das Beste“ aus der Unterhaltungsmusik der vergangenen 50 Jahre. „Wir wollen mit Ihnen die Schätze entdecken, die zu Meilensteinen unseres Musikprogramms wurden“, schreibt die Musikredaktion in der Begleitbroschüre. Und lädt dazu ein, auf sechs CDs einen Streifzug durch das Musikarchiv von Reader’s Digest zu unternehmen.

Die luxuriöse Gestaltung im A4-Format unterstreicht den hohen Anspruch: Die aufwendige Verpackung besteht aus einer exklusiven Hochglanz-Stecktasche zum Aufklappen. Darin ist neben den CDs das Booklet enthalten, das mit 36 Seiten im A4-Format freilich eher ein Musikführer ist als ein herkömmliches Booklet. “ (Pressetext)

Hier nun die erste CD dieser Edition und man mögen mir verzeihen: Aber ich bin begeistert (dabei habe ich mit „Reader´s Digest“ eigentlich so gar nichts am Hut).

Aber hier geht´s mit Perlen der bekannten und unbekannten Art dieser Jahre Schlag auf Schlag. Wo soll ich da nur anfangen ?

Mit einer Marlene Dietrich die „Blowing In The Wind“ singt (muss man sich mal vorstellen … der deutsche Alt-Star singt ein Lied des jungen Folkies aus den USA auf deutsch !).

Hugo Strasser zeigt was er wirklich drauf hat und spielt eine überzeugende Version von „Take Five“ !

Oder all die deutschen Schlagererfolge, die mich damalsnoch begeisterten, zumindest bevor aus dem Radio „I Can´t Get No (Satisfaction)“ dröhnte.

Das kecke „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini“ von Caterina Valente ?

Es versteht sich von selbst, dass im Laufe der nächsten Tage die restlichen 5 CD hier präsentiert werden und dann am Schluß natürlich auch das bereits erwähnte 36seitige booklet.

Wer eine vergnügliche musikalische Revue jener Jahre will, wird hier bestens bedient. Wenngleich man dann feststellen muss, dass Drafi´s „Marmor, Stein und Eisen bricht“ nicht in der Originalfassung präsentiert wird; stattdessen gibt es ein albernes Remake … ärgerlich.

BookletTitel:
01. Edith Piaf: Milord (1960) (Monnot/Moustaki) 4.27
02. Elvis Presley: Wooden Heart (Muss i denn zum Städtele ’naus) (1960) (Wise/Weisman/Twomey/Kampfert/Traditional) 2.03
03. Caterina Valente + Silvio Francesco: Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini (1960) (Pockriss/Vance) 2.10
04. Heidi Brühl: Wir wollen niemals auseinander gehn (1960) (Jary/Balz/de Vos) 2.58
05. Hugo Strasser und seine Hot Five: Take Five (1960) (Desmond) 4.34
06. Harry Belafonte: Angelina (1961) (Burgie) 3.55
07. Gerhard Wendland: Tanze mit mir in den Morgen (1961) (Götz/Hertha) 2.55
08. Monika & Peter: Drei weiße Birken (1961) (Lemberg/Kaegbein) 2.31
09. Kurt-Adolf Thelen: Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehen (Korn/Steingass) 2.42
10. Marlene Dietrich: Die Antwort weiß ganz allein der Wind (1962) (Dylan/Bradtke) 3.57
11. Gitte: Ich will ’nen Cowboy als Mann (1963) Lindt/Ström) 2.39
12. Freddy Quinn: Junge, komm bald wieder (1963) (Olias/Rothenburg) 3.12
13. Johnny Cash: Ring Of Fire (1963) (Carter-Cash/Kilgore) 2.37
14. Bobby Bare: 500 Miles Away From Home (1963) (West/Williams/Bare) 2.42
15. Bert Kaempfert und sein Orchester: Danke schön (1963) (Kampfert/Schwabach/Gabler) 2.40
16. Caterina Valente: La ragazza di Ipanema (The Girl From Ipanema – 1963) (Jobim/de Moraes/Gimbel) 2.28
17. Cliff Richard: Rote Lippen soll man küssen (1963) (Leiber/Bradtke) 2.42
18. The Beach Boys: Fun, Fun, Fun (1964) (Wilson/Love) 2.19
19. Frank Schöbel: Blonder Stern (1964)  (Hugo/Shneider) 2.19
20. Hildegard Knef: Ich hab noch einen Koffer in Berlin (1964) Siegel/v.Pinelli) 2.35
21. Manfred Krug: Wenn du schläfst, mein Kind (1964) (Heicking/Kerber) 3.05
22. Nini Rosso: Il Silenzio (1964) (Traditional) 3.06
23. Drafi Deutscher: Marmor, Stein und Eisen bricht (1965) (Bruhn/Deutscher/Loose) 3.18
24. Freddy Quinn: Hundert Mann und ein Befehl (1966) (Moore/Sadler/Bader) 2.32
25. Roy Black: Ganz in Weiß (1966) (Arland/Hertha) 2.32
26. La Montanara: Das Lied der Berge (1966) (Ortelli/Pigarelli) 3.21

CD1

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Verdammt noch mal, warum ist dieser Text aus dem Jahr 1963 auch heute noch so gültig ?

Wie viele Straßen auf dieser Welt
Sind Straßen voll Tränen und Leid?
Wie viele Meere auf dieser Welt
Sind Meere der Traurigkeit?
Wie viele Mütter sind lang schon allein,
Und warten und warten noch heut‘?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.

Wie viele Menschen sind heut‘ noch nicht frei,
Und würden es so gerne sein?
Wie viele Kinder geh’n abends zur Ruh‘
Und schlafen vor Hunger nicht ein?
Wie viele Träume erflehen bei Nacht,
Wann wird es für uns anders sein?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.

