Kölner Rundfunk-Chor + Orchester – Die schöne Galathée (Franz von Suppé) (1979)

FrontCover1Und nun zu Franz von Suppè:

Franz von Suppè (* 18. April 1819 in Spalato (Split), Dalmatien; † 21. Mai 1895 in Wien) war ein österreichischer Komponist, der als Schöpfer der Wiener Operette gilt. Sein vollständiger bürgerlicher Name lautet gemäß dem Taufbucheintrag, der Suppè irrtümlich ohne jeglichen Akzent wiedergibt: Francesco Ezechiele Ermenegildo de Suppe. Suppè hinterließ ein Œuvre mit über 200 Bühnenwerken, darunter drei aufgeführte Opern und 26 aufgeführte Operetten, von denen die Ouvertüren zu Dichter und Bauer und Leichte Kavallerie besonders bekannt sind. Seine Operette Boccaccio gehört bis heute zum Standard-Repertoire deutschsprachiger Bühnen.

Die schöne Galathée ist eine komisch-mythologische Operette in einem Akt von Franz von Suppè.

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Das Libretto schrieb Leonhard Kohl von Kohlenegg unter dem Pseudonym Henrion Poly. Uraufführung war am 30. Juni 1865 in Meysels Theater, Berlin. Am 9. September des gleichen Jahres folgte die österreichische Erstaufführung im Carltheater, Wien. Die Aufführung dauert etwa eine Stunde.

Nach dem Großerfolg von Jacques Offenbachs Operette Die schöne Helena 1864 versuchte der Wiener Impresario Karl Treumann das Rezept „mythologischer Stoff in komischer Aktualisierung mit weiblichem Star“ auf die Wiener Operette zu übertragen und gab Suppé den Auftrag. Der Text ist eine Bearbeitung von Victor Massés Opéra comique Galathée (1852).

Der Diener Ganymed war nach damaligen Gepflogenheiten als Hosenrolle ausgelegt und wurde von der berühmten Komödiantin Anna Grobecker dargestellt. Die Pikanterie, dass sie mit Galathee ein Kussduett singen musste, trug wesentlich zum Erfolg des Stückes bei.
Handlung

Die Operette spielt im Atelier Pygmalions auf der Insel Zypern in antiker Zeit.

Der junge, begnadete Bildhauer Pygmalion ist natürlich darauf angewiesen, dass er Käufer für die von ihm erschaffenen Kunstwerke findet, aber eines davon ist unverkäuflich: die Statue der Nymphe Galathée. In sie ist er nicht nur verliebt, sondern regelrecht vernarrt. Deshalb verbirgt er sie hinter einem Vorhang, damit sie keiner seiner Kunden zu Gesicht bekomme. Seinem Diener Ganymed hat er befohlen, sie niemandem zu zeigen.

Kurt Großkurth

Kurt Großkurth

Dem Kunstliebhaber Mydas ist zu Ohren gekommen, welch prächtiges Werk Pygmalion besitzen soll. Weil dieser gerade außer Haus ist, gibt er Ganymed ein reichliches Trinkgeld, damit er ihm die Statue zeige. Dies wirkt. Mydas ist begeistert. Sofort will er die Statue kaufen. Plötzlich kehrt Pygmalion zurück und bemerkt, wie ihn sein Diener hintergangen hat. Wütend jagt er den Kunstsammler zur Tür hinaus.

Pygmalion fleht die Göttin Venus an, sie möge sich erbarmen und seiner Statue Leben einhauchen. Kaum hat er seinen Wunsch geäußert, da wird er auch schon erfüllt. Aber ach: Galathée entpuppt sich als mannstoller Vamp. Erst betört sie Pygmalion, dann seinen Diener Ganymed und – als schließlich wieder der penetrante Kunstliebhaber auftaucht – auch noch diesen. Pygmalion wird wütend. Er hatte geglaubt, in einem schönen Körper müsse auch eine gute Seele stecken. Nun muss er Venus nochmals um Hilfe bitten. Sie soll die Metamorphose rückgängig machen. Venus erhört ihn erneut. Als die schöne Galathée wieder zu Marmor erstarrt ist, verkauft Pygmalion das Luder mit Freuden an Mydas.

Besonders populär wurde die Ouvertüre, darin insbesondere der mitreißende G-Dur-Walzer. Einem größeren Publikum wurde sie als Titelmelodie der Fernsehserie Kir Royal bekannt.

