Original Oberkrainer Quintett Avsenik – Goldene Schallplatte (1964)

FrontCover1.JPGDamals war er das Kontrastprogramm meiner Kindheit und Jugend:

Slavko Avsenik (* 26. November 1929 in Begunje, Königreich Jugoslawien; † 2. Juli 2015 ebenda, jetzt Slowenien) war ein slowenischer Komponist und Akkordeonist.

Slavko Avsenik war zunächst Skispringer und als solcher Mitglied der damaligen Nationalmannschaft Jugoslawiens. Das Spielen auf dem Pianoakkordeon und der Steirischen Harmonika brachte er sich während seiner Militärzeit selbst bei. 1953 begann er im Trio Avsenik mit einem Gitarristen (Mitja Butara) und Bassisten (Borut Finzgar).

Slavko Avsenik gründete zusammen mit seinem Bruder Vilko Ovsenik die Musikgruppe Gorenjski Kvintet, die als Slavko Avsenik und seine Original Oberkrainer („Original Oberkrainer Quintett“) international bekannt wurde und mehr als 36 Millionen Tonträger verkaufte. Auch sind sie die Erfinder des „Oberkrainer Sounds“, der auch heute noch von einer Vielzahl von Musikgruppen gespielt wird.

Slavko + Vilko Avsenik

Die Brüder Slavko und Vilko

In der Regel besteht eine Oberkrainer Besetzung aus Akkordeon, Baritonhorn oder Kontrabass (Bass), Gitarre (Rhythmus), Klarinette, Trompete und natürlich aus ein- oder mehrstimmigem Gesang. Für einige Aufnahmen wurden auch Mundharmonika oder eine zweite oder sogar dritte Klarinette verwendet. Zusätzlich gibt es Alben mit Streichorchester und auch Blasmusik.

Obwohl der Oberkrainerstil Ähnlichkeiten mit der Ländlermusik aufweist, wurde er anfänglich keineswegs dieser zugeordnet. Er entspricht auch nicht der slowenischen Volksmusik. Vorwiegend werden 4/8-Polkas, Walzer sowie Märsche gespielt und natürlich auch Ländler mit typischer 4-Takt-Einleitung, wie z. B. der Bauern-Ländler. Eine Neuerung brachte dieser Stil jedoch auch damit, dass die Harmonik vieler Lieder sehr modern war und in die Jazzharmonik geht.

In fast jedem der Lieder sind Jazzelemente, wie Sextakkorde oder Sekundärdominanten (zumeist von der zweiten Stufe) zu finden. Diese Neuerung, vor allem in der Begleitung, ist wohl dem Gitarristen des Ensembles Leo Ponikvar zuzuschreiben, der vor seiner Zeit bei Avsenik als Jazzmusiker aktiv war und somit über das erforderliche Wissen verfügte.

OriginalOberkrainer01

Der größte Erfolgstitel von Slavko Avsenik ist das Trompeten-Echo (1954), das in der populären Aufnahme (veröffentlicht 1955) von einem Quartett (ohne Gitarre) eingespielt wurde und das sich zum Evergreen der volkstümlichen Musik entwickelte, sowie seither in zahlreichen Versionen (Blasorchester, a cappella etc.) aufgenommen wurde. Einem breiten Publikum wurde diese Komposition erst mit Hilfe von Fred Rauch bekannt, der zufällig den Titel in Radio Klagenfurt gehört hatte. In den 1970er Jahren war es die Erkennungsmelodie der ZDF-Sendung Lustige Musikanten und der monatlichen Hörfunksendung Wettstreit nach Noten des Deutschlandfunks. Auch für die ORF-Sendung Musikantenstadl wurde das Trompetenecho das Titellied. Weitere Erfolgstitel sind Auf der Autobahn, Slowenischer Bauerntanz und Es ist so schön, ein Musikant zu sein, sowie Planica, Planica, ein Song, der jedes Jahr wieder zu den Skiflug-Wettbewerben an der Letalnica-Schanze gespielt wird.

