Thomas Rothschild – Liedermacher – 23 Portraits (1980)

TitelDie moderne deutsche Folk-Szene feierte 1968 auf dem Burg Waldeck Festival erste große Erfolge.

Und dann stellte sich auch die bundesweiten Erfolge ein. Und aus dem englischen Begriff Singer/Songwriter wurde dann der deutsche Begriff Liedermacher.

Und die Liedermachen-Szene war dann in den 70er Jahren ein fester Bestandteil der bundesdeutschen Musikszene.

Und im gleichen Jahrzehnt begannen auch die Buchverlage, allen voran der Rowohlt-Verlag („Rocklexikon“) sich dem Thema der populären Musikkultur zuzuwenden.

Und auch der Fischer-Verlag wollte mitmischen und so kam es wohl, dass dieses Buch „Liedermacher“ (200 Seiten) erschien:Beispiel01

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Und wenn man sich die Namen der 23 Liedermacher durchliest … da gibt es viele bekannte Namen (über etliche davon kann man auch in diesem Blog lesen), aber auch ein paar „Nobodies“ (Michael Bauer, Franz Hohler oder Rolf Schwendtner)

Man mag sagen, dieses Buch ist gnadenlos subjektiv (dass z.B. Reinhard Mey nicht vorkommt, hängt einfach damit zusammen, dass der Thoams Rothschild den einfach nicht mochte) und das macht das Buch aus meiner Sicht so sympathisch, sehr sympathisch; so subjektiv all die Zeilen auch sind, so sehr ist aber auch klar, dass der Autor durchaus über einen hohes Maß an Fachwissen verfügte.

Von daher: eine Leseempfehlung meinerseits, zumindest für die, die die Liedermacher-Szene der 70er Jahre aktiv erlebt (und genossen) haben.

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Die Rückseite des Buches:
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Thomas Rothschild (* 3. Juli 1942 in Glasgow, Schottland) ist ein britisch-österreichischer Autor, Journalist und Literaturwissenschaftler.

1942 in Schottland als Sohn des emigrierten österreichischen Wirtschaftswissenschaftlers Kurt Rothschild geboren, kam Rothschild 1947 mit seinen Eltern nach Wien. Von 1960 bis 1968 studierte er an der Universität Wien Slavistik und Germanistik und besuchte zahlreiche Lehrveranstaltungen in Philosophie, Psychologie, Anglistik, Theaterwissenschaft, Statistik, Soziologie, Linguistik und Wissenschaftsforschung. Nach Auslandsstudien an der Lomonossow-Universität in Moskau von 1962 bis 1963 und an der Karls-Universität Prag von 1966 bis 1967 folgte 1968 in Wien seine Promotion zum Doktor der Philosophie.

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Von 1968 bis 1971 war Rothschild Assistent am Institut für Linguistik und danach am Institut für Literaturwissenschaft der Universität Stuttgart. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die österreichische Literatur, Film- und Medienwissenschaft sowie politisches Lied und Literatur des 20. Jahrhunderts.

1992 erhielt er den Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik, 1997 den Bruno Kreisky-Preis für das politische Buch. In den Jahren 1999 und 2000 folgte eine Gastdozentur an der Tongji-Universität in Shanghai.

Rothschild ist verheiratet und lebt bei Stuttgart. (wikipedia)

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Peter Horton – Ein Mann geht auf dem Asphalt (1976)

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Peter Horton (früher Peter Horten, * 19. September 1941 in Feldsberg, Südmähren als Peter Müller – † 22. September 2023 ) ist ein österreichischer Gitarrist, Komponist, Sänger und Buchautor.

Peter Horton wurde in Feldsberg (heute: Valtice) im damaligen Südmähren (heute: Tschechien), 70 Kilometer nördlich von Wien als Peter Müller geboren. Seine alleinerziehende Mutter zog mit seinen drei Geschwistern in den Nachkriegswirren nach Wien, wo er 1948 ersten Klavierunterricht erhielt. Seine musikalische Ausbildung setzte er bei den Wiener Sängerknaben fort, mit denen er die ganze Welt bereiste und auch unter Herbert von Karajan auf der Bühne stand. 1951 trat er mit ihnen zum ersten Mal in einem öffentlichen Konzert auf. Er lernte in Wien Klavier und Klarinette, u. a. auch am Wiener Konservatorium. Mit 16 gründete er die Band Six Aces. Mit 18 hatte er seine erste Bühnenshow als Sänger in der Wiener Szene bei Jazzlegende Fatty George (Fatty’s Saloon) und im Kabarett-Zentrum Marietta von Gerhard Bronner. Mit 19 trat er als Bassist den Flamingos bei und begann mit 23 in Stuttgart Gesang zu studieren.

Es folgten Liederabende mit Repertoire von Franz Schubert über Carl Loewe bis Richard Strauss. Außerdem erste Aufnahmen mit dem Orchester Erwin Lehn beim Süddeutschen Rundfunk. Seine erste Single-Schallplatte erschien 1965.

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Peter Horton, 1964

Er sang 1967 in der ersten Beatoper der Welt, Robinson 2000, am Berliner Theater des Westens und begann danach seine Karriere als Entertainer und Gitarrist. Er tourte in den USA mit seiner One-man-show, trat in Japan, Brasilien und Chile auf. Peter Horton begann erst mit 28 sein Gitarre-Studium. Durch seine pianistische Musikerfahrung konnte er sein harmonisches und rhythmisches Wissen auf die Gitarre übertragen, die schließlich zu seinem Hauptinstrument wurde. Seit seinen Anfängen veröffentlichte er etwa 65 Alben und Singles.

1967 vertrat Peter Horton – damals noch unter dem Namen Peter Horten – Österreich beim Eurovision Song Contest mit dem Titel Warum es hunderttausend Sterne gibt. Mit nur zwei Punkten landete er auf einem geteilten 14. Platz unter 17 Teilnehmern. Zudem versuchte er sein Glück zweimal bei der deutschen Vorentscheidung zum Wettbewerb: 1972 scheiterte er an der Vorrunde als Siebentplatzierter mit Wann kommt der Morgen, 1975 erreichte er mit Am Fuß der Leiter den elften Platz unter 15 Teilnehmern.

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Peter Horton, 1975

Von 1978 bis 1984 spielte er im Duo Guitarissimo mit Sigi Schwab. 1985 gründete er das Duo Symphonic Fingers mit der deutsch-bulgarischen Pianistin und Sängerin Slava Kantcheff, mit der er auch neun Jahre verheiratet war. Neben zahlreichen Fernsehauftritten spielte das Duo an die 2000 Konzerte. Peter Horton wirkte als Gastsolist mit bei Produktionen von Weltstars wie Plácido Domingo, Peter Schreier und Art Van Damme. Er spielte auf der Bühne mit Opernstars der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper und des Bolschoi Theaters und präsentierte als Fernsehgastgeber Künstler aller Sparten. Mit seinen Sendereihen Café in Takt (ARD), Hortons Kleine Nachtmusik (ZDF) und „Horton’s Bistro“ (ZDF) schrieb er ein Stück kulturelle deutsche Fernsehgeschichte.

1982 verpflichtete ihn die Musikhochschule Hamburg als Dozent. Peter Horton gab auch Seminare für Schulmusiker.

Sein erstes Buch mit Aphorismen, Die andere Saite, veröffentlichte Peter Horton 1978. Es folgten bislang neun weitere. Darunter Pflaumen im Apfelhimmel mit Kurzgeschichten und Aphorismen im Jahr 2001. 2004 erschienen Die zweite Saite und Winterflüstern (Hör-Musik-Buch mit Weihnachtsgeschichten). Auch drei CDs mit meditativer Musik für Gitarre und Synthesizer bereichern Peter Hortons Musikpalette. 2007 kehrt der Künstler wieder zurück zu seinen Wurzeln. In seiner CD „Wilde Gärten“ hört man wieder seine unverkennbare Stimme.

Peter Horton mit Sigi Schwab, 2013:

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Seit 2011 arbeiten Sigi Schwab und Peter Horton mit dem Schlagzeuger Andreas Keller und dem Bassisten Thomas Müller unter dem Bandnamen Guitarissimo XL zusammen. Mit Andreas Keller und Slava Kantcheff ist Peter Horton außerdem als Symphonic Trio unterwegs.

Peter Horton, der mehrere Jahre an Parkinson litt, starb im September 2023 kurz nach seinem 82. Geburtstag. (wikipedia)

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Hier sein fünftes Solo-Album und erneut präsentiert er sich als sensibel-nachdenkoicher Songwriter/Poet, dessen Komposition (zuweilen ein wenig schlagerhaft, aber auch C & W Elemente sind zu hören – „Ich suchte wilde Rosen“) veredelt werden durch eine hochkarätige Studiomannschaft, allen voran der von mir so geschätzte Siegfried Schwab (der auch neben Horton für die Arrangements der Lieder zuständig war).

An seine Kollegen André Heller kommt er nicht ran … aber seine Texte haben viel Tiefgang („Johnny, laß das Singen nicht sein“, „Auf der anderen Seite der Zeit“ oder „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“) und sind auch heute noch mehr als hörenswert.

Und fast schon avantgardistisch sein „Junger Mensch, du gehst ins Leben“.

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Besetzung:
Keith Forsey (drums, percussion)
Mladen Franko (keyboards, synthesizer)
Peter Horton (vocals, guitar, synthesizer)
Berni Prock (percussion)
Siegfried Schwab (guitar, sitar, lute, bulbul tarang)
Gary Unwin (bass)

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Titel:
01. Ein Mann geht auf dem Asphalt 5.52
02. Johnny, laß das Singen nicht sein 3.57
03. Was der eine für’s Leben sucht… 3.15
04. Ich suchte wilde Rosen 3.08
05. Charly, das Kind vom Nachbarhaus (A Boy Named Charly Brown) 2.52
06. Seit wir getrennt sind… 3.01
07. Auf der anderen Seite der Zeit 3.44
08. Mylady, wo lassen sie träumen 3.20
09. Der Sommer fand an einem Montag statt 3.08
10. Kain, mein bruderloser Freund 3.39
11. Junger Mensch, du gehst ins Leben 3.41
12. Wer Ohren hat zu hören, der höre! 4.40

Musik und Texte: Peter Horton

außer bei 05.. Originaltext: Rod McKuen

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Todesanzeige

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Ernst Schultz – Irgendsoein Lied (1978)

FrontCover1Ernst Schultz (* 3. Oktober 1943 in Wreschen, Wartheland, heutiges Polen) ist ein deutscher Komponist, Musikproduzent, Sänger, Gitarrist und Keyboarder. Gemeinsam mit Sonny Hennig war er eine der treibenden Kräfte der Nürnberger Rockband Ihre Kinder. (wikipedia)

Ernst Schultz kam am 3. Oktober 1943 in Wreschen in der Provinz Posen auf dem Landgut der Eltern zur Welt. Als die sowjetische Armee heranrückte, floh die Mutter mit dem 1 ½-jährigen Sohn Richtung Westen, der Vater kämpfte den aussichtslosen Krieg in Frankreich zu Ende, wo er in US-Gefangenschaft geriet. Schultz: „Wir kamen pünktlich zu den Bombenangriffen der Alliierten in Dresden an. Als meine Mutter am Morgen nach dem ersten Angriff das Haus verließ, war es weit und breit das einzige, das noch stand. Die Welt um uns herum lag in Trümmern.“ So hätte leicht alles vorbei sein können, bevor es begann. Seine Jugendzeit verlebte er in Bad Kissingen. Der Vater kam irgend­wann aus Gefangenschaft zurück und erhielt 1958 einen Job in Nürnberg. So begann Schultz‘ Leben als Franke: „Ich hab mich hier immer sehr wohl gefühlt“, spottet der Zugereiste, „weil ich mich in Ruhe künstlerisch entwickeln konnte, ohne befürchten zu müssen, entdeckt zu werden.“

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„Doch Jahre vergehn, /die Zeit bleibt nicht stehn./Wohin ich mich wende/ihr habt leere Hände für mich. Und Arbeit find ich nicht, /für mich brennt nur ein Licht/vor dem Gefängnistor.“ Ausgerechnet mit diesem Lied über einen entlassenen, chancenlosen Strafgefangenen, erleben „IHRE KINDER“ kurz vor Weihnachten 1970 einen Höhepunkt ihrer Karriere: Sie treten bei Dietmar Schönherr und Vivi Bach auf, gemeinsam mit den Bee Gees in „Wünsch Dir was“. Sofort liefen die Telefone heiß: „Wie könnt ihr in der Vorweihnachtszeit so langhaarige Gammler auftreten lassen?“ erinnert Schultz sich an erboste Zuschauer­reaktionen, „aber Schönherr hatte einen Skandal pro Show einkalkuliert und das waren an dem Abend eben wir“.

