Herbert Grönemeyer – Live (1995)

FrontCover1Jetzt ein wahrer Ruhrpott-Star und Poet, der sich natürlich deutschlandweit einen ganz besonderen Ruf erworben hat.

Dieses Herbert Groenemeyer-live-Album aus dem Jahr 1995 enthält 18 Songs, die auf der Chaos-Tour in den Jahren 93 und 94 aufgenommen wurden. Dementsprechend enthält die Scheibe viele Tracks des Chaos-Albums. Ebenfalls zahlreich vertreten sind Hits der Platten „Bochum“, „Ö“ und „Luxus“.

Die großartigen Kompositionen Groenemeyers kommen bei solchen live-Auftritten endlich in angemessener Art und Weise zur Geltung. Vor allem die älteren Stücke wie „Bochum“ oder „Männer“ klingen in ihren Studio-Versionen doch ziemlich saft- und kraftlos; diesen typischen 80er-Sound mit viel Elektronik und wenigen Gitarren kann man sich heutzutage wirklich nicht mehr anhören, und so ist man froh, dass der Deutschrock-Poet im live-Bereich ein hervorragender Showmann und Sänger ist und stets von einer großartigen Rock-Band begleitet wurde und wird.

Das begeisterte Publikum erzeugt in Kombination mit dem druckvollen Sound und der packenden, emotionalen Performance der Musiker und natürlich des Sängers eine absolute Gänsehautatmosphäre – Groenemeyer live ist eine der mitreißendsten Platten im Pop-Musik-Business überhaupt.

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Dass die Texte Groenemeyers genauso ungewöhnlich wie ausdrucksstark sind, ist unbestritten. Der Songschreiber ist zweifellos in der Lage, die ganze Palette menschlicher Empfindungen in Worten und Musik auszudrücken.
Zu den besten Stücken auf der CD zählt für mich die Piano-Ballade „Kein Verlust“ mit seinen bitteren Zeilen, die menschliche Enttäuschung ausdrücken, und zwar in typischer Groenemeyer-Manier („…hast meine Schwäche genossen…auf mein Sentiment gebaut…meine Karten verraten – am anderen Tisch…“).

Ein weiterer großartiger, zum Klavier vorgetragener Song hat hingegen eine ganz andere Charakteristik: „Halt mich“ ist mit Sicherheit eines der schönsten Liebeslieder aller Zeiten, so viel Glück und Begeisterung steckt in dieser Komposition.
Neben den mitreißenden Rock-Nummern „Bochum“ und „Vollmond“ möchte ich noch den Mid-Tempo-Song „Land unter“ hervorheben.
Dieser vom Akkordeon begleitete Song hat eine wehmütige Charakteristik; man fühlt sich in eine rauhe, aber dennoch romantische Nordsee-Szenerie versetzt – Gänsehautfeeling pur.

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Auch die bislang unerwähnten Stücke dieser live-Platte wissen zu überzeugen. Die bis zur Mitte der 90er veröffentlichten Hits Groenemeyers sind allesamt vertreten. Hätte der Meister der deutschen Pop-Musik nicht mittlerweile weiteres, großartiges Songmaterial veröffentlicht, würde ich bei „Groenemeyer live“ von der ultimativen Herbert-Platte sprechen. Sie ist eine ausführliche Best-of-Scheibe mit live-Aufnahmen, die so gut wie alle Studio-Versionen der entsprechenden Songs durch diese unheimlich packende Stadion-Atmosphäre und die intelligenten, druckvollen Arrangements um Längen übertreffen. (Michael Schäfer)

In der Tat ein begeisterndes Album … da weiß ich gar nicht, welche Songs ich da hervorheben soll …

Doch. das ist „Sie“ (eine sensible Ballade über Männergewalt) und dann noch „Vollmond“ … da steht der Hammer !

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Besetzung:
Herbert Grönemeyer (vocals, keyboards)
Norbert Hamm (bass)
Jakob Hansonis (guitar)
Frank Kirchner (saxophone)
Alfred Kritzer (keyboards, accordion, vocals)
Nippy Noya (percussion)
Armin Rühl (drums)
Stefan Zobeley (guitar)

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Titel:
01. Chaos (Grönemeyer) 5.21
02. Deine Liebe klebt (Grönemeyer) 4.05
03. Kein Verlust (Grönemeyer) 4.15
04. Männer (Grönemeyer) 2.02
05. Kinder an die Macht (Grönemeyer) 2.27
06. Alkohol (Mrotzek/Hamm) 5.14
07. Land nter (Grönemeyer) 5.03
08. Morgenrot (Grönemeyer) 4.10
09. Halt mich (Grönemeyer) 3.32
10. Bochum (Grönemeyer) 4.13
11. Die Härte (Grönemeyer) 3.2
12. Sie (Grönemeyer) 3.44
13. Was soll das (Grönemeyer) 4.49
14. Vollmond (Grönemeyer) 6.10
15. Flugzeuge im Bauch (Grönemeyer) 4.23
16. Marie (Grönemeyer) 4.35
17. Mambo (Grönemeyer) 5.11
18. Ich hab dich lieb (Grönemeyer) 4.29

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Sie sieht in ihm den Filmriß
Das Leben abrupt gestoppt
Kann mit niemandem darüber reden
Das macht sie bekloppt
Es liegt Ewigkeiten zurück
Gelähmt, panisch als passiert es ihr jetzt
Gegenwärtig sein stierer Blick, seine Fäuste
Widerwärtig sein Atem, gehetzt
Sie hat versucht den Traum zu reparieren
Sich aus ihm zu befrei’n
Sie hat lange verzweifelt gewartet
Die Jahre zeigen kein Erbarmen
Das heilt keine Zeit
Immer auf Scherben laufen
Schweigen ein zu schweres Gewicht
Ohnmächtig gegen den Giganten

Seine Nächsten verrät man nicht

Die Nacht ist viel zu leise
Die Seele hämmert so laut
Die Vergangenheit kommt anfallartig
Gebrochen an dem ekligen Stau
Sie hat versucht den Traum zu reparieren
Sich aus ihm zu befrei’n
Sie hat lange verzweifelt gewartet
Die Jahre zeigen kein Erbarmen
Das heilt keine Zeit
Sie hat versucht den Traum zu reparieren
Sich aus ihm zu befrei’n
Sie hat lange verzweifelt gewartet
Die Jahre zeigen kein Erbarmen
Das heilt keine Zeit
Sie hat lange verzweifelt gewartet
Die Jahre zeigen kein Erbarmen
Das heilt keine Zeit

Les Eclairs – Ja oder nein (2011)

FrontCover1Nicht, dass mir hier die Avantarde-Musik so gänzlich flöten geht ..  !

Les Éclairs
sind Freya Hattenberger und Peter Simon.
Seit  2009  kooperieren  die  beiden  Kölner  Medienkünstler  als  Klangkunst  und  Performance-Duo.

Ihr  Ansatz  ist  es,  den  Prozess  der  Klangerzeugung  als  Performance  zu  verstehen.
Unmittelbar   erzeugte   Klänge   treffen   auf   Elemente   de r   Musique   concrète   und   der elektroakustischen Musik.
In  evokativen  Aktionen  erscheint  ihre  Musik  wie  ein Trip  durch  zerbrochene  Klangbilder, geräuschhafte  Soundscapes,  begleitet  vom  manchmal  träumerisch  wirkenden,  manchmal unheimlich  klingenden  Einsatz  der  menschlichen  Stimme.  Während  ihrer  Performances verschmelzen vor Ort-Improvisationen mit bereits arrangierten Klängen. Indem sie akustische Ereignisse  loopen  und  überlagern,  erforschen  Les  Éclairs  die  Poesie  des  Augenblicks  am Rande von Feedback und Verzerrung.

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Jeder Auftritt ist eine situationistische Reflektion auf den Kontext des Ortes. Ebenfalls greifen  Les Éclairs die spezifischen akustischen Charakteristika des Raumes in ihren Performances auf  und binden sie in ihre Aktionen mit ein.

Ihre erste CD „Ja oder Nein“ erschien im August 20 1 in der Klangkunstreihe „Lautsprecher/
CD Edition Museum Ostwall“.  (Quelle: nrw-museum.de)

Und hier ist sie !

Und was einem hier entgegenschallt ist schon atemberaubend aber zugleich auch verstörend. Natürlich so gar nichts für den Massengeschmack.

Die Klänge, man muss sie wohl auf sich zukommen lassen und dann heißt es: einlassen können. Gelingt nicht immer gleich gut, aber wenn es denn mal gelingt (ist wohl auch ne Frage der eigenen Schwingungen), dann kann es ein aufregendes Klangabenteuer werden.

Aber …. gute Nerven braucht man dennoch ! Und ein wenig Geduld … es könnte sich lohnen.

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Besetzung:
Freya Hattenberger (allerlei Gerätschaften)
Peter Simon (allerlei Gerätschaften)

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Titel:
01. Ja oder nein 6.32
02. Bru Sells 5.22
03. Quand he suis + Seul avec toi 3.48
04. Schwarze Schildkröte 6.27
05. Transit 4.52
06. Close 4.25
07. Something In Plastic 7.54

Komponiert, geschrieben und realisiert von Les Eclairs

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Hans Dieter Göbel – Texte zur Literatursoziologie (1971)

TitelMal was ganz anderes: Literatursoziologie !!!

Literatursoziologie ist die Wissenschaft von den gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen der Produktion, Distribution und Rezeption von Literatur.
Während die meisten Literaturtheorien die Verwiesenheit des individuellen Autors auf die gesellschaftlichen Bedingungen seines Schaffens anerkennen (mit bedeutenden Ausnahmen im russischen Formalismus, im New Criticism, im Strukturalismus und in der Dekonstruktion), untersucht die Literatursoziologie den Einfluss von Klasse, Geschlecht und politischem Interesse eines Autors, den „Zeitgeist“ einer spezifischen Epoche, auf die ökonomischen Rahmenbedingungen des Schriftstellerstands und des Buchhandels sowie auf die soziale Zuordnung und die Werte von literarischem Adressaten und Rezipienten. Hinzu kommt die Auslegung von Literaturkritik und -interpretation in Anbetracht ihrer gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.
Grundlage ist dabei das problematische Abbildverhältnis von Literatur und Gesellschaft. Wird die Literatur als reines Spiegelbild einer Gesellschaft interpretiert, geht ihr Anspruch auf ästhetische Autonomie verloren; ist die Kunst hingegen vollkommen autonom, werden alle soziologischen Fragestellungen an sie hinfällig.
Eine Mittelstellung zwischen beiden Extremen nimmt die Literaturtheorie Adornos ein: gerade weil Kunst die Gesellschaft radikal negiert, lässt sich anhand dessen, was sie konkret negiert, der Zustand einer Gesellschaft ablesen – sie ist zugleich autonom und fait social.

Eine Alternative hierzu ist Bourdieus Theorie des literarischen Feldes. Bourdieu geht davon aus, dass zwischen dem literarischen Schaffen eines Akteurs, seiner habituellen Wahrnehmung und Beurteilung der sozialen Welt sowie seiner sozialen Statusposition ein enger Zusammenhang besteht, der sich theoretisch als Strukturhomologie erfassen lässt.
Eine weitere Spielart moderner Literatursoziologie, die unter dem Begriff der systemtheoretischen Literaturwissenschaft firmiert und zu der auch die Empirische Literaturwissenschaft zu rechnen ist, versucht den Literaturbetrieb und seine Instanzen als Handlungs- oder Kommunikationssystem zu beschreiben.
Oft wird Literatur auch unter dem Aspekt der Utopie analysiert: sie wird nicht verstanden als Beschreibung dessen, was die Gesellschaft ist, sondern was sie sein sollte.

Anne Louise Germaine de Staël formuliert in De la littérature considérée dans ses rapports avec les institutions sociales (1800) deutlich die gesellschaftliche Bedingtheit der Literatur. Hippolyte Taine erklärt in seiner Geschichte der englischen Literatur (1863) literarische Werke durch den Rekurs auf drei Faktoren: der „Rasse“ seines Autors, seinem geographischen und „sozialen Milieu“ und seinem historischen „Moment“.
Doch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, mit der Entwicklung allgemeiner Methodologien der Soziologie, finden literatursoziologische Themen systematische Behandlung, etwa in den Analysen Georg Simmels, Max Webers und Georg Lukács‘, die allerdings nur geringe Resonanz auf die eigentliche literaturwissenschaftliche Forschung fanden. Auch Arnold Hausers bedeutendem Beitrag zur Sozialgeschichte der Kunst und Literatur (1953) war dieses Schicksal beschieden.
Beeinflusst von den publikumssoziologischen Thesen Robert Escarpits unternahm in den 1960ern Alphons Silbermann die empirische und statistische Erforschung der Literaturdistribution, -produktion und -rezeption, wobei der ästhetische Eigenwert des literarischen Kunstwerks ausgeblendet bleibt. Dieser rückt später ins Zentrum des Interesses von Lucien Goldmann und Pierre Bourdieu, die als Hauptvertreter eines genetischen Strukturalismus innerhalb der Literatursoziologie gelten und Aspekte horizontaler sowie vertikaler Differenzierung miteinander in Verbindung bringen.

In den Arbeiten der Frankfurter Schule, besonders von Walter Benjamin und Theodor W. Adorno, wird das Kunstwerk zur ‚geschichtsphilosophischen Sonnenuhr‘, die den jeweiligen historischen Entwicklungsstand einer Gesellschaft besonders klar ausdrückt.
In der heutigen Forschung sind marxistische und feministische Literaturtheorien besonders von literatursoziologischen Fragestellungen geprägt, welche im New Historicism ihren reinsten Ausdruck finden. Auch Theoretiker der Systemtheorie, der Semiotik oder der Diskursanalyse versuchen, an literatursoziologische Fragestellungen Anschluss zu gewinnen.
Das immer wieder nur kursorische Interesse der Soziologie an i. e. S. literatursoziologischen Fragen (in einem ganz brotlosen Forschungsfeld) hat insgesamt dazu geführt, dass seit den 1970er Jahren eine beachtliche literatursoziologische Erweiterung des Blickfeldes und der Analysen innerhalb der Literaturwissenschaft selbst stattgefunden hat. (Quelle: wikipedia)

Hier ein kleines Büchlein ( 62 Seiten) zu diesem Thema (und ja … ich finde das auch spannnend) aus dem Jahr 1971 und wenn ich das Jahr 1971 nenne … dann dürfte es den „Eingeweihten“ klar sein, dass die marxistische Betrachtung – auch zu diesem Thema – damals unerlässlich war.
Und das Büchlein bietet Informationen „über die drei Hauptrichtungen der Literatursoziologie:
  • die empirisch-positivistische Richtung
  • die Kritische Theorie
  • die Theorie des Sozialistischen Realismus

(Klappentext)

Und der Autor (über den ich leider so gar nichts in Erfahrung bringen konnte) hat wahrlich eine belesene Fleißaufgabe geleistet.

Und ich sehe ihn vor mir … an der Schreibmaschine … beseelt von dem Thema auf der Tastatur einer mechanischen Schreibmaschine tippend, möglicherweise mit einem Glas Rotwein und einer Zigarettenkippe im Mundwinkel …

Und ja, ich liebe dieses Bild ….  denn ich habe mich damals (oder bzw. ein paar Jahre später) mich selbst mit Begeisterung über Sekundärliteratur dieser Art gestürzt …

Von daher ist diese Präsentation jener Zeit gewidmet, in der Quer- und Vordenker die Möglichkeit hatten, sich zu artikulieren … und das gesellschaftliche Klima dafür auch ein wenig offen dafür war.

Dieses Büchlein habe ich neulich einfach mal so erworben, die Unterstreichungen und gelegentlichen Anmerkungen stammen also nicht von mir … und besonders nett: dem Buch lag noch die Originalquittung aus dem Jahr 1971 bei (insgesamt gab von diesem Buch 3 Auflagen; dies hier ist die Erstauflage)

Und wer jetzt denkt, der Betreiber dieses Blogs ist ein bisschen Bluna … Widerspruch wird nicht erfolgen.
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Inhaltsverzeichnis (Auszug)

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So sah das damals aus: Die Quittung für den Kauf dieses Buches (datiert: 04.11.1971)

Richard Germer – Seemannsgarn (1974)

FrontCover1Diesem blog kann man durchaus vorwerfen, dass er bei seiner Auswahl der Artefakte einen deutlichen Südstaaten-Schwerpunkt hat; nun das rührt von meiner Herkunft her und der damit verbundenen stärkeren Material-Sammlung.

Aber: ich halte durchaus meine Augen offen, um auch andere Regionen des deutschprachigen Raums angemessen zu würdigen.

Hier nun also wiedeer  ein Doppelalbum, voll mit hanseatischem Frohsinn:

Richard Germer (* 4. November 1900 in Hamburg-Barmbek; † 12. September 1993) war jahrzehntelang einer der populärsten Hamburger Volkssänger und Komponisten. Er war bekannt für seine heimatnahen norddeutschen Texte („Garnich um kümmern!“) und hieß auch Der Mann mit der Laute. Berühmt sind seine Auftritte mit anderen Hamburger Originalen wie Heidi Kabel.

Er war der Stiefvater von Hans-Olaf Henkel.

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Richard Germer erzählte im Jahr 1950:

„Eigentlich bin ich gelernter Kaufmann. Ich habe mit Zucker angefangen. Aber nebenbei war ich begeisterter Wandervogel. Mit zwanzig Jahren bekam ich bei der ersten Jugendtagung in Heidelberg den ersten Preis, und von da ab rollte der Laden von ganz allein. Überall, wo in Hamburg was los ist, bei Vereinsfesten, Betriebsfeiern, Betriebsausflügen, wollte man mich haben. 1925 kam ich zum Rundfunksender. Es war eine Liebe auf den ersten Blick, und wir sind uns treu geblieben, der Rundfunk und ich. Meine größten Erfolge habe ich immer mit meinen Hamburger Liedern. Es sind plattdeutsche und hochdeutsche Lieder, die ich im Laufe der Jahre in ganz Deutschland bekannt gemacht habe. Viele davon habe ich selbst vertont nach den Gedichten unserer Heimatautoren wie Gorch Fock, Rudolf Kinau, Heinrich Deiters, Otto Franz Grund, Hermann Löns und Hans Leip. In letzter Zeit habe ich auch kabarettistisch gearbeitet, aber meine eigentliche Liebe gehört doch dem Volkslied. Es ist mein großer Kummer, dass das Volkslied, das früher bei jeder festlichen Gelegenheit mit Begeisterung aufgenommen wurde, heute so sehr als Stiefkind behandelt wird. Und so hoffe ich, dass ich mit meiner Arbeit dazu beitragen kann, meinem geliebten Stiefkind wieder seinen rechten Platz zu erobern.“ (Quelle wikipedia)

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Dieses Doppelalbum ist quasi so ne Art Mega-Best-Of, vornehmlich mit Einspielungen aus den 50er Jahren, aber damit nicht genug:

„Richsard Germer singt vertraute und auch neue Songs zur Laute. Und in Ölzeug und Südwester spielt das Buddelschifforchester“ heißt es so niedlich auf dem Cover.

Eines der „neueren“ Lieder muss wohl „Das Chanson von der Hühnerbouillon“ sein, denn darin weiss Richard Germer zu berichten, dass diese Suppe auch „selbst Hippies und Gammler“ schmeckt.

Hamburg als Tor zur Welt, die Lieder erzählen davon. Daher werden auch so einige exotische Orte thematisiert … aber letzlich nur, um zu verkünden, dass es in der Heimat dann doch am schönsten ist („Einmal noch nachBomby“).

Anders als Heidi Kabel ist Richard Germer mittlerweile eher in Vergessenheit geraten; hier darf er dann noch mal aufblühen …

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Besetzung:
Richard Germer (vocals, lute)
+
ein Haufen unbekannter Studiomusiker

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Titel:
01. Die Reise nach Helgoland (Schrammel/Breuer/Köllisch/Germer) 4.48
02. An de Alster, an de Elbe, an de Bill (Strassman/Rothenburg) 2.48
03. Baltimore-Shanty (Traditional/Breuer) 2.45
04. WEnn das man stimmt (Germer/Strandt) 2.52
05. Seeräuber-Ballade (Germer/Reuß/Löwenstein) 3.56
06. Gaanich um kümmern (Germer/Strandt) 3.2
07. Seemannsgarn (Germer/Strandt) 3.17
08. Hering und Makrele (Germer/Strandt) 3.00
09. La Paloma (Yradier) 4.28
10. Die Story von Mary (Germer/Strandt) 3.18
11. Alt- und Neu-Hamburg (Germer/Strandt) 2.40
12. Das wäre noch mal was (Germer/Strandt) 3.32
13. Ständchen an Paula (Germer/Pein) 3.18
14. Das Chanson von der Hühnerbouillon (Germer/Strandt) 4.18
15. Alo-Ahe (Traditional) 2.12
16. So was dummes (Germer/Strandt) 3.00
17. Dat Leed von´n Grog (Prigge) 2.20
18. Die Hamburg-Hessen-Story (Germer/Strandt) 2.38
19. Einmal noch nach Bombay (Germer/Leip) 3.59
20. Rum aus Jamaika (Germer/Tolcke) 3.21
21. An de Eck von de Steenstroot (Richards/Rothenburg) 2.31
22. Das Lied vom Faß Aquavit (Germer/Strandt) 3.20
23. Rolling Home (Traditional) 1.43
24. Un denn segelt wi so langsam rund Kap Horn (Prigge) 3.10

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Franz-David Baumann + Luis Murschetz – Der Maulwurf Grabowski + Der Hamster Radel (1992)

FrontCover1Die geneigten Leser dieser Blogs (oder auch Laden genannt) mögen sich vielleicht gelegentlich wundern, warum hier auch immer wieder „Kinderkram“ prsäentiert wird.

Nun, diese Frage lässt sich eigentlich mehrfach beantworten.

Zum einen dient dieser blog ja gewissermaßen als Dokumentationszentrum für deutsches Kultur- und Geistesgut aller Art (man könnte das ja auch als Ramschladen bezeichnen), zum anderen (und das ist mir erst im Laufe der Zeit klargeworden), dass dieser blog wohl auch dazu dient, eigene biographische Prägungen zu reflektieren … und nachdem ich ja nicht nur auch mal ein Kind war, sondern dann auch als Vater und mittlerweile auch als Großvater die Kindheitszeit aus nunmehr drei unterschiedlichen Perspektiven erlebt, ist mir das Thema „Kinderkram“ weiterhin sehr wichtig.

Und die Geschichte vom Maulwurf Grabowski ist untrennbar mit meiner Zeit als Vater verbunden, denn ich weiß nicht wie oft ich dieses bezaubernde Bilderbuch meinen Töchtern vorgelesen habe.

Verfasst wurde das Buch von Luis Murschetz:

Luis Murschetz (* 7. Januar 1936 in Velenje, Untersteiermark) ist ein Karikaturist und Kinderbuchautor.
Luis Murschetz studierte sechs Semester an einer Maschinenbaufachschule und arbeitete in einer Fabrik; anschließend besuchte die Schule für angewandte Kunst in Graz.
Später zeichnete er für eine Werbeagentur in Rotterdam ein Jahr lang Gebrauchsgraphik und

Murschetz

Luis Murschetz

Sportkarikaturen. Weitere Stationen waren Feldkirchen und München (beides Deutschland), wo 1967 erste Zeichnungen in der Süddeutschen Zeitung erschienen. Seit 1971 zeichnete Luis Murschetz als Nachfolger von Paul Flora politische Karikaturen für die Wochenzeitung Die Zeit (Hamburg); diese Tätigkeit endete 2010.

Er beschäftigt sich nicht ausschließlich mit Karikaturen, sondern er zeichnet auch „düstere“ Dinge wie beispielsweise Vampire oder Monster.
Im Jahr 1972 waren Werke von Luis Murschetz Bestandteil der Ausstellung Sieben phantastische Humoristen von der Zürcher Galerie Daniel Keel, die durch Deutschland wanderte.
Noch im selben Jahr erschien sein erstes Kinderbuch Der Maulwurf Grabowski, das seitdem in zehn Sprachen, darunter auch Japanisch, übersetzt wurde.

Luis Murschetz über sich selber: Ich will nur unterhalten, nicht erziehen. Er ist Vater der Bühnenbildnerin und Illustratorin Annette Murschetz. (Quelle: Wikipedia)

Hier nun das sehr sympathische Hörbuch dieses Klassikers der Kinderliteratur.

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„Grabowski lebte unter der großen bunten Wiese am Stadtrand.“ Er führt ein beschauliches, zufriedenes Maulwurfleben und tut, was Maulwürfe eben so tun: er gräbt Gänge unter die Wiese und wirft kleine Erdhügel auf. Mit dem Bauern, dem die Wiese gehört, kommt er ganz gut klar, nur die Krähen im Wald, die meidet er lieber. Als eines Tages unzählige Lastwagen und Baumaschinen anrücken, ist es mit der Ruhe und Behaglichkeit vorbei. Auf Grabowskis Wiese sollen Hochhäuser und Tiefgaragen entstehen. Da ist kein Platz mehr für den Maulwurf – er muss sich eine neue Wiese suchen. Mit seiner ergreifenden Geschichte vom Maulwurf Grabowski setzt Luis Murschetz ein zeitloses Zeichen für den bewussten Umgang mit der Natur.

Auf der Seite 2 dann die Geschichte von „Hamster Radel“ … und ich brauch mich wahrlich nicht beschweren, wenn diese Geschichte – fast wie von Geisterhand – auf meinen Schreibtisch geflattert ist … stöhne ich doch mehr als einmal, dass ich mir beruflich oft wie ein Hamster im Rad fühle.

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„Radel muß im Laufrädchen als Kundschafts-Köder ein ärmliches Leben fristen, bis er zusammen mit anderen Hamstern der Stadt ausbricht, sein Holzgefängnis verlassen kann und in einem Weizenfeld köstliche Unterkunft findet – ganz nahe bei der Wiese, wo Maulwurf Grabowski wohnt.
Murschetz erzählt die Geschichte seines kleinen Helden
mit den schwarzen Knopfaugen so rührend und bezaubernd
in Worten und Bildern, daß sich jedes Kind das Happy-End hinterm Rübenfeld wünscht. Besonders dann, wenn es als Großstadtkind in der engen Stadtwohnung auch nicht viel mehr darf, als sich im Spielkäfig von Großen das letzte Restchen Abenteuer verwalten lassen.“ (Die Zeit)

So isses …

Und ach ja, der Maulwurf Grabowski übernimmt auch hier eine Rolle !

Dieses Hörbuch ist nur deshalb ganz zauberhaft, weil der Sprecher, Hans Kornbichler eine so arg angenehme Erzählstimme hat, sondern auch deshalb weil die begleitende Musik von Franz-David Baumann mehr als nur kleine Kostbarkeiten sind. Er uns sein Panama Ensemble hatten schon auf sich aufmerksam gemacht, als sie Janosch Bücher vertonten !

 

Baumann

Franz-David Baumann

 

Besetzung:
Hans Kornbichler  (Sprecher)
+
Panama Ensemble:
Franz Bauer (drums, vibraphone)
Franz-David Baumann (trumpet, fluegelhorn)
Leonard Heller (piano)
Dorothea Meindl (flute)
Philipp von Morgen (violoncello)
Thomas Punzmann (Saxophone)
David Wolf (clarinet)

Musikalische Leitung: Franz-David Baumann

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Titel:

Der Maulwurf Grabowski:
01. Musikalische Einleitung (Baumann) 2.47
02. Musikalisches Vorspiel (Baumann) 0.18
03. Der Maulwurf Grabowski (Murschetz) 9.46
04. Musikalischer Ausklang (Baumann) 0.36

Der Hamster Radel:
05. Musikalische Einleitung (Baumann) 1.16
06. Der Hamster Radel (Murschetz) 11.08
07. Musikalischer Ausklang (Baumann) 2.12

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DieBücher

Die Bücher zum Hörbuch

 

Charles Blackwell Orchester – Classics With A Beat (1965)

FrontCover1Erst habe ich gedacht … na klar, wiedermal so ein englisch klingender Phantasiename für ein deutsches Orchester … Weit gefehlt: denn diesen Charles Blackwell gab´s wirklich !

Charles Blackwell (* 20 Mai 1940, in London, England) war eine feste Größe in der britischen Unterhaltungsmusik.

Bereits 1958 kam er unter die Fittiche des Soundbastlers Joe Meek und dann ging´s eigentlich Schlag auf Schlag. Er produzierte Hits für John Leyton, Tom Jons und Engelbert Humperdinck. Und weitere Stars gaben sich bei ihm die Klinke: P.J. Proby, Michel Polnareff ,  Françoise Hardy  und, und, und.

Weitere Namen gefällig ?

Shirley Bassey, Lena Horne, Buddy Greco, Billy Fury, Adam Faith, Marlene Dietrich, Paul Anka, Brigitte Bardot, Lulu, Vera Lynn, Slim Whitman, Bobby Goldsboro, Dionne Warwick, Gene Pitney, Brook Benton, Del Shannon und Jackie DeShannon.

Daneben Musik für diverse UK Fernsehserie und Shows …

Und 2006 nahm er eine Version on „Ode an die Freude“ für das Europäische Parlament auf …
AlternativesFRontCover(Japan)

Alternatives Frontcover aus Japan (!)

Aber zurück in das Jahr 1964 … hier nahm er dann auch speziell für den deutschen Markt diese LP auf … Klassiker der Klassik im Beatgewand bekleidet.
Und das klingt zuweilen schräg, zuweilen durchgeknallt, zuweilen avantgardistisch, überwiegend pfiffig … vermutlich einer der ersten Versuche, den neuen Sound jener Jahre auf klassische Kompositionen anzuwenden.
Geholfen haben ihm dabei u.a. der legendäre Gitarrist Big Jim Sullivan und Bobby Graham, einer damals gefragtesten Sessiondrummer in good old England.
BobbyGraham

 

Keine wirkliche Sensation, aber dennoch ein außergewöhnliches Album Und da gab´s dann noch ein weiteres Album, das hieß dann „Folksongs With A Beat“ … habe ich (noch) nicht, aber mein Jagdinstinkt ist geweckt ….

 

CharlesBlackwell_1962

Charles Blackwell, 1962

Besetzung:
Charles Blackwell Orchester
+
Bobby Graham (drums)
Big Jim Sullivan (guitar)

BackCover1

Titel:
01. Eine Kleine Beatmusik (Mozart/Blackwell) 2.35
02. Shocking Miss Carmen! (Bizet/Blackwell) 3.22
03. Tschaikowsky Nitschewo (Tschaikowsky/Blackwell) 2.36
04. The Bumble-Beat (Rimskij-Korsakow/Blackwell) 2.27
05. Tornado a la Rossini (Rossini/Blackwell) 2.51
06. Keep Smiling, Mr. Dvořák (Dvořák/Graham) 2.21
07. I Like Beathoven (Beethoven/Blackwell) 2.06
08. Rigoletto On The Rocks (Verdi/Blackwell) 2.30
09. Olé Bizet! (Bizet/Blackwell) 2.15
10. Tannhäuser’s Guitar (Wagner/Sullivan) 2.15
11. The End (Schubert/Blackwell) 3.03
12. Verdi Very Dry (Verdi/Blackwell) 2.32

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Big Jim Sullivan

Big Jim Sullivan mit Nancy Sinatra

 

 

Ich bin dann mal weg …

… zumindest für die nächsten Tage.

Mein Weg führt mich diesmal nach Dortmund und dort werde ich mir z.B. das DFB Fußball-Museum anschauen … aber auch weitere Streifzüge durch die Ruhrmetropole sind geplant … Man schauen, was meine flinken Augen so alles entdecken.

 

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Älteste bekannte Dortmunder Ansicht, 1470

 
Und nachdem ich mit einigen Lesern dieses Blogs auch per WhatsApp verbunden bin, ein kleiner Hinweis: WhatsApp funktioniert bei mir momentan nicht (weiß der Teufel, warum) …

Ab kommenden Montag, den 27. April bin ich dann wieder da … und mache auch hier unverdrossen weiter.

Bis dahin wünsche ich allen treuen Lesern eine wunderbare Zeit  !

 

Verschiedene Interpreten – Wunschkonzert (At Your Request) (50er Jahre)

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Wie zum Teufel kommt eine australische Plattenfirma (Sitz in Sydney, gegründet in den frühen 50er Jahren) dazu,  sentimental-kitschiges deutsches Liedgut in Australien zu veröffentlichen und das in den 50er Jahren ?

Nun Carinia Records hatten sich scheinbar darauf spezialisiert, europäische Musik in den jeweiligen Originalfassungen auf dem 5. Kontinent zu veröffentlichen und das nicht zu knapp. Auf der Rückseite dieser 10″ LP gibt es dann noch Hinweise auf Musik von Vico Torriani sowie auf Semplaer mit Titeln wie „Die Reeperbahn, die Reeperbahn“, „Texas Klänge“, „Für Stand und Land“ usw.

Hier gibt es Titel von Rudi Hofstetter (mit dem Karl Loube Orchester), den Lehmann Gesangssolisten, Erni Bieler und Leila Negra (die eine beeindruckende Biographie aufzuweisen hat; siehe den entsprechenden Wikipedia Artikel), die nur mit einem Titel vertreten ist.

 

RudiHofstetter

Rudi Hofstetter

 

Musikalisch wird hier überwiegend sentimentales zum besten gegeben: Titel wie „Wo der Wildbach rauscht“ oder Das muntere Rehlein“ führen uns direkt und ganz tief in die 50er Jahre.

Und zur Melodie von „Mariechen sass weinend im Garten“ wurde bei meiner 1. Hochzeit von Freunden ein eigener Text vorgetragen … man sieht, solche Lieder haben sich in das kollektive Kulturgut eines ganzen Landes eingebrannt.

Und wie zum Teufel hat dann diese LP wieder den Weg zurück nach Deutschland gefunden ? Ich kann mir lebhaft denken, dass sich dahinter eine interessante Geschichte verbirgt.

Ich empfehle diese Platte auch für die Winterzeit: Das zu hörende knistern hört sich einfach heimelig an … und erspart soundmäßig den offenen Kamin mit knisterndem Feuer.

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Titel:
01. Lehmann Gesangssolisten: Müde kehrt ein Wanderer (Traditional) 3.20
02. Lehmann Gesangssolisten: Nur ein Jäger allein (Garbriel) 3.08
03. Rudi Hofstetter & Karl Loube Orchester: Weisse Chrysanthemen (Ujvari) 3.18
04. Ernst Bieler + Rudi Hofstetter & Karl Loube Orchester: Das muntere Rehlein (Berbür) 2.58
05. Leila Negra & Karl Loube Orchester: Mamatschi (Schima/Kappus) 3.21
06. Rudi Hofstetter Terzett & Wiener Tanz Orchester: Wo der Wildbach rauscht (Schmitz/Schlösser) 2.52
07. Lehmann Gesangsolisten: Mariechen sass weinend im Garten (Traditional) 2.59
08. Lehmann Gesangsolisten: Arme kleine Marei (Zeisner/Meder) 2.46

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(Diesmal ohne Passwort)

James Fenimore Cooper – Ledertrumpf – Teil 1: Der Wildtöter (Film – ZDF) (1969)

TitelEs gab ja nicht nur Karl May, Old Shtterhand und Winnetou ..  Piere Brice und Lex Barker ….nein es gab auch den Lederstrumpf und … Hellmut Lange.

Und es gab auch jene damals atemberaubende Lederstrumpf Verfilmung im ZDF (die berühmt-berüchtigten ZDF Vierteiler zur Weihnachtszeit), die alle Knabenherzen höher schlagen ließ.

Nat Bumppo hat das Tal, in dem er aufgewachsen ist, verlassen, weil ihn die unbekannten Wälder und Seen anziehen. Sein erstes dramatisches Abenteuer, der lebensgefährliche Zusammenstoß mit einer Gruppe von Mohikanern, beschert ihm nicht nur die Begegnung mit einem weisen und uralten Indianer, der im Sterben liegt, sondern auch mit dem jungen Chingachgook, der sein Freund wird. Nat, der wegen seiner Lederkleider von den Indianern „Lederstrumpf“ genannt wird, schließt sich den Mohikanern an und lebt bei ihnen. Als seine Freunde Hetty, Harry March und Tom Hutter sowie Chingachgooks Braut von den Irokesen gefangen genommen werden, macht Nat sich auf, sie zu befreien…
Nach dem berühmten Abenteuerroman von James Fenimore Cooper (1789-1851) drehte der französische Regisseur Pierre-Gaspard Huit diese Auftaktfolge des rountiniert inszenierten und gespielten Weihnachts-Vierteilers, der bei seiner Erstausstrahlung 1969 für leergefegte Straßen sorgte. Unvergessen: Hellmut Lange, der später viele Jahre lang „Kennen Sie Kino?“ moderierte, in seiner wohl berühmtesten Rolle des Nat Bumpoo. Auch in den restlichen drei Teilen („Lederstrumpf: Der letzte Mohikaner“, „Lederstrumpf: Das Fort am Biberfluss“, „Lederstrumpf: Die Prärie“) schlüpfte Lange in diese Rolle. Die künstlerische Leitung des Vierteilers lag bei Drehbuchautor Walter Ulbrich, der auch für weitere Weihnachts-Vierteiler wie „Die Schatzinsel“, „Der Seewolf“ und „Lockruf des Goldes“ verantwortlich zeichnete. „Lederstrumpf“ bleibt bis heute ein Höhepunkt deutscher TV-Unterhaltung, der für seine Zeit allerdings einige Brutalitäten aufweist. (Quelle: http://www.prisma.de)

Na, ja, das mit den Brutalitäten hält sich wahrhaft in Grenzen (aber die Sehgewohnheiten haben sich halt auch inzwischen ganz gewaltig geändert).

Interessant fand ich bei diesem ersten Teil, dass zum einen das Thema „Alle Menschen sind gleich“ desöfteren thematisiert wurde (naürlich von den Indianern) und dass am Anfang des Films jene noch nicht zerstörten Naturlandschaften gepriesen wurden … als damals 14 jähriger hörte ich schon Jimi Hendrix, konnte mich aber auch noch für Filme dieser Art begeistert (na ja … so ist das halt in den Zeiten der Adoleszenz).

 

Besetzung:
Sophie Agacinski (Judith Hutter)
Hellmuth Lange (Lederstrumpf)
Jackie Lombard (Wa-ta-wah)
Pierre Massimi (Chingachgook)
Charles Moulin (Tom Hutter)
Patrick Peuvion (Harry March)
Colea Rautu (Gespaltene Eiche)
Thekla Carola Wied (Hetty Hutter)
+
u.v.a.
Drehbuch:
Paul Andreota . Jacques Rémy – Walter Ulbrich

Regie: Jean Dréville – Pierre Gaspard-Huit – Sergiu Nicolaescu

 

Und hier eine kleine Flut (weil ich halt so begeistert war von diesem Wiedersehen) von Szenenbildern .. und jeder kann sich ja aussuchen, welches Bild  am meisten anspricht:

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Chinachgook

 

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Jetzt wird´s gruselig (Teil 1)

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Jetzt wird´s gruselig (Teil 2)

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Jetzt wird´s gruselig (Teil 3)

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Szenenbild44

Wo sind all die Indianer hin
Wann verlor das große Ziel den Sinn
Dieses alte Bild aus der Kinderzeit
Zeigt alle Brüder vom Stamm der Gerechtigkeit
Wir waren bunt bemalt und mit wildem Schrei
Stand jeder stolze Krieger den Schwachen bei
Unser Ehrenwort war heilig
Nur ein Bleichgesicht betrog
Und es waren gute Jahre
Bis der erste sich belog
Wo sind all die Indianer hin
Wann verlor das große Ziel den Sinn
So wie Chingachgook für das Gute stehn
Als letzter Mohikaner unter Geiern nach dem Rechten sehn
Der „Kleine Büffel“ spielt heute Boss,
Er zog mit Papis Firma das große Los
„Geschmeidige Natter“ sortiert die Post,
Und in seiner Freizeit sagt er meistens „Prost!“
Und die Friedenspfeife baumelt
über’m Videogerät
Wieviel Träume dürfen platzen
Ohne dass man sich verrät
Wo sind all die Indianer hin
Wann verlor das große Ziel den Sinn
So wie Chingachgook für das Gute stehn
Als letzter Mohikaner unter Geiern nach dem Rechten sehn
Es gibt noch ein paar wenige vom Stamme der Schoschonen
Die finden sich, erkennen sich am Blick
Und deren gute Taten kann man nur durch Freundschaft belohnen
Sie nehmen ein Versprechen nie zurück
(Hartmut Engler von der Gruppe „Pur“)

 

James Fenimore Cooper – Der Wildtöter (Hörspiel) (1974)

FrontCover1Es gab ja nicht nur Karl May, der das Herz aller Jungs erreichte, nein da gab es noch jenen James Fenimore Cooper aus den USA, der es sich wohl auch zur Aufgabe gemacht hat, die Indianer nicht nur als „räudige Rothäute“ zu skizzieren und dafür diente ihm die Geschichtensammlung „Lederstrumpf“:

Lederstrumpf (engl. Originaltitel The Leatherstocking Tales) ist ein Romanzyklus des amerikanischen Schriftstellers James Fenimore Cooper (1789–1851).
J. F. Coopers Roman Der Spion (The Spy, 1821), der als der erste bedeutende historische Roman der amerikanischen Literatur gilt, wurde von den Lesern begeistert aufgenommen. Der Schriftsteller hatte offenbar das amerikanische Nationalgefühl seiner Zeit getroffen und entschied sich, auch für seine nächsten Romane Themen aus der Geschichte seines Landes aufzugreifen. Als Modell wählte J. F. Cooper die Waverley-Romane (1814) des schottischen Schriftstellers Walter Scott. Als Zentralgestalt schuf er einen amerikanischen Typ, einen Jäger und Fallensteller, der an der Grenze zur Zivilisation lebt.

The Pioneers (1823) erschien als der erste Band der Lederstrumpf-Serie, die weltberühmt werden sollte. Im Verlauf von fast 20 Jahren folgten dann The Last of the Mohicans (1826), The Prairie (1827), The Pathfinder (1840), The Deerslayer (1841). In den Romanen wird, wenn auch nicht in chronologischer Folge, der Lebensweg des Waldläufers Natty Bumppo, genannt „Lederstrumpf“, nachgezeichnet.

James Fenimore Cooper

James Fenimore Cooper

Die Lederstrumpf-Romane waren ursprünglich nicht als Reihe geplant. Erst aufgrund der außerordentlich guten Aufnahme, die die Romane bei den Lesern fanden, schrieb J. F. Cooper die einzelnen Fortsetzungen. Dabei spielen die Romane, wie man anhand der historischen Bezüge und an Coopers Hinweisen erkennen kann, in unterschiedlichen Zeiten. Die Zeitspanne der Handlung erstreckt sich über rund 60 Jahre und korreliert nicht mit der Reihenfolge der Veröffentlichung der Bücher. (Quelle: Wikipedia)
Hier der erste Teil des Lederstrumpfs in einem Hörspiel mit Hellmut Lange:
Der Wildtöter, englischer Originaltitel The Deerslayer, or The First War Path, ist ein 1841 veröffentlichter Abenteuerroman des amerikanischen Schriftstellers James Fenimore Cooper (1789–1851). Der Wildtöter erschien als letzter Band des fünfteiligen Lederstrumpf-Zyklus. Im chronologischen Handlungsablauf der Serie bildet der Roman den ersten Band. Die deutschsprachige Ausgaben des Romans erschien 1841 in einer Übersetzung von Gustav Pfizer und unter dem Titel Der Hirschtöter von Otto von Czarnowski.

Alte Buchausgaben

Alte Buchausgaben

Im 18. Jahrhundert in den englischen Kolonien Nordamerikas: Der Abenteurer Nathaniel „Nat“ Bumppo (= Wildtöter, Falkenauge, Lederstrumpf) dringt entgegen der Warnung eines entgegenkommenden Siedlerpaares ins Indianerland ein, wo er einen befreundeten Bauern besuchen will. Dessen Hof findet er verlassen von seinem Freund, jedoch besetzt von Indianern vor. Er folgt ihrer Aufforderung, dem Sterben eines alten Häuptlings beizuwohnen und sie in ihr Lager zu begleiten. Dort, bei den Mohikanern, schließt er Blutsbrüderschaft mit Chingachgook. Wenig später wird die diesem versprochene Squaw, Wah-Ta-Wah, von feindlichen Indianern, den Mingos, verschleppt. Die beiden Freunde beschließen, auf getrennten Wegen in deren Lager vorzudringen, um sie zu befreien. Nat trifft dabei auf den Waldläufer Harry March und später auf dessen Freund Tom Hutter. Hutter bewohnt mit seinen Töchtern Judith und Hetty einen Pfahlbau auf dem Glimmersee. Hutter und March geraten im weiteren Verlauf ebenfalls in die Hand der Mingos. Nathaniel kauft die beiden frei, Wah-Ta-Wah erhält er dabei als Dreingabe. Bei einem Schusswechsel unmittelbar nach den Verhandlungen kommt Hetty, die zuvor bereits auf eigene Faust im feindlichen Lager für die Gefangenen interveniert hat, ums Leben. Nach diesem Zwischenfall liegen die Dinge wieder anders. Während die Squaw selbst fliehen kann, gerät statt ihrer Nat in die Fänge der Mingos, aus denen er von Chingachgook befreit wird. (Quelle: wikipedia)

Dieses Hörspiel war damals wohl deshalb so interessant, da der Schauspieler Hellmut Lange hier nicht nur die Hauptrolle übernommen hat, sondern er war der Lederstrumpf in Deutschland, denn in dem ZDF Vierteiler aus dem Jahr 1969 spielte er ebenfalls – und zwar mit großem Erfolg – den Lederstrumpf (demnächst hier in der Videothek).

Auch wenn ich 1974 schon längst aus dem Alter war, dass mich sowas damals vom Hocker gehauen hätte … eine liebevoll-aufregende Produktion, bei der man sich wider mal nur zu gut vorstellen kann … wie atemlos die damalige Zielgruppe diesem Hörspiel gelauscht hat.
HellmutLange

Hellmut Lange als Lederstrumpf

Besetzung:
Rudolf Fenner (Gespaltene Eiche)
Rudolf H. Herget (Harry March)
Werner Hinz (Tom Hutter)
Ingeborg Kallweit (Judith)
Heike Kintzel (Wah ta wah)
Hellmut Lange (Lederstrumpf)

Hans Paetsch (Erzähler)
Reinhilt Schneider (Hetty)
Michael Weckler (Chingachgook)
+
diverse Indianer
Hörspielbearbeitung: Gerd von Hassler
Regieassistenz: Hella von der Osten-Sacken
Regie: Konrad Halver
Musik: Bert Brac
Erzählung von James Fenimore Cooper
BackCover1

Titel:
01. Der Wildtöter (Teil 1) 20.16
02. Der Wildtöter (Teil 2) 22.13

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