Der Bairisch Diatonische Jodel-Wahnsinn (oder auch abgekürzt BDJW) war eine Formation der Neuen Volksmusik in der Zeit von 1986 bis 2002. Die Musikgruppe wechselte ihre Mitglieder bis auf Otto Göttler als einer der Gründer. Die Formation wurde in der Besetzung mit Otto Göttler, Monika Drasch und Josef Brustmann, in der sie langjährig zusammenspielte, auch über die Grenzen Bayerns bekannt.
Die Ursprünge des Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn liegen bereits im Jahr 1986, als der ehemalige Radrennfahrer und Weinhändler Otto Göttler sich mit ein bis vier weiteren Musikanten als Musikband mit skurrilen, aber auch politisch kritischen Texten zusammentat. Sie spielten auf diversen Kleinkunstbühnen, Stadtteilfesten und in Wirtshäusern, aber auch auf politischen Veranstaltungen wie beispielsweise der Anti-WAA-Initiative oder einer Wahlkampftour der SPD.
Die Gruppe begann sich 1991 neu zu formieren, als Otto Göttler die „schüchterne Drehleierspielerin“ Monika Drasch kennenlernte. Ihre Zurückhaltung legte sich aber bald und sie kreierte ihr Markenzeichen, rot gefärbte Haare mit grün angestrichener Geige. 1992 stieß Josef Brustmann dazu, ein „ehemaliger Ministrant“ (Zitat über sich selbst) und ausgebildeter Musiklehrer, der ab 1993 festes Mitglied der Gruppe wurde. In dieser Kombination spielten und sangen die drei zehn Jahre miteinander.
Größere Kreise wurden zuerst bei einem Tollwood-Festival auf den Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn aufmerksam. Ihr Instrumentarium umfasste neben Geige, Dudelsack, Drehleier, Zither, Gemshorn, Saxophon, singender Säge, Tuba, Tenorhorn, Pauke, Mundharmonika, Konzertina, Okarina, Ukulele, Gitarre, „Pfanntarre“ (einer leicht modifizierten Bratpfanne), Alphorn, Harfe, Cello, und Bandoneon die Diatonische Ziehharmonika, deren Wichtigkeit für die Musik des Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn auch bereits aus ihrem etwas merkwürdigen Namen hervorgeht. Ebenso vielseitig war die Gruppe in ihrer Musik, die von der bayrischen Gstanzl-Tradition über Zwiefachen auch Elemente von Blues, Rap und Rock oder der klassischen Musik beinhaltete. Mit ihrer künstlerischen Art, entsprechend arrangierte Melodien der traditionellen bayerischen Volksmusik mit oft frech-subversiven, leicht anarchistischen, aber auch schönen poetischen Texten in bis dahin so nicht gehörter Weise zu kombinieren, erzielten sie beim Publikum einen umwerfenden Eindruck und gewannen eine große Fangemeinde unter den Freunden der Neuen Volksmusik und des Musikkabaretts. 1995 kam ihre erste CD heraus, die bis zur Auflösung der Gruppe noch um zwei weitere ergänzt wurde. 1998 erhielten sie den Publikumspreis Garchinger Kleinkunstmaske.
Seit 2002 gehen die Mitglieder eigene Wege. Monika Drasch spielte zunächst in der Band von Hubert von Goisern und präsentiert seitdem eigene Programme, Josef Brustmann spielte zusammen mit Kollegen der ebenfalls aufgelösten Giesinger Sautreiber bei der MonacoBagage und debütiert als Kabarettist. Otto Göttler stellte mit dem Rockbarden Sepp Raith zusammen sozialkritisch-satirisches Musikkabarett vor und gründete nach einem musikalischen Intermezzo mit den Raith-Schwestern und Andi Blaimer die neue Formation Unverschämte Wirtshausmusik mit der Harfenistin Konstanze Kraus. (Quelle: wikipedia)
Mit „Ausflug“ können wir nun ihr 2. Album hören. Was man davon halten kann … davon zeugen folgenden Statements, die sich auf amazon finden lassen:
„Musikalisch sehr gekonnt, Volksmusik toll gespielt, z.T. auch sehr interessant verfremdet. Mit Esprit und Frechheit, teilweise satirischem Inhalt und nie langweilig.“ (no name)
„Viele bayrische Musikinstrumente in verschiedenen Stilrichtungen eingebaut. Ob traditionell oder rockig, jazzig oder Mittelalter, immer ist der drive der Musiker und der Sängerin zu spüren.“ (rosenresli)
„Mal lebenslustig, mal derb, mal melancholisch, der BDJW beherrscht alle Stimmungslagen, und er vermag es, den Hoerer mit hineinzuziehen. Soweit auf Aktuelles Bezug genommen wird gibt es natuerlich das Problem, dass so mancher schon nach ein paar Jahren nicht mehr so recht weiss, was eigentlich gemein war. Andererseits wird die CD so zum Zeitdokument.“ (Joerg Mergenthaler)
So isses …
Besetzung:
Josef Brustmann (guitar, bass, vocals)
Monika Drasch (violin, vocals, hurdy gurdy)
Otto Göttler ((accordion, vocals)
+
diverse weitere Instrumente
Titel:
01. Afrika Afrika (Traditional/Drasch) 1.54
02. ARD-Lied (Brustmann/Schreiner) 3.37
03. Steuerbescheid (Traditional/Boiger) 3.10
04. Valentin (Brahms/Haringer) 3.41
05. Ansage 0.46
06. Münchner Gstanzl (Göttler) 3.11
07. Bei uns dahoam (Brustmann/Ringelnatz) 2.54
08. Ansage 2.24
09. Papa Freud (Karac/Maurer) 2.59
10. Greanes Gras (Traditonal/Göttler) 2.20
11. Lawinengefahr (Traditional/Hummel) 3.42
12. Ansage 1.02
13. Wödaschwüln (Drasch/Meier) 3.10
14. Stubaital (Brustmann/Drasch/Göttler/Kroiss) 2.55
15. Ansage 0.21
16. Wiesenlied (Traditional/Göttler) 3.02
17. Hobelbank (Traditional/Brustmann) 3.53
18. Pfeiffler (Brustmann/Drasch/Göttler) 3.28
19. Ansage 0.32
20. Erdenmutter (Brustmann) 2.55
21. Hoam-Hoam-Hoam (Traditional) 4.57