Wie große Berge von Geld gibt man aus,
Für Bomben, Raketen und Tod?
Wie große Worte macht heut‘ mancher Mann,
Und lindert damit keine Not?
Wie großes Unheil muß erst noch gescheh’n,
Damit sich die Menschheit besinnt?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.

Hildegard Knef – Spricht Jean Cocteau – Die geliebte Stimme (1961)

FrontCover1.jpgDass die Hildegard Knef eine großartige Chanson-Sängerin war, ist vermutlich nicht nur mir bekannt.

Dass sie einen wie mich aber auch als Sprecherin eines 1 Personen-Stückes in den Bann ziehen kann, weiß ich erst jetzt:

Basis für dieses Hörbuch ist ein Theaterstück von Jean Cocteau:

Der Einakter von Jean Cocteau (1889-1963) wurde 1930 als La voix humaine (Die menschliche Stimme) an der Comédie Française in Paris uraufgeführt. Im deutschsprachigen Raum ist das Stück auch als Die geliebte Stimme bekannt. Es handelt sich um einen Reisser, nicht romantisch, aber psychologisch höchst effektvoll dekoriert: das ganze Stück ist ein einziger Monolog am Telefon, das Abschiedsgespräch einer Frau mit ihrem Geliebten, der sie verlassen hat, um eine andere zu heiraten.

„Es gibt nichts, das mehr Orakel sein könnte als das Telefon. Es ist eine Stimme, die für sich allein in die Häuser kommt. Auch das Filmwerk ist orakelhaft, aber das Telefon ist es seinem ganzen Stil nach.“ (Jean Cocteau in einer Unterhaltung mit André Fraigneau)

1948 wurde das Stück von Roberto Rossellini mit Anna Magnani als La voce umana verfilmt. 1967 verfilmte Ted Kotcheff das Stück als Fernsehspiel mit Ingrid Bergman unter dem Titel The human voice.

Klaus Kinskis Adaption wurde 1949 von der englischen Militärregierung in Berlin verboten. Der Modefotograf Helmut von Gaza wollte daraufhin sein Atelier für die Aufführung zur Verfügung stellen, die Vorstellung war auch ausverkauft, jedoch erkrankte Klaus Kinski unpassenderweise an Gelbsucht und konnte nicht auf die Bühne. Cocteau telegraphierte damals nach Berlin: „Ich bin glücklich, dass es Kinski ist, der die Person verkörpert. Ich gratuliere ihm für seinen Mut. Ich werde mein möglichstes tun um bei der Premiere anwesend zu sein.“

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Jean Cocteau

Und darum geht´s:

Das Telefon schrillt, zerreißt die Stille, dringt ins Mark. „Ja? Ja? Bist du’s?“ Die Stimme zittert, droht an sich selbst zu ersticken. Am andern Ende antwortet – niemand, nichts. Nicht einmal ein Echo. Sie, das ist eine Frau, die ein letztes Mal mit ihrem Geliebten spricht. Sie lauscht der gnadenlosen Stille, bis ihr Geduldsfaden reißt, sie verzweifelt bittet, ihre Stimme im Falsett neu Anlauf nimmt. Doch am Ende verlässt sie die Kraft. Sie erdrosselt sich mit der Telefonschnur.

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Über 80 Jahre alt ist „Die Geliebte Stimme“. Der Franzose Jean Cocteau schuf mit ihr den ersten großen Telefon-Monolog des europäischen Theaters. Surrealistische Kollegen spotteten, zu simpel sei das Stück, kitschig und veraltet. Heute sind Telefonschnüre veraltet und auch das Frauenbild aus den Dreißigerjahren. Aber viel ist gleich geblieben.

L’amour fou est passé, eine Liebe zu Ende. Ein Mann hat eine Frau verlassen, um eine andere zu heiraten. Es gibt Dinge zu regeln. Wo soll der Hund hin? Wie gibt man Liebesbriefe zurück, ohne sich zu begegnen? „Wenn du die Briefe verbrennst, dann möchte ich, dass du die Asche in der kleinen Schildpattdose aufbewahrst …“, sagt sie und zur Sache mit dem Hund: „Nimm du ihn“ … „Was?“ … „Ach, mich wird er bald vergessen haben.“

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Das Ende dieser Liebesgeschichte katapultiert die Dame ins seelische und wirtschaftliche Aus, und es ist der wunde Punkt, an dem Cocteau ihr Innerstes nach Außen kehrt, eine Persönlichkeit demontiert, die nicht der eigenen Kraft vertraut. Eine Frau zwischen Hoffnung, Verzweiflung und Selbstverleugnung.

„Es gibt Lagen, in denen eine Lüge gut und nützlich ist“, hat Jean Cocteau einmal gesagt. Doch nicht immer steht die Lüge auf Abruf bereit. Sie habe heute das kurze schwarze Kostüm getragen, sagt die Frau, ja, sicher, alles wunderbar. Nur eine Schlaftablette habe sie geschluckt. Und fragt, ganz kühl: „Hast du etwa schon einmal angerufen?“ Natürlich weiß sie genau, dass er nicht angerufen hat, sie ist ja den ganzen Tag zu Hause gewesen, um das Telefon herumgeschlichen, ohne Kostüm, hat sich verzehrt nach ihm. Am Abend zwölf Schlaftabletten genommen. Zu wenig.

