Bernd Kistenmacher & Harald Grosskopf – Stadtgarten Live (1995)

FrontCover1Da kann man wieder mal sagen: Da haben sich zwei gefunden:

Bernd Kistenmacher (* 26. Oktober 1960 in Berlin) ist ein deutscher Musiker, Stilrichtung Instrumental- und Elektronische Musik.
Bernd Kistenmacher als Laudator im März 2009 bei der Schallwelle-Preisverleihung in Dinslaken-Lohberg
Gedenktafel am ehemaligen Electronic Beat Studio in Berlin-Wilmersdorf

Er lernte 1982 den Berliner Elektroniker Mario Schönwälder (Inhaber des Labels Manikin Records) kennen und arbeitete mit ihm zusammen. Erste Aufnahmen wurden ab 1986 veröffentlicht, bei der Schwingungen-Wahl 1986 wurde er als „Bester Newcomer“ gewählt. Nachdem er bereits 1985 mit Livekonzerten bei den Elektroniktagen in Berlin auf sich aufmerksam machte, gelang Kistenmacher 1986 ein weiterer wichtiger Erfolg bei den Frankfurter Synthesizertagen „White Waves“.

Seine Soloalben, auf denen er vereinzelt mit Harald Grosskopf zusammenarbeitete, wurden anfangs der Berliner Schule zugerechnet, inzwischen widmet sich Kistenmacher auch der Weltmusik.

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Bernd Kistenmacher hatte drei eigene Labels namens „Timeless Sounds“, „Musique Intemporelle“ und „MI Records“, die späteren CDs sind allerdings beim (inzwischen nicht mehr existenten) Label „Green Tree Records“ erschienen. Das 2001 erschienene Album „Un viaggio attraverso l’Italia“ wurde vom Label BSC Music aufgelegt. Das Album „Celestial Movements“ erschien 2009 bei MellowJet Records. Fast zeitgleich mit der Veröffentlichung spielte Kistenmacher nach Jahren wieder ein Konzert, dieses Mal in Paris. Im Juni 2010 spielte er als erster Live-Musiker in dem zum Anfang des Jahres modernisierten und neu gestalteten Zeiss Planetarium Bochum. Am gleichen Tag erschien seine neue CD „Beyond the Deep“, die als Plädoyer für den Erhalt irdischer Ressourcen gedacht ist.

Zum Relaunch seiner Künstler-Webseite widmete ihm ZONO Radio Jena am 1. Januar 2012 einen ganzen Abend und sendete in einer Retrospektive Kistenmachers Konzerte bei den Frankfurter Synthesizertagen „White Waves 1986“ und „White Waves 1987“ im Radio und Internet. (wikipedia)

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Harald Grosskopf (* 23. Oktober 1949 in Hildesheim), eigentlich Großkopf, ist ein deutscher Musiker, Schlagzeuger und Keyboarder.

Grosskopf trat in den 1960er-Jahren erstmals als Schlagzeuger der Beatgruppe The Stuntmen in Erscheinung. Ende der 1960er-Jahre spielte er dann bei den damals noch unbekannten Scorpions. 1971 wechselte er nach Mönchengladbach zu der Band Blitzkrieg, die bald darauf in Wallenstein umbenannt wurde. Diese Artrock-Band bezeichnete sich als „Symphonisches Rock-Orchester“ und erregte u. a. durch ihr von Dieter Dierks in Quadrophonie produziertes Album „Storys, Songs & Symphonies“ Aufsehen. Wallenstein war ab 1972 beim Pilz-Label von Rolf-Ulrich Kaiser unter Vertrag.

Im Jahr 1972 initiierte Kaiser das Studio- und Labelprojekt Kosmische Kuriere, dem neben Grosskopf, Jürgen Dollase und Dieter Dierks auch Manuel Göttsching und Klaus Schulze angehörten. Ursprünglich sollte das Projekt einzig das Album Tarot von Walter Wegmüller einspielen.

Harald Grosskopf mit Wallenstein (1972):
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Grosskopf wirkte auch auf Produktionen anderer Künstler mit, die bei Kaiser unter Vertrag waren, sowie als Gastmusiker bei einigen Alben von Klaus Schulze. So spielte er z. B. auf dessen Album Body Love Schlagzeug im Stück Stardancer. Nach seinem Ausstieg bei Wallenstein 1975 schloss sich Grosskopf Manuel Göttschings nun nur noch Ashra genannter Band an. Im Trio mit Lutz Ulbrich (Lüül) nahm man für das Virgin-Label diverse Alben auf.

In den 1980ern war Grosskopf Mitgründer und Drummer der NDW-Band Lilli Berlin. In dieser Zeit entstanden ebenfalls seine ersten beiden Soloplatten, auf denen er insbesondere auch seine Fähigkeiten am Synthesizer unter Beweis stellte. Ende der 1980er-Jahre war Grosskopf Mitglied der Gruppe Central Europe Performance und wandte sich künftig verstärkt auch Klangkunst-Projekten zu. Er hatte auch Anteil an den großen Erfolgen von Joachim Witt. So spielte er Synthesizer auf dem Hit Goldener Reiter. Er begleitete Witt mit anderen Musikern wie Helmut Zerlett, Harald Gutowski und Jaki Liebezeit. Mitte der 1990er war er Initiator einiger Techno-/Dance-Projekte, u. a. N-Tribe (mit Steve Baltes) und The Ambush (mit Oliver Lieb). Er war auch Mitglied der 17 Hippies und Ende der 1990er-Jahre Mitgründer der Band Sunya Beat mit Axel Heilhecker und Steve Baltes. Tourneen führten 1997 und 2008 mit ASHRA nach Japan, mit Phonoroid 1997 durch Deutschland und 1998 durch die USA. 1998 war er mit den 17 Hippies auf dem SXSW-Festival in Austin/Texas (USA). Gemeinsam mit Marc Ribot und Jakob Ilja (Element of Crime) spielten er und die 17 Hippies ein Konzert, das unter dem Titel 17 Hippies play Guitar im Februar 2006 auf CD veröffentlicht wurde.

2009 begegnete er in Berlin dem Hollywood-Regisseur Philippe Mora und produzierte mit ihm den Dokumentarfilm German Sons, in dem Grosskopf auch die Musik komponierte. Der Film erzählt von dem unterschiedlichen Werdegang der Väter der beiden im 3. Reich. Moras Vater war Mitglied der französischen Resistance, während Grosskopfs Vater als NSDAP-Mitglied mit der Wehrmacht Polen überfiel.

Im Dezember 2010 veröffentlichte Harald Grosskopf ein Soloalbum mit dem Titel „Synthesist 2010“ auf dem Label MellowJet Records.

2011 gab Grosskopf ein Solokonzert auf dem „Unsound Festival“ in New York. 2013 auf dem „Ambient Festival“ in Gorlice in Polen und 2013 wurde er nach Brasilien eingeladen um auf dem „Oscillation Festival“ über Krautrock zu referieren und anschließend ein Konzert zu geben. Auf allen drei Festivals wurde er von Gitarrist Axel Heilhecker als Gastmusiker begleitet. 2017 ging Grosskopf zusammen mit Eberhard Kranemann, einem Kraftwerk-Mitglied der ersten Stunde, als Duo namens Krautwerk auf eine kurze Großbritannien-Tournee und produzierte zuvor mit ihm ein Album gleichen Titels.

Insgesamt wirkte Grosskopf auf über 100 Alben anderer Musiker mit. Selbst hat er von 1980 bis 2016 sieben Soloalben veröffentlicht. Grosskopf arbeitet gelegentlich auch als Schauspieler und trat schon mehrfach zusammen mit Hans-Werner Olm in dessen Fernsehshows auf. (wikipedia)

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Das Duo Bernd Kistenmacher und Harold Grosskopf tat sich Anfang der 1990er Jahre zusammen und produzierte das Studioalbum „Characters“ und den Konzertmitschnitt „Stadtgarten Live“.
„Stadtgarten Live“ zeigt deutlich, wie zwei Musiker mit unterschiedlichen Stilen und Besetzungen zusammenarbeiten können, um etwas zu schaffen, das für beide eine neue Richtung einnimmt. Kistenmacher, der in ganz Europa für seine hypnotischen Sequenzen und Texturen bekannt ist, hat in Grosskopf, einem erfahrenen Schlagzeuger und Percussionisten mit starken Wurzeln in der elektronischen und progressiven Musik, einen großartigen Teamkollegen gefunden.

Man kann argumentieren, dass viele Kollaborationsprojekte entweder etwas Neues und Bemerkenswertes oder etwas ziemlich Vergessliches mit wenig Mittelweg dazwischen schaffen. Characters ist ein Album der ersten Kategorie, bei dem man wirklich die Verflechtung von zwei guten Köpfen hört.
Kistenmacher hat es während seiner gesamten Karriere nie an der Fähigkeit gefehlt, mitreißende Stimmungen zu erzeugen; Grosskopfs Anwesenheit bringt einfach neue Geschmacksrichtungen hervor, die die Musik leichter zugänglich machen, ohne dass sie an Integrität verliert. (cue-records.com)

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Besetzung:
Harald Grosskopf (drums, percussion)
Bernd Kistenmacher (keyboards, synthesizer)

Harald Grosskopf & Bernd Kistenmacher

Titel:
01. Nightsounds Part I 45.43
02. Different Feelings 18.26
03. Nightsounds Part II (Excerpt) 15.12

Musik: Bernd Kistenmacher

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Die offizielle Bernd Kistenmacher Website:
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Die offizielle Harald Grosskopf Website:
Website