Also, ich neige ja auch immer wieder zu nopstalgischen Ausflügen (der Blog ist ja voll davon), aber dieses „amüsante“ Buch ist dann des Guten zuviel.
Da preist dieser Michael Paetow doch die „gute alte Zeit“ an, und bezieht sich dabei überwiegend auf all jene „Freiheiten“ die wir doch hatten (ich kann da – Jahrgang 1955 – mitreden) und bezieht sich dabei vor allem auf die damals noch nicht bekannten Sicherheitsstandards in Haus, Hof und Fahrzeugen.
Und dann wird auch noch damit geprahlt, dass es damals den Begriff der Ganztagsschulen noch nicht gab.
Eine solch unreflektierte und verzerrte „Rückschau“ ist ja eigentlich schon fast unverantwortlich … weil sie der „wirklichen“ Kindheit in diesen Jahrzehnten überhaupt nicht gerecht wird.
Also, mir sind größtenteils die angekündigten „Lacher“ im Hals stecken geblieben, einzig und allein die Illustrationen sind gelungen.
Ändert nichts daran, dass dieses Buch ganz und gar ein ärgerliches Buch ist, aber wa kann man schon von dem katholischen Weltbild-Verlag, Augsburg auch anderes erwarten ?
Ach ja, ein alter Bekannter von mir ist neulich Rad gefahren – ohne Helm – durch Fremdverschulden ist er auf den Kopf geflogen und liegt seitdem unansprechbar im Krankenhaus. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt.
Und dann preist der Autor doch glatt auch noch diese Rollenverteilung an (zur Erinnerung damals bedurfte es noch der Erlaubnis des Ehemannes, wenn die Ehefrau arbeiten wollte !):
Als ob das heute anders wäre … weiß der Großvater zu berichten:
Und die Erde ist ne Scheibe …:
Und dann folgen Allgemeinplätze:
Hier verwendet der Illustrator Symbole, die ganz sich nichts mit „Kindheit“ zu tun haben,
sondern natürlich mit der Adoleszenz:
Allein die Kindheit der 50er, 60er und 70er Jahre in einem Aufwasch „abzuarbeiten“ ist historischer Quatsch:
Und wenn sie nicht gestorben sind … die Märchenerzähler dieser Art …:
Die Rückseite des Buches: