Henrik Freischlader (* 3. November 1982 in Köln) ist ein deutscher Bluesgitarrist und -sänger.
Bereits in früher Kindheit begann Henrik Freischlader, Gitarre und Schlagzeug zu spielen. Darüber hinaus spielt er auch Bass und diverse andere Instrumente, deren Beherrschung er sich autodidaktisch aneignete. Erste Erfolge als Gitarrist und Sänger verzeichnete Henrik Freischlader mit diversen Blues-Bands, darunter Lash und Bluescream, vor allem im Bergischen Land und am Niederrhein. Seine Hauptwirkungsstätte war sein damaliger Wohnort Wuppertal. Der Durchbruch auf nationaler Ebene gelang ihm mit dem im März 2006 bei ZYX Music erschienenen Album The Blues der 2004 gegründeten Henrik Freischlader Band, deren Mitglieder neben ihm Oliver Schmellenkamp am Bass und zunächst Daniel Guthausen, dann Dirk Sengotta und ab 2012 Björn Krüger am Schlagzeug waren.
Ende 2014 löste Freischlader die Band nach der Night Train to Budapest Farewell Tour auf – letzte Mitglieder waren Theofilos Fotiadis (Bass), Dirk Sengotta (Schlagzeug) und Moritz Fuhrhop (Hammond-Orgel). 2016 tat er sich mit Alex Grube (Bass) und Carl-Michael Grabinger (Schlagzeug) zusammen und nahm unter dem Namen Henrik Freischlader Trio das Album Openness auf.
2009 gründete Freischlader sein eigenes Musiklabel Cable Car Records, mit dem er nach eigenem Bekunden „seine musikalischen Projekte und Experimente verwirklichen“ will. Seine Studio-Soloalben hat er quasi im Alleingang eingespielt. Auf seinem Album Still Frame Replay wirkt Joe Bonamassa mit. Seit einigen Jahren arbeitet Freischlader als Multiinstrumentalist und Komponist auch mit anderen Künstlern zusammen. Zudem produzierte er jeweils zwei Alben für die kanadische Künstlerin Layla Zoe und den Saxophonisten und Sänger Tommy Schneller.
2017 gründete er wieder eine neue Henrik Freischlader Band, der außer ihm Moritz Meinschäfer (Schlagzeug), Harrison Larner-Main (Gesang und Gitarre), Armin Alic (Bass), Dániel Szebényi (Keyboard), Marco Zügner (Saxofon), Linda Sutti und Joanne Kasner (beide Gesang) angehören. Zwischenzeitlich haben die beiden Sängerinnen und Larner-Main die Band wieder verlassen. Szebényi wurde zwischenzeitlich durch Roman Babik ersetzt. Mit den verbleibenden Musikern tourt Freischlader durch Deutschland und die umgebenden Länder.
Nach zwei Jahren coronabedingter Live-Zwangspause geht die Henrik Freischlader Band 2022 wieder als Quartett auf Tournee: Neben Freischlader werden Armin Alic am Bass, Hardy Fischötter am Schlagzeug und Moritz „Mr. Mo“ Fuhrhop an der Hammondorgel auf der Bühne stehen. Freischlader kündigte an: „Es geht wieder mehr Richtung Bluesrock“.
Seit 2018 ist er außerdem Gitarrist in der Liveband von Helge Schneider. Dessen Album Partypeople erschien 2019 bei Freischladers Plattenfirma Cable Car Records.
Henrik Freischlader lebt nach einigen Jahren in Kiel wieder in seiner Heimatstadt Wuppertal.
Musikalische Einflüsse stellen u. a. Stevie Ray Vaughan, Jimi Hendrix und Gary Moore dar. Der Einfluss von Gary Moore zeigt sich auch daran, dass Henrik Freischlader 2017 das Gary-Moore-Tributealbum Blues for Gary herausbrachte, bei dem die beiden früheren Gary-Moore-Mitmusiker Pete Rees (Bass) und Vic Martin (Keyboard) sowie der Moore-Bruder Cliff Moore (Gitarre) mitwirkten.(wikipedia)
Hier sein 2. Solo-Album und das ist eine Live-Album:
Zum Ende des Jahres wird das zweite Live-Album des jungen Vorzeige-Blues Rockers definitiv eine Geschenkidee für verdammt viele Leute sein und das Doppelpack im Digipak kann man auch ohne Bedenken an Freunde, Verwandte und gute Bekannte weiterreichen.
Auf der Rückseite ist vermerkt, dass die Aufnahmen in »Germany, Austria & Switzerland« entstanden sind und im schönen, in schwarz-weiß gehaltenen Booklet wird es konkreter. Bei den chronologisch aufgeführten Tourterminen ist vermerkt, aus welchen Konzerten die Songs auf den beiden Platten stammen. Die aufgeführten Titel erscheinen in grünlicher Farbe. Wer am 22.03. in Lorsch dabei war, darf sich gleich dreimal freuen, denn von diesem Gig gibt es ein Song-Tripel auf dem Album. Nur der Opener „I“ von Recorded By Martin Meinschäfer wurde in Goslar aufgenommen.
