Weihnachten 2021: Verschiedene Interpreten – Frohe Weihnachten – Es gibt so wunderweiße Nächte (2005)

FrontCover1Auch und erst recht nutzen Wohlfahrtsverbände die Weihnachtszeit um für ihre Anliegen zu werben.

So natürlich auch das Deutsche Rote Kreuz.

Und man hat sich dabei sogar ein paar Gedanken gemacht, denn es gibt nicht nur ein paar Weihnachtslieder, sondern viel wichtiger sondern – quasi als Schwerpunkt dieser CD, unterschiedliche Texte zur Weihnachtszeit. Autoren wie Rainer Maria Rilke. Anselm Grün, James Krüss, J.P. Richter und auch der freche Tom Ungerer ist mit von der Partie.

Durchaus auch eine Möglichkeit, einfach mal inne  zuhalten.

Da hätte man sich doch glatt einen längere Gesamtspielzeit gewünscht.

BackCover1

Titel:
01. Dresdner Kreuzcho: Leise Rieselt Der Schnee 1.31
02. Iris Berben:  Es gibt so wunderweiße Nächte (Rilke) 0.48
03. Christian Büsen: Kein Geschenke-Stress (Grün) 2.09
04. Vincent Klink: Die Weihnachtsmaus (Krüss) 2.42
05. Dresdner Kreuzchor: Alle Jahre wieder (Hey/Silcher) 1.03
06. Iris Berben: Frieda, die letzte (Krüss) 1.42
07. Vincent Klink: Geschichte eines Pfefferkuchenmannes (Richter) 2.05
08. Christian Büsen: Wacht auf (Grün) 1.27
09. Dresdner Kreuzchor: Es ist ein Ros entsprungen (Traditional) 2.31
10. Iris Berben: Eine genaue Untersuchung (Ungerer) 4.16
11. Dresdner Kreuzchor: Ihr Kinderlein kommet (Schmid/Schulz) 2.55

CD1

*
**

Andy Borg – Arrivederci Claire + Die berühmten drei Worte (1982)

FrontCover1Mit so manchen Schlagermelodien de 60er Jahre bin ich ja sehr vertraut und verbunden (natürlich all der einschlägigen Sentimentalität, die mir wohl eigen ist).

Aber der Zugang zur  Schlagerszene der 80er Jahre blieb mir verwehrt (was ich nun wirklich nicht bedauere).

Aber dieser blog dient ja auch dazu, einen Überblick über die unterschiedlichsten musikalischen Strömungen zu geben.

Und so taucht hier nun der Andy Borg auf:

Andy Borg (* 2. November 1960 in Wien-Floridsdorf; eigentlich Adolf Andreas Meyer) ist ein in Deutschland lebender österreichischer Schlagersänger und Fernsehmoderator.

Andy Borg absolvierte nach dem Abschluss der Mittelschule eine Lehre als Automechaniker und besuchte die Berufsschule in Amstetten in Niederösterreich. Anlässlich einer Show für neue Talente des ORF (Die große Chance) wurde er von Kurt Feltz für das Schlagergeschäft entdeckt und sang zunächst in der volkstümlichen Szene.

AndyBorg02

Mit dem Schlager Adios Amor kam 1982 der Durchbruch im Schlagergeschäft. Es folgten weitere Hits wie Arrivederci, Claire, Die berühmten drei Worte und Ich will nicht wissen, wie du heißt. 1990 nahm er mit dem Kinderstar Alexandra am Grand Prix der Volksmusik teil. Ihr Lied Komm setz’ di auf an Sonnenstrahl erreichte hinter den Kastelruther Spatzen und dem Alpentrio Tirol den 3. Platz.

Ab 1996 moderierte er die Schlagerparade der Volksmusik im Südwest-Fernsehen, später im Ersten. Ab September 2006 moderierte Andy Borg als Nachfolger von Karl Moik den Musikantenstadl. Im Februar 2015 gaben ARD, ORF und SRF bekannt, dass Borg am 27. Juni 2015 die Sendung zum letzten Mal moderieren wird. Das Konzept der Show wurde überarbeitet. Seit Dezember 2018 moderiert Borg im SWR Fernsehen die Musikshow Schlager-Spaß mit Andy Borg.

AndyBorg03

Andy Borg lebt in Thyrnau in der Nähe von Passau in zweiter Ehe. Aus seiner ersten Ehe hat er zwei Kinder. (wikipedia)

Hier seine erste Single und wir hören perfekt inszenierte Illusionsmusik und natürlich bewegen wir uns dann in das Reich der Trivialität.

Aber, das kann man jetzt drehen und wenden wie man will: Diese Trivialität ist auch Teil unseres Lebens. Die Zielgruppe dieser Musik ist natürlich weiblich und erneut grübel ich, welcher Persönlichkeitsstruktur es bedarf, um diese Musik dann innig zu lieben.

Aber  … das Label ist nun wirklich farbenfroh !

AndyBorg01

Besetzung:
Andy Borg (vocals)

AndyBorg04

Titel:
01. Arrivederci Claire (Shultzieg/Feltz) 3.16
02. Die berühmten drei Worte (Shultzieg/Feltz) 3.45

LabelB1

*
**

Die Website von Andy Borg:
Website

Diese Single entstand übrigens unter der Ägide von Kurtz Feltz … einem der erfolgreichsten Schlagertexter der 60er und 70er Jahre … Der wäre ja eigentlich mal ne eigene Story wert …

Weihnachten 2021 (03): Verschiedene Interpreten – Adler-Club – Weihnachten 2000 (2000)

FrontCover1Vermutlich ein Werbegeschenk der Unternehmensgruppe Adler:

Die Adler Modemärkte AG mit Sitz in Haibach bei Aschaffenburg ist eine Textil-Einzelhandelskette mit insgesamt 172 Geschäften in Deutschland (142 Geschäfte), Österreich, Luxemburg und der Schweiz. Im Januar 2021 stellte Adler einen Insolvenzantrag und wurde im Sommer 2021 von der Zeitfracht-Gruppe übernommen.

Die Firma wurde 1948 von Wolfgang Adler als kleiner Konfektionsbetrieb in Annaberg in Sachsen gegründet. Die erste Kollektion bestand ausschließlich aus Mänteln und wurde von der Familie in einer Dachkammer genäht. Wolfgang Adler selbst reiste in sogenannten Verkaufsbussen durchs Land und verkaufte seine Ware. Der Betrieb zog 1959 aus der DDR nach Engen bei Konstanz. Hier gründete Wolfgang Adler die Adler Mäntel KG, die 1966 einen Umsatz von einer Million DM erreichte. 1967 zog das Unternehmen nach Haibach bei Aschaffenburg. Zu dieser Zeit wurde die Ware mit Lkw an die Händler verteilt, die sie auf Provision verkauften. 1970 wurde in Haibach der erste Modemarkt eröffnet; weitere Standorte in Neckartenzlingen bei Stuttgart und Eching bei München folgten.

