Hansrudi Wäscher – Roy Stark (Heft 2) – Der Überfall (1967)

RoyStark-Der Überfall01AUnd weiter geht´s mit dem Roy Stark … Hier nun Heft 2 aus dieser Serie:

Sein Name ist Programm: Der Stuntman Roy Stark setzt im Vergleich zu seinen Wäscher-Kollegen die Muskeln häufig und skrupellos ein. Er ist untröstlich über den Verlust seines Sportwagens, während er den Tod eines Gegners mit Achselzucken honoriert. So wenden sich die Professoren Sims und Moser an ihn und seinen Partner, den Chinesenjungen Cin-Cin, als ihre Zeitmaschine eine Stromrechnung von 120.000 $ verursacht. Unfähig die Summe aufzubringen, ohne ihr Geheimnis zu offenbaren, denn „die Menschheit ist noch nicht reif dafür!”, bietet sich zur Geldbeschaffung ein anderer Ausweg: Ein indischer Fürst prämiert den besten Freistilringer der Welt mit 500.000 $. Für die Auslese werden Roy Stark und vier weitere Kandidaten auf eine Insel gebracht. Roy setzt sich als einziger Überlebender über seine moralischen Bedenken hinweg und kassiert das Geld.

Von Mai 1967 bis Januar 1968 erschienen im Walter Lehning Verlag 18 Großbandhefte. Roy Stark gehört zu den Kurzserien Hansrudi Wäschers, die in etwas mehr als einem dutzend Ausgaben nur ein Abenteuer erzählen. Ende der Sechzigerjahre etablierte sich ein neues Sujet auf dem Comicmarkt. Die Superhelden waren da und gruben dem Lehning Verlag das Wasser ab. Das aufstrebende Fernsehen sorgte zusätzlich für Lesefaulheit unter den Jugendlichen. Lehning warf immer mehr Kurzserien auf den Markt. So erschien ein gutes Jahr vor seinem Konkurs unter anderen Roy Stark.

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Roy Stark war nicht die erfolgreichste Serie Hansrudi Wäschers, aber außergewöhnlich war sie allemal. Nicht einmal der mit ungewöhnlichen technischen Details ausgestattete Nick konnte eine derartig ungeheuerliche Erfindung wie eine Zeitmaschine vorweisen. (hansrudiwaescher.de)

In der Tat: Roy Stark ist nicht zimperlich im Umgang mit seinen Widersachern … und es war tatsächlich eine Serie, die nicht so erfolgreich war … aber: ich mag halt diesen dynamischen Zeichenstil von Hansrudi Wäscher und ein Schläger bin ich dennoch nicht geworden …

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Klar, was sonst !

Klar was sonst …

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Eckhardt Walter u.a. – 50 Jahre Sigurd (2003)

TitelDie Comicfigur Sigurd ist aus der deutschen Comicgeschichte nicht mehr wegzudenken, mehr noch, kaum eine andere Figur wurde derart zum Kult, wie Sigurd.

Sigurd, der ritterliche Held, ist ein von Hansrudi Wäscher 1953 für den Walter Lehning Verlag geschaffener Comic-Held. Er ist unter den Wäscher-Helden der bekannteste, älteste und der mit den meisten Abenteuern.

Der Ritter Sigurd von Eckbertstein trägt eine immer flott frisierte, blonde Haartolle, die immer auf die Seite fällt, in die Sigurd gerade blickt. Seine Freunde sind Bodo, der sich dank der Großmut des Titelhelden von dessen Feind zum Freund gewandelt hat, und Cassim, dem Sigurd einst das Leben rettete. Sein Erzfeind ist Ritter Laban. Die ursprünglich von Wäscher geplante lockere Adaption des Nibelungenliedes konnte er gegen die Verlagsvertreter nicht durchsetzen.

Von Oktober 1953 bis Februar 1960 erschienen 324 Piccolos; von diesen wurden die Hefte 54 und 269 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert. Von Juni 1958 bis April 1968 wurde eine weitere Reihe mit 257 Großbänden veröffentlicht, in der anfangs noch (Nummer 1–124) die Piccolos (allerdings nicht alle) nachgedruckt wurden, ab der Nummer 125 neue Fortsetzungsgeschichten erschienen. Parallel dazu erschienen in den Reihen Piccolo-Sonderband und Bild Abenteuer im Lehning-Verlag auch zahlreiche in sich geschlossene Einzelabenteuer. Zudem gab es 1965 noch einen Sonderband.

