Verschiedene Interpeten – Slawische Seele (1968)

FrontCover1Tja, was hat es nun auf sich, mit der hier besungenen „Slawischen Seele“ … ich weiß es nicjht. Meine Frau Gemahling meinte zu dieser Frage neulich „auf jeden Fall mit viel Schwermut“.

Und welche Fasizination bei uns speziell in den 60er Jahren bezüglich dieser „russisch/slawischen“ Musik bestand, erschließt sich mir auch nicht.

Eventuell war der Film „Dr. Schiwago“ der Türöffner.

Ein Ivan Rebroff  (* 31. Juli 1931 als Hans Rolf Rippert in Berlin-Spandau; † 27. Februar 2008 in Frankfurt am Main) heimste damals doch schon sehr viel Erfolge ein.

In seinem Schlepptau dann z.B. noch eine Tatjana Iwanow (* 14. Mai 1925 in Berlin; † 6. Oktober 1979 in Hamburg) war eine deutsche Schauspielerin und Sängerin.)

Tatjana Iwanow01

Und auch das Balalaika-Ensemble »Troika« stammte natürlich Deutschland. Leriter des Ensemble war ein Dieter Hauptmann (* 1942 in Breslau), der sich auch mal Fedor Kapitanoff nannte.

Und man glaubt es kaum: Seine Variaztionen von slawischer Musik waren selbst in Australien erfolgreich und zwar so erfolgreich, dass er mittlerweile seit vielen Jahren inAustralien lebt … Lebenswege … der besonderen Art.

Troika Balalaikas01

Na zumindest die Dunja Rajter (* 3. März 1946) stammte aus Našice, SR Kroatien, Jugoslawien) und war hier wohl eher als Schlagersängerin bekannt.

Dunja Rajter01

Alle vier sind auf diesem Sampler zu hören, CBS Records hatten damals jede Menge „slawischer Musik“ im Angebot, von daher war es nicht schwer, dikese Zusammenstellung zu präsentieren.

Jedem sind diese Melodien und Rhythmen wohl vertraut (Prädikat: schmachtende Wehmut; technisch zuweilen virtuos eingespielt), von daher kann man diese Scheibe gerne ml für ne „Russen-Party“ einsetzen, wobei eine solche Party im Augenblick weniger gut ankäme.

Aber halt, das git es ein Lied, das nun wirklich heraussticht. „Ach, ihr Wege“ ist ein Chanson In deutsch und russisch !), den man einfach einzuordnen hat in die Reihe all dieser Anti-Kriegslieder der 60er Jahre !

Aer was nun diese „slawische Seele“ ist … ich weiß es noch immer nicht. Ein mehr als blumig formulierter Hüllentext (siehe unten) versucht sich auch – aber eher kläglich und vergeblich.

BackCover1

Titel:
01. Tatjana Iwanow & Iwan Rebroff: Schwarze Augen (Traditional/Franke) 3.23
02. Dunja Rajter: Liebeshauch (Djelem, Djelem) (Traditional) 4.21
03. Iwan Rebroff: Die Birke (Traditional) 1.44
04. Balalaika-Ensemble »Troika«: Lasst die Gitarren erklingen (Traditional) 2.38
05. Tatjana Iwanow: Ach, ihr Wege (Traditional/Franke) 2.24
06. Iwan Rebroff: Metjeliza (Traditional) 4:20
07. Tatjana Iwanow: Karobuschka (Der Wanderkrämer) (Traditional/Franke) 2.45
08. Iwan Rebroff: Auf glattem Wolgaeise (Traditional) 2.15
09. Dunja Rajter: Jana (Das tanzende Mädchen) (Traditional/Nardelli) 2.19
10. Balalaika-Ensemble »Troika«: Szeni (In der Scheune) 1.39
11. Tatjana Iwanow: Am Lagerfeuer (Traditional/Franke) 2.48
12. Tatjana Iwanow & Iwan Rebroff: Zwei Gitarren (Traditional/Franke) 3.13

LabelB1

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Hüllentext

Ach, ihre Wege:

Nacht und Regen
und Sturm und Leid
über deinen Wegen
und du bist so weit.

Führn die Wege
dich einst nach Haus?
Oder rufst du längst schon
unterm Wegrand aus?

Ziehen über dir Soldaten,
Schwadronen, Kanonen,
dringt im Heulen der Granaten
zu dir noch das Lied:

Эх, дороги…
Пыль да туман
Холода, тревоги
Да степной бурьян.
Tot die Wälder,
versengt das Laub,
und verbrannt die Felder
und ein Kreuz im Staub.

А дорога дальше мчится,
Кружится пылится,
А земля кругом дымится,
Чужая земля.

Эх, дороги…
Пыль да туман
Холода, тревоги
Да степной бурьян.

Erik Silvester – Susanna + Du liebst nur einmal (1968)

FrontCover1Der ganz große Durchbruch war ihm nicht vergönnt:

Erik Silvester, bürgerlich Erik Herschmann (* 24. September 1942 in Briesen, Reichsgau Sudetenland; † 23. November 2008 in Köln) war ein deutscher Schlagersänger, Komponist, Texter und Produzent.

Erik Silvester absolvierte nach der Schule eine dreijährige Schauspielausbildung, die er mit dem Examen abschloss, und studierte anschließend Harmonie- und Kompositionslehre. Er spielte Gitarre, Bass, Klavier, Schlagzeug und Saxophon.

Erik Silvester01

Seine erste Single Karina-Lu erschien 1960; einige seiner Lieder hat er fortan selbst komponiert. Im September 1967 erreichte seine Single Dann fiel die Tür zu Platz 26 der deutschen Charts. Seine größten Erfolge waren Ich seh’ die Mädchen gern vorübergehn (Juni 1969, Platz 16), Zucker im Kaffee (komponiert von Hans Blum; Oktober 1969, Platz 14) und Wenn die Trommel ruft, das im Februar 1976 Platz 11 der deutschen Charts belegte. Insgesamt wurden seine Werke seiner Website zufolge mehr als 25 Millionen Mal verkauft.

Erik Silvester03

In den 70er-Jahren war er auch Gast in diversen Musiksendungen im Fernsehen, darunter mehrmals in der ZDF-Hitparade. Dann wurde es ruhiger um ihn. In den 1990er-Jahren hatte er nochmals einige Titel aufgenommen, konnte jedoch nicht mehr an seine alten Erfolge anknüpfen.
Privatleben und Tod

Erik Silvester war ab 1985 mit der Witwe des Rennfahrers Rolf Stommelen verheiratet.

Er starb im November 2008 im Alter von 66 Jahren nach kurzer Krankheit in Köln-Rodenkirchen an Herzversagen. (wikipedia)

Erik Silvester02

Hier einer seine zahlreichen Singles.

Während die Seite 1 eher belanglos ist, ist die Seite 2 schon interessanter, dort interpretiert er nämlich den Percy Sledge Soulklassiker „Take Time To Know Her“ auf deutsch. Den Song kann man eigentlich nicht gänzlich kaputt machen und seine samtene Stimme kann sogar gefallen. Der Text allerdings hat mit der rührenden Soul-Ballade von Sledge nichts, aber auch gar nichts zu zun.

BackCover1

Besetzung:
Erik Silvester (vocals)
+
eine kleine Schar unbekannter Studiomusiker

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Titel:
01. Susanna (Heider/Holm) 2.45
02. Du liebst nur einmal (Davis/Weigel) 2.45

LabelB1

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Jo Ment’s Happy Sound – Merry Merry Christmas (1968)

FrontCover1Und natürlich hat sich auch ein Jo Ment an eine Weihnachtsalbum herangewagt:

Hans Joachim (Jochen) „Jo“ Ment (* 30. Oktober 1923 in Hamburg (Barmbek); † 2. Oktober 2002 in Hamburg) war ein deutscher Bandleader, Komponist, Arrangeur, Musiker (Bandoneon, Saxophon) und der Vater des Radiomoderators John Ment.

Ment spielte seit dem achten Lebensjahr Bandoneon und seit dem elften Lebensjahr Klarinette. Er absolvierte zudem eine Konservatoriumsausbildung in Bratsche, Klarinette und Musikgeschichte. In den 1950er Jahren war Ment Mitglied der Big Band des Norddeutschen Rundfunks, später kamen Kontakte zu Bert Kaempfert, James Last, Horst Wende (Roberto Delgado) sowie Ladi Geisler hinzu.

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Für diese und weitere Künstler spielte er zeitweise bei Aufnahmen, unter anderem nahm er an den erfolgreichen Tourneen des Continental Tango-Orchesters von Alfred Hause teil. Seit den frühen 1980er Jahren bis zu seinem Tod war er festes Mitglied im Orchester von James Last, wo er in beeindruckender Weise das Bandoneon in Solotiteln präsentierte. Mit Last gelang ihm unter anderem der Singlehit Biscaya 1981/82. Auf dem Bandoneon begleitete er auch Franz-Josef Degenhardt bei Plattenaufnahmen 1977 und 1990.

Jo Ment in seiner Zeit bei James Last:
Jo Ment04

Von 1956 bis Ende der 1970er Jahre unterhielt Ment ein eigenes Orchester, das zunächst lediglich bei öffentlichen Veranstaltungen und Partys auftrat und seit Ende der 1960er Jahre ca. 50 LPs bei der Schallplattenfirma Ariola veröffentlichte. Die Aufnahmen waren überaus vielseitig; sie reichten von aktuellen Charthits (Tops for Dancing) über volkstümliche Stücke (Loreley bittet zum Tanz) zu Evergreens (Golden Oldies for Dancing). Durch die Vermarktung Jo Ment’s Happy Sound wurden Parallelen zum Happy Party Sound des Kollegen Last deutlich. Eine Zusammenarbeit erfolgte zudem mit dem Sänger Rex Gildo (Rex Gildo’s Disco Club with Jo Ment’s Happy Sound). Für viele LP-Einspielungen engagierte er die sog. Happy Party Singers sowie etliche Studiomusiker der Orchester von Bert Kaempfert, James Last und Kai Warner. Am 2. Oktober 2002 starb Jo Ment. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. (Quelle: wikipedia)

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Hier also sein Weihnachtsalbum … instrumentale Versionen von „28 famous family Christmas songs“.

Klar … sehr routiniert: kein Wunder nach all den vielen Lehr- und Wanderjahren auch im Bereich der Big Band Musik.

Damals konnte ich solche Zusammenstellungen auf den Tod nicht ausstehen, heute mit der nun einsetzenden Altersmilde, kann ich nachsichtig schmunzeln, zumal man auch hier (ähnlich wie bei James Last & Co.) feststellen kann, dass hier hervorragende Musiker am Werke waren.

Und ganz selten tauchen dann auch dezente Jazzklänge auf, wie z.B. bei dem Gitarrensolo bei „Jingle Bells“.

Ansonsten: weihnachtliche Unterhaltungsmusik vom Feinsten … meine Eltern hätte vermutlich getobt, wäre ihnen diese LP in die Finger geraten.

BackCover1

Besetzung:
Jo Ment – Combo

Jo Ment02

Titel:

01. Potpourri 01 (3.37)
01.1. Fröhliche Weihnacht überall (Traditional)
01.2. Lasst uns froh und munter sein (Traditional)
01.3. Ihr Kinderlein, kommet (Schulz/v.Schmid)

02. Potpourri 02 (3.54)
02.1. Morgen kommt der Weihnachtsmann (Traditional)
02.2. Eine Muh, eine Mäh (Lindemann)
02.3. Petersburger Schlittenfahrt (Eilenberg)

03. Potpourri 03 (3.15)
03.1. Süsser die Glocken nie klingen (Traditional/Kritzinger)
03.2. Schneeflöckchen, Weissröckchen (Traditional)
03.3. Leise rieselt der Schnee (Ebel)

04. Potpourri 04 (3.09)
04.1. Alle Jahre wieder (Silcher/Hey)
04.2. Der Christbaum ist der schönste Baum (Traditional/Karl)
04.3. Jingle Bells (Traditional)

05. Potpourri 05 (3.10)
05.1. The Little Drummer Boy (Simeone/Onorati)
05.2. We Wish You A Merry Christmas (Traditional)

06. Potpourri 06 (3.57)
06.1. Morgen, Kinder, wird’s was geben (Herig/Splittegarb)
06.2. Kling, Glöckchen, klingelingeling (Klaas/Enslin)
06.3. Sleigh Ride (Anderson)

07. Potpourri 07 (4.11)
07.1. The First Noel (Traditional)
07.2. Kommet, ihr Hirten (Traditional)
07.3. O du fröhliche (Traditional/Falk)

08. Potpourri 08 (2.00)
08.1. O Wunder über Wunder (Traditional)
08.2. Wenn der Schnee vom Himmel fällt (Traditional)

09. Potpourri 09 (4.07)
09.1. Santa Claus Is Coming To Town (Coots/Gillespie)
09.2. Winter Wonderland (Bernard)
09.3. White Christmas (Berlin)

10. Potpourri 10 (3.46)
10.1. Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen (Traditional/Kletke)
10.2. O Tannenbaum (Traditional/Anschütz)
10.3. Stille Nacht (Gruber)

LabelB1

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Das Album erschien auch in Kanada (!) und zwar auf Polydor:
Kanada Edition

Mehr von Jo Ment in diesem Blog:
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Jo Ment01

Verschiedene Interpreten – Das kleine Festkonzert (1968)

FrontCover1Es gibt so Schallplatten – wie diese Single – die erinnern mich doch sehr an familiäre ERinnerungen aus mewiner Kindheit:

Z.B. das familiäre Ritual des sonntäglichen Kaffeschamuses am Nachmittag. Wir drei Kinder, adrett gekleidet saßen artrig am Tisch und mampften Mutters, sagen wir mal selbtgemachten Marmorkuchens (wenn möglich mit Schlagsahne).

Und meine Eltern legten zur Feier des Tages eine klassische Schallplatte auf … hätte sehr gut diese sein können.

Der kleine Junge hätte glatt ich sein können:
Kaffeetafel

Und so nahm ich quasi von Kindheitsbeinen diese Musik in mich auf … wenngleich meine damaligen musikalischen Sympathien dann doch eher bei dem dröhnenden Beat-Sound der Rolling Stones oder der Kinks galten.

Und wenn ich ehrlich sein darf, dieses sonntägliche Ritual löst bei mir heute immer noch eine gewisse gut-bürgerliche Behaglichkeit aus.

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Titel und Besetzung:

01. Lobe den Herren  (Traditional/Neander) 1.00
Organ – Walter Kraft (organ)

02. Bendedictus (Aus der Messe G-Dur) (Schubert) 4.18
Manfred Ackermann (Bass)
Wolfgang Isenhardt (Tenor)
Thomas Schulze (Sopran)
Matthias Sträßner (Alt)
+
Eva Hölderlin (organ)
+
Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben + Mitglieder des Sinfonie-Orchester des Süddeutschen Rundfunks unter Leitung von Gerhard Wilhelm

03. Die Forelle (Schubert/Schubart) 2.15
Hubert Giesen (piano)
Ilse Hollweg (vocals)

04. Serenade (Andante Cantabile aus dem Streicherquartett Op. 3 Nr. 5) (Haydn) 4.33
Das Novák-Quartett:
Jaroslav Chovanec (cello)
Antonin Novák (violin)
Dusan Pandula (violin)
Josef Podjukl (viola)

LabelB1

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Novák-Quartett

Benny Johnson & seine Rhythmusgruppe – Hammond-Rythmen – 30 Evergreens zum Tanzen (1968)

FrontCover1Und wieder mal so ein ungekrönter König auf der Hammond-Orgel.

Freilich nicht in der Art, wie ich sie schötze.

Über den Organisten Benny Johnson ist nicht allzuviel bekannt.

Eigentlich hieß er ja Andreas Hartmann und musierte in Combos wie Andy Dreiff und seine Solisten, Orchester Barry Leeman, Orchester Claude Meunier … und hier eben als Benny Johnson & seine Rhythmusgruppe.

Geboten werden Evergreens aus den großen Tagen von Hollywood aber auch deutsche Versuche, sich in diesem Metier der leichten und beschwingten Unterhaltungsmusik zu etablieren.

Auch wenn mir die Musik mir tihrem Tingel-Tangel Sound nicht sonderlich behagt, sie stellt teilweise die Schnittstelle aus großen Jazz-Melodien und eben der sichten Veriate da, denken wir an Kompositionen von George Gershwin und Tom Jobim.

Andreas Hartmann01

Und ich bin immer wieder erstaunt, was es für eine Flut an Kompisitionen dieser Art gab.

Zu der Musik zu tanzen käme mir weiterhin nicht in den Sinn, denn ich bin nicht zum Tanzen geboren.

Und wie gesagt, der Werdegang des Andreas Hartmann ist mir nicht bekannt, bekannt ist aber das eine Vielzahl solcher Schreiben veröffentlich hat (u.a. auch auf Saba und Ariola)

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Besetzung:
Benny Johnson (organ)
+
seine Rhythmusgruppe

Hammond

Titel:

01. Swing-Medley 1 2.53
01.1. Ich pfeif‘ heut‘ Nacht vor deinem Fenster (Huber/Weiss)
01.2. Du trägst ein entzückendes Kleidchen (Carste)
01.3. Meine Lieblingsmelodie (Zalden/Niepel)

02. Swing-Medley 2 2.42
02.1. I’ve Got My Love To Keep Me Warm (Berlin)
02.2. Marie (Berlin)
02.3. The Song Is Ended (Berlin)

03. Swing-Medley 3 2.19
03.1. Ja, der Peter (Plessow/Balz)
03.2. Warum hat die Adelheid (Busch/Böhmelt)
03.3. Denn ich bin zum Tanzen geboren (Berking/Böttcher)

04. Shuffle-Medley 2.48
04.1. O Sole Mio (Di Capua/Loose)
04.2. Nachts in Rom (Niessen/Hertha)
04.3. Blueberry Hill (Lewis/Stock/Rose/Cypris)

05. Fox-Medley: Aus Dem Musical „My Fair Lady“ 3.09
05.1. On The Street Where You Live (In der Straße wohnst du) (Loewe)
05.2. Wouldn’t It Be Loverly (Wäre das nicht wunderschön) (Loewe)
05.3. I Could Have Danced All Night (Ich hätte getanzt heute Nacht) (Loewe)

06. Fox-Medley 2.35
06.1. Josefin (Brandmayer/Peters-Arnolds)
06.2. Tausendmal war ich im Traum bei dir (Doelle/Amberg)
06.3. Junger Mann im Frühling (Meisel/Balz)

07. Swing-Medley 4 2.18
07.1. S Wonderful (Gershwin)
07.2. Oh, Lady Be Good (Gershwin)
07.3. Liza (Gershwin)

08. Bossa-Nova-Medley 2.29
08.1. Ramblin‘ Rose (Sherman)
08.2. Samba De Una Nota (Das LIed auf einer Note) (Jobim)
08.3. Wenn du gehst (Scharfenberger/Busch)

09. Cha-Cha-Medley 3.12
09.1. La Paloma (Yradier)
09.2. Pepito (Truscott/Taylor)
09.3. Amor, Amor (Ruiz)

10. Swing-Medley 2.12
10.1. Dinah (Akst/Lewis)
10.2. Beyond The Blue Horizon (Whiting/Harling/Young)
10.3. I Can’t Give You Anything But Love (Hugh)

LabelB1

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Das „Gong“ Label war übrigens ein Sub-Label des Bertelsmann Schallplattenrings.

Tremble Kids – Dixie Beat (1968)

FrontCover1Und so geht die Geschichte einer großartigen Schweizer Traditional Jazz Band los:

Es begann 1950. Die ersten Tremble Kids waren nichts als wilde junge Leute, darauf versessen, Jazz zu spielen. Das war gar nicht so einfach. Jazz sei laut und eine Negermusik. In den Anfangszeiten gab es in der Formation viel Wechsel. Eigentlich waren es nur 3 Musiker die fest in der Band waren. Der talentierte Edi Jegge Trp. Erwin Meierhofer Drums und Wieni Keller Cla. Natürlich musste die Band einen Namen haben und man einigte sich auf einen orginellen Namen TREMBLE KIDS. Passend, weil bei den ersten Auftritten das Zittern gross war. (Selbstdarstellung)

Die Tremble Kids sind eine 1951 gegründete Schweizer Dixieland-Combo aus Zürich, die ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre viel in Europa tourten und bis in die späten 1990er Jahre immer wieder zusammenkamen. Gegründet als Amateurband war die Band rasch erfolgreich (im März 1953 begleiteten sie Lil Armstrong in Basel). Die Tremble Kids wechselten 1955 anlässlich längerer Deutschland-Gastspiele ins Profilager.

