Da sage mir noch einer, die Blockflöte sei ein Pipi-Instrument:
Dorothee Oberlinger (* 2. September 1969 in Aachen) ist eine deutsche Blockflötistin, Dirigentin und Professorin am Salzburger Mozarteum. Sie widmet sich überwiegend dem Bereich Historische Aufführungspraxis.
Dorothee Oberlinger wurde in Aachen geboren und wuchs in Simmern im Hunsrück auf. An der Universität zu Köln studierte sie die Fächer Schulmusik und Germanistik. Nach dem ersten Staatsexamen folgte ein Blockflötenstudium in Köln, Amsterdam und Mailand. Zu ihren Lehrern zählten Günther Höller (Hochschule für Musik und Tanz Köln), Walter van Hauwe (Amsterdam) und Pedro Memelsdorff (Mailand). 1997 gewann sie beim internationalen Wettbewerb „Moeck“ UK/SRP in London den ersten Preis, 1998 gab sie in der Londoner Wigmore Hall ihr Solodebüt.

Als Solistin trat sie mit international namhaften Ensembles und Barockorchestern auf, beispielsweise den Sonatori de la Gioiosa Marca, der Musica Antiqua Köln, der Academy of Ancient Music sowie verstärkt mit dem von ihr 2002 gegründeten Ensemble 1700. Für ihre Einspielungen erhielt sie mehrfach Preise und Auszeichnungen, u. a. den ECHO Klassik.
Dorothee Oberlinger ist seit 2004 Professorin am Salzburger Mozarteum, dort ist sie Leiterin des Departments für Blas- und Schlaginstrumente sowie 1. stellvertretende Leiterin des Instituts für Neue Musik. Seit 2009 ist sie außerdem Intendantin der Arolser Barockfestspiele.

Sie war auch an der Einspielung des Tracks Takla Makan für das 2009 erschienene Album der Gruppe Yello beteiligt. Beim 41. Musikfestival Tage Alter Musik in Herne 2016 dirigierte sie die Oper Lucio Cornelio Silla von Georg Friedrich Händel, eine Koproduktion der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen.
Seit 1. September 2018 ist Dorothee Oberlinger Intendantin der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci.
Dorothee Oberlinger lebt in Köln. (wikipedia)

Die Blockflötistin, Ensembleleiterin, Dirigentin, Festivalintendantin und Universitätsprofessorin Dorothee Oberlinger gehört heute zu den international prägenden Persönlichkeiten im Bereich der Alten Musik. Sie wurde mit nationalen und internationalen Musikpreisen wie dem Opus Klassik (2020, Instrumentalistin des Jahres), Echo Klassik, dem Diapason d´Or, dem ICMA Award und mit dem Telemannpreis der Stadt Magdeburg ausgezeichnet.
Als Solistin arbeitet sie seit 2002 mit dem von ihr gegründeten Ensemble 1700 sowie mit renommierten Barockensembles und Orchestern wie den Sonatori de la Gioiosa Marca, Musica Antiqua Köln, Arte del Mondo, B´Rock, der Akademie für Alte Musik Berlin, der Academy of Ancient Music, Al Ayre Espagnol, Il Suonar Parlante, Zefiro oder Concerto Köln.

Nach ihren Studienjahren in Köln, Amsterdam und Mailand (in den Fächern Blockflöte, Schulmusik und Germanistik) gab sie ihr internationales Debüt 1997 mit dem 1. Preis im internationalen Wettbewerb SRP/Moeck U.K. in London in der Wigmore Hall. Es folgten seitdem zahlreiche Einladungen in die meisten bedeutenden Festivals und Konzerthäuser wie das Grand Théatre Bordeaux, Teatro Colón Buenos Aires, Grand Théâtre de Genève, Laeszhalle Hamburg, KKL Luzern, Tonhalle Zürich, Auditorio Nacional Madrid, Théatre Champs-Elysees Paris oder DeSingel Antwerpen, etc. Neben ihrer intensiven Beschäftigung mit der Musik des Barock widmet sich Dorothee Oberlinger immer wieder auch der zeitgenössischen Musik und Avantgarde, so war sie u.a. an dem 2009 erschienene Album „Touch“ des Schweizer Pop-Duos Yello beteiligt. Seit 2004 lehrt sie als Professorin an der Universität Mozarteum, wo sie von 2008 bis 2018 das Institut für Alte Musik leitete und zu einer international anerkannten Institution für Studien der historischen Aufführungspraxis entwickelte. Sie ist Festivalintendantin zweier bedeutender Alte-Musik-Festivals Deutschlands, der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci und der Barock-Festspiele Bad Arolsen.
Dorothee Oberlinger über die Blockflöte:

Ihr internationales Debüt als Opern-Dirigentin gab sie bei den Göttinger Händel-Festspielen 2017 mit der Händel-Produktion Lucio Cornelio Silla, es folgten die Opern „Polifemo“ von Bononcini (2019), die Telemann-Oper „Pastorelle en musique“ (2021) und aktuell die Produktion „I portentosi effetti de la madre natura“ von Giuseppe Scarlatti (2022). 2022 fördert das Bundesprogramm NEUSTART KULTUR die szenische Produktion der Serenata „Il giardino d’amore“ von Alessandro Scarlatti unter der Leitung von Dorothee Oberlinger mit ihrem Ensemble 1700. Weitere geplante Barockopernprojekte werden im Zeitraum 2022 bis 2024 vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen NRW für einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.
Dorothee Oberlinger ist Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt Simmern. 2021 wurde ihr vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland für ihre kulturellen Verdienste verliehen. (moz.ac.a)

Und hier eines ihrer kleinen, großen Meisterwerke:
Die neue CD von Dorothee Oberlinger widmet sich ganz dem französischen Barock. Die in Köln lebende Blockflötistin ist ein Star der Alte Musik-Szene. Für ihre letzte CD „Blockfötenkonzerte“ bekam sie nicht nur in der Fachpresse hymnische Kritiken. Der KulturSpiegel schrieb: „Perlen aus dem Barock-Ozean. Eine Entdeckungstour für Feinschmecker.“ Im Frühjahr überraschte Oberlinger dann, also sie auf der neuen CD „Touch Yello“ der Schweizer Popband Yello zu hören war. Auf „French Baroque“ präsentiert Oberlinger eine Auswahl aus der Kammermusik der bedeutendsten französischen Hofmusiker wie Hotteterre, Chedeville, Marais oder Couperin – von der Zeit Ludwigs des XIV. bis zur Ära Ludwigs des XV. Kontemplatives für intime Anlässe steht hier neben gefälligen Trios und unterhaltsamer „Musique Champetre“ (ländlicher Musik), deren stilisierte Volkstümlichkeit Ausdruck einer idyllischen Utopie des Adels der damaligen Zeit war. (Pressetext)

Nach ihren Aufnahmen von deutschem und italienischem Barock-Repertoire widmet sich die Blockflötistin und ECHO-Klassik-Gewinnerin Dorothee Oberlinger der Blütezeit der französischen Kammermusik.
Mit ihrem Ensemble 1700 ist Oberlinger in die Epoche der beiden französischen Könige Ludwig XIV. und Ludwig XV. zurückgereist, als man in Versailles den galanten Klängen, aber auch volkstümlich gefälligen Kompositionen lauschte, die von Großmeistern wie Marin Marais, Jean Hotteterre und Joseph Bodin de Boismortier stammten. Eingespielt hat Oberlinger ihre Hommage an das „French Baroque“ mit Musikerfreunden wie Vittorio Ghielmi (Viola da Gamba) und Florian Deuter (Violine).

Die ausgewählten Stücke, die von Soli über Duo-Sonaten und Trios bis zu einer amüsanten Musiktheaterszene reichen, spiegeln aber nicht nur den Reichtum der französischen Musik jener Zeit wider. Ganz im Sinne von François Couperin, der die musikalische Verschmelzung unterschiedlichster Geschmäcker und Stile verteidigte, begegnet man in den Werken immer wieder dem Einfluss der Italiener Arcangelo Corelli und Antonio Vivaldi.
So ist ein fünfsätziges Werk für Blockflöte und Basso continuo von Anne Danican Philidor zu hören, der sich mit der Gattungsbezeichnung „Sonate“ an die corellische Sonata da Chiesa anlehnte. Auch der in den Diensten des Sonnenkönigs stehende Gambenvirtuose Marin Marais knüpfte an Corelli an, indem er für seine „Couplets de Folie“ auf die berühmte Folia-Variationen des Römers zurückgriff.

Und Nicholas de Chédeville arrangierte gar für seinen Zyklus „Les Saisons Amusantes“ (Die vergnüglichen Jahreszeiten) Sätze aus Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ – für die Besetzung Musette (eine Art Dudelsack) Violine, Flöte und Basso continuo.

Zu den Raritäten, mit denen Dorothee Oberlinger einen neuen Blick auf die französische Barockmusik lenkt, zählen so auch Kompositionen, die abseits des höfischen Zeremoniells das einfache und sorglose Landleben feierten.
Dazu gehören etwa die charmanten Stücke „Les Delices und das Rondeau „Les Ecos“ mit seinen vogelgleichen Echo-Wirkungen aus der Feder von Jacques Hotteterre Le Romain. Und eine besondere Trouvaille ist die Suite „La Noce champêtre ou l´Himen Pastoral“ für Musette und Basso contionuo von Jean Hotteterre. Gemeinsam mit dem Rezitator und Musette-Spieler François Lazarevitch präsentiert das Ensemble um Oberlinger Episoden rund um ein rustikales Hochzeitsfest. (freundederkuenste.de)
Prädikat: Absolut hörenswert und virtuos !

Besetzung:
Lorenzo Alpert (bassoon)
Thomas Boysen (guitar, theorbo)
Florian Deuter (violin)
Vittorio Ghielmi (viol)
Angela Koppenwallner (organ)
François Lazarevitch (flute. musette, voice)
Michael Niesemann (oboe)
Dorothee Oberlinger (recorder)
Rodney Prada (viol)
Alexander Puliaev (harpsichord)
Mónica Waisman (violin)
Musikalishe Leitung: Dorothee Oberlinger

Titel:
Michel Blavet – Concert In A Minor (Recorder, 2 Violins & Continuo):
01. Allegro 5.38
02. Gavotte I & II 3.44
03. Allegro 4.50
Jean Hotteterre – La Noce Champêtre Ou L’Himen Pastoral (Dessus I & II & Continuo):
04. Prélude: Appel Pour Rassembler La Troupe 1.27
05. Sarabande L’Himen 3.25
06. Ouverture (Le Festin) 2.38
07. Menuet 1 & 2, Contredanse, Cotillon 3.19
08. Le Coucher. Le Réveil Matin 3.05
Jacques Martin Hotteterre:
09. Prélude In G Minor 3.16
Joseph Bodin de Boismortier – Trio In A Minor Op. 37, No. 5:
10. Vivace 2.14
11. Largo 1.25
12. Allegro 1.46
Nicolas Chédeville – From “Les Saisons Amusantes”:
13. Allegro From Concerto No. 1 “Le Printemps” (nach Vivaldi) (Recorder, Violin, Musette & Continuo) 3.07
14. Largo From Concerto No. 2 “Les Plaisiers De L’Etè” (nach Vivaldi) (Recorder, Violin, Musette & Continuo) 2.33
15. Allegro (La Caccia) From Concerto No. 2 “Les Plaisiers De L’Etè” (nach Vivaldi) (Recorder, Violin, Musette & Continuo) 3.24
Robert De Visée:
16. Prélude In G Major (Theorbo Solo) 0.53
François Couperin:
17. Le Rossignol En Amour (Recorder & Continuo) 3.13
Marin Marais:
18. Couplets De Folie (Extract) (Recorder Solo) 4.57
Anne Danican Philidor – Sonata In D Minor (Recorder & Continuo):
19. Lentement 2.29
20. Fugue 1.11
21. Courante 1.14
22. Gracieusement 1.16
23. Fugue 1.31
Jacques Martin Hotteterre:
24. Les Delices, Ou Le Fargis 2.48
25. Rondeau, Le Champêtre, Les Ecos (Recorder, Traverso & Continuo) 2.01
Antoine Dornel:
26. Chaconne In D Major (Dessus I & II And Continuo) 3.58

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Die offizielle Website:
