Udo Wachtveitl – Zum Tode erwacht (Hörbuch) (Daphne Du Maurier) (2006)

FrontCover1Der Udo Wachtveitl ist ja nicht nur seit 1991 (!!!) Hauptkommissar Franz Leitmayr in der Münchner Ausgabe der ARD-Serie „Tatort“n nein, er hat auch viele andere Dinge, die ihn beschäftigen, bis hin zu bayerischen local grooves.

Hier kann man ihn nur als Sprecher eines Hörbuches hören:
Daphne du Mauriers Geschichte  – Zum Tode erwacht- ist eine klassiche Kriminalgeschichte. Wer da einen Reisser a’la Stephen King erwartet, der wird enttäuscht werden. Du Maurier ist eine Meisterin der intelligenten, nachvollziehbaren Kriminalstory. Nicht umsonst hat die Engländerin, die 1989 verstarb die Romanvorlagen für Filme wie Hitchcocks – Rebekka- oder – Die Vögel- geliefert. Auch einer der absoluten Filmklassiker – Wenn die Gondeln Trauer tragen- wurde auf Grundlage ihrer Kurzgeschichte – Dreh dich nicht um – verfilmt. Wer mit diesen Filmen etwas anzufangen weiß, der kennt das Milieu, in dem Du Mauriers Geschichten spielen. Hier gibt es keinen Hokuspokus, keinen Schnickschnack und nichts Übersinnliches. Es wird ermittelt, nachgedacht und kombiniert.

In dieser Geschichte muss das der Detektiv Black machen. Er erhält von Lord John den Auftrag den Selbstmord seiner Ehefrau Mary aufzuklären. Die junge Frau, scheinbar glücklich und zufrieden, erschießt sich ohne erkennbares Motiv. Der Lord glaubt nicht an einen Selbstmord ohne Grund und engagiert Black. Der beginnt die Fäden von Marys Leben zu entwirren. Er folgt ihren Spuren bis in die Kindheit und nach und nach hebt sich der Schleier um den Tod der Frau. Black sucht die Personen auf, die Mary kannten. Mit jeder Lüge, die man ihm erzählt, kommt er der Wahrheit einen Schritt näher.

Wie gesagt, – Zum Tode erwacht – ist klassische Kriminalliteratur. Wunderbar geschrieben, perfekt gelöst, aber bei weitem kein Schocker.(Thomas Knackstedt)

Also. Wer sich für eine solide Krimistory interessiert, sollte hier mal reinhören. Dass dieses Produkt von der Gazette „focus“ promotet wurde, kann man ja billigend in Kauf nehmen bzw. ausblenden.

UdoWachtveitl

Sprecher:
Udo Wachtveitl

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Titel:
01. Ansage 0.09
02. Kapitel 01 / 4.24
03. Kapitel 02 / 5.22
04. Kapitel 03 / 6.36
05. Kapitel 04 / 3.33
06. Kapitel 05 / 6.27
07. Kapitel 06 / 3.01
08. Kapitel 07 / 5.59
09. Kapitel 08 / 5.02
10. Kapitel 09 / 4.15
11. Kapitel 10 / 4.56
12. Kapitel 11 / 4.43
13. Kapitel 12 / 4.09
14. Kapitel 13 / 3.48
15. Kapitel 14 / 5.18
16. Kapitel 15 / 6.21

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Verschiedene Interpreten – Stimmen Bayerns – Die Liebe (2011)

FrontCover1Und jetzt wieder mal ein ganz besonderes Schmankerl, zumindest für meine Ohren:

Das Bayerische zwischen gestern und heute, Widerstand und Witz, Sex und Siechtum

Es ist ein wenig aus dem Blick geraten. Vor lauter Laptop und Lederhosen, wirtschaftlichem Erfolg und deutschen Fußballmeisterschaften im Dutzend konnte man glatt vergessen, dass der Bayer ja eigentlich ein ganz netter Kerl ist, dass er nicht schon immer krankhaft hohe Mieten am Starnberger See bezahlt hat, sondern auch ein Widerständiger, Ungehobelter in ihm wohnt, ein Haderlump, ein Anarchist bisweilen gar. Diese Traditionen nimmt, bevor sie völlig verschüttet werden, Stimmen Bayerns auf. Den Machern des Trikont-Labels, die ihre spannenden Kompilationen sonst gerne in die Hände externer Experten legen, ist die Reihe so wichtig, dass sie höchstselbst kuratiert haben. Mit Die Liebe und Der Tod liegen nun die ersten beiden Folgen vor, weitere zu Themen wie Rausch, Freiheit, Verbrechen, Hass und Treue sollen folgen. Nicht fehlen dürfen natürlich: Bayerische Institutionen wie Franz Xaver Kroetz, Helmut Fischer, Herbert Achternbusch, Gerhard Polt, Therese Giehse, Willy Michl, Karl Obermayr und Gustl Bayrhammer, der Ludwig Thoma liest.

Cleo Kretschmer

Cleo Kretschmer (mit Wolfgang Fierek)

Manche singen, aber die meisten sprechen: Das ist folgerichtig, hat Trikont, doch einst als Verlag begonnen. Das ist aber auch großartig, weil man nun hört, wie musikalisch das Bayerische ist, wie die Sprache selbst, sogar ohne Dialekt, allein durch Duktus und Klang zur Musik wird. Diese Eigenschaft des Bayerischen sorgt dafür, dass noch die derbsten Texte, voller grobem Sex, voller nackter Haut, voller Krankheiten und Siechtum, nicht nur vor Humor und Lebenslust sprühen, sondern das Krachlederne eine ganz eigene Poesie entwickelt. Aber Stimmen Bayerns ist nicht nur Retrospektive einer glorreichen Vergangenheit, sondern vor allem der Versuch, diese Traditionslinien in die Gegenwart zu verlegen. Einem Text von Ödön von Horvath folgt nun eben einer von Franz Dobler, in dem ausdiskutiert wird, ob The Clash Verräter sind. Ja, es sind vor allem Trikont-Künstler wie LaBrassBanda, Hans Söllner und Coconami, die die Brücke in die Jetztzeit schlagen, aber das ist nur folgerichtig, schließlich kümmert sich ja kaum jemand sonst neben Trikont um diese Schnittmenge aus Volkskunst und Popkultur. Für diese Arbeit setzen sich Trikont mit Stimmen Bayerns ein vollkommen verdientes Denkmal. Mia san mia und mia machen’s dann halt selbst. (Musik Express 09/2011)

Gustl Bayrhammer

Gustl Bayrhammer

Die „Stimmen Bayerns – Die Liebe“ sind eine einzigartige Enzyklopädie der bayerischen Seele. Gedichte, Kurzgeschichten, Essays, Musik, Songs und Sketche, Radiofeatures, Soundcollagen, Film-Tonspuren und O-Töne werden von namhaften Bayern (u. a. Helmut Fischer, F. X. Kroetz, Gustl Bayrhammer) vorgetragen. Öffentliche Stimmen aus Theater, Radio, Fernsehen oder Tonträger markieren den heimatlichen, regionalen Kreis der eigenen Herkunft. Generationen sind mit diesen Stimmen groß geworden – sie beinhalten Klischees und Abgrund, Verschrobenheit und Sentimentalität. Sie verkörpern gleichsam eine bayerische Übereinkunft, sorgen für das Gefühl des Einheimischseins. Die „Stimmen Bayerns“ können deshalb auch ohne Dialekt sprechen und trotzdem mit dem Lebensgefühl einer Gegend verbunden sein. (Quelle: www.br.de)

Josef Bierbichler

Josef Bierbichler

Und manchmal frag ich mich, ob es in anderen Regionen ähnlich intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Region gibt. Ich vermute, dass genau dies der Fall ist … und so werde ich weiter stöbern (irgendwann mal werde ich wohl mal wieder in unterwegs sein) um hier auch die bunte Vielfalt aus deutschen Landen präsentieren zu können.

Prädikat: besonders wertvoll !

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Titel:
01. Helmut Fischer: Spatzl, schau wie I schau 3.46
02. Josef Bierbichler liest Wolf Wondratschek : König Ludwig Lied 1.21
03. Udo Wachtveitl liest Robert Hültner: Liebesszene 4.13
04. Bally Prell: Der Föhnwind 2.05
05. Martina Gedeck liest Ödön von Horváth : Anna Pollinger wird praktisch 2.48
06. Franz Dobler: Denn ich sah, dass alle Hunde schliefen 3.41
07. Franz Xaver Kroetz: Dichters Liebesnacht 1.16
08. Willy Michl: Willys Liebeslied 3.34
09. Iris Mayer liest Franz Xaver Judenmann: Liebe Lies 1.38
10. Georg Ringsgwandl: Oma 4.02
11. Albert Ostermaier: Lost & Found 0.39
12. LaBrass Banda: Rotes Hoserl 3.42
13. Veronika Fitz und Walter Sedlmayr lesen Karl Valentin : Streit mit schönen Worten 4.00
14. Gustl Bayrhammer liest Ludwig Thoma : Der Rosl vom Spöckmeier zu ihrer Vermählung 1.43
15. Williams Wetsox: Hey kloana Vogl 04.21
16. Cleo Kretschmer: Danilo 1.42
17. Isarspatzen: Marina 2.41
18. Bernhard Butz liest Georg Queri: Der Hirnpecker 3.03
19. Ruth Geiersberger: Die Liebe 5.55
20. Ali Mitgutsch: Endlich, der erste Kuss 5.32
21. Marcus H. Rosenmüller: Schalalala ist die Liebe nicht schön? 3.17
22. Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater: Kasperl und die wahre Liebe 2.06

