Damals gehörten sie wohl auch zu den ganz Großen im deutschen Krautrock-Zirkus; sich dieser Band heute wieder einmal anzunähern ist schwierig; mir scheint es war eine irgendie innerlich zerrissene, widersprüchliche Band, die zudem auch ein wenig dekadent, egozentrisch und manieriert war.
Triumvirat war eine Progressive-Rock-Band aus Deutschland, die 1969 von Jürgen Fritz, Hans Bathelt und Dick W. Frangenberg in Köln gegründet wurde. Ab 1976 als Soloprojekt von Fritz mit Gastmusikern weitergeführt, erschien ihr letztes Album 1980.
Die Band spielte Progressive Rock, angelehnt an den Stil von Emerson, Lake and Palmer, Nice und Focus mit vielerlei Anleihen bei der Klassik. Von Anfang an dominierte Komponist und Keyboarder Jürgen Fritz die Band. Zur Gruppe gehörten noch ein Schlagzeuger und ein Bassist, die häufig wechselten, wie Drummer Curt Cress, Bassspieler Dieter Petereit, Gitarrist und Bassist Jan Akkerman oder Helmut Köllen sowie Sänger Barry Palmer, der später Sänger bei Mike Oldfield wurde.
Aufgrund mangelnder Resonanz beschlossen die Musiker bereits Anfang 1974 die Auflösung der Band für den Fall weiterhin ausbleibenden Erfolgs bis zum Stichtag 31. Juli 1974. Damals planten sie eine Tournee durch 42 amerikanische Städte. 1974 war Triumvirat drei Monate auf US-Tour (mit Fleetwood Mac) und schaffte es, die Platte Illusions on a Double Dimple in die Billboard-Charts zu bringen[1]. 1975 konnten die erfolgreichen USA-Heimkehrer ihre Position in Europa festigen, indem sie Grand Funk Railroad auf einer Konzertreise durch sechs Länder begleiteten. Über das 1976 erschienene Album Old Loves Die Hard schrieb der Kölner Express: „Ihre LP ‚Old Loves Die Hard‘ brachte ihnen Gold in Portugal. Noch größer war die Begeisterung in Brasilien. Hier kletterten sie in der Beliebtheitsskala auf den 4. Platz. Nach Beatles, Yes und Genesis.“
1976 trennte sich Fritz vom Rest der Gruppe und setzte fortan nur noch Gastmusiker ein. Aufgrund von Streitigkeiten um die Namensrechte erschien das darauf folgende Album Pompeii 1977 unter dem Bandnamen „New Triumvirat“. Nach zwei weiteren Werken von 1978 und 1980 endete die Bandgeschichte. Mit ihrer Single Party live gelang Triumvirat 1980 ein kleiner Achtungserfolg in den Hitparaden. Fritz wendete sich anderen Projekten zu.
Anfang der 2000er Jahre kam es zu einem erfolglosen Versuch, die Band wieder ins Leben zu rufen. Von einem 2002 fertiggestellten Album The Website Story, an dem neben Fritz und Cress unter anderem auch Grant Stevens, John Miles und T. M. Stevens beteiligt waren, wurden einige Demos vorgestellt, das Werk selbst blieb aber unveröffentlicht. (wikipedia)
Hier ihr Debütalbum:
Die (frühen) 70er waren – was die deutsche Rockmusik betrifft – eine extrem spannende Zeit. Kommerzielle Erfolge waren praktisch nicht zu befürchten. Daher war es auch völlig sinnlos irgendwelche Eingeständnisse und Rücksichten im Blick auf die Verkaufbarkeit der LPs zu machen. Die Plattenfirmen, die deutsche Bands gesignt haben, konnte man an einer Hand abzählen. Und die Bereitschaft zum Experiment gehörte bei Ihnen fast zur Grundausstattung.
„Krautrock“ wurde zum Etikett für fast alles, was damals an Rockmusik aus deutschen Landen kam. Vielleicht mit Ausnahme der Scorpions, die sich relativ schnell auf ein ganz anderes kommerzielles Niveau schwangen, und Ende der 70er nicht unwesentlich dazu beitrugen, dass „Rock – Made in Germany“ zumindest in Japan zum Qualitätsbegriff wurde. Aber musikalisch waren die Scorpions in der deutschen Szene auch Außenseiter. Mit Ihrem extremen Hard Rock (der noch nichts mit dem Schwiegermuter-kompatiblen Schmusesound á la „Wind of Change“ zu tun hatte) und den teilweise provozierenden Cover Art Works (Das Original-Cover von „Virgin Killer“ stand in Deutschland auf dem Index und war nur als Import zu bekommen.) platzierten sie sich eindeutig in einem Metal-Vorläufer-Segment, dass zumindest damals als prolliger Unterschichtsbereich galt.
Und da bewegten sich die deutschen Rocker ansonsten in anderen – oft schon überintellektuellen Bereichen. Völlig verstiegene Ethno- oder Jazz-Rock-Experimente wie zum Beispiel Embryo, Tri Atma oder Can, verlangten dem Hörer einiges an Nerven, Geduld und Verständnis ab. Mit Bands wie Neu oder Tangerine Dream wurde Genres begründet, die heute als Ambient oder New Age zum Standardprogramm jedes gut sortierten Plattenladen gehörten.
Irgendwo mittendrin das Triumvirat, dessen Gesamtwerk jetzt von der EMI komplett remastert und mit Bonus-Tracks auf CD re-released wurde. 1970 gegründet, wie es der Name schon sagt, von drei Musikern: Dick Frangenberg (b), Hans Barthelt (dr) und vor allem Jürgen Fritz (key). Denn wie bei vielen deutschen Bands dieser Zeit standen die noch recht neuen elektronischen Tasteninstrumente im Mittelpunkt. 1971 wurde Hans Pape neuer Basser im Triumvirat. Man wand sich von rein instrumentalen Kompositionen ab. Pape und Fritz teilten sich auf dem 1972 erscheinenden Debut die Gesangsparts.
Kurz vor der Gründung von Triumvirat hatte Fritz die Schule geschmissen und auf dem Kölner Konservatorium mit dem Klavier-Studium begonnen. Die klassische Ausbildung im Verein mit Vorbildern, wie vor allem Keith Emerson und den Nice, gab den Weg vor: klassisch-symphonisch angehauchter Art-Rock mit massiver Keyboard-Präsenz. Typisch für das Genre: Stücke, die sich nur selten mit einem radiotauglichen 3-Minuten-Format begnügen. Für die Single-Auskopplungen mussten edierte, d.h. in diesen Fällen verkürzte, Versionen einzelner Albumtracks herhalten. Hört man sich z.B. das grandios groovende „Broken Mirror“ an, tut es einen auch 30 Jahre später noch leid, dass es hier nicht zu Charterfolgen gekommen ist. Insgesamt hat die EMI damals etwa 3000 Exemplare des Debuts abgesetzt. „2.900 hier im Kölner Raum. Der Rest waren Musterplatten, die verschickt wurden,“ schätzt Fritz es Jahre später in einem Interview ein.
Im Vergleich vor allem zu „Spartacus“, dem Triumvirat-Klassiker schlechthin, wirken die Mediterranen Tales manchmal noch etwas bieder, harmlos und unausgegoren. Aber das ist ein Urteil, das wirklich nur bei diesem direkten Vergleich stand hält. Das Debut für sich gehört, hätte allein eigentlich reichen sollen, den damals(!) abwertenden Klang des Wortes „Krautrock“ zu dem zu wandeln, was er heute ist – der Hinweis auf eine Goldmine, die zwar zum Teil verschüttet ist, in der sich aber grandioses finden lässt. Auch mit der reinen ELP-Kopie, als die Triumvirat gerne bezeichnet worden sind, ist bereits von Anfang an nur eine Teilwahrheit ausgesprochen. „Ride in the Night“ zum Beispiel ist erheblich härter – erinnert eher an ein Stück einer britischen Band eines ganz anderen Genres – „Are You Ready Eddy“ von Ten Years After. (musikansich.de)
Dass „Are You Ready Eddy“ an Ten Years After erinnert ist freilich vollkommener Quatsch (wie sollte das bitteschön ohne Gitarre gehen?) Es ist eher einer der unbeholfener Songs der Band. Und der Songs „Are You Ready Eddy“ ist eigentlich auch von ELP (und zwar von deren „Tarkus“ Album).
Ansonsten aber ist dieses Album wirklich ein Genuss …
Instrumental ist das Album einfach nur Klasse sofern man Bands mi The Nice, Atopic Rooster oer Emerson Lake & Palmer mag … so wie ich, wenngleich „insbesondere der Gesang wesentlche defizite aufwies“ (babyblaue seiten.de)
Aber das ist ja nix neues bei deutschen Produktionen dieser Zeit.
Besetzung:
Hans Bathelt (drums, percussion)
Hans Jürgen Fritz (keyboards, synthesizer, percussion, vocals)
Hans Pape (bass, vocals)
Titel:
01. Across The Waters 16.33
01.1. Overture (Mozart)
01.2. Taxident (Fritz/Bathelt)
01.3. Mind Tripper (Fritz)
01.4. 5 O’clock Tea (Fritz/Bathelt)
01.5. Satan’s Breakfast (Fritz)
01.6. Undertur (Mozart)
02. Eleven Kids (Fritz/Bathelt) 6.06
03. E Minor 5/9 Minor /5 (Fritz) 8.01
04. Broken Mirror (Fritz) 7.16
+
05. Be Home For Tea (Edit Of 5 O’clock Tea) (Single A-Seite 1972) (Fritz/Bathelt) 3.35
06. Broken Mirror (Edit) (Single N-Seite 1972) (Fritz) 3.21
07. Ride In The Night (Single A-Seite 1973) (Fritz/Batheld) 4.26
08. Sing Me A Song (Single B-Seite 1973) (Fritz/Batheld)
Die offizielle Website: