Gustl Färbinger – Geschichten um das ehrsame Schumacherhandwerk (2009)

TitelWieder mal so ne Firmengeschichte. Diesmal von dem Fachgeschäft „Färbinger – Schuhe & Sport“ (Hauptstraße 67, 83246 Unterwössen). Unterwössen liegt im schönen Chiemgau.

Und dieses Fachgeschäft kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, Nicht ohne Stolz kann mann daher auf der website folgendes lesen:

„Bereits 1929 beginnt die Firmengeschichte mit August Färbinger senior, der seine Schusterwerkstatt mit dem Verkauf von Fabrikschuhen erweiterte. Die Tradition des Schuhmacherhandwerks besteht in der Familie sogar bereits seit 1754 (also vor 259 Jahren!). Heute erwartet Sie ein modernes Geschäft mit traditionellen Werten.
Bei uns steht Freundlichkeit, persönliche Beratung und Qualität zum fairen Preis an erster Stelle.“

Und im Jahre 2009 veröffentlichte man 80jährigen Jubiläum eine kleine Broschüre, in dem Auskunft über die Geschichte dieses Schuhgeschäftes gegeben wird. Verfasst wurde die Broschüre von dem Senior-Cheft Gustli Färbinger (Jahrgang 1930) der 1955 seinen Meisterbrief in diesem „ehrsamen“ Handwerk erhielt.

Beispiel07

Das schöne Chiemgau

Zur Einleitung schreibt der Autor dann folgendes:

Beispiel08Man darf sich also auf eine durch und durch traditonelle Firmengeschichte einstellen.

Lesenswert wie der Autor das III. Reich beschreibt, seine kritischen Anmerkungen zu dieser „Epoche“ sind interessant, aber so recht glauben mag und kann ich die kritischen Worte nicht (diese Anmerkung bezieht sich nicht auf den Autor selbst, sondern vielmehr auf seine Eltern).

Nun das Wirtschaftswunder machte auch vor dem Chiemgau nicht halt und so entwickelte sich das Geschäft spätestens ab den 50er Jahren prachtvoll.

Und heute ist aus diesem Familienbetrieb ein „Schuh und Sportgeschäft“ geworden, der Verkauf von Skiern ist ein weiteres Standein geworden und auch ne Ferienwohnung bieten sie dem erholungsbedürftigen Kunden an (Zitat: „Der „Senior-Chef“ zeigt Ihnen gerne schöne Wanderungen (auch mal abseits der markierten Wege) und führt Sie auf unsere schönen Almen. Dort haben die Sennerinnen oft eine zünftige Brotzeit und die passenden Getränke dazu.“)

Beim lesen dieser Broschüre bleiben gemischte Eindrücke nicht aus, zuweilen ist die eher verharmlosende Glättung geschichtlicher Ereignisse zu offensichtlich, zuweilen schreibt der Autor auch schlicht und ergreifendes falsches wie hier z.B.

Beispiel09

Also: wer wie ich einen Faible für solche Dokumente hat, ist ganz sicher gut bedient … die kritische Brille darf man dabei getrost auflassen.

Beispiel01

Die Großfamilie Färbinger und die Wegmann-Leut
mit Rechen vorm Zuhäusl, um 1900

Beispiel02

Gustl Färbinger in jungen Jahren

Beispiel03

Schuhplattler- und Trachtentanz-Einlagen für die Touristen in den 50er Jahren

Beispiel04

Im Februar 1981 organisierte die Schuheinkaufsgenossenschaft Ring-Schuh eine
deutsch-österreichischen Ski-Vergleichswettkampf in Kitzbühl. Bei diesem Torlauf
am Ganslernhang räumte die Firma Färbinger mit fünf Klassenbesten gewaltig ab.

Beispiel05
Das Meisterstück aus dem Jahr 1955
Beispiel06

Schuhaus Färbinger wie es sich heute präsentiert

Der pdf-Präsentation habe ich dann noch den aktuellen Prospekt dieses Betriebes beigelegt.

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Beispiel10