Reinhold Bartel

Reinhold Bartel

Als weitere musikalische Höhepunkte stechen hervor: Der gleich auf die Ouvertüre folgende „Venuschor“, der später nochmals wiederkehrt, die Schlummerarie des Ganymed, das Auftrittslied des Mydas („Ja, ich lieb die Künstlerinnen“), Pygmalions Gebet („Venus, zu dir flehe ich hier“), das Terzett von Mydas, Ganymed und Galathée („Seht den Schmuck, den ich für euch gebracht“), das Trinklied der Galathée („Hell im Glas, da schäumt das duftige Nass“), das Duett zwischen Galathée und Ganymed („Ach, mich zieht’s zu dir“) und das Finale („Herbei, herbei mit frohem Sang, zur Venus hin führt uns heut der Freudengang“). (wikipedia)

Und zu dieser Aufnahme Anmerkungen von einem, der sich wohl in der Welt der Operette auskennt:

Da haben die Macher dieser Aufnahme offensichtlich der Originalgeschichte nicht vertraut und die ganze Geschichte kurzum ins Paris der 20er Jahre verfrachtet. Das ist auf der Bühne nachvollziehbar, auf CD kaum. Aber: die Bearbeitung ist sehr konsequent und durchaus witzig. Hinzu kommen glanzvolle stimmliche Leistungen, Renate Holm ist hervorragend, ebenso Reinhold Bartel und außerhalb des eurodisc-Operettenschmähs kann sich auch Ferry Gruber gut entfalten, Kurt Großkurth ist eine Freude als Mydas. (Werner Ganske)

Ferry Gruber

Ferry Gruber

Nun, die Operette ist nun wirklich nicht mein Ding; hier aber habe ob der drolligen Geschichte zuweilen schmunzeln müssen … und die Galathée ist ein keckes, ziemlich selbstwusstes Frauenzimmer (und nicht kratzbürstig und zänkisch, wie man im Hüllentext lesen kann)

Würde ich den Kern des Stoffes auf die Neuzeit verlegen, fällt mir der Song von Humble Pie ein; „I´m A Foll  For A Pretty Face“.

Vielleicht ist meine leichte Sympathie für diese Operette auch der Tatsache zu verdanken, dass mir das alles gar nicht so unbekannt vorkommt.

Die textlichen Modernisierungen wie „sexy“ und „Mallorca“ waren alles überflüssig wie ein Kropf.

Amüsant aber bei dieser Aufnahme, dass etliche der Dialoge ebenfalls konserviert wurden … das erleichter einerseits den Zugang zur Musik, ist aber auch ansonsten drollig … und der sog. „Kampf der Geschlechter“ wird schon ganz schön plastisch dargestellt.

Aufnahme: Köln, Westdeutscher Rundfunk 1965

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Besetzung:
Reinhold Bartel (Pygmalion)
Ferry Gruber (Ganymed)
Kurt Großkurth (Mydas)
Renate Holm (Galathee)
+
Kölner Rundfunkchor + Kölner Rundfunkorchester unter der Leitung von Franz Marszarek

RenateHolm

Renate Holm

 

Titel:
01. Ouvertüre 7.06
02. Bin der größte Kunstmäzen 6.36
03. Welch ein seltsamer Klang 2.55
04. Venus, zu dir flehe ich hier + Gefühl, so warm, so süß 4.58
05. Was sagst du + Wunderbar, ein Mensch zu sein 5.28
06. Der Stein, der düster war 3.32
07. Der Mensch, der Jomo Spiens 4.48
08. Da, ich zieh‘ den Ring vom Finger mir 4:30
09. Hell im Glas, da schäumt das duft’ge Naß 3.11
10. Hinaus! O weh! Ha, was sind das für Manieren! 2.19
11. Du machst mich verrückt mit deinen heißen Blicken 6.53
12. Ich, als alter Kunstmäzen 1.32

Musik: Franz von Suppè
Texte: Leonhard Kohl von Kohlenegg

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Kölner Rundfunk Sinfonie Orchester – Schwarzwaldmädel + Der Vogelhändler (1964)

FrontCover1Nun wieder etwas für die Freunde fröhlicher Operettenklängen, dargeboten von dem Kölner Rundfunk Sinfonie Orchester (WDR) unter der Leitung von Franz Marszalek

Franz Marszalek (* 2. August 1900 in Breslau (Schlesien); † 28. Oktober 1975 in Köln) war ein deutscher Dirigent und Komponist.

Marszalek studierte in Breslau. Nach ersten Jahren musikalischer Tätigkeit in Schlesien (als Kino- und Theaterdirigent und als Kapellmeister bei der Schlesischen Funkstunde AG, dem Breslauer Rundfunk) war er ab 1933 in Berlin als Dirigent und gefragter Arrangeur (auch für den Tonfilm) tätig. In den Kriegsjahren arbeitete er beim „Reichsrundfunk“.

Von 1949 bis 1965 war er der Dirigent des Kölner Rundfunkorchesters. Mit diesem Orchester setzte er beim Westdeutschen Rundfunk Köln (WDR) Akzente im Bereich der Operette, der leichten Klassik und gehobenen Unterhaltungsmusik; so pflegte er beispielsweise intensiv das Werk seines Freundes Eduard Künneke. Ganz besonders setzte er sich auch für die von ihm sehr geschätzten Leo Fall und Walter Wilhelm Goetze ein. Er legte frühe Gesamtaufnahmen von Der Zigeunerbaron und Karneval in Rom (Johann Strauss (Sohn)), Das Land des Lächelns und Paganini (Franz Lehár) sowie Liebe im Dreiklang (Walter Wilhelm Goetze), allesamt mit Peter Anders, vor. Marszalek galt als „wandelndes Operettenlexikon“. Sein Können und seine Kenntnisse auf diesem Gebiet sind unerreicht.

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Franz Marszalek

Seine Einspielungen, die durch natürliche Lebendigkeit und hohe Qualität hervorstechen, gehören auch heute noch zum Repertoire des Hörfunks. Zu den von ihm häufig eingesetzten Künstlern gehören u.a. Anny Schlemm, Franz Fehringer, Herta Talmar, Renate Holm, Ingeborg Hallstein, Sándor Kónya, Heinz Hoppe, Rita Bartos, Willy Hofmann, Benno Kusche, Willy Schneider und Herbert Ernst Groh. Für das Fernsehen betreute Marszalek in den späten fünfziger und frühen sechziger Jahren die Musikaufnahmen etlicher Operettenproduktionen (u.a. mit dem jungen Fritz Wunderlich). Nicht nur im Rundfunk und Fernsehen, sondern auch in der Schallplattenindustrie war Franz Marszalek tätig. Das Label Polydor der Deutschen Grammophon veröffentlichte in den 1950er und 1960er Jahren Dutzende von Operettenquerschnitten und Komponistenbildern, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Marszalek war nicht nur ein eminenter Operettendirigent. Mit dem Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester nahm er ein umfangreiches Repertoire klassischer Musik auf. Auch hier, wie im Bereich der Operette, spielte er viele Raritäten ein.

Daneben betreute Franz Marszalek in den 1950er und 1960er Jahren eine Rundfunksendung des WDR unter dem Titel Herr Sanders öffnet seinen Schallplattenschrank, in der er klassische Musik und Opern in historischen Aufnahmen vorstellte.

Sein Sohn ist der Kameramann Michael Marszalek. Die Grabstätte Marszaleks befindet sich auf dem Westfriedhof in Köln. (Quelle: wikipedia)

Geboten werden 2 Querschnitte aus durchaus beliebten Operetten:

Schwarzwaldmädel:

Handlung:

1. Akt: Im kleinen Dorf St. Christoph im Schwarzwald um 1815.
Hans ist von der eifersüchtigen Malwine genervt und fährt daher mit seinem Freund Richard nach St. Christoph im Schwarzwald. Dieser kleine Ort hat eine riesige Domkirche, wo die Vorbereitungen zum Cäcilienfest voll im Gange sind. Der Domkapellmeister Blasius Römer sitzt gerade in seinem Arbeitszimmer und übt auf seinem Klavier. Der Domkapellmeister Blasius Römer, eigentlich fast schon im Pensionsalter, fühlt sich wie im zweiten Frühling. Er ist nämlich heimlich in seine junge Haushaltshilfe Bärbele verliebt. Bärbele hat ihn zwar auch gern, aber eher so, wie eine Tochter ihren Vater liebt. Hans und Richard möchten beim Domkapellmeister ein Zimmer für die Nacht mieten. Da erscheint plötzlich auch Malwine. Sie hofft, Hans im schönen Schwarzwalddorf wieder gewinnen zu können. Hans fühlt sich aber zu dem jungen Schwarzwaldmädel Bärbele hingezogen. Die eifersüchtige Malwine bandelt daher mit Richard an.

2. Akt: Am Tag des Cäcilienfestes
Nach dem Gottesdienst trifft sich das ganze Dorf im Gasthaus. Die Musikanten spielen zum Tanz auf. Da verbreitet sich das Gerücht, der alte Römer wolle heute endlich seiner Haushaltshilfe Bärbele einen Heiratsantrag machen. Die alte Traudl sagt NotenSchwarzwaldmädelden Domkapellmeister offen ins Gesicht, er soll doch keine Dummheiten machen. Darüber kann der alte Römer aber nur lachen. Da sieht er plötzlich, wie seine Bärbele mit dem hergelaufenen Wandermusikanten Hans flirtet. Bei der Damenwahl zur Cäcilienpolka fordert Bärbele den alten Römer zum Tanz auf. Das ist aber für ihn mit der Würde seines kirchlichen Amtes nicht vereinbar und er gibt ihr einen Korb. Als daraufhin ein paar junge Burschen Bärbele verspotten, kann sich Hans nicht mehr zurückhalten. Es etwickelt sich eine große Schlägerei. Der Wirt muss seine ganze Kraft aufwenden, um wieder Ruhe herzustellen.

3. Akt: Im Wirtshaus am Tag danach
Der Bürgermeister von St. Christoph will unbedingt herausbekommen, wer die gestrige Schlägerei begonnen hat. Alle seine Versuche scheitern. Er erfährt aber, dass sich Malwine und Richard verlobt haben. Bärbele erfährt, dass ihr Vater verstorben ist und ihr ein großes Vermögen hinterlassen hat. Als dies der alten Römer hört, kommt er zur Einsicht, denn würde er jetzt immer noch um Bärbele werben, wäre er ein Mitgiftjäger. Bärbele gesteht dem Domkapellmeister, dass sie mit Hans ihren Mann fürs Leben gefunden hat. Sie will mit ihm in die Stadt ziehen. Der tief traurige Blasius Römer tröstet sich mit seiner Kirchenmusik.

Der Vogelhändler:

Handlung:

1. Akt: Schenke und kurfürstlicher Jagdpavillon vor dem Wildpark, Anfang des 18. Jhdt.

Der Kurfürst hat sich zur Jagd angekündigt, doch die wildernden Bauern haben alles weggeschossen. Sie bieten dem kurfürstlichen Wald- und Wildmeister Baron Weps gegen eine Kaution ein Hausschwein als Jagdobjekt an. Weps braucht das Geld dringend, um die Schulden seines Neffen, des Gardeoffiziers Stanislaus, bezahlen zu können. Da sagt der Kurfürst die Jagd überraschend ab. Weps und Stanislaus beschließen, dass Stanislaus den Kurfürsten spielen soll. Der Tiroler Vogelhändler Adam hat im Dorf seine Braut, die hübsche Briefchristel. Er macht aber einem anderen hübschen Pfälzermädel den Hof, ohne zu wissen, dass es die Kurfürstin Marie ist. Christel teilt Adam mit, dass sie dem Kurfürsten eine Bittschrift überreichen werde, damit Adam die Stelle des Menageriedirektors bekommt. Adam verbietet ihr die Audienz mit dem mädchentollen Kurfürsten. Als nun Stanislaus als Kurfürst erscheint, folgt Christel ihm in den Pavillon.

CarlAdamZeller

Carl Adam Zeller

Die Bauern kehren zurück und hören, dass ein Mädchen beim Kurfürsten im Pavillon sei. Sie dringen in den Pavillon ein und kommen mit Christel zurück. Stanislaus ist unerkannt durch ein Fenster entwischt. Christel zeigt triumphierend die Ernennung Adams zum Menageriedirektor. Dieser glaubt aber, sie habe die Stelle für ihn durch Untreue erworben.

2. Akt: Saal im kurfürstlichen Schloss

Die Professoren Würmchen und Süffle sollen Adam die Prüfung für die Stelle des Menageriedirektors bestehen lassen, sei er auch noch so dumm. Adam will aber die Stelle gar nicht. Erst als er hört, dass die Kurfürstin ihm die Stelle zugedacht hat, nimmt er doch an. Baronin Adelaide ist bereit, Stanislaus zu heiraten und seine Schulden zu bezahlen. Dieser ist über eine Ehe mit der Alten nicht entzückt. Ihm bleibt aber nur die Wahl zwischen Ehe oder Pfändung. So stimmt er doch der Heirat zu. Adam entdeckt, dass seine Marie eigentlich die Kurfürstin ist. Christel wiederum glaubt den Kurfürsten gesehen zu haben. Die Kurfürstin merkt, dass hier ein Betrug vorliegt. Christel soll beim Hofempfang ein Glockenzeichen geben, sobald sie den falschen Kurfürsten erkennt. Als das Brautpaar Adelaide und Stanislaus erscheint, schlägt sie die Glocke. Der Betrüger ist erkannt und Adam bestimmt, dass Stanislaus Christel heiraten müsse, um ihre Ehre wiederherzustellen.

3. Akt: Im kurfürstlichen Park
Christel ist wütend auf jene Marie, deren Nebenbuhlerschaft sie das eigenartige Benehmen Adams zuschreibt. Die Kurfürstin kann sie beruhigen, indem sie das Mädchen über die wahre Marie aufklärt. Baron Weps bedauert, dass das Vermögen Adelaides doch nicht in seine Familie kommen soll. Er riskiert selbst einen Heiratsantrag, der von Adelaide sofort angenommen wird. Adam wird Zeuge, wie Christel die Hand des Stanislaus abweist, da sie sich nichts vorzuwerfen habe. Nun ist Adam endlich überzeugt, dass seine Christel unschuldig ist. Er kann sie also wieder als seine Braut in die Arme nehmen. (Quelle: operetten-lexikon.info)

Also, alle nur denkbaren Liebeswirren sind hier vertreten und als Sänger hatte man ein wahrliches Staraufgebot im Programm (der Peter Alexander ist wohl auch heute noch den meisten bekannt).

Man muss diese Musik nicht unbedingt mögen, aber allein die Namen der Lieder können Quell der Heiterkeit sein und nun wissen wir auch, woher die in den deutschen Sprachgebrauch eingegangene Redewendung „Die Christl von der Post“ stammt.

Und: man muss diese Musik nicht unbedingt mögen, aber stimm- und klanggewaltig sind diese Aufnahmen (in einer überraschend guten Qualität digitalisiert) allemal.

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Die Christl von der Post

Besetzung:

Schwarzwaldmädel:
Rita Bartos – Franz Fehringer – Willy Hoffmann – Heinz Maria Lins – Herta Talmar

Der Vogelhändler:
Peter Alexander – Franz Fehringer – Ingeborg Hallstein – Herta Talmar
+
Kölner Sinfonie Orchester unter der Leitung von Franz Marszalek

BackCover1Titel:

Schwarzwaldmädel: (20.00)
01.01. Einleitung (Quartette
01.02. Wir sind auf der Walz
01.03. Lockende Augen holder Sirenen
01.04. O Cäcilie
01.05. Mädle aus dem schwarzen Wald
01.06. Die Weibersleut‘, die sind eine Brut
01.07. Es kann ein Bub sein
01.08. Muss denn die Liebe Tragödie sein
01.09. Malwine, ach Malwine
01.10. Bauerntanz
01.11. Erklingen zum Tanze die Geigen

Musik: Leon Jessel
Libretto: August Neidhart

Der Vogelhändler: (21.01)
02.1. Grüss euch Gott
02.2. Meinen Strauss im Pavillon
02.3. Ich bin die Christl von der Post
02.4. Marsch
02.5. Wem bring ich den Pokal
02.6. Schau´mir nur recht ins Gesicht
02.7. Als geblüht der Kirschbaum
02.8. Nun, wohlan, jetzt bin ich Braut
02.9. Jekus, Jekus
02.10. Fröhlich Pfalz, Gott erhalt´s
02.11. Man kann sich leicht blamieren
02.12. Wie mein Ahnl zwanzig Jahr
02.13. Ich bin der Prodecan
02.14. Schenkt man sich Rosen in Tirol

Musik:Carl Adam Zeller
Libretto: Moritz West und Ludwig Held

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Inlets

Immer wieder beliebt: Die Innenhüllen der damaligen Zeit

Verschiedene Interpreten – Saison in Salzburg (Fred Raymond) (1961)

FrontCover1Fred Raymond (* 20. April 1900 in Wien als Friedrich Raimund Vesely; † 10. Januar 1954 in Überlingen) war ein in seiner Zeit überaus erfolgreicher österreichischer Schglager- und Operetten – Komponist.

Hier eine Single (extended play) mit einem Querschnitt aus seiner Operette „Saison in Salzburg“ (Alternativtitel: „Salzburger Nockerln)“:

Das Werk erlebte seine Uraufführung am 31. Dezember 1938 an den Städtischen Bühnen in Kiel.

Die Operette spielt in der österreichischen Stadt Salzburg und im nahegelegenen Wallfahrtsort Maria Plain zur Zeit der Uraufführung, also in den späten 1930er Jahren.

Der Eigentümer des Gasthauses „Zum Salzburger Nockerl“, Alois Oberfellner, hat sein Lokal vollkommen heruntergewirtschaftet, sodass er jetzt pleite ist. Morgen soll die Wirtschaft versteigert werden. Toni Haberl, der Wirt vom „Blauen Enzian“, rechnet sich gute Chancen aus, den Zuschlag zu bekommen. Allerdings fehlt ihm noch das geeignete Personal, vor allem für die Geschäftsführung und die Küche. Als Kandidatin für diese Aufgaben hat er Vroni Staudinger ins Auge gefasst. Sie hat den Ruf, die beste Mehlspeisköchin von Salzburg zu sein. Er weiß auch, dass er ihr nicht unsympathisch ist. Was also liegt näher, als ihr einen Heiratsantrag zu machen? Vroni ist gleich Feuer und Flamme, als sie Tonis Absichten vernimmt. Rasch inszeniert sie ein Zerwürfnis mit ihrem Chef. Dies hat zur Folge, dass ihr fristlos gekündigt wird.

Fred RaymondDer Parfümeriefabrikant Max Liebling hat ein Auge auf Erika Dahlmann geworfen. Die aber schwärmt nur für den Rennfahrer Frank Rex. Der wiederum verehrt Steffi Oberfellner, die Nichte des insolventen Nockerlwirts. Steffi ist gerade aus Wien angereist, um ihrem Onkel in der Hauptsaison tatkräftig unter die Arme zu greifen. Dass dessen Gasthaus unter den Hammer kommen soll, erfüllt sie mit Sorge.

Um Erikas penetranten Nachstellungen zu entgehen, hat Frank mit einem Bergführer die Kleidung getauscht. Unter dem Namen „Franz Rieger“ schmeichelt er sich bei Steffi ein und hört sich ihre Sorgen an. Dann beauftragt er seinen Mechaniker F. W. Knopp, das „Salzburger Nockerl“ zu ersteigern und Steffi als Wirtschafterin anzuwerben. Dies gelingt ihm auch, was bei Toni und Vroni Unmut hervorruft. Auf Steffis Bitten hin stellt Knopp auch noch den „Bergführer Franz Rieger“ als Hausbursche ein.

Während sich Toni immer mehr zu Steffi Oberfellner hingezogen fühlt, bändelt Vroni ungeniert mit dem Parfümeriefabrikanten an. Darüber geraten Toni und Vroni in Streit, der damit endet, dass Vroni ihrem frisch Verlobten den Laufpass gibt und zur Konkurrenz überläuft.

Mittlerweile haben Christian Dahlmann und seine Tochter Erika herausgefunden, wo sich Frank Rex vor ihnen versteckt. Unverblümt sagen sie Steffi Oberfellner, wer ihr angehimmelter „Franz Rieger“ in Wirklichkeit ist. Steffi glaubt jetzt, einem Betrüger auf den Leim gegangen zu sein. Flugs lässt sie sich als Köchin im „Blauen Enzian“ anheuern. Das Ergebnis dieses Tohuwabohus sind drei Paare, von denen jeweils zumindest ein Teil für den andern nichts empfindet.

Tags darauf treffen alle Beteiligten im Wallfahrtsort Maria Plain wieder aufeinander, wo ein Fest mit Tanz gefeiert wird. Olga Rex, die lebenskluge und praktisch veranlagte Tante des Rennfahrers, zieht nun die Fäden und sorgt dafür, dass sich der Knäuel entwirrt und sich die richtigen Paare in Eintracht wieder zusammenfinden: Frank und Steffi, Toni und Vroni sowie Max und Erika. (Quelle: wikipedia)

Notenheft02

Bei dieser Aufnahme aus dem Jahr 1961 wirkten etliche populäre Sänger mit, allen voran Peter Alexander und Renate Holm. Und die Veröffentlichung stand damals ganz sicher im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Film, der Mit Peter Alexander als Hauptdarsteller ebenfalls 1961 in die Kinos kam. Aufmerksam lauschens sollten wir bei „Und die Musik spielt dazu“ … da gibt es feine Anleihen an den Jazz.

Alternatives Front+Back Cover

Besetzung:
Peter Alexander
Franz Fehringer
Renate Holm
Ralf Paulsen
+
Grosser Chor und grosses Operetten-Orchester unter der Leitung von Franz Marszalek

 

BackCover1

Titel:
01. Einleitung + Wenn der Toni mit der Vroni 2.37
02. Warum denn nur bin ich in dich verliebt 0.59
03. Reich mir die Hände 1.05
04. Enzian Marsch 2.12
05. Salzburger Nockerln-Walzer 1.22
06. Der Grosspapa von Grossmama 1.39
07. Weisst du denn, wie schwer es ist 1.15
08. Und die Musik spielt dazu 3.53

Musik. Fred Raymond:
Libretto: Max Wallner und Kurt Feltz

LabelB1

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Verschiedene Interpreten – Das gibt´s nur einmal – Die schönsten Tonfilm-Melodien von Werner Richard Heymann (1958)

FrontCover1Er war wohl ne ganz schön lange Zeit ne ganz große Nummer:

Werner Richard Heymann (* 14. Februar 1896 in Königsberg; † 30. Mai 1961 in München) war ein deutscher Komponist und Dirigent. Er gilt als einer der bedeutendsten Musikschöpfer der Weimarer Republik.

I
Berliner Gedenktafel am Haus Karolingerplatz 5a, in Berlin-Westend
Liedauskopplung mit Christels Lied aus dem Film Der Kongreß tanzt.
Einweihung von Heymanns Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin mit seiner Tochter (2012)

Seinen ersten Musikunterricht erteilte ihm Max Brode, der Leiter der Königsberger Philharmonie. Bereits im Alter von 12 Jahren trat Heymann in diesem Orchester als Violinist auf. Im Jahre 1912 siedelte er mit seinen Eltern nach Berlin über. Dort besuchte er die Königliche Hochschule für Musik; sein Lehrer war Paul Juon. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er für kurze Zeit – bis zur krankheitsbedingten Entlassung – Soldat.

Heymann01Nach einem kurzen Aufenthalt in Wien begann er als Komponist mit verschiedenen Berliner Kabaretts zusammenzuarbeiten, u. a. mit dem Kabarett „Schall und Rauch“, dessen Leiter seinerzeit Max Reinhardt war. Heymann übernahm die Leitung des Kabaretts. Mitte der 1920er Jahre trat er durch Vermittlung von Erich Pommer die Stellung eines Assistenten des Generalmusikdirektors der UFA an. Bereits kurze Zeit später, im Jahre 1926, stieg er selbst zum Generalmusikdirektor auf. Sein Zuständigkeitsbereich in dieser Position umfasste die Kompositionen und Arrangements von Stummfilmen. Die Ablösung des Stummfilms durch den Tonfilm kam Heymann in Anbetracht seines musikalischen Hintergrundes sehr entgegen und legte den Grundstein für seine späteren Werke, mit denen er sich Weltgeltung verschaffen sollte.

1933 wurde ihm wegen seiner jüdischen Abstammung von der UFA gekündigt. Er ging in die Emigration – zuerst nach Paris, dann versuchte er in Hollywood eine neue Heimat und Wirkungsstätte zu finden, was jedoch misslang. Er kehrte daher nach Paris zurück und ging später nach London. Ende der 30er Jahre begab er sich ein weiteres Mal in die USA. Diesmal gelang es ihm, dort Fuß zu fassen. In Hollywood komponierte er mit großem Erfolg zahlreiche Filmmusiken, unter anderem für die Ernst Lubitsch-Filme Ninotschka mit Greta Garbo und Sein oder Nichtsein. Er wurde mehrmals für den Oscar nominiert, u. a. für die Filmmusik für den Film Blaubarts achte Frau, die in Kooperation mit Friedrich Hollaender entstand.

Heymann03Im Jahre 1951 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er sich weiterhin dem Komponieren widmete und 1957 nach einem Kulturtest die deutsche Staatsbürgerschaft wiedererlangte.[1] Er heiratete in vierter Ehe die Schauspielerin Elisabeth Millberg, mit der er eine Tochter, Elisabeth Charlotte Trautwein-Heymann (* 3. November 1952), bekam. Heymann starb 1961 in München. Er ist auf dem Münchener Waldfriedhof (Neuer Teil) begraben.

Seine kompositorischen Werke sind sehr umfangreich und vielfältig. Sie umfassen Operetten, Bühnenwerke, Filmmusiken, Kabarettmusiken, Schlager, Chansons sowie Lustspiele. Er vertonte außerdem Texte von Robert Gilbert, Walter Mehring, Kurt Tucholsky, Leo Heller und vielen anderen. Den größten Bekanntheitsgrad erreichten seine Filmmusiken; als Interpreten traten u. a. Lilian Harvey, Willy Fritsch, Heinz Rühmann, Paul Hörbiger, Hans Albers und die Comedian Harmonists in Erscheinung.

Die Filmemacherin Helma Sanders-Brahms porträtierte ihn, sein Werk und die Zeit seiner größten Erfolge 2012 in ihrer letzten filmischen Arbeit, dem Dokumentarfilm So wie ein Wunder – Das singende Kino des Herrn Heymann.

Sein älterer Bruder war der Rechtsreferendar und Schriftsteller Walter Heymann (1882–1915). (Quelle: wikipedia)

Und hier hören wir auf einer kleinen EP einen bunten strauß seiner berühmtesten „Ton-Fim Melodien“ … neu eingespielt mit einer illustren Sängerschaft (Peter Alexander, Gerhard Wendland usw,)

Und den Gassenhauer „Ein Freund, ein guter Freund“ kennt man wohl heute noch.

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Die musikalische Leitung bei diesen Aufnahmen hatte im übrigens Franz Marszalek, ein weiteres Urgestein er damaligen Unterhaltungsmusik:

Franz Marszalek (* 2. August 1900 in Breslau (Schlesien); † 28. Oktober 1975 in Köln) war ein deutscher Dirigent und Komponist.

Marszalek studierte in Breslau. Nach ersten Jahren musikalischer Tätigkeit in Schlesien (als Kino- und Theaterdirigent und als Kapellmeister bei der Schlesischen Funkstunde AG, dem Breslauer Rundfunk) war er ab 1933 in Berlin als Dirigent und gefragter Arrangeur (auch für den Tonfilm) tätig. In den Kriegsjahren arbeitete er beim „Reichsrundfunk“.

Von 1949 bis 1965 war er der Dirigent des Kölner Rundfunkorchesters. Mit diesem Orchester setzte er beim Westdeutschen Rundfunk Köln (WDR) Akzente im Bereich der Operette, der leichten Klassik und gehobenen Unterhaltungsmusik; so pflegte er beispielsweise intensiv das Werk seines Freundes Eduard Künneke. Ganz besonders setzte er sich auch für die von ihm sehr geschätzten Leo Fall und Walter Wilhelm Goetze ein. Er legte frühe Gesamtaufnahmen von Der Zigeunerbaron und Karneval in Rom (Johann Strauss (Sohn)), Das Land des Lächelns und Paganini (Franz Lehár) sowie Liebe im Dreiklang (Walter Wilhelm Goetze), allesamt mit Peter Anders, vor. Marszalek galt als „wandelndes Operettenlexikon“. Sein Können und seine Kenntnisse auf diesem Gebiet sind unerreicht.

Franz Marszalek

Seine Einspielungen, die durch natürliche Lebendigkeit und hohe Qualität hervorstechen, gehören auch heute noch zum Repertoire des Hörfunks. Zu den von ihm häufig eingesetzten Künstlern gehören u.a. Anny Schlemm, Franz Fehringer, Herta Talmar, Renate Holm, Ingeborg Hallstein, Sándor Kónya, Heinz Hoppe, Rita Bartos, Willy Hofmann, Benno Kusche, Willy Schneider und Herbert Ernst Groh. Für das Fernsehen betreute Marszalek in den späten fünfziger und frühen sechziger Jahren die Musikaufnahmen etlicher Operettenproduktionen (u.a. mit dem jungen Fritz Wunderlich). Nicht nur im Rundfunk und Fernsehen, sondern auch in der Schallplattenindustrie war Franz Marszalek tätig. Das Label Polydor der Deutschen Grammophon veröffentlichte in den 1950er und 1960er Jahren Dutzende von Operettenquerschnitten und Komponistenbildern, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Marszalek war nicht nur ein eminenter Operettendirigent. Mit dem Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester nahm er ein umfangreiches Repertoire klassischer Musik auf. Auch hier, wie im Bereich der Operette, spielte er viele Raritäten ein.

Daneben betreute Franz Marszalek in den 1950er und 1960er Jahren eine Rundfunksendung des WDR unter dem Titel Herr Sanders öffnet seinen Schallplattenschrank, in der er klassische Musik und Opern in historischen Aufnahmen vorstellte.

Sein Sohn war der Kameramann Michael Marszalek (1930–2014). Die Grabstätte Marszaleks befindet sich auf dem Westfriedhof in Köln. (Quelle: wikipedia)

Wohlan … tauchen qir ein in all die Glückseligkeit der frühen, deutschen Tonfilme … für Nostalgiker ein garantiertes Gänsehautgefühl, zumal diese EP wieder mal das Prädikat „astrein“ verliehen bekommt.

SunshineQuartett

Besetzung:

Gesang:
Peter Alexander, – Herbert Ernst Groh – Maria Mucke – Herta Talmar – Gerhard Wendland,
+
Comedien-Quartett – Roland-Trio – Sunshine-Quartett
+
Großes Operettenorchester
+
Gemischter Chor

Musikalische Leitung: Franz Marszalek

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Titel:

01. Das gibt´s nur einmal (Teil 1) 5.47
Das gibt´s nur einmal – Das muss ein Stück vom Himmel sein –  Hoppla, jetzt komm ich – Erst kommt ein großes Fragezeichen – Einmal schafft´s jeder – Es führt kein andrer Weg zur Seligkeit – Irgendwo auf der Welt – Das ist die Liebe der Matrosen

02. Das gibt´s nur einmal (Teil 2) 5.29
Du bist das süssete Mädel auf der Welt – Ein Freund, ein guter Freund – Liebling, mein Herz lässt dich grüßen – Wir zahlen keine Miete mehr – Eine Nacht in Monte Carlo – Das gibt´s nur einmal

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