Verschiedene Interpeten – Lord Ulli´s Pop Skiffle Party (1974)

FrontCover1Um die Entstehungsgeschichte dieser munteren Skiffle-LP zu verstehen, müssen wir das Rad der Geschichte ein wenig zurück drehen, sagen wir mal in das Jahr 1959:

„Alles beginnt 1959 in Berlin, als Ulli Günther weitere fünf begeisterte Skiffle-Musiker um sich schart. Mit ihrer im wahrsten Sinne des Wortes „handgemachten“ Musik (Lord Ulli hat sich eigenhändig einen Stehbass aus Sperrholz gebastelt) bringen sie mit Banjo, Gitarre, Waschbrett und Kamm als Skiffle-Lords jeden Tanztee umgehend zum Kochen.

Prompt gewinnen sie 1961 den vom Berliner Kultursenat ausgeschriebenen Wettbewerb um das „Goldene Waschbrett“.

Als zu Beginn der 1960-er Jahre die Beatmusik ihren Siegeszug um die Welt antritt, beschließen die Skiffle-Lords an Silvester 1962 äußerst vorausschauend, das Wort „Skiffle“ aus dem Bandnamen zu streichen …“

Es folgte dann die Karriere der Lords, die irgendwie unterhaltsam war, aber den Rattles konnten sie nie den Rang ablaufen (zumindest für meinen Geschmack).

Anfang 1971 lösten sich die Lords zunächst auf. In den Jahren der Auflösung versuchte sich Ulli auch als Solist und es entstanden einige Singles in deutscher Sprache: „Sweet Memories“, „Mit den Augen der Liebe“, „Danke dem…“, „Ich bin da für dich“, „Sierra Nevada“, „Mein Vater war ein Müllmann“, „Locker vom Hocker“, „Ruf doch die Jungs mal an“, „Schwarze Lady“ und einige mehr.

Und dann hatte der Lord Ulli noch so Idee: „Er lud zur „POP SKIFFLE PARTY“ in’s Kölner Electrola Studio und seine Freunde kamen.“ (Covertext)

Und weiter: „Wichtigstes Mitbringsel der illustren Gäste war der Spaß an der Freude. So kam es dann auch, daß sämtliche Titel dieser Langspielplatte „LIVE“ im Studio mitgeschnitten werden konnten.
Hier ist sie nun!!!  Hör’n Sie mal rein, und… viel Spaß dabei!!!“

Im Klartext: Bei diesen fidelen Sessions zelebrierte man all die Songs der pre-Beatles Ära, die junge Leute wie eben Ulli Günther dazu brachten, Musiker Lonnie Donegan mit großer Leidenschaft nachzueifern. Wobei sich auch Folk- und Gospel-Songs finden. Und geboten werden sage und schreiben 28 Songs ! Und mit von der Partien waren u.a. Howard Carpendale, Leo Lietz (von den „Lords“, der auch „Poor Boy“ schrieb), Phil + John, Ulla Wiesner (Botho Lucas Chor) und dann auch noch – man glaubt es kaum – Porky Fritz (Triumvirat) als Pianist bei 4 Titeln … Das Ergebnis: Ne ziemlich durchgeknallte Party.

Und diese durchgeknallte Party haben wir dem famosen Mr. Jancy (aus dem schönen Hessenland) zu verdanken … Vielen Dank für diese köstliche Leihgabe !

Lord Ulli, 1972

Besetzung (so wie sie auf dem Cover vorgestellt werden):
Monica Morell: Top Star aus der Schweiz. Wow!!!
Howard Carpendale: Der blonde Dauerbrenner aus Süd Afrika.
Phil + John: Die lustigen Pullover des deutschen Showgeschäfts.
Gavin du Porter: Der Riese mit der riesen Stimme.
Ulla Wiesner: Botho Lucas Chorstimme mit Herz und Charme.
Ilian Darc: Bekannt durch Funk und am liebsten auch durch Fernsehen.
Barbara Folk; Die kleine mit der großen Stimme.
Uwe Lenz: Mal singt er Baß, mal singt er besser.
Rondo: lustiger Liedermacher. Wuffi Hinneberq: Geburtshelfer der Skiffle Lords.
Leo Lietz: Ex Lord, Poor Boy Komponist, heute der Fetzer am Banjo.
Ralph Bloch: Der Drummer mit dem duften Drive.
Peter Noll: Die hektische Gitarre.
Jügen Albrecht: Romantischer Liedermacher für Kinder und Erwachsene.
Werner Dies: Der Profi mit Humor.
Richard Smith: Das happy Piano.
+
Porky Fritz (piano)

BackCover1

Titel:
01. Tom Dooley (Traditional) 1.39
02. Gloryland (Donegan) / John Brown’s Body (Traditional)  3.17
03. Last Train To San Fernando (Pademore/Devere) 1.40
04. Freight Train (Williams) 1.45
05. Railroad Steamboat (Reeves) 1.47
06. Joshua Fit The Battle Of Jericho (Traditional) 1.44
07. Down By The Riverside (Traditional) 1.34
08. If I Had A Hammer (Hays/Seeger) 1.39
09. Cotton Song (Cotton Fields) (Traditional) 1.43
10. Take This Hammer (Traditional) 1.51
11. We Shall Not Be Moved (Traditional) 1.47
12. Nobody Loves Like An Irishman (Traditional) 1.37
13. Michael (Traditional) 1.51
14. Chewing Gum (Traditional) 1.30
15. On Top Of Old Smoky (Traditional) 1.36
16. Oh Susanna (Traditional) 1.44
17. Lonesome Traveller (Hays) 1.25
18. Battle Of New Orleans (Driftwood) 1.37
19. Have A Drink On Me (Ledbetter/Lomax) 1.49
20. Midnight Special (Traditional) 1.46
21. Go Tell It On The Mountain (Traditional) 1.35
22. Puttin‘ On The Style (Cazden) 1.44
23. This Train (Traditional) 1.41
24. Nobody Knows The Trouble I’ve Seen (Traditional/Hinneberg) 1.44
25. Long Summer Day (Lomax/Donegan) 1.48
26. Hey Liley Liley Lo (Whyton/Austin/Lomax) 1.50
28. Hey Ma (Traditional) 1.52

AlternateFront+BackCover.jpg

Diese LP gab´s dann auch noch auf dem Billig-Label „mfp Records“

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