Verschiedene Interpreten – Sing meinen Song – Das Tauschkonzert, Vol. 3 (2016)

FrontCover1Die Idee war eigentlich ganz gut:

Sing meinen Song – Das Tauschkonzert ist eine Fernsehsendung, die seit April 2014 von VOX ausgestrahlt wird. Sie basiert auf der niederländischen Sendung Beste Zangers, die seit 2009 von TROS gezeigt wird. Die deutsche Ausgabe wird von Bildergarten Entertainment (2014 unter Schwartzkopff TV-Productions, bis 2021 unter Talpa Germany) produziert.

Sieben deutschsprachige Sänger aus verschiedenen Genres kommen an einem abgelegenen Ort zusammen. Jeder der ersten sieben Abende, die aufgezeichnet werden, ist einem der Musiker gewidmet. Die anderen sechs Interpreten singen jeweils in ihrem eigenen Stil ein Lied von ihm als Coverversion vor, mit Bandbegleitung, aber ohne weiteres Publikum. Vor jedem der Auftritte werden Ausschnitte aus den Originalvideos zum Vergleich gezeigt.

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Die Musiker kommentieren die Lieder, negative Kritik wird aber nicht geübt. Zusätzlich singt der Interpret des Abends ein eigenes aktuelles Lied und kürt am Ende der Folge den Song des Abends, dessen Interpretation ihm am besten gefallen hat. In der abschließenden achten Folge singen die Musiker ausgewählte Lieder im Duett.

Der „Song des Abends“ wurde in den ersten vier Staffeln am nächsten Tag als Download-Single veröffentlicht. Dazu gibt es einen Sampler zur Staffel mit den besten Darbietungen aus den verschiedenen Folgen. Seit dem Album zur vierten Staffel sind erstmals alle Lieder auf der „Deluxe Version“ vorhanden. In der fünften Staffel wurden vor der Veröffentlichung des Samplers die Lieder der bereits ausgestrahlten Sendungen, ab dem Zeitpunkt der Ausstrahlung, als Download und Streaming zur Verfügung gestellt. (wikipedia)

Die Musikanten der 3. Staffel:
Die Musikanten der 3. Staffel

Und hier die Songs der 3. Staffel dieser Serie. Interessiert hat sich mich eigentlich nur, weil auch ein Wolfgang Niedecken mitgewirkt hat (ob er sich damit wirklich einen Gefallen gemacht hat, wage ich zu bezweifeln). Auf Künstler wie Nena oder Xaver Dingsbums hätte ich gut und gerne verzichten können.

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Und die Sängerin Anett Louisan finde ich weiterhin irgendwie spannend … wobei ich mich da noch nicht endgültig entschieden habe.

Musiker wie The Bosshoss oder Samy Deluxe bleiben mir weiterhin fremd … aber das ist wohl auch eine Frage des Alters.

Begleitet werden die Sängerinnen und Sänger von Grosch’s Eleven („Grosch’s 11“)

Grosch’s Eleven01

Grosch’s Eleven („Grosch’s 11“) ist eine Musikgruppe, die für die Fernsehsendung „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ des Senders VOX als Studio- und Liveband gegründet wurde. Bandleader und Gründer der Gruppe ist Keyboarder, Arrangeur, Komponist und Musikproduzent Mathias Grosch aus Mannheim.

Von daher: das Album muss man nun wirklich nicht haben … aber reinschnuppern schadet auch nicht … und man kann sich mal modern fühlen …

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Personnel:
Ben Bazzazian (programming)
Laura Bellon (background vocls)
Mario Garriccio (drums)
Mathias Grosch (keyboards)
Dominik Krämer (bass)
Derek von Krogh (keyboards)
Christoph Moschberger (trumpet)
Axel Müller (saxophone)
Daniel Stelter (guitar)
Markus Vollmer (guitar)
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Titel:
01. Annett Louisan: Nur geträumt (Kerner/BrendelFahrenkrog-Petersen) 3.27
02. Xavier Naidoo: Wunder geschehn (Kerner/Dehmel) 3.51
03. Nena: Mon Dernier Jour (What If) (Dettwyler/Mühlethaler/Kirsch) 3.36
04. Annett Louisan: City Of Gold (Dettwyler/Götze/Brodbeck/Schweidler) 4.05
05. Seven: Sex On Legs (Vollmer/Vökel) 3.02
06. Nena: Don’t Gimme That (Bobbit/Vollmer) 3.22
07. The BossHoss: Superheld (Sorge/Rabbit) 4.00
08. Wolfgang Niedecken: Bis die Sonne rauskommt (Sorge/Powell/Brunckhorst/Kacza/Pfeffer/John/ Baader) 3.54
09. Xavier Naidoo: Songs sind Träume (Niedecken/Nass) 3.55
10. Samy Delux: Kristallnacht (Niedecken/Büchel/Wollrath/Heuser/Boecker/Borg/Boecker) 4.11
11. The BossHoss: Das Spiel (Ramond/Hass) 3.18
12. Samy Deluxe: Stell dir vor, dass unten oben ist (Pittner/Brosch/Ternes) 3.20
13. Seven: Das hat die Welt noch nicht gesehen (Wehland/James/Oac/Naidoo/Herberger) 3.19
14. Wolfgang Niedecken: Was wir alleine nicht schaffen (Naidoo/v.Eecke) 4.13

CD1

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Die offizielle Website:
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Christian Weidner – Every Hour Of The Light And Dark (2016)

FrontCover1Immer wieder gibt es neue und großartige Talente in der deutschenJazz-Szene … wunderbar:

Christian Weidner (* 4. März 1976 in Kassel) ist ein deutscher Jazz-Saxophonist und -komponist.

Weidner studierte von 1996 bis 1998 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 1999 an der Königlichen Musikhochschule Stockholm und von 2001 bis 2002 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Zu seinen Lehrern zählten Jeff Clayton, John Ruocco, Joakim Milder, Fredrik Ljungkvist, Kamalesh Maitra und Kenny Werner.

Zwischen 1992 und 1998 spielte er im Landesjugendjazzorchester Hessen und 1994 bis 1998 im Bundesjazzorchester. 1996 gewann er den Bundeswettbewerb Jugend jazzt.

Von 1994 bis 2002 gehörte er verschiedenen Formationen Gunter Hampels an. 2001 bis 2004 spielte er im Deutsch-Französischen Jazzensemble unter der Leitung von Albert Mangelsdorff. Darüber hinaus arbeitete er in den Jahren 2001 bis 2006 in diversen Projekten mit dem Komponisten und Elektroniker Simon Stockhausen.

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2004 erschien sein Debüt-Album „Choral“ im Trio mit Antonio Palesano und Daniel Schröteler, produziert vom Label Pirouet Records. Seitdem verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Label. Daraus resultierten insgesamt acht Veröffentlichungen, darunter drei weitere unter seinem Namen: 2010 das erste Album „The Inward Song“ seines Quartetts mit Colin Vallon, Henning Sieverts und Samuel Rohrer, 2012 das zweite Album „Dream Boogie“, sowie 2016 das dritte Album „Every Hour of the Light and Dark“.

Seit 2011 arbeitet Weidner zusammen mit der Harfenistin Kathrin Pechlof in einem kollektiven Trio mit dem Kölner Kontrabassisten Robert Landfermann.

Ebenfalls seit 2011 ist er Mitglied in Frank Möbus’ Trio Der Rote Bereich.

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Des Weiteren wirkt Christian Weidner mit in Frank Gratkowskis mikrotonalem Saxofonquartett Four Alto,[1] in Robert Landfermanns Quintett mit Elias Stemeseder, Sebastian Gille und Jim Black, sowie im Trio des norwegischen Vibraphonisten Karl Ivar Refseth und im Duo mit dem Sprecher Christian Brückner.

Weidner erhielt Studioförderpreise und ein Kompositionsstipendium des Berliner Senats. Er leitete Workshops an den Hochschulen in Dresden, Hannover und Danzig sowie an diversen Orten im Rahmen von Goethe-Tourneen in Südostasien, Afrika und Osteuropa.

Seit 2013 kuratiert er gemeinsam mit Kathrin Pechlof die Konzertreihe Serious Series in Berlin.

Im Herbst 2015 wurde Christian Weidner zum Professor für Saxofon an die Musikhochschule Stuttgart berufen. (wikipedia)

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Hier sein 4. Solo-Album:

Die Zeiten, in denen der Free Jazz ähnlich der sogenannten neuen klassischen Musik als Bürgerschreck galt, der für leere Konzertsäle sorgte, sind vorbei. Heute wird diese Strömung des Jazz, deren Bezeichnung auf eine LP Ornette Colemans aus dem Jahr 1960 zurückgeht, weitgehend als eine der zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten des Jazz goutiert und Konzertveranstalter setzen Bands, wie das Weidner Quartett in seiner aktuellen Besetzung ob der enormen Nachfrage entspannt auf ihr Veranstaltungsprogramm. Immerhin ist ja seit Colemans Weckruf bereits ein halbes Jahrhundert ins Land gegangen und für beinahe zwei Generationen stellt der Free Jazz den Normalfall dar.

Bei Pirouet ist jetzt mit Every Hour of Light and Dark bereits das vierte Album mit dem Altsaxofonisten Christian Weidner erschienen. Der unmittelbare Vorgänger des aktuellen Albums, dem zweiten Album mit derselben Quartettbesetzung – Dream Boogie – war ob seiner allseits gelobten eleganten, ja geradezu beschwingten, jedoch niemals glatten Gangart international ein enormer Erfolg bei Presse und Publikum. Kein Wunder also, dass sich Pirouet getraut hat, ein weiteres Album mit den Musikern dieses bewährten Quartetts aufzulegen.

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Sämtliche Stücke des aktuellen Albums stammen aus dem Ideenpool des Bandleaders, der unter anderem bereits zu einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere von der deutschen Avantgarde-Legende Gunter Hampel, aber auch von Kenny Werner inspiriert erkannt hat, dass eine eigenständige Musiksprache die Voraussetzung dafür ist, als Free Jazzer nachhaltig zu bestehen. Dass er eigenständig Neues zu schaffen vermag hat Christian Weidner bereits mit seinen früheren Alben bewiesen. Dass seine spezielle Gangart noch um einige Grade verfeinert werden kann, demonstriert er gleich mit dem ersten Stück des jetzt vorgelegten Albums. In Thetys schwebt der delikate Saxophonsound, den Weidner aus einem Instrument zaubert, der impressionistischen Welt eines Claude Debussy verwandt, über den Köpfen seiner Quartettkollegen, die dieser unaufgeregten, farbigen Klangwelt eine unaufgeregte Grundlage schaffen, auf der sie erblüht und gedeiht.

Die Gewichtslosigkeit In Weightless, die ausladenden Leerräumen zwischen den Noten geschuldet ist, schafft eine zauberhafte Klanglandschaft, die zeitlos aufgespannt bis ins Unendliche zu reichen scheint. Konträr dazu, nämlich energiegeladen und rhythmisch vorwärtsdrängend geht es im Dance Fantasm zu, bevor die Stimmung nach diesem heiteren, aber kurzen Zwischenspiel mit In Memoriam in ruhiges Fahrwasser zurückkehrt. Der Kreis schließt sich durch Rückkehr zur Stimmung des Anfangstitels in As Long as Now.
Der feinmaschig gewebte, farbige Sound des Quartetts wurde von Jason Seizer im Oberhachinger Tonstudio von Pirouet Records kongenial eingefangen und kompetent abgemischt. (highresaudio.com)

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Besetzung:
Achim Kaufmann (piano)
Samuel Rohrer (drums)
Henning Sieverts (bass)
Christian Weidner (saxophone)

Inlets

 

 

 

 

 

 

 

 

Titel:
01. Tethys 5.01
02. Every Hour Of The Light And Dark 6.31
03. Fuzzy Membership 4.33
04. Weightless 7.07
05. Dance Fantasm 1.51
06. In Memoriam 8,12
07. Fairy Tales Friends 5.48
08. As Long As Now 4.29

Musik: Christian Weidner

CD1

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Die offizielle Website:
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Christoph Steinbach – Christoph Steinbach & His Boogie Boosters (2016)

FrontCover1Bei „uns“ gibt´s den Axel Zwingenberger (und früher mal den Vince Weber), die Österreicher haben den Christoph Steinbach (* 24.12.1977) … nur gut, dass er auch bei „uns“ des öfteren zu erleben ist.

Und so beschreibt er seine Biographie:

Ein paar Takte aus meinem Leben:
Erste musikalische Schritte:

Zwischen 2 und 3 1/2 Jahren – tägliches, stundenlanges Spielen auf einem aus Tellern und
Kochtöpfen zusammen gestellten Schlagzeug.
Dann bekam ich endlich eine Kindertrommel.

Erste Banderfahrung:

Mit 3 Jahren begleitete ich in unserer „Stub´n“ meine Eltern auf der neu erworbenen Trommel.
Immerhin im Takt. …bis ich dann endlich das Piano meine Oma entdeckte.

Erster Kontakt mit dem Klavier:

Als mit 5 Jahren meine Oma und Ihr Piano zu uns zogen, war es geschehen… …schwupp-di-wupp,
hüpfte ich regelmäßig auf die Klavierbank und „spielte“.

Klavierstunden:

Die ersten regelmäßigen, privaten Klavierstunden bekam ich mit knapp 6 Jahren.
Von diesem Zeitpunkt an war das Piano mein bester Freund.