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Es war die Zeit, als „IHRE KINDER“ 150-180 Konzerte im Jahr spielten und doch kaum mehr als ein paar hundert Mark im Monat nach Hause brachten. Schultz‘ Frau Heidi, mit der der studierte Grafiker und begeisterte Autodidakt an seinen Instrumenten seit 1967 verheiratet ist, 1968 kam Tochter Maiken zur Welt, „sorgte mit ihrem Bürojob dafür, dass ich meinen Musikertraum leben konnte. Ich arbeitete außerdem als Freier Grafiker. Ich klotzte immer eine Zeitlang ran, verdiente auch gut, aber dann gingen wir wieder auf Tournee oder nahmen eine neue Platte auf und ich rauschte wieder in die Miesen.“

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Mehrmals stand die Band vor dem „großen Durchbruch“, den später Udo Lindenberg oder Grönemeyer, Nena & Co mit deutschen Texten geschafft haben. Irgendwie, erscheint es heute, waren sie mit ihren Themen, der gitarrenorientierten, schnörkel­losen Musik der Zeit immer einen Tick voraus. „Von Marketing konnte keine Rede sein“, erinnert sich Schultz. . „Es gab keine professionellen Musikmanager oder Agenten und die Infrastruktur stimmte überhaupt nicht. All das begann erst kurz danach.“ Aber schon 1971 löste sich die Band nach internen Querelen auf. Nach fünf Platten war also erstmal Schluss. Erst 1982 und 1984 fanden sich IHRE KINDER in Originalbesetzung wieder, es entstanden die LPs live ’82 ‚Ein Herz für IHRE KINDER’ und 1984 ‚Heute – Die letzte Oper’. Im Jahr 2000 traf man sich nochmals musikalisch – beim 25. Bardentreffen um mit einer Nürnberg-Fürther Allstar­besetzung und vier übriggebliebenen ‚Kindern’ Abschied zu feiern.

Ernst Schultz kurz vor seinem 75. Geburtstag in seinem Arbeitszimmer in Nürnberg/Gostenhof:
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Für Ernst Schultz, dessen Konzept, die Musik ernst zu nehmen aber zum Vergnügen zu betreiben, am Ende aufgegangen ist, ging es trotzdem weiter: Mit deutschen Übertragungen der Liedertexte von Bob Dylan, der einst mit seinen Songs der Grund war, überhaupt auf Deutsch zu singen, feierte Schultz 2006 auf „seinem“ Bardentreffen eine neuen Anfang Danach folgten 2003 die Produktionen „Go Lep Lai Lai“ nach einem Motorradurlaub in Thailand mit Holger Stamm, seinem Lieblingsgitarristen, und 2010 „Der Gesang der Freiheit“ für das buddhistische Waldkloster Muttodaya im Frankenwald. 2010 kam auch schließlich die Wiederveröffentlichung der letzten „IHRE KINDER“ LP ‚Heute-Die letzte Oper’ von 1984 auf CD. Seine aktuelle Band heißt „Wundertüte“ – Best Of Rock & Pop’ und „covert unsere Lieblingslieder“ zwischen 1958 und 1978, der Zeit, in der, nach Schultz’ Meinung das Wichtigste des Rock- und Pop-Repertoires entstand.

Das Lebensmotto des Ernst Schultz stammt nicht vom Großmeister Dylan – auch nicht von Buddha. John Lennon hat es gedichtet: „All you need is love“, die Single erschien 1967, der Titel der B-Seite lautete „Baby You’re a Rich Man“. Das passt doch – recht betrachtet – auch gut, auf das Leben von Ernst Schultz. (Peter Budig)

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Hier sein zweites Solo-Album:

Mit „Ihre Kinder “ war Ernst Schultz ja wirklich ein Pionier der deutschsprachigen Rockmusik … hier präsentiert er sich „gereifter“ … die politischen Aspekte sind ein wenig in den Hintergrund getreten … statt dessen kommt der Singer/Songwriter und Barde zum Vorschein..

Dabei überzeugt das Album schon auch mit seinen Texten, die alles andere als leichtfertig daher kommen, aber eben auch mit einer sehr vielfältigen Mischung unterschiedlicher Stile (von Folk bis Brass-Rock): Das macht das Album sehr abwechslungsreich.

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Ein Blick auf die Besetzungsliste erfreut den Kenner der damaligen Musikszene (von Kristian Schultze , Muck Groh bis hin zu Dave Inker).

Es ist sehr sympathisches Album eines wichtigen Liedermachers !

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Besetzung:
Toni Campo (bass)
Joe Esposito (drums)
Muck Groh (guitar)
Heinz Hoff (percussion)
Steve Ingbredson (bass)
Dave Inker (guitar)
Noby Meidel (guitar, vocals)
Engelbert Platz (organ)
Ernst Schultz (vocals, guitar, mandolin, percussion, harmonica, autoharp)
Kristian Schultze (keyboards, synthesizer)
+
Streicher der Nürnberger und Bamberger Symphoniker (strings)
Bläser der Max Greger Bigband (brass)

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Titel:
01. Meistersinger 4.16
02. Du sagst… 2.49
03. Keine Ahnung 3.44
04. Irgendsoein Lied 3.43
05. Tief im Süden 3.40
06. Lampenfieber 4.55
07. Du fehlst mir zur Sonne 5.32
08. Auf dem Weg zu dir 4.20
09. Zeit 4.28
10. Nie vergeß ich wie es war 4.17
11. Ballade vom rostfreien Cowboy 3.27
B6 Viel Glück 3.03

Musik und Texte: Ernst Schultz
außer bei 10.: Sonny Henning

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Franz Josef Degenhardt – Lullaby zwischen den Kriegen (1983)

FrontCover1Für die linke Liedermacher-Szene der BRD war er eine Gallionsfigur:

Franz Josef Degenhardt (* 3. Dezember 1931 in Schwelm; † 14. November 2011 in Quickborn) war ein deutscher Liedermacher, Schriftsteller sowie promovierter Jurist und Rechtsanwalt.

Franz Josef Degenhardt, geboren am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets, wuchs in einer katholischen Familie auf. Als Gymnasiast wurde er nach 1945 durch den Reformpädagogen Fritz Helling unterrichtet, der bis 1952 als Direktor des Jungengymnasiums lehrte. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Köln und Freiburg 1952–1956 und Ablegen des ersten juristischen Staatsexamens 1956 sowie des zweiten juristischen Staatsexamens 1960 arbeitete er ab 1961 für das Institut für Europäisches Recht der Universität des Saarlandes. Er promovierte 1966 mit einer Studie über Die Auslegung und Berichtigung von Urteilen des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften. 1968 verteidigte Degenhardt als Rechtsanwalt in mehreren Prozessen Sozialdemokraten oder Kommunisten, die wegen Aktionen der APO angeklagt waren. 1972/73 verteidigte er Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe.

1961 trat Degenhardt der SPD bei, wurde jedoch 1971 ausgeschlossen, weil er in Schleswig-Holstein zur Wahl der DKP aufgerufen hatte. 1978 trat er in die DKP ein. Als Liedermacher war er eine Stimme der 68er-Bewegung, engagierte sich für die Ostermarschbewegung, die Proteste gegen den Vietnamkrieg, die Notstandsgesetze und den Radikalenerlass.

Seine ersten Auftritte hatte er auf den Burg-Waldeck-Festivals. 1963 erschien sein erstes Album Zwischen null Uhr null und Mitternacht – Baenkel-Songs, 1965 Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, dessen Titellied ihn berühmt machte.

1967 produzierte er im Quartett mit Hanns Dieter Hüsch, Wolfgang Neuss und Dieter Süverkrüp das gemeinsame Liederbuch Da habt ihr es! Das Album Franz Josef Degenhardt Live von 1968 nahm drei aktuelle politische Themen auf: Für Mikis Theodorakis verurteilt die griechische Militärdiktatur, Zu Prag bezieht sich auf den Prager Frühling, Der Gott der Pille nimmt Stellung für die Empfängnisverhütung. Auf dem Album Wildledermantelmann (1977) kritisierte er die sozial-liberale Einstellung vieler seiner ehemaligen Kampfgenossen. Er schrieb auch eine deutsche Fassung des Songs Here’s to You über Sacco und Vanzetti.

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Degenhardt trat bei den UZ-Pressefesten der DKP sowie bei zahlreichen Konzerten der westdeutschen Friedensbewegung auf. In mehreren Liedern setzte er sich mit dem Zweiten Weltkrieg, dem Vietnamkrieg und der Gefahr eines Atomkriegs auseinander. Die Liedermacher Konstantin Wecker und Prinz Chaos II. schrieben in ihrem Nachruf auf Degenhardt: „Degenhardts Lieder in den öffentlichen Rundfunkanstalten zu spielen, war ab Ende der 70er verboten.“

Er verfasste mehrere Romane mit zum Teil autobiografischen Zügen, in denen meist Rechtsanwälte oder Liedermacher die Protagonisten sind, unter anderem Brandstellen, Für ewig und drei Tage und Der Liedermacher. Sein Roman-Erstling Zündschnüre (1973) erzählt den Alltag und die Abenteuer einiger Arbeiterkinder am Ende des Zweiten Weltkriegs in der Stadt Schwelm. Er war ein großer Erfolg und wurde 1974 von Reinhard Hauff fürs Fernsehen verfilmt.[3] Sein zweiter Roman Brandstellen erzählt vom Widerstand einer Bürgerinitiative gegen einen Truppenübungsplatz der NATO. Als literarischer Anstoß diente der vergebliche Kampf der Gemeinde Klausheide gegen den NATO-Bombenabwurfplatz Nordhorn Range in den Jahren 1971 bis 1973. Der Roman wurde 1977 von der DEFA (DDR) verfilmt (Drehbuch Gerhard Bengsch, Regie Horst E. Brandt). Im Kulturmaschinen-Verlag erscheint seit 2011 eine auf zehn Bände angelegte Werkausgabe seiner belletristischen Arbeiten.

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Während die allgemeine Rezeption Degenhardts als politischer Autor die künstlerische Würdigung oft an den Rand rückt, ergänzen J. Gundelach und A. Schalk in ihrem Beitrag hier die Perspektive. Sie weisen auf die Verwurzelung Degenhardts in der Tradition der Romantik hin, speziell in der schwarzen Romantik, besonders in der Leidenschaft für die schaurige Moritat (z. B. im Lied Der Talisman vom Album Wenn der Senator erzählt). Die makabere Situation im Nachkriegsdeutschland zwischen Restauration und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bot diesbezüglich viele Ansatzpunkte, die, wie die Autoren an den frühen Liedern zeigen, von Degenhardt auf originelle Weise aufgegriffen wurden. Sie gebrauchen das Bild einer dünnen und zweifelhaft tragfähigen Grasschicht über Massengräbern, um den Umgang Degenhardts mit dieser Herausforderung zu beschreiben. Auch wenn später die konkrete Agitation mehr und mehr bestimmend wurde, blieb dieser Aspekt untergründig in Degenhardts Werk lebendig und gewann im späteren Werk wieder mehr Platz im Vordergrund (z. B. Olle Klaas vom Album Aus dem Tiefland von 1994). Auch in den Romanen Degenhardts finden die Autoren ein hintergründiges, der Romantik angehöriges Befreiungs- und Versöhnungsmodell, welches bei Degenhardt letztlich die von ihm selbst verkündete Skepsis gegenüber Zwischentönen in der politischen Auseinandersetzung übersteht sowie sein Werk bereichert und weit über reine Agitprop-Literatur erhebt. Dies zeige sich bereits in Degenhardts ersten Romanen Zündschnüre und Brandstellen, in denen Degenhardt den dargestellten Personen z. T. facettenreich über ihre Rollen in einem politischen Lehrstück hinaus Gestalt gibt.

