Andrea Sawatzki & Christian Berkel – Gut gegen Nordwind (Hörbuch) (Daniel Glattauer) (2007)

FrontCover1Dieses Buch war damals, als es erschien (2006) ein Riesenerfolg , es mutierte zu einem Kultbuch, traf es doch den Nerv dieser modernern Kommunikationsmöglichkeiten- und strategien:

Gut gegen Nordwind ist ein Roman des österreichischen Schriftstellers Daniel Glattauer.

Gut gegen Nordwind ist eine moderne Version eines Briefromans über eine Internet-Liebschaft. Sie erschien 2006 im Deuticke Verlag und wurde in 28 Sprachen übersetzt. In Lizenzausgabe veröffentlichte der Weltbild-Verlag den Roman in Deutschland in ungekürzter Ausgabe 2007; der RM-Buch- und Medien-Vertrieb (Rheda-Wiedenbrück) gab eine weitere Lizenzausgabe im selben Jahr heraus. Als Taschenbuch erschien der Roman 2008 im Goldmann Verlag. Bis Anfang 2010 wurden fast 800.000 Exemplare verkauft.

In der Bühnenfassung wurde Gut gegen Nordwind in mehr als 40 Theatern gespielt, darunter in Wien und Berlin am Theater am Kurfürstendamm mit Tanja Wedhorn sowie im Theater Eisenhand des Landestheaters Linz.

Die Handlung des E-Mail-Romans wird in Glattauers 2009 erschienenem E-Mail-Roman Alle sieben Wellen fortgesetzt.

Die gleichnamige Filmadaption des Buches kam am 12. September 2019 in die deutschen und am Folgetag in die österreichischen Kinos. Die Hauptrollen spielten Nora Tschirner und Alexander Fehling.

DanielGlattauer01

Leo Leike bekommt eines Tages eine E-Mail, die eigentlich gar nicht in seinem Postfach landen sollte. Eine gewisse Emma Rothner erklärt darin die Kündigung ihres Zeitschriftenabonnements. Nach weiteren E-Mails macht Leo Frau Rothner darauf aufmerksam, dass sie sich beim Eintippen der E-Mail-Adresse, wie einige andere auch, vertippt habe. Emma entschuldigt sich daraufhin, meldet sich in den folgenden Wochen aber noch diverse Male per E-Mail, da sie denselben Tippfehler immer wieder begeht. Leo teilt ihr mit, ein derartiger Tippfehler sei bei einer Person, die so gehetzt schreibe, nicht verwunderlich. Emma möchte daraufhin wissen, wie ihr Gegenüber darauf kommt. Leo erklärt, dass er sich zurzeit beruflich mit der Sprache von E-Mails befasst, und Emma entgegnet, dass sie hingegen Homepages gestaltet. Die beiden wissen überdies durch ihr Gespräch über das Zeitungsabonnement, dass sie in derselben Stadt (ungenannt, die Beschreibung deutet aber auf Wien) wohnen.

Text1

Dieser kurze, anfänglich zufällige Wortwechsel wird der Grundstein für weitere E-Mails zwischen den beiden. Auch wenn Leo und Emmi, wie Leo sie nun nennt, zu Beginn private Themen wie das Familienleben oder persönliche Probleme meiden, so entwickeln beide im Laufe der Zeit Interesse füreinander, und schon bald entsteht ein vertrauensvolleres Verhältnis, in dessen Verlauf dann auch Tabuthemen wie Leos gescheiterte Beziehung oder Emmis Verhältnis zu ihrer Familie diskutiert werden. Die gegenseitige Neugier führt schließlich dazu, dass man über ein reales Treffen nachdenkt, der bisherige Handlungsstrang verrät, dass beide in Wien leben. Da Leo behauptet, Emmi aus einer Menschenmenge heraus erkennen zu können, wird nach einigem Zögern beider Seiten ein Treffen in einem Café ausgemacht, allerdings unter der Bedingung, dass man sich nicht direkt zu erkennen gibt. Beide sollen zur etwa gleichen Uhrzeit in dem Café auftauchen und versuchen, durch möglichst unauffällige Beobachtung den jeweils anderen unter all den anderen Gästen zu erkennen. Das „Treffen“ findet statt, und als beide kurz darauf wieder per Mail miteinander in Kontakt treten, stellt Emmi ernüchtert fest, dass keiner der Anwesenden wie „ihr Leo“ aussah. Keiner der Männer, die Emmi gesehen hatte, würde ihr Interesse wecken, ausgenommen vielleicht ein Mann, der allerdings mit einer anderen Frau im Café war, und keinerlei Aufmerksamkeit für seine Umgebung übrig hatte. Leo hingegen glaubt, Emmi erkannt oder zumindest die Auswahl an Personen, die infrage kommen würden, auf drei Möglichkeiten einschränken zu können. Nachdem Emmi zugibt, eine der in der Auswahl genannten Personen zu sein, löst Leo auf, dass er tatsächlich der Mann war, den Emmi als einzige Person halbwegs interessant gefunden hatte: Leo war gemeinsam mit seiner Schwester Adrienne im Café gewesen, saß selbst mit dem Rücken zu den Gästen, und hatte Adrienne das Beobachten überlassen. Diese meinte, in eine dieser drei könnte Leo sich verlieben, Leo verrät aber nicht, welche gemeint ist, und auch Emmi löst nicht auf, welche der drei sie nun war.

Text2

Im weiteren Verlauf der Konversation stoßen Emmi und Leo immer wieder auf Themen, die beiden unangenehm sind. So zieht Emmi es vor, nicht über ihren Mann oder dessen Kinder, die er mit in die Ehe gebracht hat, zu reden, während Leo immer wieder andeutet, dass Emmi seiner Meinung nach in dieser Beziehung nicht glücklich ist. Als Leo eines Abends im alkoholisierten Zustand eine E-Mail an Emmi schreibt, werden die Gefühle deutlich, die er für sie hegt und welche über das freundschaftliche Maß hinausgehen. Gleichzeitig sträubt sich Leo gegen eine solche Vorstellung, da er einerseits Zuneigung für Emmi empfindet, andererseits diese in einer festen Beziehung weiß. Schließlich nimmt seine Sehnsucht überhand, und er bittet Emmi noch in derselben Nacht, zu ihm zu kommen, um das zu tun, „was sich ergibt“. Emmi lehnt jedoch freundlich, aber entschieden ab.

Interview01

Wenig später wird das Vertrauen, das Emmi und Leo mittlerweile aufgebaut haben, stark erschüttert: Emmi hat sich mit einer Freundin über Leo unterhalten, und diese hat angedeutet, dass Emmi womöglich nur ein Versuchskaninchen für Leo sein könnte, da sich dieser nach eigener Aussage beruflich mit der Übertragung von Emotionen per Mail beschäftigt. In ihrer Angst, diese Behauptung könnte zutreffen, konfrontiert Emmi Leo mit ihrer Befürchtung. Als sich dieser tagelang nicht meldet, sieht Emmi das als Bestätigung ihrer Vermutung an und äußert sich sehr enttäuscht über Leo. Dieser meldet sich jedoch wenig später aus dem Urlaub zurück, den er mit Marlene, seiner Ex-Freundin, verbracht hat. Er berichtet Emmi, dass ihm wieder einmal klar geworden ist, dass es mit Marlene nicht funktioniert. Emmi bietet Leo daraufhin an, ihn mit einer ihrer Freundinnen zu verkuppeln. Nach anfänglichem Zögern willigt dieser ein. Es kommt zu einem Treffen zwischen Leo und Emmis Freundin Mia. Anders als erwartet erzählen beide Emmi wenig bis überhaupt nichts über ihre Begegnung und den weiteren Verlauf ihrer Beziehung. Als Emmi immer penetranter wissen möchte, was zwischen Mia und Leo läuft, räumt Leo ein, mit Mia geschlafen zu haben, allerdings weniger aus Liebe oder Zuneigung, sondern aus Trotz gegenüber Emmi. Diese habe die beiden nicht aus Freundlichkeit oder gutem Willen verkuppelt, sondern um durch Mia auf eine indirekte Weise Leo nahe zu sein. Leo erklärt, er könne mit Mia keine Beziehung führen, da dies durch die falschen Absichten von Emmi von vorneherein nicht möglich gewesen sei.

Zitat1

Dennoch werden die Gefühle, die beide füreinander empfinden, im Laufe der Zeit immer stärker. Emmi erzählt Leo, dass ihr der Nordwind zu schaffen macht, weil sie durch ihn schlechter einschlafen kann, dass es mit einem Leo in ihrem Postfach allerdings viel einfacher sei. Beide deuten immer wieder an, erotische Fantasien voneinander zu haben.

Dieses allmähliche Näherkommen wird durch eine Mail von Bernhard Rothner, Emmis Ehemann, unterbrochen, der diese an Leo richtet. Herr Rothner teilt Leo mit, er habe in den letzten Monaten Veränderungen an Emmi wahrgenommen und schließlich einen Ordner gefunden, in dem Emmi ihren gesamten Mailverkehr mit Leo fein säuberlich ausgedruckt aufbewahre. In einem Anflug von Selbstgeißelung, da er die Ungewissheit nicht mehr länger ertragen konnte, habe er all dies heimlich kopiert, später gelesen und sei nun über alles im Bilde. Da Leo jedoch, zu seiner großen Enttäuschung, keine physische Form in Emmis Leben angenommen habe, könne er ihn folglich auch nicht als direkten Konkurrenten betrachten, gegen den er antreten könne. So macht Herr Rothner Leo ein ungewöhnliches Angebot: Er bittet ihn darum, Emmi ein einziges Mal zu treffen, ganz gleich, welche Konsequenzen dies haben wird. Er gibt Leo sogar die Erlaubnis, mit seiner Frau zu schlafen, nur damit der Spuk dann endlich vorbei wäre und Leo aus dem Leben der Familie Rothner verschwinden kann. Leo erbittet sich Bedenkzeit und fordert Emmis Ehemann auf, ihm weder weitere E-Mails zu schreiben noch die zwischen Emmi und ihm zu lesen. Im Gegenzug willigt Leo ein, Emmi nichts von Herrn Rothners Mitwisserschaft zu erzählen.

Interview02

Emmi, die inzwischen von Leos Stimme schwärmt, die beide über den Anrufbeantworter ausgetauscht haben, ahnt nichts von alledem, bemerkt aber die Veränderung in Leos Verhalten ihr gegenüber. Sie fragt ihn, was los ist, aber er hüllt sich in Schweigen. Erst nach ein paar Tagen teilt Leo Emmi mit, dass er vorhat, für längere Zeit nach Boston zu ziehen, um dort an einem Projekt zu arbeiten. Diese Umsiedelung solle für ihn einen Neuanfang markieren, weshalb er damit gleichzeitig den Kontakt zu Emmi beenden werde. Er schlägt Emmi außerdem vor, sich ein einziges Mal mit ihm zu treffen. Diese kann nicht fassen, dass Leo sich dazu entschlossen hat, nach Boston zu ziehen und den Kontakt zu ihr einzustellen. Dem Angebot, sich zu treffen, steht sie ebenfalls misstrauisch gegenüber. Da Leo nur beste Absichten beschwört, ist sie schließlich einverstanden. Am folgenden Abend soll Emmi zu ihm nach Hause kommen, beide machen mehr als deutlich, dass es höchstwahrscheinlich zu mehr kommen wird als nur einem freundschaftlichen Aufeinandertreffen.

Zitat2

Am Tag danach schreibt Emmi Leo eine E-Mail, in der sie ihm erklärt, warum sie dem Treffen in letzter Minute ferngeblieben ist, ohne sich abzumelden. Kurz vor ihrem Aufbruch habe ihr Mann sie mit den Worten „Amüsiere dich gut, Emmi“ verabschiedet. Ihr Mann nenne sie schon seit Jahren nicht mehr Emmi, sondern Emma. Der Schock über diese Anrede habe sie so desillusioniert, sie so aus der Fassung gebracht, dass sie Angst vor sich selbst bekommen habe und nicht zu dem Treffen gekommen sei, ohne die richtigen Worte zu finden, um Leo Bescheid zu geben. Als Antwort erhält sie nur eine automatisch generierte Mail des Systemmanagers, die ihr mitteilt, dass der Benutzer seine Mailadresse geändert hat und Nachrichten, die auf dieser Adresse eingehen, sofort gelöscht werden.

Filmbild: Aus die Maus:
Filmbild1

Oliver Jungen überschrieb seine Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 7. November 2006 mit dem Titel Ach, wenn Ihr Kabel nicht wär‘ – Oberflächenpolitur: Daniel Glattauer flirtet per E-Mail. Der Roman sei zwar „schnell, lustig, tendenziell undurchdacht und vor allem intim“, mithin kurzweilig; auch liege der Liebesgeschichte eine Art „Zauber“ zu Grunde, jedoch erhielten die Figuren lediglich „gewisse Konturen, aber keinerlei Tiefe“. Jungen bescheinigt Glattauers Werk eine „Oberflächenverliebtheit“, die symptomatisch sei für eine „grassierende Dokumentation des Alltäglichen“. Der Rezensent erkennt inhaltliche Redundanzen und Unwahrscheinlichkeiten; es zeuge von „selbstreferentieller Einfallslosigkeit, Leo ausgerechnet das Profil ‚Kommunikationsberater und Uni-Assistent für Sprachpsychologie‘ zu verpassen“, was überdies im Verlauf des Werkes nicht wieder aufgegriffen werde. Der Erzählung fehle etwas Besonderes, etwa der „voyeuristische Aspekt“ der Vorlage Vox von Nicholson Baker; Erwartungen auf einen „gigantischen Betrug, auf angemaßte Identitäten und geschlechtsverwirrende Cyberpunks“ würden „bitter enttäuscht“. Schließlich sähen „Millionen von Posteingangsfächern ganz ähnlich aus“. Für Jungen stelle Gut gegen Nordwind nicht mehr als eine Einschlaflektüre dar.

Filmbild2

Andreas Isenschmids Rezension in der Neuen Zürcher Zeitung vom 17. Dezember 2006 fällt deutlich positiver aus. Der Roman biete „Romantik pur“, die Geschichte sei „formal schlackenlos und pfiffig“ erzählt. Während Bakers Vox sich mit den sexuellen Phantasien seiner Figuren beschäftige, wolle Glattauer mit Gut gegen Nordwind „höher hinaus“, indem er versucht, von einer romantischen Liebe zu erzählen und den „seelischen Bedürfnissen“ unserer heutigen – wenn auch „ausgenüchterten“ – Zeiten gerecht zu werden. Glattauer verstehe es, die „Unwahrscheinlichkeit der Erzählidee“, nämlich das Kennen- und Liebenlernen durch das Initial eines einfachen Tippfehlers in einer E-Mail-Adresse, als das „Natürlichste der Welt durchzuzaubern“. Dem Autor gelinge es, den Dialog zwischen den beiden Figuren „dramaturgisch raffiniert und psychologisch hoch plausibel“ zu gestalten. Der Roman stelle eine „minimalistische, fast stofffreie und doch jeden Augenblick quicklebendige Liebesgeschichte“ dar; der „leichte Witz“ seiner Protagonisten sei „der Witz zweier Liebender, die wissen, dass es zu den dauerhaften Belebungen der Liebe gehört, sich am Geist des anderen zu erfreuen“, was die Lektüre zu einem „ungetrübten Vergnügen“ mache (wikipedia)

Das Buch zum Hörbuch:
Buchausgabe

Bei so einem Erfolg dauerte es natürlich nicht lange, bis auch das entsprechende Hörbuch erschien, gelesen von dem Schauspieler Ehepaar Andrea Sawatzki  und Christian Berkel:

Andrea Sawatzki ist eine der vielseitigsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Als spröde »Tatort«-Kommissarin Charlotte Sänger gehörte sie zu den populärsten deutschen TV-Ermittlerinnen. Daneben hat Andrea Sawatzki zahlreiche Hörbücher eingelesen. 2009 erhielt sie den Deutschen Vorlesepreis. Für ihre Interpretation von Daniel Glattauers Roman »Gut gegen Nordwind« wurde ihr gemeinsam mit Christian Berkel die Goldene Schallplatte verliehen. »Ein allzu braves Mädchen« war Sawatzkis Debüt als Romanautorin. Es folgten die Bestseller mit der Komödienreihe um Familie Bundschuh. Andrea Sawatzki lebt mit Christian Berkel und den zwei Söhnen in Berlin.

Andrea Sawatzki01

Christian Berkel, 1957 in West-Berlin geboren, ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Er war an zahlreichen europäischen Filmproduktionen sowie an Hollywood-Blockbustern beteiligt und wurde u. a. mit dem Bambi, der Goldenen Kamera und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Für seine Hörbuch-Interpretation von Daniel Glattauers Roman »Gut gegen Nordwind« wurde ihm zusammen mit Andrea Sawatzki die Goldene Schallplatte verliehen. 2020 erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis. Auch als Autor ist Christian Berkel erfolgreich. Seine Romane »Der Apfelbaum« und »Ada« wurden Bestseller.

Christian Berkel01

Wenn man sich auf einer Autofahrt dabei erwischt, einen Umweg einzuschlagen, nur um noch mehr von diesem Hörbuch hören zu können, dann ist das ein recht eindeutiges Zeichen. So passiert jedenfalls bei Daniel Glattauers Gut gegen Nordwind: Dem E-Mail-Hin-und-Her der zwei Protagonisten, die zufällig aneinander geraten und bald nicht mehr voneinander lassen können, folgt man gespannt und amüsiert. Und jeder, der schon einmal etwas Ähnliches erlebt hat, muss dem Autor gratulieren, wie gut er diesen Vorgang des Kennenlernens geschildert hat, diese unwiderstehliche Mischung aus Distanz und Intimität, die zwischen Fremden durch elektronische Botschaften so rasch entstehen kann.

Dem Hörvergnügen auch nicht gerade abträglich sind die souveränen Leistungen von Andrea Sawatzki und Christian Berkel. Da vergisst man auch gerne die eine oder andere Unstimmigkeit des Plots. So würde man heutzutage, statt teilweise im Sekundentakt Kürzest-E-Mails hin und her zu schicken, zweifellos eine der vielen Instant Messaging Techniken nutzen. Und auch das Ende ist etwas harsch und enttäuschend. Aber happy endings in der Liebe gibt’s halt wirklich nur im Märchen oder in schlechten Romanen. (Christian Stahl)

„Gut gegen Nordwind“ passt genau in die Zeit der Internet-Kontaktbörsen. Der österreichische Autor Daniel Glattauer hat beobachtet, dass immer mehr Beziehungen übers Internet entstehen, und zu diesem Phänomen einen sehr erfolgreichen Roman geschrieben.

Das Hörbuch ist noch empfehlenswerter als das Buch, denn es bietet die hervorragenden Stimmen von Andrea Sawatzki und Christian Berkel. Die beiden Sprecher sind auch Lebensgefährten und schaffen es wahrscheinlich gerade deshalb, den Email-Verkehr der Romanfiguren sehr gefühlvoll und harmonisch vorzulesen. Mit Sawatzki und Berkel erlebt man, wie sich zwei Fremde auf elektronischem Weg durch romantisch und gleichzeitig sehr tiefgründig formulierte Nachrichten immer näher kommen. Bis kurz vor Schluss bleibt die spannende Frage offen, ob aus dem virtuellen Zufallskontakt der Romanfiguren Emmi Rothner und Leo Leike ein Real-Kontakt wird. Glattauers Internet-Konversation ist ein beeindruckendes Stück Liebesliteratur, das man dank der Hörbuch-Version in einer sehr lebendigen Form genießen kann. (Björn Akstinat)

DanielGlattauer02

Ich fand das Buch damals durchaus amüsant, diese schriftlichen Dialoge sind schon sehr kunstfertig inszeniert worden … bemerkenswert dieses gegenseitige „an sich herantasten“

Und Andrea Sawatzki  und Christian Berkel jonglieren souverän mit diesem Stoff … dementsprechend erfolgreich war es:

„Für 100.000 verkaufte Exemplare hat Hörbuch Hamburg die Produktion „Gut gegen Nordwind“ mit einem Hörbuch-Award prämiert.“ (musikwoche.de)

Dennoch kann ich nicht empfehlen, dieses  Hörbuch in einem Stück zu hören … es wird dann doch irgendwie und überraschenderweise ermüdend.

BackCover1

Besetzung:
Christian Berkel (Sprecher)
Andrea Sawatzki (Sprecherin)
+
Heikko Deutschmann (Sprecher)
Walter Kreye (Sprecher)

Regie: Gabriele Kreis

SawatzkiBerkel02

Titel:

CD 1:
01. Kapitel 1 / 8.31
02. Kapitel 2 / 8.25
03. Kapitel 3 / 6.59
04. Kapitel 4 / 8.28
05. Kapitel 5 / 8.43
06. Kapitel 6 / 11.53
07. Kapitel 7 / 6.02
08. Kapitel 8 / 6.38
09. Kapitel 9 / 6.19

CD 2:
01. Kapitel 1 / 8.00
02. Kapitel 2 / 7.55
03. Kapitel 3 / 8.06
04. Kapitel 4 / 7.51
05. Kapitel 5 / 9.16
06. Kapitel 6 / 10.15
07. Kapitel 7 / 12.01
08. Kapitel 8 / 8.31

CD 3:
01. Kapitel 1 / 9.06
02. Kapitel 2 / 9.20
03. Kapitel 3 / 9.25
04. Kapitel 4 / 9.55
05. Kapitel 5 / 9.29
06. Kapitel 6 / 9.02
07. Kapitel 7 / 8.42
08. Kapitel 8 / 6.52

CD 4:
01. Kapitel 1 / 7.01
02. Kapitel 2 / 7.02
03. Kapitel 3 / 6.36
04. Kapitel 4 / 6.47
05. Kapitel 5 / 9.54
06. Kapitel 6 / 8.30
07. Kapitel 7 / 8.51
08. Kapitel 8 / 9.27
09. Kapitel 9 / 8.35

Spieldauer: ca. 288 Minuten, vollständige Lesung

CD4A

*
**