1992 übergab Avsenik seine Lieder vor allem an das Ensemble Gašperji (im Oktober 2009 in Kranjci umbenannt), welches er unter der Bezeichnung „Die Jungen Original Oberkrainer“ offiziell zum Nachfolge-Ensemble seiner Original Oberkrainer ernannte. Die meisten der langjährigen Mitglieder sind inzwischen verstorben: Der Trompeter Franc Košir (1930–1991), der Gitarrist Leo Ponikvar (1917–1992), der Klarinettist Albin Rudan (1933–2009) und der Baritonist und Bassist Mik Soss (1929–2004) leben nicht mehr.

Avseniks Sohn Slavko Avsenik Jr. zeichnet für die Arrangements vieler Stücke der Band Laibach verantwortlich. Sein Enkel Saso Avsenik gründete 2009 in Begunje zusammen mit sechs weiteren Musikern eine eigene Gruppe im Stil der Original Oberkrainer und feiert damit ebenfalls Erfolge; unter anderem trat er auch im Musikantenstadl auf.

Am 2. Juli 2015 starb Slavko Avsenik im Alter von 85 Jahren nach einer kurzen und schweren Krankheit. (Quelle: wikipedia)

OriginalOberkrainer02

Nun, die Musik dieses Ensembles war in den 60er Jahren der Inbegriff von „veralteter“ Musik und von daher ist diese LP ein geradezu grandioses Kontrastprogramm zu all meinen Beat, Jazz und Schlagerproduktionen jener Zeit.

Und natürlich gibt es auch bei diesem Vinyl-Rip eine Geschichte … z.B., wie ich zu dieser LP kam: Nun, eine mir wirklich ans Herz gewachsene Freundin musste vor einiger Zeit den Tod ihrer Mutter verdauen … aber auch dafür sorgen, dass deren Wohnung geräumt wurde. Ich bat sie, die noch vorhandenen LP´s nicht auf der Müllkippe zu entsorgen, sondern mir zu geben … und jetzt erscheint sie halt noch einmal hier.

Und früher habe ich mich herzhaft amüsiert, über diese Musik. Heute schmunzel ich nur noch. Nicht weil ich nun ein glühender Verehrer von diesen Brüdern geworden bin, sondern weil mit bewusst wurde, dass sich nicht nur mein musikalisches Verständnis geändert hat.

Seit die Begrifflichkeit „World Music/Weltmusik“ sich zunehmender Beliebtheit erfreut, rückten plötzlich auch solche Polka-Klänge verstärkt in das Bewusstsein.

Und bei Licht betrachtet sind so etliche der Instrumentaltitel hier durchaus genießbar, habe gar ihren ganz eigenen Charme. Das klingt für meine Ohren aber bei den Gesangspassaen auch weiterhin nicht so.

Wie der Titel schon sagt, zelebrieren sie hier ihre erste Goldene Schallplatte (siehe Hüllentext am Ende des Beitrags)

BackCover1

Besetzung:
Original Oberkrainer Quintett Avsenik

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Titel:
01. Die Oberkrainer kommen! (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.23
02. Trompeten-Echo (V.Avsenik/S.Avsenik/Rauch) 1.59
03. Unterm Regenschirm (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.40
04. Im Föhnwind (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.23
05. Wandern, o wandern (V.Avsenik/S.Avsenik/Souvan/Winterberger) 2.25
06. Trauntaler Bierpolka (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.28
07. Das Katerlied (V.Avsenik/S.Avsenik/Souvan/Rauch) 2.42
08. Chiri-Biri-Bela-Mara-Moje (Traditional)
09. Tam Kjer Murke Cveto (V.Avsenik/S.Avsenik/Souvan) 2.57
10. Gruß aus Innsbruck (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.01
11. Wenn hell die Sonne lacht (V.Avsenik/S.Avsenik/Souvan/Rauch) 2.28
12. Axamer Polka (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.50
13. Tiroler Länderler (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.31
14. Mein Schatz, leb wohl (V.Avsenik/S.Avsenik/Strnisa/Rauch) 2.23

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Original Oberkrainer Quintet Avsenik – Gut aufgelegt in Oberkrain (1968)

FrontCover1Auch bei denen spielte da Akkordeon eine große Rolle:

Slavko Avsenik (* 26. November 1929 in Begunje, Königreich Jugoslawien; † 2. Juli 2015 ebenda, jetzt Slowenien) war ein slowenischer Komponist und Akkordeonist.

Slavko Avsenik war zunächst Skispringer und als solcher Mitglied der damaligen Nationalmannschaft Jugoslawiens. Das Spielen auf dem Pianoakkordeon und der Steirischen Harmonika brachte er sich während seiner Militärzeit selbst bei. 1953 begann er im Trio Avsenik mit einem Gitarristen (Mitja Butara) und Bassisten (Borut Finzgar).

Slavko Avsenik gründete zusammen mit seinem Bruder Vilko Ovsenik die Musikgruppe Gorenjski Kvintet, die als Slavko Avsenik und seine Original Oberkrainer („Original Oberkrainer Quintett“) international bekannt wurde und mehr als 36 Millionen Tonträger verkaufte. Auch sind sie die Erfinder des „Oberkrainer Sounds“, der auch heute noch von einer Vielzahl von Musikgruppen gespielt wird.

Slavko + Vilko Avsenik

Die Brüder Slavko und Vilko

In der Regel besteht eine Oberkrainer Besetzung aus Akkordeon, Baritonhorn oder Kontrabass (Bass), Gitarre (Rhythmus), Klarinette, Trompete und natürlich aus ein- oder mehrstimmigem Gesang. Für einige Aufnahmen wurden auch Mundharmonika oder eine zweite oder sogar dritte Klarinette verwendet. Zusätzlich gibt es Alben mit Streichorchester und auch Blasmusik.

Obwohl der Oberkrainerstil Ähnlichkeiten mit der Ländlermusik aufweist, wurde er anfänglich keineswegs dieser zugeordnet. Er entspricht auch nicht der slowenischen Volksmusik. Vorwiegend werden 4/8-Polkas, Walzer sowie Märsche gespielt und natürlich auch Ländler mit typischer 4-Takt-Einleitung, wie z. B. der Bauern-Ländler. Eine Neuerung brachte dieser Stil jedoch auch damit, dass die Harmonik vieler Lieder sehr modern war und in die Jazzharmonik geht.

In fast jedem der Lieder sind Jazzelemente, wie Sextakkorde oder Sekundärdominanten (zumeist von der zweiten Stufe) zu finden. Diese Neuerung, vor allem in der Begleitung, ist wohl dem Gitarristen des Ensembles Leo Ponikvar zuzuschreiben, der vor seiner Zeit bei Avsenik als Jazzmusiker aktiv war und somit über das erforderliche Wissen verfügte.

OriginalOberkrainer01

Der größte Erfolgstitel von Slavko Avsenik ist das Trompeten-Echo (1954), das in der populären Aufnahme (veröffentlicht 1955) von einem Quartett (ohne Gitarre) eingespielt wurde und das sich zum Evergreen der volkstümlichen Musik entwickelte, sowie seither in zahlreichen Versionen (Blasorchester, a cappella etc.) aufgenommen wurde. Einem breiten Publikum wurde diese Komposition erst mit Hilfe von Fred Rauch bekannt, der zufällig den Titel in Radio Klagenfurt gehört hatte. In den 1970er Jahren war es die Erkennungsmelodie der ZDF-Sendung Lustige Musikanten und der monatlichen Hörfunksendung Wettstreit nach Noten des Deutschlandfunks. Auch für die ORF-Sendung Musikantenstadl wurde das Trompetenecho das Titellied. Weitere Erfolgstitel sind Auf der Autobahn, Slowenischer Bauerntanz und Es ist so schön, ein Musikant zu sein, sowie Planica, Planica, ein Song, der jedes Jahr wieder zu den Skiflug-Wettbewerben an der Letalnica-Schanze gespielt wird.

1992 übergab Avsenik seine Lieder vor allem an das Ensemble Gašperji (im Oktober 2009 in Kranjci umbenannt), welches er unter der Bezeichnung „Die Jungen Original Oberkrainer“ offiziell zum Nachfolge-Ensemble seiner Original Oberkrainer ernannte. Die meisten der langjährigen Mitglieder sind inzwischen verstorben: Der Trompeter Franc Košir (1930–1991), der Gitarrist Leo Ponikvar (1917–1992), der Klarinettist Albin Rudan (1933–2009) und der Baritonist und Bassist Mik Soss (1929–2004) leben nicht mehr.

Avseniks Sohn Slavko Avsenik Jr. zeichnet für die Arrangements vieler Stücke der Band Laibach verantwortlich. Sein Enkel Saso Avsenik gründete 2009 in Begunje zusammen mit sechs weiteren Musikern eine eigene Gruppe im Stil der Original Oberkrainer und feiert damit ebenfalls Erfolge; unter anderem trat er auch im Musikantenstadl auf.

Am 2. Juli 2015 starb Slavko Avsenik im Alter von 85 Jahren nach einer kurzen und schweren Krankheit. (Quelle: wikipedia)

OriginalOberkrainer02

Nun, die Musik dieses Ensembles war in den 60er Jahren der Inbegriff von „veralteter“ Musik und von daher ist diese LP ein geradezu grandioses Kontrastprogramm zu meiner „Hippies, Hasch und Flower Power – 68er-Pop aus Deutschland“ Präsentation …

Völlig unbeeindruckt von den damaligen Trends und Moden zelebrierte dieser Slavko Avsenik sein „antiquiertes“ Musikverständnis … wobei in der Tat zarte Jazzklänge durchaus zu hören sind. Und das alberne Liedchen „Junggesellen-Polka“ erinnert gar an Bill Ramsey …

Und natürlich gibt es auch bei diesem Vinyl-Rip eine Geschichte … z.B., wie ich zu dieser LP kam: Nun, eine mir wirklich ans Herz gewachsene Freundin musste vor einiger Zeit den Tod ihrer Mutter verdauen … aber auch dafür sorgen, dass deren Wohnung geräumt wurde. Ich bat sie, die noch vorhandenen LP´s nicht auf der Müllkippe zu entsorgen, sondern mir zu geben … und jetzt erscheint sie hier.

Der Vater dieser Freundin hatte im II. Weltkrieg ein Bein verloren, er war stets ein braver Mann geblieben und gemeinsamen mit seiner Frau war er zeitlebens tief religiös … und ich widme diese Präsentation all jenen Menschen, die, ohne zu murren, immer das gemacht haben, was die Obrigkeit sich so wünschte … und zugleich hoffe ich einfach mal, dass es mal eine Zeit geben wird, in der es solche Menschen gar nicht mehr gibt.

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Besetzung:
Slavko Avsenik (accordeon)
Franc Košir (trumpet, vocals)
Leo Ponikvar (guitar)
Vilko Ovsenik (clarinet)
Albin Rudan (clarinet)
Nikolay („Mik“) Soss (bass, bariton)
+
Monika und Ema Prodnik (vocals)

BackCover1

Titel:
01. Regenbogen über Oberkrain (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.36
02. Fest im Walde (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.06
03. Junggesellen-Polka (V.Avsenik/S.Avsenik/Rauch) 2.17
04. Mein schöner Trachtenhut (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.14
05. Das Echolied der Dolomiten (V.Avsenik/S.Avsenik/Rauch) 2.53
06. Stiefel-Polka (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.02
07. Wenn die Heide blüht (V.Avsenik/S.Avsenik/Rauch) 2.29
08. Sehnsucht und Liebe (V.Avsenik/S.Avsenik) 3.32
09. Flitterwochen (V.Avsenik/S.Avsenik) 3.11
10. Ein kleines Bild von mir (V.Avsenik/S.Avsenik/Rauch) 2.55
11. Fesche Kellnerin (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.09
12. Frühlingsträume (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.51
13, Ach Fräulein… (V.Avsenik/S.Avsenik/Rauch) 2.13
14, Trompetenecho (V.Avsenik/S.Avsenik) 2.28

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Das Gasthaus Pri Joževcu in Begunje, der Ausgangspunkt für Slavko Avsenik