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Degenhardt war seit 1983 bis zum Ende der DDR korrespondierendes Mitglied der Akademie der Künste der DDR. Er trat seit den 1970er Jahren mehrmals beim Festival des politischen Liedes auf. Seine beiden Söhne Jan Degenhardt und Kai Degenhardt veröffentlichten als Liedermacher ebenfalls Soloalben. Degenhardt war ein Cousin des 2002 verstorbenen Paderborner Kardinals Johannes Joachim Degenhardt und Schwager der Illustratorin Gertrude Degenhardt, die für ihn mehrere Plattencover illustrierte. Franz Josef Degenhardt lebte in Quickborn im Kreis Pinneberg. Dort starb er im November 2011 im Kreise seiner Familie. (wikipedia)

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Hier sein 20. Album (wenn ich richtig gezählt habe):

Franz-Josef Degenhardt bewies 1983 abermals seine Genialität als Texter, Komponist, Musiker und Sänger. Sein Blick auf die Zeitläufe führt zu einer ganz eigenen Betrachtung, so wie z.B. in dem etwas skurrilen „Lullaby zwischen den Kriegen“, das als Einschlaflied getarnt „Dallas“, E.T., „Enterprise“, Max und Moritz, Krümelmonster und Mainzelmännchen mit einem Seitenhieb auf Ronald Reagen vermengt.
Da wäre noch „Tango du midi“, in dem das idyllische Bild des ruhigen Lebens in Midi durch eine deutsche Reisegruppe („Nazi-Witwen, die den Spuren ihrer Männer folgen“) zerstört wird, sodass Degenhardt einen Pastis nach dem anderen kippen muss.
Die „Aufschwungshymne“ mit Henning Venske als Gast-Sprecher ist eine bissige Parodie auf die damalige Kohl-Regierung, die ihren Sieg feiert (wozu der Vereinigte Männerchor schmettert), dabei aber das Land den Bach hinuntergehen lässt. Ebenso bissig zeichnet Degenhardt im „Geburtstag“ und im „Zeitzeugen Jahrgang 00“ zwei Lebensläufe voll Verbitterung nach.
Acht geniale Songs, ein geniales Album! Allerfeinstes Liedgut! (ein unbekannter Amazon-Kunde)

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1983 erschien diese LP, heute CD von Degenhardt. Keine dieser Aufnahmen klingt verstaubt, die Produktion enthält mit „Tango du Midi“ ein abolutes Highlight aus 40 Jahren, nämlich ein Lied eines linken deutschen Touristen in Frankreich, der am Grab von Resistance-Kämpfern aus deutschen Reisebussen Menschen aussteigen sieht, an die er nicht geglaubt hat … (Jürgen Köster)

Sehr wohltuend, das es auf diesem Album nicht nur „Gitarrengeklampe“ (man entschuldige diese etwas respektlose Ausdrucksweise) gibt,  sondern auch dezente aber feine musikalische Begleitung anderer Art gibt. Verantwortlich dafür war der Gitarrist Jan Reimer und ein Dicky Tarrach (ex-Rattles) war auch dabei ! Und der großatige Steve Baker bläst eine Blues Mundharmonika der Extraklasse („Zeit-Zeuge Jahrgang 00“) !

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Besetzung:
Steve Baker (harmonica)
Franz Josef Degenhardt (vocals, guitar)
Anselm Kluge (bass)
Jan Reimer (guitar)
Detlef Reshöft (synthesizer)
Dicky Tarrach (drums, percussion, keyboards)
+
Henning Venske (Sprecher bei 08. )

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Titel:
01. Lullaby zwischen den Kriegen 8.05
02. Tango du Midi 5.59
03. Herbstlied 4.46
04. Nach 30 Jahren zurückgekehrt 6.57
05. Der Geburtstag 7.25
06. Zeit-Zeuge Jahrgang 00 5.16
07. Göttingen 4.28
08. Aufschwungs-Hymne 6.47

Musik und Texte: Franz Josef Degenhardt

LabelB1

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Lullaby zwischen den Kriegen:
Nimm meine Faust und wünsch dir was.
Ja, unsere Fenster sind schußsicheres Glas.
Und der galaktische General
mit den Tressen aus Milchzähnen,
den Fingern aus Stahl,
zieht sich Pantoffeln an, spielt mit E. T.
Wie lang eine Nacht langt, das weiß man nie.
Natürlich, das Mädchen ohne Beine und Hand
unter den Trümmern im Morgenland,
im Arm noch die Puppe, die Schleife im Haar,
hat nichts mehr gespürt, als es soweit war.
Ja, ich guck nochmal unter dein Bett,
ob Krümelmonster sich da nicht versteckt.
Das Fieber steigt,
das Fieber sinkt,
schlafen mußt du, mein Kind,
träumen mußt du allein, mein Kind.

Nein, das Rauschen ist nicht im Fernsehgerät,
das ist ein Flieger, der fliegt noch so spät.
Aber nein, der stürzt ganz gewiß nicht ab,
nämlich das ist der strategische Stab,
der macht einen Ausflug nach Engeland.
Nein, Stuttgart ist noch nicht abgebrannt.
Ja, Mr. Spock von der Enterprise,
der ist dabei, weil er alles weiß.
Der beamt uns vielleicht auf den grünen Planet,
wo deine Mutter am Info-Stand steht.
Die Unterschriftliste ist sicher schon voll,
dann treibt es Herr Reagan nicht mehr so toll.
Das Fieber steigt,
das Fieber sinkt,
schlafen mußt du, mein Kind,
träumen mußt du allein, mein Kind.

Horch, Kind, horch, wie der Sturmwind weht.
Nein, das Lied sing ich nicht,
weil das Lied nicht mehr geht.
Wir hören uns dafür, was der schwarze Mann
in der Silberhose so lustig singt, an:
Daß morgen ganz sicher der Morgen beginnt
und Bobby Ewing doch noch gewinnt.
Ja, Max und Moritz, die beiden sind tot,
die sind zermahlen zu braunem Schrot.
Ja, Donald Duck, der hat das gefressen.
Ja, auch den bösen Wolf, den kannst du vergessen,
Mickey Mouse hat uns davon befreit.
Die Mainzelmännchen, die wissen Bescheid.
Das Fieber steigt,
das Fieber sinkt,
schlafen mußt du, mein Kind,
träumen mußt du allein, mein Kind.

Ja, träumen mußt du allein, mein Kind,
weil träumen hilft nur allein, mein Kind.
Komm auf die Brücke aus Knüppeln und Bast und halte dich fest an dem stürzenden Ast.
Na, siehst du, das ging doch bis jetzt ganz gut. Dein Dröhnen im Kopf ist dein Leben im Blut. Hab auch keine Angst vor der engen Schlucht, da kommen wir durch auf unserer Flucht.
Die blauen Soldaten, die reiten nicht mehr,
die haben keine Kugeln mehr für ihr Gewehr. Ja, heute, das war der letzte Schuß,
und die roten Jäger sind schon über den Fluß.
Das Fieber steigt,
das Fieber sinkt,
schlafen mußt du, mein Kind,
träumen mußt du allein, mein Kind.

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Die offizielle Website:
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Bettina Wegner – Die Abschiedstournee (2007)

FrontCover1Ich empfinde ganz großen Respekt, ganz große Achtung, wenn ich an Bettina Wegner denke.

Bettina Wegner (* 4. November 1947 in Berlin-Lichterfelde) ist eine deutsche Liedermacherin und Lyrikerin. Ihr bekanntestes Lied ist Kinder (Sind so kleine Hände …) aus dem Jahre 1976, das – gesungen von Joan Baez – auch internationale Verbreitung fand.

Bettina Wegner wurde in West-Berlin geboren. Nach der Gründung der DDR übersiedelten ihre Eltern – überzeugte Kommunisten – mit ihr nach Ost-Berlin. Sie erlernte den Beruf einer Bibliotheksfacharbeiterin und begann 1966 ein Studium an der Schauspielschule Berlin. 1966 war sie Mitbegründerin des Hootenanny-Klubs. Da das ursprüngliche Prinzip, jeder könne unzensiert auf der Bühne seine Texte und Lieder bringen, bereits im ersten Jahr aufgegeben wurde, verließ sie die Gruppe jedoch bald wieder. Kurz darauf wurde der Hootenanny-Klub in Oktoberklub umbenannt und der FDJ unterstellt.

Nachdem sie 1968 Flugblätter gegen die Intervention der Warschauer-Pakt-Staaten in der Tschechoslowakei (Prager Frühling) geschrieben und verteilt hatte („Es lebe das rote Prag!“, „Hoch Dubcek!“), wurde sie exmatrikuliert, verhaftet und wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten auf Bewährung verurteilt. Die Erfahrungen mit der Zensur und in der Untersuchungshaft (ihr erstes Kind – mit Thomas Brasch – war gerade geboren worden), sollten fortan ihre Haltung und vor allem ihre Lieder prägen. Nach Bewährung in der Produktion besuchte sie die Abendschule, holte ihr Abitur nach und absolvierte 1971/72 eine Ausbildung als Sängerin am Zentralen Studio für Unterhaltungskunst. Seitdem lebt sie freischaffend.

1969 im Ost-Berliner Lyrik-Club Pankow: In einer Privatwohnung trafen sich dort von 1965 bis 1995 literarisch und politisch engagierte Leute. Rechts Bettina Wegner 1969 im Gespräch mit dem Lyriker Peter Will, der an diesem Abend eigene Gedichte vorgetragen hatte. Will wurde ein Jahr später wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu drei Jahren Haft verurteilt.

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Eigene Veranstaltungsreihen (Eintopp, Kramladen) gemeinsam mit Klaus Schlesinger, mit dem Bettina Wegner von 1970 bis 1982 verheiratet war, wurden von staatlichen Stellen verboten. Nach öffentlichem Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 wurden ihre Auftrittsmöglichkeiten immer weiter beschnitten; sie wurde bespitzelt und unter Druck gesetzt. Ihre damalige Managerin Katharina Harich, die gleichzeitig Managerin der humoristischen Songgruppe MTS war, ermöglichte ihr in dieser Zeit noch Auftritte als Geheimtipp, denn auf den Plakaten stand nun: „MTS und Sängerin“. Ebenso half Werner Sellhorn, mit dem sie ein „unverfänglich“ klingendes Programm hatte: „Kurt Tucholsky und Songs von heute“. Die Konzerte waren trotzdem überfüllt, denn Mundpropaganda war in der DDR sehr wirkungsvoll, wenn es um verbotene Literatur oder Musik ging. Auch in einigen Kirchen konnte sie noch Konzerte geben, zum Beispiel in der für oppositionelle Veranstaltungen bekannten Samariterkirche in Ost-Berlin.

Als sie durch eine „Kennzeichen D“-Sendung von Dirk Sager 1978 auch im Westen schlagartig bekannt wurde, ergab sich für sie die Möglichkeit, ihre erste Langspielplatte (im Westen bei CBS) zu veröffentlichen, den Mitschnitt eines Konzertes im Künstlerhaus Bethanien. Auf ihrer ersten Studio-LP bei CBS wurde sie von Musikern der Rockband BettinaWegner03Nervous Germans begleitet; so ergaben sich Möglichkeiten, an die in der DDR nicht zu denken waren. Sie konnte ihr Berufsverbot in der DDR nun mit Auftritten in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Belgien und der Schweiz kompensieren, da sie als „Devisenbringerin“ in den Westen reisen durfte. Das war jedoch eine übliche Methode der DDR-Regierung, bekannte, aber unliebsame Künstler loszuwerden: nach Einleitung eines Ermittlungsverfahrens „wegen Verdachts auf Zoll- und Devisenvergehen“ sah sich Bettina Wegner 1983 als DDR-Bürgerin vor die Wahl gestellt, ins Gefängnis zu gehen oder ausgebürgert zu werden. Daraufhin verließ sie die DDR in Richtung West-Berlin. Dieser Verlust der Heimat und der kommunistischen Ideale wurden zu den wichtigsten Themen ihrer Lieder in den 1980er Jahren.

Ab 1974 bis zu ihrer Ausbürgerung wurde sie vom Ministerium für Staatssicherheit als „feindlich-negative“ Person im operativen Vorgang „Schreiberling“ wegen staatsfeindlicher Hetze nach § 106 des Strafgesetzbuchs der DDR beobachtet.

1988 hatte Bettina Wegner eine Affäre mit Oskar Lafontaine. Als Liedermacherin trat sie unter anderem gemeinsam mit Joan Baez, Konstantin Wecker und Angelo Branduardi auf. Neue musikalische Impulse durch Wecker entwickelte der Münchner Konzertgitarrist Peter Meier von 1985 bis 1992 mit Bettina Wegner als solistischer Begleiter und Arrangeur weiter. Auch komponierte er die Musik zu einigen ihrer Texte wie Das Lied vom Messer,

BettinaWegner04

Waffenlos, Der Prinz ist gegangen und Sie hat’s gewußt. Ab 1992 gab sie weiter regelmäßig erfolgreiche Konzerte mit ihrem neuen Begleit-Trio von L’art de passage und vor allem zusammen mit Karsten Troyke.

1996 bekam Bettina Wegner in Meiningen für ihr Programm „Sie hat’s gewusst“ als erste Preisträgerin den Thüringer Kleinkunstpreis verliehen. Sie veröffentlichte mehrere CDs, verschwand aber langsam aus den Medien wie Fernsehen und Hörfunk.

Nach über 30 Jahren Tourneen und Plattenveröffentlichungen verabschiedete sich Bettina Wegner 2007 mit einer Abschiedstournee vorläufig von ihrem Publikum.

Anlass dafür waren gesundheitliche Gründe, aber nicht nur diese: „Es wird gefeilscht wie um eine alternde Hure. Natürlich habe ich meinen Preis (…) Es muss ein Ende haben, Sängerin ist dann nicht mehr mein Beruf, auch wenn ich weiter singe – Benefiz oder besondere Anlässe zum Beispiel (…)“ (aus der Berliner Zeitung vom 27. Januar 2007).

Bettina Wegner hat drei Kinder. (Quelle: wikipedia)

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Nach über 35 Jahren Tourneegeschäft und Plattenveröffentlichungen hat sich Bettina Wegner 2007 mit einer letzten Tour vom Künstlerberuf verabschiedet.
Anlass dafür sind nicht nur gesundheitliche Gründe. „Singen, sagt sie wird sie immer, aber nicht mehr touren. Das war nie ein Abschied auf Raten, es ist die eine, erste und letzte Abschiedstournee.

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Bettina Wegner über ihren Entschluss: „Ich habe den Beruf fast 40 Jahre ausgeübt. Das geht ganz schön in die Knochen. Und es wird in diesem Beruf härter, und nicht nur in meinem; es betrifft Jour-nalisten, es betrifft Fotografen, es betrifft alle künstlerischen oder selbstständigen Bereiche. Du wirst runtergehandelt wie die schäbigste Nutte. Und da habe ich mir gedacht: Ich werde 60, möchte ich das meinem Rücken und meiner Seele zumuten, wie eine Hure behandelt zu werden?“

Von Januar bis Dezember 2007 hat sich Bettina Wegner mit weit über 60 Konzerten in ganz Deutschland, Österreich und Belgien von Ihrem Publikum verabschiedet.

Karsten Troyke

Mit den kongenialen Freunden und Musikern, Karsten Troyke, der sich mit hervorragenden jiddischen Liedinterpretationen einen Namen gemacht hat und Jens-Peter Kruse einem brillanten Gitarristen, wurden eindruckvolle Auftritte zwischen Eupen und Anklam, zwischen München und Hamburg gegeben. Aus den vielen Konzerten wurden die musikalisch-literarischen Höhepunkte zu dieser „Abschieds-Doppel-CD“ zusammengefügt.
Und Sie hören eine Bettina Wegner die auch mit 60 Jahren voller Leidenschaft, Frische und Elan ist. Deren Stimme ungebrochen, deren Wut, Wildheit -aber auch Sanftmut- echt ist.

J. P. Kruse

Die Stimme der Sängerin klingt heute reif und warm, schöner noch als früher, als sie mit „Sind so kleine Hände“ berühmt wurde.
Man spürt die Dualität von Melancholie und Kraft Ihrer Lieder die sich in ihr auch auf der Bühne verkörpert.
Sollten Sie ein Konzert der Abschiedstournee besucht haben, werden Sie über das Wiederhören begeistert sein.
Und wenn Sie die Tournee verpasst haben, bekommen sie einen sehr intensiven Einblick in das Schaffen der Ausnahmekünstlerin Bettina Wegner. (Pressetext)

Einen esseren Abschied von ihrem Tourneeleben kann man sich nicht vorstellen … aber: noc viel besser: Sie konnte es natürlich nicht lassen und so tritt sie immer wieder al – meist im kleinen Rahmen auf … Auf dass es noch lange so bleibe !

BackCover1

Besetzung:
J. P. Kruse (guitar)
Bettina Wegner (vocals, guitar)
+
Karsten Troyke (vocals, guitar bei 01., 08. – 11., 19., 25., 26., 29. +   )

Alternatives Frontcover:
Alternatives FrontCover

Titel:
01. Stille ist’s (Wegner) 2.37
02. Ich trink‘ auf euch (Gedicht)  (Wegner) 0.36
03. So alt bin ich geworden (Wegner) 2.52
04. Soldaten (Sainte-Marie/Wegner) 2.50
05. Die Kinder des Fleischers (Wegner) 3.28
06. Rosen auf den Weg gestreut (Eisler/Tucholsky) 2.17
07. Was ich zu sagen hatte (Wegner) 2.47
08. Free Mumia (Wünsche) (Wegner/Troyke) 4.44
09. Propheten (Troyke/Kruse) 3:51
10.  Schedejmati (Mein Feld) (Traditional) 3.53
11. Grastoro (Pferdchen) (Traditional) 3.15
12. No Woman No Cry (Marley/Wegner) 4:42
13. Ikarus (Wegner) 4.09
14. Schlaflied für Jakob (Wegner) 1.48
15. Vincent (Wegner) 3.23
16. Kinder (Sind so kleine Hände) (Wegner) 2.09
17. Wenn alle Menschen (Wegner) 2.16
18. In einem kühlen Grunde (Eichendorff/Wegner) 3.53
19. Shir Ha Noded (Traditional/Troke) 4:16
20. Gebote (Wegner) 2.45
21. Wie wird das sein (Wegner) 2.38
22. Die Traurigkeiten (Wegner) 1.52
23. Im Niemandshaus (Wegner) 1.59
24. Andalusische Impressionen (Kruse) 4.04
25. Sieh die Leute (Adeyrsh Kan Fi Nas) (Rahbany/Troyke) 4.02
26. Demontage (Kreisler) 2.37
27. Alles was ich wünsche (Wegner/McKennit) 3.00
28. Zwei Gedichte (Wegner) 1.06
29. Man sagt (The Rose) (McBroom/Wegner/Troyke) 4.01
30. Die Margeriten (Wegner) 2.25
31. Abendlied (Troyke/Richter/Borchert) 2.24
32. Dzelem Dzelem (Der Weg) (Traditional/Wegner) 5.01

CD2A

*
**

Ost-Berlin, 23. August 1968. „Mein Grunderlebnis war, mit 20 Jahren ins Gefängnis zu kommen und ein fünf Monate altes Kind zu haben, das ich noch gestillt habe und dann nicht mehr stillen konnte.“ So erinnert sich Bettina Wegner an den Tag ihrer Verhaftung – zwei Tage nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei (CSSR).

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Reinhard Mey – !Ich kann (2006)

FrontCover1Nein, den Reinhard Mey stelle ich jetzt nicht mehr vor.

Hier ein weiters Live-Album von ihm:

„Ich wollte wie Orpheus singen“ sang er, als er vor über vier Jahrzehnten beim legendären Burg Waldeck Festival zum ersten Mal allein auf der Bühne stand. Mit seinen Liedern die Sinne der Menschen erreichen, wollte er, ihre Herzen berühren und ihren Verstand herausfordern. Klare, grade Lieder sollten es sein, ohne Schnörkel, ohne falsches Pathos, das ungeschönte, ehrliche Spiegelbild der Gedanken und Gefühle des Sängers. Und genau so grade und ungekünstelt sollten sie zu singen sein: Wie Orpheus eine Lyra, musste ihm eine Gitarre zur Begleitung genügen, um mit minimalen szenischen Mitteln alle Energie auf das Wesentliche zu bündeln: Auf das Lied Reinhard Mey01im Vordergrund, auf die Worte und die Melodie, die sie trägt. Keine Feuerwerkskörper, keine Nebelmaschine, keine Lichtorgel, kein Brimborium, das ablenkt. Mit der Sicherheit dessen, der von einer Idee beseelt ist, der für ein Ideal brennt, der ein klares Bild seines Weges vor Augen hat, wusste er vom ersten Lied an, was er wollte – und was er nicht wollte! Und mit derselben Sicherheit ist er diesen Weg gegangen, unbeirrt durch Widerstände, unverbogen durch Erfolge und gänzlich unberührt von Versuchungen und Verlockungen, den leichteren Weg zu wählen.

REINHARD MEY ist wieder unterwegs. Nach einem Marathon von 60 Konzerten in Deutschland im Herbst 2005 kehrt er für 10 Konzerte in einer reinen Österreich-Tournee an die Orte seiner ersten großen Erfolge zurück. Über ein Jahr lang hat er sich darauf vorbereitet: Mit seinem 23. Studioalbum „Nanga Parbat“, mit der Auswahl der Lieder für sein Bühnenprogramm, das einer wohlüberlegten Dramaturgie folgend einen Bogen spannen soll vom Anfang bis heute, mit dem Einstudieren der Lieder und nicht zuletzt mit dem athletischen Training der Stimme und der Kondition, die es braucht, um Abend für Abend 2 1/2 Stunden allein auf der Bühne zu stehen, zu singen und zu agieren – das ist Leistungssport…

Mit „! Ich kann“ liegt nun das Doppel-Live-Album zu diesem Bühnenprogramm vor. (Pressetext)

Reinhard Mey03

Reinhard Mey auf der Bühne, live, ein Mann und seine Musik. Das ist immer noch und immer wieder ein Erlebnis. Da steht er, ein kleiner, ziemlich dünner Mann mit Brille, die Gitarre in den Händen, das Mikro vorm Mund, und unterhält drei Stunden lang sein Publikum. Ohne Lightshow, ohne Nebelmaschine, ohne Gogo-Girls, ohne Begleitchor, ohne Orchester, ohne Playback. Es gibt in Europa fast kein Land in dem Reinhard Mey nicht schon aufgetreten ist: Deutschland, Österreich, die Schweiz, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich. Überall ausverkaufte Häuser und stehende Ovationen. Sein Publikum weiß zu schätzen, dass Reinhard Mey zu denen gehört, die sagen und singen, was sie denken. Die sich nicht verbiegen lassen, nicht einschüchtern lassen, nicht klein beigeben, keinem Problem aus dem Weg gehen. Und so waren und sind Reinhard Meys Lieder nicht einfach Songs oder Chansons, es sind Liebesgedichte und Herz zerreißende Anklagen, ironische Berichte und traurige Resümees, spöttische Darstellungen und sehnsüchtige Gedanken. Reinhard Mey ist ein Meister der deutschen Sprache, ein Verseschmied par excellence, ein Formulierer mit brillantem Wortwitz. Seine Lieder sind alterslos, man kann sie immer und immer wieder hören.