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HelmutFischer

Denkmal für Helmut Fischer in der Rolle des Monaco Franze in München, Münchner Freiheit

Local Grooves mit Udo Wachtveitl – Bayerisch mit the Grooves (2010)

frontcover1Und jetzt wieder mal ein Hauch von Skurilität: Ich traktiere in diesem blog ja – dank meiner Herkunft – so etliche Nordlichter mit „boarischer“ Musik oder mit „boarischen“ Texten … wissend, dass „unser“ Dialekt nicht jedem unmittelbar verständlich ist.

Dem kann Abhilfe getan werden ! Und zwar mit den „Local Grooves“, die es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht haben, deutsche Dialekte (und davon gibt´s nicht wenige !) verständlich zu machen:

„Bayerisch mit The Grooves – unterhaltsam in Szene gesetzt vom Münchner Tatort-Kommissar Udo Wachtveitl. Mit Dialogen von Barbara de Koy. Tauchen Sie ein ins reale Leben und hören Sie, wie der wahre Bayer spricht.

Hagglstägga, Hosndraga, Wadlstrimpf! Bayern – Land der Wanderstöcke, Hosenträger und Trachtenstrümpfe, der Kirchtürme mit Zwiebelhauben, der schattigen Biergärten unter blühenden Kastanienbäumen, der schönen Blasmusik und urigen Gemütlichkeit. Ein idyllischer, wunderschöner Landstrich, bewohnt von liebenswürdigen Menschen, die neben vielen anderen Traditionen besonders auch ihren ureigenen Dialekt pflegen.

San’S auf Ualaub do oda zum Awadn? Nicht nur diese Frage werden Sie bei Ihrer nächsten Urlaubs- oder Dienstreise in Bayern beantworten können. Und Udo Wachtveitl, der Münchner „Inschbeggda vom Feanseh“, wird auch dafür sorgen, dass Sie sich keine „Mäispeis zum Umhänga“ auftischen lassen. Auf gähds!

Der Popstar unter den Sprachkursen nimmt in der Reihe Local Grooves Besonderheiten und Vielfalt der Dialekte unter die Lupe. Damit sie auch auf Bayerisch mitreden können.

Schauspielerin und Dialekt-Coach Barbara de Koy verfasste die bayerischen Dialoge und wachte über ihre korrekte Aussprache. Für die authentische musikalische Untermalung sorgen internationale Spitzenmusiker aus dem Bereich Pop und Jazz. (Promotion Text).

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Dieses Hörbuch ist eine durchaus vergnügliche Angelegenheit … wenngleich so manche „hochdeutsche“ Übersetzungen des bayerischen Slangs zumindest fragwürdig sind.

So wird zum Beispiel die Frage:
„Gemma heia wieda mitnand auf Noggabeag zum dablegga ?“ mit „Gehen wir dieses Jahr wieder zum Nockherberg ?“ übersetzt, der dabei zentrale Begriff „dablegga“ wird erst gar nicht übersetzt … ist aber auch schwer, dafür ein hochdeutsches Wort zu finden.

Dafür ist die Musik manchmal so gut, dass man sich wünscht, dass die Sprecher René Dumond und Udo Wachtveitl (genau der vom Tatort München) würden den Mund halten.

Und hier findet man einen netten Video-Clip, der von der Produktion dieses Hörbuches berichtet.

Übrigens: Das Projekt „Local Grooves“ ist ein Projekt des Brandecker Media Verlages, Düsseldorf, die, wenn ich es recht überblicke, mindestens 12 Dialekt – Hörbücher veröffentlicht haben. Mehr als lobenswert … hoast mi ?

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Sprecher:
René Dumond (hochdeutsch)
Udo Wachtveitl (boarisch)

Besetzung:
Georg Corman (keyboards)
Achim Fink (trombone, horn)
Axel Fischbacher (guitar)
Thomas Kuckulies (drums, percussion)
Jörg Siebenhaar (accordion)
Konstantin Wienstoer (bass)
Rainer Witzel (trumpet, clarinet)

backcover
Titel:
01. Griass God 10.37
02. A pfenningguads Hotel 9.39
03. Hafalschua und Wadlstrimpf 9.14
04. Scheens Wurzlgmias 9.21
05. Wiesn 9.54
06. Theadda oda Bajanspui 10.00
07. Mileggsdamoasch 9.16
08. Blaind Däit 10.04

Alle Texte: Barbara de Koy

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