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Die Tremble Kids Anfang der 50er Jahre

Gründer ist der Klarinettist Werner Keller (der bis 1961 als Bandleader fungierte); feste Bandmitglieder waren bei der Gründung 1950 in Zürich Eddy Jegge (Trompete) und Erwin Meierhofer (Schlagzeug). Weitere zeitweilige Mitglieder waren Walter Leibundgut (Posaune, Gesang), Henri Chaix (Klavier, ab 1959, danach sporadisch und fest ab 1976), Oscar Klein (Trompete, 1958 bis Ende 1959, als er zur Dutch Swing College Band wechselte), Peter Schmidli (Gitarre), Charly Antolini (Schlagzeug) (zum Beispiel April 1957 in Köln), Isla Eckinger (Bass, Posaune), Rolf Cizmek (Bass, 1954 bis 1961), Peter Giger (Schlagzeug, ab 1958), Vincenz Kummer (Bass), Peter Lange (Trompete), Raymond Droz (Posaune).

TrembleKids04

Die Band spielte nach eigenem Anspruch zunächst im Chicago-Stil im Sinne von Eddie Condon. Nachdem die Tremble Kids zunächst als Septett mit Tuba und Banjo gespielt hatten, orientierten sie sich ab 1954 an Louis Armstrongs Allstars, bei welchem die traditionelle Sextettformation um einen themaprofilierten Startrompeter kreiste. Trompeter Edi Jegge, der stilistisch sowohl von Armstrong als auch von Bobby Hackett beeinflusst war, wurde dabei von Klarinettist Werner Wieni Keller und vor allem von Posaunist Werner Leibundgut unterstützt.

Erste Aufnahmen existieren von ihnen von Mai 1956 in Frankfurt (mit Keller, Leibundgut, Czimek, Erwin Meierhofer dr, Gerhard Haldimann p, Eddy Jegge Trompete), wo sie fünf Monate im Jazzclub New Orleans spielten. (Quelle: wikipedia)

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September 1968

Und dann spielten sie einfach weiter, und weiter und weiter … hatten diverse Besetzungswechsel, hatten große und kleine Auftritte, trafen Jazzgrößen aus aller Welt …

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Hier eine ihrer Singles aus den 60er Jahren:

Auf dem Hüllentext wird ein wenig vollmundig von einer Mixture aus „Jazz und Beat“ gesprochen. Das sollte man allerdings nicht so ernst nehmen.

Dioe Tremble Kids spielten weiterhin ihren stark vom Dixie beeinflussten Jazz und das weiterhin ziemlich gut.

Oder kurz und schmerzlos: Exzellente „old fashioned“ Jazzmusik !

Oder aber auch: Ich hab´ einen Narren an diese Jungs gefressen …

Diese Single wurde von der kurzlebigen Zeitung „Neuen Presse“ promoted:

Die Neue Presse war eine von den Schweizer Verlagen Tages-Anzeiger AG und National-Zeitung AG von November 1967 bis Februar 1969 herausgegebene Boulevardzeitung.(wikipedia)

BackCover1

Besetzung:
Charly Antolini (drums)
Henry Chaix (piano)
Raymond Droz (trombone)
Isla Eckinger (bass)
Werner Keller (clarinet)
Oskar Klein (trumpet)

Tremble Kids01Titel:
01. Theme Of Valse Florentine (Baumgartner) 2.46
02. Marlboro (Droz) 2.24

LabelB1

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Hüllentext

Mehr von den Tremble Kids in diesem Blog:
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France Gall – Vive La France Gall (1968)

FrontCover1Sie hat auch in Deutschland Eindruck gemacht:

France Gall  (* 9. Oktober 1947 als Isabelle Geneviève Marie Anne Gall in Paris; † 7. Januar 2018 in Neuilly-sur-Seine) war eine französische Pop-, Schlager- und Yéyésängerin. Nach einem erfolgreichen Karrierestart in Frankreich gewann sie 1965 für Luxemburg den Grand Prix Eurovision de la Chanson mit dem Lied Poupée de cire, poupée de son. Von 1966 bis 1972 sang sie unter anderem auf Deutsch. 1988 hatte sie mit Ella, elle l’a einen Nummer-eins-Hit in Deutschland.

Isabelle Galls Familie war stark in der Musik verwurzelt: Ihr Vater Robert Gall schrieb unter anderem Chansons für Charles Aznavour und Édith Piaf, auch ihr Bruder komponierte. Unterstützt von ihren Eltern, brach Isabelle im Alter von 15 Jahren die Schule ab und nahm ihre ersten Lieder auf. Auf Rat ihres Managers wählte sie den Künstlernamen France Gall, da ihr bürgerlicher Vorname, Isabelle, schon von der Sängerin Isabelle Aubret bekannt war.

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Bereits Galls erste Single, Ne sois pas si bête (Sei nicht so dumm), war ein kommerzieller Erfolg. Ihre frühe Karriere wurde besonders durch die Bekanntschaft mit dem Sänger und Songschreiber Serge Gainsbourg gefördert.

France Gall wurde 1965 auserkoren, um in Neapel beim Grand Prix Eurovision de la Chanson für Luxemburg aufzutreten. Man präsentierte ihr eine Auswahl von zehn Liedern, aus der sie Poupée de cire, poupée de son von Serge Gainsbourg wählte. Mit diesem Lied gewann sie den Wettbewerb. Ebenfalls aus der Feder Gainsbourgs stammte Les sucettes, der von süßen Dauerlutschern handelte und bald als mehrdeutig galt, da der Text eine Anspielung auf Oralsex zu enthalten schien. Gall beteuerte später, sie hätte dieses Lied nie aufgenommen, wenn sie die schlüpfrige Anspielung von Anfang an verstanden hätte.

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Zu dieser Zeit unterhielt Gall eine Liebesbeziehung mit dem Sänger und Komponisten Claude François. 1966 schrieb François eine Ballade mit dem englischen Titel For You, in der er die gescheiterte Verbindung zu Gall musikalisch verarbeitete. Unter Mitwirkung des Komponisten Jacques Revaux und des Trompeters und Texters Gilles Thibault entstand daraus 1967 in leichter Abwandlung der ursprünglichen Melodie Comme d’habitude, das François in Frankreich sang und das unter dem Titel My Way internationale Berühmtheit erlangte.

Von 1969 bis 1974 war France Gall mit dem Sänger und Komponisten Julien Clerc liiert.

France Gall gratuliert Udo Jürgens in Luxemburg zum Sieg
beim Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne 1966:
France Gall03

France Gall nahm von 1966 bis 1972 in der Bundesrepublik Deutschland auf Deutsch gesungene Schallplatten auf. Für Zwei Apfelsinen im Haar (deutsche Version von A Banda) erhielt sie 1968 eine Goldene Schallplatte.[3] Mit Der Computer Nr. 3 nahm sie am Deutschen Schlager-Wettbewerb 1968 teil und belegte den dritten Platz. Beim Deutschen Schlager-Wettbewerb 1969 wurde sie erneut Dritte mit Ein bißchen Goethe, ein bißchen Bonaparte. Das Lied erreichte Platz 14 der westdeutschen Verkaufs-Charts und war damit ihre bis dahin höchste deutschsprachige Hitparadennotierung. Beim Deutschen FranceGall01Schlager-Wettbewerb 1970 landete sie mit Dann schon eher der Piano-Player auf dem vorletzten Platz.

Zu ihren bekanntesten Liedern in deutscher Sprache zählen außerdem Zwei Verliebte zieh’n durch Europa, Kilimandscharo, Mein Herz kann man nicht kaufen, Ali Baba und die 40 Räuber, Links vom Rhein und rechts vom Rhein, Das war eine schöne Party (Poupée de cire, poupée de son), Wir sind keine Engel. In Deutschland interpretierte sie unter anderem Stücke von Werner Müller, Heinz Buchholz und Giorgio Moroder. Aufgrund ihrer großen Popularität insbesondere beim jungen Publikum erhielt sie 1969 und 1971 den bronzenen sowie 1970 den silbernen Bravo Otto der Jugendzeitschrift Bravo.

Rückblickend äußerte France Gall, die Zeit ihrer Karriere in Deutschland sei nicht die schönste ihres Lebens gewesen, denn durch ihren Bekanntheitsgrad und die ständigen Reisen und Auftritte habe sie keine normale Jugend gehabt. Ihre deutschen Schlager stehen stilistisch in Kontrast zu ihrer weiteren Karriere in Frankreich.

Bravo3

Im Jahr 1973 hörte Gall während einer Autofahrt im Radio ein Lied von Michel Berger. Sie sagte später, sie habe angehalten, um das Lied auf sich wirken zu lassen. Zu dieser Zeit waren ihre Plattenverkäufe rückläufig und sie selbst in einem Alter, in dem sie sich nicht mehr als „kleines Mädchen“ präsentieren wollte, sondern als erwachsene Frau. Sie bat Berger, für sie zu arbeiten. 1974 schrieb er für sie La déclaration (d’amour), das zum ersten Hit der „neuen“ France Gall wurde. Gall sagte später, sie hätte ihre Karriere beendet, wenn Berger für sie nicht Lieder in einem neuen Stil komponiert hätte. 1976 heirateten beide in Paris und bekamen zwei Kinder, Pauline Isabelle und Raphaël Michel. Galls Karriere erlebte neue Höhepunkte. Lieder in deutscher Sprache nahm sie nicht mehr auf.

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In den 1980er Jahren hatte Gall in Frankreich Top-10-Erfolge mit Liedern wie Hong Kong Star und Débranche. Der Titelsong ihres 1987 erschienenen Albums Babacar war von einer Reise in den Senegal inspiriert. Dort lernte sie eine mittellose junge Mutter mit einem Baby, einem Jungen namens Babacar, kennen. France Gall blieb mit der Familie bis Anfang der 1990er Jahre in Kontakt und unterstützte sie finanziell[4] Gall erwarb ein Feriendomizil auf der Insel Ngor im Norden von Dakar.

1988 feierte France Gall nach mehr als 15 Jahren Abwesenheit von Deutschland dort ihren größten Hit: Der Titel Ella, elle l’a (‚Ella, sie hat es‘), eine Hommage an die Jazz-Sängerin Ella Fitzgerald, war vier Wochen auf Platz 1. Er war in diesem Jahr die in der Bundesrepublik fünftmeistverkaufte Single und sogar erfolgreicher als in Frankreich. Coverversionen von Ella, elle l’a, u. a. von Alizée und Kate Ryan, wurden später ebenfalls Hits in Frankreich.

France Gall mit Salvador Dali (1969):
FranceGall03

Am 2. August 1992 starb Michel Berger im Alter von 44 Jahren während einer Tennispartie an einem Herzinfarkt. 1993 erkrankte Gall an Brustkrebs.

Im Jahr 1994 wurde sie zum Ritter der französischen Ehrenlegion (Chevalier de la Légion d’honneur) ernannt.

Nach der Veröffentlichung ihres Studioalbums France (1995), in dem sie etliche Hits, auch solche von Berger, neu interpretierte, wurde es stiller um sie. Ihre Tochter Pauline starb 1997 im Alter von 19 Jahren an Mukoviszidose. Gall zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und lebte nach längeren Aufenthalten im Senegal zuletzt wieder in Paris.

Im Juni 2013 nahm Jenifer Bartoli das Album Ma déclaration auf, in dem sie zwölf Titel Galls coverte und dies als Hommage an sie verstanden wissen wollte. Gall reagierte verärgert: «Ces hommages, c’est comme si j’étais morte» (Eine Hommage an mich? Das ist, als wäre ich tot!).

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Im November und Dezember 2015 wurde im Palais des Sports de Paris (Pariser Sportpalast) Résiste, ein Musical mit Stücken von Michel Berger und Bruck Dawit nach einem Libretto von France Gall und Laetitia Colombani, uraufgeführt, das die Laufbahn Bergers und seine Zusammenarbeit mit Gall nachvollzieht. Gall übernahm darin eine Nebenrolle. Das Musical tourte 2016 durch Frankreich, Belgien und die Schweiz; die letzte Vorstellung war am 23. Dezember 2016 in Lille.[8]

Am 7. Januar 2018 erlag France Gall einer zwei Jahre zuvor wieder aufgetretenen Krebserkrankung. Der französische Staatspräsident, Emmanuel Macron, und sein Vorgänger, Nicolas Sarkozy, würdigten sie in Nachrufen. Sie wurde auf dem Cimetière de Montmartre (Division 29) im Familiengrab an der Seite ihres Mannes und ihrer Tochter Pauline bestattet. (wikipedia)

FranceGall02

Und hier ein weiteres deutschsprachiges Album von ihr …

Single1

Und um es kurz zu machen … in dem Hüllentext verkündet sie, dass Jazz ihre ganz große Leidenschaft sei … davon hört man auf dieser LP so rein gar nichts … statt dessen eher albernes Schlagergeträllere…

Und wieder mal hat sie sich bei uns unter Wert verkauft …

BackCover1

Besetzung:
France Gall (vocals)
+
Werner Müller und sein Orchester
+
Alain Goragues und sein Orchester (bei 03., 04., 08. + 13.)
David Whitaker und sein Orchester (bei 07. + 10.)
+
Les Petits Chanteurs De L’Ile De France (background vocals bei 04.) (Titel: A4)
+
Maurice Biraud (vocals bei 03.)

Inlets

Titel:
01. Love, L’amour und Liebe (Buchholz/Loose) 2.42
02. Mein Herz ist weg (Hertha/Mayer) 2.02
03. La Petite (Magenta/Simille/Gall) 2.41
04. Oh! Quelle Famille (Liferman/Gall) 1.56
05. A Banda (de Hollanda/Conta) 2.24
06. Hippie, Hippie (Buchholz/Forester) 2.42
07. Teenie Weenie Boppie (Gainsbourg) 2.56
08. Die schönste Musik, die es gibt (Music To Watch Girls By) (Ramin/Velona/Hertha) 2.30
09. Les Yeux Bleux (Vic/R. Gall) 2.32
10. Chanson Pour Que Tu M’aimes Un Peu (P. Gall/R. Gall) 2.24
11. Samstag und Sonntag (Maier/Feltz) 2.41
12. Was will ein Boy (Hertha/Mayer) 2.12
13. Polichinelle (Bernard/Saka) 2.26
14. Haifischbaby (Bébé Requin) (Thomas/Rivat/Dassin/Niessen) 2.26

LabelB1

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Hüllentext

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Paul Nero Sounds – Nero’s Detroit Soul Party (1968)

FrontCover1

Wann immer ich „Paul Nero“ lese, schnalze ich mit der Zunge … denn hinter diesem Namen steckt einer, der für mich einer der größte deutschen Jazzmusiker überhaupt ist: Klaus Doldinger.

Denn: „Doldinger ist musikalisch sehr vielfältig tätig, in den 1960er Jahren veröffentlichte er auch Tanz- und Rock-Musik unter dem Pseudonym Paul Nero.“ (Quelle: wikipedia)

Hier ein Beispiel seiner „Paul Nero“ Phase in den 60er Jahren (die er später – wie wir alle wissen – dann nicht mehr nötig hatte).

Ein wenig albern, dieses Paul Nero Foto:
paulnero

Schwerpunkt dieser LP war die Soulmusik, wie sie damals von den USA zu uns herüber gechwappt ist … die meisten Kompositione stammen von dem damals extrem erfolgreichen Autorentrio Holland–Dozier–Holland:

Holland–Dozier–Holland war ein US-amerikanisches Songwriter- und Produzenten-Trio der 1960er-Jahre. Hinter den Nachnamen, in der Fachwelt „HDH“ abgekürzt, verbergen sich Brian Holland (* 15. Februar 1941 in Detroit, Michigan), sein älterer Bruder Edward „Eddie“ Holland (* 30. Oktober 1939 in Detroit, Michigan) und Lamont Herbert Dozier (* 16. Juni 1941 in Detroit, Michigan; † 8. August 2022 in Scottsdale, Arizona). dabei nahm es aber nicht so ganz genau … „If I Were A Carpenter “ war eine Fol-Ballade von Tim Hardin und „(I’m A) Road Runner“ eigentlich ein Rock N Roll Klassikler.

Sei´s drum, auch dieser Paul Nero Billig-Album ist Klasse, das betrifft nicht nur die fetzig-quirrlingen Arrangments, sonder natürlich erst recht die (leider viel zu seltenen) Sxophone-Solos von Klaus Doldinger.

Und das textlich sehr schlichte „La La La“ habe ich zuerst in einer großartigen Fassung von The Ratles gehört.

Ist ne Sommer-LP die eifach nur gute Laune macht !

BackCover1

Besetzung:
Paul Nero Orchester
+
background vocals:
Kay Garner – Yvonne Weetman – Leslie Duncan

Alternative Frontcover:
AlternativeFrontCover

Titel:

Potpourri 01: (2.36)
01. 1. (This Is) Detroit Soul (Stop! In The Name Of Love) (Dozier/E.Holland/B.Holland/Nero/Tack)
01.2. If I Were A Carpenter (Hardin)
01.3. Walk Away Renee (Brown/Sansone/Calilli)

Potpourri 02: (2.35)
02.1 Stop In The Name Of Love (Holland/Dozier/Holland)
02.2.Standing In The Shadows Of Love (Holland/Dozier/Holland)
02.3. La La La (Paul)

Potpourri 03: (3.04)
03.1. Shot Gun (Dewalt)
03.2. How Sweet It Is (To Be Loved By You) (Holland/Dozier/Holland)
03.3. (I’m A) Road Runner (Holland/Dozier/Holland)

Potpourri 04: (3.03)
04.1. Forever Came Today (Holland/Dozier/Holland)
04.2. Shoo-Be-Doo-Be-Doo-Da-Day (Cosby/Moy/Wonder)
04.3. Slurpin‘ (Nero)

Potpourri 05: (2.11)
05.1. The Tracks Of My Tears (Tarplin/Moore/Robinson)
05.2. I Second That Emotion (Robinson/Cleveland)

Potpourri 06: (2.24)
06.1. (Detroit) Soul Town (Nero)
06.2. It Takes Two (Stevenson/Moy)

Potpourri 07: (2.50)
07.1. Reach Out I’ll Be There (Holland/Dozier/Holland)
07.2. Bernadette (Holland/Dozier/Holland)
07.3. Love Is Here And Now You’re Gone (Holland/Dozier/Holland)

Potpourri 08: (2.38)
08.1. Get Ready (Robinson)
08.2. I Hear A Symphony (Holland/Dozier/Holland)
08.3. Baby, I Need Your Loving (Holland/Dozier/Holland)

Potpourri 09: (3.15)
09.1. Going To A Go-Go (Tarplin/Moore/Robinson/Rogers)
09.2. Baby Love (Holland/Dozier/Holland)
09.3. Money (Gordy/Bradford)

Potpourri 10: (3.14)
10.1. The Happening (Holland/Dozier/Holland)
10.2. My World Is Empty Without You (Holland/Dozier/Holland)
10.3. You Can’t Hurry Love (Holland/Dozier/Holland)

LabelB1

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The Inner Space – Agilok & Blubbo (Filmmusik; 1968) (2009)

FrontCover1Und hier wieder mal ein Beitrag aus der Kategorie … aus den Kindertagen von … Can:

The Inner Space nannten Holger Czukay und David Johnson ihre 1968 in Köln gegründete Band. Mit Michael Karoli, Irmin Schmidt und Jacki Liebezeit fanden die beiden weitere Mitstreiter. Ende 1968 trat Malcolm Mooney der Gruppe als Sänger bei und die Band änderte ihren Namen zu The Can. Unter dem Namen The Inner Space entstand im Herbst 1968 der Soundtrack zum Film „Agilok & Blubbio“, von dem 1968 zwei Stücke auf einer Single veröffentlicht wurden.

Und darum geht´s in dem Film:

Agilok und Blubbo sind zwei junge Männer mit Hut und Maschinenpistolen, die in einer Winterlandschaft in einer Holzhütte am Bach die Revolution proben. Sie diskutieren über Gewalt und Gewaltlosigkeit, verabscheuen „Fußball, Autowaschen, Fressen und Saufen“ und versenken ein Radio, die „Stimme des Establishments“ im Wasser. Einem Kapitalisten im Mercedes 600 halten sie ein Teach-In über die Apo. Aber sie vergessen alle Träume und Utopien, als ihnen die hübsche Rosy-Rosy über den Weg läuft, und geben sich dem Sex hin. (kino.de)

Liner Notes01

Ähm … ich habe den Streifen nicht gesehen … vermute aber mal, gemäß der Inhaltsangabe, dass er ziemlich dürftig ist … es war halt die Zeit. wo „freier Sex“ ziemlich progressiv anmutete … einerseits kein Wunder, angesichts dieser verdammten Prüderie dieser Jahre.

Und der Star des Filmes war ganz sicher diese „Rosy Rosy“, die damals – ob iher üppigen Oberweite, die sie auch sehr freizügig präsentierte – als progressive Glamour-Girl gehandelt wurde:

Rosemarie Heinikel (* 4. Juni 1946 in Nürnberg) ist eine deutsche Schauspielerin, Sängerin und Autorin. Als Rosy Rosy war sie eine Ikone der Subkultur. Inspiriert vom Geist, der später unter dem Begriff ,Die 68er-Bewegung‘ zusammengefasst wurde – und auch die Frauenbewegung mit einschloss –, verkörperte sie die befreite, feminine Sexualität und kreative Selbstverwirklichung. Sie war neben Uschi Obermaier die bekannteste Kommunardin.

Immer wieder sprengte Rosemarie Heinikel den Rahmen des Gewohnten, angefangen bei ihrem ersten Auftritt 1966 bei den Mannheimer Filmfestspielen oder 1970 im Kunst-Porno-Bildband Softgirls, ein Frühwerk des Grafikdesigners Gunter Rambow. Die erst später von Ian Dury auf die Formel: Sex & Drugs & Rock’n’Roll gebrachte Lebensmaxime nahm sie vorweg. Die zeitgenössische Presse gab ihr den Beinamen: Das Münchner Busenwunder.

Rosy Rosy01

Schon mit 24 Jahren beschrieb sie diese wilde Zeit in ihren ersten Memoiren Rosy Rosy, wobei sie erotische Begegnungen mit Frank Zappa oder Donovan nicht ausließ. Sie lebte überwiegend in München-Schwabing, wobei sie sich mehr in Künstlerkreisen, kaum in den Politzirkeln aufhielt. Als Sängerin wirkte sie bei den Krautrockern Guru Guru mit. Irmin Schmidt ‚The Inner Space‘ (später Can) nahm mit ihr 1968 die erste Single auf. Conny Plank in Köln produzierte 1974 ihre zweite.

Seit 1971 arbeitet sie als Schriftstellerin, machte Regie (auch für Kinderfilme) und Rundfunksendungen. Ihre zweite Autobiografie erschien 1979, in der sie die Mythenbildung um ihre Person in den Medien beschrieb und welch existenzbedrohende Auswirkung das in der Realwelt für davon Betroffene haben kann. Zudem veröffentlichte sie 1983 den erotischen Gedichtband Der hungrige Wolf.

Rosemarie Heinikel lebt heute zurückgezogen in Oberbayern.

Als Multimediaproduzentin veröffentlichte sie im September 2012 zwei Musikvideos bei YouTube. (wikipedia)

Rosy Rosy02

Der Soundtrack zu diesem Film scheint mir weitaus spannender zu sein:

The Inner Space? Dem krautrockerfahrenen Leser wird bei diesem Bandnamen sicher eines einfallen: das Inner-Space-Studio in Köln, der Ort, an dem die Krautrocklegende Can die meisten ihrer Alben aufgenommen hat. Und da läge dieser Leser auch ganz richtig. Bei The Inner Space handelte es sich im Grunde auch um Can, oder The Can.

1968 taten sich in Köln Holger Czukay (Bass) und David Johnson (Querflöte) zusammen, um ein Bandprojekt zu starten. Bald fanden die beiden in Michael Karoli (Gitarre), Irmin Schmidt (Orgel) und Jacki Liebezeit (Schlagzeug) weitere Mitstreiter. Der erste Name der Band war Inner Space, oder The Inner Space. Erst Ende desselben Jahres schloss sich mit Malcolm Mooney ein Sänger der Gruppe an, die im Dezember 1968 ihren Namen in The Can änderte. Wenig später verließ Johnson das Projekt, und die erste klassische Can-Besetzung war geboren.

MovieStills01

Vorher, im Oktober 1968, spielten The Inner Space den Soundtrack für Peter F. Schneiders Polit-Liebes-Sexfilm „Agilok & Blubbio“ ein. Da geht es offenbar (den Film habe ich natürlich nicht gesehen) um zwei „Revolutionäre“, eben Agilok und Blubbio, die irgendwo in der Waldeseinsamkeit in einer Hütte hausen und planen jemanden namens „Nr. 1“ zu entführen. Da taucht die dralle Michaela auf, was dazu führt, dass die beiden ihre revolutionären Pläne erst einmal auf Eis legen und sich irdischeren Dingen zuwenden. Die Rolle der Michaela wurde von Rosy Rosy verkörpert, die als Rosemarie Heinikel geboren wurde und Ende der 60er, zusammen mit Uschi Obermaier, die weibliche Ikone der deutschen Untergrundkultur war. Sie ziert übrigens mit ihrer Oberweite das Cover des hier zu rezensierenden Albums.

Zu diesem Gegenkultur-Film haben The Inner Space also die Musik gemacht. Nur zwei Stücke davon sind bisher auf Tonträger erschienen. Das Titelstück und „Kamerasong“ wurden von der deutschen Abteilung des Labels Vogue 1968 auf einer (heute sehr seltenen) Single veröffentlicht. Das spanische Label Wah Wah Records (die vornehmlich Psychedelisches und Krautiges auf LP neu auflegen) hat nun erstmals das gesamte Material von „Agilok & Blubbio“ auf Vinyl und CD veröffentlicht.

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Etwas unklar ist, wer hier zu hören ist und dabei welches Instrument spielt. Die obige Besetzungsliste ist im Beiheft der CD zu finden. Da würde Michael Karoli fehlen, dessen typisches Gitarrenspiel allerdings klar auszumachen ist (vor allem im langen „Apokalypse“). Zudem gehörte er damals mit Sicherheit zur Besetzung von The Inner Space. Die Irmin Schmidt zugeordneten Instrumente sind seltsam. Gitarre und Flöte? Für die Flöte, die auf „Agilok & Blubbio“ recht häufig eingesetzt wird, war ja eigentlich David Johnson zuständig. Allerdings ist hier auch kaum etwas von einer Orgel zu vernehmen, dem eigentlichen Stamminstrument Schmidts. Wie auch immer, ich vermute, dass hier Johnson, Czukay, Karoli, Schmidt und Liebezeit zu hören sind, wobei nicht so ganz klar ist, was Schmidt neben seinem Gesangsauftritt im Titelstück in instrumentaler Hinsicht beigetragen hat. Produziert und abgemischt wurde das Ganze von Johnsson und Schmidt.

Die Musik klingt über weite Strecken nach einer Art von Proto-Can. Das Titelstück erinnert mit seinen monoton dahinrumpelnden Rhythmik, Karolis typischem verzerrten Gitarrensägen, dem flink dahinhüpfenden Bass und auch den leicht verstimmt-schwachbrüstigen Gesang an das ein Jahr spätere erschienen Can-Debüt, oder einige der Stücke von „Delay 1968“. Einzig die Flöte und eine kurz auftauschende Mundharmonika passen nicht ganz ins Schema.