Kein Wunder also, dass seine Konzerte immer noch ausverkauft sind. Und dass es wieder ein neues Live-Album gibt. Dieses Mal beinhaltet die Doppel-CD den Live-Mitschnitt der Nanga-Parbat-Tournee vom 19. September 2005 bis zum 7. April 2006. Im Herbst 2005 gab er in Deutschland 60 Konzerte, anschließend kehrte er für 10 Chansonabende nach Österreich zurück. Und auf diesem Doppel-Album zeigt er, der inzwischen auch ergraut ist, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Ganz im Gegenteil. Da gibt es ein Wiederhören mit den schönen alten Liedern wie „Wenn ich betrunken bin“, „Nein, meine Söhne geb’ ich nicht“ oder „Über den Wolken“. Aber auch neuere Chansons wie „Alles O.K. in Guantanamo Bay“, „Nanga Parbat“ oder „Das Narrenschiff“. Dazwischen erzählt er, wie immer, amüsante Geschichten, macht sich so seine Gedanken über alles und jeden, und plaudert einfach locker und lässig und charmant mit seinem Publikum. Und das dankt es ihm mit frenetischem Beifall. Den üblichen Standing Ovations halt. Fazit: Reinhard Mey ist – wie seine Lieder – alterslos. Und es stimmt, was er als Titel der CD gewählt hat, er kann´s immer noch! Und wie! (Julia Edenhofer)

Reinhard Mey04

Auf diesem Album redet er sehr gerne und viel; böse Zungen könnten behaupten, er ist ein wenig geschwä#tzig.

Und: ich würde mal gerne ein Live-Album mit ihm hören, das er mit Begleitmusikern absolviert … denn: 2 CD´s nur mit akusticher Gitarre und Gesang ist dann ein wenig zuviel des Guten bzw. etwas ermüdend.

Und das Cover. nun erzählt alles andere als von einem Live-Mitschnitt.

Live-Mitschnitt der Nanga-Parbat-Tournee vom 19. September 2005 bis 7. April 2006

BackCover1

Besetzung:
Reinhard Mey (vocals, guitar)

Booklet03A

Titel:

CD 1:
01. Wenn ich betrunken bin 8.03
02. Ich kann! 7.52
03. Das Narrenschiff 8.57
04. Alles O.K. in Guantanamo Bay 6.37
05. Je t’aime 7.05
06. Douce France 5.59
07. Annabelle 4.55
08. Der Biker 6:48
09. Friedhof 6:43
10. Wie ein Baum den man fällt 4.28
11. Über den Wolken 4:20

CD 2:
01. Noch ’n‘ Lied 5.11
02. Nein, meine Söhne geb ich nicht 6:39
03. Sven 4.34
04. Der unendliche Tango der deutschen Rechtschreibung 5.06
05. Ich glaube nicht 7.00
06. Nanga Parbat 7:19
07. Als de Dag van toen 5.15
08. Serafina 7.18
09. Das war ein guter Tag 8.12
10. Das Handbuch 4.56
11. Viertel vor Sieben 5:39
12. Gute Nacht Freunde 3.23

Musik und Texte: Reinhard Mey

CDs

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Reinhard Mey02

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Die offizielle Website:
Website

So sehr ich Reinhard Mey schätze, aber diese Ticketpreise
für das Konzert in München sind eine Unverschämtheit:

Ticketpreise

Hannes Wader – Hannes Wader singt Shanties (1978)

FrontCover1Nicht nur der Gerhard Polt wurde heuer 80 Jahre alt:

Hans Eckard „Hannes“ Wader (* 23. Juni 1942 in Gadderbaum) ist ein deutscher Musiker und Liedermacher.

Zunächst bekannt geworden als sozialkritischer Chansonnier, der Einfluss auf die Studentenbewegung ausübte, wandte er sich später dem traditionellen deutschen und plattdeutschen Liedgut zu. Seit Ende der 1970er Jahre engagierte er sich verstärkt als DKP-Mitglied und trat auf zahlreichen politischen Veranstaltungen auf. Arbeiterlieder und sozialistische Hymnen machten damals einen wichtigen Teil seines Repertoires aus. Seit den 1990er Jahren interpretierte Wader verstärkt Werke von Dichtern früherer Epochen wie Joseph von Eichendorff und dem schwedischen Dichter und Komponisten Carl Michael Bellman.

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Ursprünglich war Wader vom französischen Chansonnier Georges Brassens und von Bob Dylan beeinflusst. Seine lyrischen Texte sind meist mit eigenen Kompositionen unterlegt und oft autobiographisch geprägt. Einige Vertonungen Waders wurden Volkslieder und finden sich in einschlägigen Publikationen wie der Mundorgel. Sein bekanntestes Stück ist Heute hier, morgen dort.

Spätestens seit dem Album Hannes Wader: Volkssänger von 1975 hat sich der Liedermacher auch auf diesem Gebiet bekannt gemacht. Sein populärstes Lied als Volkssänger ist der Titel Heute hier, morgen dort. Er gilt als einer der Musiker, die das Singen von Volksliedern wieder populär machten. Es war in den 1970er Jahren fast verpönt, Volkslieder zu singen, da diese mit einer ausgeprägten politisch rechten Einstellung assoziiert wurden, vor allem wegen ihrer starken ideologischen Instrumentalisierung durch das nationalsozialistische Regime.

Eine französische Fassung des Liedes Heute hier, morgen dort wurde von dem deutsch-belgischen Chansonnier Didier Caesar aus Konstanz als Auftragsarbeit geschaffen. Hannes Wader, der auch Französisch beherrscht, fand Je suis ci, je suis là gelungen, und diese Fassung wird heute bei Städtepartnerschaftsbegegnungen und bei Reisen nach Frankreich im Rahmen des Schüleraustauschs gesungen.

Hannes Wader

Trotz aller Kritik daran, dass gerade der linksorientierte Hannes Wader jetzt auch Volkslieder sänge, ließ er sich nicht beirren. Es gab auch positive Resonanz und in der Liedermacherszene und Folkbewegung gab es immer mehr Gruppen und Interpreten, die den Mut hatten, die Kultur des Volksliedes zu pflegen.

Schon 1974 hatte er sich in dem Album Plattdeutsche Lieder mit niederdeutschen Volksliedern auseinandergesetzt. Neben Altüberliefertem wie Dat du min Leevsten büst und De Groffschmitt singt er dort auch mehrere Gedichtvertonungen von Klaus Groth, etwa Lütt Matten de Has, He sä mi so vel und Min Jehann.

Traditionelles Liedgut interpretierte er auch in dem Album Hannes Wader singt Arbeiterlieder von 1976, wo neben Titeln wie Bella ciao, Solidaritätslied, Die Internationale und Die Moorsoldaten auch eine aktualisierte Version mit eigenem Text von Trotz alledem zu finden ist. Überwiegend in Plattdeutsch setzt sich Hannes Wader auch mit Seemannsliedern auseinander und nahm 1978 das Album Hannes Wader singt Shanties auf. Hannes Wader singt Volkslieder knüpfte an seine Tätigkeit als Volkssänger an, der er sich überwiegend in den 1970er Jahren widmete.

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Zu dieser Kategorie gehören auch seine Interpretationen von internationalen Folksongs, unter anderem von Colin Wilkie und Bob Dylan. Von Colin Wilkie sang er Lieder wie Manche Stadt, das auf drei Alben zu finden ist. Von Wilkie stammt auch Im Garten, das auf dem Album Wieder unterwegs (1979) zu finden ist. Von Bob Dylan, einem seiner großen Vorbilder, singt er in eigener Übersetzung den Titel Nachtfahrt, enthalten auf dem Album 10 Lieder (1995). (wikipedia)

Einmal mehr ein prachtvolles Album von Hanne Wader … und auch mit diesem Album hat er uns gezeigt, das deutsche Volksmusik nicht nur den ewig gestrigen gehört.

Und dass ich als geborener Südstaatler nicht jede Textzeile verstehe … geschenkt !

BackCover1

Besetzung:
Jörg Ermisch (vocals)
Klaus Gutjahr (bandoneon)
Anselm Noffke (vocals)
Hannes Wader (vocals, guitar)
Jochen Wiegandt (vocals)

Eines meiner ersten Konzertfotos; Hannes Wader live auf so einem DKP Fest in München (muss so ca. 1976 gewesen sein):
HannesWaderLive1976

Titel:
01. Ei hoh (Traditional/Wader) 1.34
02. De Hoffnung (Traditional/Prigge/Wader) 3.03
03. Reine Natur (Wader/Hoop) 3.13
04. Der untofredene Seemann (Traditional/Prigge/Wader) 2.20
05. Käpt’n Kidd (Traditional/Wader/Hoop) 3.28
06. Rolling Home (Traditional/Prigge/Wader) 5.06
07. Hamburger Veermaster (Traditional/Prigge/Wader) 4.17
08. Hein Flott (Wader/Hoop) 2.02
09. Köm un Beer för mi (De Runner von Hamborg) (Traditional/Prigge/Wader) 2.06
10. Krüüzfoahrt (Wader/Hoop) 2.55
11. De Kock (Traditional/Prigge/Wader/Schacht/Reusch) 2.53
12. Shenandoah (Traditional/Wader) 3.07

LabelA1

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Georg Danzer – Ein wenig Hoffnung (1978)

FrontCover1Georg Franz „Schurli“ Danzer (* 7. Oktober 1946 in Wien; † 21. Juni 2007 in Asperhofen, Niederösterreich) war ein österreichischer Liedermacher und ein Pionier des Austropop – eine Zuordnung, der er selbst zeitlebens zu entgehen versuchte. Er hatte Erfolge als Solokünstler, anfänglich auch mit seiner Band The Madcaps und später in der Formation Austria 3 mit Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich.

Georg Danzer wurde als Sohn eines Beamten des Magistrates der Stadt Wien und einer Angestellten einer Gold- und Silberscheideanstalt geboren. Er wuchs im Stadtteil Gaudenzdorf auf. Nach der bestandenen Matura am Gymnasium in der Diefenbachgasse bereiste er zunächst per Autostopp Deutschland, die Niederlande und Italien. Im Herbst 1966 wurde seine Bewerbung an der Akademie der bildenden Künste Wien abgelehnt. Er begann stattdessen an der Universität Wien ein Philosophie- und Psychologiestudium. In einem Interview im ORF gab er um 1968 an: „Ich studiere Zeitungswissenschaften“, worauf der Moderator Gerhard Bronner konterte: „Junger Mann, […], satteln Sie beizeiten um zur Musik“.