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Alternative Ausgabe

Deshalb sitzt sie jetzt da, lügt, weint, wartet verzweifelt (wenn die Verbindung abbricht), jauchzend (wenn sie ihn zu hören scheint), melancholisch, aber immer warm, tief, und zutiefst menschlich. Es ist die Stimme der Schauspielerin Hildegard Knef (1925-2002) von 1961 …

… Für den Hörer ist es Pop und Trash als dramatische Kunst. Grotesk und überspitzt spricht sie, fleht, immer weiter, hastender – bis die schlechte Verbindung sie jäh zerstört, das nächste Kapitel eröffnet, und der Small Talk dem fulminanten Sprachspiel noch mehr Platz einräumt. Panisch hacken ihre Fingerspitzen in die Tasten, ruft sie Hallo? HALLO?, bangt mit angstbelegter Stimme dem nächsten Funkloch entgegen im Kommunikationssystem zwischen Mann und Frau, zwischen dem, der geht und der, die bleibt.

Jean Cocteau prägte als Universalkünstler in der Literatur, auf der Bühne, als Maler und Filmemacher eine ganze Epoche. „Die geliebte Stimme“ wurde im Hörspiel der ersten Nachkriegsjahre mindestens viermal produziert, basierend auf dem Text schuf Francis Poulenc die 1959 uraufgeführte Oper „La Voix Humaine“.

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Die Frau sagt: „Dass die Stimme durch so eine dünne Schnur kann.“ Die Schnur liegt schon um ihren Hals. „Sie ist das letzte, was mich mit dir verbindet.“ „Jetzt muss ich mich von dir trennen.“ (Jenni Roth)

Ein wahrlich quälendes Hörspiel, vorgetragen von einer ganz Großen … oder aber: Ein starkes Stück deutscher Hörspielgeschichte.

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Besetzung:
Hildegard Knef (Sprecherin)

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Titel:
01. Die geliebte Stimme (Teil 1) 14.58
02. Die geliebte Stimme (Teil 2) 16.48
+
03. Die geliebte Stimme (TV-Fassung) 58.30

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Und von diesem Theaterstück gab´s damals auch ne Verfilmung im Fernsehen (Bayerisches Fernsehen 1960, Regie: Franz Josef Wild) … natürlich ebenfalls mit Hildegard Knef … nicht minder eindrucksvoll und hier sehen wir dann auch die gesamte Fassung des Stücks … und mit wohldosierten aber intensiven Jazzklängen auf der Trompete … und man hört Miles Davis!)

Verschiedene Interpreten – Gala-Show der Stars (1970)

FrontCover1.JPGUnd wieder einmal eine dieser sog. Benefiz-LP´s der 70er Jahre …

Wir schreiben das Jahr 1970 und bei dieser LP geht es darum, die „Deutsche Sporthilfe“ zu unterstützen. Klar, es ging um die Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele 1972 in München … da wurde dieses Ereignis gepusht wie sonst noch was.

Und deshalb schreibt auch der schleimige und „ehrenwerte“ Herr Josef Neckermann ein paar Zeilen. Zur Erinnerung:

Am 15. September 1935 wurden die Nürnberger Rassengesetze erlassen. Jüdische Kaufleute wurden dadurch sowohl persönlich als auch unternehmerisch unter Druck gesetzt und deren Unternehmen auf legale Weise zu Spottpreisen „arisiert“. Neckermann profitierte mehrfach von diesen Zwangsverkäufen:

Josef Neckermann ließ sich von seiner Mutter seinen Erbanteil an der Kohlenhandlung in Höhe von 200.000 Reichsmark (RM) auszahlen. Am 25. Oktober 1935 übernahm er vom jüdischen Unternehmer Siegmund Ruschkewitz (1871–1940)[2] für 100.000 RM (wovon durch Neckermann nur 46.000 RM auf ein Sperrmark-Konto überwiesen wurden)[3] dessen 1898 gegründetes und wenig später in der Würzburger Schönbornstraße[4] befindliches Textilkaufhaus sowie das Niedrigpreisgeschäft Merkur mit insgesamt 130 Angestellten und 60 Außendienstmitarbeitern unter Übernahme der Schulden und Hypotheken. Die Warenhausbranche steckte in diesen Jahren in der Krise und der Kaufpreis lag deutlich unter dem Wert des Unternehmens.

Neckermann war 1933 der Reiterstaffel der SA beigetreten und wurde 1937 mit der Mitgliedsnummer 4.516.510 in die NSDAP aufgenommen. Im Jahr darauf entstand durch Arisierung des Unternehmens von Karl Amson Joel, (dem Großvater des US-amerikanischen Singer-Songwriters Billy Joel und des Dirigenten Alexander Joel) – er hatte sich in Nürnberg und in Berlin ein florierendes Textilherstellungs- und -versandunternehmen aufgebaut – die Wäsche- und Kleiderfabrik Josef Neckermann.

Neckermann drückte den Kaufpreis und richtete beim Bankhaus Hardy & Co. in Berlin ein Treuhandkonto auf – wie sich im späteren Wiedergutmachungsprozess herausstellte – seinen eigenen Namen ein. Neckermann begründete dies damit, dass er das Geld vor dem Zugriff der NSDAP schützen wollte. Der mittlerweile in die Schweiz geflüchtete Joel klagte auf Auszahlung des Geldes, die Klage wurde aber mit der Begründung abgewiesen, er sei „Devisenausländer“.

Neckermann besaß damit das viertgrößte deutsche Textil-Versandhaus (nach Quelle, Witt Weiden und Schöpflin). Mit den Unternehmen Joels übernahm Neckermann auch den Mietvertrag von dessen Villa in der Tannenbergallee im Berliner Westend, die er mit seiner Frau Annemarie Neckermann bezog. (Quelle: wikipedia)

Das nur so am Rande … aber unerwähnt lassen wollte ich diese Fakten nicht.

SinglePack1

Nun gut … wir hören hier ausschließlich „Stars“ aus dem Hause Decca/Telefunken:

Die meisten davon kann man in die Kategorie „abgehalfterte Schlagersternchen“ einordnen … das gilt natürlich nicht für die Knef die hier gleich zweimal vertreten ist. Und auch die Valente war alles andere als ein kurzfristiger Erfolg.

