Herta Freygang (Verlag für die Frau) – Fasching (1956)

TitelNicht, dass ich noch den Fasching aus den Augen verliere:

Hier ein Modeheft mit speziellen Vorschlägen für das passende Fachingskostüm … herausgegeben vom Verlag für die Frau, Leipzig:

Der Verlag für die Frau war der einzige Mode- und Ratgeberverlag der DDR.

Sein Vorläufer war der bereits 1890 in Leipzig gegründete „Verlag Otto Beyer“. Durch den Volksentscheid in Sachsen am 30. Juni 1946 wurde der Verlag Otto Beyer enteignet und in die Verwaltung der Stadt Leipzig übergeführt. Daraus wurde am 1. Juli 1946 der Verlag für die Frau gegründet, ab 1948 der Vereinigung Volkseigener Betriebe Druck und Verlag Leipzig angeschlossen. Der Verlag war danach dem Druckerei- und Verlagskontor in Berlin (Ost), später der Vereinigung Organisationseigener Betriebe Zentrag zugeordnet. Neben zahlreichen Frauenzeitschriften erschienen in dem Verlag auch zahlreiche Bücher rund um die Themen Kochen und Backen, Haushalt, Frau und Familie, Hobby und Freizeit, sowie handkolorierte Kunstblätter, Schnittmuster und Handarbeitsvorlagen und weitere Sachbücher.[1] Besonders die Koch- und Backbücher fanden eine äußerst hohe Verbreitung. Die DDR-Führung verlieh dem Verlag den Vaterländischen Verdienstorden in Silber (1971) und den Orden Banner der Arbeit der Stufe I.

Nach dem Ende der DDR kaufte der Gong Verlag den Verlag für die Frau. Da sich außer der Zeitschrift Guter Rat die anderen drei Haupttitel auf dem westdeutschen Zeitschriftenmarkt nicht dauerhaft durchsetzen konnten, beendete der Gong Verlag nach wenigen Jahren das „Abenteuer Verlag für die Frau“. Die Zeitschrift Guter Rat, noch 1945 im Verlag Otto Beyer gegründet, erschien in der DDR vierteljährlich als sozialistische Verbraucherzeitschrift mit einer durchschnittlichen Auflage vor der Wende von etwa 768.500 Exemplaren. Sie hat das „Abenteuer“ überlebt und erscheint noch heute, jetzt im Superillu-Verlag (Burda-Medienkonzern).

Verlag für die Frau1971

Original Bildunterschrift aus dem Jahr 1971: „Leipzig: 25 Jahre Verlag für die Frau-In der Modellanfertigung des Verlages entstehen jährlich ca. 800 Modelle. Die Schneiderinnen Renate Bletry und Meisterin Karin Wiedemann (v.l.n.r.) sind wesentlich am Entstehen der Kollektion beteiligt. Internationale Anerkennung finden auch die Zeitschriften, Bücher und Schnittmuster des Verlages, der 1971 auf ein 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Seine Erzeugnisse werden in 40 Länder exportiert.“

Seit 1996 führt der „BuchVerlag für die Frau“ die Sparte Buchproduktion fort, bringt die bekanntesten Buchtitel bis heute in jährlich aktualisierten Neuauflagen heraus.

Archivgut des Verlags, allerdings nur in geringem Umfang, befindet sich heute im Sächsischen Staatsarchiv, Abteilung Staatsarchiv Leipzig. (Quelle: wikipedia)

Und auch der Nachfolge-Verlag bezieht sich auf die Tradition dieser DDR-Jahre:

„Der Verlag für die Frau, 1946 in Leipzig gegründet, war jahrzehntelang der Verlag für Ratgeberliteratur und Mode in der DDR. Seine Zeitschriften, aber auch die heute schon legendären Buchtitel „Wir kochen gut“ und „Das Backbuch“ aus den frühen 1960er fehlten in wohl keinem ostdeutschen Haushalt.

Aktuelle Angebote

Aktuelle Angebote des Verlages

An diese guten Traditionen knüpft der heutige BuchVerlag für die Frau an, der 1996 aus dem Verlag für die Frau ausschied. Er führt die bewährte Buchproduktion als eigenständiges Verlagshaus fort und hat neue, verkaufsstarke Themenfelder erschlossen. Die Longseller „Kochen“, „Wir kochen gut“ und „Das Backbuch“ erleben in aktualisierter Fassung jedes Jahr Nachauflagen. Die regionalen Küchen Ostdeutschlands sind mit neuen Bestsellern wie dem „Thüringer Festtagskuchen“ (seit 1993 weit über 250.000 verkaufte Exemplare, jetzt in 33. Auflage), oder „Alles Soljanka, oder wie?“ vertreten.“ (Selbstdarstellung).

Hier nun die Faschings-Sonderausgabe (42 Seiten) aus dem Jahr 1956 mit unzähligen Kostümierungsangeboten (einschließlich dieser kryptischen Schnittbögen zum Selbermachen) … für Retro Fans sicherlich mehr als reizvoll. Die redaktionelle Verantwortung für die Heft hatte Herta Freygang, die auch für zahlreiche andere Prodkte des Verlages verantwortlich war.

Und selbst ich bekam da ein wenig Lust, mich zu verkleiden …

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Beispiel04

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Und auch an die Kleinen wurde gedacht

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Aha …

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Für mich böhmische Dörfer … oder gar moderne Kunst

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Beispiel06

Die Rückseite des Heftes