Georg Danzer04

Nach einer weiteren längeren Reise, die ihn trampend zunächst bis Kreta (verarbeitet im Stück Griechenland), dann nach Hamburg und Schweden führte, wandte sich Danzer 1967 der Musik zu. Er brachte im Folgejahr seine erste Single Vera heraus und hatte erste Auftritte im österreichischen Rundfunk. Er bekam zwar keinen Plattenvertrag, doch die Ö3-Redakteurin Evamaria Kaiser wurde 1970 auf ihn aufmerksam. Er textete danach drei Jahre lang für viele in Wien auftretende Sänger und Bands – unter anderem für Marianne Mendt, Margot Werner, Erika Pluhar, André Heller, Wolfgang Ambros und Wilfried. Zusammen mit Heller und Mendt gehörte „der Schurli“ zu einem Kreis junger Musiker, die sich oft in Bronners Cabaret Fledermaus trafen und prägend für die österreichische Musikszene der kommenden Jahrzehnte werden sollten.

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In diesen Jahren wurde der Wiener Dialekt durch Lieder wie Wia a Glock’n von Marianne Mendt und Da Hofa von Wolfgang Ambros in der Popmusik des Landes etabliert, und auch Danzer verfasste seine Texte zunehmend in diesem Stil. 1971 war er kurzzeitig Mitglied der Dialekt-Band The Madcaps und schrieb einige ihrer Lieder. 1972 erschien die Single Tschik (öst. ugs. Zigarette, aber auch Zigarettenstummel). In den Nachkriegsjahren war es nicht selten, dass Bedürftige – demnach Tschikarretierer genannt – solche Stummel mittels eines zugespitzten Stocks aufsammelten, um aus mehreren solcher einen neuen Tschik zu drehen. Der Song spielt mit dem in den 1960ern noch allgemein bekannten Begriff ohne Hinweis auf den Autor und Sänger: In gebrochenem Sprechgesang erzählt ein Sandler (öst. ugs. Obdachloser) aus seinem Leben. Die Erstauflage der Single war in einer Müllsack-ähnlichen Papiertüte verpackt. Der Tschik, der manchen Zeitgenossen „geradezu skandalös“ schien, wurde erst von Ö3-Redakteur Peter Barwitz anhand einer Stimmanalyse als Georg Danzer identifiziert. Nach dem Ausschluss Karl Schranz’ von den Olympischen Spielen 1972 veröffentlichte er mit André Heller unter dem Pseudonym Die Österreicher i. V. den hymnischen Landler Der Karli soll leb’n (der Brundage steht daneb’n).[8] Über Nacht wurde die Single 9.000-mal verkauft und erreichte Platz 9 der Austro-Charts.

Georg Danzer02

Dem kommerziellen Flop der teils mit Eigenmitteln produzierten LP Honigmond (1973) folgte 1974 das Konzeptalbum Der Tätowierer und die Mondprinzessin samt begleitendem, vom Autor illustrierten Buch. Der Durchbruch gelang 1975 mit der Single Jö schau (Persiflage eines Flitzers, des „Nackerten im Hawelka“) und der LP Ollas leiwand (ugs.: alles bestens). Am 14. Oktober heiratete er Dagmara, die er im April 1968 kennengelernt hatte.

1976 war für Danzer ein erfreuliches Jahr: Tochter Daniela, von ihm Püppi genannt, wurde geboren, er schloss einen Vertrag mit dem Major-Label Polydor, die englische Fachzeitschrift Music Week ernannte ihn zum „Star of the Year“ und fünf seiner Lieder bildeten den Soundtrack zur ersten Folge der Satire-Krimi-Reihe Kottan ermittelt. Darin wurde die Atmosphäre im Wien der 1970er Jahre karikiert. Von da an verbrachte Danzer seine Zeit überwiegend in Deutschland. In Berlin entstand 1977 die LP Unter die Haut[12] und mit den Musikern Michael Gechter (E-Gitarre), Earl Bostic (Bass), Frank Lüdeke (Saxophon), Eberhard „Bär“ Wieland (Keyboard) und Olav Gustafson (Schlagzeug) fand er die Band, mit der er während der folgenden Jahre einige seiner erfolgreichsten Alben einspielen sollte. Auch in Deutschland erhielt er durchwegs gute Kritiken, zugleich stand aber sein Lied War das etwa Haschisch? auf der Schwarzen Liste mehrerer Rundfunksender. Ende 1977 erschien in Deutschland die LP Ein wenig Hoffnung, annähernd gleichzeitig in Österreich Narrenhaus mit im Dialekt verfassten Liedtexten.

Georg Danzer01

Anfang Juli 2006 machte der ehemalige Kettenraucher Danzer in einem Interview für das Nachrichtenmagazin Profil bekannt, dass er an Lungenkrebs erkrankt sei.[19] Er engagierte sich bei einer Veranstaltung der Österreichischen Lungenunion.[20] Sein letzter Auftritt, das ursprünglich bereits zu seinem 60. Geburtstag im Oktober des Vorjahres geplante „Freunde“-Konzert in der Wiener Stadthalle, fand am 16. April 2007 ebendort statt.

Am 21. Juni 2007 starb Georg Danzer in der Obhut seiner Familie in Asperhofen, wo er zuletzt lebte. Am nächsten Tag wurde, seinem Wunsch entsprechend, sein Leichnam im Krematorium St. Pölten abseits jeder Öffentlichkeit eingeäschert. Auf ein Ehrengrab der Stadt Wien, wie es Künstlern seines Ranges üblicherweise angeboten wird, hatte Danzer vorweg verzichtet. Zwar hatte er auch verfügt, seinen Tod erst nach der Einäscherung offiziell bekannt zu geben, doch hatten zwei österreichische Medien bereits am Sterbetag von diesem berichtet. Die Asche wurde am 20. Juli 2007, seinem Wunsch entsprechend, vor der Küste Mallorcas dem Meer übergeben.

Rainhard Fendrich widmete ihm das Lied Abschied, das auf seinem Album Meine Zeit erschien. Es schildert, wie Fendrich mit dem bevorstehenden Tod Danzers umging. (wikipedia)

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Hier ein Album des „jungen Danzer“, obwohl es schon seit 9. Album ist … d.h. r hat zwischen 1973und 1977 bereits 8 Alben veröffentlicht !

Und auch dieses Album enthielt alle Ingredienzien, die den Danzer so populär gemacht haben:

Dieses Album ist, zusammen mit dem genialen „Feine Leute“, das Beste was Danzer je gemacht hat! Es spiegelt perfekt den Zeitgeist der deutschen und österreichischen Gegenkultur der 70er Jahre wieder, die letztendlich in der grünen Straßenbewegung (Nicht der heutigen Politgrünbonzen!!!) kulminierte!
Lieder gegen die Folter, die Todesstrafe (Ich bin dagegen) und die Spießergeneration (Ich bin ein Kriecher), waren genau das was uns haschrauchende, aufmüpfige Hippies antörnte (Neben dem schwarzen Afghan natürlich…lol).

Georg Danzer08

Und, oh ja, der Danzer glaubte auch noch, das wenn es nur genug Leute gibt die den „ganzen alten Mist nicht mehr wollen… und aufstehen“, wir die Plastiksonne mit unserem eigenen, menschlichen Paradies ersetzen könnten… Aber da haben wir wohl die Rechnung ohne Leute wie Joschka Fischer gemacht, die dafür gesorgt haben, das die Enkel der Friedensgeneration, heute bis an die Zähne bewaffnet, den „Frieden“ in Afghanistan „garantieren“!
Aber vielleicht hört sich der eine oder andere von euch Jüngeren die „Scheibe“ mal an, und denkt euch:
Hmm, wenn nur mehr Leute aufwachen und aufstehen, ja vielleicht gibt es dann doch noch EIN WENIG HOFFNUNG. (Rasmus K. Weinhardt)

Die Musik ist eher gepflegte und gut arrangierte Popmusik … aber den Blues konnte er schon auch haben.

Und der Song „Morgenrot“ kam mir dann schon sehr bekannt vor;

Alle, die kaffee ohne milch und zucker trinken,
Sollen aufstehn-
Alle die im hirn nicht nach deospray stinken
Sollen aufstehn-
Alle die noch wissen, was liebe ist-
Alle die noch wissen was haß ist-
Und daß das, was wir kriegen, nicht das ist, was
Wir wollen,
Sollen aufstehn.
Alle, die lieber selbstgedrehte rauchen, sollen
Aufstehn-
Alle, die zue freiheit nicht die unfreihait der
Anderen
Brauchen, sollen aufstehn
Alle, die noch wissen was leben ist
Und daß nehmen ganz genauso gut wie geben ist-
Alle, die den ganzen alten mist nicht mehr
Wollen,
Sollen aufstehn.
Kinder, das sind ja schon ganz schön viele,
Die da warten auf das morgenrot-
Jeden tag ein paar mehr und die plastiksonne ist
Tot.
Du träumst von einer revolution, doch ich will
Nicht,
Das ein tropfen blut fließt-
Also tu deinen teil dazu
Und gib acht, das du gut bist.
Alle, die hier keinen bogen machen um die
Pfützen, aufstehn-
Alle, die ihr geld nicht als macht zur
Unterdrückung nützen, aufstehn,
Alle, die noch ihren verstand haben
Und die rechts noch eine linke hand haben,
Daß die gaben auf erden gerecht verteilt werden,
Sollen aufstehn.
Alle, die gegen atomkraftwerke sind, sollen
Aufstehn-
Wer gegen sprengstoff ist in der hand von einem
Kind, soll aufstehn
Alle, die ihr unbehagen
Dauernd mit sich herumtragen,
Die ihr leben nicht ohne licht verbringen wollen,
Sollen aufstehn.
Kinder, das sind ja schon ganz schön viele,
Die da warten auf das morgenrot-
Jeden tag ein paar mehr und die plastiksonne ist
Tot.
Du träumst vom verlornen paradies-
Doch es führt kein weg dorthin zurück, drum
Verlaß dich drauf,
Wir bau’n ein neues auf- stück für stück

Richtig, Jahre später (genauer gesagt 1980  veröffentlichte die holländische Gruppe den Song „Aufsteh´n“ als Autoren/Komponisten wurden „Sanders / Lerryn / Wallraff“ genannt …

Ein ziemlichste Klaus … ob Danzer das jemals urheberrechtlich verfolgt hat, ist mir nicht bekannt.

Aufgenommen im Studio Hansa III, Berlin, Oktober/November 1977

BackCover1

Besetzung:
Ralf Armbruster (trombone)
Earl Bostic (bass)
Georg Danzer (vocals, guitar)
Dennis Davis (drums)
Wolfgang Dünschede (flute)
Michael Gechter (guitar)
Thomas Glanz (keyboards)
Andreas Grossmann (trombone)
Eddi Hayes (trumpet)
Heinz von Hermann (flute)
Thomas Holm jun. (drums)
Stefan Holm (percussion)
Eduardo Lisavetzki (keyboards)
Frank Lüdecke (saxophone)
Henry Masnick (trombone)
Jürgen Scheele (trumpet)
Fritz Schick (trumpet)
Thomas Schiedel (guitar)
+
Radio-Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Wolfgang Fechner

Georg Danzer07

Titel:
01. Ein wenig Liebe (Hey Baby) (Danzer) 5.57
02. Ist schon gut (That’s Allright) (Crudup/Danzer) 3.24
03. Ich sehne mich (Danzer) 4.56
04. Niemand kann den Blues so blasen, wie er wirklich ist (Danzer) 3.53
05. Laßt mich raus (Narrenhaus) (Danzer) 3.18
06. Ich bin ein Kriecher (Danzer) 2.03
07. Ganz Wien träumt von Kokain (Danzer) 4.03
08. Die Folter (Danzer) 4.24
09. Ich bin dagegen (Danzer) 2.51
10. Reg dich nicht so auf (Danzer/Kämpfe) 4.04
11. Morgenrot (Danzer) 3.49

LabelB1

*
**

Ich sehne mich nach schönheit stellvertretend
Fürdie armen in den ghettos.
Ich sehne mich nach freiheit stellvertretend
Für die unschuldig gefangenen.
Ich sehne mich nach armut stellvertretend
Für die reichen in palästen.
Ich sehne mich nach hunger stellvertretend
Für die satten, die sich mäßten.
Ich sehne mich nach liebe stellvertretend
Für die vielen ungeliebten.
Ich sehne mich nach hoffnung stellvertretend
Für die vielen hoffnungslosen.
Ich sehne mich nach tränen stellvertretend
Für die lachenden politiker.
Ich sehne mich nach mitleid stellvertretend
Für erbarmungslose kritiker.

