Martin Stadtfeld – Piano Concertos (Johann Sebastian Bach) (2006)

FrontCover1.jpgAuch die Klassik kann sich über reichlich, mehr als talentierten Nachwuchs nicht beklagen. Ein Beispiel ist der Pianist Martin Stadtfeld:

Der Pianist Martin Stadtfeld gab mit 9 Jahren sein Konzertdebüt und studierte ab seinem 14. Lebensjahr an der Musikhochschule Frankfurt bei Lev Natochenny, seinerseits Schüler des legendären Lev Oborin.
Die Reihe seiner Wettbewerbserfolge hatte ihren Höhepunkt im Jahr 2002, als er als erster bundesdeutscher Pianist den Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig gewann. Der erste Preis dieses traditionsreichen Wettbewerbs, der 14 Jahre zuvor nicht vergeben worden war, öffnete dem Künstler endgültig die Türen zu den wichtigsten Konzertpodien Europas.
„Bach ist zwar das Alpha und Omega seines Denkens, doch mitnichten das ganze Alphabet. Der junge Deutsche kann noch viel mehr“ (Die Zeit). So reicht die Bandbreite der von Martin Stadtfeld interpretierten Werke von Bach über die Wiener Klassik hin zu den Werken der Romantik (Schumann, Liszt, Wagner, Brahms) und den großen romantisch-expressiven Klavierkonzerten wie Tschaikowsky und Rachmaninoff.
Konzertauftritte führen ihn in die wichtigsten Musikzentren und zu den großen Orchestern Europas, der USA und Japans. Er konzertiert mit Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, der Academy of St Martin in the Fields, dem Leipziger Gewandhausorchester, der Staatskapelle Dresden, den Wiener Symphonikern, der Tschechischen Philharmonie Prag und dem Mozarteum Orchester Salzburg. Neben regelmäßigen Auftritten auf den großen deutschen Konzertpodien gastiert er zudem in der Sumida Triphony Hall in Tokio, dem Seoul Arts Center, dem National Center of Performing Arts in Peking, im Wiener Konzerthaus und Musikverein, der Tonhalle Zürich, dem Concertgebouw Amsterdam und vielen weiteren international renommierten Konzerthäusern. Bei den großen Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Rheingau Musik Festival, dem Schleswig Holstein Musik Festival, Lockenhaus Festival, der Schubertiade in Schwarzenberg und Hohenems und dem Menuhin Festival Gstaad ist er regelmäßig zu Gast.

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Den furiosen Auftakt zu seinen zahlreichen Einspielungen machte 2003 seine CD mit J.S. Bachs „Goldberg-Variationen“, die in der Presse höchste Beachtung fand und zu seinem ersten ECHO-Klassik-Preis als „Nachwuchskünstler des Jahres“ führte. Auch für seine zweite CD „Bach Pur“ erhielt er ein Jahr später den ECHO für die „Solistische Einspielung des Jahres“. Martin Stadtfelds Einspielung von Bachs Klavierkonzerten wurde 2007 mit seinem dritten ECHO-Klassik-Preis in der Kategorie „Die Konzerteinspielung des Jahres“ ausgezeichnet. Seine CD mit zwei der großen Sonaten des Spätwerks von Franz Schubert bekam den ECHO Klassik 2008 als „Beste Soloeinspielung (19. Jahrhundert)“ verliehen. Es folgte Buch I des „Wohltemperierten Klaviers“ von Bach, das Album „Der junge Beethoven“ sowie die CD „Deutsche Romantik“. Auf seiner aktuellen CD hat er drei Klavierkonzerte mit dem Philharmonischen Kammerorchester München eingespielt.
Ein großes Anliegen des Künstlers ist es darüber hinaus, Kindern und Jugendlichen in Schulen den Zugang zur klassischen Musik zu ermöglichen. So spricht Martin Stadtfeld bei regelmäßigen Schulbesuchen mit Schülern über seine Arbeit als Pianist, stellt ihnen die Musik vor und vermittelt so außerhalb des Konzertlebens auf eine unmittelbare persönliche Art die Begeisterung für klassische Musik. (Promotext)

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Hier nun sein Album mit Klavierkonzerten von Johann Sebastian Bach. Für diese CD wurde – wie bereits erwähnt – Martin Stadtfeld mit dem ECHO Klassik 2007 (Kategorie: Konzerteinspielung des Jahres) ausgezeichnet.

„Martin Stadtfeld sollte einmal als zweiter Glenn Gould Furore machen. Vier Alben später nun hat er ein eigenes Profil. Sein neuer Bach-Sampler swingt – einen derart quirlig perlenden, absolut transparenten Bach wie im Allegro des Konzerts d-Moll BWV 1052 hat man selten gehört. Auch in den langsamen Sätzen überzeugt der 26-Jährige.“
Musik: 5 Punkte, Klang: 4 Punkte (Audio, 11/2006)

„Sein Credo „Wenn man Spaß daran hat, das zu spielen, dann sprudelt die Fantasie“ hat Stadtfeld in dieser Aufnahme insgesamt überzeugend umgesetzt Er beherrscht eine glasklare Artikulation und hält mit kleinen dynamischen Rückungen die Spannung aufrecht. Die Basstöne kullern deutlich hörbar, nie derb oder bedrohlich, nie zu nett… Die Festival Strings Lucerne klingen etwas stählern, aber sehr homogen und wunderbar aufeinander abgestimmt. Die Präludien und Fugen wirken wie Kontrapunkte: innig, pianolastig und geheimnisschwanger. Es ist ein subtil verwobenes, verträumtes, bisweilen romantisch angehauchtes Bach-Spiel… Das klingt nie zu analytisch, sondern immer auch poetisch.“Musik & Klang: 4 Punkte (Fono Forum, 11/2006)

„Noch immer ist es Stadtfelds Anschlag, der mächtig beeindruckt: Ohne dass es manisch wirkte oder die Brillanz beeinträchtigte, scheint die Kontrolle hundertprozentig zu sein. So entsteht eine gleichzeitig hyperwache wie auch fast traumwandlerisch anmutende Interpretation. Und wo fast nur noch ein Hauch von Orchester herüberweht, also im Largo des f-Moll-Konzerts, wirkt Stadtfeld, als kapsele er sich ein in einen Kokon, einsam von absoluter Schönheit träumend.“ (Die Zeit, 28.9.2006 )

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Besetzung:
Martin Stadtfeld (piano)
+
Festival Strings Lucerne unter der Leitung von Achim Fiedler:

Daniel Dodds (violin)
Gianluca Febo (violin)
Jonas Iten (violincello)
Zuzana Kulanova (violin)
Alexander Kionke (violincello)
Mia Lindblom (violin)
Anita Mazzantini (bass)
Piotr Nikiforoff (violin)
Michal Ondruj (viola)
Thomas Schrott (violin)
Yvo Wettstein (violin)
Markus Wieser (viola)
Susanne Wolf (viola)
Droujelub Yanakiew (violin)

Fiedler

Achim Fiedler

Titel:

CD 1:

Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll BWV 1052:
01. Allegro 6.49
02. Adagio 6.38
03. Allegro 6.50

Präludium und Fuge es-Moll BMV 853:
04. Präludium und Fuge es-Moll 8.26

Klavierkonzert Nr. 2 E-Dur BMV 1053:
05. [ ] 7.07
06. Siciliano 3.46
07. Allegro 5.49

Präludium und Fuge b-Moll BMV 867:
08. Präludium und Fuge b-Moll 4.46

Klavierkonzert Nr. 5 f-Moll BMV 1056:
09. Allegro 3.13
10. Largo 2.19
11. Presto 3.09

Adagio aus dem Konzert für Oboe und Streichorchester op. 1 d-Moll von Alessandro Marcedllo (arrangiert von J.S.Bach für Cembalo Solo) BMV 974:
12. Adagio aus dem Konzert für Oboe und Streichorchester op. 1 d-Moll von Alessandro Marcedllo (arrangiert von J.S.Bach für Cembalo Solo) 2.49

Musik: Johann Sebastian Bach

CD 2 (bonus disc):

Alban Berg:
01. Sonate für Klavier op. 1 12.12

Arnold Schönberg – Sechs kleine Klavierstücke op. 19:
02. Leicht, zart 1.11
03. Langsam 0.43
04. Sehr langsame Viertel 1.00
05. Rasch, aber leicht 0.22
06. Etwas rasch 0.34
07. Sehr langsam 1.01

CD1A

 

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Nachbemerkung zu CD 2:

Man lasse sich nicht durch kryptische Zeichen wie:

Kryptisch

irritieren – CD 2 ist CD 2 … ganz einfach … was auch immer der Media Player von Microsoft sich da zusammenspinnt !