Adolf Heckel – Die Wies – Ein Meisterwerk des deutschen Rokoko (Mit 37 Aufnahmen von Walter Müller-Grah) (1936)

titelDie Wieskirche … wie man sie im Jahre 1936 präsentierte:

Die Wieskirche bei Steingaden ist eine der berühmtesten Rokokokirchen der Welt.
Die Mitte dieses Gotteshauses ist die Figur des leidenden Christus, des Gegeißelten Heilandes.
Am 14. Juni 1738 sah die Bäuerin Maria Lory in den Augen einer Figur, die den leidenden Jesus an der Geißelsäule darstellt, Tränen. Diese Tränenwunder war der Ausgang für die Wallfahrt zum Gegeißelten Heiland auf der Wies im Ortsteil Wies bei Steingaden. Von 1745 bis 1754 wurde von Dominikus Zimmermann dafür ein einzigartiges Gotteshaus geschaffen. Rokoko in höchster Vollendung schmückt die Kirche. Ca. 1 Million Besucher aus aller Welt kommen unterm Jahr, darunter auch viele Wallfahrer.
Seit 1983 ist die Wieskirche UNESCO-Welterbestätte.
Hier – wie angekündigt nun das Büchlein (52 Seiten) aus dem Jahr 1936, erschienen im sog. „Der eiserne Hammer“ Verlag, und der gehörte zum Langewiesche Verlag;
Der Verlag Langewiesche Nachfolger (vollständig Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Köster Verlagsbuchhandlung KG) ist einer der ältesten noch selbständigen Verlage in Deutschland mit Sitz im Königstein im Taunus im Hochtaunuskreis in Hessen.
Dieser Verlag sollte nicht verwechselt werden mit jenem, den der Bruder des Verlagsgründers Karl Robert Langewiesche, Wilhelm Langewiesche, 1906 unter dem Namen Langewiesche-Brandt gründete.
Karl Robert Langewiesche (1874–1931) gründete am 5. Mai 1902 in Düsseldorf seinen Verlag mit dem Ziel, „vornehme Massenartikel zu niedrigsten Preisen“ zu produzieren, um so „gerade den breiten Massen, denen, die man die Ungebildeten nennt, durch meine Arbeit dienen zu dürfen“. Dieses Konzept wurde schnell erfolgreich, nicht zuletzt dank Langewiesches fortschrittlichen Vermarktungsmethoden (er gilt als Erfinder des Schaufensterplakats für Bücher und des – mit Werbetexten auf dem Umschlag – „werbenden Schutzumschlags“).
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Zunächst widmeten sich seine Bücher den Themen Lebensgestaltung und Weltanschauung. 1907 schuf er die Gruppe der Kunstbücher und Fotobildbände, für die er 1907 den neuen Typ des billigen, dabei qualitativ erstklassigen illustrierten Buches entwickelte. Ab 1909 verwendete er die Markenbezeichnung Die Blauen Bücher, nachdem seine Bücher schon seit 1902 mit blauen Schutzumschlägen ausgestattet waren, auf die – 1902 ein Novum in der Branche – Werbetexte aufgedruckt waren. Karl Köster prägte das Erscheinungsbild dieser populären Reihe durch eine klassisch-gediegene Gestaltung, die einen gehobenen Anspruch vermittelte und den Zielen des Deutschen Werkbundes entsprach; Köster war von 1911 bis 1958 als Buchgestalter für den Verlag tätig.[1]
1913 übersiedelte Langewiesche nach Königstein im Taunus. Zum 25. Verlagsjubiläum 1927, gründete er unter dem Motto „Das Gute für Alle“ die noch billigere Buchreihe Der Eiserne Hammer (1949 umbenannt in Langewiesche Bücherei) mit roten Schutzumschlägen.
Nach dem Tod des Gründers 1931 wurde der Verlag von seiner Witwe, Stefanie Langewiesche (1878–1956) weitergeführt, assistiert von Hans Köster (1902–1996), der seit 1927 im Verlag tätig war. 1954 wurde er Mitinhaber und designierter Nachfolger. 1973 übergab Hans Köster den Verlag seinem ältesten Sohn, Hans-Curt Köster (* 1939), betreute aber noch bis 1986 die von ihm aufgebaute Themenreihe der Bauwerks-Monographien.
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Das aktuelle Verlagsgebäude

Seit 1971 erschienen bei Langewiesche-Königstein, zumeist in internationaler Co-Edition, auch Kunstbücher außerhalb der beiden Reihen Die Blauen Bücher und Langewiesche Bücherei, ferner ab 1976 Wandbildkalender mit Bildern des schwedischen Malers Carl Larsson (1853–1919).
Dank seines vollständig erhaltenen Archivs war der Verlag immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Studien. Anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums im Jahr 2002 veröffentlichte der Verlag seine vollständige Verlagsgeschichte (einschließlich der unrühmlichen Zeit des Nationalsozialismus).
Gestartet war Langewiesche zunächst weltoffen mit Bänden deutscher und ausländischer Autoren, die Lebenshilfe bieten und zur geistigen wie materiellen „Gesundung des Volkes“ beitragen sollten mit im sozial- und lebensreformerischen Sinn „auf das Wesentliche konzentrierten“ Derivaten. Das gleiche Ziel verfolgte Langewiesche auch mit der Bildband-Serie „Die Welt des Schönen“, die er 1907 begann.
Doch trotz der millionenfachen Verbreitung der Blauen Bücher und später auch der Reihe „Der Eiserne Hammer“ ging sein Wunsch nicht in Erfüllung, die „breiten Massen“ zu erreichen.
Dafür erreichte er das Bildungsbürgertum, und dies umso mehr, nachdem der Kunstgeschichtsprofessor Wilhelm Pinder ihn 1910 davon überzeugt hatte, nun ein „guter Deutscher“ werden zu sollen. Seitdem verfolgte Langewiesche verstärkt eine nationalistische und nach 1918 auch revanchistische Linie. Diese Linie wurde, kaum gebrochen, bis Ende der 1950er Jahre durchgehalten, auch wenn Karl Robert Langewiesche (†1931) ab Mitte der 1920er Jahre durchaus Themen der Zeit aufgriff und sich der „Moderne“ näherte. Seine Witwe Stefanie (†1956) und sein späterer Nachfolger Hans Köster (Mitarbeiter ab 1927, †1996) lieferten den Nationalsozialisten dienliche Bücher und milderten die Deutschtümelei bis 1956 nur unwesentlich.
Erst nach der documenta von 1955 fand Hans Köster wieder zu einem Themenspektrum, das international angelegt war und den Bildungsansprüchen einer offenen demokratischen Gesellschaft entsprach. (aus der Verlagsankündigung des Buches „Die Welt des Schönen“ Eine hundertjährige Verlagsgeschichte in Deutschland: Die Blauen Bücher 1902 – 2002″ von Gabriele Kempert).
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Weitere Ausgaben des Buches

Über den Autor, Adolf Eckel weiss ich nur, dass er für diese Buchreihe weitere Titel geschrieben hat.
Und der Fotograf Walter Müller-Grah (1891 – 1976) absolvierte seine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Köln und photographierte seit 1907, sein Spezialgebiet war wohl spezialisiert der Barock.
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Da könnte man ja glatt glauben, der Karl Dall ist Modell gesessen

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Die Philosophie der Buchreihe

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Weitere Ausgaben der Buchreihe

 

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Das Buch ohne Schutzhülle

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Das Buch mit Schutzhülle

 

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Aus einer Dokumentation der Verlagsgeschichte