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1976 wurden 20 Hefte (Lehning Großband 125–144) vom Melzer-Verlag nachgedruckt. Seit 1980 erschien Sigurd im Norbert Hethke Verlag, der sowohl die alten Geschichten in verschiedenen Formaten (Faksimile-Nachdrucke, gebundene Buchausgaben etc.) nachdruckt als auch neue Geschichten exklusiv veröffentlicht. Seit September 1993 läuft die 3. Piccolo-Serie (eine zweite Serie erschien von August 1961 bis April 1963 mit 87 Heften zu 30 Pfennig, aber beinhaltete lediglich stark gekürzte Nachdrucke aus der ersten Serie) mit neuen Geschichten, die zunächst von Wäscher geschrieben und auch gezeichnet (bis Piccolo 100) wurden. Etwas mehr als die ersten 100 Piccolos dieser Reihe wurden (unter anderem) coloriert in einer Heftreihe (kleineres Micky-Maus-Format) nachgedruckt. Bereits seit Mai 1991 erscheinen die Sigurd-Sonderbände im Hardcoverformat, die in den ersten 14 Bänden neue Geschichten, seither Nachdrucke liefern.

Bis auf wenige Ausnahmen stammen sowohl Text als auch Zeichnungen der im Walter Lehning Verlag veröffentlichten Sigurd-Comics von Wäscher. Zur Anfangszeit lieferte Gerhard Adler die Texte, bis Wäscher, dessen Stärke laut Andreas C. Knigge eher im textlich-inhaltlichen als im grafischen Bereich lag, auch diese Aufgabe übernahm. Während Wäschers Hochzeitsreise sprang Walter Kellermann für ihn ein, sodass dieser für die Heftnummern 202 bis 206 verantwortlich war. (Quelle: wikipedia)

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Hansrudi Wäscher

Und anlässlich des 50. Geburtstag dieses wackeren Helden gab es dann dieses Jubiläumsband:

Das Phänomen SIGURD, DER RITTERLICHE HELD beurteilen zu wollen, lässt sich eigentlich nur emotional angehen. Wohin sind sie eigentlich entschwunden, die wunderbaren Jahre der Kindheit? Als wir in den großen Ferien schmökernd in unseren selbstgebastelten Indianerzelten lagen, umgeben von diesen tollen Schundheftchen die uns sämtliche Eltern und Pädagogen strikt verboten hatten. Heute sind Pädagogen und Eltern froh, wenn ihre Bälger wenigstens Comics lesen und sich nicht nur noch vor PC oder Bildschirm von der Bilderflut berieseln lassen. So ändern sich die Zeiten. In den 50er Jahren von der Elterngeneration noch als „Halbstarke“ beschimpft, heute, nach 50 Jahren schon wieder postmodern.

Mit einem prallgefüllten Prachtband feiert der HETHKE-Verlag dieser Tage den Geburtstag von SIGURD und alles daran ist Reminiszenz an unwiederbringliche Jugend. Vom Hansrudi-Wäscher-Fanclub Bayern initiiert und auch weitgehendst zusammengestellt, bekommt man einen umfassenden Einblick, was in 50 Jahren alles von SIGURD erschienen ist. Auf 46 Seiten wird eine unglaubliche Menge an Exponaten aufgelistet und mit sehr gut reproduzierten Abbildungen faksimiliert. Schon beim groben durchblättern kommen einem angenehme Jugenderinnerungen in den Sinn. Ergänzend dazu erfolgt eine umfassender Rückblick auf die 50er und 60er Jahre in Verbindung mit den Abenteuer-Zyklen des wackeren Recken. Absolutes Highlight ist natürlich ein neuer 12-seitiger-Sigurd-Comic in Farbe, die vorerst letzte Sigurd-Story die noch komplett aus der Feder von Hansrudi Wäscher stammt.

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Und zum Schluss sei auch noch ein anderes Gustostückerl erwähnt, das allererste Sigurd-Piccolo-Heftchen aus dem Jahre 1953. Hansrudi Wäscher hat sich den Spaß erlaubt, es noch einmal textlich zu überarbeiten und in seinem heutigen Stil noch einmal komplett neu zu zeichnen. Ebenfalls beim Hethke-Verlag zu beziehen. Auf Seite 9 zeigt Wäscher mir (und vielleicht auch Ihnen) dann, was ihn mir immer sympathisch gemacht hat – das allzumenschlich Unzulängliche. Sigurd kämpft dort mit seinem späteren Freund Bodo. Der gute Bodo kann dabei eigentlich nur verlieren. Hansrudi Wäscher hat ihm nämlich zwei linke Füße verpasst (siehe Abbildungen). Auf dass es mit den neuen Sigurd-Zeichnern, die Wäschers ritterlichen Recken fortsetzen, die nächsten 50 Jahre ebenso unterhaltsam weitergehen möge. (G. N.; highlightzone.de)

Beeindruckend mit wieviel Liebe und Detailkenntnisse dieses Autorenteam (allesamt vermutlich hardcore Sammler) die Geschichte, aber auch die Wirkung dieser Comicfigur zusammengestellt haben.

Also hereinspaziert in jene Welt die damals kleine und heute große Buben weiterhin fasziniert:

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Das allererste Heft, 1953

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Hier beginnt eine akribische Werkanalyse

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Man glaubt ja nicht, was da alles zusammengetragen wurde …

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