Electric Food – Electric Food (1970)

FrontCover1Und jetzt kommen wir quasi zu einem ganz speziellem Kapitel in er Geschichte der deutschen Rockmusik:

Electric Food …war eines der Studioprojekte von „Lucifer’s Friend“, bzw. der Musiker der ehemaligen „German Bonds“, die für das „Billig-Musik-Label“ Europa Schallplatten produziert wurden. Neben jeweils 2 – 3 Coverversionen bekannter Titel, enthalten die Scheiben vor allem Sessionstücke, die z. T. direkt im Studio entwickelt oder komponiert und sofort aufgenommen wurden. In einigen Titeln sind auf den Alben, ähnlich wie bei den Produktionen der „Pink Mice“ Vorformen oder einzelne Passagen späterer „Lucifer’s Friend“ Stücke miteingeflossen. Für Sammler und Liebhaber der Band lässt sich hier manches in der Rohform erkennen, was später entsprechend aufgearbeitet auf einer Scheibe der Edelrocker landete.

„Mit dieser Arbeit haben wir uns unser Studium verdient,“ (Peter Hesslein 2004). „Teilweise wurde ein solches Europa-Album in nur einem Wochenende produziert. Wir bekamen damals 50,-DM pro Musiker und Titel und die Studiokosten durften auch nicht zu hoch sein. Also hat einer von uns die Stücke vorher ausgearbeitet und dann wurde das schnell eingespielt.“ (Auszug aus einem Interview mit Peter Hesslein, ex German Bonds, ex Lucifer“s Friend, heute Gitarrist bei den „Bonds“ zusammen mit „Zappo“, ex Rattles,

Dass die Scheiben für die Zeit ihrer Produktion und darüber hinaus absolut nicht „Billig“ klingen und sich heute noch in Sammlerkreisen einer hohen Beliebtheit erfreuen, erklärt sich durch die enorme Virtuosität der Musiker und einer für damalige Zeiten enormen Professionalität. Auf Sammlerbörsen, wo man hin und wieder eine Schallplatte der „Electric Food“ ergattern kann, erreichen sie nicht selten Preise von bis zu 50,00 EUR! (Karl-Heinz Grote)

Electric Food01

Hier das erste Album von Electric Food…

Und wie bereits oben beschrieben, das Album ist trotzt des „Billig-Label“ Image wahrlich nicht von schlechten Eltern. Der George „Monro“ Mavros konnte richtig gut singen (damals bei deutschen Bands eher eine Seltenheit), das Gitarrenspiel von Peter Hesslein ist mehr als souverän und auch die restliche Band demonstrierte, dass ie für „höheres“ bestimmt sind … Lucifer´s Friend grinsten bereits um die Ecke)

Bei „The House Of The Risin Sun“ hat man sich übrigens an Heavy-Fassung  von Frijid Pink angelehnt … die war damals ein richtiger Knaller.

In diesem Zusammenhang will ich auf das Jan Reetze Werk „Der Sound der Jahre“ hinweisen; dort findet sich nämlich ein sehr sachkundiges Kapitel über diese „Billig Labels“ … vorbildlich kann ich da nur sagen.

Und jetzt wird es Zeit, dass ich mich mal wieder Lucifer´s Friend zuwende (oder sollte ich erst mit „Asterix“ beginnen ) … für mich ein Glücksfall in der Geschichte der deutschen Rockmusik !

BackCover1

Besetzung:
Peter Hecht (keyboards)
Peter Hesslein (guitar)
Dieter Horns (bass)
George „Monro“ Mavros (vocals)
Addy Rietenbach (drums)

George Monro01

Titel:
01. Whole Lotta Love (Page/Plant/Jones/Bonham) 3.24
02. The Reason Why (Hesslein/Monro) 3.19
03. Hey Down (Hesslein/Monro) 4.30
04. Tavern (Hesslein/Monro) 4.04
05. Going To See My Mother (Hesslein/Monro) 1.59
06. House Of The Rising Sun (Traditional) 3.54
07. Let’s Work Together Wilbert/Harrison) 2.41
08. Sule Skerry (Hesslein/Monro) 4.40
09. Nosferatu (Hesslein/Monro) 4.52
10. Twelve Months And A Day (Hesslein/Monro) 2.38
11. Icerose (Hesslein/Monro) 2.53
12. I’ll Try (Hesslein/Monro) 3.11

LabelB1

*
**

Die italienische Ausgabe:
ItalienAusgabe

CDBooklet1

Mehr von Lucifer´s Friend:
FrontCover1