Kayoko Matsushita + Thomas Beckmann – Unisono (1990)

FrontCover1Einerseits … andererseits …

Einerseits haben wir hier ein Album, das wirklich bezaubernde Musik und Klänge auf hohem Niveau zum besten gibt. Insbesondere die wunderbaren Charlie Chaplin Songs (im Tanzsalon-Stil früherer Jahrzehnte) haben es mir dabei angetan.

Andererseits handelt es sich hier um eine Werbeprodukt der Takeda Pharma Unternehmens:

Die Takeda Pharmaceutical Company Limited (jap. 武田薬品工業株式会社, Takeda Yakuhin Kōgyō Kabushiki-gaisha) ist das größte Pharmaunternehmen Japans. Takeda hat Niederlassungen in Europa und den Vereinigten Staaten. Die deutsche Niederlassung Takeda Pharma GmbH hat ihren Sitz in Berlin und wurde 1981 gegründet. Die österreichische Niederlassung Takeda Pharma Ges.m.b.H. hat ihren Sitz in Wien, die schweizerische Niederlassung Takeda Pharma AG hat ihren Sitz in Opfikon. Gleichzeitig ist die Konzernzentrale in Opfikon der Hauptsitz für alle Vertriebsaktivitäten außerhalb Japans. Die US-Niederlassung Takeda Pharmaceuticals North America, Inc., hat ihren Firmensitz in Deerfield im US-Bundesstaat Illinois. Der Sitz der weltweiten Forschung und Entwicklung ist in Lincolnshire, USA.
Eines der Hauptprodukte ist Actos® (Pioglitazon), ein Medikament das zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt wird.

Die Takeda Pharma GmbH beschäftigt über 560 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2004 einen Umsatz von 235,5 Mio. Euro.

Der 32-jährige Chobei Takeda I gründete 1781 in Doshō-machi (heute: Doshō-machi, Chūō-ku, Ōsaka) ein Geschäft für den Verkauf traditioneller japanischer und chinesischer Medikamente. 1895 wurde eine eigene Fabrik errichtet und die Herstellung pharmazeutischer Produkte begonnen. Takeda startete die ersten Direktimporte von Großbritannien, den USA, Deutschland und Spanien.

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Die deutsche Takeda Niederlassung in Berlin

1981 wurde mit der Gründung der Takeda Pharma GmbH das erste Joint Venture auf dem deutschen Pharmamarkt mit der Grünenthal GmbH eingegangen. 1985 gründete Takeda in den Vereinigten Staaten TAP Pharmaceuticals Inc. (nun TAP Pharmaceutical Products Inc.) als 50:50 Joint Venture mit Abbott Laboratories. TAP beginnt mit dem Vertrieb eines Mittels gegen Prostatakrebs.

Im Jahr 2011 hat die Takeda Pharmaceutical Company das Schweizer Pharmaunternehmen Nycomed übernommen. (Quelle: wikipedia)

Ich bin sicher nicht der einzige, der Pharma Konzern erstmal per se nicht über den Weg traut … andererseits ist es ja wohl auch unbestreitbar, dass die Schulmedizin mit all ihren pharmazeutischen Produkten auch sehr segensreich sein kann, segensreich ist (wobei ich jetzt hier nicht die Debatte Schulmedizin vs. natürlicher Medizin eröffnen möchte … ) Skandale wie „Contergan“ sind ja nicht vergessen.

Aber zurück zur Musik: Und da ist die Biographie von Thomas Beckmann doch weitaus erfreulicher:

Thomas Beckmann (* 18. April 1957 in Düsseldorf) ist ein deutscher Cellist. Er ist mit der japanischen Pianistin Kayoko Beckmann-Matsushita verheiratet.

Nach seinem Studium der Altphilologie und Philosophie besuchte Thomas Beckmann die Musikhochschulen in Düsseldorf und Köln. Bereits während des Studiums wurde er als Solocellist in verschiedene Berufsorchester verpflichtet. Seinen ersten prägenden Unterricht erhielt er bei Jürgen Wolf, dem Solocellisten der Düsseldorfer Symphoniker. Im Jahre 1980 wurde er in Genf Meisterschüler von Pierre Fournier.

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Thomas Beckmann durch seine Auftritte mit Kombinationen von klassischen Sonaten mit kleinen Werken und Stücken Charlie Chaplins. Die entsprechende CD unter dem Titel „Oh! That Cello“, die er mit dem Pianisten Johannes Cernota aufnahm, wurde mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet. Von 1986 bis 1996 absolvierte Beckmann allein in Deutschland über 500 Auftritte. Außerdem unternahm er Gastspielreisen in Japan, Skandinavien, Belgien, Spanien, Italien, Russland und der Ukraine.

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Kayoko Matsushita + Thomas Beckmann

2010 wurde Beckmann mit dem erstmals verliehenen Bürgerpreis der deutschen Zeitungen geehrt. Damit würdigte die aus Chefredakteuren bestehende Jury Beckmanns Engagement für die Obdachlosen.

Heute wohnt Thomas Beckmann im letzten Haus von Clara und Robert Schumann auf Beschluss des Rates der Stadt in der Düsseldorfer Altstadt.

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Der Straßenmusiker Thomas Beckmann

Im Jahre 1993 gründete Thomas Beckmann in Düsseldorf die Aktion „Schlafsack für Obdachlose“, nachdem zwei Frauen in der Düsseldorfer Altstadt erfroren waren. Zur Seite standen ihm die katholische und evangelische Kirche sowie die Düsseldorfer Stadtverwaltung. Auf diesen drei Säulen aufbauend, entwickelte er 1996 das bundesweite Projekt GEMEINSAM GEGEN KÄLTE zugunsten obdachloser Menschen. Mittlerweile existieren Projektgruppen in ca. 100 deutschen Städten. Für das soziale Engagement wurde Beckmann gemeinsam mit seiner Ehefrau mit dem KIWANIS-Preis, dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, dem „Europäischen Sozialpreis“, dem „Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland“ und 2010 als erster Preisträger mit dem vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger ausgelobten Bürgerpreis der Deutschen Zeitungen (Dotierung 20.000 Euro)[1] geehrt. 2013 erhielt Beckmann den Ehrenpreis für soziales Engagement des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Am 13. Dezember 2013 wurde er für sein soziales Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. (Quelle: wikipedia)

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Mittlerweile nicht nur in die Jahre gekommen, sondern auch gewichtsmässig heftig zugelegt (wenn ich mir diese Bemerkung mal erlauben darf)

Und auch Kayoko Matsushita hat eine bemerkenswerte Biographie:

Kayoko Matsushita zählt zu den führenden japanischen Pianistinnen.
Ihr Klavierspiel steht in der Tradition der deutsch-französischen Klavierschule. Ihre besondere Liebe gilt der Musik Robert Schumanns, deren Studium ihr den Anstoß gab, nach Deutschland auszuwandern. Heute lebt die Künstlerin gemeinsam mit ihrem KayokoMatsushitaGatten, dem Cellisten Thomas Beckmann, in der letzten Wohnung von Clara und Robert Schumann am Rande der Düsseldorfer Altstadt.

Zu Gunsten obdachloser Menschen (Gemeinsam gegen Kälte) gab Kayoko 1999 ihre erste bundesweite Konzerttournee auf der ihr Spiel von Publikum und Presse begeistert gefeiert wurde.

Auf dem Programm standen Werke von Schumann, Beethoven und Chopin. Nami no Otó (Klang der Wellen) heißt ihr neues Projekt, mit dem sie erstmalig den Einfluss Japans auf die Musik des Westens nachweist.

Wir haben es also mit zwei Vollblutmusikern zu tun und genau das hört man den Aufnahmen an. Entstanden sind sie im Jahre 1986, als die beiden für Jaro Records im Studio standen, und 1989 wurden diese Aufnahmen erstmalig im Vinyl veröffentlicht.

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Labels der Vinyl-Ausgabe, 1989

Musikalisch gesehen ist dies ein großartiges Album … Ich kann es nur jedem Liebhaber guter Musik ans Herz legen … dass mich ein japanischer Pharmakonzern auf diese Musik aufmerksam machte … nun ja, damit muss ich leben.

Booklet01ABesetzung:
Thomas Beckmann (cello)
Kayoko Matsushita (piano)

Booklet03ATitel:

Charlie Chaplin:
01. Limelight 2.46
02. This Is My Song 2.35
03. Babe Tube Nonsense 2.15
04. Beautiful Wonderful Eyes 2.52
05. Napoli March 2.58
06. Tango Natascha 5.40
07. A Countness From Hongkong 3.56
08. Smile 2.54

Camille Saint-Saëns:
09. Der Schwan 2.56

Luigi Boccherin:
10. Rondo 3.47

Gabriel Fauré:
11. Elegie 6.58

Claude Debussy:
12. Minstrels 2.54

Franz Schubert:
13. Zwischenmusik Nr. 2 aus „Rosamunde“ 4.22

Nikolai Rimski-Korsakov:
14. Hummelflug 1.26

Gabriel Fauré:
15. Après un revè 3.39

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Verschiedene Interpreten – Baby Klassik (2012)

frontcover1Da kann man jetzt eigentlich schreiben: „Aus gegebenen Anlass“ … :

Die positive Wirkung, die klassische Musik auf Babys hat, ist unumstritten. Die sanften Klänge beruhigen, es entstehen positive Gefühle, und Ängste werden abgebaut. Für „Baby Klassik“ wurde mit viel Liebe die Musik speziell auf die Bedürfnisse unserer Kleinen abgestimmt. Die wunderschön interpretierten Werke von Mozart, Bach, Brahms und vielen mehr tragen dazu bei, dass sich nicht nur die Babys, sondern auch deren Eltern rundum wohl fühlen und entspannen.
Das liebevoll gestaltete Booklet enthält kleine Tipps, Tricks und Kniffe, die helfen können, die Babys besser zu verstehen und das neue gemeinsame Leben spielend zu meistern. (Produkt-Info)

Mit Ausnahme des ersten Titels empfinde ich die Musik durchaus passend für diese kleine Zielgruppe … Klar das sind etliche Klassiker dabei, die einfach das Ohr schmeicheln („Für Elise“ oder der großartige „Pachelbel'“ von Pachelbel).

Sehr interessant fand ich dann das liebevoll gestaltete Begleitheft (die Texte verfasste Ruth Seiberts) , in dem auch wissenswertes über die beruhigende oder auch heilende Kraft der Musik zu finden sind

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Da freut sich der besorgte Großvater … 

Und dann hat – vermutlich ne Oma – folgenden Gedanken zu diesem Album formuliert:

Mithilfe der CD findet man für das Kleinkind einen schönen Übergang vom Tag zur Nacht. Bei regelmäßigem Abspielen vor dem Schlafengehen wird die CD nach kurzer Zeit zu einem festen Ritual: Wenn die beruhigende Musik erklingt, wird geschlafen – egal wie spät es ist. Vermutlich klappte das Ritual auch mit Kinderliedern, aber wir möchten unseren einjährigen Enkel damit (und mit anderer, kindgerechter Klassik) ein wenig prägen und seinen Geschmack entsprechend bilden.

Und da grinst der Bildungsbürger um die Ecke … aber ich kann ja meiner Enkeltochter nicht die Liveaufnahmen der MC 5 überreichen … aber gedanklich bin ich schon bei weiteren Musikzusammenstellungen abseits der Klassik … denn ich will ja mein Enkelkind auch ein wenig prägen *ggg*

Die Tipps für die ersten Monate mit einem Baby (50 an der Zahl) erscheinen mir recht hilfreich … und sie erinnern mich schmunzelnd an meine Zeiten als frischgebackenen Vater … heute hoffe ich, dass für meine Tochter eine interesssante Lektüre sind

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Und am Schluss des Albums erklingt dann die gute alte Spieluhr: „Guten Abend, gut Nacht“ !

Und; man kann die Musik doch glatt auch genießen, wenn man kein Baby ist !

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Titel:
01. Phillippe Entremont: Variationen über Twinkle (Mozart) 2.18
02. Wolfgang Emamnuel Schmidt: Karneval der Tiere – Der Schwan (Saint-Saens) 2.59
03. Phillippe Entremont: Albumblatt „Für Elise“ (Beethoven) 3.02
04. Tafelmusik Baroque Orchestra: Eine kleine Nachtmusik – Romanze (Mozart) 4.39
05. Ekaterina Dershavina: Aria aus Goldberg-Variationen (Bach) 4.20
06. Shigenori Kudo & Naoko Yoshino: Greensleeves (Traditional) 3.33
07. Andreas Bach: Kinderszenen: Träumerei (Schumann) 2.23
08. Ralph Manno & Staaatskapelle Weimar: Klarinettenkonzert A-Dur: Adagio (Mozart) 7.43
09. Tchikovsky Chamber Orchestra: Streichquartett F-Dur: Serenade (Haydn) 5.46
10. London Festival Orchestra: In the Bleak Midwinter (Holst) 3.30
11. Philharmonia Virtuosis of New York: Canon in D (Pachelbel) 5.47
12. Fou Ts´ong: Nocturne Es-Dur (Chopin) 3.41
13. Philadelphia Orchestra: Notenbüchlein für Anna Magdalena: Bist du bei mir (Bach) 3.44
14. Jean-Pierre Pampal & Marielle Nodmann: Sicilienne op. 78 (Faure) 3.29
15. Philharmonia Virtuosis of New York: Air (Bach) 5.00
16. Peter Sorger: Guten Abend, gut Nacht (für Spieluhr) (Brahms)

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Die Inspiration, mich mit dem Thema „Baby Musik“ zu beschäftigen, kam von der Graugans: dafür ein herzliches Dankeschön !