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Boogie Woogie:

Die ersten Boogie´s striffen mich mit 7 Jahren. Damals jedoch noch unbewusst.
Als ich dann durch Zufall eine unbeschriftete Kassette eingelegt hatte, passierte es:
„I´m the Boogie Man“ von Vince Weber. Ich hörte und spielte nur noch Boogie Woogie.
Wie es der Zufall so will, bekam ich von Bekannten mit ca. 10 Jahren die ersten Boogie Platten von
Pete Johnson und Axel Zwingenberger.

Jetzt  begann das harte Üben:

Sitzend am Klavier…darauf stehender Plattenspieler… Plattennadel zurück und
wieder etwas vor… Herunterhören und probieren…so lernte man Improvisieren.

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Erste Auftritte:

…vielleicht sollte ich vorher noch erwähnen, dass ich beiläufig mit ca. 11 Jahren Kontrabass und
Knopfziehhamonika sowie Schlagzeug gelernt habe.
Von da an war ich ca. 12 Jahre der Bassist einer 9-köpfigen Dixieland Band.
Da ich das Schlagzeug ja auch irgendwo einbauen musste, spielte ich parallel ca. 7 Jahre als
Schlagzeuger in einer Rockband.

Aus Showeinlagen wurde Ernst:

Aus übertriebenem Spieleifer, füllte ich die Pausen unserer Dixieband-Auftritte mit 2 – 3 Boogie´s.
Nach einem halben Jahr kamen dann die ersten Anfragen und bereits bezahlte Auftritte.
Ich gründete mein erstes fixes Boogie-Duo (Klavier und Schlagzeug).
Wir spielten in jeder Bar, die Platz für unsere Instrumente hatte.
Da wir ja noch kein Programm hatten, waren diese Auftritte eher öffentliche Proben.

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Aus Spaß wurde Ernst:

Es war einfach unglaublich.
Was mit Spaß und ein wenig Üben begann, wurde plötzlich immer besser bezahlt und fix gebucht.
Jetzt war Professionalität gefragt. Ich übte Tag und Nacht. Teilweise 8 Stunden täglich.

Vom Kaufmann zum Musiker:

Nach meiner abgeschlossenen Lehre als Einzelhandelskaufmann (15 – 18 Jahre) kam das Bundesheer.
Da ich mir vorgenommen hatte, mich etwas in der Boogie-Szene umzusehen,
startete ich eine halbtägige Ausbildung als Instrumentenbauer bei der
Firma Mürnseer (Harfe, Zither, Hackbrett).
Da mich ja in der Boogie-Szene niemand kannte und ich bis dahin noch nie ein richtiges
Konzert gespielt hatte, fuhr ich fast jeden 3. Tag zu diversen
Konzerten – um eventuell einmal mitspielen zu dürfen.
Mit viel Glück und Durchhaltevermögen hatte es dann geklappt.
Dann ging alles schnell: Die ersten Konzerte, tobendes Publikum, weitere Buchungen,
tolle Kontakte und viel harte Arbeit.
Ich entschied mich dann zum Jahrtausendwechsel, hauptberuflich Boogie-Pianist zu werden.

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Studium:

Gleichzeitig startete ich eine Ausbildung am Musikkonservatorium in Innsbruck.
Perkussion / Schlagzeug. Schön und gut – aber alles geht eben auch nicht.
Ich hatte eine Menge Ideen und Projekte im Kopf. Diese benötigten sehr viel Zeit.
Deshalb entschloss ich mich das Studium nach knapp 2 Jahren abzubrechen.

Meine neuen Projekte:

Jetzt spielte ich bereits dutzende, erfolgreiche Konzerte.
Ich dachte wochenlang über neue Ideen nach…“neue Konzerte“… …“neue Projekte“…irgend etwas Neues.
Und wie es der Zufall so wollte, bekam ich 2003 einen Anruf vom Management des weltbekannten „Eric Burdon“.
Er buchte mich als Pianist für eine Deutschland-Tournee im Duo mit Eric Burdon.

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Wow…..das war die Idee. Jetzt wusste ich es.
Ich startete eines meiner größten Projekte:
„Steinbach Boogie Woogie & Blues Festival“. Stars singen Boogie Woogie.

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Festival:

Als Künstler, Organisator und Moderator meines Festivals, das es bereits seit 2004 in Kitzbühel gibt,
ist es mein (bereits erfülltes) Ziel, alle Menschengruppen für eine Stars-Session zusammen zu bringen.
Und es klappte.
Jung und alt, reich und arm, ein Jedermann und Prominente – stoßen an und bluesen mit uns. (von seiner Website gemopst)

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Hier sein wohl bisher letztes Album … und auch dieses ist ein musikalischer Botschafter des guten Geschmacks. Christoph Steinbach macht nicht den Fehler so mancher Kollegen, auschließlich sein Piano erklingen zu lassen- Nein, sein Piano ist eingebettet in eine bravourös aufspielende Band, denn ne ganze CD nur Boogie Woogie Piano ist dann doch etwas fad … und hier bekommen alle die Gelegenheit auch als Solisten zu brillieren !

Und dann fällt natürlich noch auf, dass sich da einer ganz tief in die Musikgeschichte eingegraben hat … manchmal bilde ich mir ein, mich auch mit dieser Musik ein wenig auszukennen … welch Irrtum !

Die auf diesem Album vertretenen Komponisten waren und sind mir kaum bekannt gewesen.

Das tut der Freude über die Musik natürlich keinen Abbruch … ganz im Gegenteil: Da wippen die Beine einfach …

Leider bekommt man den ihm eigenen Humor nicht mit, dazu muss man schon in ein Konzert gehen … was ich nur dringend empfehlen kann !

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Besetzung:
Christoph Buhse (drums)
Gernot Haslauer (trombone)
Christian Kronreif (saxophone)
Christoph Steinbach (piano, vocals)
Peter Strutzenberger (bass)

Booklet1

Titel:
01. My Own Way To Rock (Cummings) 4.51
02. Night Train (Forrest) 3.58
03. Side By Side (Lucas) 3.16
04. Play Some Simple Melody (Crosby) 2.47
05. Sweet Georgia Brown (Bernie/Pinkard) 4.31
06. Multiplication (Darin) 2.58
07. Someday You Gonna Treat Me Right (Juke) 4.28
08. Send Me The Pillow That You Dream On (Locklin) 3.03
09. Smack Dab In The Middle (Calhoun) 4.35
10. Caldonia (Jordan) 3.35
11. Pep Talk (Willis) 3.46
12. Take A Walk (Buhse/Haslauer/Kronreif/Steinbach/Strutzenberger) 5.58
13. Evil (Steinbach) 3.57

CD1

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Christoph Steinbach01

Die offizielle Website:
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Ina Müller – Ich bin die (2016)

FrontCover1Ne erneute Annäherung an Ina Müller, die mir bisher als arg schrille Person bekannt war (eigentlich wird sie nr vn Barbara Schöneberger getoppt):

Ina Müller (* 25. Juli 1965 in Köhlen) ist eine deutsche Sängerin, Musik-Kabarettistin, Buchautorin und Fernsehmoderatorin.

Ina Müller wuchs als vierte von fünf Töchtern einer Bauernfamilie in Köhlen auf. Nach einer Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin an den Dr. von Morgenstern Schulen in Lüneburg arbeitete sie in Apotheken in Bremen-Blumenthal, Westerland auf Sylt und München.

Bekannt wurde sie durch das gemeinsam mit Edda Schnittgard 1994 gegründete Kabarett-Duo Queen Bee. Am 10. Dezember 2005 gaben sie im Bonner Pantheon ihre Abschiedsvorstellung. Seit 2002 arbeitet Ina Müller an eigenen Projekten, zunächst vor allem im Bereich der plattdeutschen Sprache.

Queen Bee

In ihren Büchern und Liedern verschafft sie dem Plattdeutschen und seiner Kultur neuen Raum. In jüngerer Zeit schrieb und sprach Müller für die traditionsreiche niederdeutsche Sendereihe Hör mal ’n beten to im NDR-Hörfunk.

2004 hatte Ina Müller einen Gastauftritt in der ARD-Serie Großstadtrevier. Im Februar 2006 startete sie ihr zweites Soloprogramm: Ina Müller liest und singt op Platt. Im NDR hatte sie eine Show mit dem Titel Land & Liebe und moderierte von 2005 bis 2008 Inas Norden. Außerdem absolvierte sie Gastauftritte in verschiedenen NDR-Sendungen. Ab Herbst 2006 ging Ina Müller mit Band unter dem Thema Weiblich, ledig, 40 auf Tour. Die Texte ihrer Lieder verfasst sie regelmäßig selbst, wobei sie mit Frank Ramond zusammenarbeitet, der u. a. auch für Annett Louisan schreibt und für Roger Cicero schrieb.

Seit 2007 moderiert sie im NDR ihre Late-Night-Show Inas Nacht, für die sie u. a. 2008 den Deutschen Fernsehpreis, 2009 den Deutschen Comedypreis und 2010 den Grimme-Preis erhielt. Ab November 2009 fand die Erstausstrahlung ihrer Late-Night-Show am Donnerstagabend im Ersten und seit September 2011 am Samstagabend statt.

Im Februar 2009 moderierte sie im Ersten die Galasendung zu Heinz Erhardts 100. Geburtstag. Seit Oktober 2009 strahlte der NDR zusätzlich das Format Stadt, Land, Ina! aus, in dem Ina Müller über Kurioses und Alltägliches aus Norddeutschland berichtet. Als Gast war Müller bereits in zahlreichen Shows zu sehen, darunter an der Seite von Sterne-Koch Johann Lafer in der ZDF-Sendung Lafer! Lichter! Lecker! oder bei Jürgen von der Lippes Was liest du? im WDR. Zudem nahm sie an der RTL-Fernsehsendung Wer wird Millionär?, ausgestrahlt am 18. November 2010 teil, in der sie 125.000 Euro für den RTL-Spendenmarathon gewann.

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Am 12. Januar 2011 wurde Ina Müller die Ehrenbürgerschaft ihres Geburtsorts Köhlen bei Bremerhaven verliehen, weil sie auf besondere Weise ihr Heimatdorf und die plattdeutsche Sprache repräsentiert.

Am 22. März 2011 moderierte sie für die ARD die 20. Echo-Verleihung. Am 22. März 2012 moderierte sie wieder den Echo, gemeinsam mit Barbara Schöneberger. Am 11. Mai 2011 wurde sie neben der Juli-Frontfrau Eva Briegel, der Frida-Gold-Sängerin Alina Süggeler, dem Musikmanager Gerd Gebhardt und dem Bayern-3-Musikchef Edi van Beek in die Fach-Jury des Eurovision Song Contest 2011 berufen. Sie präsentierte auch die deutsche Punktevergabe.

Am 22. März 2012 erhielt sie bei der Echo-Gala gleich zwei Echos, nachdem sie in den Jahren zuvor fünfmal nominiert worden war. Außerdem sang sie mit Ivy Quainoo, Aura Dione, Caro Emerald und Dionne Bromfield zu Ehren von Amy Winehouse den Song Valerie. 2014 wurde Ina für das Album 48 erneut mit dem Echo als beste nationale Pop-/Rockkünstlerin ausgezeichnet. Im November 2014 war Ina Müller bei der deutschen Variante zum 30-jährigen Jubiläum von Band Aid dabei.

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Im Jahr 2015 bekam Müller, bereits mehrfach mit Gold ausgezeichnet, für ihre CD 48 eine Platin-Auszeichnung. Außerdem wurde sie 2015 für den Echo nominiert. Im Januar 2015 war Müller in der Sendung Durch die Nacht mit … zu sehen, in der sie zusammen mit Sarah Connor einen Abend in Barcelona verbringt. Im März 2015 nahm sie an der österreichischen Satire-Talkshow Wir sind Kaiser teil. Im September 2015 war sie in Bülent Ceylans RTL-Show Bülent & seine Freunde zu sehen. Außerdem blickte sie zusammen mit Bjarne Mädel in einer TV-Show auf 50 Jahre NDR zurück. Zu diesem Anlass drehte sie außerdem gemeinsam mit Detlev Buck mehrere neue Das-Beste-am-Norden-Spots für den NDR und war damit erneut in kurzen Schauspielrollen zu sehen. Für Buck hatte Müller auch bereits 2014 in dessen Verfilmung von Bibi und Tina 2 eine kleine Rolle übernommen. Ende September 2015 übernahm sie in der Show Ich mach dir den Hof, die im NDR gezeigt wurde, für sieben Tage einen Bauernhof.

Am 6. April 2017 wurde Ina Müller erneut mit dem Echo/Künstlerin Pop National ausgezeichnet – ihrem insgesamt vierten Echo.

Am 21. Juni 2018 hat sie den Paul-Lincke-Ring der Stadt Goslar verliehen bekommen.

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Für die Moderation des Deutschen Computerspielpreises 2019 wurde sie in mehreren deutschen Medien kritisiert, sie habe – nach der Verleihung im Vorjahr, die von Barbara Schöneberger „mit altbackenen Witzen“ moderiert worden sei – „noch [die] Luft nach unten“ genutzt

Seit 2011 ist Müller Ehrenbürgerin der Stadt Köhlen. Dort spielte sie früher in der Fußball-Landesliga beim SV Rot-Weiß, im Kreis Geestland.

Ina Müller ist mit Johannes Oerding liiert und lebt in Hamburg. Oerding war vorher Gast in ihrer Sendung und ist auch im Vorprogramm mit ihr auf Tour gewesen. (wikipedia)

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Hie ihr sechstes Album:

Ich bin die … Ina Müller. Lieblingslieder für große Mädchen …
… und Jungs. ,Ich bin die trifft den Nagel auf den Kopf. Ein Album mit einem Titel, der das Müllerin-Phänomen in einem Dreiwort-Satz einfängt. ,Die ist für jede Schublade zu sperrig. Kein Klischee passt und auch kein musikalischer Vergleich à la ,Die singt ja wie … trifft zu. Ein Einzelstück.

Die Müllerin moderiert, singt und lebt nach ihren eigenen Gesetzen. Mit 51 noch mehr als mit 48. Unbeirrbar, klug, frech und bei Bedarf auch jedem Trend zum Trotz. Sie verzückt den TV-Zuschauer genauso wie Hunderttausende in ausverkauften Arenen von Flensburg bis nach München, Zürich oder Wien. Konventionen zu widerstehen, unbequem und einmalig zu sein und trotzdem das große Publikum zu erreichen, ist ein Teil des kleinen Ina-Wunders . ,Das wahre Privileg des Älterwerdens ist die Radikalität heißt das Müller sche Credo, das sie auf Ich bin die in tolle neue Songs bettet. Thematisch taucht sie tiefer ein, schaut feiner und findet in ihren Texten noch bessere Wendungen als je zuvor. Statt stehen zu bleiben, geht Ina auf ,Ich bin die noch einen großen Schritt weiter auf ihrem künstlerischen Weg. Musikalisch, stimmlich und inhaltlich.

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Sie hat den Blick, dem nichts entgeht, der jedes Detail heranzoomt jede Falte, jede Verletzung und jede verpasste Chance. Dabei wird der Müller sche Zugriff auf die Welt nie gnadenlos oder anstrengend. Denn das Leben gilt es zu feiern. Genauso, wie es ist. Das beste Beispiel für die Müller sche Sicht der Dinge: der Titelsong. Eine Ballade, die zart instrumentiert ein neues Licht auf Inas stimmliche Möglichkeiten wirft. In ,Ich bin die gibt Ina endlich mal zu, dass sie gerne zu laut und oft zu spät ist und überhaupt auch ziemlich auf die Nerven geht. Dabei wäre es jammerschade, sie schwiege. Die Welt wäre um viele erstklassig arrangierte Kurz-geschichten ärmer.

Sehr gut steht Frau Müller ihre neue Ernsthaftigkeit. Lieder wie Klammerblues , Tag eins nach Tag aus oder Wie Du wohl wärst gehören zu den wunderbar stillen Höhepunkten dieses Albums. Stimmlich und musikalisch ausgereift, inhaltlich zutiefst bewegend und dabei garantiert frei von Plattitüden. Natürlich wird man auf dem neuen Album auch die schnellen Nummern wie Kommando heulen , Immer eine mehr wie Du oder Das war s lieben. Sie liefern den prallen Müller-Sound. Ein musi-kalisches Genre, das irgendwo zwischen Pop, Rock, Chanson und Country liegt, mit den Jahren immer besser wird und unglaublich groovt.
Wer übrigens glaubt, Männer würden Ina nur mögen, weil sie sonst die häusliche Harmonie gefährden, der irrt: Ina Müller sei wie Champagner mit Currywurst attestiert die Herrenwelt der Müllerin. (Pressetext)

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Ein Album nach Müllerinart. Nein, mit Essen hat die neue Platte von Ina Müller nichts zu tun, dafür mit ihr selbst. »Ich bin die« lautet der bezeichnende Titel ihres sechsten Soloalbums.

Denn wer die Sängerin und Fernsehmoderatorin kennt, weiß, die Müller ist gerne sie selbst, manchmal ernst, manchmal frech, manchmal euphorisch, manchmal aber auch unbequem – so, wie das Leben es eben gerade erfordert.

Das gilt auch für »Ich bin die«. Die meisten Songs komponierte sie gemeinsam mit ihrem Partner, dem Singer-Songwriter Johannes Oerding. Herausgekommen sind dabei ganze 13 neue Lieder, eine gewohnt abwechslungsreiche Mischung aus Pop und Rock, Country und Chanson, aus gefühlvoll-zarten Balladen und gut gelaunten Ohrwürmern.

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Unterstützung beim Songwriting erhielt Ina außerdem vom deutsch-französischen Liedtexter Frank Ramond, der schon für Stars wie Udo Lindenberg, Christina Stürmer, Annett Louisan, Roger Cicero und viele weitere arbeitete.

Neben der Standard-CD gibt es »Ich bin die« als Doppel-CD. Diese enthält neben dem neuen Album eine Bonus-CD mit 10 Liedern aus ihrer Fernsehshow »Inas Nacht«. Für alle Vinylliebhaber unter ihren Fans ist das Album diesmal auch als LP erhältlich. Die Auflage ist jedoch auf 1.000 Stück limitiert.

Ein einfaches Erfolgsrezept, das sich aber schon mehrfach bewährt hat: Auf ihrem neuen Album »Ich bin die« macht Ina Müller das, was sie am besten kann: Sie ist einfach sie selbst. (jpc.de)

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Hm… klar, gute Pop und der Titelsong gefällt mir sogar ganz gut (vermutlich weil er auch selbstkritisch ist). aber eine Frau (oder ein Mann), die nur über Beziehungskram singt ist … jetzt werde ich ein wenig ketzerisch … seelisch-geistig eher unreif. Basta !

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Besetzung:
Mat Clasen (flute bei 05.)
Kai Fischer (keyboards bei 02., piano bei 02., 03., 05, 11. + 12.)
Stephan Gade (guitar, bass, keyboards, percussion, mandolin, lap steel-guitar)
Jörn Heilbut (guitar bei 03., 05., 08. – 10.)
Johnny Johnson (trombone bei 05.)
Philipp Kacza (trumpet, flugelhorn bei 05.)
Hardy Kayser (guitar bei 02. + 12.. mandolin bei 06., 08. + 12.)
Jan-Philipp Kelber (vocals bei 13.)
Tim Lorenz (drums bei 03., 05., 08. – 10)
Boris Matchin (cello bei 05.)
Mirko Michalzik (guitar bei 02., 06., 08. + 12.)
Marco Moeller (drums bei 02., 06., 08. 11. + 12)
Ina Müller (vocals)
Johannes Oerding (guitar bei 04. + 12.)
Dirk Ritz (bass bei 02.,06., 08. + 12.)
Jojo Schlüter (guitar bei 13.)
Mark Smith (guitar bei 01., keyboards bei 07.)
+
Boxhorns (horns bei 05.)
+
violin + viola bei 05.:
Dana Anka – Maurice Matatea – Stefan Pintev

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Titel:
01. Ich bin die (Müller/Oerding/Ramond) 3.56
02. Das war’s (Müller/Oerding/Ramond) 3.15
03. Tag eins nach Tag aus (Müller/Oerding/Ramond) 4.21
04. Immer eine mehr wie du (Müller/Oerding/Ramond) 2.59
05. Klammerblues (Müller/Oerding/Ramond) 4.35
06. Wenn du jetzt aufstehst (Müller/Oerding/Ramond) 3.25
07. Wie du wohl wärst (Müller/Oerding/Ramond) 3.44
08. Zahlen, bitte (Müller/Oerding/Ramond/Heilbut/Gade) 3.44
09. Bei jeder Liebe ((Müller/Ramond/Heilbut/Gade) 3.48
10. Zimmer 410 (Ramond/Müller/Zuckowski/Frank I) 3.20
11. Kommando heulen (Ramond/Müller/Zuckowski/Gade) 3.23
12 Dorf bleibt Dorf (Müller/Oerding/Ramond) 3.23
13. Sowas wie Glück (Moring/Kelber/Brötzmann) 4.02

CD1

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Manchmal lande ich schon,
Bevor ich abheb.
Bin ungeduldig, viel zu leicht amüsiert.
Immer irgendwie zu laut,
Bin oft zu spät.
Ich kann nicht zuhören wenns mich nicht interessiert.
Ich kann mich manchmal selber nicht mehr reden hör’n
Und raste aus wenn einer gegen mich gewinnt.
Wenn mich was aufregt muss ich es sofort klär’n
Anstatt zu warten bis der Zeitpunkt stimmt.

Ich bin die, die schnell mal auf die Nerven geht.
Ich bin die, die brüllend auf dem Tresen steht.
Ich bin die, die überall und viel zu laut mitsingt.
Du bist der, der als Einziger weiß,
Wie man mich zum Schweigen bringt

Ich kann nichts richtig und doch,
Meistens klappt es.
Die schlimmsten Zoten erzähl ich ungeniert.
Ob es dir passt oder nicht,
Ich sag dir wie es ist.
Mein Ego schreit, meine Art polarisiert
Ich kann mich manchmal selber nicht mehr seh’n,
Bin schnell entflammbar und genau so schnell verglüht,
Bin nie zu müde um nochmal aufzudreh’n,
Verteile gern mal einen Seitenhieb.

Ich bin die, die schnell mal auf die Nerven geht.
Ich bin die, die brüllend auf dem Tresen steht.
Ich bin die, die überall und viel zu laut mitsingt.
Du bist der, der als Einziger weiß,
Wie man mich zum Schweigen bringt

Mehr von Ina Müller:
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Bastian Pastewka – In der ersten Reihe sieht man Meer (Volker Klüpfel & Michael Kobr) (2016)

FrontCover1Eigentlich sind sie ja bekannt für ihre mehr als erfolgreichen und amüsanten Krimis mit dem drolligen Kommissar Kluftinger … aber sie konnten und können auch anders:

Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte Germanistik und Romanistik in Erlangen. Er arbeitete nach dem Staatsexamen an verschiedenen Realschulen in Bayern. Momentan ist Michael Kobr beurlaubt – um sich dem Schreiben der Romane, den Lesungen und der Familie widmen zu können. Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch findet er beim Skifahren, auf Reisen und in der Musik – er spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Violine. Michael Kobr wohnt mit seiner Frau Silke und seinen beiden Töchtern im Allgäu.

Michael Kobr01
Mit seinem Co-Autor Volker Klüpfel ist er seit der Schulzeit befreundet. Nach ihrem Überraschungserfolg »Milchgeld« erschienen »Erntedank«, ausgezeichnet mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2005 in der Sparte Literatur, »Seegrund«, »Laienspiel«, für den die Autoren den Weltbild-Leserpreis Corine 2008 erhielten, »Rauhnacht«, „Schutzpatron“ und „Grimmbart“. Zudem gewannen sie 2008 und 2009 die MIMI, den Krimi-Publikumspreis des Deutschen Buchhandels.

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Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, ist studierter Politologe und schreibt gerne im Duo. Zusammen mit seinem Koautor Michael Kobr verfasst er Krimis, in denen ihre erfolgreichste Schöpfung, Kommissar Kluftinger, die Hauptrolle spielt. Klüpfel und Kobr haben sich während ihrer gemeinsamen Schulzeit in Kempten kennengelernt. Ihre Bücher scheinen die Plätze auf den Bestsellerlisten abonniert zu haben, und auch Kritiker finden Gefallen an den Geschichten aus dem Allgäu: Die Autoren erhielten u. a. 2005 für „Erntedank“ den „Bayerischen Kunstförderpreis“ in der Sparte Literatur sowie den Weltbild-Leserpreis „Corine“ 2008 für „Laienspiel“. (wikipedia)

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Hier ihr erster „non Kluftinger“ Roman … und wenn der Sommer nicht mehr weit ist, dann passt dieses Hörbuch ganz gut zur Jahreszeit; und darum geht´s :

Mensch, war das schön:
Im Morgengrauen ging’s los, eingepfercht auf der Rückbank der vollbeladenen Familienkutsche.
Zehn Stunden Fahrt an die Adria, ohne Klimaanlage und Navi, dafür mit Modern Talking aus dem Kassettenradio.

Am Strand ein Duftgemisch aus Tiroler Nussöl und Kläranlage, und statt Cappuccino gab’s warme Limo.
Willkommen zurück im Urlaubsparadies der 80er Jahre.
Darin findet sich Familienvater Alexander Klein wieder, als er über einem Fotoalbum einnickt und als pickliger Fünfzehnjähriger erwacht – dazu verdammt, die Italien-Premiere seiner Jugend noch einmal zu erleben. Und zwischen Kohlrouladen und Coccobellomann die beste Zeit seines Lebens hat. (Pressetext)

Hüllentext

„… so liebevoll und originell, dass man den Roman gar nicht mehr zur Seite legen möchte. Bei der Lektüre stellt sich tatsächlich ‚Felicità‘ ein.“ (Nürnberger Zeitung, Ute Wolf, 27.04.2016)

„… irre witzig geschrieben und herrlich nostalgisch. Eine Reminiszenz an unsere Kindertage.“ (Für Sie, 11.04.2016)

„Eine spaßige Zeitreise (…). Erfrischend wie Sunkist Kirsch!“ (Bild am Sonntag, 06.03.2016)

„Im Erspüren der Befindlichkeiten ihrer Leser sind Klüpfel und Kobr gewieft wie sonst niemand in der deutschen Autorenszene.“ (Focus, Jobst Brand, 05.03.2016)

»Klüpfel und Kobr steigern sich von Buch zu Buch.« (Denis Scheck, Druckfrisch, ARD)

„Ein phantastisches Buch um eine Familienzusammenführung der besonderen Art. Um Urlaub an der Adria, gute Laune, volle Strände und Sonnenbrände. Ein Urlaubsbuch, wie Sie es mögen, aber auch ein traumhaftes Buch, wie Sie es lesen sollten.“ (Bastian Pastewka)

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Dass dieses Hörbuch zu einem derartigen kurzweiligen Vergnügen wurde, hat natürlich mit dem Sprecher, Bastian Pastewka ist zu tun:

Bastian Pastewka (* 4. April 1972 in Bochum) ist ein deutscher Schauspieler, Komiker, Drehbuchautor, Synchronsprecher und Hörbuchinterpret. Einem breiten Publikum wurde er Ende der 1990er Jahre durch die Sketchsendung Die Wochenshow bekannt, in der er fiktive Figuren wie Brisko Schneider und Ottmar Zittlau aus der Taufe hob, sowie im neuen Jahrtausend durch die Serie Pastewka.

Eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts ermittelte ihn 1999 als beliebtesten Komiker Deutschlands. Pastewka wurde vielfach ausgezeichnet, so mehrmals mit dem Deutschen Comedypreis, mit der Goldenen Kamera und dem Adolf-Grimme-Preis (2008).

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„Der viel beschäftigte Comedian und Schauspieler Bastian Pastewka, selbst ein Kind der 80er, taucht voller Inbrunst in die Retrohandlung ein … (TV Spielfilm)

In der Tat, Bastian Pastewka erweist sich einmal mehr, als Humorist der gehobenen Sorte … seine Sprachakrobatik mit all den unterschiedlichen Stimmen. Und damit veredelt er den Wortwitz des Buches auf angenehmste Weide.

Nachdem ich zweimal täglich aus Gründen der körperlichen Ertüchtigung auf meinem Hometrainer rumstrampel, sind solche Hörbücher für mich Gold wert …

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Besetzung:
Bastian Pastewka (Sprecher)

Regie: Thomas Krüger

Dank an Enrico Berloncello für seine Hilfe bei der korrekten italienischen Aussprache

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Titel:

CD 1:
Kapitel 01- 16 / 01.03.17

CD 2:
Kapitel 17 – 35 / 01.17.47

CD 3:
Kapitel 36 – 51 / 01.10.02

CD 4:
Kapitel 52 – 69 / 01.11.29

CD 5:
Kapitel 70 – 90 / 01.19.08

CD 6:
Kapitel 91 – 106 / 01.05.28

CD 7:
Kapitel 107 – 125 / 01.12.33

Gesamtlaufzeit: 499 Minuten

Text: Michael Kobr & Volker Klüpfel

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Gregor Meyle – Die Leichtigkeit des Seins (2016)

FrontCover1Gregor Fabian Meyle (* 13. Oktober 1978 in Backnang) ist ein deutscher Musiker. Bei der Ende 2007 von ProSieben ausgestrahlten Gesangs-Castingshow SSDSDSSWEMUGABRTLAD belegte er den zweiten Platz. Im Frühling 2014 nahm er zusammen mit sechs weiteren Musikern an der von VOX ausgestrahlten Sendereihe Sing meinen Song – Das Tauschkonzert teil.

Der in Jagsthausen aufgewachsene Meyle bekam im Alter von vier Jahren seine erste Gitarre geschenkt. Ein Jahr später stand er in Caux erstmals auf einer Bühne. Im Mauskostüm sang er vor 400 Leuten das Kinderlied If You’re Happy and You Know It.[1] Mit Erreichen des schulpflichtigen Alters erhielt er Gitarrenunterricht. Als Zwölfjähriger wurde er Mitglied der Band Young Guns, die mit Coverversionen der US-amerikanischen Rockband Guns N’ Roses auftrat. Zur gleichen Zeit schrieb er erste eigene Lieder. Später arbeitete er neben der Schule in einem Gitarrenladen und gab selbst Gitarrenunterricht. Mit 16 Jahren gründete er seine erste eigene Band Crack Fabian, mit der er sein erstes Album Early Days aufnahm. Bei den Burgfestspielen Jagsthausen trat er in Der Diener zweier Herren als Hofmusikant auf und steuerte vier eigens komponierte klassische Gitarrenstücke bei.

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Nach dem Abschluss der Realschule absolvierte er unter anderem bei ARRI TV und am Stadttheater Heilbronn zwei Jahre lang Praktika als Tonassistent und leistete anschließend seinen Zivildienst. Seit 2001 arbeitet er als freiberuflicher Tontechniker. Parallel spielte er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Felix in der Band Meyle.

Im Sommer 2007 bewarb Meyle sich als Sänger für den von Stefan Raab im Rahmen seiner Fernsehshow TV total konzipierten Castingwettbewerb SSDSDSSWEMUGABRTLAD (Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte, und gerne auch bei RTL auftreten darf) und wurde von den Organisatoren als einer der 20 Teilnehmer der Entscheidungsshows ausgewählt. Dort qualifizierte er sich mit einer Interpretation von Your Body Is a Wonderland, im Original von John Mayer, für die Finalshows. In den darauffolgenden Runden trat Meyle als einziger Teilnehmer ausschließlich mit selbstgeschriebenen Balladen auf. Mit seinen Liedern zog er in das Finale der besten Vier ein und unterlag dort am 10. Januar 2008 im Televoting der Schweizerin Stefanie Heinzmann.

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Am Tag nach dem Finale erschien Meyles Finalsong Niemand zusammen mit den Songs der anderen drei Finalteilnehmer auf einer EP. Drei Wochen später veröffentlichte er das Lied als eigene Single. Am 28. März 2008 erschien Meyles erstes Album, dessen Titelsong So soll es sein auch im Soundtrack des Kinofilms Der Rote Baron von Nikolai Müllerschön verwendet wurde. Produzent war Claus Fischer, der ehemalige Bassist der Band heavytones. Das Album und beide Singles konnten sich in den Charts der deutschsprachigen Länder platzieren. Danach ging Meyle auf Deutschland-Tournee.

Um von bestehenden Tonträgerunternehmen unabhängig zu sein, gründete Meyle seine eigene Plattenfirma Meylemusic. Dort erschien sein zweites Album Meylenweit sowie das Livealbum Laut und leise. 2012 veröffentlichte er sein drittes Studioalbum Meile für Meyle und sein erstes Buch Songs für Feinschmecker. Während Meylenweit noch in Deutschland in die Charts kam, konnte sich Meile für Meyle gar nicht mehr platzieren.

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Im Frühling 2014 nahm Gregor Meyle auf Einladung von Xavier Naidoo zusammen mit Roger Cicero, Sarah Connor, Andreas Gabalier, Sandra Nasić und Sasha an der vom Fernsehsender VOX ausgestrahlten Sendereihe Sing meinen Song – Das Tauschkonzert teil. Der Erfolg der Sendung wirkte sich ganz besonders für ihn aus. Sein im März erschienenes viertes Album New York – Stintino stieg in die Top Ten der Charts ein und auch alle drei vorhergehenden Studioalben kamen teilweise ebenfalls bis in die Top Ten. Drei seiner Lieder sowie eine von ihm in der Show gesungene Coverversion von Sunday Lover von den Guano Apes kamen in die Singlecharts. Die von Sarah Connor vorgetragene Version der Meyle-Komposition Keine ist wie du – textlich angepasst als Keiner ist wie du – erreichte im Juni 2014 Platz 12 der deutschen Single-Charts.

Eben dieser Song wurde wenig später in der vierten Staffel von The Voice of Germany von einem Bewerber in den Blind Auditions gesungen. Meyle, der auf Einladung des Managements dabei anwesend war, kam daraufhin aus dem Publikum auf die Bühne und sang noch einmal zusammen mit dem erfolgreichen Kandidaten. Nach der Ausstrahlung dieses Auftritts im Oktober stieg Keine ist wie du auf Platz 1 der iTunes-Charts und erreichte anschließend Platz 2 der offiziellen Singlecharts in Deutschland.

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Im Jahr 2015 nahm Meyle als Musikpate an der Sendung Dein Song teil, einem Songwriting-Wettbewerb für Kinder des Fernsehsenders KiKA. Im Mai 2015 begann die Sendereihe Meylensteine des Fernsehsenders VOX, in der Meyle jeweils deutschsprachige Sänger besucht und mit ihnen zusammen einige ihrer Lieder singt. Im April 2017 begann die zweite Staffel von Meylensteine. Wegen niedriger Einschaltquoten wurde sie nach der ersten Folge auf einen anderen Sendeplatz verschoben.[4] Sie lief seit Ende Mai 2017 am späten Abend des Ausstrahlungstags der vierten Staffel von Sing meinen Song – Das Tauschkonzert. Im Anschluss an die fünfte Sing meinen Song-Staffel 2018 werden Wiederholungen gesendet.

In der zweiten Staffel der von ProSieben ausgestrahlten Show The Masked Singer belegte er 2020 den dritten Platz. Während der Show trug er das Kostüm des Drachen. Die Show musste zwischenzeitlich jedoch für zwei Wochen unterbrochen werden, da der Sänger an Covid-19 erkrankt war.[5]

Ab dem 12. März 2022 moderiert Meyle zusammen mit Jeanette Biedermann die Musiksendung Playlist of my life im MDR. In der Sendung wird zusammen mit musikalischen Gästen die Beziehung zur Musik analysiert. (wikipedia)

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Hier ein 5. Album:

Gregor Meyle singt über die Die Leichtigkeit des Seins Dass eine Karriere im Musikbusiness ständige harte Arbeit bedeutet, haben die meisten inzwischen mitbekommen. Ausverkaufte Konzerte, goldene Schallplatten, Echo, Deutscher Fernsehpreis und sogar ein eigenes TV-Format, das schaffen nur sehr wenige Künstler. All das hat Gregor Meyle in den letzten Jahren erreicht. Und trotzdem – von Pause keine Spur.

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Im November 2016 erscheint bereits das nächste, inzwischen 5. Studioalbum des sympathischen Backnanger Singer Songwriters mit Hut, Brille und Bart. Es wird, ebenso wie die aktuelle Tournee, Die Leichtigkeit des Seins heißen. Dazu Meyle: Auf einer Reise im letzten Jahr, war ich in der Südsee Kanufahren und dachte, schöner kann es nicht mehr werden. Das ist die Leichtigkeit des Seins. Ich wollte diesen Moment für immer festhalten und so ist ein Song und auch der Titel für die neue Platte und die Tour entstanden. Die neuen Songs erzählen von der Balance im Leben und dem Gefühl angekommen zu sein, nicht mehr ständig vor Mauern zu stehen, die es einzureißen gilt. Diese Leichtigkeit des Seins gibt es in 10 neuen Meyle Songs zu erleben. (Pressetext)

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Nicht alle waren allerdings so begeistert:

Ein Album voller Pathos!
Ein Album von GREGOR MEYLE, das auch von ALEX DIEHL sein könnte, weil es jede Menge Ähnlichkeiten zu „Bretter meiner Welt“ aufweist!
Ein Album, das zwar „Die Leichtigkeit des Seins“ heißt und dessen Titel offensichtlich beim Kundera-Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ geklaut wurde, aber trotzdem recht schwierig klingt, weil es zwischen schönen und schleimigen Streicher-Sätzen viel zu oft den schmalen Grat dazwischen nicht erkennt und sich mal glücklicherweise auf die anspruchsvollere Seite begibt, doch dummerweise auch öfters auf die Schwulst-Seite abrutscht und sogar RONDO VENEZIANO noch mit einem fetten Schmalztöpfchen im Streicher-Gepäck überholt.

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Jeder Song auf „Die Leichtigkeit des Seins“ bewegt sich im 3-Minuten-Segment, vielleicht weil ein Vierminüter schon zu progressiv und radiountauglich wäre?
Ich weiß es nicht, aber auch die Strophe-Refrain-Strophe-Tralala-Gestaltung ist nicht wirklich eine Meisterleistung. Völlig vergessen erscheint das soul-funkige Vorgänger-Album, das wohl trotz Gold Award doch zu deutlich am Massengeschmack seiner Fans vorbeiging. Bei dem gestrichen-weichgespülten „Die Leichtigkeit des Seins“ besteht diese Gefahr jedenfalls nicht.
Und man glaubt Herrn Meyle sofort, wenn er zur Entstehungsgeschichte des Albums spricht: „Auf einer Reise im letzten Jahr hab‘ ich mir einen Traum erfüllt, war in der Südsee Kanufahren und dachte, schöner kann es nicht mehr werden. DAS ist Die Leichtigkeit des Seins. Ich wollte diesen Moment für immer festhalten und so ist der Song und auch der Titel für die neue Platte und die Tour entstanden.“
Ja, nach Kanufahren inmitten der Südsee klingt das Album tatsächlich. Nicht nach irgendwelchen Flüchtlingen, die auf gleichem Weg ihre Freiheit suchen, um dann abgefangen und zurückgeschickt zu werden – da klingt dann eine Zeile wie aus dem Titelsong fast zynisch: „Alle die noch voller Hoffnung sind / Haltet durch stellt euch gegen den Wind / An alle die, die ohne Hoffnung sind / Aus Angst wird Hass und Hass macht blind.“ Hier singt einer von der Schattenseite des Lebens, der mitten auf der Sonnenseite steht und banal kleine Schwarz-Weiß-Schüttelreime dabei aus dem Sonnenhut zaubert.

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„Das nennt man Glück“ ist ein weiterer banaler Ausrutscher samt Huhuiiihhhh-Chor-Gesängen, die ganz stark an der Peinlichkeitsgrenze vorbeischliddern, um sich am Ende des Songs nach mannigfaltigen Wiederholungen doch frontal auf den Musik-Hintern zu setzen. Dem gegenüber steht der beste Song „Real True Friends“ – eine englisch gesungene Ballade – im Duett mit CHARLIE WINSTON, bei dem man sich leider auch, wie auf fast allen Stücken, dieses schreckliche Ahhahhaa und Ohohooo oder Uhuhuuuu nicht verkneifen konnte. Selbst Pop funktioniert ohne solchen vokalen Füll-Scheiß. In diesem Fall gilt auch für GREGOR MEYLE der Titel 8: „Pack deinen Scheiß“ – zumindest diesen A-O-U-Ho-Hi-Ha-Scheiß.

Irgendwie war‘s wohl endlich an der Zeit, dass XAVIER NAIDOO auch mal auf einem Meyle-Album mit ihm singt. Immerhin ebnete er mit seinem ersten „Tauschkonzert“ GREGOR MEYLES erfolgreichen Weg maßgeblich mit. Nun also singen beide eine textlich wiederum enttäuschende Ballade mit dem Titel „So weit, so gut“, die mit unglaublichen Plattitüden auf dem Gutmenschen-Boot mitschippert und mit Zeilen wie: „Frieden findest du nur selten / Und Kriege gibt‘s in dieser Welt genug / Hör auf die zu beklagen / Hör nie auf zu lieben, so weit so gut“, aufwartet.

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Wunderschön ist auch Meyles Liebeserklärung an seine Mutter, welche er in „Die Tapfere“ besingt und mit der Hoffnung verbindet, dass seiner Mutter noch etwas Zeit bleibt, um sie gemeinsam mit der Familie zu verbringen, bevor der eine Typ an die Tür klopft, dem keiner von uns entfliehen kann, so viele Sicherheitsschlösser wir auch daran einbauen: „Du wirst uns allen fehlen / Doch wir hab‘n bestimmt noch Zeit / Sonst lass uns etwas stehlen / Von der Unendlichkeit.“ Und hier klappt‘s auch mit dem Verzicht auf …. Genau! Seine Mutter, aber auch der Kritiker wird‘s ihm danken! Übrigens widmet Sohn Gregor „dieses wunderschöne Album“ (Selbstlob ist nicht immer zielführend!) seiner „tapferen Mama“, bis er im schön gestalteten 24seitigen Booklet dann eine zweiseitige Danksagung-Zeremonie anstimmt, die am Ende auch einen Dank an KORG und andere größere Firmen enthält. Hier beißt sich der (Schweine-)Hund gehörig in den eigenen Schwanz, denn wer einerseits alle Texte mit der Sorge um die Menschheit verbindet, sollte sich vielleicht dann auch in seinem Dank auf die Menschen beschränken, gerade wenn die letzten drei Verse des Albums in „Mann im Mond“ lauten: „Denn ich wünsch mir was von dir / Pass auf all die Menschen auf / Denen es schlechter geht als mir“ – und die sich nicht bei irgendwelchen „Unterstützern und Firmen“ bedanken, möchte man hinzufügen. Pathos hin oder Botschaft her. Und die Streicher streiche(l)n das letzte Lied seinem zärtlichen Ende entgegen, während uns Gregor noch ein paar Ohohos mit auf den letzten Weg gibt.

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FAZIT: Keine wirkliche Überraschung, aber eine faustdicke Enttäuschung ist „Die Leichtigkeit des Seins“ als Nachfolger des hervorragenden „New York – Stintino“ geworden. GREGOR MEYLE verwechselt in „Die Leichtigkeit des Seins“ den Anspruch von Musik mit lauwarmer Pop-Banalität, bei der er sich vordergründig von einem Streicher-Quartett begleiten lässt, das bei den austauschbaren Kompositionen am Ende statt der Chance, ein besonderes Album rauszuhauen, nur einen pathetischen Schmalz-Aufguss hinterlässt. (Thoralf Koß)

Ja … diese kritischen Gedanken kann ich durchaus nachvollziehen, auch wenn mir der Bursche irgendwie sympthatisch ist … und das Begleitheft ist wirklich sehr geschmackvoll gestaltet worden.

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Besetzung:
Christian Lohr (drums, piano, percussion, bass, glockenspiel, vibraphone, synthesizer, harmonium,  background vocals)
Gregor Meyle (vocals, guitar, dobro, bass, piano, ukulele, banjo, glockenspiel, dulcimer)

+
Massimo Buonanno (drums bei 05.)
Dominik Krämer (bass bei 05.)
Xavier Naidoo (vocals bei 06.)
Ulle Rode (guitar bei 03.)
Jake Roeder (background vocals bei 05., 07. + 09.)
Calum Stuart (flute bei 09.)
Charlie Winston (vocals, piano, bass, dulcimer bei 07.)
+
brass bei 05.:
Axel Müller – Christoph Moschberger – Johannes Goltz – Matthias Grosch
+
strings bei 01. – 03., 06.+ 10.)
Solis String Quartett:
Antonio Di Francia (cello)
Vincenzo di Donna (violin)
Luigi de Maio (violin)
Gerardo Morrone (viola)
+
background vocals bei 05.:

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Titel:
01. Alles wird gut (Meyle/Lohr) 3.41
02. Das nennt man Glück (Meyle/Lohr) 3.51
03. Die Leichtigkeit des Seins (Meyle/Lohr) 3.17
04. Da geht noch mehr (Meyle/Lohr) 3.26
05. Folge dem Licht (Meyle/Lohr) 3.08
06. So weit, so gut (Meyle/Lohr) 3.28
07. Real True Friends (Winston) 3.36
08. Pack dein Scheiss (Meyle/Lohr) 3.07
09. Die Tapfere (Meyle/Lohr) 3.42
10. Mann im Mond (Meyle/Lohr) 3.40

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Die offizielle Website:
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Oonagh – Märchen enden gut (2016)

FrontCover1Tja, wie nennt man nun diese Art von Musik ? Fantasy Bombast Pop-Rock ? Dargeboten von Oonagh, die ja eigentlich Senta-Sofia Delliponti heißt:

Senta-Sofia Delliponti (* 16. April 1990 in Wolfsburg) ist eine deutsche Sängerin, Musicaldarstellerin und Schauspielerin. Seit Januar 2014 ist sie unter dem Künstlernamen Oonagh  aktiv.

Senta-Sofia Delliponti wurde als Tochter eines Italieners und einer Bulgarin geboren und wuchs im niedersächsischen Gifhorn auf. Ihr Vater Maik Delliponti ist Pizzabäcker, ihre Mutter Elena Delliponti Musiklehrerin. Bei der Namensgebung ließen sich die Eltern von der Schauspielerin Senta Berger und der Hauptstadt des Heimatlandes ihrer Mutter, Sofia, inspirieren. Delliponti hat einen jüngeren Bruder. Sie nahm an Musikwettbewerben teil und stand im Musical Jim Knopf auf der Bühne. Im Jahr 2006 machte sie ihren Realschulabschluss. Von 2007 bis 2010 absolvierte sie eine Ausbildung in Schauspiel und Gesang an der Schauspielschule Charlottenburg in Berlin. Im Dezember 2017 brachte sie eine Tochter zur Welt.

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Am 12. Juli 2003 hatte Delliponti ihren ersten Auftritt in der Castingshow Star Search auf Sat.1. Sie machte in der Kategorie Music Act von 10 bis 15 Jahren mit und konnte sich bis zum Finale durchsetzen. Hinter ihrem Mitstreiter Daniel Siegert wurde sie am 10. August 2003 Zweite.

Als Mitglied von Star Search – The Kids erreichte sie mit der Single Smile am 7. September 2003 Platz 5 der deutschen Charts. Die gemeinsam mit Siegert aufgenommene Nachfolgesingle Mother konnte nicht mehr an diesen Erfolg anschließen. Auf dem Weihnachtsalbum der TV Allstars sang sie O Tannenbaum.

Im Herbst 2006 gab Delliponti ihr Debüt als Solokünstlerin mit der Pop-Punk-Single Scheißegal und erreichte Platz 69 der deutschen Charts. Ihre 2007 erschienene Single Ich sehe was, was du nicht siehst ist der Titelsong der siebten Staffel der Fernsehshow Big Brother.

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2008 wirkte Delliponti im Ensemble von Frühlings Erwachen in Wien mit.

Bis zum 31. Januar 2010 war Delliponti Mitglied des Tanz-der-Vampire-Ensembles in Oberhausen. Bis zum Herbst 2010 war sie in Stuttgart im selben Musical im Ensemble sowie als Cover der weiblichen Hauptrolle vorgesehen.

Von Anfang Dezember 2010 bis Mitte Juni 2013 sowie von August bis September 2020 war sie bei der RTL-Daily-Soap Gute Zeiten, schlechte Zeiten in der Rolle der Tanja Seefeld zu sehen.

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Seit 2014 tritt Delliponti unter dem Künstlernamen Oonagh auf und veröffentlichte in jenem Jahr ihr erstes, gleichnamiges Album. Sie gewann den ECHO Pop 2015 in den Kategorien Künstlerin national Rock/Pop sowie Newcomer des Jahres (national). 2015 erschien ihr zweites Album, Aeria. 2016 wurde ihr drittes Album Märchen enden gut veröffentlicht, 2019 erschien mit „Eine neue Zeit“ ihr viertes Album, das von mehreren Reisen nach Ost- und Südafrika inspiriert ist.

Am 7. August 2020 erschien ihr Best-of-Album, das auf Platz 10 in den deutschen Charts einstieg. (wikipedia)

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Hier ihr 3. Album und davon ist einer ganz begeistert:

Es gibt Neues aus dem hohen Hause Oonagh! Seit Januar 2014 ist Senta-Sofia Delliponti nun schon unter diesem Namen unterwegs. Diese Frau hat alles erreicht und gemacht, was nur geht. TV-Auftritte, Schauspiel-Talent, sie war bei GZSZ, sie war in Theater-Aufführungen zu sehen, sie tourte mit Santiano, sämtliche Preise sahnte sie ab. Mit Santiano sind auch schon einige gemeinsame Songs entstanden. Drei Alben hat sie bereits mit Oonagh veröffentlicht. 2016 erschien ihr letztes Werk „Märchen enden gut“.

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Es beginnt mit dem wunderschönen Märchen „Aule und Yavanna“. Mystisch, folkig, geheimnisvoll, bezaubernd, berauschend. Dazu eine herrliche nordische Stimmung und Senta-Sofias wunderschöne Stimme, die auch noch wundervoll erzählt. Die Winter-Weihnachtstage können kommen! Übrigens geht es auch hier um Herr der Ringe und Single des Albums war es auch. Mit „Numenor“ entführt uns Senta-Sofia an einen bezaubernden Ort, der einem nur gefallen kann! Hört rein, dann wisst Ihr auch wieso! Als nächstes folgt eine der wunderbaren Duette mit Santiano, die ich eingangs schon erwähnte. In diesem Fall nennt es sich „Das Mädchen und die Liebe“ und präsentiert sich als elegisches, balladeskes, einfühlsames Märchen. Welches dennoch ordentlich Stimmung macht. „Nienna“ ist dann eine wirklich romantische, tief treffende, elegische Ballade. Mit riesigen Emotionen und Senta-Sofias wunderschöner Stimme schmilzt jedes Eis. Jede noch so dunkle Winternacht erhellt sie mit dem Märchen von Nienna, Herrin des Mitleids und der Trauer, eine der 14 Fürstinnen und Fürsten der Valar. Einfach mal googlen, wer mehr wissen mag. Herr der Ringe Freaks werden Bescheid wissen.

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Da ist „Der fahle Mond“ ja das perfekte Anschluss-Stück. Einfach nur zum Träumen einladend und berührend schön! „Weise den Weg“ hingegen bringt den Frühling zurück. Fröhlich, macht gute Laune, lädt zum Tanzen ein. Und natürlich wunderschön erzählt. Wirklich tolle Märchen! Für „Die Zeit der Sommernächte“ hat Oonagh sich das Safri Duo an die Seite geholt. Dementsprechend flott und latein-amerikanisch geht es auch zur Sache. So kann man sich im Winter immerhin warme Gedanken machen und durchs dazu tanzen und Glühwein bleibt es schön warm. Mit dem Herz- und Titelstück „Märchen enden gut“ wird es wieder schön mystisch, besinnlich, folkig. Erinnerungen an die Kindheit werden wach. Optimal für die Festtage. Ab ans Feuer und in trauter Gesellschaft lauschen oder selber was lesen! Sicher wird Senta-Sofia auch ihrer Tochter davon vorsingen. Es bleibt schön folkig.

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Vielleicht baut „Das Mädchen und der Tod“ auch auf „Das Mädchen und die Liebe“ auf? Auf jeden Fall bekommt Ihr ein weiteres wunderschönes Märchen, das sehr ans Herz geht. Und Oonagh beweist damit auch dem letzten Zweifler, dass sie fernab vom Schlager agiert. Mit „Wir sehn uns wieder“ gibt es ein kleines Liedlein, das einem Abschiede und Tage voller Sehnsucht und Herzeleid ein wenig versüßen wird. Gedenken wir unseren Verstorbenen und feiern wir sie! Mit „Tanz mit mir“ gibt es einen feinen Irish Folk Song mit Party-Faktor und einem recht feinen Text, der einem sofort die heimischen Hallen erleuchtet. Die „Nachtigall“ hingegen ist ein weiteres dieser tief berührenden, elegischen, balladesken Märchen, die Senta-Sofia einfach mal so aus dem Hut zaubert. Wunderschön! Mit „Gayatri Mantra“ gibt es sogar noch was ganz besonderes auf die Ohren. (Das heilige Gayatri Mantra gilt als wichtigstes Gebet Indiens und primäres Mantra der vedischen Überlieferung) Ein weiterer Beweis, das sich da jemand Gedanken gemacht hat. (Riccardo Oldenburg)

Textbeispiel03

Das mag ja alles sein … wobei die „Gedanken“ haben sich eher die Texter (allen voran Lukas Hainer) und Komponisten gemacht, Senta-Sofia Delliponti hat dann deren Werke als Sängerin „veredelt“.

Die Musik ist voller Bombast und Pathos … das kann man ja noch durchgehen lassen, aber die Texte … die Texte sind ein derartiges esoterisches Geschwurbel, dass man … ja was … entweder Valium 10 oder mehrer Gläser Whisky braucht (ich bevorzuge letzteres).

Ist  das nun  keltischer Hokus-Pokus oder eine billige Vertonung von „Herr der Ringe“ … ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass mir für diese Art von Texten jegliches dafür nötige Genmaterial fehlt, sorry !

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Besetzung:
Thorsten Brötzmann (keyboards bei 10. + 12.)
Senta-Sofia „Oonagh“ Delliponti (vocals)
Sandro Friedrich (flute)
Ingo Hampf (lute bei 03., 04.,08. + 09., guitar bei 09.)
Jörn Heilbut (guitar)
Roman Lüth (keyboards, bei 10.)
Peter Müssig (keyboards, guitar bei 12.)
Stefan Pintev (strings bei 02.)
Peter David Sage (violin bei 11.)
Dirk Schlag (guitar bei 04., 06. + 11.)
Peter Weihe (guitar bei 07.)
+
Santiano (vocals bei 03.)
+
background vocals:
Alex Prince – Billy King – Madeleine Hettwer – Tamara Olorga

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Titel:
01. Aulë und Yavanna (Hainer/Müssig/Krech/Braun/Nissen) 3.38
02. Numenor (Hainer/Krech/Braun/Nissen/Müssig) 3.46
03. Das Mädchen und die Liebe (Hainer/Krech/Braun/Nissen) 3.00
04. Niënna (Hainer/Krech/Braun/Nissen) 3.39
05. Der fahle Mond (Hainer/Krech/Braun/Nissen) 4.30
06. Weise den Weg (Hainer/Krech/Braun/Nissen) 3.23
07. Zeit der Sommernächte (Hainer/Müssig/Krech/Braun/Nissen) 3.07
08. Märchen enden gut (Boden/Hampf/Schmitt) 3.48
09. Das Mädchen und der Tod (Hainer/Krech/Braun/Nissen) 3.28
10. Wir sehn uns wieder (Hainer/Mackenrott/Krech/Braun/Nissen) 3.33
11. Tanz mit mir (Delliponti/Schlag/Krech/Braun/Nissen/Hainer) 3.02
12. Nachtigall (Hainer/Müssig/Brötzmann) 3.40
13. Gayatri Mantra (Premal/Miten) 4.38

CD1

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Und hier eine bitterböse Kritik des Albums (die mir aus dem Herzen spricht und mich zum Lachen gebracht hat):

Der alte Waldelbe rät: Lauf, Mädchen, lauf davon!

Oonaghs neue Platte „Märchen Enden Gut“ verfügt über ein zutiefst aufrichtiges Coverartwork. Unübersehbar erblickt man dort bereits den Gaul, den sie diesmal totreitet. So wahr der Albumtitel auch sein mag: Auf den Hörer dieser 13 Songs trifft er nicht zu. Leider setzt die ehemalige Musical-Darstellerin ihren auf „Aeria“ eingeschlagenen Weg der Elbenschlachtung konsequent fort.

„Siehst du das Leben? Es blüht für uns, Bruder.“ Nach dem speziellen Klangerlebnis des Openers ist man meilenweit entfernt vom blühenden Leben und ebensolchen Traumlandschaften. Zu wurmstichiger Percussion springt dem Publikum ein aggressiver Frohsinns-Chor ins Gesicht. Das allein ist auf Oonaghs nach unten offener Richterskala of Schmalz schon schwer erträglich. Doch es kommt alles noch viel schlimmer.

Selbstredend presst sie das Elbische erneut aus, bis auch noch das letzte Stückchen Tolkien in dieser musikalischen Wüste verdorrt. Das ist sogar für hartgesottenste Poesiealbenfans ein dermaßen abgeschmackter Tropfen, dass Oonaghs Fass kalkulierter Einfallslosigkeit schon ab Song Nummer zwei längst überläuft. Entsprechend schwierig ist es, diese Scheibe überhaupt am Stück zu ertragen. Wer es wagt, sollte sich Ruhepausen gönnen oder bittere Tränen einkalkulieren.

Einen ersten Höhepunkt des Horrors markiert – „diggeding-dong-dong“ – „Das Mädchen Und Die Liebe“. Die Gaststars Santiano machen hier alles falsch, was sie zumindest live oft richtig machen. Selbst ohnehin leidgeprüfte Mittelalterrock-Szenegänger können nach dem Genuss dieses quälenden Ohrwurms schneller in der Klapsmühle landen, als man denkt. „Lauf, Mädchen, lauf davon.“ Mindestens außer Hörweite!

Und immer wieder diese fauligen Betriebsfest-Indianer-Chöre in der Zunge Thranduils, die dem Hörer auf Albumlänge als roter Faden aus der Ohrmuschel bluten. Der alte Waldelbe hätte ihr spätestens für diese Lieder ein kerniges „Amin feuya ten’lle!“ (in etwa „Es widert mich an!“) entgegen geschleudert. Man muss viele Drugstore-Wühltische durchforsten, bis man ein ranzigeres Rezept findet als diesen Cocktail.

Zur Krönung des Gruselkabinetts serviert Ooonagh jeden zweiten Track gesanglich mit ebenso aufgesetzt wie infantil klingendem Gute-Laune-Lächeln, dessen Künstlichkeit – einmal mehr – nur noch die mumifizierende Produktion übertrifft. Wer älter als drei Jahre ist und diese Platte so richtig gut findet, hat womöglich mehr als nur ein Problem im Leben. (Ulf Kubanke)

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Die offizielle Website:
Website

Burghart Klaußner – Der Überläufer (Siegfried Lenz) (2016)

FrontCover1Der Siegfried Lenz war und ist einer der mir sehr wichtigen deutschen Autoren:

Siegfried Lenz (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen; † 7. Oktober 2014 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und einer der bekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Als Lenz’ wichtigstes Werk gilt der in viele Sprachen übersetzte und verfilmte Roman Deutschstunde (1968), der die Zeit des Nationalsozialismus und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff behandelt. Auch seine erste Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Jahr 1955, So zärtlich war Suleyken, wurde aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung der ostpreußisch-masurischen Umgangssprache sehr erfolgreich.

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Sein 1951 verfasster Roman Der Überläufer erschien postum im Jahr 2016. Ursprünglich sollte das Werk bereits 1952 veröffentlicht werden, doch zog der Verlag die bereits gegebene Zusage aus politischen Gründen zurück (wie es zum Beispiel 1948 auch Heinrich Böll mit seiner Erzählung Das Vermächtnis ergangen war). Der Roman handelt von einem deutschen Soldaten, der sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs Partisanen und damit der Roten Armee anschließt (wikipedia)

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Ein Roman von Siegfried Lenz erscheint mit 65 Jahren Verspätung. 1951 geschrieben, ist Der Überläufer Siegfried Lenz’ zweiter Roman. Obgleich vollendet und vom Autor mehrfach überarbeitet, blieb er bis 2016 unveröffentlicht.

Es ist der letzte Kriegssommer, die Nachrichten von der Ostfront sind schlecht. Der junge Soldat Walter Proska wird einer kleinen Einheit zugeteilt, die eine Zuglinie sichern soll und sich in einer Waldfestung verschanzt hat. Bei sengender Hitze und zermürbt durch stetige Angriffe von Mückenschwärmen und Partisanen, aufgegeben von den eigenen Truppen, werden die Befehle des kommandierenden Unteroffiziers zunehmend menschenverachtend und sinnlos. Die Soldaten versuchen sich abzukapseln: Einer führt einen aussichtslosen Kampf gegen einen riesigen Hecht, andere verlieren sich in Todessehnsucht und Wahnsinn. Und Proska stellen sich immer mehr dringliche Fragen: Was ist wichtiger, Pflicht oder Gewissen? Wer ist der wahre Feind? Kann man handeln, ohne schuldig zu werden? Und: Wo ist Wanda, das polnische Partisanenmädchen, das ihm nicht mehr aus dem Kopf geht?

Nach 65 Jahren in der Schublade, wurde der Roman zu einem überragenden Presse- und Publikumserfolg und stand wochenlang auf Platz 1 der Bestsellerlisten.

Diverse Buchausgaben:
Buchausgaben

„So wird dieser in beispielhaft schönem Deutsch verfasste Roman, das reife Werk eines jungen Mannes, erst jetzt publiziert.“ (Franziska Augstein, Süddeutsche Zeitung)

„Der Überläufer ist ein großartiger Roman, der das Werk von Lenz und damit die deutsche Nachkriegsliteratur um ein eindrucksvolles Stück erweitert.“ (Volker Weidermann, Der Spiegel)

Gelesen wurde dieses Hörbuch von Burghart Klaußner;

Burghart Klaußner (* 13. September 1949 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Theaterregisseur, Hörbuchsprecher, Sänger und Autor.

Klaußners Vater betrieb die von vielen Prominenten besuchte Traditionsgaststätte „Zum Klaußner“ in Berlin-Charlottenburg. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 gab er das Geschäft auf und die Familie zog nach Gräfelfing bei München um. Burghart Klaußner begann 1969 ein Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und wechselte im selben Jahr an die Berliner Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel, um Schauspieler zu werden. Von 1970 bis 1972 arbeitete er an der Schaubühne am Halleschen Ufer. Danach hatte er Engagements am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schiller-Theater und am Maxim-Gorki-Theater in Berlin sowie an Bühnen in Frankfurt am Main, Bochum und Zürich. Einem breiteren Publikum wurde Klaußner 1985 bekannt durch die Rolle des Arthur Davies im ARD-Mehrteiler Das Rätsel der Sandbank.

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2005 spielte er in Die fetten Jahre sind vorbei den skrupellosen Vorstand Justus Hardenberg, der sich jedoch auch von einer ganz anderen Seite zeigt. Im selben Jahr verkörperte er in der TV-Miniserie Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei die historische Figur des Bürgermeisters von Berlin 1948, Ernst Reuter.

2007 spielte er in Der Novembermann neben Götz George als blindem Klavierlehrer Henry Lichtfeld den Ehemann von Lichtfelds Geliebter, der unerkannt zum Freund des Klavierlehrers wird.

2009 sah man ihn in dem Filmdrama Alter und Schönheit, das von Freundschaft und Tod handelt, neben Sibylle Canonica, Henry Hübchen und Peter Lohmeyer in der Rolle des lebenslustigen Freundes Justus. Im selben Jahr spielte Klaußner in dem mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichneten und für den Oscar nominierten Kinofilm Das weiße Band die Rolle des Pastors. Er wurde dafür mit dem Preis der deutschen Filmkritik 2009 als bester Darsteller ausgezeichnet. Ebenfalls 2009 sah man ihn neben Kate Winslet, Ralph Fiennes und Matthias Habich in der Rolle eines Richters im Kinofilm Der Vorleser.

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Für die Titelrolle des Frankfurter Staatsanwalts Fritz Bauer in dem 2015 erschienenen Kinofilm Der Staat gegen Fritz Bauer erhielt Klaußner unter anderem den Bayerischen Filmpreis und wurde für den Europäischen Filmpreis nominiert.

2010 war er am Staatsschauspiel Dresden in Don Carlos als spanischer König Philipp II. zu sehen. Er arbeitet auch als Regisseur und Autor. 2009 inszenierte er am Schauspielhaus Bochum sein erstes eigenes Stück, Marigold.

Burghart Klaußner ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und der Deutschen Filmakademie, in deren Vorstand er 2010 gewählt wurde.

Burghart Klaußner lebt mit seiner Frau in Hamburg-Groß Flottbek. Sie haben zwei Söhne.

Er ist Pate der Gesamtschule Velbert Mitte für den Titel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und nahm am 1. Dezember 2016 an der Zeremonie dazu teil. (wikipedia)

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Und natürlich schoss mir bei diesem Hörbuch der Roman „Schuld und Sühne“ von Fjodor Dostojewski als Motto auch für dieses Buch.

Ein pralles Hörbuch (Gesamtspielzeit: 520 Minuten) … für lange Winterabende oder lange Autofahrten … aber so ganz ruhig einschlafen kann man nach diesem Hörbuch nicht … zu bitter ist die Quintessenz dieser Romans, den man zur Anti-Kriegs-Literatur zählen muss !

Es „spricht“ für die Kultur der Nachkriegszeit, dass dieser Roman erst posthum erschienen ist, bzw. erscheinen konnte.

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Besetzung:
Burghart Klaußner (Sprecher)

Regie: Wolfgang Stockmann

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Titel:

CD 1:
Teil 1: 1.15.22

CD 2:
Teil 2: 1.14.45

CD 3:
Teil 3: 1.13.12

CD 4:
Teil 4: 1.15.32

CD 5:
Teil 5: 1.16.35

CD 6:
Teil 6: 1.12.43

CD 7:
Teil 7: 1.11.59

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Axel Milberg – Die schwedischen Gummistiefel (Hörbuch) (Henning Mankell) (2016)

FrontCover1Der schwedische Autor Henning Mankell hat sich ja insbesondere mit seinen Wallander Romanen einen Namen gemacht.

Hier sein letzter Roman  (die Wallander Phase hat Mankell da schon längst hinter sich gebracht), argeboten als Hörbuch (Laufzeit 10 Stunden !)

In „Die schwedischen Gummistiefel“ geht es ums Leben und um den Tod, ums Altwerden und den Blick zurück auf das, was war.

Als das Buch in Schweden erschien, da wusste Henning Mankell schon von seiner schweren Krankheit, aber es ging ihm noch gut genug, um öffentlich über die „schwedischen Gummistiefel“ zu reden. Im Fernsehen, im Radio trat er auf, der von vielen Landsleuten verehrte Autor, und allen war klar, dass sie bald von ihm Abschied nehmen müssten. Umso intensiver die Gespräche, in denen es natürlich um seine Krankheit ging, vor allem aber um sein Werk und damit auch um dieses Buch.

Es ist die Fortsetzung des Romans „Die italienischen Schuhe“ von 2006, wieder geht es um Fredrik Welin, den Chirurgen, der nach einem verhängnisvollen Kunstfehler einsam auf einer Schäreninsel lebt. Dazu Mankell in einem seiner letzten Interviews:

„Die Grundidee ist, dass du eines Nachts aufwachst, alles brennt, du rennst raus, hast zwei nicht zusammenpassende Gummistiefel an und stehst und siehst dein Haus und alles in deinem Leben niederbrennen. Tagebücher, Kleidung, Fotos, einfach alles. Und weil das ein älterer Herr ist, stellt er sich die verzweifelte Frage: Habe ich die Kraft, ein neues Leben aufzubauen, hat das überhaupt Sinn?“

Im Buch geht es um Entscheidungen, die Welin in seinem Leben getroffen hat, es geht um seine Lebenserinnerungen und um die Beziehung zu zwei Frauen, eine ist die in Paris lebende Tochter, die andere ist Journalistin.

„Am Schluss des Buches kommt auf eine sehr unbequeme Weise heraus, wer das Haus niedergebrannt hat. Aber gleichzeitig offenbaren sich für diesen älteren Herren auch Möglichkeiten, ein neues Leben zu erschaffen, einen Weg nach vorne zu finden, was seine Kinder angeht, zu denen er kaum Kontakt hatte. Und er kommt zur Einsicht, dass Liebe die einzige Gnade ist, die es gibt.“

Henning Mankell

Mankell hat dieses Buch in einer Ausnahmesituation geschrieben, im Wissen um die schwere Krankheit, der er sich öffentlich stellte und im Oktober vergangenen Jahres erlag. Es geht in diesem Buch auf einer tieferen Ebene um Leben und um den Tod, es geht ums Altwerden und um den Blick zurück auf das, was war. Doch trotz aller Parallelen…

„Dieser Mann, der im Buch beschrieben wird, das bin nicht ich. Aber viele von seinen Gedanken und die Art, wie er sich in dieser schrecklichen Situation verhält, jeder Zukunft beraubt ist. Damit kann ich mich selbst identifizieren. Ich hätte wohl so wie er reagiert“,

… sagte Mankell vor einem Jahr, den eigenen Tod vor Augen – und trotzdem nie ohne Hoffnung!? So ließen sich seine berührenden Schlussworte in diesem Interview interpretieren.

Aber auch als Worte eines weisen Mannes, der sich oft als Atheist bezeichnet hat, und dennoch immer mit dem Jenseits und den Toten verbunden fühlte.

„Ich persönlich kann wirklich sagen, dass ich nicht hysterisch würde, sollte mein Haus niederbrennen. Auch wenn alle meine Manuskripte, meine Fotos und alles vernichtet würden. Dann stünde ich trotzdem da mit meinem Leben, mit allen Gefühlen und Gedanken und auch einem heilen Körper. Dann würde ich denken: Ich bin nicht verbrannt, alles andere ist verbrannt, aber das Leben geht weiter. Da bin ich ziemlich sicher heute.“

Axel Milberg

Keine Stimme passt besser dazu als die seines deutschen „Haussprechers“: Axel Milberg hat eine enorm angenehme Stimme, die Nachdenklichkeit, Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Er liest unaufgeregt mit der Kunst, stets das richtige Tempo anzuschlagen. Milberg nimmt sich hinter Mankells Geschichte zurück. Eine skandinavische Zurückhaltung, die diesem Hörbuch gut tut. (bücher magazin.de)

Und natürlich ist die kein Krimi im klassischen Sinn, sondern ein ergreifendes Buch über einen älteren Mann, der, am Ende seines Lebens stehend, zu tiefen Reflektionen über genau dieses in er Lage kommt, letztlich durch den Verlust seines Hauses dazu gezwungen wird.

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Und mit Axel Milberg haben wir natürlich einen Sprecher, der die Tiefen dies Buches sprachlich meisterhaft ausgestalten kann.

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Besetzung: 
Axel Milberg (Sprecher)

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Titel:

Teil 1: Ozean des Nichts:
Kapitel 001 – 048 / 3.01.47

Teil 2: Der Fuchs läuft:
Kapitel 049 – 088 / 2.22.57

Teil 3: Der Beduine:
Kapitel 089 – 123 / 2.04.00

Teil 4: Die Trommel:
Kapitel 124 – 173 / 3.05.52

Gesamtlaufzeit: 10.30.37

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Mehr von Axel Milberg & Henning Mankell:
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Epitaph – Fire From The Soul (Deluxe Version) (2016)

FrontCover1.jpgAlso, wenn man 50 Jahre als Rockband auf dem Buckel hat, dann kann man getrost als ein Schwergewicht der deutschen Prog-Rock Szene gelten. Und so ist das bei Epitaph:

Und so stellen sie ihre Geschichte selber dar:

Die Geschichte von EPITAPH beginnt im Winter 1969/70 im seinerzeit angesagtesten Dortmunder Musikclub Fantasio, in dessen Kellerräumen der Brite Cliff Jackson (Gesang, Gitarre), sein Landsmann James McGillivray (Schlagzeug) und Bassist Bernd Kolbe übten und an ihrem Programm arbeiteten, während sie wöchentlich im Fantasio zwischen Größen wie Black Sabbath, Rory Gallagah, Yes und Argent auftraten. Schon zu dieser Zeit zeigte EPITAPH seine volle Professionallität. Ihre große Chance kam, als Champion Jack Dupree seinen Auftritt im Fantasio cancelte und der bekannte Bluespianist Günter Boas mit EPITAPH als Backing Group einsprang.

Produzent Günter Boas erkannte das Potenzial dieser Band und es dauerte nicht lange und EPITAPH unterschrieben ihren ersten Vertrag bei Polydor, zogen anschließend nach Hannover um, verkürzten ihren Bandnamen von FAGIN’S EPITAPH in EPITAPH und begannen mit Klaus Walz (später Jane) als zweitem Gitarristen im Londoner Wessex Studio die Aufnahmen zur ersten und gleichnamigen LP EPITAPH, die im Herbst 1971 veröffentlicht wurde.

Epitaph1971

1971

Es folgten Konzerte in ganz Deutschland sowie eine Einladung des legendären Beat Clubs, die 1972 den ersten Fernsehauftritt von EPITAPH zur Folge hatte.

Bereits im April 1972 stand die Formation erneut im Studio, um STOP LOOK AND LISTEN (Polydor) einzuspielen. Erneut folgten zahlreiche Auftritte, darunter auch die wichtigsten deutschen Festivals der damaligen Zeit.

Zum Ende des Jahres verließ McGillivray die Gruppe. Für ihn trommelte fortan Achim Wielert (nach seiner Heirat Poret), der mit seinem gradlinigen, kraftvollen Stil die Band in eine rockigere Richtung manövrierte. Im August und November 1973 ging EPITAPH gleich zweimal auf ausgedehnte USA-Tournee. Zeitgleich unterschrieben sie einen Vertrag bei der amerikanischen Company Billingsgate Records und produzierten in Chicago unter der Ägide von Firmenchef Gary Pollack ihr drittes Album OUTSIDE THE LAW.

Der ganz große internationale Durchbruch schien zum Greifen nah, OUTSIDE THE LAW wurde von Kritikern mit Lob und Anerkennung überschüttet und verkaufte sich hervorragend. Irving Azoff (Manager von u.a. den Eagles, REO Speedwagon, Journey) und Seymour Stein (Produzent u.a. von Fleetwood Mac, gilt als Entdecker Madonnas) kamen auf EPITAPH zu. Und – Billingsgate Records musste Konkurs anmelden. Die Folge: eine geplante Mammuttournee durch die Staaten platzte und, um nicht für die Schulden ihrer Plattenfirma einstehen zu müssen, löste sich EPITAPH im Januar 1975 auf.

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1975

Doch schon 1976 tourten sie in der Besetzung Cliff Jackson, Bernd Kolbe, Klaus Walz und Jim McGillivray wieder ausgiebig durch Deutschland und erregten mit ihrem melodiösen, stark amerikanisch orientierten Rock die Aufmerksamkeit von Christian Wagner, dem Regisseur von Rockpalast, der die Band für eine Fernsehaufzeichnung unter Vertrag nahm. Kurz vor den Aufnahmen am 2. Februar 1977 in den Kölner WDR-Studios verließ Jim McGillivray die Band und wurde durch Fritz Randow (Eloy) am Schlagzeug ersetzt.

Im Sommer 1977 verließen Klaus Walz und Bernd Kolbe die Band, für sie kamen der Gitarrist Heinz Glass, der Bassist Harvey Janssen und zusätzlich Keyboarder Michael Karch. Noch im gleichen Jahr begleitete EPITAPH die ungarische Gruppe Omega bei einer ausgedehnten Europatournee. 1978 spielt EPITAPH als Support von Omega drei legendäre Konzerte in Budapest, die von mehr als 30.000 Zuschauern frenetisch bejubelt wurden. Mit der neuen Besetzung spielte die Band ihr viertes Album RETURN TO REALITY ein, das im April 1979 auf dem Kultlabel Brain erschien.

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1979

Am Ende des gleichen Jahres ging EPITAPH gemeinsam mit Ex-Scorpions-Gitarrist Uli Roth und Accept auf Deutschlandtournee. In Dortmund hörte sie Peter Rüchel vom Rockpalast und sagte spontan: “Ihr seid noch mal dran!” Nach diesem zweiten Rockpalast-Auftritt, der am 3. September 1979 aufgezeichnet und am 25. November 1979 ausgestrahlt wurde, zog EPITAPH ins Frankfurter Hot-Line-Studio, um das Album SEE YOU IN ALASKA einzuspielen, das Anfang 1980, ebenfalls auf Brain, veröffentlicht wurde.

Danach verließ Michael Karch die Band. Ohne Keyboards zeigte sich EPITAPH wieder “schnörkellos, kraftvoll und erdverbunden” (Hamburger Morgenpost). So präsentierten sie sich auch auf ihrem 81er Live-Album, das während der See You in Alaska-Tour in Wertheim, Dallau und Triburg mitgeschnitten wurde.

Ab Herbst 1981 reformierte Jackson quasi die Urbesetzung: Den Platz von Heinz Glass nahm Klaus Walz ein, Bernd Kolbe ersetzte Harvey Janssen und für Fritz Randow saß Norbert Lehmann am Schlagzeug. Für die kleine Plattenfirma Rockport produzierte EPITAPH das Album DANGER MAN und stellte die erste Single von der neuen Platte in der TV-Show Rockpop vor.

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In den 80er Jahren

Nach dem TV-Auftritt präsentierte sich EPITAPH in bekannter Spielfreude und Vitalität auf dem 82er Pfingst-Festival in Würzburg und München und spielte mit Gruppen wie ZZ Top, Saga, Saxon, Joan Jett and The Blackhearts, Extrabreit und Spliff. Als Grobschnitt 1986 ihr 15-jähriges Jubiläumskonzert in der Stadthalle Hagen gaben, tauchte eine erstaunlich frische Formation namens EPITAPH als Support auf und spielte locker besten Rock. Eine Reihe weiterer Konzerte folgte …

… und gleichzeitig wurden in dieser Zeit zahlreiche neue Titel eingespielt, die so sehr an Eigendynamik gewannen, dass der Gedanke aufkam, eine neue Band zu gründen. KINGDOM wurde aus der Taufe gehoben, musste allerdings kurze Zeit später in DOMAIN umbenannt werden, da die US-Band Kingdom Come Ansprüche auf den Namen geltend machte und die Plattenfirma Teldec „kalte Füße“ bekam. Zwischen 1987 und 1994 wurden insgesamt 3 Alben sowie eine Best-of-Collection 86-92 unter DOMAIN veröffentlicht. Für Furore sorgte DOMAIN mit dem für einen Tatort geschriebenen Titelsong HEART OF STONE.

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Und nochmals in den 80er Jahren

Eine überraschende Wende nahm die Geschichte EPITAPH’S anlässlich der 25-jährigen Profi-Karriere des Gitarristen Heinz Glass, der zu diesem Anlass ein Konzert im Kaiserslauterner Kammgarn mit fast allen Bands, in denen er je gespielt hatte, veranstaltete. Natürlich war auch EPITAPH vertreten und gab 8 Titel zum Besten. Nach diesem Abend war die Wiederauferstehung der Band beschlossene Sache.

Das EPITAPH-Reunion-Konzert fand am 22. Januar 2000 in Unna in der Lindenbrauerei statt. Das denkwürdige Konzert war ein voller Erfolg und wurde unter dem Titel LIVE AT THE BREWERY als DVD veröffentlicht. Parallel erschien die CD RESURRECTION (Hurricane Records), ein live-Mitschnitt dieses heute als legendär geltenden Konzertes.

EPITAPH war wieder voll da! Es folgten zahlreiche Konzerte und Tourneen, die nahtlos an die früheren Erfolge anknüpften. Die Folge: eine weitere Verpflichtung der Band für ihr drittes Rockpalast-Konzert, das vom 21. bis 23.12.2004 in der Harmonie in Bonn aufgezeichnet wurde.

Im September 2005 ging die Band erneut ins Studio, um das erste EPITAPH-Album seit über 20 Jahren einzuspielen. Mit REMEMBER THE DAZE, aufgenommen zwischen September 2005 und August 2006, präsentierten die Gründungsmitglieder Cliff Jackson und Bernd Kolbe sowie Heinz Glass und Achim Poret ein überzeugendes Comeback-Album.

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REMEMBER THE DAZE wurde Ende März 2007 veröffentlicht (in-akustik) und schlug hohe Wellen. Fans wie Kritiker waren gleichermaßen begeistert. Das Musikmagazin breakout bescheinigt “… ein phänomenales Comeback …”, good times lobt”… das Studio-Album mit allen Attributen einer Superband…” und das renommierte Fachmagazin Musikmarkt sagte “… unverkennbar Epitaph!”.

Doch damit nicht genug! Nur zwei Jahre später, im August 2009, ließ EPITAPH die Geister tanzen und legte mit DANCING WITH GHOSTS (in-akustik) ein weiteres Studio-Album nach. Mit knackig-rockigen Rhythmen, ausgefeiltem Satzgesang und perfekten Arrangements überzeugte die Band erneut. Dazu Cliff Jackson: „Ich denke, wir haben es auch mit DANCING WITH GHOSTS geschafft, unserem Anspruch, authentisch zu bleiben, unseren Wurzeln und unserer Identität treu zu bleiben, dabei aber nicht still zu stehen und uns weiter zu entwickeln.“

Den bis heute anhaltend hohen Stellenwert von EPITAPH dokumentiert ohne jeden Zweifel auch das im Mai 2011 veröffentlichte 2 DVD-Set LIVE AT ROCKPALAST (mig music) mit den drei Rockpalast – Konzerten EPITAPH’S aus den Jahren 1977, 1979 und 2004. Dies gilt auch für die Wiederveröffentlichung des 1974 in Chicago produzierten Albums OUTSIDE
THE LAW (mig music) im Oktober 2010 und die Wiederveröffentlichung des Albums DANGER MAN (mig music) 2012 – erstmals als CD.

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Am 27.11.2012 hieß es dann STILL STANDING STRONG AND BACK IN TOWN. Epitaph lud zahlreiche Gäste nach Hannover ins Capitol zu einem außergewöhnlichen Benifizkonzert, in die Stadt ein, die in den 70er
Jahren die zweite Heimat der Band war. Bei dieser dreistündigen Zeitreise durch die vier Jahrzehnte währende Bandgeschichte wurden Bernd Kolbe, Cliff Jackson, Heinz Glass und Achim Poret von Klaus Walz (JANE früher EPITAPH), Klaus Henatsch (NEKTAR), Volker Sassenberg (KINGDOM-DOMAIN), Tim Reese und Anca Graterol unterstützt.

Zum Titel DANCING WITH GHOSTS tanzten und trommelten Indianer auf der Bühne und zur Epitaph-Hymne LONG LIFE THE CHILDREN sang ein ganzer Kinderchor im Background. Begeistert war das Publikum aber auch vom Akustikset bei dem u.a. Tim Reese mit seiner Geige Akzente setzte. Da ist es nur logisch, dass dieses Highlight in HD- und Mehrspurtechnik für eine Live-Doppel-CD und eine Live-DVD aufgezeichnet wurde, die im September 2013 erscheinen wird.

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Nachdem die Akustiktitel beim STILL STANDING STRONG AND BACK IN TOWN Konzert in Hannovers Capitol so erfolgreich gefeiert wurden, war klar, dass es an der Zeit ist, ein Akustikalbum zu veröffentlichen. Für Cliff Jackson eine logische Schlussfolgerung, da fast alle Songs zunächst als Akustikversion endstanden sind, bevor sie zu typischen EPITAPH-Rocknummern wurden. Getreu dem Motto “back-to-the-roots”. So entstand 2013 / 2014 mit verschiedenen Gastmusikern das Album “THE ACOUSTUC SESSIONS”. Ein Album mit zwölf neu arrangierten Titeln aus den letzten 40 Jahren Bandgeschichte, sowie den beiden großartigen Jimi Hendrix Coverversionen, “ALL ALONG THE WATCHTOWER” und “VILLANOVA JUNCTION”.

Im März 2015 erschien zur Freude der Fans die streng auf 250 Exemplare weltweit limitierte und nummeriert OUTSIDE THE LAW 40th ANNIVERSARY COLLECTORS BOX „LP / CD“ (mig music). Sie enthält die LP im Einzelsleeve, einen Gutschein für ein T-Shirt, einen Aufkleber, ein Beiblatt mit der Reproduktion eines Aquarells. Ferner eine 12-seitiges, bebildertes Booklet mit der Bandgeschichte, die CD mit zusätzlichem Bonusmaterial im Digipack und aufwändigem Prägedruck und einem nummerierten Zertifikat mit allen Unterschriften der beteiligten Musiker.

Im Frühjahr 2016 erscheint das lang ersehnte neue Rockalbum FIRE FROM THE SOUL. Als Gäste sind Tim Reese, Klaus Henatsch, Agnes Hapsari und Pete Sage dabei. Am Schlagzeug das Bandgründungsmitglied Jim McGillivray, der für Achim Poret wieder in die Band zurückgekommen ist. Mit dem Titelsong FIRE FROM THE SOUL enthält das Album eine 9-minütige Orchesterfassung, die den Bogen von Barock, Folk bis zur orchestrierten Gotik spannt. ANY DAY verspricht ein echter Rock-Klassiker zu werden.

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Cliff Jackson & Heinz Glass

Und weil die Akustik-Auftritte gefragt sind, produziert EPITAPH 2016 in der besonders hierfür geeigneten Atmosphäre des “Alten Bahnhof” in Hannover-Anderten, die Acoustic-Live-CD/DVD “A NIGHT AT THE OLD STATION” mit Titeln aus dem Akustik-Studioalbum THE ACOUSTIC SESSIONS sowie neuen, bis dahin unveröffentlichten Akustiktiteln.

Im August 2016 gab es zwei weitere Highlights für EPITAPH und die Fans.

Die Plattenfirma MIG brachte das aktuelle Album FIRE FROM THE SOUL auf rotem Vinyl in einer auf 500 Stück limitierten und nummerierten LP heraus, der das aktuelle Album in einer ebenfalls limitierten CD-Version mit Bonusmaterial beigelegt wurde.

EPITAPH GOES CROSSOVER – Hierzu traf man sich zur Probe und für Videoaufnahmen mit den Fire Strings (6 Cellisten) im MusikZentrum in Hannover. Das zweite Highlight am selben Tag war der Openair-Auftritt auf dem FÄHRMANNSFEST in Hannover, bei dem EPITAPH den Titelsong des aktuellen Album FIRE FROM THE SOUL und die Titel RONDO ALLA TURCA / ONE OF THESE DAYS mit den FIRE STRINGS auf die Bühne brachten.

Unterstützt wurde die Band dabei wieder von Klaus Henatsch an den Keyboards (NEKTAR) und Tim Reese an der Violine. Selbstverständlich wurde dieser einmalige Auftritt und die Generalprobe live in Bild und Ton festgehalten. Diese Aufnahmen kann man als Bonusmaterial auf der DVD THE OLD STATION ACOUSTIC SESSION bewundern.

Seit über vier Jahrzehnten sind EPITAPH eine feste Größe im Rockgeschäft. Auch heute stellen sie immer wieder unter Beweis, dass sie über die Jahre nichts von ihrer Magie, ihrer Vitalität und ihrer Klasse eingebüßt haben. Die Bandgeschichte geht also weiter!

EPITAPH - VideoProbe im MusikZentrum mit Cello

Epitahph mit der Gruppe Firestrings

Tja … das ist schon ne lang Geschichte.

Und dann höre ich mir Album „Fire From The Soul“ und schnalze dann mit der Zunge, denn es wurde in prachtvolles Album:

Sieben Jahre nach „Dancing with Ghosts“ erschien 2016 mit „Fire From The Soul“ ein neues Studioalbum der deutschen Rock-Klassiker EPITAPH. Rund achtundvierzig Jahre nach Gründung mit noch drei Gründungsmitgliedern an Bord, das nötigt Respekt ab. Heißt zudem, dass Drummer Jim McGillivray nach diversen Gastspielen wieder fest zum Ensemble gehört. Achim Poret, der ihn vorher angemessen ersetzte, ist noch als Backgroundsänger dabei. Keine zu unterschätzende Position, denn die zahlreichen Satzgesänge sind wieder von ausgefeilter Natur. Selbst der hart an der Shanty-Schunkel-Schmerzgrenze herumlavierende Chorus von „No On Save Me“ ist technisch gelungen. Doch der Reihe nach.

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Bernie Kolbe

Der Einstieg ist durchwegs gelungen. Griffiger harter Rock mit genügend progressivem Zierrat, um auf Dauer nicht zu langweilen. Die Gitarren, wie gewohnt auch im Doppeleinsatz, sorgen engagiert für ordentlich Dampf; fürs ästhetische I-Tüpfelchen ist Gastkeyboarder Klaus Henatsch (u.a. JUTTA WEINHOLD BAND, Peter Panka’s JANE, MOTHER JANE, NEKTAR) zuständig, der besonders an der Orgel selige Krautrock- wie Blues-Erinnerungen aufleben lässt. Wie erwähnt ist der Satzgesang allerfeinst, „The Way It Used To Be“ gefällt besonders durch seine Nähe zu den BEATLES, die mit Abkupfern rein gar nichts gemein hat. Auch „Fighting In The Street“ bietet überzeugenden Dampfrock mit Gefühl und stimmigem Violin- und Tasteneinsatz.

„No One Can Save Me“ lässt, bei ähnlichen Vorzügen, leicht nach, hier kommt bereits eine unglückliche Neigung zu arg simplen Hauruck-Rhythmen, gemischt mit karnevalsseliger Seemannssause durch. Ob das bei „Man Without A Face“ an Co-Autor Pete Sage liegt, der hauptamtlich bei den schwer erträglichen Möchtegern-Klabautermännern von SANTIANO tätig ist, sei mal dahingestellt. Der Song schmerzt, da nützt auch das passable, exponierte Gitarrenspiel nix.

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Besser gelungen ist die Halbballade „Any Day“, die allerdings vom fast neunminütigen Titelsong getoppt wird. Der Song ist fein ziseliert, abwechslungsreich instrumentiert und pendelt gekonnt zwischen Mitsing-Refrain und melodischer Raffinesse, kleine LED ZEPPELIN-Verweise inklusive. Zur Mitte hin wird ein Zahn zugelegt, was sich problemlos und atmosphärisch in den Songkontext einfügt. Ganz starkes Stück.

„Spark To Start A Fire“ geht als launige Bewerbung für den Eurovision Song Contest durch, der eingeschobene Bnus-Track „Love Child“ zeigt, dass EPITAPH auch Melodic-Rock-Balladen können (es hätte des Beweises nicht unbedingt bedurft, aber Gottchen, das Soap-Opera-Gefühlige möchte halt auch gern mal ans Licht). Mit Feuerzeugatmo und BAY CITY ROLLERS-Lyrics geht’s weiter („Give a little Love“ und so) geht’s weiter, „Rondo Alla Turca“ ist dankenswerterweise nur eine halbe Minute kurz, der finale Track „One Of These Days“ sorgt dann nochmal für positive Stimmung in der feurigen Seele. SUPERTRAMP versuchen sich als AC/DC oder so. Warum nicht. Launig ist’s auf jeden Fall.

FAZIT: „Fire From The Soul“ macht trotz einiger Durchhänger und Nähe zum schlagerhaften Deutschrock Spaß und hat zudem ein paar deftige Highlights zu bieten, unter denen der ausufernde Titeltrack und das verspielte „The Way It Used To Be“ herausstechen. Insgesamt gediegener, melodischer Rock der besseren Sorte, garniert mit einigen Finessen. (Jochen König)

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Besetzung:
Heinz Glass (guitar)
Cliff Jackson (vocals, guitar)
Bernie Kolbe (bass)
Jim McGillivray (drums)
+
Agnes Hapsari (piano bei 07.)
Klaus Henatsch (keyboards)
Tim Reese (violin)
Pete Sage (violin on 02.)
Orkan Tekbacak (cello on 07.)
+
background vocals:
Achim Poret – Catherine Jauer

BookletA

Titel:
01. Nightmare (Kolbe/Jackson) 5.36
02. The Way It Used To Be (Jackson/Sage) 5.20
03. Fighting In The Street (Jackson/Glass) 5.00
04. No One Can Save Me (Jackson) 4.57
05. Any Day (Kolbe/Jackson) 4.24
06. Man Without A Face (Jackson/Sage) 4.52
07. Fire From The Soul (Kolbe/Jackson) 8.52
08. Spark To Start A Fire (Jackson) 3.55
09. Love Child (Bonus Track) (Jackson) 4.33
10. Sooner Or Later (Kolbe/Jackson/Glass) 4.26
11. Rondo Alla Turca (Mozart) 0.35
12. One Of These Days (Kolbe/Jackson) 4.56
13. Villanova Junction (live) (Bonus Track) (Hendrix) 6.19
14, Nightmare (Radio Edit) (Kolbe/Jackson) 3.47

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