Adler02A

1982 verkaufte Wolfgang Adler sein Unternehmen an die Asko Deutsche Kaufhaus AG und zog sich aus dem Geschäft zurück. Unter neuer Leitung vergrößerte sich der Betrieb stetig weiter. Bald wurden in Österreich, Luxemburg und, nach dem Fall der Mauer 1989, auch in den neuen Bundesländern weitere Filialen eröffnet.

1987 wurden mehrere Brandanschläge auf Verwaltungsgebäude sowie Filialen der Adler-Modemärkte durch die terroristische Gruppierung Rote Zora verübt, die damit den blutig niedergeschlagenen Streik um bessere Arbeitsbedingungen beim Adler-Tochterunternehmen Flair Fashion in Südkorea unterstützen wollte. Der entstandene Sachschaden wurde auf 30 Millionen DM geschätzt.

Adler07

Bis in die 1990er Jahre hatte das Unternehmen eine Verkaufsfiliale am Frankfurter Flughafen, die auch am Sonntag geöffnet war. 1995 wurde die Firma Motex als Tochterfirma in das Unternehmen integriert. 1996 wurde ASKO der Metro AG angeschlossen. Zu dieser Zeit hatte die Modekette Adler 55 Standorte. 1998 gliederte die Metro die Firma Adler zusammen mit 200 weiteren Tochterfirmen aus dem Metro-Konzern aus und brachte sie in ein zusammen mit der Deutschen Bank gegründetes Beteiligungsunternehmen Divaco ein, um für sie einen Käufer zu finden. Bis zum Ende der 1990er Jahre war die Anzahl der Standorte auf 113 angestiegen. 2000 vergrößerte Adler für seine Tochterfirma Motex sein Logistikzentrum auf eine Gesamtfläche von 155.000 m². Dadurch wurde das Unternehmen zu einem der größten und bedeutendsten in Europa für Logistik und Bekleidungswirtschaft.

Adler04

Im Januar 2004 trennte sich Metro von ihren Anteilen an der Divaco und erwarb im Zuge dieser Ablösung die Adler Modemärkte GmbH für 60 Millionen Euro sowie der Übernahme von Bankverbindlichkeiten im Umfang von 280 Millionen Euro zurück. Metro trennte sich im Februar 2009 von Adler und veräußerte Adler an den Finanzinvestor BluO. Nach erfolgter Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft im März 2011 fand im Juni 2011 der Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse statt.

Adler03

Im März 2013 gab die Steilmann-Gruppe bekannt, eine Mehrheit an Adler Modemärkte übernehmen zu wollen; es kam zu einem freiwilligen Übernahmeangebot und gleichzeitig wurde mit dem Hauptaktionär, der luxemburgischen BluO, für rund 46,96 Prozent der Anteile eine Kaufvereinbarung vereinbart.[6] Nach dem Angebot hielt Steilmann 52,8 % am Kapital; der Streubesitz lag bei rund 41 %. Im März 2016 erklärte sich der Großaktionär Steilmann für zahlungsunfähig und stellte am darauf folgenden Tag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Dortmund. Am Folgetag gab Adler Modemärkte bekannt, in keiner Weise von der Insolvenz betroffen zu sein. Es gebe weder einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag noch habe Steilmann Verbindlichkeiten gegenüber Adler und umgekehrt. Auch im Bereich Einkauf sei Adler kaum von Steilmann abhängig.
Adler05

Im März 2010 startete das Unternehmen als zusätzlichen Vertriebsweg neben dem stationären Handel einen eigenen Online-Shop, der das Sortiment der Modekette in den Internet-Versandhandel brachte. 2015 wurde das Angebot um einen Online-Shop für Übergrößen erweitert. Zur weiteren Vergrößerung und Festigung der Marktposition erwarb die Adler Modemärkte im September 2011 die 18 Filialen der Wehmeyer GmbH & Co. KG (285 Mitarbeiter).

2015 expandierte das Unternehmen weiter und übernahm von Rewe und der Familie Sanktjohanser die Anteile an der Textilkette Kressner. Dies führte zu einem weiteren Ausbau des Filialnetzes um acht Märkte. Im Zuge der Akquisition konnte Adler das eigene Kundenkarten-Programm, das etwa 90 % aller Adler-Käufer nutzen, um 100.000 Kressner-Kunden erweitern. Zusätzlich erwarb Adler 2015 im Rahmen eines Asset Deals zwei Modehäuser in Mömlingen und Lollar von hefa Moden. Ende 2018 betrieb die Unternehmensgruppe insgesamt 178 Adler Modemärkte, davon 150 in Deutschland, 23 in Österreich, 3 in Luxemburg und 2 in der Schweiz.

Adler06

Zum 31. Dezember 2019 wurden 52,81 % der Adler-Aktien von S&E-Kapital, einer gemeinsamen Holding der seit 2016 insolventen Steilmann-Gruppe und eines Finanzinvestors, gehalten. 5,12 % werden von Wolfgang Stolz und 5,03 % von Gerhard Wöhrl gehalten; 32 % der Anteile befinden sich im Streubesitz. Im Laufe des Jahres 2020 kamen Berichte auf, S&E wolle seinen Anteil veräußern.

Am 10. Januar 2021 stellte das Unternehmen in Deutschland einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung. Die Tochtergesellschaften in Österreich, der Schweiz und Luxemburg seien davon nicht betroffen. Nach Angaben des Unternehmens seien die Umsatzeinbußen aufgrund des Lockdowns wegen der COVID-19-Pandemie hierfür ursächlich.

Ein Angebot zu einer Investorenvereinbarung des Mischkonzerns Zeitfracht vom 22. Juni 2021, das eine Übernahme von Adler durch Zeitfracht vorsieht, wurde von der Gläubigerversammlung angenommen. Das Bundeskartellamt gab die Übernahme am 2. Juli frei. Am 17. August fand der Kapitalschnitt statt, bei dem das Grundkapital auf Null heraubgesetzt und die Aktie delistet wurde. Alleinige Aktionärin ist seitdem die Zeitfracht Logistik Holding GmbH.

Adler09

Und unter dem Motto „Adler Club präsentiert die schönsten Weihnachtsmelodien“ hören wir halt all die deutschen Standard  Weihnachtslieder … zumindest muss man bei dieser Veröffentlichung feststellen, dass man hier kein billiges Weihnachzts-Tra-la-la ausgesucht hat. Vielmehr hören wir hie durchgehend  renommierte Knabenchöre und Sänger, dass es schon fast eine Freude ist … sofern man sich für deutsches Weihnachtsliedgut interesiert oder gar begeistern kann.

Ein etwas anspruchsvolleres Cover-Design hätte dann der hochwertigen Musik schon gut getan.

BackCover1

Titel:
01. Luciano Pavarott: Ave Maria (Schubert)
02. Die Sternensinger: Stille Nacht, Heilige Nacht (Gruber/Mohr) 3.42
03. Der Tölzer Knabenchor:  Süßer die Glocken nie klingen (Traditional) 3.53
04. Die Wiener Sängerknaben: Der Heiland ist geboren (Traditional) 2.10
05. Schöneberger Sängerknaben: Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen (Kletke) 1.37
06. Der Tölzer Knabenchor: Leise rieselt der Schnee (Ebel) 3.04
07. Der Thomanerchor Leipzig: Vom Himmel hoch, O Englein kommt (Luther) 2.20
08. Regensburger Domspatzen: Es ist ein Ros‘ entsprungen (Praetorius) 1.50
09. Die Christophorus Sänger: Kling Glöckchen, klingelingeling (Widmann) 1.45
10. Wolfgang Anheisser: Vom Himmel hoch, da komm‘ ich her (Luther) 2.32
11. Die Westfälischen Nachtigallen: Ihr Kinderlein kommet (v. Schmid/Schulz) 2.10
12. Der Dresdner Kreuzchor: O Jesuslein süß (Bach) 2.27
13. Die Wiener Sängerknaben: O du fröhliche (Falk) 2.21
14. Der Dresdner Kreuzchor: Zu Bethlehem geboren (Traditional) 2.28
15. Der Wiener Madrigalchor: Still, still, still weil’s Kinderlein schlafen will (Götsch) 1.43
16. Günter Strack: Weihnachten – Rezitation (Süss/v.Eichendorff) 1.02
17. Carolin Reiber: Die heiligen drei Könige – Rezitation (Heine/Knabel) 1.54
18. José Carreras: Adeste Fideles (Oakley/Wade) 2.49

CD1

*
**

Georg Schroeter & Marc Breitenfelder – Still aLive (2000)

FrontCover1Und gleich noch ein Blues-Duo aus deutschen Landen:

Georg Karl Schroeter (* 21. April 1964 in Koblenz) ist ein deutscher Bluesmusiker (Piano, Vocals).

Georg Schroeter verbrachte seine Kindheit zusammen mit vier Geschwistern auf Gut Panker in Schleswig-Holstein im Kreis Plön. Bereits mit vier Jahren erhielt er klassischen Klavierunterricht. Nach seiner Schulzeit auf der Kooperativen Gesamtschule in Lütjenburg absolvierte Georg Schroeter in Braunschweig eine Ausbildung zum Klavierbauer bei der Fa. Schimmel (1980 bis 1984).
Biografie
Ende der 1980er-Jahre traf Georg Schroeter bei einem Konzert von Gottfried Böttger (ex-Pianist von Udo Lindenbergs Panik Orchester, TV-Pianist bei 3 nach 9) zum ersten Mal auf den jungen Mundharmonikaspieler Marc Breitfelder und den Kieler Blues-Gitarristen und Sänger Daffy Deblitz. Beide spielten hin und wieder mit Gottfried zusammen und gründeten das Blues-Duo „Blues Manner“, aus dem später die „Blues Manner Band“ wurde. Peter Weise spielte Schlagzeug, Tommy Jahnke den Bass und Georg Schroeter übernahm später den Job von Buggie Braune an den Tasten und reiste mit der „Blues Manner Band“ bis nach Tallinn, Estland. Daffy war es auch, der Georg an die Southern Rock Band „White Lightnin’“ vermittelte.

Konzertplakat

Auf einer Korg CX-3 in Kombination mit einem Leslie und einem Roland RD 300 Digitalpiano erweiterte er seine Erfahrungen im Zusammenspiel mit einer Band, die sich darauf spezialisiert hatte, Songs u. a. von B. B. King, Lynyrd Skynyrd, ZZ Top und den Allman Brothers zu spielen. Neben der „Blues Manner Band“ und „White Lightnin’“ spielte Georg auch oft mit Marc und Daffy als Trio unter dem Namen „Jambirds“. Mit dem Sänger und Gitarristen Barni Söhnel aus Kiel entstand 1995 ebenfalls eine musikalische Zusammenarbeit. Barni wurde spontan zu Aufnahmesessions in das Überschall Tonstudio in Kiel eingeladen und so entstand die CD Movin‘ On. Georg Schroeter entwickelte sich zu einem gefragten Session-Musiker und spielte in vielen verschiedenen Formationen und Bands, meistens aber im Duo mit Marc Breitfelder. Im Jahr 1999 lernte Georg Schroeter den Beatles-Entdecker Tony Sheridan kennen und es folgten mehrere gemeinsame Tourneen und Konzerte, auch teilweise mit Marc Breitfelder an der Mundharmonika.[2] Musikalisch am meisten geprägt wurde Georg Schroeter von Abi Wallenstein, mit dem er unter dem Namen „Spirit of the Blues“ auch mit Martin Röttger und Marc Breitfelder auftritt. 2011 gewannen „Georg Schroeter & Marc Breitfelder“ die International Blues Challenge in Memphis in der Kategorie Solo/Duo. (wikipedia)

Georg Schroeter & Marc Breitenfelder01

Hier ihr drittes Album (das erste erschien bereits 1997 !)

Es ist ein Livemitschnitt, bei dem sie nicht nur Klassiker der Bluesliteratur auf ihre eigene Weise spielen, sondern auch etliche Eigenkompositionen zum Besten eben.

Ganz schön mutig, sih aus Kompositionen vorzunehmen, die eigentlich als klassische GitarrenNummer bekannt sind (von Gary Moore über Chuck Berry bis hin zu Elmore James) … Experiment gelungen !

Und besonders gefreut mich, dass sie auch eine Komposition von dem legendären, leider viel zu unbekannten Don Nix mit ihm Programm hatten.

Prädikat: Mitreißend !

BackCover1

Besetzung:

Inlet1

Titel:
01. King Bee Blues (Moore) 9.14
02. Boogie Woogie (Schroeter) 3.45
03. Route 66 (Troup) 3.37
04. Station To Station (Breitfelder) 5.04
05. Walking (Schroeter/Breitfelder) 4.57
06. Cant Be Satisfied (Morganfield) 5.05
07. Still Alive (Schroeter/Breitfelder) 5.39
08. Rush Hour (Breitfelder/Schroeter) 3.37
09. Trouble In Mind (Jones) 3.54
10. Flip Flop And Fly (Turner) 4.23
11. Little Queenie (Berry)
12. Sunnyland (James) 8.18
13. Same Old Blues (Nix) 3.56

CD1

*
**

Die Website:
Website

Nana Mouskouri – Der Sommer für uns zwei + Guten Morgen, Sonnenschein (1977)

FrontCover1Nana Mouskouri (griechisch Νάνα Μούσχουρη, * 13. Oktober 1934 in Chania auf Kreta; eigentlich Ioanna Mouschouri (Ιωάννα Μούσχουρη)) ist eine griechische Sängerin und Politikerin. Im deutschsprachigen Raum wurde sie vor allen Dingen durch den Schlager Weiße Rosen aus Athen bekannt.

Ihre musikalische Vielseitigkeit und sprachliche Begabung ermöglichten ihr eine weltweite Karriere.

Laut einer Erhebung des Weltverbands der Phonoindustrie im Jahre 2015 ist Mouskouri mit 300 Millionen verkauften Tonträgern nach Madonna die erfolgreichste Sängerin aller Zeiten.Über 300 Goldene-, Platin- und Diamantene Schallplatten dokumentieren Mouskouris jahrzehntelangen Erfolg. 2015 erhielt sie den ECHO für ihr Lebenswerk. (wikipedia)

Mehr Infos finden sich dann z.. hier.

Nana Mouskouri02

Tja, und hier eine weitere deutschsprachige Single von ihr … leider eine der eher belanglosen.

Dies gilt insbesondere für die A-Seite, ein überflüssiges und albernes Gesäusel über eine Sommer-Liebe oder so.

Da ist die B-Seite mit dem heiteren „Guten Morgen, Sonnenschein“ noch erträglichere (ich könnte mich glatt ob er Leichtigkeit des Songs in ihn verlieben) … und man lese und staune, an dieser Komposition hat der damals noch ziemlich unbekannte Rolf Zuckowski mitgewirkt und zwar als Texter der deutschen Fassung.

BackCover1

Besetzung:
Nana Mouskouri (vocals)
+
eine kleine Schar unbekannter Studiomusiker

Nana Mouskouri01

Titel:
01. Der Sommer für uns zwei (Goraguer/Blackburn/Lesmesle/Arnie) 3.29
02. Guten Morgen, Sonnenschein (Da Villa/Delanoe/Zuckowski) 2.39

LabelB1

*
**

Guten Morgen, Guten Morgen
Guten Morgen, Sonnenschein
Diese Nacht blieb dir verborgen
Doch du darfst nicht traurig sein
Guten Morgen, Sonnenschein
Nein du darfst nicht traurig sein
Guten Morgen, Sonnenschein
Weck mich auf und komm herein

Alles kannst du ja sehen
Auf dieser Erde, auf dieser Erde
Doch nun ist es geschehen
Dass ich auch ohne dich glücklich werde
Die allerschönsten Stunden
In meinem Leben, in meinem Leben
Hab ich heut Nacht gefunden
Du hast geschlafen, so ist das eben

Guten Morgen, Guten Morgen
Guten Morgen, Sonnenschein
Diese Nacht blieb dir verborgen
Doch du darfst nicht traurig sein

Guten Morgen, Guten Morgen
Weck mich auf und komm herein
Und auf deinen Sonnenstrahlen
Tanzen meine Träumerein

Guten Morgen, Sonnenschein
Nein du darfst nicht traurig sein
Guten Morgen, Sonnenschein
Weck mich auf und komm herein

Wenn ich sehe wie deine Strahlen
So vor mir spielen, so vor mir spielen
Dann versuch ich mir auszumalen
Wie es heute Nacht war, kannst du es fühlen
Der Tag öffnet gerade die Augen
Lass ihn noch träumen, lass ihn noch träumen
Er wird dir sowieso nicht glauben
Was in der Nacht die Tage versäumen

Guten Morgen, Guten Morgen
Guten Morgen, Sonnenschein
Diese Nacht blieb dir verborgen
Doch du darfst nicht traurig sein

Guten Morgen, Guten Morgen
Weck mich auf und komm herein
Und auf deinen Sonnenstrahlen
Tanzen meine Träumerein

Guten Morgen, Sonnenschein
Nein du darfst nicht traurig sein
Guten Morgen, Sonnenschein
Weck mich auf und komm herein

Mehr von Nana Mouskouri:
Mehr

Weihnachten 2021 (02) – Jörg Maurer – Stille Nacht allerseits (2017)

FrontCover1Wahrlich kein schlechter Auftakt für die diesjährige Adventszeit:

Jörg Maurer (* 1953 in Garmisch-Partenkirchen) ist ein deutscher Musikkabarettist und Autor.

Nach dem Abitur entschied sich Jörg Maurer für das Studium der Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaften. Seine Magisterarbeit schrieb er über den Schriftsteller Arno Schmidt.

Fünf Jahre arbeitete er als Deutschlehrer an Münchner Gymnasien, verschiedene Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung gehörten ebenfalls zu seinem Aufgabenfeld. Zwei Semester war er als Hochschuldozent für Theatergeschichte an der Münchner Universität.

Ab 1980 realisierte er eigene Produktionen an Münchner Kleintheatern, hauptsächlich im „Theater Drehleier“, im Münchner Lustspielhaus, im „Fraunhofer Theater“ und im „Hinterhoftheater“ als Regisseur, Kabarettist und Musiker.

Radio- und Fernsehbeiträge folgten. Durch seine rege Tourneetätigkeit im In- und Ausland entwickelte er in dieser Zeit seine eigene Form des kultursatirischen Musikkabaretts. Insgesamt absolvierte er über 2000 Auftritte im deutschsprachigen Raum.

Jörg Maurer01

Ab dem Jahr 1991 moderierte Jörg Maurer einige Hörfunksendungen, unter anderem „Radio Expresso“ im Bayerischen Rundfunk. Viele Beiträge für den WDR folgten. 1994 übernahm er das frühere „theater k“ in Schwabing und eröffnete es neu unter dem Namen Jörg Maurer’s Unterton. Seit 2002 ist er als Autor von Kurzgeschichten und Krimis tätig und hat damit zahlreiche Preise gewonnen. TV-Auftritte folgten, unter anderem in Ottis Schlachthof im BR und bei Christoph Süß‘ BR-Show „Süßstoff“.

Im März 2009 erschien Jörg Maurers erster Kriminalroman Föhnlage mit der Figur des Kommissars Hubertus Jennerwein im Fischer Taschenbuch Verlag. In den Folgejahren erschien jeweils ein weiterer Band dieser Reihe. Im Mai 2009 übergab er die Räume des Jörg Maurer’s Unterton an das theater … und so fort. Föhnlage wurde 2011 verfilmt; Maurer spielt darin eine Gastrolle.

2013 erhielt Maurer für seine Alpenkrimis den Radio-Bremen-Krimipreis zugesprochen.

2020 wurde er zu den Münchner Turmschreibern berufen. (wikipedia)

Jörg Maurer02

Und natürlich musste auch er – irgendwann mal seinen Beitrag – zu dieser speziellen Jahreszeit abliefern.

Jörg Maurer spürt dem Geheimnis von Weihnachten nach. Er entdeckt Alpenländisches und Globales, schräge Bräuche und erstaunliche Lieder, Heilige Nächte und profane Fakten, besinnliche Verbrechen und zwielichtige Evangelisten. Ist das frohe Fest womöglich eine höchst neblige Mischveranstaltung, basierend auf unklaren Quellenlagen, ungesicherten Eckdaten und kaum zu haltenden Annahmen? Mit Jörg Maurer ist der Mythos ein Geschenk! (Pressetext)

Dabei ist er ganz schön spitzfindig. ganz schön subversiv … und einfach sowas von geistreich … ein köstliches Amüsement !

Keine Frage: Da hat sich einer verdammt viel Mühe gemacht, keine Frage: da hat sich einer ganz tief in die in die Geschichte der Weihnachtszeit (von Hesse bis Marx u.a.) hinein gekniet.

BackCover1

Besetzung:
Jörg Maurer (Sprecher)

Tray1A

Titel:

CD 1:
01. Liebe Außerirdische 1.57
02. Evangelisten im Nebel 4.28
03. Fakten, Fakten, Fakten (1) 2.13
04. Im Kaufhaus 1.47
05. Der Reiz der Rekorde 2.51
06. Vorlesen n Weihnachten 5.57
07. Die vierte Wand 2.38
08. Das ewige Lied – Stille Nacht (1) 1.50
09. Das ewige Lied – Stille Nacht (2) 4.16
10. Weihnachtskartengrüße (1) 4.49
11. Weihnachtskartengrüße (2) 3.55
12. Der erste bekannte Fall von Stalking 3.59
13. Wir warten auf´s Christkind 4.24
14. Der Weihnachtsmarkt 2.24
15. Weihnachtsmärkte abseits vom Mainstream 3.27
16. Weihnachtsmuffel (1) 5.02
17. Weihnachtsmuffel (2) 4.55
18. Die arme Kristýna aus Grc (1) 3.26
19. Die arme Kristýna aus Grc (2) 4.04
20. Der Weihnachtsbaum und der Christklotz (1) 5.06
21. Der Weihnachtsbaum und der Christklotz (2) 4.09
22. Philosophen schmücken den Weihnachtsbaum 6.23
23. Geschenke 3.50

CD 2:
01. Geschenke 4.05
02. Der grantige Hirt 3.31
03. Die Hirten aus dem Hinterhalt 3.17
04. Die Krippe (1) 3.21
05. Die Krippe (2) 3.01
06. Krippen für verschiedene soziologische Schichten 4.48
07. Der vierte Heiligendreikönig 3.02
08. Little Drummer Boy 4.53
09. Fakten, Fakten, Fakten (2) 2.48
10. Weihnachtsbäuche aus aller Welt (1) 2.42
11. Weihnachtsbäuche aus aller Welt (2) 4.01
12. Weihnachten als deutscher Exportschlager 5.32
13. Was süßes 5.14
14. Carquinyolis-Rezept zum nachbacken 3.07
15. Weihnachtsgedichte (1) 3.58
16. Weihnachtsgedichte (2) 4.07
17. Christmas Crimes (1) 2.57
18. Christmas Crimes (2) 3.43
19. Fakten, Fakten, Fakten (3) 3.25
20. Adventskränze (1) 4.15
21. Adventskränze (2) 3.25
22. Die Todesfalle 5.39
23. Ein Brief, unter der Tür durchgeschoben 2.19

Text: Jörg Maurer

CD2A

*
**

Can – Future Days (1973)

FrontCover1Can war eine 1968 in Köln gegründete avantgardistische Band, die keinem bestimmten Musikstil zuzuordnen ist und es ablehnte, als Rockband bezeichnet zu werden. Sie bewegte sich zwischen Free Jazz und Avantgarde-Jazz, Funk und innovativen Krautrock- und Psychedelic-Rock-Elementen, experimentierte darüber hinaus mit elektronischer Musik. (wikipedia)

Auf „Future Days“ hatten Can den Krautrock längst hinter sich gelassen und ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Kein Instrument steht besonders im Vordergrund, sondern der dichte, manchmal mit ganz leicht afrikanischem Touch versehene Percussionteppich von Jaki Liebezeit, Holger Czukays treibender Bass, Michael Karolis häufig unverzerrt gespielte Gitarre, Irmin Schmidts unaufdringliche Keyboards und der (wohl textlose) Gesang des Japaners Damo Suzuki verbinden sich zu einem homogenen Klanggebilde. Von dem oft kritisierten bedeutungsschwangeren Bombast manch anderer deutscher Bands dieser Zeit ist hier nichts zu finden, die Musik hat schon fast „swingenden“ Charakter, und ist dabei doch immer komplex. Sehr empfehlenswert! (Jochen Rindfrey)

Can01

„Future Days“, das fünfte Album von Can, ist eine ausgesprochen homogene Scheibe. Alle Instrumente und Suzukis Gesang sind zu einem dichten Ganzen verwoben, das ziemlich entspannt aus den Boxen plätschert. Sommerhitze, das Meer, gar die Südsee kommen dem Hörer in den Sinn. Die Musik drängt sich ausgesprochen unaufdringlich in die Gehörgänge, schwebt lockerleicht, aber auch sehr rhythmisch dahin.

Liebezeit trommelt dezent, aber metronomhaft-exakt wie immer, Czukays Bass wummert und hüpft, Karoli zupft verhalten an seiner Gitarre und sorgt für soundscapeartige, langgezogene Klänge, während Schmidts Keyboards alles zurückhaltend zusammenkleistern. Drei längere Nummern gibt es auf „Future Days“ zu hören, die alle nur Ausschnitte aus viel umfangreicheren Studiojams darstellen. „Bel Air“, welches ursprünglich die gesamte zweite LP-Seite eingenommen hat, wabert fast 20 Minuten dahin und wirkt ob seiner gelösten Klänge und der ausgeruhten Urlaubsatmosphäre die es ausstrahlt wie das krasse Gegenteil zum brachialen „You Do Right“ von Cans Debut. „Moondays“ ist fast ein poppiger Song, lockerleicht, schwungvoll, mit Fuß-Mitwipp-Rhythmus, aber auch voller bizarrer Geräusche und seltsamem Gesang.

Single

Wer nun nach der obigen Beschreibung denkt, „Future Days“ würde irgendeine Form von Easy-Listening bieten, der ist auf dem Holzweg. Die Scheibe klingt immer noch typisch nach Can. Bizarr, schräg – auf eine lockere Weise schräg -, monoton, komplex und ausgesprochen seltsam ist die Musik nämlich immer noch. Can haben sich hier selbst neu erfunden. Sie schaffen es wie gewohnt, wie Can eben, gleichzeitig aber völlig anders zu klingen. Eine eigenartige Platte! (Achim Breiling)

BackCover1

Besetzung:
Holger Czukay (bass)
Michael Karoli (guitar)
Jaki Liebezeit (drums)
Irmin Schmidt (keyboards)
Kenji „Damo“ Suzuki (vocals)

Inlet01Titel:
01. Future Days 9.31
02. Spray 8.32
03. Moonshake 3.09
04. Bel Air 19.53

Musik und Texte:
Holger Czukay – Michael Karoli – Jaki Liebezeit – Irmin Schmidt – Kenji Suzuki

LabelB1

*
**

Mehr von Can:
LPFrontCover1    FrontCover1

Ougenweide – Herzsprung (2010)

FrontCover1Die Geschichte der Hamburger Formation Ougenweide beginnt im Jahre 1969. Damals spielte man hauptsächlich Coverversionen britischer Bands wie Fairport Convention oder Jethro Tull. Der kurze Zeit später hinzugestoßene Olaf Casalich brachte dann die Idee auf, Texte mittelalterlicher Dichter zu vertonen – in der Originalsprache. Musikalisch boten Ougenweide einen mehr oder weniger stark angeproggten Folk-Rock mit deutlichem Einfluss mittelalterlicher Musik.

Nachdem im September 1973 die Sängerin Minne Graw bei Ougenweide einstieg, war die „klassische“ Formation erreicht, die bis zur Auflösung der Band unverändert bleiben sollte. Anfang der 80er wandelte sich der Stil der Band, die letzten Studioalben „Ja-Markt“ (1980) und „Noch aber ist April“ (1981) waren stärker rockorientiert, aber immer noch mit proggigem Einfluss. Die Texte stammten jetzt komplett aus eigener Feder und hatten oft einen sozialkritischen Inhalt.

Nach dem Rauswurf durch die Plattenfirma wegen der schlechten Verkaufszahlen von „Noch aber ist April“ tourten Ougenweide noch für ein paar Jahre, 1985 trennte sich die Band. Ein Jahrzehnt später kam es zu einer kurzzeitigen Reunion und einem neuen Studioalbum „Sol“.

Im Jahre 2007 sind Ougenweide wieder live unterwegs, im Frühjahr 2010 folgte mit „Herzsprung“ nach 14 Jahren ein neues Studioalbum. (babyblaue-seiten.de)

Ougenweide1

Die Idee für diese CD entstand mit der Begegnung des Gründungsmitgliedes Frank Wulff-Raven und der Schauspielerin und Sängerin Sabine Maria Reiß im Jahr 2000, konnte aber lange nicht umgesetzt werden. Die Kompositionen sind von Frank Wulff-Raven, während Sabine Maria Reiß Texte aus mehreren Jahrhunderten und verschiedenen europäischen Ländern aufspürte und teilweise aus dem Englischen ins Deutsche übertrug. Das Album Herzsprung erschien zum 40-jährigen Bandjubiläum und war das erste Studioalbum nach 14 Jahren.

Auf Herzsprung werden Instrumente wie Gitarre, Bass und Schlagzeug verwendet, aber auch so ungewöhnliche Instrumente wie Tritonshörner, Kinsho Koto, Dutar, Clavioline, Monochord, Launedda, Fiedel, Nyckelharpa und Waldoline. Fast alle dieser Instrumente werden von Frank Wulff-Raven gespielt. Bei Ein leis und traurig Lied, dessen Text Maria Stuart zugeschrieben wird, sind einige der im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe gesammelten Musikskulpturen der französischen Brüder Baschet zu hören.

Sabine Maria Reiß

Die CD eröffnet mit dem Prolog Tritons Ruf, einem auf Meerschneckentrompeten geblasenen Stück, das in das namensgebende Instrumentalstück Herzsprung übergeht. Es folgt ein Heilungssegen aus dem 10. Jahrhundert, Phol ende Uuodan, von Olaf Casalich gesungen. Textvorlage ist der zweite Merseburger Zauberspruch; damit knüpft man an eine erfolgreiche Ougenweide-Nummer an. Mit Ein leis und traurig Lied, in dem Maria Stuart als 18-Jährige den Tod ihres Gatten, Francois II., beklagt, wird von Sängerin Sabine Maria Reiß interpretiert.

Mechthild von Magdeburg, eine der wenigen Minnesängerinnen des 13. Jahrhunderts, beschreibt in ihrem Gedicht Dy Minne die Macht der Liebe, die am Jüngsten Tage in der Waage schwerer wiegen wird als die gesamte Erde. Die Musik wurzelt im französischen Une jeune fillette.

Christina Rossetti, Schwester des Malers Dante Gabriel Rossetti, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Künstlergruppe der Präraffaeliten gründete, ist mit mehreren Texten auf dem Album vertreten. Das Stück Einem Lieben basiert auf zwei Rossetti-Gedichten, die Sabine Maria Reiß ins Deutsche übertrug und zu einem Text zusammenführte. Es folgt mit Uisk flo aftar themo uuatare ein Text aus dem 10. Jahrhundert in Altsächsisch, ein Heilungsgebet für ein Pferd. Der Dansa joioza, ein provenzalisches Tanzlied nach dem Text des Trobadorliedes A l’Entrada, erzählt von der frühlingshaften Aprilkönigin, die über den eifersüchtigen Winterkönig obsiegt. Nach Christina Rossettis Lilien & Rosen über die Vergänglichkeit der Schönheit folgt ein Tanz- und Liebeslied in altem Italienisch, Ella Mia.

Raven3

Hans Neusidlers Der welsche Tanz, für Knickhalslaute im frühen 16. Jahrhundert komponiert und von Ougenweide schon einmal für das Album Eulenspiegel (1976) bearbeitet, leitet über in ein Lied aus dem Glogauer Liederbuch (um 1470), Ich sachs eins mals, ein kurzer Text über die Liebe und die Endlichkeit allen Lebens. Das dritte Stück nach einem Rossetti-Gedicht ist Echo. Es handelt von der Liebe, die über den Tod hinausgeht. Es führt in das Lied Partite Amore über, ein Abschiedslied, mit dessen Text der Notar Nicholaus Phylippi im Bologna des 13. Jahrhunderts ein Dokument fälschungssicher gemacht hat. Die CD endet mit dem Epilog, einem kurzen Instrumentalstück für Tritonshörner und Kinderklavier.
Sonstiges

Frank Wulff-Raven starb am 19. März 2010, wenige Wochen vor Veröffentlichung des Albums. Am 4. Juni 2010 gab Ougenweide ein Konzert zur Veröffentlichung des Albums, bei dem Wulff-Ravens Part von drei Musikern übernommen wurde. (wikipedia)

Ougenweide1

Vom ersten Ton an überwältigende Rückkehr dieses Mittelalter-Folk-Urgesteins, 40 Jahre nach der Gründung und fast 15 Jahre nach dem letzten Studioalbum-Lebenszeichen. Aber die lange Zeit des Reifens, nicht zuletzt auch die 40-jährige Erfahrung, des aktiven Am-Musikgeschehen-Teilhabens haben dem einstündigen 15-Song-Epos spür- und hörbar gut getan, entwickelt sich der Herzsprung doch zu einer Stil- und Klangfülle, die man auch bei den schon früher bemerkenswerten stiloffenen Musikern bislang noch nicht erlebt hatte. Mit einigem konventionellen und umso mehr exotischem Instrumentarium (Tritonshörner, Kinsho Koto, Dutar, Clavioline, Monochord, Launedda, Nyckelharpa, Singende Säge, Waldoline) erschafft die Musikanten- und Sängerschar eine überschwänglich Melodie-reiche, Welten und Zeiten verbindende Musik-Vielfalt, die mal zum Tanz, mal zum Lauschen, mal zum Tief-Sinnen lädt. Einflüsse aus Mittelalter, Barock, Jazz, dem Balkan und Asien, irischem Folk und handfestem Rock werden verarbeitet und vereinnahmt und zu einem immer wieder überraschenden, sich verändernden und doch sich treu bleibenden Stil-Fluß vereint. Gemeinsam mit alten Recken und neuen Namen schuf Frank Wulff Raven der Legende Ougenweide ein lebendiges Denkmal, und fand zudem in Sabine Maria Reiß eine Stimme, die Minnes Gesang fast vergessen lässt. Musik und Worte aus vielen Jahrhunderten, im hier und jetzt auf den zeitlosen Punkt gebracht. (Glitterhouse)

Presseinformation:
Presseinformation

Vor einigen Jahren entdeckte ich bei einem Konzert (wohl von Laurie Anderson) Frank Wulff unter den Begleitmusikern und sprach ihn in der Pause an auf die großen Ougenweide-Zeiten der späten 70er, die wir geteilt hatten – er auf der Bühne, ich anonym davor. Er war traurig, dass der Backkatalog in den Archiven verdämmerte, trotz des Erfolges aktueller Mittelalterbands, denen Ougenweide jede denkbare Vorlage geliefert hatten. Nach 15 Jahren Pause und neun Jahren Arbeit erscheint nun ein neues Ougenweide-Album, Frank Wulff hatte dem Termin entgegengefiebert – und erlebt nun die Veröffentlichung nicht mehr. Am 19. März starb er, mit 57, und das melancholische Werk wird zum Erbe des grandiosen Multiinstrumentalisten. Es vereint alle Stärken der Folkfusionisten: die instrumentale Exotik (was ist eine Nyckelharpa???); das Verschmelzen von Gestern und Heute; die tiefe Verwurzelung in der Folktradition, die von Tümelei so weit entfernt ist wie Woody Guthrie von Rednecks – und natürlich die pure Freude an Klängen, Melodien und Ensemblespiel. Die hatte das Hamburger Virtuosenensemble selbst in den 80ern nicht verloren, als es sich zu sehr an den Zeitgeist schmiegte und so an Bedeutung verlor. „Herzsprung“ ist ein großartiges Vermächtnis, das sich mit Verlust und Vergänglichkeit beschäftigt und dabei immer den richtigen Ton trifft. Vielleicht entdeckt ja jetzt jemand den Archivschatz der alten Ougenweide-Alben und remastert sie anständig. Man wäre es dem großen Frank Wulff schuldig. (kulturnews.de)

Ougenweide2

Das Ougenweide-Jubiläumsjahr geht gut weiter! Nach der Wiederbegegnung mit Minne Graw gibt es nun also das lang erwartete Ougenweide-Studioalbum, das erste nach eineinhalb Jahrzehnten! Im Gegensatz zu „Sol“, das in synthetischen Klängen geradezu badete, hat man sich bei „Herzsprung“ Natur pur verordnet. Zum Klingen kommen Instrumente, die die Gebrüder Wulff aus aller Herren Länder nach Hamburg ins heimische O-Ton-Studio gebracht haben. So erklingen in trauter Eintracht Tritonshörner, Launedda, Duar, Koto, Monochord und manch andere exotische (oder historische) Köstlichkeit. Ougenweide gelingt es, aus einer deutlich gereiften Perspektive an die Siebziger anzuknüpfen. Mechthild von Magedeburgs „Dy minne“, die brillante Merseburger Zauberspruch-Vertonung „Phol ende Uuodan“ und „Der welsche Tanz“ klingen ganz wie in den besten Tagen. Allerdings ist an die Stelle der jugendlichen Unbefangenheit von einst die Klangsensibilität eines an Musik und Erfahrung reichen Lebens getreten! Die Arrangements sind über Jahre gewachsen und wurden mit Liebe zum kleinsten Detail ausgearbeitet. Neben dem von Olaf Casalich beseelt und rhythmisch zupackend gesungenen Pferdezauber „Phol ende Uuodan“, über dem ein herrlicher fünfminütiger Spannungsbogen liegt, gibt es ein weiteres Meisterstück: Sabine Maria Reiß interpretiert geradezu entrückt das tieftraurige „Ich sachs eins mals“, in dem sich die Liebessehnsucht des Glogauer Liederbuches mit den Schmerzen aus Blues und Klezmer verbinden. Die Band, die Vorbild für die gesamte Mittelaltermusikszene ist, beschließt ihr Album augenzwinkernd mit einem einminütigen Epilog vom Kaliber „Merseburger Spieluhr“. Ein reifes Werk von abgeklärten Musikern, die wissen, worauf es im Leben ankommt – vergleichbar nur noch mit den aktuellen Produktionen von Sting oder Peter Gabriel! (minnesang.com)

Das Album ist wie ein wunderbar gereifter Whisky … !

Und es versteht sich leider von selbst, dass nach dem Tod von Frank Wulff Raven das Projekt Ouenweide ebenfalls mit begraben wurde.

BackCover1

Besetzung:
Olaf Casalich (vocals, percussion)
Hinrich Dageför (guitar, mandolin, kalimba)
Martin Engelbach (drums)
Krzysztof Gediga (clarinet, accordeon)
Sabine Maria Reiß (vocals)
Frank Wulff Raven (guitar, flute, krummhorn, nyckelharpa, fiddle, clarinetto, zither, keyboards, bouzouki, horn, percussion)
Stefan Wulff (bass, percussion)
+
Angelika Bachmann (violine bei 08. + 09.)
Ferdinand v. Seebach Posaune (trombone bei 07.)
Leonie Wulff (vocals bei 08. + 12.)Inlet
Titel:
01. Tritons Ruf (Raven) 0.48
02. Herzsprung (Raven/Dageför) 4.38
03. Phol Ende Uuodan (Raven/Casalich) 5.12
04. Ein leis und traurig Lied (Raven/Erdmann/Stuart) 6.53
05. Dy Minne (Traditional/v.Magdeburg) 3.36
06. Einem Lieben (Reiss/Rossetti) 5.38
07. Uisk Flo Aftar Themo Uuatare (Raven/Traditional) 5.07
08. Dansa Jojoza (Raven/Reiss/Traditional) 4.46
09. Lilien & Rosen (Raven/Reiss/Traditional) 4.51
10. Ella Mia (Raven/Wulff/Dageför/Taditional) 3.43
11. Der welsche Tanz (Raven/Neusiedler) 3.16
12. Ich sachs eins mals (Glogauer Liederbuch) 4.00
13. Echo (Reiss/Rossetti) 4.31
14. Partite Amore (Raven/Reiss/Traditional) 4.13
15. Epilog (Raven) 1.02

CD1

*
**

Mehr von Ougenweide:
Mehr

Raven4

Maurice Emmason – Klangwelten – Instrumentalmusik (2008)

FrontCover1Vom archaischen Blues zu ganz leichten, seichten Klängen (muss halt auch mal sein):

Einerseits eher belanglose Musik, andererseits eine Musik, die mir vor gut einem Jahr durchaus in den Kram gepasst.