Aber dann treten u.a. auf: Die Peggy March (die fand ich damals Klasse), Manuela (deren Frühwerke Mitte der 60er Jahre hatten wirklich Pfiff) und die France Gall (nun ja … die fand ich als 15jähriger auch nicht schlecht *ggg*).

Der Ronny ist auch vertreten und eine Tanja Berg zelebriert die deutsche Version des Gassenhauers „Na Na Hey Hey Goodbye“ …

SinglePack2

11 der 12 Songs erschienen übrigens auch als Single, nur die „Schiwago Melodie“ in der Fassung von Martin Böttcher gab´s damals nur auf einer LP (zumindest mein jetziger Kenntnisstand) … da damals lauschenden Damen war das sicherlich gleichgültig, denn zum Schmelzen brachte sie diese Melodie auch so.

Gleiches gilt wohl für den ersten Peter Maffay Hit „Du“ … der hier ja neulich schon mal sehr kritisch bewertet wurde. Nicht ganz zu Unrecht … aber ich gestehe freimütig … damals hörte ich mir den Songs heimlich, ganz heimlich an (bevor ich dann wieder „Paranoid“ von Black Sabbath auflegte …) er wecke in mir als eben 15jährigen Knaben furchtbare Sehnsüchte nach der ewigen, allumfassenden Liebe … nun ja … das Leben hat mich natürlich eines anderen gelehrt … aber ich gestehe nicht minder freimütig: selbst heute noch lösen diese Zeilen (und die entsprechende Musik) in mir … sentimental-kitschige Emotionen rühren sich und der sentimentale Hund in mir, beginnt mit dem Schwanz zu wedeln (das soll jetzt allerdings kein obszöne Metapher sein …).

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Schwamm drüber.

Solche Benefiz LP´s haben ja auch immer wieder aus heutiger Sicht ein paar Raritäten zu bieten,so auch hier:

Da ist zum einen ein „Michelangelo“: Der heißt eigentlich Rainer Limpert:

Michelangelo, bürgerlich Rainer Limpert, (* 10. Mai 1946 in Binenwalde, Gühlen-Glienicke) ist ein deutscher Schlagersänger.

Rainer Limpert besuchte das Gymnasium bis zur Obersekunda und absolvierte dann die MichelangeloAusbildung zum Buchhändler. In Frankfurt am Main nahm er Gesangsunterricht und wirkte in der Pop-Band seines Bruders mit.

1969 veröffentlichte er seine erste Single Sie trägt blau, blau, blau und trat mit seinen Begleitmusikern als Michelangelo and his Group damit am 18. Oktober 1969 in Dieter Thomas Hecks ZDF-Hitparade auf. Die Singles Sie trägt blau, blau, blau und Wie ein Feuerwerk schafften es in die „Top 20“ der Zeitschrift Musikmarkt. 1971 konnte er seinen Titel Du bist meine Liebe zwei Wochen lang in den niederländischen „Top 40“ platzieren und erreichte dort Platz 22. Am 13. September 1971 trat er im ZDF-Magazin Die Drehscheibe als Sänger auf. Außerhalb der Niederlande erzielte er keine Charterfolge. Ein Tag mit Maria wurde ebenfalls von Michael Holm 1972 veröffentlicht.

Als 1971 Gunter „Yogi“ Lauke auf Anfrage von Albert-Carl Weiland (SR) Sänger für das Gesangsensemble Family Tree suchte, holte er Limpert mit ins Boot. Limpert sang bis zur Auflösung 1975 bei der Formation. (Quelle: wikipedia).

Er bracht es wohl auf insgesamt 8 Singles und hier macht er seine Sache gar nicht mal so schlecht.

Und dann haben wir noch eine gewisse Kirsti (Sparboe) … und stammte aus Norwegen:

Kirsti Sparboe (* 7. Dezember 1946 in Tromsø) ist eine norwegische Schlagersängerin und Schauspielerin.

Nach einer kaufmännischen Lehre arbeitete sie als Sekretärin. Sie trat in einer Tanzkapelle auf, nahm Gesangsunterricht und erhielt mit 17 Jahren ihren ersten Schallplattenvertrag. Bereits mit ihrer ersten Single Ballerina war sie 1964 in Norwegen und Schweden erfolgreich. 1965 nahm sie mit Karusell erstmals für Norwegen am Eurovision Song Contest teil, blieb aber ohne Erfolg wie auch bei ihren Teilnahmen 1967 und 1969.

KirstiEnde der 1960er Jahre kam sie unter dem Namen „Kirsti“ mit ihren von Telefunken produzierten Schlagern auch in die deutsche Hitparade. Ihren größten Erfolg hatte sie in der Bundesrepublik mit dem Titel Ein Student aus Uppsala, womit sie 1969 14 Wochen lang in den deutschen Charts vertreten war. 1970 beteiligte sie sich mit Pierre, der Clochard an der deutschen Vorentscheidung für den Grand Prix, konnte sich jedoch nicht qualifizieren. Mit den Singles Die treuen Husaren, Herzklopfen, Ich hab’ in Essen mein Herz vergessen, Pierre, der Clochard, Mr. Christopher Brown und Napoleon und Josephine konnte sie sich noch in einigen Rundfunk-Hitparaden platzieren. Sie wirkte auch in einigen Filmproduktionen mit. (Quelle: wikipedia)

Die konnte sich übrigens wesentlich länger halten … Bis in die 80er Jahre veröffentlichte LP`s und Singles.

Aber jetzt hinein ins Vergnügen, frei nach dem Motto:

Was so alles geschieht,
in der Carnaby Street,
und ein Carnaby Boy
spielt auf seiner guitar
für die Leute ein Lied
in der Carnaby Street.

Was so alles geschieht,
ja die Girls und die Boys
kommen raus aus dem Haus,
denn sie hören den Beat
in der Carnaby Street.

Allen geht der Beat in die Beine,
und die Melodie geht ins Ohr,
ja und alle denken das eine.
Das gibt es nur in der Carnaby Street.

Was so alles geschieht
in der Carnaby Street,
ja die Girls und die Boys
pfeifen alle das Lied
auf der Carnaby Street.

Was so alles geschieht
in der Carnaby Street,
ja die Girls und die Boys
zahlen gerne den Preis
und sie kaufen den Hit
auf der Carnaby Street.

la la la la …

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Titel:
01. Peggy March: In der Carnaby Street (Mayer/Bradtke) 3.05
02. Michelangelo: Wie ein Feuerwerk (Siegel/Sondock) 2.38
03. Caterina Valente: Tausend rosarote Pfeile (Little Arrows) (Hammond/ Hazelwood/Henning) 2.45
04. Peter Maffay: Du (Orloff/Kunze) 3.28
05. Hildegard Knef: Eins und eins, das macht zwei (Niessen) 2.53
06. Tanja Berg: Na Na Hey Hey Goodbye (de Carlo/Frashmur/Leka/Holm) 3.20
07. Hildegard Knef: Für mich soll’s rote Rosen regnen (Hammerschmid/Knef) 3.12
08. France Gall: A Banda (de Hollanda/Weyrich/Conta) 2.53
09. Manuela: Wenn du liebst (Heider/Relin) 3.59
10. Martin Böttcher: Schiwago-Melodie (Jarre) 2.12
11. Kirsti: Ein Student aus Uppsala (Mayer/Buschor) 2.17
12. Ronny: Nun leb wohl (Roloff/Hee) 2.55

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Die deutschen Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexico City:

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Hildegard Knef – So oder so ist das Leben (1963)

FrontCover1.JPGBei einer meiner früheren Hildegard Knef Präsentationen schrieb ich:

„Ich weiß beim besten Willen nicht, warum ich so lange gebraucht habe „die Knef“ als einen ganz besonderen musikalischen Schatz für mich zu entdecken.

Aber seit geraumer Zeit bin ich ganz vernarrt in ihre Musik“ …

… und dieses Album steigert meine Begeisterung nur noch:

Hier hören wir ihre erste Langspielplatte … und mit einer atemberaubenden Leichtigkeit und Souveränität singt sie sich durch eine Flut von Klassikern (im Potpourri-Stil) der deutschen Unterhaltungsmusik (man schaue sich mal die Titelliste an), gepfeffert mit einer heftigen Prise Jazz … und so findet eine Veredelung statt, die nun wirklich grandios ist.

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Textlich sind all diese Klassiker alles andere als „harmlos“ … sie zeichnen ein Bild einer üppigen, zuweilen auch frivolen Sicht des Lebens und fast in jedem Lied finden sich Zeilen … die quasi als Motto eines überschäumenden aber auch nachdenklichem Lebensstil sind.

Und sie zelebriert mit Genuss auch all jene Klischees, mit denen wir unser Leben versüßen (z.B. all ihre Paris-Lieder).

Und sie zelebriert auch ihre Lust auf Liebe („Die Nacht ist nicht allein zum schlafen da“) … und kokettiert dann auch nur zu gerne mit Begegnungen, die man unter Vernunftgründen alles andere als vernünftig bezeichnen würde („Er war nie ein Kavalier“

Die Knef … sie ist zärtlich, störrisch, schroff, lustvoll, verzweifelt, voller Illusionen und zugleich illusionslos und sentimental ist sie auch noch … sie hat einfach so viele Facetten … ich wiederhole mich: atemberaubend !

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Da könnte man jetzt Stunden dafür verwenden … Zitate an Zitate zu reihen … das schenkt ich mir jetzt einfach mal … stattdessen meine dringende Empfehlung: reinhören:

Und dann als Draufgabe noch etliche Raritäten aus den Jahren 1952 bis 1957) …

Die CD-Wiederveröffentlichung enthält neben diese insgesamt „13 Bonustiteln“ auch noch ein Begleitheft, das den Namen nun wirklich verdient … mi t größter Sorgfalt weren die einzelen Titel vorgestellt und auch in ihrem historischem Zusammenhang gestellt. So lob´ ich mir das … eine mehr als angemessene Würdigung.

Booklet05A

Ich verneige mich vor dieser Diva !

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Besetzung:
Hildegard Knef (vocals)
+
Orchester Gerde Wilden
+
RIAS Tanzorchester unter der Leitung von Heinz Kiessling (bei 29.)
Unbekanntes Studio-Orchester (bei 32. – 34.)

Booklet04A

Titel:

Slowfox-Potpourri:
01. So oder so ist das Leben (Beckmann/Mackeben) 1.37
02. Ich hab‘ so Heimweh nach dem Kurfürstendamm (Kamp/Schwenn) 0.56
03. Good By, Jonny (Beckmann/Kreuder) 1.53

Langsamer Walzer-Potpourri:
04. Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt (Holländer) 1.17
05. Illusionen (Meyer/Rotter) 2.01
06. Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre (Holländer/Liebmann) 1.04

Slowfox-Potpourri:
07. Zwei in einer großen Stadt (Kollo) 2.02
08. Wenn die Sonne hinter den Dächern versinkt (Schwenn/Kreuder) 1.59
09. Wake The Town And Tell The People (Livingstone/Gallop) 1.26

Foxtrott-Potpourri:
10. So ist Paris (Ferré/Siegel) 1.15
11. Die Nacht ist nicht allein zum schlafen da (Hesse/Mackeben) 0.31
12. Pigalle (Bradtke/Gietz) 0.35
13. Hallelujah (Grey/Robin/Youmans) 1.18

Shuffle-Fox-Potpourri:
14. C’est si bon (Betti/Siegel) 1.14
15. Bel Ami (Beckmann/Mackeben) 0.53
16. All Of Me (Harks/Simons) 1.43
17. Wenn wir zwei uns wiedersehen (… wie damals in Paris) (Wayne/Loose) 0.58

Walzer-Potpourri:
18. Der Reigen (Feltz/Straus) 1.16
19. Sous les ponts de Paris (Rodor/Scotto) 1.17
20. Domino (Ferrari/Siegel) 1.16

Blues-Potpourri: 
21. Rififi (Feltz/Philippe-Gérard/Siegel) 1.27
22. Der Schleier fiel von meinen Augen (Kosma/Siegel) 1.21
23. Ich hab‘ mich so an dich gewöhnt (Rotter/Gaze) 1.06
24. Georgia On My Mind (Carmichael/Gorrell) 1.46

Slowfox-Potpourri:
25. Die Gigerlkönigin (Lincke/Jürgens/Seifert) 1.57
26. Es war in Schöneberg (Bernauer/Schanzer/Kollo) 0.43
27. Wenn ein Mädel einen Herrn hat (Pordes-Milo/Haller/Kollo/Wolff) 0.41
28. Die Männer sind alle Verbrecher (Bernauer/Schanzer/Kollo) 0.42
+
29. Ich hab‘ noch einen Koffer in Berlin (‚Siegel/v.Pinelli) 2.37
30. Frag‘ nicht, warum ich gehe (Das Lied ist aus) (Stolz/Reisch/Robinson) 2.11
31. Die Welt war jung (Le Chevalier de Paris) (Phillippe/Vannier/Colpet) 2.27
32. Illusionen (1. Version, 1952) (Meyer/Rotter) 3.30
33. Heut‘ gefall‘ ich mir (Heymann/Gilbert) 3.20
34. Das Lied vom einsamen Mädchen (Heymann/Gilbert) 3.52
35. Es war beim Bal Paré (Niessen/Relin) 2.39
36. Er war nie ein Kavalier (Niessen/Relin) 2.45
37. Er hiess nicht von Oertzen (Niessen) 3.06
38. Das Lied vom Leierkastenmann (Niessen) 3.06
39. …Und der Mann mit der Harmonika (Wilden/Niessen) 2.40
40. Aber schön war es doch (Niessen/Relin) 3.03
41. Einsam (de Vol/Siegfried) 2.24

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Der Hüllentext der LP aus dem Jahr 1963

Mehr von der Knef:

Mehr

Heike Makatsch & WDR Big Band – Hilde – Heike Makatsch singt Hildegard Knef (2009)

HeikeHildeFrontCoverEs mag ja sein, dass der Film „Hilde“ nicht unbedingt ein cineastischer Höhepunkt war, aber die zu diesem Film erschienene Cd ist einfach ne Wucht :

Grönemeyer kann nicht tanzen. Heike Makatsch kann nicht singen. Letzteres traf auf Deutschlands Vorzeige-Diva Hildegard Knef ebenfalls zu.

Das Album zeigt sich als erfreuliche Beigabe zum am 12. März 2009 startenden Film „Hilde“, in dem die EX-VIVA-Moderatorin das Leben der Knef mit einer vorzüglichen schauspielerischen Leistung darstellt. Den Soundtrack intoniert sie gleich selbst, mit interessanten und höchst gelungenen Ergebnissen.

Die 14 Titel umfassende CD enthält neben den im Film eingesetzten Nummern einige weitere Tracks aus dem großen Knef-Repertoire. Dass deren Musik bei Heike Makatsch in besten Händen ist, beweist sie gleich zu Beginn mit der gefühlvollen Berlin-Hymne „In Dieser Stadt“. Das atmet den Geist der Knef, klingt aber stets nach Makatsch.

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Die Produktion verzichtet darauf, die ursprünglichen Arrangements einfach nachzuspielen. Sämtliche Titel sind
neu arrangiert. Die WDR-Big Band präsentiert die alten Songs in einem frischen und mitunter gar überraschend neuen Gewand. Der Spagat zwischen Bewahrung des Ursprünglichen und gleichzeitiger Blutauffrischung gelingt unangestrengt und effektiv. Die Gesangs-Einspielungen fanden im Berliner Tonstudio Nucleus statt, in dem die Knef 1997 ihr letztes reguläres Album einspielte. Als Mit-Produzent zeichnet Jens Kuphal verantwortlich, der damals zusammen mit Till Brönner die Sängerin betreute.

Heike Makatschs Gesangsstimme steht vor ähnlichen Problemen wie das große Vorbild. Besonders deutlich wird ihre Verwandtschaft in den gelegentlich wackeligen Höhen ihrer Adaption von „Aber Schön War Es Doch.“ Mit miesmutiger Nörgelei hat diese Erkenntnis indes nichts zu tun: Der Knef ging es ebenso, und das gehört(e) einfach zu deren Stil. Heike Makatsch begeht, trotz frappanter Ähnlichkeit in der Intonation, nie den Fehler, lediglich eine Kopie des Originals abzubilden. Oft klingt ihre Stimme einige Nuancen wärmer, wo die Knef harsch und knarzig Giftpfeile in Richtung Hörer abschoss.

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Besonderer Höhepunkt: der ewige Klassiker „Für Mich Soll’s Rote Rosen Regnen“. Für die Neueinspielung entschied man sich für einen Mix aus dem abgespeckten Live-Arrangement der späten sechziger/frühen siebziger Jahre, hier mit Ergänzung des großen Orchesters. Der eigentliche Walzertakt rückt in den Hintergrund und macht einer jazzigeren Variante Platz. Erst gegen Ende setzt die Big Band ein, die den Song aber niemals mit ihrem fülligen Klang erschlägt. Kleiner Wermutstropfen am Rande: Der berührende Schlager „Irgendwo Auf Der Welt Gibt’s Ein Kleines Bisschen Glück,“ den Heike zusammen mit Roger Cicero im Film singt, ist leider nicht auf dem Album enthalten.

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Als Extra zum Schluss hält „Hilde“ einen bislang unveröffentlichten Titel aus der Feder der Altmeisterin bereit, der während der Sessions zum Studioalbum „17 Milimeter“ entstand, aber nie eingespielt wurde. Hildegard Knefs langjähriger musikalischer Begleiter, der Komponist und Musiker Hans Hammerschmidt, bearbeitete und vollendete das Fragment. Dank Heike Makatsch erblickt „It’s After Eight“ nun swingend und vorwärtstreibend das Licht der Welt. „Heike Makatsch Singt Hildegard Knef:“ Eine charmante, unterhaltsame Produktion mit Spaß-Garantie beim (Neu-) Entdecken alter Lieblinge und zum Hineinschnuppern für zukünftige Fans. (Artur Schulz)

Also: eine großartige Hommage an die nicht minder großartigen Hildegard Knef- Ein ganz besonderes Lob geht dabei natürlich auch an die WDR Big Band, die wirklich famos auspielt.

Und: wenn ich daran denke, wie diese Heike Makatsch als albernes Viva-Mädchen anfing … und sich dann wirklich sehr ernsthaft weiterentwickelte, kann ich nur sagen: Hut ab – Respekt !

Und natürlich wird es wieder mal höchste Zeit, mich mit dem Original zu beschäftigen !

Hilde04

Besetzung:
Wim Both (trumpet)
Rob Bruynen (trumpet)
Mattis Cederberg (trombone)
Frank Chastenier (piano)
Ulla van Daelen (harp)
Hans Dekker (drums)
Martin Esser (percussion)
John Goldsby (bass)
Andy Haderer (trumpet)
Paul Heller (saxophone, clarinet, flute)
Dave Horler (trombone)
Bernt Laukamp (trombone)
Heike Makatsch (vocals)
John Marshall (trumpet)
Jens Neufang (saxophone, clarinet, flute)
Ludwig Nuss (trombone)
Klaus Osterloh (trumpet)
Olivier Peters saxophone, clarinet, flute)
Paul Shigihara (guitar)
Karolina Strassmayer
Heiner Wiberny (saxophone, clarinet, flute)
+
Cologne Voices (background vocals)
WDR Rundfunkorchester (strings)

Hilde02Titel:
01. In dieser Stadt (Niessen) 3.32
02. Lass mich bei dir sein (Noris/Knef) 2.01
03. Vergiss sie, sie hat dich nie geliebt (Hammerschmid/Knef) 3.34
04. Von mun an ging’s bergab (Hammerschmid/Knef) 2.45
05. Nichts haut mich um aber du (I Get A Kick Out Of You) (Porter/Mleinek) 3.47
06. So oder so ist das Leben (Mackeben/Beckmann) 2.03
07. Ich brauch Tapetenwechsel (Hammerschmid/Knef) 2.53
08. Aber schön war es doch (Niessen/Relin) 3.07
09. Ich zieh mich an und langsam aus (Hammerschmid/Knef) 3.17
10. Halt mich fest (Hammerschmid/Knef) 2.39
11. Ich bin zu müde um schlafen zu gehen (Niessen/Knef) 3.30
12. Für mich soll’s rote Rosen regnen (Hammerschmid/Knef) 3.00
13. Wieviel Menschen waren glücklich (Hammerschmid/Knef) 4.05
14. It’s After Eight (Hammerschmid/Knef) 2.27

CD1
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Filmplakat

Verschiedene Interpreten – Lieder die uns Brücken bauen (1971)

FrontCover1.JPGFrüher konnte ich solche Benefiz-Sampler eigentlich au den Tod nicht leiden. Heute sehe ich ihnen durchaus interessante Zeitdokumente … da sie etwas vom jeweiligen Zeitgeist verraten.

Und hier habe ich ein besonders schönes Beispiel … Ich nenn´das mal einen Sampler aus den glorreichen Tagen der Sozialdemokratie (und das nicht nur, weil Gustav Heinemann Bundespräsident war).

Und getreu dem Zeitgeist dieser Jahre gibt man sich in dem umfangreichen Booklet gesellschaftlich engagiert:

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Und bei diesem Album hat man sich dann auch noch die Mühe gemacht, jeden             einzelnen Song zu charakterisieren und so ist ein durchaus ansprechendes Album entstanden … mit viel Licht ..

Das geht schon los mit den beiden Sängerinnen Nana Mouskouri und Vicky Leandros (für beide empfinde ich ja immer wieder mal nne Portion Sympathie)

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Das Album bietet aber auch Künstler, die man nicht so unbedingt kennen kann, kennen muss … aber dennoch interessant sind.

So z.B. der Schweizer Bass Peter Lagger, der den Lee Marvin Hit „Wand’rin Star “ interpretiert.

Oder auch die Lee Patterson Singers, die mit ihrer Version von „Rock My Soul“ wie die Les Humphries Singers für arme klingen.

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Über Reinhard Mey und Hildegard Knef braucht man gar nicht diskutieren, hier hören wir zwei unbekanntere Lieder … sehr beeindruckend.

Na ja … und wenn der Louis Armstrong zu seinem „What A Wonderful World“ anhebt … da kann man wieder mal die tröstende und optimistische Kraft der Musik spüren und erleben … gerade für mich nach einer emotional sehr bewegenden Woche:

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Wo viel Licht, da ist natürlich auch Schatten. Auf Roger Whittaker hätte ich gerne verzichten können (wobei der Text ein wenig überrascht):

Now if you load your rifle right
And if you fix your bayonet so
And if you kill that man my friend
The one we call the foe
And if you do it often lad
And if you do it right
You’ll be a hero overnight
You’ll save your country from her plight
Remember God is always right
If you survive to see the sight
A friend now greeting foe
No you won’t believe in If anymore
It’s an illusion
It’s an illusion
No you won’t believe in If anymore
If is for children
If is for children
Building daydreams
If I knew then what I know now
(I thought I did you know somehow)
If I could have the time again
I’d take the sunshine leave the rain
If only time would trickle slow
Like rain that melts the fallen snow
If only Lord if only

Und  die Ramona (später dann aktiv bei Silver Convention) ist einfach nur albern …

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Gustave Heinemann (Mitte) mit den RK Funktionären Marcel A. Naville und Walter Bargatzky

Die Schirmherrschaft für dieses Album der bereits oben erwähnte Gustav Heinemann übernommen … der würde ja eigentlich mal einen eigenen Beitrag verdienen.

Nun gut …

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Titel:
01. Nana Mouskouri: Bridge Over Troubled Water (Simon) 4.14
02. Peter Lagger: Wand’rin Star (aus ,,Paint Your Wagon“) (Loewe/Lerner) 3.48
03. Vicky Leandros Singers: Wo ist er? (My Sweet Lord) (Harrison/Munro) 4.06
04. Roger Whittaker: I Don’t Believe In If Anymore (Whittaker) 3.18
05. Hildegard Knef: Insel meiner Angst (Hammerschmidt/Knef) 2.43
06. Louis Armstrong: What A Wonderful World (Weiss/Douglas) 3.19
07. The New Seekers: What Have They Done To My Song, Ma? (Safka) 3.18
08. Ramona: Alles, was wir woll’n auf Erden (Henning) 2.13
09. Lee Patterson Singers: Rock My Soul (Traditional) 1.56
10. Alexandra: Weißt du noch? (Oltra La Notte) (Vandor/Fishman/Alexandra) 2.45
11. Reinhard Mey: Heimkehr (Mey) 3.00
12. Oliver Franklin: A Song Of Joy (Beethoven/Rios/Orba/Parker/Lilibert) 3.19

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Werbung für weitere Benefiz-Schallplatten zugunsten des Roten Kreuz

Verschiedene Interpreten – Deutsche Schlager Mädels (2002)

FrontCover1So kann´s einem gehen … da kommt man doch ziemlich kaputt von der Arbeit nach Hause, sinkt in den Sessel, pfeffert die Schuhe in die Ecke und denkt sich: so, jetzt wäre leichte Schlagerkost erstmal ganz recht und dann schnappt man sich einen Sampler mit dem Titel „Deutsche Schlager Mädels“,läst sich von ein paar bekannten Namen wie Manuela, Hildegard Knef oder auch Daliah Lavi blenden … denn man denkt an eine kleine und nette Oldie-Zusammenstellung …

… und stellt dann fest, dass man einem Billig-Sampler auf den Leim gegangen ist … hinter steht dann auch noch ein wenig verschämt: „Mit Neuaufnahmen in verbesserter Klangqualität“. Aha … also mir ist der eigentliche Original-Sound (und sei er auch ein wenig knistern) dann immer noch deutlich lieber.

Aber, neben all den eher billigen Volksmusik-Schlagern gibt es ein paar rühmliche Ausnahmen, da braucht man allerdings nicht mal die Finger einer Hand:

Da sind z.B. Daliah Lavi mit ihrem „Wär‘ ich ein Buch im Leben“ (klingt ein wenig wie „If A Were A Carpenter“)  und insbesondere das Deutsche Fernsehballett mit dem piffigen „Berlin-Berlin. Ein wenig Abwechslung bringt auch „Kleiner Marcel“ und natürlich hebt sich auch Manuela wohltuend hervor, allerdings eher nur stimmlich … die Musik, na ja …

Und zum Abschluss gibt´s eine Live-Fassung von dem Hildegard Knef Klassiker „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ … na, dann hat sich ja diese CD doch zumindest ein wenig gelohnt. Vielleicht war ich heute dann doch eigentlich in einer anderen Stimmung.

BackCover1

Titel:
01. Daliah Lavi: Wär‘ ich ein Buch im Leben (If You Could Read My Mind) (Frances/Lightfoot) 4.03
02. Uta Bresan: Tausendundeine Nacht vorbei (Haselsteiner/Fransecky) 3.57
03. Das deutsche Fernsehballett: Berlin – Berlin (Olsen/Pockriss) 3.04
04. Irene Sheer: Amore, Amore (Niessen) 3.19
05. Ulla Norden: Ein bißchen Macho darf schon sein () 3.06
06. Severine: Olala l’amour (Jay/White) 3.31
07. Simone Christ: Wo eine Träne noch zählt () 3.04
08. Diana Leonhardt: Die Macht der Gefühle () 3.49
09. Mary Roos: Freunde für’s Leben (Berthold Kredinsky/Christiansen/Valbro/Tronhem) 3.15
10. Sandy Gold: Männer made in Germany () 3.34
11. Nadine Norelle: Kleiner Marcel () 3.25
12. Ute Freudenberg: Immer wieder (Freudenberg/Lach) 4.08
13. Elke Martens: Im Namen der Liebe (Martens/Peetz) 3.26
14. Britta Onnen: Insel der Liebe () 3.21
15. Manuela: Schwimmen lernt man im See (Buschor/Shayne/Segall) 2.22
16. Danielle: Du machst jede Frau verrückt () 3.31
17. Gaby Badinsky: Wer hat dir das Küssen beigebracht (Hammerschmidt/Bruletti) 3.35
18. Hildegard Knef: Für mich soll’s rote Rosen regnen (live) (Hammerschmidt/Knef) 6.57

CD1

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