Wohin soll ich gehn, mit meiner sehnsucht
Mit meiner grenzenlosen sehnsucht.

Ich mein‘, ich bin nicht verrückt, das eine sag ich euch gleich –
Ich bin ein durchschnittstrottel aus österreich,
Laßt mich raus…

Ich sehne mich nach reinheit stellvertretend
Für die im gestank geborenen.
Ich sehne mich nach nahrung stellvertretend
Für die hungernden verlorenen.
Ich sehne mich nach wahrheit stellvertretend
Für die lügner und belogenen.
Ich sehne mich nach klarheit stellvertretend
Für die in dummheit erzogenen.
Ich sehne mich nach kleidung stellvertretend
Für die bettler und die frierenden.
Ich sehne mich nach lumpen stellvertretend
Für die im smoking dinierenden.
Ich sehne mich nach heilung stellvertretend
Für die unheilbaren wunden.
Ich sehne mich nach geschwüren stellvertretend
Für die spottenden gesunden.

Wohin soll ich gehn, mit meiner sehnsucht
Mit meiner grenzenlosen sehnsucht.

Ich sehne mich nach würde stellvertretend für alle menschen.
Ich sehne mich nach gleichheit stellvertretend für alle menschen.
Ich sehn‘ mich nach gerechtigkeit für alle menschen
Ich sehne mich nach menschlichkeit stellvertretend für alle menschen.

Ich sehne mich nach sehnsucht stellvertretend für mich.
Ich sehne mich nach sehnsucht stellvertretend für dich.
Ich sehne mich nach gott stellvertretend für uns.
Ich sehn‘ mich nach barmherzigkeit stellvertretend für gott
Ich sehne mich nach barmherzigkeit stellvertretend für gott.

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Georg Danzer06

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Gregor Meyle – New York – Stintino (2014)

FrontCover1Jetzt bekommt er, der Gregor Meyle,  bei mir noch ne zweite Chance:

Was bei Castings herauskommt, muss nicht immer schlecht sein. Bei SSDSDSSWEMUGABRTLAD, kurz für „Stefan sucht den Superstar, der singen soll was er mag und gern auch bei RTL auftreten darf“ wurde zum Beispiel Gregor Meyle entdeckt.
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Im Finale fielen die verbliebenen vier Masken: Sonja Zietlow, Gregor Meyle und Mike Singer verloren gegen Schauspieler Tom Beck. 30

Die Musik, die dabei entsteht, ist melodisch weicher Gitarrenrock mit deutschen, sehr persönlichen Lyrics. Denn Meyle schreibt und komponiert seine Songs, die von Liebe, Schmerz und Freundschaft handeln, meist selbst. Gregor geht es in seiner Musik um Gefühle und Authentizität, denn „ein guter Musiker fühlt, was er spielt.“

Die Gitarre ist ohnehin elementar für Gregor. Bereits als vierjähriges Kind hält er sie zum ersten Mal in den Händen. Danach geht alles sehr schnell, er erhält professionellen Gitarrenunterricht, gründet seine erste Band und covert die Songs seiner Vorbilder, u.a. der Guns N‘ Roses.

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Den Wunsch, ein Musikinternat zu besuchen, machen die Eltern wahr. So ist Gregor non stop von Musik umgeben, er trifft Menschen, die seine Begeisterung teilen und komponiert seine ersten eigenen Songs.

2001 gründet der gebürtige Stuttgarter seine Band Meyle und tourt mit ihr durch Deutschland. 2007 folgt der nächste wichtige Meilenstein in seinem Leben: Er stolpert über das von Stefan Raab für TV total ausgeschriebene Casting und versucht sein Glück.

Er schafft es ins Finale und überzeugt Jury, Zuschauer und Showmaster gleichermaßen. Stefan Raab ehrt das Talent mit den Worten: „Du bist einer der begnadetsten Songwriter, die ich seit vielen vielen Jahren gehört und erlebt habe.“

Im Frühjahr 2020 spielt Gregor Meyle in der Pro7-Show „The Masked Singer“ mit. In seiner Rolle als Drache unterliegt er im Finale dem Faultier Tom Beck. (laut.de)

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Hier sein viertes Album.

New York ist für viele Menschen der Nabel der Welt. Zwischen der Bronx und Staten Island wurde schon so mancher Lebenstraum Wirklichkeit. Auch Gregor Meyle wollte schon immer mal auf der berühmten 5th Avenue spazieren gehen. Vor einigen Monaten machte sich die mittlerweile flügge gewordene Stefan-Raab-Entdeckung also auf den Weg über den großen Teich und buchte zusammen mit seinem Produzenten Christian Lohr (Mick Jagger, Gianna Nannini) für einen kompletten Tag die Räumlichkeiten der weltberühmten Avatar Studios.

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Nun präsentiert sich das Ergebnis der Arbeit in New York, die kurz nach dem 24-Hours-Trip in sardinischen Gefilden noch ihren Feinschliff bekam. Schon nach wenigen Minuten lässt sich feststellen, dass dem gebürtigen Baden-Württemberger die Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten hörbar gut getan hat. Mit einem warmen, von Soul-lastigen Vibes bestimmten Sound im Rücken, spielt der Sänger mit der markanten Stimme gleich zu Beginn jede Menge Trümpfe aus („Ich Glaub An Dich“).

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Auch das anschließende „Das Beste Kommt Noch“ sorgt mit jazzigem Flair und akzentuierten Orchester-Einwürfe für wohltuende Stimmung bei Freunden entspannter deutscher Songwriter-Kunst. Spätestens nach dem zarten, aber dennoch beschwingten Dampferfahrt-Entspanner „Hier Spricht Dein Herz“ verfliegen auch die letzten Zweifel: Gregor Meyle ist endlich angekommen. Sowohl inhaltlich als auch musikalisch stößt der Sänger die letzten Türen auf, die ihm bis vor kurzem noch versperrt blieben.

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Irgendwo zwischen herzerwärmendem Soul, unaufdringlichem Easy-Listening-Jazz und harmonischem Pop schlägt der Barde seine Zelte neu auf und lässt dabei den Großteil seiner deutschsprachigen Kollegen spielend hinter sich. Auch der Rest des Albums überzeugt auf ganzer Linie. Mit authentischer Bossa-Nova-Attitüde („Heute Nacht“), aufwühlend Balladeskem („Liebst Du Mich“, „Land In Sicht“) und aufmunternden Piano-Bar-Einschüben („Nimm Dir Zeit“)hinterlässt Gregor Meyle große Spuren auf dem deutschen Liedermacher-Pfad – ganz ohne klebrigen Honig an den Sohlen. Top! (Kai Butterweck)

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Ganz so euphorisch bin ich nun wirklich nicht:

Nun gut, die Musik ist gefällig, durchaus sensibel, aber … aber: die Texte sind bestehen halt in ganz besonderen Weise auf Allgemeinplätzen, dass es schon fast peinlich ist. Aber: auch dieses Begleitheft ist wirklich sehr geschmackvoll gestaltet worden.

Aber vielleicht, und das will ich gerne eingestehen, entfalten diese Texte für jüngere Generationen eine ganz andere Wirkungskraft … zur Zielgruppe von Gregor Meyer gehöre ich ja eh nicht.

BackCover

Besetzung: 
Christian Lohr (keyboards, drums, autoharp, background vocals)
Gregor Meyle (guitar, vocals, drums)
Jorge Roeder (bass)
Antonio Sanchez (drums)
+
Massimo Buonanno (drums bei 05.)
Raissa Fayet (vocals bei 05.)
Christian Herzberger (violin, viola bei 02., 05.)
Brad Mason (trumpet, flugelhorn bei 01., 04. + 09.)
Elliot Mason (trombone bei 01., 04. + 09.)
Ricardo Rosinha (percussion bei 05.)
Markus Segschneider (pedal steel-guitar bei 03., 06., banjo, guitar bei 07.)
Maya Singh (background vocals bei 06.)
Gabriel Teixeira (guitar bei 05.)

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Titel:
01. Ich glaub an dich (Meyle/Lohr/Fayle) 3.36
02. Das Beste kommt noch (Meyle) 3.07
03. Hier spricht dein Herz (Meyle) 3.45
04. Liebst du mich (Meyle/Lohr) 4.05
05. Heute Nacht (Meyle) 4.25
06. Nimm dir Zeit (Meyle/Lohr) 3.32
07. Schau mich nicht so an (Meyle) 2.34
08. Die Chance (Meyle) 3.50
09. Land in Sicht (Meyle) 3.42
10. Such keinen andren (Meyle) 3.48

CD1

*
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Mehr von Gregor Meyle:
FrontCover1

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Reinhard Mey – Dann mach’s gut (2013)

FrontCover1Seit über 40 Jahren ist Reinhard Mey fester Bestandteil der deutschen Musikszene. Nicht nur dank seines Hits ‚Über den Wolken‘ ist sein Name im ganzen Land bekannt.

Schon früh begeisterte sich Reinhard für die Musik. Geboren 1942 in Berlin-Wilmersdorf, nahm er im Alter von 12 Jahren zum ersten Mal Klavierunterricht. Ein Jahr später brachte er sich selbst das Trompetespielen bei. Mit 14 bekam er seine erste Gitarre, mit 15 trat er seiner ersten Band bei – den Rotten Radish Skiffle Guys. Nach seinem Abschluss am Französischen Gymnasium machte Reinhard zunächst eine Lehre zum Industriekaufmann. Trotzdem widmete er sich weiterhin der Musik und schrieb eigene Songs. Sein erster Chanson ‚Ich wollte wie Orpheus singen‘ erschien 1964, sein gleichnamiges erstes Album drei Jahre später. Nachdem er begann, auch Songs auf Französisch zu schreiben, und am Chansonfestival im niederländsichen Knokke teilnahm, bekam Reinhard Mey in Frankreich einen Plattenvertrag und veröffentliche dort erste Alben. Bis er mit seinen Songs ein Massenpublikum erreichte, dauerte es aber noch Jahre.

ReinhardMey1968

Zunächst tingelte der Liedermacher durch Kneipen und Turnhallen und machte gelegentlich mit kleinen Radio- und Fernsehauftritten auf sich aufmerksam, bevor er 1971 mit seinem Live-Album ‚Reinhard Mey live‘ und der Single ‚Der Mörder ist immer der Gärtner‘ so richtig durchstartete. Im selben Jahr ging er auf große Tour durch Deutschland und seine ersten drei Alben wurden mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.

Plötzlich lief es richtig rund für Reinhard Mey. 1972 tourte er durch insgesamt 142 Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz und veröffentlichte im selben Jahr sein erfolgreichstes Album ‚Mein achtel Lorbeerblatt‘. Zwei Jahre später brachte er seinen Song ‚Über den Wolken‘ heraus, der noch heute ein Klassiker ist. Reinhard Mey thematisierte in dem Lied seine Leidenschaft fürs Fliegen, das zu seinem großen Hobby geworden war. 1973 erwarb er die Privatpilotenlizenz, drei Jahre später auch die Instrumentenflugberechtigung. ‚Über den Wolken‘ zählt immer noch zu den beliebtesten deutschen Songs und wurde zum Beispiel 2005 in der ZDF-Show ‚Unsere Besten – Jahrhunderthits‘ auf den 4. Platz gewählt.

Über den Wolken3

Auch heute ist der „Poet des Alltags“ immer noch erfolgreich als Musiker unterwegs. Trotz seines inzwischen fortgeschrittenen Alters geht er regelmäßig auf Tour und gibt Konzerte – 2014 tingelte er 60 Tage lang durch Deutschland. Insgesamt hat der Liedermacher über 1360 Konzerte gegeben und 26 Studioalben veröffentlicht. Auch seine Platte ‚dann mach’s gut‘ aus dem Jahr 2013 platzierte sich an der Spitze

Das bisher letzte Album „Mr. Lee“ wird 2016 veröffentlicht und kann an den Erfolg seiner Vorgänger anknüpfen. Nur bei den Konzerten wird es langsam schwer für ihn – Stichwort „Gedächtnis“. Denn so langsam gehen dem Liedermacher die Zeilen flöten und kürzlich geschriebene Songs geraten schnell in Vergessenheit. Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ sagt er: „Und nach einem Monat weiß ich nicht mehr, dass ich es geschrieben habe“, und meint damit den einen oder anderen neuen Song.

Dass er sein Handwerk immer noch wie kaum ein anderer beherrscht, bewies er zuletzt 2013 mit seinem Album „Dann mach’s gut“, das es bis auf Platz 1 in den Charts schaffte. (gala.de)

Reinhard-Mey

Hier ist also dieses erfolgreiche Album:

Ganz sicher wurde dieses Album geprägt von einem einschneidenden Erlebnis in seiner Familie:

Sein Sohn Maximilian lag damals bereits seit 4 Jahren im Wachkoma: Er hatte eine Lungenentzündung verschleppt und war im März 2009 „plötzlich umgefallen“. Nachdem ein Notarzt den Herz- und Atemstillstand feststellte und Max intubiert wurde, fiel der junge Mann ins Koma. (Er starb dann im Mai 2014 im Alter von 32 Jahren).

Zunächst ist da diese eine Frage. Etwas unverschämt, geradezu unfair. Und doch unausweichlich: Wo nur nimmt dieser Mann seinen unfassbaren Ehrgeiz her, diese Motivation? Und wo nur holt er noch immer diese so fein gesponnenen Melodien her? Von den vielen frischen Themen ganz zu schweigen, die sich erneut geradezu tummeln, dort auf seiner neuen Platte.
Er wird diese Fragen noch oft hören in den kommenden Monaten. Die Songs fordern es schließlich geradezu heraus. „Es hat mich geschrieben“, antwortet Reinhard Mey, lachend und ohne zu zögern. „Einfach so. Und ganz leidenschaftlich!“

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Nun aber sitzen wir in seinem Aufnahme-Studio, und ausgerechnet hier, ganz bei sich und seinen neuen Songs, wird dieser routinierte Liedermacher mit einem Male von einem enthusiastischen Aufbegehren gepackt, einer fast schon euphorischen Inbrunst. Und er hat allen Grund dazu in freudiger Erwartung mit den Füßen zu trappeln, erscheint mit Dann mach’s gut doch sein inzwischen 26. Studioalbum. Viel wichtiger jedoch: Das erste seit drei Jahren. Die Freude darüber, endlich wieder veröffentlichen, auftreten, ja einfach nur loslegen zu können, sie erfüllt den ganzen Raum. Siebzig Jahre alt ist Mey im vergangenen Dezember geworden. Doch noch immer schreibt es ihn nicht nur, wie er sagt, sondern zieht ihn auch. Und dieses Aufnahmestudio, das wird schnell klar, das ist längst zu eng für ihn geworden. So gerne er hier auch herumtüftelt an seinen Liedern, über Wochen, Monate, manchmal gar Jahre hinweg – jetzt ist es Zeit, die neuen Stücke endlich seinem Publikum zu präsentieren. Mey muss endlich raus hier. Mey muss wieder fliegen.

Dann mach’s gut – das sind 15 neue Lieder plus zwei Bonustracksvon Reinhard Mey frisch eingespielte Songs von Hannes Wader und Fabrizio de Andrè. Beides Stücke, die ihm seit Jahren ganz besonders am Herzen liegen. Siebzehn Songs also – ein eindrücklicher Beweis der ungebrochenen Spiellust und Schaffenskraft Reinhard Meys. (Pressetext)

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Der Titel „Dann mach’s gut“ soll aber kein Abschied von der Bühne sein. Warum auch? Anfangs belächelt, ist Reinhard Mey mittlerweile längst zum Volksgut geworden. Seine Tournee durch 60 Städte, die alle drei Jahre stattfindet, ist ausverkauft.

Essen. Früher war auch nicht alles gut. Betrachten wir nur mal die Lage des Liedermachers in den ach so tollen Sechzigern und Siebzigern am Beispiel von Reinhard Mey. Der hatte es damals wirklich schwer mit seinen gefühlvollen Balladen.

Selbst Bob Dylan machte inzwischen mit der Elektrogitarre mächtig Krach. Die deutschen Kollegen prangerten derweil mit beinharten Protestsongs das Elend der Welt an, und die Franzosen, ach Gott, die waren ja so was von uncool, die Franzosen, tauglich nur als Ohrenschmaus für frankophile Käselutscher.
„Heino des Dritten Programms“

Reinhard Mey dagegen war schon immer Reinhard Mey. Während auf der Kleinkunstbühne der Republik das Elend der Kaffeepflücker von Nicaragua vertont wurde, beschwor er die Freiheit über den Wolken, wo sie abstrakt und wohl grenzenlos war. Der Kabarettist Dieter Hildebrandt verspottete ihn deshalb als „Heino des Dritten Programms“.

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Das hat ihn verletzt, den Reinhard Mey, und vielleicht dazu bewogen, trotzig auf die Grenze zwischen Schlager und Chanson hinzuweisen. Kommerzieller Erfolg, so erklärte er einst in einem Interview, mache einen in Deutschland erstmal verdächtig, schnell sei man da als Schlager-Fuzzi abgestempelt.

Die Auftritte in der ZDF-Hitparade waren bei dieser Definition vielleicht nicht ganz hilfreich, aber wo sollte er sonst hingehen, der Liedermacher in den ach so tollen Sechzigern, den Siebzigern.

Ein knappes halbes Jahrhundert später ist vieles besser. Reinhard Mey und seine Lieder sind längst zum Volksgut geworden. Jeder kann wenigstens ein paar Takte von „Über den Wolken“ summen. Oder schmunzelt über die „Annabelle“, so „herrlich intellektuell“, und in Holland klingt ein Radioprogramm immer noch mit dem Abschiedsgruß „Gute Nacht, Freunde“ aus.

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Regelmäßig wird ein neues Studioalbum veröffentlicht, 26 sind es inzwischen, dazu sieben in Frankreich, wohin er sich zeitweise flüchtete und als „Frederik Mey“ ebenfalls höchst erfolgreich wurde. Zu den mehr als 500 Songs kommen jetzt noch mal 17 dazu, im Album „Dann mach’s gut“, das am 3. Mai erscheint, verdächtig nach Abschied klingt und es doch nicht sein soll. Warum auch, wenn die Tournee durch 60 Städte, die alle drei Jahre stattfindet, weiterhin ausverkauft ist und man noch so viele Lieder im Kopf hat.

Sein Herz legte Reinhard Mey in der Öffentlichkeit eigentlich ungern frei, aber alle Fragen beantwortet er dennoch mit verbindlicher Freundlichkeit. Die Arte-Reporterin, die ihn für die Sonntagssendung „Square“ (28. April, 11.45 Uhr) im Museum trifft, wird denn auch artig mit allem bedient, was sie für eine passable Sendung benötigt, mehr nicht.

Einmal hat Reinhard Mey viel mehr von sich preisgegeben, bei Beckmann, eine familiäre Tragödie, die wahrscheinlich sowieso an die Öffentlichkeit gekommen wäre. Sohn Max fiel 2009 mit einer verschleppten Lungenentzündung in ein Wachkoma und wird künstlich beatmet.

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Vielleicht auch deshalb spricht Reinhard Mey heute auch öffentlich voll Zärtlichkeit über die beiden anderen Kinder. Tochter Victoria-Luise macht sich gerade als Geschäftsfrau selbstständig, und Sohn Frederik fliegt nach einer Zimmermannslehre Fracht um die Welt, als Pilot über den Wolken.

Er nahm seinen Vater, der am 21. Dezember seinen 70. Geburtstag feierte, schon mal mit auf solch eine Reise, und der hat daraus natürlich ein Lied gemacht. Ein schönes Lied ist das, veröffentlicht auf dem neuen Album.

Es beschreibt die Liebe, und wie man voll zärtlicher Wehmut beobachtet, wie der Enkel dem Sohn nach der Heimkehr um den Hals fällt, ganz so, wie man es doch selbst erlebte, ist das wirklich schon so lang her, wie also alles von vorn anfängt und wie alles immer weitergeht. Und wie alles im Leben zusammenhängt, auch die Freiheit über den Wolken und die Lage der Kaffeepflücker in Nicaragua. (
Ulrich Schilling-Strack)
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Bemerkenswert auch bei diesem Album die feine Arbeit seiner Begleitmusiker mit all den so unterschiedlichen Instrumenten … von wegen reines Gitarrengeklimper !

Und auch das Begleitheft ist – keine Überraschung – wieder mal sehr geschmackvoll zusammengestellt worden.

Und: leider weiterhin notwendig, die Hannes Wader Adaption von „No Mans Land“ (Eric Bogle) „Es ist an der Zeit“. hier in der Interpretation von Reinhard Mey.

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Besetzung:
Reinhard Mey (vocals, guitar)
+
N’bongo Amadolouele (percussion bei 10. bass bei 11. + 16.)
Kerstin Blodig (bodhrán bei 07.)
Chris Burgmann (guitar bei 05., 07, lute bi 07.)
Martin Huch (slide guitar bei 06. 10., 12. pedal steel-guitar bei 10., guitar bei 12.)
Jens Kommnick (guitar bei 02., 03., 09., 13., 14., 15., flute, pipe, bouzouki, mandolin bei 07.)
Alfred Krauss (accordion bei 17.)
Manfred Leuchter (piano bei 02.,14. + 16., keyboards bei 03., 04., 07., 08., 09., 13., 15. + 17.,  percussion bei 04.,14.,  guitar bei 05., 13., 14.,  jew’s harp bei 07., ocarina bei 14.)
Ian Melrose (guitar bei 01., 04., 05., 08., 09.,15., low whistle, Woodwind bei 07.
Afra Mussawisade (percussion bei 07.)Xander Nichting (violin bei 01. + 17.)
Jeanmarie Peschiutta (guitar, banjo bei 02., 12., guitar bei 04., 06.,10.)
Antoine Pütz (bass)
George Syrmbos (guitar bei 17.)
Steffen Thormählen (drums bei 12.)
+
AMN String Ensemble (bei 01. + 17.)
+
background vocals bei 11.:
Hannah Leuchter – Lena Claßen – Viola Leuchter

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Titel:
01. Wenn du bei mir bist (Mey) 5.43
02. Wenn schon Musik (Mey) 4.42
03. Fahr‘ dein Schiffchen durch ein Meer von Kerzen (Mey) 3.38
04. Vaters Mantel (Mey) 4.53
05. Vater und Sohn (Mey) 3.22
06. Wolle (Mey) 4.25
07. Spielmann (Mey) 4.29
08. Lieber kleiner Silvestertag (Mey) 5.22
09. Alter Freund
10. Das Taschentuch (Mey) 4.24
11. Tiergarten (Mey) 2.56
12. Gute Kühe kommen in den Himmel (Mey) 4.25
13. Spangen und Schleifen und Bänder (Mey) 3.29
14. Dann mach’s gut (Mey) 5.59
15. Lass nun ruhig los das Ruder (Mey) 3.22
16. Es ist an der Zeit (Bogle/Wader) 4.59
17. Sally (de André/Bubola) 4.48

CD1

*
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Tray1

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So sehr ich Reinhard Mey schätze, aber diese Ticketpreise
für das Konzert in München sind eine Unverschämtheit:

Ticketpreise