Berliner Philharmonisches Orchester (Fritz Lehmann) – Sinfonie Nr. 8 (Unvollendete) (Franz Schubert) (1957)

FrontCover1Ein langes Leben war ihm niht beschieden:

Franz Peter Schubert (* 31. Jänner 1797 in der Gemeinde Himmelpfortgrund, heute im 9. Bezirk Wiens; † 19. November 1828 in Wieden, jetzt 4. Bezirk) war ein österreichischer Komponist.

Obwohl Franz Schubert schon im Alter von 31 Jahren starb, hinterließ er ein reiches und vielfältiges Werk. Er komponierte über 600 Lieder, weltliche und geistliche Chormusik, sieben vollständige und fünf unvollendete Sinfonien, Ouvertüren, Bühnenwerke, Klaviermusik und Kammermusik.

Zu seinen Lebzeiten war die Zahl seiner Bewunderer noch begrenzt. Mendelssohn, Schumann, Liszt, Brahms und andere Komponisten der Romantik entdeckten und rühmten das Werk ihres Vorgängers. Heute ist Schuberts Rang als herausragender Vertreter der frühen Romantik unbestritten.

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Die Sinfonie in h-Moll, D 759 (im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Nummerierungen 7 oder 8), genannt Die Unvollendete, ist eine zweisätzige Sinfonie von Franz Schubert. Darüber hinaus ist ein rudimentäres Bruchstück zu einem 3. Satz überliefert, von dem bislang keine allgemein akzeptierte Vervollständigung existiert.

Die Sinfonie besteht aus zwei Sätzen:

Allegro moderato
Andante con moto

Von einem geplanten 3. Satz Scherzo (Allegro) – Trio hat Schubert nur die ersten 20 Takte orchestriert; das als Klavierskizze notierte Particell zu diesem Satz bricht indes erst mit dem 16. Takt des Trios ab.

1. Satz  Allegro moderato:
Der erste Satz beginnt mit einem Unisono-Motiv der Celli und Kontrabässe im pp. Dadurch, dass diese Linie auf dem Dominantton Fis endet, entsteht der Eindruck einer Frage. Die Antwort besteht in einer düster klingenden Sechzehntelbewegung der Violinen, über der das Hauptthema in der Oboe und der Klarinette erklingt.

Nach einer für eine Sinfonie extrem kurzen Überleitung moduliert die Tonart von h-Moll nach G-Dur. Das nun erklingende Thema ist – neben dem Nimbus des Geheimnisvollen – für die große Popularität der Sinfonie verantwortlich. Die Melodie ist ländlich, ja sogar volksliedhaft. Angestimmt durch die Celli erklingt sie nachfolgend auch in den Violinen. Danach folgt eine Generalpause. Nach dem Seitenthema in G-Dur folgt ein regelrechtes Loch (das G-Dur-Thema bricht plötzlich in der Mitte ab). Danach brechen die Streicher mit dramatischen ffz-Tremoli über Dissonanzen in den Bläsern herein. Erneut das Seitenthema, diesmal jedoch in verschiedenen Moll-Modulationen, danach wieder in Dur, diesmal auch in den Bläsern. Hier endet die Exposition, die sogleich wiederholt wird. Danach folgt die Durchführung. Diese beschäftigt sich thematisch ausschließlich mit dem Eingangsmotiv, vom Seitensatz wird lediglich die synkopische Begleitung übernommen. In der Reprise werden nun noch einmal alle drei Themen verarbeitet und zum Finale des 1. Satzes gesteigert.

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Franz Schubert

2. Satz Andante con moto:
Der ruhigere zweite Satz steht gemäß der Tradition im Kontrast zum dramatischen ersten. Er steht in E-Dur (Dur-Variante der Subdominante), was ihn klanglich vom düsteren h-Moll des 1. Satzes abhebt. In der Exposition erklingen drei Themen, die sich ständig wiederholen. Das ruhige erste Thema lebt vom Kontrast einer aufsteigenden Melodie der Hörner, bei gleichzeitig absteigender Pizzicato-Begleitung der Streicher. Auch die beiden folgenden Themen erscheinen zunächst in ruhiger und fast kontemplativer Stimmung. Gerade das in cis-Moll stehende zweite Thema erfährt jedoch mehrfach eine dramatische Wendung bis zum Fortissimo. Der Satz verklingt nach mehrfachem Durchlauf der Themen mit einer ruhigen Coda aus dem Material des ersten Themas. (Quelle: wikipedia)

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Und hier hören dieses Prachtwerk der klassischen Musik in eine Interpretation von Fritz Lehmann:

Fritz Lehmann (* 17. Mai 1904 in Mannheim; † 30. März 1956 in München) war ein deutscher Dirigent und Hochschullehrer.

Fritz Lehmann, Sohn eines Organisten und Lehrers, studierte von 1918 bis 1921 an der Hochschule für Musik in Mannheim, danach Musikwissenschaft an den Universitäten Heidelberg und Göttingen. Von 1923 bis 1927 war er zuerst Chorleiter, bald aber auch Kapellmeister am Stadttheater Göttingen. Dann wechselte er nach Essen und übernahm dort die Leitung der Kapellmeisterklasse sowie der Opern- und Orchesterschule an der Folkwangschule. Anschließend arbeitete er bis 1934 als Orchester- und Chordirigent in Hildesheim, von 1934 bis 1938 als Leiter des in Hannover neugegründeten Niedersachsenorchesters.

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1934 übernahm er zusätzlich die künstlerische Leitung der Göttinger Händel-Festspiele, die er 1944 nach einem Konflikt mit dem Kreisleiter der NSDAP niederlegte. Von 1935 bis 1938 wirkte Fritz Lehmann, der am 1. Mai 1937 der NSDAP beigetreten war (Mitgliedsnummer 5.218.110),[1] als Generalmusikdirektor in Bad Pyrmont, von 1939 bis 1946 in Wuppertal. Während des Zweiten Weltkriegs trat er auch in den von Deutschen Truppen besetzten Gebieten auf, so in Brüssel[2] und in Paris. Lehmann stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste.

Nach dem Krieg berief man Lehmann 1946 erneut zum Leiter der Göttinger Händel-Festspiele, ein Amt, das er bis 1953 ausübte. Ebenfalls ab 1946 wirkte er als Intendant und Generalmusikdirektor am Stadttheater Göttingen. 1950 endete diese Tätigkeit mit der aus Kostengründen erzwungenen Schließung des Opern- und Operettenbetriebs. Lehmann baute sich danach eine Karriere als Gastdirigent auf. Viele Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen entstanden in dieser Zeit.

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1953 verlegte er endgültig seinen festen Wohnsitz nach München und übernahm dort die Leitung einer Dirigentenklasse an der Hochschule für Musik. Während einer Aufführung der Matthäus-Passion am Karfreitag 1956 erlitt Fritz Lehmann einen Herzinfarkt. Ein zweiter Dirigent, Jürg Popp, Leiter des Münchner Lehrergesangsvereins, führte das Konzert zu Ende. Erst am Schluss der Aufführung erfuhr das Publikum von Konzertmeister Herbert Becker, dass Lehmann verstorben war. Er ist in Pullach beerdigt. (wikipedia)

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Schon tragisch für den Franz Schubert, dass dieses Werk erst posthum veröffentlicht wurde und dann auch noch zu seinen populärsten Werke wurde.

Und da fällt mir noch was ein  … entstanden sind die Aufnahmen im Jahr 1952, erstmalig veröffentlicht wurde sie dann 1954 und – und diese Ausgabe liegt mir vor, 1956 und 1957 wieder veröffentlicht.

In der jetzigen Schnelllebigkeit unserer Zeit gar nicht mehr denkbar.

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Besetzung:
Berliner Philharmonisches Orchester unter der Leitung von Fritz Lehmann

LPBooklet1

Titel:
01. Allegro moderato 15.13
02. Andante con moto 15.13

LabelB1

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