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Auch das lange „Apokalypse“ klingt sehr nach Can, nach einem langen Can-Jam von Bass, Schlagzeug und E-Gitarre, in den ab und zu jemand schräg hineinflötet. Auch die anderen kürzeren, oft recht fragmentarisch wirkenden Nummern weisen mitunter schon Can-Merkmale auf, bewegen sich aber mitunter in sehr freiformatige Gefilde einerseits, in songorientiertere Rockstücke andererseits. Mit dem schon erwähnten „Kamerasong“ (ein psychedelisches, noch sehr nach den 60er Jahren klingendes Liedchen mit ganz ordentlichem, deutschem Gesang von Rosy) und dem kurzen „Revolutionslied“ (welches genau so klingt, und betextet ist, wie man sich da bei einem deutschen Revolutionslied aus den späten 60ern so vorstellt) gibt es neben dem Titeltrack noch zwei weitere Gesangsnummern.

MovieStills02

Mit „Memographie“ und „Hexapussy“ gibt es auf der CD noch zwei Bonusnummern, die der Vinylversion von Wah Wah fehlen. Beides sind umfangreiche, deutlich zu lange ausgedehnte, recht freie Durcheinander an Klang, die in Gänze zu goutieren nicht so ganz einfach ist. In „Memographie“, welches auch Teil des „Agilok & Blubbio“-Soundtracks ist, tauchen allerdings noch deutliche Songfragmente auf. „Hexapussy“, ein Stück von einem mir sonst völlig unbekannten Album Irmin Schmidts namens „Für Mogli“ (über das auch im Beiheft nichts weiter verraten wird) bietet dann nur noch freie Klänge (Bassgeknarze, Saxophontröten, Orgelfiepen … etc.). Die beteiligten Musiker sind im Beiheft nirgends genannt.

„Agilok & Blubbio“ ist für den Can-Adepten natürlich sehr interessant und auch in musikalischer Hinsicht durchaus lohnend. Wer zudem krautig-psychedelische Obskuritäten vom Ende der 60er-Jahre schätzt, der kann hier auch zugreifen! (Achim Breiling)

BackCover1

Besetzung:
Holger Czukay (bass)
Jaki Liebezeit (drums)
Irmin Schmidt (vocals, flute, guitar)
+
Rosemarie „Rosy Rosy“ Heinikel (vocals bei 06.)
Michael Karoli (guitar ?)

Single
Titel:
01. Agilok and Blubbo (Schmidt/Mischka/Lea) 3.45
02. Es zieht herauf (Schmidt) 4.39
03. Dialog zwischen Birken (Schmidt) 1.52
04. Michele ist da (Schmidt) 1.41
05. Mama Mama (Schmidt 3.57
06. Kamerasong (Schmidt/Lea) 2.32
07. Zwischen den Bäumen (Schmidt) 3.57
08. Zweige und Sonne (Schmidt) 0.17
09. Revolutionslied (Schmidt) 1.50
10. Der letzte Brief (Schmidt) 1.29
11. Probleme (Schmidt) 2.16
12. Flop Pop (Schmidt) 3.36
13. Apokalypse (Schmidt) 10.22

LabelB1

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Record_LP

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Tangerine Dream – Rot Weiss (Essener Songtage) (1968)

FrontCover1Natürlich waren sie Pioniere.

Tangerine Dream (deutsch „Mandarinentraum“) ist eine Musikformation aus Deutschland, die vor allem wegen ihrer Pionierarbeit auf dem Gebiet der elektronischen Musik bedeutsam ist. So gilt die Band neben Ash Ra Tempel und Agitation Free als Wegbereiter der sogenannten Berliner Schule, während die frühe Phase der Gruppe auch zum Krautrock gezählt wird. Oft wird die Musik von Tangerine Dream auch dem Musikgenre New Age zugeordnet (so gab es z. B. eine Grammy-Nominierung in dieser Sparte), in Interviews distanziert sich die Band jedoch von dieser Kategorisierung. Eher lässt sich ihre Musik neben der gelegentlichen Kategorisierung Progressive Rock auch als sinfonische Musik oder als eine Form von Ambient mit Schwerpunkt auf elektronischer Klangerzeugung und mit Einflüssen aus der Rockmusik bezeichnen.

Tangerine Dream wurde im September 1967 von Edgar Froese gegründet. Der Bandname ist angelehnt an die Textzeile „Tangerine Trees and Marmalade Skies“ aus dem Lied Lucy in the Sky with Diamonds der Beatles.

Tangerine Dream01

Eine der ersten offiziellen Besetzungen lautet: Volker Hombach (Saxophon, Flöte, Geige), Lanse Hapshash (Schlagzeug), Kurt Herkenberg (Bass) und Edgar Froese (Gitarre). Das erste Konzert gab Tangerine Dream im Januar 1968 in der Mensa der Technischen Universität Berlin; bereits kurz danach traten sie bei den Essener Songtagen auf, dem damals größten Musikfestival in Deutschland mit über 40.000 Besuchern. Neben deutschen Gruppen wie Floh de Cologne oder Amon Düül spielten dort auch internationale Gruppen wie The Fugs oder The Mothers of Invention mit Frontmann Frank Zappa. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tangerine Dream mit elektronischer Musik noch nichts im Sinn. Zeitzeugen schrieben von einer „hartrockenden, aggressiven Gruppe mit Free-Jazz-Färbung“. (wikipedia)

Nun ja, der Rest ist Geschichte.

TangerineDreamLive1975

Hier ein Radiomittschnitt von den oben erwähnen Essener Songtagen (das Festival wurde übrigens von der Lufthansa gesponsert), die von vielen (aus meiner Sicht zurecht) als die Geburtstunde des Krautrocks definiert wird.

Wer damals allerdings „hartrockenden, aggressiven Gruppe mit Free-Jazz-Färbung“ gehört haben mag … muss doch ziemlich unter dem Einfluss chemischer Substanzen gestanden sein.

Tangerine Dream02

Nein, nein, bereits damals wabberten die elektrischen Instrumente freudestrahlend durch den Raum.

Meine Frau Gemahling raunte durch den Raum: „Weas ist dass denn für eine Musik ?“

Ich berichtete ihr freudestrahlend, dass die Musik aus der Kindergarten-Zeit von Tangerine Dream sein … nun gut … damit können wir es belassen.

Für mich weiterhin eine eminent wichtiges zeithistorisches Dokument, wenngleich ich das niht jeden Tag hören möchte.

BackCover1

Besetzung:
Edgar Froese (electronics, guitar)
Chris Karrer (guitar)
Klaus Schulze (electronics)
John Weinzierl (bass)

Edgar Froese

Titel:
01. Essener Songtage Teil 1 / 7.00
02. Essener Songtage Teil 2 / 10.04
03. Essener Songtage Teil 3 / 18.14

Konzertplakat

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