Als ich aufgrund meiner frisch festgestellten Diabetes in die Notaufnahme eines Krankenhauses Kam (meine Hausärztin meinte, ich drohe ansonsten ins Koma zu fallen), war ich dann doch etwas nervlich zerrüttet.

Und da half mir dann diese Musik doch schon, dann abends im Bett ein wenig zur Ruhe zu kommen. So ist das wohl mit der Seele (zumindest bei mir).

Und so bedanke ich mich auch bei diesem Maurice Emmason (wer auch immer das ist, vermutlich war er ein Fan von Maurice Jarre und Keith Emerson), für jene Momente  kleiner Wohltaten in einer Phase, die quasi eine Zäsur darstellte und ganz gewaltig nach einer Neuorientierung in der persönlichen Lebensführung schrie.

BackCover1

Besetzung:
Maurice Emmason (synthesizer)

Entspannungsmusik1

Titel:

CD 1: Klang und Stille:
01. Joy Of Silence 13.48
02, Balance And Light 16.00
03. Beautiful Ballads 15.48
04. Rest In Romance 14.29

CD 2: Klang und Wasser:
01. Ocean Of Dreams 14.24
02. Waves Of Freedom 17.13
03. Rivers Of Spring 17.02
04. Sea Of Sunbeams 15.57

CD 3: Klang und Wind:
01. Breath Of Life 15.34
02. Wind Of Wonders 15.55
03. Air Of Roses 14.19
04. Flow Of Fantasy 16.19

Musik: Maurice Emmason

CDs

*
**

Entspannungsmusik2

Black Patti – No Milk, No Sugar (2015)

FrontCover1Eigentlich sind sie schon längst kein Geheimtipp mehr, zumindest hat auch schon ein gewisser Robert Crumb von ihnen gehört.

Aber lassen wir die beiden Musiker sich mal selbst vorstellen:

Black Patti – das sind Peter Crow C. und Ferdinand „Jelly Roll“ Kraemer. Seit über 10 Jahren sind die zwei Blues & Roots Musiker auf internationalen Bühnen und Festivals gemeinsam unterwegs. Zweistimmig, handgemacht und unzensiert erzählt das mehrfach prämierte Duo in seinen Songs Geschichten, die das Leben schreibt.

Musikalisch orientiert sich Black Patti an der einzigartigen Mischung der vor dem zweiten Weltkrieg in den USA entstandenen, ländlichen Stile.

Logo

Mit ihrem äußerst abwechslungsreichen Repertoire präsentieren die Süddeutschen filigran-kunstvolle und berührende Roots-Musik zwischen tiefschwarzem Delta Blues, federndem Ragtime und beseelten Spirituals.

Ihre Musik bewegte den weltberühmten Illustrator, Gründervater der Underground Comix Szene und Prewar-Blues Spezialisten Robert Crumb. Er gestaltete das Cover Artwork zum aktuellen Album „Satan’s Funeral“ (2021).

Black Patti01

Hier ihr Debütalbum:

Langerwartetes Debütalbum des Early-Blues-Duos aus München auf RHYTHM BOMB. Seit 2011 bilden der bereits mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnete Gitarrist und Mundharmonikaspieler PETER CROW C. und sein Partner MR. JELLY ROLL, der neben Gesang und Gitarre auch an der Mandoline glänzt, das nach einem obskuren Plattenlabel benannte Duo BLACK PATTI. Akustischer Pre-War-Blues, zu weiten Teilen auf beeindruckenden Eigenkompositionen fußend, brachte die Musiker bereits auf Festivals wie den Jazzfrühling Kempten, das Snow Jazz Festival (FR) oder das Birmingham Jazzfestival, Auftritte im Rahmen von Kunst und Literatur (HARRY ROWOHLT, FRITZ RAU u.a.) gehören neben unzähligen Club- und Barshows zu ihren Aktivitäten.

Black Patti02

Mit ‚No Milk, No Sugar‘ liegt jetzt endlich der erste Tonträger der versierten, meist mit wunderbarem zweistimmigen Gesang antretenden Instrumentalisten vor, selbstverständlich auf traditionellen Instrumenten eingespielt und im Schwarzwälder BLACK SHACK Studio vintage, vollanalog und ohne Overdubs aufgenommen. Mit Songs wie ‚Jelly Roll Swing‘, ‚Busy Bootin‘, ‚Please Baby‘ oder ‚I’m So Worried About My Baby‘ präsentieren die Süddeutschen filigran-kunstvolle und unglaublich berührende Roots-Musik zwischen tiefschwarzem Delta Blues, federndem Ragtime und beseelten Spirituals. Ein absolut tadelloses Debüt, das Freunde von authentischem Blues begeistern dürfte. (Pressetext)

Black Patti03

„(…) Mit viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen setzen Black Patti den Ur- klang des schwarzen Amerika in Szene. Da wimmern die Gitarren und die Mandoline, da heult die Mundharmonika, und der zweistimmige Gesang setzt ausdrucksstarke Akzente. Eingespielt in einem Vintage-Recording-Studio mit antiquierten RCA-Mikrofonen und Tonbandmaschinen, ver- strömt die Musik ein Feeling, als hätte der Blues-Boom der zwanziger Jahre gerade erst begonnen.“ (Christoph Wagner, NZZ, Mai, 2015)
Black Patti04
„Was die beiden Kollegen Peter Crow C.  und Ferdinand „Jelly Roll“ Kraemer auf der ersten CD ihres Duos Black Patti abliefern, ist geradezu sensationell.“ (Klaus Mojo Kilian, bluesnews.de – Kilians Plattenecke, April 2015)

Genug er lobenden Worte: das muss man gehört habe. Wer den archaischen Blues der frühen Jahre mag und genießen kann … dem kann ich dieses Album nur dringend empfehlen !

BackCover1

Besetzung:
Ferdinand „Jelly Roll“ Kraemer (guitar, mandolin, vocals)
Peter „Crow C.“ Krause (vocals, guitar, harmonica)

Inlet03A

Titel:
01. Morning Train (Traditional) 3.16
02. Jelly Roll Swing (Krause) 3.05
03. You Got To Take Sick And Die Some Of These Days (Morganfield) 3.39
04. The New Early In The Morning (Williamson I) 3.28
05. Busy Bootin‘ (Arnold) 2.57
06. Future Blues (Brown) 3.28
07. Black Patti Boogie (Kruse/Kraemer) 
08. Please Baby (Sheiks) 3.08
09. I’m So Worried About My Baby (Kramer) 3.11
10. The New Shake That Thing (Sheiks) 3.18
11. Big Mama’s Door (Hart) 4.17
12. I’m Goin‘ Home (Patton) 3.20

CD1

*
**

Weitere Hörempfehlung (die gibt´s hier so schnell nicht, denn Neuscheinungen haben in diesem blog aus grundsätzlichen Erwägungen nichts verloren):
NewAlbum

Und natürlich muss ich darauf hinweisen, dass es die Graugans war, die mich mit der Nase auf dieses Duo gestoßen hat … vielen Dank !