Mosaik (Comic) – Nr. 11 (1980)

TitelUnd jetzt schlage ich mal wieder ein weiteres Kapitel des bemerkenswerten deutschen Comic Magazin namens „Mosaik“ auf:

Das Mosaik ist gegenwärtig der älteste und auflagenstärkste Comic deutscher Produktion.

Die Zeitschrift wurde 1955 in Berlin gegründet. Das erste Heft mit den drei Digedags als Haupthelden erschien am 23. Dezember 1955 im Verlag Neues Leben. Zuerst war die Erscheinungsweise vierteljährlich, seit Heft 7 (Juni 1957) kam das Heft monatlich heraus. Zum Januar 1960 (Heft 38) wechselte das Magazin zum Verlag Junge Welt. Ab dem Heft 10/1991 wurde das Mosaik aufgrund der Abwicklung des Verlags Junge Welt interimistisch von der Procom Gesellschaft für Kommunikation und Marketing in Berlin herausgegeben. Die Reihe wird seit Heft 193 (entspricht wegen der Nummernumstellung chronologisch dem Heft 1/1992) im Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag verlegt.

Die heutigen Helden der Geschichten sind die drei Figuren Abrax, Brabax und Califax, gemeinsam auch Abrafaxe genannt. Eine weitere Ausgabe erscheint vierteljährlich mit den Hauptfiguren Anna, Bella und Caramella.

Die verkaufte Auflage beträgt 70.668 Exemplare, ein Minus von 1,9 Prozent seit 2016. Davon werden rund 40.000 Exemplare im Abonnement vertrieben. Laut Mosaik-Verlag ist über die Hälfte der Leser älter als 30 Jahre.

Das erste Heft aus dem Jahr 1955:
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Von Dezember 1955 bis Juni 1975 erschienen unter der Federführung von Hannes Hegen 223 Hefte, die in 23 Jahrhunderten Menschheitsgeschichte spielen und deren Haupthelden die Digedags waren. Jedoch war nicht von Anfang an klar, wie die Figuren agieren sollten. Deshalb gab es neben Heften mit den Digedags auch Hefte mit tierischen Hauptfiguren im Stile von Disney. Da die Digedags als Figuren untereinander austauschbar waren und kaum über spezifische Charaktereigenschaften verfügten, wurden sie ab Heft 20 auf die Figuren Dig und Dag reduziert. Die spätere Suche nach Digedag fand erst viele Jahre später im Rahmen der Ritter-Runkel-Serie statt. Nach 10 Jahren Abstinenz wurde Digedag ab Heft 141 wieder fest ins Mosaik integriert. Die Hefte erzählten die Abenteuer der Digedags in zumeist großen, sich über viele Hefte erstreckenden durchgängigen Handlungsbögen. Zu besonderer Popularität hat es die Reihe Ritter Runkel gebracht (Hefte 90 bis 151, erschienen von Mai 1964 bis Juni 1969), die im Mittelalter spielt.

Im Nachhinein erhob Hegen den Anspruch, völlig unpolitische Bildergeschichten geschaffen zu haben. Jedoch ist zumindest die Beispiel17.jpgWeltraumserie (Hefte 25 bis 44) vom Geist des Kalten Krieges durchdrungen. Die späteren Hefte sind dann aber zunehmend ein Abenteuer-Comic nach klassischem Muster. Dabei sind die Digedags immer als Streiter für das Gute und auf der Seite der einfachen Leute anzutreffen.

Ende 1974 kündigte Hegen seinen Vertrag, so dass der Verlag andere Autoren suchte. Zur Überbrückung wurden im zweiten Halbjahr 1975 bereits erschienene Hefte aus der Ritter-Runkel-Serie wiederholt. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Lothar Dräger aber schon intensiv an einem neuen Konzept für das Mosaik, das später auch teilweise umgesetzt wurde. Bei der Gestaltung der Hauptfiguren konnte sich letztendlich Lona Rietschel mit ihren Entwürfen durchsetzen. Dass die Hauptfiguren wieder drei Kobolde mit ähnlichen Eigenschaften wie die Digedags sein sollten, war eine Forderung des Verlages an das Redaktionskollektiv.

Das Mosaik von Hannes Hegen wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und erschien unter anderem auch in den Niederlanden, in Finnland und Ungarn. Ausländische Vertriebswege und Verkaufspreise wurden ab Heft 121 (Dezember 1966) in das Impressum auf der Rückseite der Hefte aufgenommen. Für die alte Bundesrepublik war dies die Helios–Literatur–Vertriebs–GmbH in Westberlin, wobei zunächst ein Preis von 0,80 DM und ab Heft 128 von 0,60 DM aufgeführt ist. In Österreich übernahm der der Kommunistischen Partei Österreichs gehörende Globus-Verlag den Vertrieb der 5 ÖS teuren Hefte, und in Finnland gab es einen Verkauf über die Firma Kansankulttuuri Oy zum Preis von 0,80 FmK. Schließlich folgte eine Preisangabe für die Niederlande und Belgien im Heft 176 mit 0,70 Gulden oder 10 bfr; Vertriebspartner war hier die Uitgeverij Het Palet.

Beispiel18.jpg

Die seit Januar 1976 im Mosaik erscheinenden Nachfolger der Digedags sind ebenfalls drei ursprünglich koboldähnliche Figuren, die auf abenteuerliche Weise durch die Zeiten und Regionen der Erde reisen. Sie wurden in Anlehnung an die Digedags Abrafaxe genannt und es wurde ihnen ein ähnliches Namensschema gegeben. Ihre Charaktere sind gegenüber ihren Vorgängern jedoch wesentlich stärker differenziert. Waren Dig, Dag und Digedag untereinander weitgehend austauschbar und hatten kaum spezifische Eigenschaften, so sind Abrax, Brabax und Califax völlig eigenständige und sehr unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Vorlieben und Eigenschaften. Hegen strengte in der Folge mehrere Urheberrechtsverfahren gegen die Verwendung des Titels „Mosaik“ für die Geschichten der Abrafaxe an, konnte sich jedoch gerichtlich weder zu DDR-Zeiten noch nach der Wiedervereinigung in seinem Sinne durchsetzen.

Die drei Helden Abrax, Brabax und Califax erfreuen sich unterdessen bis heute großer Beliebtheit. Von den Abrafaxen erschienen bis Juli 2017 insgesamt 500 reguläre Hefte sowie diverse Spin-off. Bereits im August 1994 hatten sie mit Heft 224 ihre Vorgänger, die Digedags, überholt. Bisher wurden weit über 200 Millionen Hefte beider Reihen verkauft.

Im Februar 2018 wurde bekannt, dass das Mosaik das meistverkaufte Comic-Heft Deutschlands ist und damit sogar das Micky Maus-Magazin überholte.

Man geht mit der Zeit: Die Mädchen Ausgabe von Mosaik:
Beispiel19.jpg

Im August 2008 erschien als Ableger zur eigentlichen Mosaik-Serie erstmals ein Mosaik mit den drei weiblichen Hauptfiguren Anna, Bella und Caramella. Das erste Auftreten der Figuren war auf der Rückseite des Heftes 392 und setzte sich im Folgeheft fort. Nicht nur rein äußerlich und charakterlich scheinen sie das feminine Gegenstück zu den Abrafaxen zu sein, auch sind sie auf eine noch ungeklärte Weise mit den Abrafaxen verbunden. (Quelle: wikipedia)

Und hier ein weiteres Heft aus dem Jahr 1981 und das heißt „Der Aufstand“ (20 Seiten; Text: Lothar Dräger):

Der Steuerpächter Armand Filoutere ist von seiner Nichte mit tatkräftiger Hilfe der Abrafaxe um einen Großteil der zu Unrecht eingetriebenen Steuergelder gebracht worden. Er wendet sich nun an den Präfekten der Region, den Comte de la Gerbier, mit der Bitte um Unterstützung. Filoutere beschuldigt die Schauspieltruppe um Pierrot, sein Geld geraubt und seine Nichte entführt zu haben. Der Comte verspricht, der Sache nachzugehen.

Beispiel01

Unterdessen hat im Wirtshaus des Dorfes eine große Steuerrückzahlungsaktion begonnen. Jeder Dorfbewohner erhält einen Teil der von ihnen erpressten Steuern zurück, das Geld hat Ninon angesichts der großen Not der Armen bereitwillig hergegeben. Alle bekommen ausdrücklich eingeschärft, dass niemandem von dem Geld erzählen werden darf. Währenddessen taucht im Dorf ein fremder Moritatensänger auf, welcher ein großartiges Spottlied auf den König zum Besten gibt. Damit hat er sich erfolgreich das Vertrauen der Anwohner erworben. Bezahlen können ihn die Dorfbewohner leider nicht, aber sie laden ihn zu einem Mahl ins Wirtshaus ein. Dort bietet er an, den neuesten Königswitz zu erzählen, wozu er allerdings eine Goldmünze benötige. Ein leichtfertige junger Mann zückt daraufhin seinen Geldbeutel und führt dem Bänkelsänger seine neuen Münzen vor. Augenblicke später stürmen französische Dragoner das Wirtshaus, denn bei dem scheinbar harmlosen Sänger handelt es sich um niemand anders als um den Spion der Obrigkeit, Emile Espionnet, der ein paar uniformierte Freunde mitgebracht hat. Allerdings können die Dorfbewohner diesen ersten Angriff der Dragoner nach einer heftigen Wirtshausschlacht noch abwehren, und die Dragoner müssen erst einmal wieder abziehen.

Beispiel02

Espionnet kehrt nun zum Präfekten zurück, um von der Niederlage zu berichten. Er erbittet sich vom Präfekten Verstärkung, die er auch bekommt. Er erhält den Befehl, mit einer ganzen Schwadron Dragoner rücksichtslos aufzuräumen. Die Abrafaxe und Bertrand kehren unterdessen ins Wirtshaus zurück. Sie haben den Vormittag damit verbracht, Ninon in Sicherheit zu bringen. Dazu haben sie sie hoch in die Berge zur Ziegenklippe geführt, wo als wohlwollender Einsiedler Bruder Pierre lebt, der schon viele Menschen nach Spanien geschleust hat. Bruder Pierre erklärte sich auch sofort bereit, Ninon in ein geeignetes Versteck zu bringen, und sei es nur, um dem verhassten Steuerpächter eins auszuwischen. Dort ist sie nun, zusammen mit vielen weiteren Opfern von Filoutere, in Sicherheit.

Beispiel03

Obwohl die Dorfbewohner sich auch nach diesem geheimnisvollen Versteck erkundigen, rücken die Abrafaxe nicht mit der Sprache heraus. Nur im Notfall dürften sie dies tun. Da trifft die Nachricht ein, dass die Dragoner erneut im Anmarsch seien und an Widerstand nicht zu denken sei. Das ändert die Lage – der Notfall ist eingetreten. Sofort veranlasst man die Evakuierung des ganzen Dorfes. Auf halsbrecherischen Pfaden zieht die Einwohnerschaft mit Sack und Pack zum Kamm des Gebirges; lediglich Pierrot und seine Truppe reisen auf normalem Wege in die nächste Stadt weiter. Am Ende einer engen Gebirgsschlucht stehen die geflüchteten Bewohner schließlich vor einem gewaltigen Sperrwerk. Es handelt sich um eine Barrikade der Aufständischen, die auf dem Gebirgsplateau ihren Zufluchtsort haben. Nach dem Passieren der Sperre, wozu die Abrafaxe das Losungswort liefern („Freiheit und Gerechtigkeit für iiiimmer!“), gelangen die Flüchtlinge schließlich zu dieser Pyrenäenfestung, wo sie endlich in Sicherheit sind.

Prädikat: drollig wie eh und je !

Beispiel04

Beispiel05

Beispiel06

Beispiel07

Beispiel08

Beispiel09

Beispiel10

Beispiel11

Beispiel12

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Die Rückseite des Heftes:
Beispiel13

Mehr Mosaik Hefte in diesem Blog:
Beispiel14

Mosaik – Nr. 2 (Die Sterndeuter) (1981)

TitelUnd jetzt schlage ich mal wieder ein weiteres Kapitel des bemerkenswerten deutschen Comic Magazin namens „Mosaik“ auf:

Das Mosaik ist gegenwärtig der älteste und auflagenstärkste Comic deutscher Produktion.

Die Zeitschrift wurde 1955 in Berlin gegründet. Das erste Heft mit den drei Digedags als Haupthelden erschien am 23. Dezember 1955 im Verlag Neues Leben. Zuerst war die Erscheinungsweise vierteljährlich, seit Heft 7 (Juni 1957) kam das Heft monatlich heraus. Zum Januar 1960 (Heft 38) wechselte das Magazin zum Verlag Junge Welt. Ab dem Heft 10/1991 wurde das Mosaik aufgrund der Abwicklung des Verlags Junge Welt interimistisch von der Procom Gesellschaft für Kommunikation und Marketing in Berlin herausgegeben. Die Reihe wird seit Heft 193 (entspricht wegen der Nummernumstellung chronologisch dem Heft 1/1992) im Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag verlegt.

Die heutigen Helden der Geschichten sind die drei Figuren Abrax, Brabax und Califax, gemeinsam auch Abrafaxe genannt. Eine weitere Ausgabe erscheint vierteljährlich mit den Hauptfiguren Anna, Bella und Caramella.

Die verkaufte Auflage beträgt 70.668 Exemplare, ein Minus von 1,9 Prozent seit 2016. Davon werden rund 40.000 Exemplare im Abonnement vertrieben. Laut Mosaik-Verlag ist über die Hälfte der Leser älter als 30 Jahre.

Das erste Heft aus dem Jahr 1955:
Beispiel16.jpg

Von Dezember 1955 bis Juni 1975 erschienen unter der Federführung von Hannes Hegen 223 Hefte, die in 23 Jahrhunderten Menschheitsgeschichte spielen und deren Haupthelden die Digedags waren. Jedoch war nicht von Anfang an klar, wie die Figuren agieren sollten. Deshalb gab es neben Heften mit den Digedags auch Hefte mit tierischen Hauptfiguren im Stile von Disney. Da die Digedags als Figuren untereinander austauschbar waren und kaum über spezifische Charaktereigenschaften verfügten, wurden sie ab Heft 20 auf die Figuren Dig und Dag reduziert. Die spätere Suche nach Digedag fand erst viele Jahre später im Rahmen der Ritter-Runkel-Serie statt. Nach 10 Jahren Abstinenz wurde Digedag ab Heft 141 wieder fest ins Mosaik integriert. Die Hefte erzählten die Abenteuer der Digedags in zumeist großen, sich über viele Hefte erstreckenden durchgängigen Handlungsbögen. Zu besonderer Popularität hat es die Reihe Ritter Runkel gebracht (Hefte 90 bis 151, erschienen von Mai 1964 bis Juni 1969), die im Mittelalter spielt.

Im Nachhinein erhob Hegen den Anspruch, völlig unpolitische Bildergeschichten geschaffen zu haben. Jedoch ist zumindest die Beispiel17.jpgWeltraumserie (Hefte 25 bis 44) vom Geist des Kalten Krieges durchdrungen. Die späteren Hefte sind dann aber zunehmend ein Abenteuer-Comic nach klassischem Muster. Dabei sind die Digedags immer als Streiter für das Gute und auf der Seite der einfachen Leute anzutreffen.

Ende 1974 kündigte Hegen seinen Vertrag, so dass der Verlag andere Autoren suchte. Zur Überbrückung wurden im zweiten Halbjahr 1975 bereits erschienene Hefte aus der Ritter-Runkel-Serie wiederholt. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Lothar Dräger aber schon intensiv an einem neuen Konzept für das Mosaik, das später auch teilweise umgesetzt wurde. Bei der Gestaltung der Hauptfiguren konnte sich letztendlich Lona Rietschel mit ihren Entwürfen durchsetzen. Dass die Hauptfiguren wieder drei Kobolde mit ähnlichen Eigenschaften wie die Digedags sein sollten, war eine Forderung des Verlages an das Redaktionskollektiv.

Das Mosaik von Hannes Hegen wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und erschien unter anderem auch in den Niederlanden, in Finnland und Ungarn. Ausländische Vertriebswege und Verkaufspreise wurden ab Heft 121 (Dezember 1966) in das Impressum auf der Rückseite der Hefte aufgenommen. Für die alte Bundesrepublik war dies die Helios–Literatur–Vertriebs–GmbH in Westberlin, wobei zunächst ein Preis von 0,80 DM und ab Heft 128 von 0,60 DM aufgeführt ist. In Österreich übernahm der der Kommunistischen Partei Österreichs gehörende Globus-Verlag den Vertrieb der 5 ÖS teuren Hefte, und in Finnland gab es einen Verkauf über die Firma Kansankulttuuri Oy zum Preis von 0,80 FmK. Schließlich folgte eine Preisangabe für die Niederlande und Belgien im Heft 176 mit 0,70 Gulden oder 10 bfr; Vertriebspartner war hier die Uitgeverij Het Palet.

Beispiel18.jpg

Die seit Januar 1976 im Mosaik erscheinenden Nachfolger der Digedags sind ebenfalls drei ursprünglich koboldähnliche Figuren, die auf abenteuerliche Weise durch die Zeiten und Regionen der Erde reisen. Sie wurden in Anlehnung an die Digedags Abrafaxe genannt und es wurde ihnen ein ähnliches Namensschema gegeben. Ihre Charaktere sind gegenüber ihren Vorgängern jedoch wesentlich stärker differenziert. Waren Dig, Dag und Digedag untereinander weitgehend austauschbar und hatten kaum spezifische Eigenschaften, so sind Abrax, Brabax und Califax völlig eigenständige und sehr unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Vorlieben und Eigenschaften. Hegen strengte in der Folge mehrere Urheberrechtsverfahren gegen die Verwendung des Titels „Mosaik“ für die Geschichten der Abrafaxe an, konnte sich jedoch gerichtlich weder zu DDR-Zeiten noch nach der Wiedervereinigung in seinem Sinne durchsetzen.

Die drei Helden Abrax, Brabax und Califax erfreuen sich unterdessen bis heute großer Beliebtheit. Von den Abrafaxen erschienen bis Juli 2017 insgesamt 500 reguläre Hefte sowie diverse Spin-off. Bereits im August 1994 hatten sie mit Heft 224 ihre Vorgänger, die Digedags, überholt. Bisher wurden weit über 200 Millionen Hefte beider Reihen verkauft.

Im Februar 2018 wurde bekannt, dass das Mosaik das meistverkaufte Comic-Heft Deutschlands ist und damit sogar das Micky Maus-Magazin überholte.

Man geht mit der Zeit: Die Mädchen Ausgabe von Mosaik:
Beispiel19.jpg

Im August 2008 erschien als Ableger zur eigentlichen Mosaik-Serie erstmals ein Mosaik mit den drei weiblichen Hauptfiguren Anna, Bella und Caramella. Das erste Auftreten der Figuren war auf der Rückseite des Heftes 392 und setzte sich im Folgeheft fort. Nicht nur rein äußerlich und charakterlich scheinen sie das feminine Gegenstück zu den Abrafaxen zu sein, auch sind sie auf eine noch ungeklärte Weise mit den Abrafaxen verbunden. (Quelle: wikipedia)

Und hier ein weiteres Heft aus dem Jahr 1981 und das heißt „Die Sterndeuter“ (20 Seiten; Text: Lothar Dräger):

Die vom Don Ferrando gebotene Unterkunft stellt sich als regelrechte Rumpelkammer heraus und lediglich die Aussicht auf ein versprochenes Abendbrot kann Califax aufheitern. Als der Diener dieses dann in Form eines Brotkantens und Käses liefert, ist Califax deutlich verärgert und will sich bei Don Ferrando beschweren gehen.

Als er den Raum verlässt, fällt ihm auf, dass die Tür zum Verlies offen steht. Califax zieht den Schlüssel heraus. Plötzlich kommt der Diener aus dem Verlies und ist der Meinung, er habe den Schlüssel verloren. Nun betritt Califax das Verlies und findet nach eingehendener Untersuchung alle Zellen leer.

Auf Seite 2 werden drei bedeutende Dichter vorgestellt, die zur Handlungszeit lebten:
Calderon, Lope de Vega und Cervantes, der Don Quixote erschuf:

Beispiel04

Plötzlich wird er an den Füßen gepackt und beginnt zu schreien. Abrax und Brabax eilen ihm zu Hilfe. Ein Gefangener hält Califax von seiner unterirdischen Zelle durch ein Gitter aus fest. Als die Abrafaxe ihm androhen, Don Ferrando zu holen, lässt er los. Der Gefangene antwortet auf ihre Fragen nur mit den Worten „Schatz-Meer-Dreieck-Saturnius“. Daraufhin kommt der Diener zurück, dem die Abrafaxen Angst machen, indem sie ihn in ein Tier zu verwandeln drohen, und ihn so zum Reden bringen. Er berichtet ihnen, dass der Burgherr den Gefangenen bereits seit zwei Jahren hier festhält. In ihrem Arbeitszimmer hat Brabax eine Familienchronik gefunden und schließt aus den Angaben, dass es sich bei dem Gefangenen um Don Alfonso handelt, den vor zwei Jahren in Peru vermissten Vetter des Don Ferrando.

Don Ferrando kehrt zurück und holt sie in das Observatorium im Turm der Burg und gibt ihnen nun ihren astronomischen Auftrag, der, wie sie feststellen, mit Don Alfonsos wirren Worten zu tun hat. Als Don Ferrando dann endlich geht, senden sie Don Quixote mit Hilfe eines hohlen Himmelsglobusses ein Lichtzeichen. Sancho nimmt den Helm Don Quixotes und leuchtet zurück. Per Papierflugzeug schicken die Abrafaxe eine Botschaft an ihre zwei Gefährten. 

Mitarbeiter:

Texte und künstlerische Leitung: Lothar Dräger
Zeichnungen: Lona Rietschel, Irmtraut Winkler-Wittig, Egon Reitzl, Horst Boche, Heidi Sott
Kolorierung: Jochen Arfert, Ingrid Behm, Brigitte Lehmann, Ullrich Stephans, Sieglinde Zahl (mosapedia.de)

Nun, mir gefallen all die drolligen Gesellen weiterhin ausgesprochen gut (und lehrreich ist dieses Heft auch noch !) … und von daher kann ich schon mal ankündigen, dass weitere Hefte von „Mosaik“ in Vorbereitung sind.

Beispiel01

Beispiel02

Beispiel03

Beispiel05

Beispiel06

Beispiel07

Beispiel08

Beispiel09

Beispiel10

Beispiel11

Beispiel12

Beispiel13

Beispiel14

*
**

Die Rückseite des Heftes:
Beispiel15

Und hier eine unverzichtbare Ergänzung zu diesem Beitrag von einem der sich mit dieser Comic-Serie auskennt und sich mit ihr vertieft befasst hat. Mr. Bludgeon berichtet auf seinem blog „Toka-itho-tales“ in 4 Beiträgen über die Hintergründe:

ComicZauber

Mehr von dieser Comic-Serie:
Mehr

Mosaik (Comic) – Nr. 7 (Vor dem Kriegsgericht) (1979)

TitelUnd jetzt schlage ich mal wieder ein weiteres Kapitel des bemerkenswerten deutschen Comic Magazin namens „Mosaik“ auf:

Das Mosaik ist gegenwärtig der älteste und auflagenstärkste Comic deutscher Produktion.

Die Zeitschrift wurde 1955 in Berlin gegründet. Das erste Heft mit den drei Digedags als Haupthelden erschien am 23. Dezember 1955 im Verlag Neues Leben. Zuerst war die Erscheinungsweise vierteljährlich, seit Heft 7 (Juni 1957) kam das Heft monatlich heraus. Zum Januar 1960 (Heft 38) wechselte das Magazin zum Verlag Junge Welt. Ab dem Heft 10/1991 wurde das Mosaik aufgrund der Abwicklung des Verlags Junge Welt interimistisch von der Procom Gesellschaft für Kommunikation und Marketing in Berlin herausgegeben. Die Reihe wird seit Heft 193 (entspricht wegen der Nummernumstellung chronologisch dem Heft 1/1992) im Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag verlegt.

Die heutigen Helden der Geschichten sind die drei Figuren Abrax, Brabax und Califax, gemeinsam auch Abrafaxe genannt. Eine weitere Ausgabe erscheint vierteljährlich mit den Hauptfiguren Anna, Bella und Caramella.

Die verkaufte Auflage beträgt 70.668 Exemplare, ein Minus von 1,9 Prozent seit 2016. Davon werden rund 40.000 Exemplare im Abonnement vertrieben. Laut Mosaik-Verlag ist über die Hälfte der Leser älter als 30 Jahre.

Das erste Heft aus dem Jahr 1955:
Beispiel16.jpg

Von Dezember 1955 bis Juni 1975 erschienen unter der Federführung von Hannes Hegen 223 Hefte, die in 23 Jahrhunderten Menschheitsgeschichte spielen und deren Haupthelden die Digedags waren. Jedoch war nicht von Anfang an klar, wie die Figuren agieren sollten. Deshalb gab es neben Heften mit den Digedags auch Hefte mit tierischen Hauptfiguren im Stile von Disney. Da die Digedags als Figuren untereinander austauschbar waren und kaum über spezifische Charaktereigenschaften verfügten, wurden sie ab Heft 20 auf die Figuren Dig und Dag reduziert. Die spätere Suche nach Digedag fand erst viele Jahre später im Rahmen der Ritter-Runkel-Serie statt. Nach 10 Jahren Abstinenz wurde Digedag ab Heft 141 wieder fest ins Mosaik integriert. Die Hefte erzählten die Abenteuer der Digedags in zumeist großen, sich über viele Hefte erstreckenden durchgängigen Handlungsbögen. Zu besonderer Popularität hat es die Reihe Ritter Runkel gebracht (Hefte 90 bis 151, erschienen von Mai 1964 bis Juni 1969), die im Mittelalter spielt.

Beispiel17.jpgIm Nachhinein erhob Hegen den Anspruch, völlig unpolitische Bildergeschichten geschaffen zu haben. Jedoch ist zumindest die Weltraumserie (Hefte 25 bis 44) vom Geist des Kalten Krieges durchdrungen. Die späteren Hefte sind dann aber zunehmend ein Abenteuer-Comic nach klassischem Muster. Dabei sind die Digedags immer als Streiter für das Gute und auf der Seite der einfachen Leute anzutreffen.

Ende 1974 kündigte Hegen seinen Vertrag, so dass der Verlag andere Autoren suchte. Zur Überbrückung wurden im zweiten Halbjahr 1975 bereits erschienene Hefte aus der Ritter-Runkel-Serie wiederholt. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Lothar Dräger aber schon intensiv an einem neuen Konzept für das Mosaik, das später auch teilweise umgesetzt wurde. Bei der Gestaltung der Hauptfiguren konnte sich letztendlich Lona Rietschel mit ihren Entwürfen durchsetzen. Dass die Hauptfiguren wieder drei Kobolde mit ähnlichen Eigenschaften wie die Digedags sein sollten, war eine Forderung des Verlages an das Redaktionskollektiv.

Das Mosaik von Hannes Hegen wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und erschien unter anderem auch in den Niederlanden, in Finnland und Ungarn. Ausländische Vertriebswege und Verkaufspreise wurden ab Heft 121 (Dezember 1966) in das Impressum auf der Rückseite der Hefte aufgenommen. Für die alte Bundesrepublik war dies die Helios–Literatur–Vertriebs–GmbH in Westberlin, wobei zunächst ein Preis von 0,80 DM und ab Heft 128 von 0,60 DM aufgeführt ist. In Österreich übernahm der der Kommunistischen Partei Österreichs gehörende Globus-Verlag den Vertrieb der 5 ÖS teuren Hefte, und in Finnland gab es einen Verkauf über die Firma Kansankulttuuri Oy zum Preis von 0,80 FmK. Schließlich folgte eine Preisangabe für die Niederlande und Belgien im Heft 176 mit 0,70 Gulden oder 10 bfr; Vertriebspartner war hier die Uitgeverij Het Palet.

Beispiel18.jpg
Die seit Januar 1976 im Mosaik erscheinenden Nachfolger der Digedags sind ebenfalls drei ursprünglich koboldähnliche Figuren, die auf abenteuerliche Weise durch die Zeiten und Regionen der Erde reisen. Sie wurden in Anlehnung an die Digedags Abrafaxe genannt und es wurde ihnen ein ähnliches Namensschema gegeben. Ihre Charaktere sind gegenüber ihren Vorgängern jedoch wesentlich stärker differenziert. Waren Dig, Dag und Digedag untereinander weitgehend austauschbar und hatten kaum spezifische Eigenschaften, so sind Abrax, Brabax und Califax völlig eigenständige und sehr unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Vorlieben und Eigenschaften. Hegen strengte in der Folge mehrere Urheberrechtsverfahren gegen die Verwendung des Titels „Mosaik“ für die Geschichten der Abrafaxe an, konnte sich jedoch gerichtlich weder zu DDR-Zeiten noch nach der Wiedervereinigung in seinem Sinne durchsetzen.

Die drei Helden Abrax, Brabax und Califax erfreuen sich unterdessen bis heute großer Beliebtheit. Von den Abrafaxen erschienen bis Juli 2017 insgesamt 500 reguläre Hefte sowie diverse Spin-off. Bereits im August 1994 hatten sie mit Heft 224 ihre Vorgänger, die Digedags, überholt. Bisher wurden weit über 200 Millionen Hefte beider Reihen verkauft.

Im Februar 2018 wurde bekannt, dass das Mosaik das meistverkaufte Comic-Heft Deutschlands ist und damit sogar das Micky Maus-Magazin überholte.

Man geht mit der Zeit: Die Mädchen Ausgabe von Mosaik:
Beispiel19.jpg

Im August 2008 erschien als Ableger zur eigentlichen Mosaik-Serie erstmals ein Mosaik mit den drei weiblichen Hauptfiguren Anna, Bella und Caramella. Das erste Auftreten der Figuren war auf der Rückseite des Heftes 392 und setzte sich im Folgeheft fort. Nicht nur rein äußerlich und charakterlich scheinen sie das feminine Gegenstück zu den Abrafaxen zu sein, auch sind sie auf eine noch ungeklärte Weise mit den Abrafaxen verbunden. (Quelle: wikipedia)

Und hier ein weiteres Heft aus dem Jahr 1979 und das heißt „Vor dem Kriegsgericht“ (20 Seiten; Text: Lothar Dräger):

Die entsetzten Abrafaxe und Ludas Matyi sehen gerade noch die Patrouille von Oberleutnant Wurzinger mit Califax davonreiten. Sie wollen drei Kuruzen zum Einsatz bewegen, die aber dürfen nicht mitmachen. Vorerst muss man die Reisenden also nach Wien ziehen lassen. Die Patrouille hat unterdessen den Wagen eines fidelen Schweinezüchters requiriert, da die beiden Begleitsoldaten so schlecht zu Fuß sind. Man entlässt die Schweine in die Freiheit und platziert sich nebst der „Durchlaucht“ auf dem Wagen. Califax tobt noch immer und beteuert, kein Prinz zu sein. Trotzdem wird er gegen seinen Willen nach Wien gebracht.

Dort deckt nach ihrer Ankunft der böse Alois Vierschroth, welcher immer noch an seinen Racheplänen schmiedet, die Rolle von Califax auf. In Absprache mit der Fürstenfamilie wird ein Schauprozess inszeniert, in welchem man Califax als kuruzischen Agenten aburteilen lassen will. Die Abrafaxe und Hans Wurst können die Eröffnung des Prozesses nicht verhindern. Califax werden zahlreiche Delikte, insbesondere die Entführung des echten Erbprinzen Rudi, der Raub der Kriegskasse und die Herbeiführung des Untergangs des Regiments Kraxelberg-Jodelfingen zur Last gelegt. Die Majore Hötzendorfer und Meckerling, Leutnant Adolar von Altentrott, der Fürst von Kraxelberg-Jodelfingen, die Gendarmen Bösl und Grantiger, einer der Dragonerrittmeister und Wurzinger beeiden nacheinander die halbwahren und rein erfundenen Anklagepunkte. Graf Wurz von Bitterwasser, der Richter, verkündet als Urteil lebenslängliche Kerkerhaft, die Califax auf dem Spielberg antreten soll.

Figuren:

Abrafaxe: Abrax, Brabax, Califax
Spaßmacher und Begleiter: Ludas Matyi, Köhlerliesel, Hans Wurst
österr. Militär: Oberleutnant Wurzinger, Soldat Paul Moser, Soldat Peter
Ungarn: drei Kuruzen, fideler Schweinezüchter
im Kriegsgericht: Alois Vierschroth, Fürst Eusebius Maria, Fürstin Thusnelda, Erbprinz Rudi (auf einer Zeitungsseite), Adolar von Altentrott, Bösl und Grantiger, Gerichtswachsoldaten, Graf Wurz von Bitterwasser, Major Hötzendorfer, Major Meckerling, die vier Windischgrätz-Dragoner: „d’Artagnan“ (= Baron von Öchsling), „Athos“, „Portos“, „Aramis“, Wiener Zeitungskorrespondenten
Wiener und Zigeuner: Zeitungsjunge, Janko Janos und Familie
Erwähnt: Adolars Papa, Erzherzog Xaver, Gott, Sanatorius, Hofkriegsrat, Rakoczi
Tiere: Pferde, Schweine, Hunde

Bemerkungen;

Erwähnte Orte: Schloss Wonningen, Spielberg
Califax erinnert Leutnant Altentrott an das Vogelschießen bei seinem Herrn Papa (S. 6).
Nachdem Califax die ungarische Salami verschmäht, lässt sie sich Oberleutnant Wurzinger schmecken (S. 7).
Die Handlung spielt, wie man dem Wiener Residenz-Spiegel entnehmen kann, um den 3.Juli 1705 herum. Zufällig also im selben Monat (nicht Jahr), als das Heft erschien.

Die ungarische Ausgabe:
Beispiel16

Der fidele Schweinezüchter singt, was man anhand der Noten erkennen kann, aus der Operette Der Zigeunerbaron von Johann Strauss (Sohn) das Couplet von Kálmán Zsupán, der ein reicher Schweinezüchter ist (sic!).
Wenn, wie vom Vierschroth behauptet, die Verhandlung bereits läuft, wie können dann die dort als Zeugen auftretenden Gendarmen Bösl und Grantiger gleichzeitig auch im Prater sein, als Abrax, Brabax und Hans Wurst vom Gerichtsgebäude dorthin zurückkehren?
Im Gerichtssaal wird auf der Bekanntmachung des Verhandlungstermines Califax´ Name mit K geschrieben.