Mit wenigen Ausnahmen bilden die Nummern der gerade erwähnten CD den eindeutigen Schwerpunkt der Songauswahl. Ein Hendrix-Zitat darf ja schon nicht mehr fehlen und so macht als vorletzter Track der zweiten Platte die „Foxy Lady“ mit satten dreizehn Minuten ihre Runde.
Auf beeindruckende Weise zeigen Freischlader & Co. deutlich, dass man sich als Rezensent mittlerweile so etwas wie: ‚hat Ähnlichkeit mit …‘ sparen kann. Freischlader ist Freischlader. Der Wuppertaler Gitarrist und Sänger sorgt im eigenen Nest für Quantensprünge.
Auf „Tour 2010 Live“ sind Songs aus der Kompaktklasse sowie einige Stretchlimousinen vertreten. Mit zehn Minuten liegt „Tired Of Beggin'“ von The Blues noch am unteren Ende der Longtracks. Das gigantisch schöne „Bad Dreams_Wolkenwinde“ erreicht fast die neunzehn Minuten. Diese Nummer ist einer meiner Lieblingssongs aus dem aktuellen Repertoire des deutschen Bluesers. Freischladers Soli haben Langzeitformat und sind so farbig wie ein Bild von Picasso. Freischladers Soli besitzen Ecken und Kanten wie in der kubischen Architektur. Freischladers Soli sind so feinnervig dahingleitend wie die ineinanderfließenden Formen einer Lavalampe.
Ansagen vom Protagonisten fehlen. Nur im nahtlosen Übergang vom inspirierten „Breakout“ zu „Drum Solo Hardy Fischötter“ macht Freischlader Stimmung für die tollen Trommeleien des Schlagzeugers. Dazu serviert Theofilos Fotiadis zu Beginn noch sanfte tiefe Töne. Ein Drumsolo ist ja immer etwas Spezielles und so ist es auch hier. Fischötter soliert sehr abwechslungsreich, erreicht dabei allerdings nicht den Punkt, bei dem das Publikum mit rhythmischem Klatschen einsteigen kann. Eine Fischötter’sche Höchstleistung mit allen Facetten, die einem lieb sind.
Man spürt es kaum. Der Sprung vom Berliner Drum-Festival zum Wiener „The Wrong Way“ ist ebenfalls nahtlos. Jetzt ist Fischötter mit hypnotischem Beat zur Stelle. Moritz Fuhrhop soliert beeindruckend feurige und lange Tastenläufe auf seiner Orgel. Von der österreichischen Hauptstadt schwappt die Welle der Begeisterung rüber nach Konstanz. Aus dem dortigen Konzert stammt das traumhafte „Cry Again“, ein Song, dessen Atmosphäre sich wie pastellfarbene Seifenblasen in der Luft verteilen.
Nur kann das eindringliche Flair dieser Nummer nicht zerplatzen. In „Foxy Lady“ gibt es nach einem Fischötter-Trommelwirbel ein gigantisch-orgiastisches Finale. Wow, da legt man die Ohren an. Der frenetische Beifall seitens des Publikums sagt alles. Dann gibt es noch „Mo’s Shuffle“. Dieses Stück swingt ganz toll.
Von damals kann man gar nicht sprechen. Die „The Blues“-Rezension ist zum Zeitpunkt dieses Artikels erst knapp fünf Jahre her und es hat sich schon so viel in Freischladers Karriere getan. Die Kritik für „Tour 2010 Live“ kann nicht negativ ausfallen. Dazu ist das Quartett zu gut und Freischladers Kompositionen sind sehr ausgereift und aussagekräftig. Der Doppelpack hat von allen vier Musikern so viel zu bieten, dass es locker zu einem Tipp reicht. (Joachim Brookes)
Freilich muss man anmerken, dass der Gesang bei „Foxy Lady“ eher unterdurchschnittlich ist … aber auf der Gitarre entfacht Freischlader auch bei dieser Nummer ein weiteres Feuerwerk !
Besetzung:
Hardy Fischötter (drums)
Theofilos Fotiadis (bass, background vocals)
Henrik Freischlader (guitar, vocals)
Moritz Fuhrhop (organ)
Titel:
CD 1:
01. ! (Freischlader) 4.56
02. Got It Made (Freischlader) 4.15
03. So Damn Cool (Freischlader) 6.31
04. She’s Back (For Another Try) (Freischlader) 11.27
05. Bad Dreams (Wolkenwinde) (Freischlader) 18.54
06. Never Be True (Freischlader) 4.06
07. The Bridge (Freischlader) 9.38
CD 2:
01. Breakout (Freischlader) 8.12
02. Drum Solo (Fischötter) 7.53
03. The Wrong Way (Freischlader) 5.26
04. Cry Again (Freischlader) 12.45
05. Tired Of Beggin’ (Freischlader) 10.13
06. Foxy Lady (Hendrix) 13.08
07. Mo’s Shuffle (Freischlader) 2.54
Die offizielle Website: