Dietrich Fischer-Dieskau + Gerald Moore – Winterreise (Schubert) (1958)

FrontCover1Angesichts der gegenwärtigen Temperaturen in ganz Europa … passt dieses Album, wenngleich es sich nicht auf die Jahreszeit bezieht, sondern die Stimmungen eines Mannes am Ende seines Lebens zu beschreiben versucht.

Wer mehr wissen kann, kann hier klicken … vor gut einem Monat habe ich nämlich die Interpretation des Sängers Peter Schreiner präsentiert.

Und auf amazon ist einer ganz begeistert und da ich mich nun wahrlich berufen fühle, über Kunstlieder dieser Art mich intensiver auszulassen, ereile ich ihm das Wort:

„Dietrich Fischer-Dieskau, der Monolith war immer für mich Maßstab der Schubertinterpretation. Von ihm gibt es auf dem Markt ( offiziell und grau) immer noch über zehn Aufnahmen. Die herrlich unverstellt frühen ( mit Billing 1948, Klust oder Reutter) , die späten von dem nicht gesunden Sänger mit Brendel)-aber durch die Zerbrechlichkeit des Instruments dem Charakter des Werkes so nahekommend. Diese Aufnahme aus den fünfziger Jahren war meine erste- die Platte von Emi mit einem düsteren Cover. Dieskau schon sehr etabliert, aber noch nicht in der Selbststilisierung gefangen. Seine herrlichen Stimme, die vollkommene Beherrschung des Instruments, die gedankliche Durchdringung und sprachliche Realisierung- es ist oft gelobt worden und nichts hinzuzufügen.

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Franz Schubert (Lithographie von Moritz von Schwind)

Nur wenige Sänger schaffen es, aus dem übermächtigen Schatten zu treten. Nicht durch Nachahmen, sondern nur durch Andersartigkeit mag dies gelingen,wobei nur den allwenigsten die technischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, auch wenn die Stimme durchaus “ größer“ sein kann als diejenige von Dieskau. Aber die Mischung von Kopf-und Bruststimme-Voraussetzung für ein intensives Piano, ohne jeden Hauch, das konnte Dieskau bis zur Perfektion. Fischer-Dieskau und Winterreise wird für immer ein Maßstab sein, an dem mancher Sänger verzweifeln mag. (Sagittarius)“

Vergessen werden solle allerdings nicht der Pianist Gerald Moore, den ich mal gerne solo spielen hören möchte.

Dietrich Fischer-Dieskau (* 28. Mai 1925 in Berlin; † 18. Mai 2012 in Berg) – er war schlicht d e r Liedersänger des 20. Jahrhunderts. Sein vielfältiges Wirken, sei es in der Oper, im Oratorium oder im weiten Feld des Kunstliedes, wird so bald nicht verblassen. Unzählige Aufnahmen geben Zeugnis von der einzigartigen Kunst dieses Jahrhundertsängers.

Auch das glaube ich gerne,habe ich doch noch die leuchtenden Augen meiner Mutter in Erinnerung, als eine platte von ihm aufgelegt wurde.

Ich bin weiterhin kein grpßer Freund des Kunstliedes … sei´s drum … hier hört man einen der wohl ganz großen Stimmen des letzten Jahrhunderts.

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Besetzung:
Dietrich Fischer-Dieskau (Bariton)
Gerald Moore (piano)

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Titel:
01 .Gute Nacht 5.18
02. Die Wetterfahne 1.42
03. Gefrorene Tränen 2.33
04. Erstarrung 2.53
05. Der Lindenbaum 4.29
06. Wasserflut 4.15
07. Auf dem Flusse 3.41
08. Rückblick 2.23
09. Irrlicht 2.31
10.Rast 2.57
11. Frühlingstraum 3.54
12. Einsamkeit 2.37
13. Die Post 2.17
14. Der greise Kopf 2.54
15. Die Krähe 2.01
16. Letzte Hoffnung 2.18
17. Im Dorfe 3.11
18. Der stürmische Morgen 0.51
19. Täuschung 1.27
20. Der Wegweiser 4.05
21. Das Wirtshaus 4.32
22. Mut! 1.23
23. Die Nebensonnen 1.23
24. Der Leiermann 5.59

Musik: Franz Schubert
Text: Wilhelm Müller

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Die Rückseite dieser LP Box kam arg schmucklos daher, dafür gab´s aber ein ausführliches Begleitheft