Mitarbeiter;

Künstlerische Leitung: Lothar Dräger
Zeichnungen: Lona Rietschel, Irmtraut Winkler-Wittig, Egon Reitzl, Horst Boche, Heidi Sott
Kolorierung: Jochen Arfert, Ingrid Behm, Sieglinde Borkner, Brigitte Lehmann, Ullrich Stephans

(Quelle: mosapedia.de)

Na, mir gefallen all die drolligen Gesellen ausgesprochen gut … und von daher kann ich schon mal ankündigen, dass weitere Hefte von „Mosaik“ in Vorbereitung sind.

Beispiel01

Beispiel02

Beispiel03

Beispiel04

Beispiel05

Beispiel06

Beispiel07

Beispiel08

Beispiel09

Beispiel10

Beispiel11

Beispiel12

Beispiel13

Beispiel14

*
**

Die Rückseite des Heftes:
Beispiel15

Und hier eine unverzichtbare Ergänzung zu diesem Beitrag von einem der sich mit dieser Comic-Serie auskennt und sich mit ihr vertieft befasst hat. Mr. Bludgeon berichtet auf seinem blog „Toka-itho-tales“ in 4 Beiträgen über die Hintergründe:

ComicZauber

Mehr von der Comic-Zeitschrift Mosaik:
Mehr

Mosaik (Comic) – Nr. 8 (Der geheimnisvolle Patient) (1979)

TitelJetzt schlage ich mal wieder ein neues Kapitel in meiner Comic-Ecke auf und zwar mit einem wirklich bemerkenswertem deutschen Comic Magazin namens „Mosaik“:

Das Mosaik ist gegenwärtig der älteste und auflagenstärkste Comic deutscher Produktion.

Die Zeitschrift wurde 1955 in Berlin gegründet. Das erste Heft mit den drei Digedags als Haupthelden erschien am 23. Dezember 1955 im Verlag Neues Leben. Zuerst war die Erscheinungsweise vierteljährlich, seit Heft 7 (Juni 1957) kam das Heft monatlich heraus. Zum Januar 1960 (Heft 38) wechselte das Magazin zum Verlag Junge Welt. Ab dem Heft 10/1991 wurde das Mosaik aufgrund der Abwicklung des Verlags Junge Welt interimistisch von der Procom Gesellschaft für Kommunikation und Marketing in Berlin herausgegeben. Die Reihe wird seit Heft 193 (entspricht wegen der Nummernumstellung chronologisch dem Heft 1/1992) im Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag verlegt.

Die heutigen Helden der Geschichten sind die drei Figuren Abrax, Brabax und Califax, gemeinsam auch Abrafaxe genannt. Eine weitere Ausgabe erscheint vierteljährlich mit den Hauptfiguren Anna, Bella und Caramella.

Die verkaufte Auflage beträgt 70.668 Exemplare, ein Minus von 1,9 Prozent seit 2016. Davon werden rund 40.000 Exemplare im Abonnement vertrieben. Laut Mosaik-Verlag ist über die Hälfte der Leser älter als 30 Jahre.

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Das erste Heft aus dem Jahr 1955

Von Dezember 1955 bis Juni 1975 erschienen unter der Federführung von Hannes Hegen 223 Hefte, die in 23 Jahrhunderten Menschheitsgeschichte spielen und deren Haupthelden die Digedags waren. Jedoch war nicht von Anfang an klar, wie die Figuren agieren sollten. Deshalb gab es neben Heften mit den Digedags auch Hefte mit tierischen Hauptfiguren im Stile von Disney. Da die Digedags als Figuren untereinander austauschbar waren und kaum über spezifische Charaktereigenschaften verfügten, wurden sie ab Heft 20 auf die Figuren Dig und Dag reduziert. Die spätere Suche nach Digedag fand erst viele Jahre später im Rahmen der Ritter-Runkel-Serie statt. Nach 10 Jahren Abstinenz wurde Digedag ab Heft 141 wieder fest ins Mosaik integriert. Die Hefte erzählten die Abenteuer der Digedags in zumeist großen, sich über viele Hefte erstreckenden durchgängigen Handlungsbögen. Zu besonderer Popularität hat es die Reihe Ritter Runkel gebracht (Hefte 90 bis 151, erschienen von Mai 1964 bis Juni 1969), die im Mittelalter spielt.

Beispiel17.jpgIm Nachhinein erhob Hegen den Anspruch, völlig unpolitische Bildergeschichten geschaffen zu haben. Jedoch ist zumindest die Weltraumserie (Hefte 25 bis 44) vom Geist des Kalten Krieges durchdrungen. Die späteren Hefte sind dann aber zunehmend ein Abenteuer-Comic nach klassischem Muster. Dabei sind die Digedags immer als Streiter für das Gute und auf der Seite der einfachen Leute anzutreffen.

Ende 1974 kündigte Hegen seinen Vertrag, so dass der Verlag andere Autoren suchte. Zur Überbrückung wurden im zweiten Halbjahr 1975 bereits erschienene Hefte aus der Ritter-Runkel-Serie wiederholt. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Lothar Dräger aber schon intensiv an einem neuen Konzept für das Mosaik, das später auch teilweise umgesetzt wurde. Bei der Gestaltung der Hauptfiguren konnte sich letztendlich Lona Rietschel mit ihren Entwürfen durchsetzen. Dass die Hauptfiguren wieder drei Kobolde mit ähnlichen Eigenschaften wie die Digedags sein sollten, war eine Forderung des Verlages an das Redaktionskollektiv.

Das Mosaik von Hannes Hegen wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und erschien unter anderem auch in den Niederlanden, in Finnland und Ungarn. Ausländische Vertriebswege und Verkaufspreise wurden ab Heft 121 (Dezember 1966) in das Impressum auf der Rückseite der Hefte aufgenommen. Für die alte Bundesrepublik war dies die Helios–Literatur–Vertriebs–GmbH in Westberlin, wobei zunächst ein Preis von 0,80 DM und ab Heft 128 von 0,60 DM aufgeführt ist. In Österreich übernahm der der Kommunistischen Partei Österreichs gehörende Globus-Verlag den Vertrieb der 5 ÖS teuren Hefte, und in Finnland gab es einen Verkauf über die Firma Kansankulttuuri Oy zum Preis von 0,80 FmK. Schließlich folgte eine Preisangabe für die Niederlande und Belgien im Heft 176 mit 0,70 Gulden oder 10 bfr; Vertriebspartner war hier die Uitgeverij Het Palet.

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Die seit Januar 1976 im Mosaik erscheinenden Nachfolger der Digedags sind ebenfalls drei ursprünglich koboldähnliche Figuren, die auf abenteuerliche Weise durch die Zeiten und Regionen der Erde reisen. Sie wurden in Anlehnung an die Digedags Abrafaxe genannt und es wurde ihnen ein ähnliches Namensschema gegeben. Ihre Charaktere sind gegenüber ihren Vorgängern jedoch wesentlich stärker differenziert. Waren Dig, Dag und Digedag untereinander weitgehend austauschbar und hatten kaum spezifische Eigenschaften, so sind Abrax, Brabax und Califax völlig eigenständige und sehr unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Vorlieben und Eigenschaften. Hegen strengte in der Folge mehrere Urheberrechtsverfahren gegen die Verwendung des Titels „Mosaik“ für die Geschichten der Abrafaxe an, konnte sich jedoch gerichtlich weder zu DDR-Zeiten noch nach der Wiedervereinigung in seinem Sinne durchsetzen.

Die drei Helden Abrax, Brabax und Califax erfreuen sich unterdessen bis heute großer Beliebtheit. Von den Abrafaxen erschienen bis Juli 2017 insgesamt 500 reguläre Hefte sowie diverse Spin-off. Bereits im August 1994 hatten sie mit Heft 224 ihre Vorgänger, die Digedags, überholt. Bisher wurden weit über 200 Millionen Hefte beider Reihen verkauft.

Im Februar 2018 wurde bekannt, dass das Mosaik das meistverkaufte Comic-Heft Deutschlands ist und damit sogar das Micky Maus-Magazin überholte.

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Man geht mit der Zeit: Die Mädchen Ausgabe von Mosaik

Im August 2008 erschien als Ableger zur eigentlichen Mosaik-Serie erstmals ein Mosaik mit den drei weiblichen Hauptfiguren Anna, Bella und Caramella. Das erste Auftreten der Figuren war auf der Rückseite des Heftes 392 und setzte sich im Folgeheft fort. Nicht nur rein äußerlich und charakterlich scheinen sie das feminine Gegenstück zu den Abrafaxen zu sein, auch sind sie auf eine noch ungeklärte Weise mit den Abrafaxen verbunden. (Quelle: wikipedia)

Und ich eröffne den Reigen von Mosaik Comics mal mit einem Heft aus dem Jahr 1979, und das heißt „Der geheimnisvolle Patient“ (20 Seiten):

Erzähler: Hans Wurst, anonymer Erzähler

Als die Abrafaxe nach dem Kriegsgerichtsprozess Hans Wurst im Prater aufsuchen wollen, finden sie sein Bühnenambulatorium verschlossen vor. Was ist passiert?

Während der Hansl am Vorabend seine Patienten behandelt, taucht ein geheimnisvoller Fremder auf. Hansl hält ihn zunächst für einen aufdringlichen Patienten, lässt sich jedoch angesichts eines prall gefüllten Geldbeutels, den ihm der Fremde in die Hand drückt, darauf ein, für 10 Uhr abends auf die Donaubrücke bestellt zu werden.

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Dieses Heft erschien auch in Ungarn

Hansl erscheint nach einem Besuch im Weinlokal zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt und der Fremde führt ihn in eine baufällige Gasse und dort in ein geheimnisvolles Haus, welches Hansl sofort als Versteck suspektiert. Dort trifft Hansl unverhofft auf den Marquis de la Vermotte-Toupet, der über Hansl Verbindung zu den Kuruzen bekommen will. Hans Wurst verweist ihn aber an den Ludas Matyi in Ungarn. Da unterbrechen plötzlich die Gendarmen Bösl und Grantiger das konspirative Treffen auf sehr unsanfte Weise. Der Fremde und der Marquis können mit einer Wiener Droschke aus der Stadt entkommen.

Hansl wird jedoch von den Gendarmen in Haft genommen. In einem Schnellverfahren verurteilt ihn der Kriegsgerichtspräsident zu lebenslanger Kerkerhaft. Nach dem Urteil kutschieren ihn die Gendarmen nach Munkacz.

Figuren:

Abrafaxe: Abrax, Brabax
Spaßmacher und Begleiter: Hans Wurst
franz. Agenten: Vondracek, Marquis de la Vermotte-Toupet
im Prater: Sanatorius
Gendarmen: Wachgendarm am Bühnenambulatorium, Bösl und Grantiger
Wiener: Gumpoldskirchner-Kellnerin, Viaker-Kutscher, Wiener Liebespaar, Wiener Nachtwächter, Anton Rahmerl
im Kriegsgericht: Graf Wurz von Bitterwasser, die vier Windischgrätz-Dragoner: „d’Artagnan“ (= Baron von Öchsling), „Athos“, „Portos“, „Aramis“
Tiere: Pferde, Hunde, Katzen, Maus

Bemerkungen:

Der Schweine-Transportwagen des fidelen Schweinzüchters aus dem letzten Heft wurde hier zum Hilfs-Gefängniswagen umfunktioniert.

[Bearbeiten] Mitarbeiter

Texte und künstlerische Leitung: Lothar Dräger
Zeichnungen: Lona Rietschel, Irmtraut Winkler-Wittig, Egon Reitzl, Heidi Sott
Kolorierung: Jochen Arfert, Ingrid Behm, Sieglinde Borkner, Brigitte Lehmann, Ullrich Stephans

(Quelle: mosapedia.de)

Na, mir gefallen all die drolligen Gesellen ausgesprochen gut … und von daher kann ich schon mal ankündigen, dass weitere Hefte von „Mosaik“ in Vorbereitung sind.

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Die Rückseite des Heftes

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